Das Gaspedal des Körpers: Schilddrüse

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Bei einer Ober- oder
Unterfunktion der
Schilddrüse ist der
Stoffwechsel gestört.
Das Gaspedal des Körpers
n
SCHILDDRÜSE
Klein, aber oho. Die Schilddrüse reguliert lebenswichtige
Funktionen im Körper, beeinflusst Sexualität, Fruchtbarkeit
und sogar das Wachstum von Haaren und Nägeln. Aber
das ist noch längst nicht alles, was Sie über das Mini-Organ
wissen sollten. Von Tamara Hörmann
D
ie Schilddrüse ist ein
kleines, schmetterlingsförmiges Organ
im Hals vor dem Kehlkopf, das
Hormone ausschüttet und den
Stoffwechsel reguliert. Das un-
scheinbare Mini-Organ kann
aber noch mehr: Neben der
Körpertemperatur kümmert
es sich um den Wasserhaushalt, Sauerstoffverbrauch sowie um die Funktionen des
Gehirns. Leider haben vor
allem Frauen Probleme mit
der Schilddrüse. Warum das
so ist und wie man eine Erkrankung bemerkt, erklärt Dr.
Georg Zettinig aus Wien.
Erste Anzeichen. Bei einer
Unterfunktion werden die
Hormone T3 und T4 nicht
MODEL FOTO: COLOURBOX.DE
Frauenproblem. „Dass Frauen
häufiger von Schilddrüsenerkrankungen betroffen sind,
ist genetisch bedingt“, weiß
Zettinig. „Dabei muss zwischen einer Über- und Unter-
funktion unterschieden werden. In beiden Fällen ist der
Stoffwechsel gestört, die Behandlungsmethoden sind aber
unterschiedlich. In der Überfunktion läuft der Stoffwechsel
auf Hochtouren, in der Unterfunktion hingegen auf Sparflamme.“
Die Schilddrüsenhormone haben Einfluss auf unsere
Sexualität, Fruchtbarkeit und Leistungsfähigkeit.
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BODY&HEALTH GUIDE
Nimm´s leichter mit Lichter
ausreichend produziert. Das
zeigt sich in Form von
Antriebslosigkeit, Müdigkeit,
einem Kältegefühl oder Verstopfungen, bei Frauen oft mit
Zyklusunregelmäßigkeiten sowie verminderter Fruchtbarkeit. „Auf eine Überfunktion
hingegen
deu-
Die Schilddrüse hat die
Form eines Schmetterlings
und sitzt vor dem Kehlkopf.
FOTOS: BURGER/PHANIE/PHANIE SARL/CORBIS, SEBASTIAN KAULITZKI/SCIENCE PHOTO LIBRARY/CORBIS
ten Symptome wie ein schneller Puls, Hitzegefühl, übermäßiges Schwitzen und Haarausfall“, so Zettinig.
Häufige Ursachen. Schilddrüsenerkrankungen gehören zu den häufigsten hormonellen Erkrankungen.
„Die Ursachen dafür sind oft
Autoimmunerkrankungen,
wie z. B. der sogenannte
Morbus Basedow“, erklärt
Zettinig. Hier bildet das Immunsystem Antikörper, die
eine Entzündung in der
Schilddrüse verursachen
und die Schilddrüse so stimulieren. Dadurch kommt
es zu einer Überfunktion, es
wird zu viel vom Schilddrüsenhormon produziert. Neben Autoimmunerkrankungen und Entzündungen können aber auch Knoten die
Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen.
Lassen Sie sich testen. Die
Schilddrüsenfunktion lässt
sich durch die Bestimmung
des Hormons „TSH“ feststellen, das von der Hirnanhangdrüse ausgeschüttet wird. Dabei ist die Bestimmung aber
nicht einfach mit einer
Blutabnahme getan: Es
ist ebenfalls eine Ultraschalluntersuchung notwendig,
da sich Knoten
und Schilddrüsenkrebs nicht im
Blut zeigen.
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Gesund werden.
„Eine Unterfunktion
lässt sich durch die Einnahme von SchilddrüsenHormontabletten im Normalfall gut behandeln. Bei einer
Überfunktion ist es von der
Grunderkrankung abhängig,
welche Methoden infrage
kommen“, so Zettinig. „Hier
stehen z. B. Tabletten, eine Radiojodtherapie, im schlimmsten Fall eine Operation zur
Auswahl.“
So beugen Sie vor. Obwohl
viele Schilddrüsenerkrankungen genetisch bedingt sind,
können mit vorbeugenden
Maßnahmen Risiken verringert werden. „Für die gesunde
Schilddrüse ist z. B. eine jodreiche Ernährung mit Fisch
und Salz wichtig. Allerdings
kann in speziellen Situationen
zu viel Jod auch negative Auswirkungen haben“, warnt
Zettinig. „Lassen Sie sich
deshalb unbedingt von einem
Experten beraten.“
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