Hi, Peter hier ... Heute stehen also wie versprochen starke Verben auf dem Plan. Damit sind solche Verben gemeint, die in den verschiedenen Formen ihren Stammvokal ändern, wie zum Beispiel das Verb „essen“. essen, ich esse, du isst, ich aß, ich habe gegessen Ein großes Problem dabei ist, dass es sehr viele solcher Verben in sehr vielen unterschiedlichen Kategorien gibt. Man sieht immer wieder Versuche, die starken Verben je nach Vokaländerung in verschiedene Kategorien einzuteilen, damit man sie besser lernen kann. Man orientiert sich dabei immer an den Formen Infinitiv, Präteritum und Partizip II (Perfekt). Das Verb „essen“ gehört demnach in die Kategorie „e-­‐a-­‐e“. Leider bleibt in all diesen Versuchen zum Schluss immer eine Riesenkategorie namens „sonstige“ übrig. Dort stehen dann alle Verben, die sich nicht zuordnen lassen, weil sie einfach zu individuell sind. Wie schön wäre es da, wenn es eine effektive Technik geben würde, mit der Ihre Schüler diese Vokaländerung ganz einfach mitlernen könnten? Sie könnten sich dann viel besser mit anderen unterhalten, denn in Gesprächen benutzt man sehr oft das Partizip II. Ich selbst habe es irgendwann aufgegeben, meinen Schülern solche „Übersichten“ auszuteilen, weil sie ihnen praktisch nicht beim Lernen der starken Verben geholfen haben. Ich begnügte mich also mit meinem altbekannten Spruch, den Sie ja noch aus meinem Newsletter von gestern kennen. Heute will ich ihn Ihnen ersparen J. Aber wenn wir uns die Sache mit den starken Verben einmal genauer ansehen, stellen wir fest, dass außer dem Stammvokal fast immer alles andere gleich bleibt. Was Sie eigentlich lernen müssen, ist also tatsächlich der Wechsel des Stammvokals, beim Verb essen also „e-­‐a-­‐e“. Um dieses Problem zu lösen, zeige ich Ihnen heute eine sehr clevere Methode; ich nenne sie die Methode der mnemonischen Beispielsätze, und so funktioniert sie: Den Infinitiv von „essen“ lernen Ihre Schüler ja ohnehin, sie müssen also nur noch die Vokaländerung in den beiden anderen Formen, also „a-­‐e“ lernen. Überlegen Sie sich einfach ein Substantiv (Sie sollten es sich sehr gut bildlich vorstellen können), dessen erste zwei Vokale dem Vokal für das Präteritum und das Perfekt entsprechen. Wir suchen also ein Substantiv mit den Vokalen „a-­‐e“ in den ersten beiden Silben und bilden damit einen Beispielsatz. Für das Verb „essen“ könnte so ein Satz so aussehen: „Du isst einen Apfel.“ Dabei ist es ziemlich wichtig, das Verb in der 2. oder 3. Person singular Präsens zu benutzen, weil sich in diesen Formen zusätzlich der Stammvokal ändern kann. Beim Verb „essen“ wird das „e“ zum „i“. Der Punkt ist, dass Ihre Schüler sich einen Apfel bildlich vorstellen und sich somit sehr einfach wieder daran erinnern können. Ist es nicht genial zu wissen, dass sie sich dann gleichzeitig auch an die Vokaländerung erinnern können? Diese Methode der mnemonischen Beispielsätze bietet folgende Vorteile: • Deutschlernende lernen bei starken Verben durch den mnemonischen Beispielsatz gleichzeitig 3 zusätzliche Informationen mit. • Da mnemonische Beispielsätze bildhaft vorstellbar sind, können Ihre Schüler sich ziemlich leicht daran erinnern. • Wenn Ihre Schüler mal über die Vokaländerung nachdenken müssen, können sie in ihrem Gedächtnis gezielt nach dem entsprechenden Beispielsatz suchen. Wenn Sie denken, dass es schwierig ist, sich für jedes Verb einen solchen Beispielsatz auszudenken, sollten Sie sich unbedingt einmal dieses Super-­‐Praxisbuch ansehen. Es enthält eine Liste mit mnemonischen Beispielsätzen für mehr als 100 starke Verben, sogar alle auf Karteikarten vorgeschrieben; Sie müssen sie nur noch ausdrucken. Auf mehr Spaß mit den starken Verben! -­‐-­‐Peter P.s.: Morgen melde ich mich wieder mit einer ganz besonders nützlichen und wertvollen Überraschung J