Potenzielle Krebs-Impfung - Bessere Bio-Implantate – Allergien und Zytokine sanofi-aventis Stiftung zeichnet die besten wissenschaftlichen Arbeiten an der Medizinischen Universität Wien (MUW) aus Wien: Sprichwörtlich heiße Forschungsthemen: Wege zu einer möglichen therapeutischen Krebs-Impfung, zu besseren Bio-Implantaten in der Herz- und Gefäßchirurgie sowie neue Erkenntnisse darüber, wie Allergene zum Beispiel im Rahmen von Asthma durch die Schleimhaut des Atemtraktes ins Gewebe eindringen. Arbeiten auf diesen Gebieten von Wissenschaftern der Medizinischen Universität Wien (MUW) wurden vor kurzem mit Preisen der sanofi-aventis Stiftung bedacht. Die Preisträger: DDr. Angelika Riemer (Institut für Pathophysiologie, derzeit an der Universitätsklinik für Dermatologie tätig), Dr. Erwin Rieder (Universitätsklinik für Chirurgie) sowie Dr. Jürgen Reisinger, der seine Arbeit an der Universitätsklinik für HNO-Krankheiten verfasste. Von der „passiven“ zur „aktiven“ therapeutischen Krebs-Impfung In mehreren Projekten wird derzeit an der Medizinischen Universität Wien die Entwicklung von „aktiven“ therapeutischen Krebs-Impfungen vorangetrieben. Der Hintergrund: In den vergangenen Jahren haben in der Behandlung von bösartigen Erkrankungen eingesetzte Antikörper-Präparate eine zum Teil erhebliche Verbesserung der Überlebensraten der Patienten gebracht. Dabei verwendet man monoklonale Antikörper, die gegen bestimmte Zielstrukturen der Krebszellen gerichtet sind. Die Medikamente werden den Kranken regelmäßig in Form einer Art „passiven Impfung“ per Infusion verabreicht. Doch ungleich „gescheiter“ wäre natürlich eine „aktive“ Impfung, welche den Körper der Patienten selbst länger dauernd zur Bildung solcher Antikörper veranlassen würde. Dann könnte eventuell auf die Antikörper von außen verzichtet werden. Ein in Tierversuchen an Mäusen wirksames Prinzip auf der Basis eines so genannten Mimotop-Impfstoffs schuf hier DDr. Angelika Riemer. Communication Director: Ines Windisch Tel: +43 1 801 85-1110 – Fax: +43 1 801 85-8110, www.sanofi-aventis.at sanofi-aventis GmbH, Österreich, SATURN Tower, Leonard-Bernstein-Straße 10, A-1220 Wien Die Wissenschafterin und ihre Co-Autoren identifizierten in Peptid-Bibliotheken (Phagen-Bibliotheken) mit dem monoklonalen Antikörper Cetuximab, der bereits jetzt zur Behandlung von fortgeschrittenem Dickdarmkrebs eingesetzt wird, etwa ein Dutzend Aminosäure lange Peptide, welche der Bindungsstelle von Cetuximab weitgehend ähneln. Dies ist eine Struktur, die sich auf dem Rezeptor für den Wachstumsfaktor EGF (Epidermal Growth Factor – Rezeptor: EGFR) befindet. Die Wissenschafterin: „Zwei dieser Peptide koppelten wir an Trägersubstanzen und impften damit vier Gruppen von Mäusen. Bei den Tieren kam es daraufhin im Rahmen der durch die Vakzine hervorgerufenen Immunantwort zur Bildung von Antikörpern, die den EGF-Rezeptor erkannten und die Abwehr von Krebszellen mit dem Rezeptor an ihrer Oberfläche durch Killerzellen und spezielle Immun-Abwehrstoffe (Komplementfaktoren) hervorriefen.“ Fazit: Es könnte sich um einen gangbaren Weg für die Entwicklung eines aktiven Impfstoffes zur Behandlung von Krebs handeln, der jenem der Therapie mit Cetuximab entsprechen könnte. (Angelika B. Riemer, Harald Kurz, Markus Klinger, Otto Scheiner, Christoph C. Zielinski, Erika Jensen-Jarolim: „Vaccination With Cetuximab Mimotopes and Biological Properties of Induced Anti-Epidermal Growth Factor Receptor Antibodies“. In: Journal of the National Cancer Institute, Vol. 97, No. 22, November 16, 2005) Herzklappen und Gefäßprothesen aus Bio-Material Im Grunde genommen ebenfalls mit immunologischen Problemstellungen in der Medizin beschäftigt sich Dr. Erwin Rieder von der Chirurgischen Universitätsklinik. Hier geht es um Wege, wie man besser verträgliche BioProthesen für Herzklappen oder Blutgefäße schaffen könnte. Der Wissenschafter: „Es gibt zum Beispiel Herzklappen aus Kunststoff. Doch nach der Implantation solcher Klappen müssen die betroffenen Patienten lebenslang Mittel zur Gerinnungshemmung des Blutes einnehmen.“ Das erhöht auf der anderen Seite die Blutungsgefahr. Eine andere Möglichkeit sind Herzklappen, bei denen das Material von Schweinen oder Rindern kommt. Rieder: „Dabei werden die Klappen der Tiere mit Glutaraldehyd behandelt, um ihre Immunogenität (Fähigkeit zur Verursachung von schädlichen Immunreaktionen, Anm.) zu verringern. Doch im Communication Director: Ines Windisch Tel: +43 1 801 85-1110 – Fax: +43 1 801 85-8110, www.sanofi-aventis.at sanofi-aventis GmbH, Österreich, SATURN Tower, Leonard-Bernstein-Straße 10, A-1220 Wien Laufe der Zeit kommt es trotzdem zu Abwehrreaktionen bzw. zur Verkalkung der eingesetzten Klappen.“ Ein anderes Produkt – aus von Schweinezellen befreitem Gewebematerial – schien sich zunächst zu bewähren, doch schließlich gab es auch hier Fehlschläge. Rieder und seine Co-Autoren haben deshalb mit von Zellen befreiten Teilen von Herzklappen von Mensch bzw. Schwein in einer Laboranordnung gemessen, wie sehr sie potenziell schädliche Immunzellen (Monozyten) anlocken, die eine Abwehrreaktion in Gang bringen könnten. Das Ergebnis laut Dr. Rieder: „Wir konnten zeigen, dass das vom Menschen stammende Material wesentlich weniger die Immunzellen anlockte als das vom Schwein stammende.“ Und das, obwohl auch aus Letzterem die Zellen entfernt worden waren und es nur noch aus immunologisch kaum relevanten Kollagenen, Elastin etc. bestehen sollte. Warum das so ist und ob diese Reaktion verhindert werden kann, soll in weiteren Studien geklärt werden. (Erwin Rieder, Gernot Seebacher, Marie-Theres Kasimir, Eva Eichmair, Brigitta Winter, Barbara Dekan, Ernst Wolner, Paul Simon, Günter Weigel: „Decellularized Porcine and Human Valve Scaffolds Differ Importantly in Residual Potential to Attract Monocytic Cells“. In: Circulation 2005:111(21):2792-7) Gamma-Interferon erleichtert Allergenen den Weg ins Gewebe Auch die dritte von der sanofi-aventis Stiftung ausgezeichnete wissenschaftliche Arbeit hat ein immunologisches Thema. Dr. Jürgen Reisinger und die Co-Autoren untersuchten die Wirkung verschiedener Immunbotenstoffe auf die Epithelzell-Schicht, also die Schleimhaut des Atemtraktes, was besonders für allergische Krankheiten wie „Heuschnupfen“ und Asthma bedeutsam sein könnte. Im Rahmen von Asthma oder Heuschnupfen dringen Allergene – z.B. von Pollen oder Hausstaubmilben – durch die Schleimhaut des Atemtraktes und verursachen im Gewebe Entzündungen. An der Reaktion sind verschiedene Faktoren wie Histamin, Interleukine etc. beteiligt. Die Überraschung, die sich aus den Arbeiten im Labor ergab: Das Zytokin Gamma-Interferon macht offenbar die Epithelzell-Schicht undicht und erlaubt damit den Einstrom größerer Mengen an Allergenen. Reisinger und die Co- Communication Director: Ines Windisch Tel: +43 1 801 85-1110 – Fax: +43 1 801 85-8110, www.sanofi-aventis.at sanofi-aventis GmbH, Österreich, SATURN Tower, Leonard-Bernstein-Straße 10, A-1220 Wien Autoren in der Zusammenfassung: „Das ist überraschend, da man GammaInterferon bisher als einen vor Allergien schützenden Faktor ansah.“ (Jürgen Reisinger, Andrea Triendl, Ernst Küchler, Barbara Bohle, Maria Theresa Krauth, Ingrid Rauter, Peter Valent, Franz König, Rudolf Valenta, Verena Niederberger: „INF-gamma-enhanced allergen penetration across respiratory epithelium augments allergic inflammation“. In: Journal of Allergy and Clinical Immunology, May 2005). Über die sanofi-aventis Stiftung Im Rahmen der "sanofi-aventis Stiftung zur Förderung der medizinischen Forschung in Österreich" unterstützt sanofi-aventis regelmäßig hervorragende Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Medizin. Den Medizinischen Universitäten von Graz, Innsbruck und Wien wird seit 1964 jährlich ein namhafter Betrag zur Verfügung gestellt. Zur Zeit sind es insgesamt Euro 40.000,-, diese Summe wird nach der Zahl der Medizinischen Institute und nach der Zahl der Kliniken an den einzelnen Universitäten verteilt. Jede Medizinische Universität ermittelt ihre Preisträger für sich. Die Preisverleihung erfolgt jeweils im Nachhinein für das abgelaufene Jahr. Die Preise werden von den Medizinischen Universitäten ausgeschrieben, Bewerbungen sind an die Medizinischen Universitäten zu richten. Die Preisträger werden von einem Kuratorium aus Professoren an den Universitäten ermittelt. sanofi-aventis ist in den Kuratorien vertreten, nimmt aber keinen Einfluss auf die Entscheidung Über sanofi-aventis Die sanofi-aventis Gruppe ist das drittgrößte Pharmaunternehmen weltweit und die Nr. 1 in Europa. Basierend auf einer der erfolgreichsten pharmazeutischen Forschungen weltweit, entwickelt sanofi-aventis führende Positionen in sieben therapeutischen Kernbereichen: Herzkreislauf, Thrombose, Onkologie, Diabetes/Stoffwechselerkrankung, Zentrales Nervensystem, Innere Medizin und Impfstoffe. Die sanofi-aventis Gruppe ist in Paris (EURONEXT : SAN) und in New York (NYSE - SNY) gelistet. Communication Director: Ines Windisch Tel: +43 1 801 85-1110 – Fax: +43 1 801 85-8110, www.sanofi-aventis.at sanofi-aventis GmbH, Österreich, SATURN Tower, Leonard-Bernstein-Straße 10, A-1220 Wien