Astrid Mayr Krankenhaushygiene, Technische- und

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Astrid Mayr
Krankenhaushygiene, Technische- und Umwelthygiene
Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie
Medizinische Universität Innsbruck
Darunter versteht man eine Infektion mit
Mikroorganismen, die im zeitlichen
Zusammenhang mit einer stationären oder
einer ambulanten medizinischen
Maßnahme steht, soweit die Infektion nicht
bereits vor der Maßnahme stattgefunden
hat.
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Katheterassoziierte Harnwegsinfektionen
Gefäßkatheterassoziierte Infektionen
Pneumonie
Postoperative Wundinfektionen
Sepsis
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Mikroorganismen der physiologischen Flora sowie
Mikroorganismen der Umgebung
Enterobacteriaceae (E.coli, Klebsiella spp.)
Staphylococcus aureus
Koagulase-negative Staphylokokken
Enterokokken
Pseudomonas aeruginosa
Legionellen
Noroviren
Clostridium difficile
Pilze (Candida spp., Aspergillus spp.)
Von besonderer Bedeutung ist das Auftreten
von multiresistenten Mikroorganismen!
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Methicillin resistenter S. aureus (MRSA)
Vancomycin resistente Enterkokken (VRE)
Extended Spectrum Betalactamase Bildner
(ESBL)
Carbapenem resistente Gram negative
Bakterien
Belebte Natur:
 Mensch (von anderen Personen)
 Tiere (Zoonosen)
„unbelebte“ Natur:
 Speisen
 Wasser
 Gegenstände
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Mensch:
stellt mit seiner physiologischen Flora die
wichtigste belebte Infektionsquelle dar, von
der sowohl endogene als auch exogene
Infektionen (z.B. Harnwegsinfekte durch
aufsteigende Darmkeime), als auch exogene
Infektionen (z.B. Scharlachübertragung
durch Tröpfcheninfektion) ausgehen
können.
Wasser: ist sowohl Keimreservoir für typische
Wassermikroorganismen (wie Legionellen) als
auch Infektionsquelle für Mikroorganismen die
durch fäkale Verunreinigungen ins Wasser
gelangen (Typhusinfektion durch fäkale
Verunreinigungen).
Kontaminierte Spülflüssigkeiten oder Wasser in
Beatmungsgeräten können Infektionsquellen für
nosokomiale Infektionen (z.B. Infektionen durch
Pseudomonas aeruginosa) darstellen.
 Nahrungsmittel: in Speisen können sich eine
Vielzahl von Mikroorganismen vermehren, sie
stellen Infektionsquellen für bakterielle
Infektionen dar (z.B. Salmonellen).
 Nicht ordnungsgemäß aufbereitete Gegenstände
(z.B. Instrumente) stellen ein Infektionsrisiko
dar.
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Exogene Infektionen werden durch
Erreger ausgelöst, die von der
Außenwelt an den Organismus
herangetragen werden:
Schmierinfektionen
 Tröpfcheninfektionen
Infektionen durch Lebensmittel
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Unter einer endogenen Infektion im engeren
Sinne versteht man eine Infektion durch die
physiologische Kolonisationsflora. Dieser
Infektionstyp wird in der Regel im
immungeschwächten Organismus und nach
diagnostisch-therapeutischen Eingriffen
gesehen.
INDIREKTE ÜBERTRAGUNG:
(Instrumente, Kleidung, Luft,
Wasser)
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Mobiltelefone (Dect-Handy)
Tastaturen
Reinigungsutensilien
Duschköpfe, Strahlregler
Türklinken
Kugelschreiber
„Pads“
und ???????????
Study
Year
Country
Setting
Sample
HCWs, children's
100 pagers
hospital
HCWs, tertiary care
124 mobile phones
hospital
HCWs, teaching
82 PDAs
hospital
HCWs, district
105 mobile phones
general ward
HCWs, operating
46 mobile phones, 27
theatre environment pagers, 5 PDAs
HCWs, non-clinical
400 mobile phones
controls
Metropolitan teaching
75 PDAs
hospital
Hospital and research
144 mobile phones
institute
40 hands following
Anaesthetists' hands
1 min call on mobile
after using MCDs
phone
HCWs, teaching
122 mobile phones
hospital
Doctors, teaching
30 mobile phones
hospital
Urban teaching
36 pagers
hospital
HCWs, general
101 mobile phones
hospital
Beer et al.
2006
Canada
Borer et al.
2005
Israel
Braddy et al.
2005
USA
Brady et al.
2006
UK
Brady et al.
2007
UK
Goldblatt et al.
2007
USA/Israel
Hassoun et al.
2004
USA
Jayalakshmi et al.
2008
India
Jeske et al.
2007
Austria
Karabay et al.
2007
Turkey
Khivsara et al.
2006
India
Namias et al.
2000
USA
Ramesh et al.
2008
Barbados
Singh et al.
2002
USA
Medical centre
100 pagers
Tambekar et al.
2008
India
Doctors, teaching
hospital
75 mobile phones
Findings
12% pathogenic
bacteria
12% Acinetobacter
spp. (2% MDR)
2.5% MSSA (0%
MRSA)
7.6% MSSA (1.9%
MRSA)
3.8% MSSA, 3%
Pseudomonas spp.
26% pathogenic
bacteria
11% MSSA (8%
MRSA), 1% VRE
2.7% MRSA; 4.8%
Acinetobacter spp.
10% pathogenic
bacteria
9.0% pathogenic
bacteria, 8.1% MSSA
40% MSSA (6.7%
MRSA)
23.3% MSSA, 6.6%
Acinetobacter spp.
15% Gram-negative
pathogens
21% MSSA (14%
MRSA)
20% MSSA
Brady RRW, et al. J Hosp Infect 2009
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Finden intensiven Einsatz im klinischen
Alltag
Überall dabei
Diverse Studien zeigen Nachweis eines
breiten Erregerspektrums (E.coli,
Enterokokken, MRSA, VRE, Pseudomonas
spp.,,,)
Schulungen, Verhaltensregeln, strikte
Händehygiene, Desinfektion zur
Vermeidung einer Übertragung von
Erregern → Bewusstseinsbildung!
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Einsatz in „Risikobereichen“ und
patientennah
Diverse Studien zeigen Nachweis eines
breiten Erregerspektrums (Bacillus spp.,
MRSA, koagulase-negative Staphylokokken,
Pseudomonas spp., E.coli,,)
Falsche Sicherheit durch Berührung mit
Handschuhen
Regelmäßige Desinfektion
Händehygiene!
Bestimmte Lebensbedingungen sind
besonders günstig
für viele Mikroorganismen:
1.
Feuchtigkeit
2.
Wärme
3.
Gutes Nährstoffangebot
Und viel Zeit!!!!!
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Putzschwämme- und Tücher bieten optimale
Lebensbedingungen für Mikroorganismen
Zehrung von Desinfektionsmittel
Verwendung von Einmaltüchern bzw.
wiederaufbereitbaren Materialien
Stoffhandtücher nein-Putzschwämme ja???
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Möglichkeit der Kontamination durch
Handhabung
Mangelnder Gebrauch
Fehlende Wartung
Kontamination des Patienten und der
Umgebung!
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Geht durch viele Hände
Möglichkeiten der Desinfektion?
Produkte aus „hygienischen Materialien“?
„Selbstdesinfizierende Produkte“?
Keine Publikationen bezüglich
Infektionsquelle
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inerte, glatte Oberflächen
Desinfektionsmittelbeständig
Sind bei „Ausbruchssituationen“ (z.B. NoroViren, Clostridium difficile) von Bedeutung
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Auch der Einzug von Mobilgeräte, wie Tablet‐PCs in den Krankenhausalltag stellt eine potentielle Infektionsquelle dar. Eine Hannoveraner Forschergruppe (Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Medizinische Informatik, Frobese GmbH Informatikservices) entwickelte eine Applikation zur iPad‐
Reinigung/Desinfektion.
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Die "deBac‐app” ist eine Applikation, die eine standardisierte und interaktive Anleitung zur Reinigung und Desinfekton für das iPad bietet und dabei jeden Vorgang nachvollziehbar protokolliert. Der Nutzer wird Schritt für Schritt durch die Reinigung/Desinfektion geführt. Das erfolgreiche Absolvieren wird mit Datum und Uhrzeit protokolliert. Ebenfalls ein Abbruch wird notiert. Eine optional
einstellbare Alarmfunktion erinnert an die tägliche Durchführung.
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Diese Gegenstände sind keine
Medizinprodukte!
Daher fehlen Angaben des Herstellers zur
Aufbereitung!
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Relevanz von „heimlichen Biotopen“ als
Infektionsquelle ist gegeben, aber
eine Abschätzung des Risikopotentials ist
notwendig
Je korrekter die Hände- bzw.
Personalhygiene, umso „sauberer“ sind die
Gegenstände
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