SUMPFVERGISSMEINNICHT Steckbrief EU LIFE Projekt Soonwald Kalenderbild im Juni – Sumpf-Vergissmeinnicht Kleines Vergissmeinnicht – große Schönheit. Sofern man sich bückt und einmal ganz genau hinsieht kann man im Soonwald von Mai bis September das Sumpf-Vergissmeinnicht mit seinen leuchtend blauen Blüten leicht an nassen Standorten entlang der Waldwege – beispielsweise in den Wegeseitengräben – entdecken. Das Sumpf-Vergissmeinnicht ist keine besonders seltene Pflanzenart. Es wächst in nahezu allen feuchtegeprägten Lebensräumen und lässt sich daher leicht auffinden. Es gedeiht in Randbereichen nährstoffreicherer Gewässer, beispielsweise in Gräben, ebenso wie in Quellbereichen. Das Sumpf-Vergissmeinnicht ist eine charakteristische Art verschiedener Feuchtwiesentypen, verträgt aber auch leichte bis mäßige Beschattung und besiedelt daher auch Bruchwälder und andere feuchtegeprägte Waldgesellschaften. Dabei weist das SumpfVergissmeinnicht auf eine im Jahresverlauf stark schwankende bzw. wechselnde Wasserversorgung hin. Wie alle anderen Arten der Gattung Myosotis/ Vergissmeinnicht, gehört das SumpfVergissmeinnicht der Pflanzenfamilie der Raublattgewächse (Boraginaceae) an. Es weist die für diese Familie charakteristischen Merkmale auf. Der deutsche Name der Pflanzenfamilie wird leicht verständlich, wenn man vorsichtig über die Blätter des Sumpf-Vergissmeinnichts streicht: sie fühlen sich tatsächlich deutlich rau an (Behaarung). Die Blüten stehen in typischer Weise dicht gedrängt zusammen, diese Form des Blütenstandes wird als „Wickel“ bezeichnet. Sehr charakteristisch für Raublattgewächse sind außerdem die auffällig gelben Schlundschuppen, die bestäubende Insekten anlocken und ihnen den Weg zum Nektar weisen sollen. Die himmelblaue Blütenkrone des Sumpf-Vergissmeinnichts erreicht einen Durchmesser von 4 bis 8 mm, die gesamte Pflanze wird zwischen 10 cm und 90 cm groß – abhängig von der Wasser- und Nährstoffversorgung. 1 www.life-soonwald.de Im Soonwald ist das Sumpf-Vergissmeinnicht eine charakteristische Pflanzenart der artenreichen Nasswiesen. Dabei zeigt es mäßig nährstoffreiche Standorte an – es wächst also weder auf den nährstoffärmsten Standorten, noch auf sehr nährstoffreichen, gedüngten Wiesen. Sehr ähnlich bezüglich ihrer Standortansprüche verhalten sich Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi), Sumpf-Hornklee Knöterich (Polygonum bistorta). (Lotus pedunculatus) und Wiesen-/ Schlangen- Feucht- und Nasswiesen mittlerer Nährstoffverfügbarkeit sind demnach von Mai bis Juli durch ein dunkelrosa-zartrosa-sonnengelbes-himmelblaues Blütenmeer gekennzeichnet. Im Frühling erkennt man diese Wiesen an ihrem üppigen Bewuchs aus Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris), Hain-Veilchen (Viola riviniana) und Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis), welche die Wiesen mit einem pastellfarbenen Schleier überziehen. Diese buntblühenden Wiesen sind dabei Lebensraum für zahlreiche Schmetterlings-/ Tagfalterarten. Kuckucks-Lichtnelke Wiesen-Schlüsselblume Schachbrettfalter (Lychnis flos-cuculi) (Primula veris) (Melanargia galathea) Sumpf-Vergissmeinnicht wissenschaftlicher Name Myosotis scorpioides Pflanzenfamilie Raublattgewächse (Boraginaceae) Habitus für ein Vergissmeinnicht recht hochwüchsig und kräftig; in hoher Wiesenvegetation aber eine der zierlicheren Arten; es kann zwischen 10 und 90 cm hoch wachsen, dabei aber auch überhängend erscheinen Vermehrung Die Samen werden als Klausenfrüchte bezeichnet, sie zerfallen vierteilig und werden über das Wasser verbreitet. Standorte nährstoffreichere Gewässer; Quellen und Quellfluren; Feuchtund Nasswiesen; lichte Bruch- und Auwälder Gefährdung aktuell gilt die Art nicht als gefährdet; Gefährdungen bestehen durch die Verschmutzung von Gewässern, Fassung und Versiegelung von Quellen, Intensivierung der Feuchtwiesennutzung (Düngung), Umbruch von Wiesen in Acker sowie Umwandlung von naturnahen Bruch- und Auwäldern in Nadelholzforste Besonderheit zumindest wenn die Pflanzen im Wasser wachsen, werden die schwimmfähigen Samen durch das Wasser verbreitet 2 www.life-soonwald.de