Potential und Spannung Arbeit bei Ladungsverschiebung: • Beim Verschieben einer Ladung q im elektrischen Feld ~ r ) entlang dem Weg C wird Arbeit geleistet: E(~ Z Z ~ d~s ~C d~s = q E Wel = F C • Vorzeichen: Wel > 0 wenn die Arbeit vom ~ geleistet wird. Feld E • E-Feld ist konservativ R 1 ⇒ Wel hängt nur von den Endpukten des Weges C ab, aber aber nicht vom Verlauf. C R2 C (0,0,0) Elektrostatisches Potential: • Arbeit, um eine Probeladung q vom Punkt ~ r in unendliche Entfernung von der Feldquelle zu bringen: q Z∞ ~ d~s = q · Φ(~ E r ) = q · (elektrostatisches Potential) ~ r kg m2 • Einheit: [Φ] = J/C = = Volt = V . A s3 • Φ hängt nur von ~ r ab; Konvention: Φ(∞) = 0. • Spannung: Z ~ d~s = Φ(R ~ 1 ) − Φ(R ~ 2 ) = Spannung U E C [U ] = Volt 5 Grundlagen der Elektrizitätslehre 20. Mai 2009 Potential einer Punktquelle Berechnung: • Elektrisches Feld einer Punktladung Q im Ursprung zeigt radial nach außen. ~ d~s = E dr und damit • E Z∞ dr′ Q Φ(~ r ) = Φ(r) = 4πǫ0 r ′2 ∞ r Q Q 1 = = − ′ 4πǫ0 r r 4πǫ0 · r z ds Φ (r) r Q>0 Q y x U R1 R2 r Q<0 5 Grundlagen der Elektrizitätslehre 20. Mai 2009 Beschleunigung im elektrischen Feld Potential und Energie: • Beim Durchlaufen der Spannung U ändert sich die potentielle Energie eines Teilchens mit Ladung q um ∆Epot = −q · U • Wegen Energieerhaltung: ∆Ekin = −∆Epot = q · U • Geladene Teilchen nehmen aus einem elektrischen Feld kinetische Energie auf, wenn sie es in der “richtigen” Richtung durchlaufen. • Beispiele: – Elektronenstrahl im Fernseher – Teilchenbeschleuniger Elektronenvolt: • Spezielle Energieeinheit für mikroskopische Objekte (Atome, Kerne, Teilchen): 1 eV = 1 Elektronenvolt = e · 1 V = 1.602 × 10−19 J • Oft verwendete Vielfache: 1 keV = 103 eV (Kiloelektronenvolt) 1 MeV = 106 eV (Megelektronenvolt) 1 GeV = 109 eV (Gigaelektronenvolt) • Typische Energieskalen: – Bindungsenergien in Atomen und Molekülen: eV; – Röntgenstrahlen: keV; – Atomkerne: MeV; – Elementarteilchen: GeV. 5 Grundlagen der Elektrizitätslehre 20. Mai 2009 Feld und Potential; Elektrische Leistung Feld und Potential: • Das elektrische Feld kann mit Hilfe der Definitionsgleichung des elektrostatischen Potentials aus Φ(~ r ) berechnet werden: ∂Φ ∂Φ ∂Φ ~ r ) = −gradΦ(~ , , E(~ r) = ∂x ∂y ∂z ~ r ) zeigt entgegen der Richtung • Das Feld E(~ r ). der stärksten Zunahme von Φ(~ ~ r ) steht sekrecht auf Flächen mit • Das Feld E(~ Φ(~ r ) = const. (Äquipotentialflächen). Elektrische Leistung: • Elektrische Arbeit beim Transport der Ladung ∆Q über Spannung U : ∆Wel = ∆Q · U • Wenn dies in einer Zeit ∆t geschieht (U = const.) ∆Wel ∆Q = lim ·U =I ·U ∆t→0 ∆t ∆t→0 ∆t Pel = lim • Beispiel: Batterie mit U = 1.5 V und Gesamtladung 1 Ah liefert Gesamtenergie Wel = ∆t · I · U = 3600 s · 1 A · 1.5 V = 5.4 kJ 5 Grundlagen der Elektrizitätslehre 20. Mai 2009 Das Ohmsche Gesetz Strom und Spannung: • Legt man eine Spannung U an ein Material an, so fließt im allgemeinen ein Strom I. • Veranschaulichung im Schaltbild: Material (el. Widerstand) I Spannungsquelle + − U0 • Für viele Materialien (Metalle, homogene Halbleiter) gilt bei konstanter Temperatur: I∝U ⇒ U = el. Widerstand = const. I [R] = V/ A = Ω = Ohm R= (Ohm’sches Gesetz) Strom-Spannungs-Kennlinien: U Beispiele nichtlinearer Fälle: U nicht−linear Gasentladung Diode Glühlampe linear (Ohmsch) I 5 Grundlagen der Elektrizitätslehre I 20. Mai 2009 Spezifischer Widerstand Definition: Der Widerstand eines Drahtes mit Länge L und Querschnittsfläche A ist L 1 L R = ρs · = · A σ A ρs = spezifischer el. Widerstand [ρs] = Ωm σ = spezifische el. Leitfähigkeit [σ] = Ω−1m−1 L A Typische Werte (bei 20◦C): Material Kupfer Cu Eisen Fe Graphit Teflon Hartgummi spezifischer Widerstand [10−6 Ωm] 0.017 ∼ 0.1 ∼ 8 1021 1019 . . . 1022 • Der spezifische Widerstand hängt vom Material (Leitungsmechanismus, mikroskopische Struktur) und von der Temperatur ab. • Variiert über fast 30 Größenordnungen! • Der Wert von ρs in 10−6 Ωm entspricht dem Widerstand in Ω eines Drahtes mit Länge L = 1 m und Querschnitt A = 1 mm2. • Für Metalle (Leitung durch Elektronentransport) sind elektrische und Wärmeleitfähigkeit proportional. 5 Grundlagen der Elektrizitätslehre 20. Mai 2009 T -Abhängigkeit des Widerstandes Metalle: ρs • Widerstand durch Stöße der Elektronen mit Gitteratomen. • Steigt mit zunehmender Bewegung der Atome. • Widerstand nimmt mit steigender Temperatur zu. Halbleiter: Metall T ρs • Leitung durch Elektronen, die durch thermische Energie aus lokaler Bindung gelöst werden. • Mit steigendem T nimmt Zahl der Ladungsträger zu und Widerstand ab. • Bei hohen T Widerstandszunahme wie in Metall. Supraleiter: • Bei einigen Materialien wird ρs = 0 bei T < Tc (Tc : kritische Temperatur, Sprungtemperatur). • Quantenmechanischer Effekt. • Typisch: Tc (Hg) = 4.183 K; HochtemperaturSupraleiter: Tc & 100 K . 5 Grundlagen der Elektrizitätslehre Halbleiter TRaum T ρs Supraleiter Tc=einige K (bei einigen Stoffen bis mehrere 10K) Tc T 20. Mai 2009 Kirchhoffsche Regeln Knotenregel: • Knoten = Kontaktstelle mehrerer Drähte ohne aktives Element • Gesamtladung im Knoten ist erhalten ⇒ n X I1 I2 Ii = 0 I3 i=1 • Vorzeichen geben Richtung der Ströme! • Knotenregel bzw. 1. Kirchhoffsche Regel I4 Knoten U1 Maschenregel: • Masche = Leitungskreis mit Spannungsquelle(n) und Widerstände(n). ~ s • Wegintegral von Ed~ entlang Masche verschwindet n X i=0 Ui = I n X i=1 R1 U0 + − I I Ri − |U0| = 0 • Spannungen von Quelle und an Widerständen haben entgegengesetzte Vorzeichen. • Maschenregel bzw. 2. Kirchhoffsche Regel 5 Grundlagen der Elektrizitätslehre R2 U2 20. Mai 2009