Merkblatt zur Tuberkuloseberatung Die Tuberkulose (Tbc) ist eine ansteckende Krankheit und wird durch einen bakteriellen Erreger hervorgerufen. Die Krankheit befällt am häufigsten die Lunge (ca. 80 %) und wird über die sogenannte Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Personen, die an einer offenen Lungentuberkulose erkrankt sind, können den Krankheitserreger durch Sprechen, Niesen oder Husten an die Umgebung abgeben. Durch einatmen der Erreger kann man sich infizieren. In der Regel reicht aber die körpereigene Abwehr eines gesunden Menschen aus, um eine Erkrankung an Tuberkulose zu verhindern. Nur ca. 10 % der mit Tuberkulosebakterien infizierten Menschen, erkranken überhaupt an Tuberkulose. Dieses geschieht meist in den folgenden sechs Monaten. Besonders Menschen mit einem geschwächten Immunsystem erkranken direkt im Anschluss nach der Infektion. In der Lunge entsteht ein tuberkulöser Herd, den die Ärzte auf dem Röntgenbild erkennen. Wenn dieser Herd zerfällt, kann er Anschluss an einem Ast der Luftröhre (Bronchus) bekommen. Erst dann ist die Tuberkulose offen und damit ansteckungsfähig. Eine unbehandelte Lungentuberkulose kann in anderen Organen des Körpers streuen und schwere Krankheitszustände auslösen. Erkrankung an Tuberkulose in Deutschland und der Region Kassel für das Jahr 2011 Fallzahlen Deutschland Robert-Koch-Institut (RKI): 4317 Erkrankungen Fallzahlen Region Kassel vom Gesundheitsamt Kassel: 27 Erkrankungen Folgende Organe können betroffen sein: Lymphknoten, Harnwege (Niere, Blase), Knochen, Gelenke, Hirnhaut, Haut Diagnose Spezielle Untersuchungsmethoden führen zur Diagnose der Infektion/Erkrankung. Es gibt verschiedene Verfahren um eine Tuberkulose zu diagnostizieren. Um ein Infektion nachzuweisen gibt es den Interferon Gamma Test (Blutuntersuchung und/oder den Mendel Mantoux Hauttest und eine Röntgenaufnahme der Lunge. Behandlung der Tuberkulose Ziel der Behandlung ist die Vernichtung der Erreger. Die Behandlung beginnt meist stationär in einer Klinik mit Lungenfachärzten (Lungen- und Bronchialheilkunde) und wird ambulant fortgeführt. In der Anfangsphase werden in der Regel vier Medikamente für die Dauer von ca. zwei bis drei Monaten gegeben. Im Anschluss daran erfolgt dann über mehrere Monate eine Weiterbehandlung mit noch zwei Medikamenten. Um eine erfolgreiche Behandlung zu gewährleisten, ist es unbedingt erforderlich, dass die betroffenen Patienten die verordneten Medikamente regelmäßig und nach Angabe des Arztes einnehmen. Nebenwirkungen sollten umgehend mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Aufgaben der Tuberkulose-Beratungsstelle • Frühzeitige Erfassung der Erkrankungsfälle (Tbc fällt unter die gesetzliche Meldepflicht § 7, 8,9 Infektionsschutzgesetz) um nach der Infektionsquelle zu suchen und um die Weiterverbreitung der Erkrankung zu verhindern). • Beratung und fachliche Betreuung der an einer Behandlungsbedürftigen Tuberkulose erkrankten Person sowie Kontrolle der notwendigen Untersuchungen, Festlegung der Therapieschemata während und nach der Behandlung. • Aufklärung über Ansteckung, Erkrankung, Behandlung, Nachsorge sowie Schutzmaßnahmen für Personen die im familiären, beruflichen sowie Freizeitumfeld Kontakt mit den Erkrankten hatten. • Beratung und Untersuchung auf eine mögliche Tbc-Infektion von Jugendlichen oder Erwachsenen, die einen längeren Aufenthalt im Ausland planen gemäß den Vorschriften des ausländischen Staates (Die Untersuchung ist kostenpflichtig). Umgebungsuntersuchung Um eine Weiterverbreitung der Tuberkulose zu erkennen, kann eine Umgebungsuntersuchung der Kontaktpersonen notwendig werden. Dies ist wiederum abhängig von der Art, Dauer und Intensität des Kontaktes mit der erkrankten Person. Die erkrankte Person benennt den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes die entsprechenden Kontaktpersonen. Diese werden zu einem Beratungsgespräch eingeladen und je nach Risiko wird die weitere Untersuchungsmethode bestimmt. Bleiben Sie Gesund Ihr Tuberkulosebratungsteam Stand: März 2014