Großseggenried (WK.) An extrem nassen Standorten, etwa in Seeniederungen, an Moorrändern oder anderen Stellen mit stauender Nässe findet man sogenannte Nasswiesen . Wie alle Wiesen sind auch sie Zeugnisse der historischen Landnutzung . Da sie unregelmäßig und erst spät im Jahr gemäht werden, beherrschen hochwüchsige Seggen und Binsen ihr Aussehen . Das Heu dieser Wiesen, das meistens nicht verfüttert werden konnte, wurde früher als StallEinstreu genutzt, daher auch der ebenfalls geläufige Name Streuwiesen" . Viele der Großseggen- und Binsenwiesen müssen heute ohne Mahd auskommen . Doch ihrer natürlichen Entwicklung folgend, verbuschen sie früher oder später und entwickeln sich zu ihrem Endstadium, dem Bruchwald . links: Sumpfschrecke (WK.) Mitte links: Blutweiderich (WK.) Mitte rechts: Sumpf-Segge (WK.) unten.: Bekassine (WK.) Einige sehr seltene Tiere wie Sumpfschrecke oder Seggenrohrsänger bewohnen diese Wiesen . Etwas häufiger begegnet man Zwergmaus oder Bekassine . Blutweiderich, Sumpf-Haarstrang und Sumpf-Labkraut gehören neben vielen Seggen- und Binsenarten zu den charakteristischen Wiesenpflanzen . Die größte Gefährdung der Nasswiesen geht vom Menschen aus . Einst durch die immer intensivere Nutzung der Flächen und heute in erster Linie deswegen, weil er sie überhaupt nicht mehr nutzt . Historische Nutzungsformen geraten zunehmend in Vergessenheit und mit ihnen verschwinden viele sehr wertvolle Lebensräume . An den strengen Schutz der Nasswiesen ist deshalb notwendigerweise ihre sehr aufwendige Pflege gebunden . 13