Merkblatt Tuberkulose 7-2010

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Das
Gesundheitsamt
informiert über:
Tuberkulose
1. Erreger
Die Tuberkulose (Tbc) ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch ein
Bakterium mit dem Namen Mycobacterium tuberculosis (säurefestes Stäbchen)
hervorgerufen wird. Es gibt verschiedene Untertypen, die eine unterschiedlich starke
Neigung haben eine Erkrankung auslösen zu können. Es gibt Resistenzen gegen
Antibiotika, die, wie bei anderen Krankheitserregern auch, dadurch verursacht
werden, dass Antibiotika zu niedrig dosiert, zu kurze Zeit oder ohne Testung der
Wirksamkeit verschrieben bzw. eingenommen werden.
2. Übertragungswege
Die Tuberkelbakterien werden über die Luft als Tröpfcheninfektion durch Husten,
Niesen und Sprechen von Mensch zu Mensch weitergegeben.
Die Ansteckung durch Ausscheidungen von Tbc-Bakterien aus anderen Organen als
der Lunge oder über infizierte Gegenstände oder Kleidung ist selten.
3. Infektionsquelle
Personen, die an einer offenen Tuberkulose erkrankt sind. Die Ansteckungsgefahr
hängt von der Menge der Erreger in der Luft und dem speziellen Tbc-Baktierum-Typ
ab (Dauer des gemeinsamen Aufenthaltes mit einem Erkrankten in einem geschlossenen Raum, räumliche Enge des Kontaktes).
Die Inkubationszeit (Zeit zwischen Aufnahme des Tbc-Bakteriums und Erkrankung)
kann zwischen 3 Monaten und mehreren Jahren dauern.
Eine Tuberkuloseerkrankung ist umso besser zu heilen, je früher sie erkannt wird.
4. Krankheitsbild
Man unterscheidet zwischen „Infektion mit Tuberkulose-Erregern“ und „Erkrankung
an Tuberkulose“. Bei der Infektion gelingt es der körpereigenen Abwehr, die Tuberkulosebakterien an der Ausbreitung und Vermehrung im Körper zu hindern; sie werden „an Ort und Stelle“ eingekapselt und verkalken meist (sog. Primär-Komplex
meist an der Lungenspitze).
Bei der Tuberkuloseerkrankung kommt es durch Vermehrung der Tuberkulosebakterien zu entzündlichen Veränderungen in der Lunge (oder seltener auch in Nieren,
Lymphknoten und Knochen).
Häufig bestehen keine charakteristischen Beschwerden, sondern allg. Symptome:
Erschöpfung, Krankheitsgefühl, Husten, erst im fortgeschrittenen Stadium mit
Auswurf und blutigem Auswurf, Appetitlosigkeit, Nachtschweiß, Gewichtsabnahme,
leichtes Fieber, besonders in den Nachmittagsstunden.
5. Verhinderung der
Infektion u. besondere
Hygienemaßnahmen
Es gibt keinen absolut wirksamen Schutz gegen eine Ansteckung mit Tuberkulosebakterien. Nur durch frühzeitiges Erkennen und Ausschalten von Infektionsquellen
können Ansteckungen mit Sicherheit verhindert werden. Im Umgang mit
Tuberkulose-kranken ist ein Mundschutz, der nicht offen im Patientenzimmer stehen
darf, sondern außerhalb und Einmalkittel sowie Handschuhe und gründliche
Händedesinfektion auch nach Ausziehen der Handschuhe (Türklinke! Telefon!
Flächen! wischdesinfizieren). Eine Schutzimpfung (BCG-Impfung) wird in
Deutschland seit 1998 nicht mehr empfohlen.
6. Hausarzt
Diagnostik: -Tuberkulin-Hauttest (Mendel-Mantoux-Test)
-
Tuberkulose-Bluttest (QuantiFeron-Test)
-
Röntgenaufnahme der Lunge
-
Mikrobiologische Untersuchung (z. B. im Sputum)
Prophylaxe: Bei einem positiven QuantiFeron-Testergebnis (Nachweis von Antikörpern gegen Tuberkelbakterien – es werden nicht die Bakterien selbst nachgewiesen,
weil diese NUR bei offener Tuberkulose, also Kranken nachweisbar sind) wird nach
den Empfeh-lungen des DZK (Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der
Tuberkulose) eine Röntgenaufnahme der Lunge gemacht. Anschließend kann eine
medikamentöse Prophylaxe eingeleitet werden. Sollte dies der Fall sein, muss diese
konsequent über 9 Monate durchgeführt werden.
7. Ambulanter
Pflegedienst
Solange die mikrobiologischen Kulturbefunde nicht fertig sind (dauern bis zu 8
Wochen), sollten im Umgang mit Erkrankungsverdächtigen folgende Maßnahmen
beachtet werden:
-
Mundschutz tragen
-
Übliche Hygienemaßnahmen (Handschuhe, Händehygiene etc.) einhalten
Zur Desinfektion: Händedesinfektion mit AHD 2000. Die Flüssigkeit wird
unverdünnt äußerlich angewendet.
Essgeschirr
Das Essgeschirr des Patienten nach Gebrauch heiß einweichen, bei ca. 60 ° C
(ohne Desinfektionsmittel) dann wie gewohnt mit Geschirrspülmittel abwaschen.
Wäschedesinfektion mit Ammocid
Dosierung: 1 Kappenkopf auf 1 l kaltes Wasser.
Die Wäsche des Patienten wird mit dem Mittel 12 Stunden eingeweicht, dann die
Wäsche wie gewohnt in der Waschmaschine oder per Hand waschen.
Flächendesinfektion mit Ammocid
Dosierung: 5 Kappenköpfe auf 1 l kaltes Wasser.
Die zu behandelnden Flächen werden abgewischt, eine Nachbehandlung ist nicht
erforderlich.
Die Desinfektionsmittel werden kostenlos vom Gesundheitsamt ausgegeben.
8. Meldepflicht
Eine Tuberkuloseerkrankung ist nach § 6 und §7 des Infektionsschutzgesetzes
meldepflichtig. Auch ohne Labornachweise ist die Erkrankung meldepflichtig, wenn
wegen eindeutiger Röntgenbefunde und klinischer Symptome eine antituberkulöse
Behandlung eingeleitet wurde.
Das Gesundheitsamt muss die Infektionsquelle und die Kontaktpersonen, die sich
möglicherweise angesteckt haben, ermitteln (sog. Umgebungsuntersuchung).
Erkrankte werden einer medikamentösen Behandlung zugeführt.
Dieses Merkblatt kann nur einige Hinweise geben und ein persönliches Gespräch nicht ersetzen. Bitte rufen Sie
uns an.
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122-5367 Herr Mielke
122-5368 Frau Schmöde
122-5366 Frau Henning
122-5365 Frau Ehlers
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122-5328 Frau Doleschall
122-5398
Gesundheitsamt Lübeck, Sophienstraße 2-8, 23560 Lübeck
Stand 7/2010
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