Blatt 12 24.01.2013 Übungen zur Vorlesung Theoretische Physik I: Klassische Mechanik Prof. Dr. G. Alber MSc Nenad Balanesković Hamilton-Funktion 1. Betrachten Sie zwei Massenpunkte m1 und m2 die sich gemäß dem Newtonschen Gravitationspotential γm1 m2 U(~x1 − ~x2 ) = − |~x1 − ~x2 | anziehen. (a) Wie lautet die Lagrangefunktion dieses Zweikörperproblems ? (b) Transformieren Sie die Lagrangefunktion auf Schwerpunkts- und Relativkoordinaten, wobei Sie als Relativkoordinaten Kugelkoordinaten wählen. Welche Koordinaten sind zyklisch ? Welche Erhaltungsgrößen folgen daraus ? (c) Bestimmen Sie die Hamiltonfunktion und die Hamiltonschen Bewegungsgleichungen in diesen Koordinaten. (d) Lösen Sie die Hamiltonsche Bewegungsgleichung für den Relativabstand unter Benutzung ~2 = der Erhaltungsgrößen für gebundene Bewegung (Erel < 0). Zeigen Sie dazu, dass auch L rel p2θ + p2φ / sin2 θ eine Erhaltungsgröße ist. Hinweis: In dem auftretenden Radialintegral ist die Substitution r = a(1 − e cos ξ), wobei ~ 2 /(µγm1 m2 ) zweckmäßig. a = γm1 m2 /(2|Erel |) = p/(1 − e2 ) und p = L rel 2. Die Dynamik eines relativistischen geladenen Massenpunktes der Masse m und Ladung q in einem äußeren elektromagnetischen Feld ist charakterisiert durch die Lagrangefunktion q 2 2 ˙ ~ x, t) − qΦ(~x, t) L(~x, ~x, t) = −mc 1 − ~x˙ /c + q~x˙ A(~ ~ x, t) = −∇Φ(~ ~ x, t) − ∂t A(~ ~ x, t) und B(~ ~ x, t) = ∇ ~ × A(~ ~ x, t). mit E(~ (a) Bestimmen Sie die Hamiltonfunktion dieses Systems. (b) Wie lautet die Hamiltonfunktion eines freien relativistischen Teilchens in Zylinderkoordinaten ? 3. Relativistische Dynamik eines Massenpunktes in einem statischen Magnetfeld. ~ x, t) = − 1 ~x × (B0~ez ), Φ(~x, t) = 0, (a) Zeigen Sie, dass die elektromagnetischen Potentiale A(~ 2 ~ x, t) = B0~ez beschreiben. ein statisches homogenes Magnetfeld B(~ (b) Wie lautet die Hamiltonfunktion eines geladenen relativistischen Massenpunktes in diesem Magnetfeld in Zylinderkoordinaten ? Gibt es zyklische Koordinaten ? Welche Erhaltungsgrößen folgen daraus ? 1 (c) Bestimmen Sie die Bahnkurve des Teilchen zur Anfangsbedingung ~x(t = 0) = y0~ey , mit y0 = ~x˙ (t = 0) = v0~ex . mv0 1 p qB0 1 − (v0 /c)2 4. Beweisen Sie für beliebige Funktionen f (q, p, t), g(q, p, t) und h(q, p, t) über dem Phasenraum die Gültigkeit der Jacobi-Identität: {f, {g, h}} + {g, {h, f }} + {h, {f, g}} = 0. 2