GEFLECKTER SCHMALBOCK (RUTPELA MACULATA, früher STRANGALIA MACULATA) Der "Gefleckte Schmalbock" ist einer von 14 Blütenbockarten, die bei uns heimisch sind. Im Sommer ist er auf Blüten, meist von verschiedenen Korbblütlern, zu finden. Auffallend sind die gelbschwarz geringelten Fühler, die diesen Schmalbock von anderen Bockkäfern unterscheiden. Gefleckter Schmalbock, Wikipedia Systematik Stamm: Gliedertiere (Arthropoda) Klasse: Insekten (Insecta) Ordnung: Käfer (Coleoptera) Familie: Bockkäfer (Cerambycidae) Merkmale Gefleckte Schmalböcke erreichen eine Körperlänge von 14 bis 20 Millimeter. Die Grundfärbung des Körpers ist schwarz, die der Flügeldecken gelb. Auffallend an den Flügeln sind schwarze Flecken, und zwar getrennte schwarze Flecken an der Vorderseite und mehr oder weniger zusammenhängende schwarze Querbinden dahinter. Von Tier zu Tier kann dieses Merkmal stark variieren. Dieses Zeichnungsmuster wird als Wespenmimikry bezeichnet, d.h. ein eigentlich harmloses Tier täuscht die Gefährlichkeit einer Wespe vor. Der Körper des Käfers ist längs gestreckt. Er ist der einzige Vertreter der Bockkäfer, dessen lange fadenförmigen Fühler abwechselnd gelb und schwarz gefärbt sind. Durch Aneinanderreiben von Hinterbeinen und Flügeldecken ist der Käfer sogar in der Lage, zirpende Geräusche zu erzeugen. Vorkommen Der Gefleckte Schmalbock ist in Mittel- und Südeuropa weit verbreitet. Er lebt im Flachland genauso wie im Gebirge, an Waldrändern und Lichtungen, an Gebüschen und in Wiesen. -1- Lebensweise und Ernährung Der Gefleckte Schmalbock ist tagaktiv, häufig findet man ihn auf Doldenblüten, wo er sich von Nektar und Pollen ernährt. Die Larven des Gefleckten Schmalbocks verursachen keine Schäden, sie entwickeln sich in morschen Strünken verschiedener Laubbäume, selten auch in Nadelgehölz. Dort bohren sie sich tief in alte und morsche Bäume und Sträucher (zum Beispiel Buchen, Birken, Eichen oder Weißdorne) und können so lange Gänge erzeugen. Die Verpuppung erfolgt in einem der Gänge, so dass der frisch geschlüpfte Käfer zunächst den Weg nach draußen finden muss. Die Käfer können von Juni bis August angetroffen werden. -2- KENNST DU DIE GRÄSER EINER WIESE? Die häufigsten Gräser einer Wiese werden in Süßgräser und Sauergräser unterteilt. Süßgräser Alle Getreide wie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Hirse, Mais und Reis zählen zu den Süßgräsern. Sie stellen heute die Basis für die Ernährung der Weltbevölkerung dar. Außerdem sind sie als Viehfutter für die Versorgung von Nutztieren wichtig. Süßgräser haben meist einen hohlen und runden Stängel (Halm). Dieser ist durch verdickte Knoten in Abschnitte unterteilt. Botaniker nennen die Knoten Nodien und die Abschnitte dazwischen Internodien. Dadurch wird der Stängel haltbar und biegfest, sie brechen auch bei starkem Wind nicht ab. Die Blätter der Süßgräser bestehen immer aus zwei verschiedenen Abschnitten: der Blattscheide und der Blattspreite. Die Blattscheide setzt am Knoten an und umschließt das Internodium bis fast zum nächsten Halmknoten. Die Blattscheide geht am oberen Ende in die vom Halm abstehende Blattspreite über. Am plötzlichen Übergang von der Blattscheide zur Blattspreite sitzt bei den meisten Arten ein häutiges Anhängsel, das Blatthäutchen (Ligula). Es schützt vor Verletzungen durch Reibung, wenn der Wind das Gras hin und her bewegt, sowie vor dem Eindringen von Schmutz und Parasiten in den Raum zwischen Halm und Blattscheide. Außerdem ist es ein wichtiges Kennzeichen, um Grasarten zu unterscheiden. Aufbau eines Süßgrases -3- Die Grasblüten wachsen in dichten Büscheln, die man auch Blütenstände nennt. Je nachdem wie diese Blütenstände aussehen, nennt man sie Ähre (Wiesenfuchsschwanz, Englisches Raygras, Knaulgras) oder Rispe (Rotes Straußgras, Wolliges Honiggras, Wiesenrispengras, Glatthafer, Goldhafer). Die Blüten sind eher unscheinbar (man spricht von reduzierten Blüten), da sie nicht zum Anlocken von Insekten dienen. Die Deckspelzen sind verschieden gestaltet und ebenso ein wichtiges Bestimmungsmerkmal. Sie können an den Enden spitz, stumpf oder gezähnt sein. Die Mittelrippe dieser Spelze ist bei einigen Gräsern in einen Stachel oder eine Granne verlängert. Der Wiesen-Glatthafer besitzt zum Beispiel eine lange gekniete Granne. Gräserpollen werden mit dem Wind verbreitet. Die Blütenpollen sind daher ganz klein und leicht, damit sie über weite Strecken verweht werden können. Die Frucht ist gewöhnlich eine Karyopse, eine Sonderform der Nussfrucht. Ligula, Wikipedia Sauergräser Sauergräser wachsen bevorzugt auf sauren und feuchten Böden. Der Halm ist mit Mark gefüllt, also nicht hohl, oft dreikantig und die Knoten (Nodien) sind nie knotig verdickt wie bei der Familie Süßgräser. Die Laubblätter sind grasartig schmal, mit geschlossenen oder selten auch offenen Blattscheiden. Die Blüten sind auch hier unscheinbar, da die Pollen vom Wind vertragen werden. Die Blütenstände werden bei den Sauergräsern, je nach Anordnung, als Ähren, Rispen oder Köpfchen bezeichnet. Die Frucht ist eine Karyopse. Zu den Sauergräsern gehören unter anderem die Seggen, Simsen oder Wollgräser. Vollständigkeitshalber sei hier noch die Gruppe der Binsen erwähnt: Zu den Binsengewächse (Juncaceae) gehören unter anderen die Binsen (Juncus) und Hainsimsen (Luzula). Die Gattungen der Familie Binsengewächse sind im äußeren Erscheinungsbild sehr verschieden. Während die Binsen über meist im Querschnitt runde, oft starr aufrechte, stängelähnliche und kahle Blätter verfügen, besitzen die Hainsimsen meist grasartige und oft behaarte Blattspreiten. Binsen findet man meist auf nassen Böden, Hainsimsen im Wald. -4- SÜßGRÄSSER (POACEAE) Von den Süßgräsern kennt man weltweit ca. 650 Gattungen mit rund 10.000 Arten. Der Name stammt aus dem Griechischen (póa – Futter, Gras, Kraut). Gräser sind weltweit in allen Höhenlagen vertreten. Nach Schätzungen bilden Vertreter dieser Familie mit einem Anteil von 20 % den Hauptbestandteil der die Erde bedeckenden Vegetation. So bestimmen sie den Charakter vieler Landschaften durch die unterschiedlichen Ausbildungen von Grasländern wie Wiesen, Weiden, Steppen oder Savannen. Sie sind weltweit von außerordentlicher Bedeutung als Lieferanten von Grundnahrungsmitteln (Getreidegräser) und als Futtergräser. Auch als Ziergräser gewinnen sie immer mehr an Bedeutung. Systematik Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida ehem. Monocotyledoneae) Ordnung: Süßgrasartige (Poales) Familie: Süßgräser (Poaceae) Die meisten Gräser sind krautig und oft ausdauernd. Der Stängel ist in Knoten (Nodien) und Stängelstücke zwischen den Knoten (Internodien) gegliedert. Die Internodien sind hohl, was dem Halm eine hohe Biegefestigkeit bei gleichzeitig großer Stabilität verleiht. An den verdickten Knoten setzen die Blätter an. Sie sind in eine den Stängel umhüllende Blattscheide und eine schmale, parallelnervige Spreite geteilt. Beide Teile können gleich lang sein. Am Übergang ist oft ein Häutchen (Ligula) ausgebildet. Es kann groß oder reduziert, ganzrandig oder zerschlissen sein, manchmal ist es auch durch einen Haarkranz ersetzt. Die Blütenstände sind in Rispen (reich verzweigter Blütenstand) oder Ähren (unverzweigter Blütenstand mit ungestielten Blüten längs der gestreckten Hauptachse) angeordnet. Dabei gibt es zwischen beiden Formen Übergänge, die sogenannten Ähren-Rispengräser. Die Ährchen können ein oder vielblütig sein. Die Blüte selbst zeichnet sich durch zahlreiche Reduktionen und Umgestaltungen aus. Vom äußeren Blütenblattkreis (alle Organe sind ursprünglich in der typischen Einkeimblättrigen-Dreizahl vorhanden gewesen) ist ein Blütenblatt reduziert, die zwei Verbleibenden zur Vorspelze verwachsen. Im inneren Kreis finden wir noch zwei Blütenblätter, die jedoch zu den Schwellkörperchen (Lodiculae) umgebildet sind. Sie dienen der völligen Öffnung der Blüte. Es folgen drei Staubgefäße, der innere, zweite Kreis ist ausgefallen. Ihre Staubfäden (Filamente) sind lang und dünn und lassen die Theken (2 Hälften des Staubbeutels) aus der Blüte baumeln. Der Wind kann so den trockenen und nicht verklebten Pollen (Windbestäubung!) ausstauben. Im Gesamten finden sich zwei oder drei Fruchtblätter mit dementsprechend zwei oder drei gefiederten Narben, die den Pollen aus der Luft herauskämmen können. Der oberständige Fruchtknoten ist einkammrig. Die einzige Samenanlage entwickelt sich zu einer nussartigen Getreidefrucht. Die Nuss- oder Getreidefrucht der Gräser besitzt einen charakteristischen Aufbau. Der Embryo liegt dem reichlich gebildeten Nährgewebe (Endosperm) seitlich an. Unter der verwachsenen Frucht- und Samenschale liegt die eiweißreiche Aleuronschicht. Darunter folgt das den restlichen Samen ausfüllende stärkereiche Endosperm. In der Aleuronschicht sind es vor allem Albumine, Globuline, Gluteine und Prolamine. Die Stärke kann einfach (Roggen, Weizen, Gerste) oder zusammengesetzt (Hafer) sein. Daneben finden sich auch ätherische Öle wie das Citronellöl im Zitronengras oder Cumarine (ca. 1 % im Spross) beim Ruchgras. Auch Alkaloide, cyanogene Glycoside und Polyphenole sind in geringeren Mengen enthalten. -5- Ährchen und Blüten der Süßgräser -6- DAS GRASPROJEKT – WAS KANN MAN MIT GRAS MACHEN? Hier einige Anregungen, was man alles mit Gras machen kann: Wie viel Gras ergibt 1 m² Wiese oder Rasen? • durchschnittliche Wuchshöhe bestimmen • mähen • Feuchtgewicht bestimmen • Trockengewicht bestimmen • Aschegewicht bestimmen • Anteilsberechnung organischer/anorganischer Bestandteile Verwendungsmöglichkeiten von Gras: • Viehfutter: Heu (Zusammensetzung, Futterwert) • Silage (Prozess des Silierens) • Graspellets (Herstellungsprozess) • Mulchmaterial: Einfluss des Mulchens auf Pflanzen und Bodenklima • Kompostierung: praktische Durchführung, Parametermessung • Energieträger: Funktionsweise Biogasanlage, Aussagen zu ökonomischer/ökologischer Bilanz • Heu als Heilmittel • Baumaterial (Dachdecken, Isolation) • Kleidung (Ötzi) Thema Gesundheit: Gräserpollenallergie Bestimmen von verschiedenen Grasarten Basteln mit Heu: Figuren, Tiere, Kränze etc. Heu(ballen) als Gestaltungselemente: z.B. Sitzkreis, Kletterturm -7- TROCKENRASEN / HALBTROCKENRASEN Diese Wiesentypen zählen zu unseren artenreichsten Pflanzengesellschaften. Trockenrasen findet man meist auf flachgründigen, steil nach Süden exponierten Flächen. Hier herrschen extreme Standortbedingungen wie z.B. kaum Wasser, große Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht und wenig Humus. Die Pflanzen wachsen daher lückig, sind meist hochspezialisiert und sehr artenreich. Halbtrockenrasen finden sich an ähnlichen Standorten - allerdings sind die Bedingungen nicht mehr so extrem wie bei den Trockenrasen. Die Böden weisen eine tiefgründigere Humusschicht auf, sind aber mager und ungedüngt. Die Pflanzen können hier dichter wachsen und sind an die Nährstoffarmut mit einem entsprechend zarten und langsamen Wuchs angepasst. Zudem haben viele Pflanzen borstenförmige, mit einer Wachsschicht überzogene oder dicht behaarte Blätter. Typische Pflanzenarten: Aufrechte Trespe, Zittergras, Kammschmiele, Rotschwingel, Fiederzwenke, Wiesensalbei, Karthäuser-Nelke, Wundklee, Skabiosenflockenblume, Kleiner Wiesenknopf und Orchideen. Diese Wiesen dürfen nur einmal im Jahr (ab Juli) gemäht und nicht gedüngt werden. In Berglagen kann auf Grund des geringen Pflanzenaufwuchses sogar nur alle zwei bis drei Jahre gemäht werden. Der Ertrag ist relativ gering, doch hat das geerntete Heu aufgrund der vielen Kräuter einen hohen (medizinischen) Futterwert. Darüber hinaus haben diese Wiesen eine große Bedeutung für die Stabilisierung von Hanglagen, da viele der Wiesenpflanzen sehr tief reichende Wurzeln besitzen und so die Gefahr von Hangrutschungen und Abschwemmungen vermindern. FEUCHTWIESEN / NASSWIESEN Die Pflanzen dieses Wiesentyps wachsen auf grundwasserbeeinflussten, humusreichen bis anmoorigen Lehm- oder Gleyböden. Zudem werden die Standorte mindestens einmal im Jahr überschwemmt. Der Landwirt mäht 1- bis maximal 2-mal (ab Juni bzw. im September) und düngt nur mäßig. Meist findet man diese Wiesen im Bereich von Flüssen, Bächen und Seen. Sie sind als Wasserrückhalteflächen bzw. Wasserspeicher für den Wasserhaushalt unserer Landschaft von großer Bedeutung. Nasswiesen stellen wertvolle Lebensräume für viele spezialisierte Pflanzen- und Tierarten, v.a. für eine Vielzahl von Insekten (wie Heuschrecken, Schmetterlingen, Käfern, etc.) aber auch von Vögeln und Amphibien, dar. Typische Pflanzenarten: Sumpfdotterblume, Trollblume (im Berggebiet häufig), Wolliges Honiggras, Rasenschmiele, Kuckuckslichtnelke, Scharfer Hahnenfuß, Eisenhutblättriger Hahnenfuß (im Berggebiet häufig), Kohldistel, Sumpfpippau, Schlangenknöterich, WaldEngelwurz, Waldsimse, Mädesüß. Die Ernte der Nasswiesen ist zwar ertragreich, sie besitzt aber nur einen geringen Futterwert. Kohldistel und der Große Wiesenknopf können das gewonnene Heu verbessern. Deshalb tendieren viele Landwirte dazu, diese Nasswiesen durch Entwässerungs- bzw. Intensivierungsmaßnahmen ertragreicher zu machen. In der Folge verschwinden aber auch alle an diesen Wiesentyp angepassten Pflanzen- und Tierarten. -8-