4 REPORT - Universitätsklinikum Leipzig

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4
REPORT
Ausgabe 10 / 11. Mai 2012
Gesundheit und mehr...
Größter Risikofaktor für die Entstehung eines Tumors in der Lunge ist das Rauchen: 90 Prozent der dort auftretenden Krebs-Erkrankungen werden durch Zigarettenrauchen verursacht.
Foto: dpa
Diagnose Lungenkrebs –
Größter Risikofaktor für die
Entstehung eines Tumors in
der Lunge ist das Rauchen: 90
Prozent der dort auftretenden
Krebs-Erkrankungen werden
durch Zigarettenrauchen verursacht.
„Mit
steigender
Rauchbelastung wird auch die
Gefahr für ein Lungenkarzinom größer“, erklärt Professor
Wirtz. Gemessen wird die Belastung in so genannten pack
years (Packungsjahre). Dafür
wird die Zahl der täglich konsumierten Zigarettenpackungen (à 20 Stück) mit der Zahl
der Raucherjahre multipliziert,
woraus sich die inhalierte
Rauch-Dosis ergibt. „Zur höheren Risikogruppe gehören
Menschen, die einen Wert von
mehr als 25 pack years aufweisen“, so der Mediziner.
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Daneben
(CT)
oder
gibt es aber Bösartige Neubildungen der Lunge im Zeitverlauf
noch besser
auch noch Altersstandardisierte Raten auf 100 000 Personen (WHO-Weltbevölkerung, 2001)
im PET-CT,
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welches
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RaDurchmesdon, denen Bergarbeiter im karzinom kommt es nicht sel- ser von höchstens drei bis fünf
Erzgebirge während des Ab- ten vor, dass der Krebs „streut“ Zentimetern kann durch eine
baus von „Wismut“ ausgesetzt – er bildet Metastasen im Kör- Operation entfernt werden.
waren. Auch bei Dieselabgasen per, etwa in den Knochen, im Dann stehen auch die Aussichwird vermutet, dass sie zum Gehirn oder in der Leber.
ten für eine Heilung nicht
Entstehen von Tumoren in den
schlecht“ sagt Professor Wirtz.
Atemorganen beitragen kön- Behandelt wird das Lungen- Weit mehr als die Hälfte aller
nen.
karzinom wie andere Krebsar- Lungenkrebserkrankungen
ten auch – mit einer Operation, wird jedoch erst in einem
Hat sich ein Lungenkarzinom Bestrahlung oder Chemothera- nicht-operablen Zustand entgebildet, leiden die Patienten pie bzw. häufig mit Kombina- deckt. „Die Atemwege und die
unter Husten und Gewichtsver- tionen hieraus. Eine Untersu- Luftröhre sind von vielen
lust. Zu den Symptomen gehört chung im Computertomografen Lymphknoten umgeben. Ist das
Karzinom auf einen der Lunzudem ein sich durch Blut rötgenflügel beschränkt und sind
lich verfärbender Auswurf.
auch nur die Lymphknoten
„Frühe Zeichen können manchService
dieser Seite betroffen, kann
mal auch Schmerzen im Brustam
UKL
operiert werden“, erklärt der
korb sein“, erklärt Professor
Lungenfacharzt.
Wirtz. Ein Lungenkarzinom
Am Universitätsklinikum Leipentsteht häufig an den kleinen
zig gibt es eine Tumorsprechund mittleren Atemwegen. Diestunde für Patienten mit LunHat sich der Tumor bereits
se werden durch das Wachsgenkarzinom. Eine Anmeldung
weiter ausgebreitet, wird der
tum des Tumors im Laufe der
ist telefonisch über Frau BöhPatient mittels Strahlung beZeit immer weiter zugedrückt,
me 0341 9712600 oder
handelt und bekommt in den
was dann die Beschwerden
9712111 notwendig.
ukl
meisten Fällen begleitend eine
verursacht. Bei einem LungenChemotherapie. Auch wenn
19
J
edes Jahr erkranken in
Deutschland etwa 40 000
Menschen an Lungenkrebs. Heruntergerechnet auf
Leipzig bedeutet das 300 neue
Fälle innerhalb von zwölf Monaten, sagt Professor Hubertus
Wirtz, Leiter der Abteilung
Pneumologie am Universitätsklinikum Leipzig. Auch wenn
die Zahlen nicht mehr so rasant steigen wie noch vor ein
paar Jahren, ist das Lungenkarzinom noch immer der am
häufigsten zum Tode führende
Tumor. Die Krankheit ist tückisch: Oft wird sie erst in fortgeschrittenem Stadium erkannt, weil sie sich nicht mit
eindeutigen Symptomen bemerkbar macht und viele Patienten zunächst keine größeren Beschwerden haben.
sich bereits so genannte Fernmetastasen in der Leber, den
Nebennieren, den Knochen
oder im Gehirn gebildet haben,
arbeiten die Mediziner mit einer Chemotherapie. Dabei
kommen neben „klassischen“
Medikamenten auch zunehmend solche zum Einsatz, die
individuell auf die Erkrankung
des Patienten zugeschnitten
sind. Targeted Therapy heißt
das Konzept, mit dem bei bestimmten Tumorarten die Therapie in gewissen Grenzen speziell angepasst werden kann.
Dabei kommen moderne biologische Substanzen zur Anwendung. Diese blockieren beispielsweise direkt in der Zelle
Wachstumsrezeptoren
oder
wirken auf die Signalwege ein.
Das ist beim Lungenkarzinom
jedoch nicht immer einfach,
erklärt Professor Wirtz: „Die
Zellen verhalten sich nicht alle
einheitlich, es kann Unterschiede zwischen denen im
Tumor und denen in den Metastasen geben. Im Laufe der
Erkrankung und der Therapie
kann es dazu kommen, dass
ein anderer Klon die Oberhand
gewinnt. Dadurch ändern sich
die Voraussetzungen und die
gewählte Therapie kann nicht
mehr richtig wirken.“ Eine Anpassung kann dann notwendig
sein, so der Mediziner.
Besonders der Einsatz der
Targeted Therapy hat dazu
geführt, dass Patienten trotz
der Schwere der Krankheit
über gewisse Zeiträume ein
sehr lebenswertes Leben
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