www.bodenseekonferenz.org Schadstoffbekämpfung an der Quelle lohnt sich 4|4 Rückläufiger Schadstoffausstoss… Schadstoffe verschwinden nicht von selbst Langjährige Konzentrationsmessungen von Stickoxiden In den vergangenen 20 Jahren haben alle Bodensee- (NOx) bestätigen, dass sich in den vergangenen zwei Jahr- Anrainerstaaten Massnahmen zur Schadstoffreduktion zehnten der Ausstoss dieser Abgase etwa halbiert hat. ergriffen. Dies hat die Luftqualität nachweislich verbessert: Der abnehmende Trend bei Stickstoffdioxid und …verbessert die Luft Feinstaub ist das Ergebnis einer Vielzahl umgesetzter Allerdings wirken sich Veränderungen des Schadstoffaus- Massnahmen im gesamten Gebiet – insbesondere durch stosses nicht 1:1 auf die Luftqualität aus. Dies liegt an den verbesserte Motoren- und Heizungstechniken. vielfältigen Ausbreitungs- und Umwandlungsvorgängen in der Atmosphäre. Unter Berücksichtigung des Witterungs- Die gemessenen Schadstoffkonzentrationen zeigen aber einflusses zeigt sich sowohl bei den Stickoxiden wie beim auch: Das langfristige Ziel einer stets und überall unbe- Feinstaub ein Rückgang. Über die letzten sieben Jahre denklichen Luftqualität ist im Bodenseeraum noch nicht nahmen die Feinstaubkonzentrationen jährlich um durch- erreicht. Dafür braucht es weitere Massnahmen – und die schnittlich 1.2 Mikrogramm je Kubikmeter Luft (µg/m3) ab. dazu notwendigen politischen Entscheide. Bessere Luft in der Bodenseeregion Fotos: Theo Stalder, David Täschler, Susanne Schlatter, Hellfried Niederl, Peter Maly Internationale Bodensee Konferenz (IBK) | Kommission Umwelt Telefon: + 49(0)7531-52722 | [email protected] | www.bodenseekonferenz.org Baden-Württemberg | Schaffhausen | Zürich | Thurgau | St.Gallen | Appenzell Ausserrhoden Appenzell Innerrhoden | Fürstentum Liechtenstein | Vorarlberg | Bayern März 2011 | bpr.ch www.bodenseekonferenz.org Die Luftqualität ist besser als früher… Feinstaub aus einer Vielzahl verschiedener den. Das ist rund um den Bodensee so. und ländlichen Gebieten ähnlich. Dies weil 90er Jahren ist die Luftqualität besser gewor- die Feinstaubbelastungen in städtischen dioxid (NO2) zeigen es: Im Vergleich zu den wiederum in Strassennähe. Hingegen sind Die langjährigen Messreihen von Stickstoff- Die höchsten Konzentrationen finden sich Sinkende Schadstoff-Konzentrationen 2|4 …allerdings mit zeitweise hohen Belastungen 50 40 Anzahl Tage Quellen stammt. Massgebend für die Schadstoffbelastung an gen in der Bodenseeregion leicht zurück. Kamine. An vielbefahrenen Strassen sind die Jahrzehnt die sommerlichen Spitzenbelastun- zu den Emissionsquellen wie Auspuffe und Auch beim Ozon (O ) gingen im vergangenen einem konkreten Standort ist seine Nähe 30 Tage mit hoher Feinstaubbelastung (über 50 μg/m3, strassennahe Standorte) Tagesmittelwert > 100 µg/m3 50 bis 100 µg/m3 leistungsfähiges Messnetz zur Überwachung erheblich mehr Stickstoffdioxid als andere Mitglieder der Bodenseekonferenz über ein toren verkehren. Dieselmotoren verursachen und topographischen Vielfalt verfügen die zurück, weil mehr Fahrzeuge mit Dieselmo- Entsprechend ihrer Bevölkerungsdichte nähe geht die Belastung derzeit nicht weiter Laufend aktualisierte Messwerte hoch wie in Wohnquartieren. In Strassen- jederzeit zugänglich unter: Auch die Belastung durch Feinstaub (PM10) 3|4 Vor allem im Winter gibt es aber immer wieder windschwache Perioden, in denen sich Schadstoffe über längere Zeit anreichern. Die Zahl solcher Tage mit ungünstigen Aus- belastung ist letztlich eine direkte Wirkung 2001 des Schadstoffausstosses, beispielsweise 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 aus Verbrennungsmotoren oder ungünstig betriebenen Feuerungen. einem Extrem-Sommer, wie im Jahr 2003, begünstigt die Krebsbildung. migen Vorläufer-Schadstoffen begünstigt. In und des Kreislaufs führen. Eingeatmeter Russ Entstehung des Reizgases Ozon aus gasför- Erkrankungen der Atemwege, des Herzens wenn strahlenreiches, warmes Wetter die die Gesundheit: Luftbelastungen können zu Ähnliches gilt auch im Frühling und Sommer, Hohe Schadstoffkonzentrationen gefährden verstärken sich die Belastungswirkungen haben. Atmosphäre atmen wir meistens gute Luft. bei tieferen Luftbelastungen keine Probleme Dank der grossen Selbstreinigungskraft der auch Personen an akuten Beschwerden, die die Luftqualität schon von Hitze und Ozon gegenseitig. Dann leiden Das Wetter lässt sich nicht beeinflussen, Vor allem im Winterhalbjahr können RauchWetter schlecht nach 30 gase bei windschwachem 40 oben entweichen. 20 Dann erzeugt schon ein einziges Feuer 10 Stickstoffdioxid- breitungsverhältnissen ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Doch das Ausmass der Luft- 20 10 3 0 Schlechte Luft erhöht Gesundheitsrisiken Schadstoffkonzentrationen etwa doppelt so der Luftqualität. Die aktuellen Messwerte aus Verbrennungsmotoren. der Bodenseeregion sind allen Interessierten www.bodenseekonferenz-luft.org hat in den letzten zehn Jahren abgenommen. Stickstoffdioxid-Belastung (Jahresmittelwerte) 50 Entwicklung der mittleren NO2 [µg/m3] * Belastung an oder eine schlecht 0 1995 verschiedenen 1996 1997 1998 1999 2000 2001 Standorttypen Strasse Stadt Standorttypen. 1 2002 2003 2004 2005 2006 betriebene Feuerung 2007 2008 2009 * Mikrogramm je Kubikmeter Luft Land Hintergrund (> 900 m.ü.M.) örtlich hohe Schadstoffkonzentrationen. 1 2010 wurden die Daten von 40 Messstationen ausgewertet. Die Ergebnisse sind im IBK-Bericht «Luftqualität in der Bodenseeregion, Entwicklung in den letzten zwanzig Jahren» im Internet veröffentlicht.