H AGEN Q UARTETT 2 9. M Ä R Z 2 0 17 ELBPHILHARMONIE KLEINER SA AL DIRIGENT. DER NEUE BMW 7er MIT GESTIKSTEUERUNG. DER ANSPRUCH VON MORGEN. Mittwoch, 29. März 2017 | 19:30 Uhr | Elbphilharmonie Kleiner Saal 18:30 Uhr | Einführung mit Oliver Wille im Kleinen Saal HAGEN QUARTETT LUKAS HAGEN VIOLINE RAINER SCHMIDT VIOLINE VERONIKA HAGEN VIOLA CLEMENS HAGEN VIOLONCELLO Ludwig van Beethoven (1770 –1827) Streichquartett G-Dur op. 18/2 (1799 –1800) Allegro Adagio cantabile Scherzo: Allegro Allegro molto, quasi Presto ca. 25 Min. Béla Bartók (1881–1945) Streichquartett Nr. 3 Sz 85 (1927) Prima parte: Moderato Seconda parte: Allegro Ricapitulazione della prima parte: Moderato Coda: Allegro molto ca. 15 Min. Pause Johannes Brahms (1833 –1897) Streichquartett a-Moll op. 51/2 (1873) Allegro non troppo Andante moderato Quasi Menuetto, moderato – Allegretto vivace Finale: Allegro non assai ca. 30 Min. Principal Sponsor der Elbphilharmonie BMW Hamburg www.bmw-hamburg.de Abbildung zeigt Sonderausstattungen. Mit Unterstützung von BMW Niederlassung Hamburg www.bmwhamburg.de Freude am Fahren WILLKOMMEN Wir gratulieren der Stadt Hamburg, ihren Bürgern und allen Beteiligten zur gelungenen großartigen Komposition der Elbphilharmonie, dem Konzerthaus von weltweiter Bedeutung. Alles, was zählt. Auch in der Elbphilharmonie. Unser Beitrag zur Energieeinsparung über 10 Millionen Messgeräte in der Betreuung. Minol Messtechnik W. Lehmann GmbH & Co. KG | 70771 L.-Echterdingen | minol.de Niederlassung Hamburg | Spaldingstraße 64 | 20097 Hamburg | Tel.: +49 40 25 40 33-0 | [email protected] Seit mehr als 35 Jahren spielt das Hagen Quartett an der Spitze der Streichquartett-Liga mit. Doch von Altersmilde ist bei den vier Ausnahmemusikern nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil: Je länger sie auf der Bühne stehen, desto freier werden sie in ihren Interpretationen. Zuletzt konnte man dies in Hamburg in der Saison 2014/2015 erleben, als sie den späten Mozart-Quartetten in der Laeisz­ halle eine Frischzellenkur verpassten. Im heutigen Elbphilharmonie-Konzert kommt dies nun Beethoven, Bartók und Brahms zugute. DIE MUSIK LOB AUF DEN DICKEN Ludwig van Beethoven: Streichquartett G-Dur op. 18/2 Es war nichts weniger als eine Sensation. Und man kann sich gut vorstellen, wie sich die Wiener im Herbst 1804 vor den großen Plakatanschlägen sammelten, die Hälse reckten und einander zuraunten: »Da schau her! Das hat’s auch noch nie gegeben. Wenn das nur gutgeht …« Die Rede ist nicht von der ersten Dampflokomotive, die bereits im Februar des Jahres in England ihre Jungfernfahrt bestand. Auch nicht von Napoleon, der sich in Paris eigenmächtig zum Kaiser krönte – allerdings erst am 2. Dezember. Nein, die Rede ist von der ersten öffentlichen Streichquartett-Aboreihe der Weltgeschichte. Ein Quartett um den Geiger Ignaz Schuppanzigh hatte den damals tollkühn klingenden Plan in die Tat umgesetzt, die Kammermusik aus den adeligen Salons in die bürgerliche Öffentlichkeit zu bringen. Um in den Genuss eines Streichquartetts zu kommen, musste man bis dato entweder blaublütig oder gut betucht sein und Zugang zu diesen Kreisen haben. Doch nachdem schon Oper und Sinfoniekonzert einen Prozess der Demokratisierung durchlaufen hatten, erweiterte sich nun auch der Publikumskreis der Kammermusik. Im Gegensatz zu diesen beiden großformatigen Gattungen ist das Quartett natürlich eine recht un-öffentliche Kunstform, erfunden ursprünglich als unaufdringliche Unterhaltungsmusik im kleinen Rahmen. Mit dieser Art Musik ließ sich in einer Aboreihe kein Blumentopf gewinnen. Um ein zahlendes Publikum zu beeindrucken, mussten neue Werke her, geeignete Konzertsäle, ein Verlagswesen, das imstande war, die wachsende Schar von Liebhabern mit Noten zum Daheim-Nachspielen zu versorgen – kurz: alles, was Sie heute ganz selbstverständlich in Anspruch nehmen. Ignaz Schuppanzigh in einer beweglichen Karikatur Eng verbunden mit dieser Entwicklung ist eben jener Ignaz Schuppanzigh (1776 –1830), der auch für Beethoven eine große Rolle spielte. Als Beethoven 1792 nach Wien kam, freundeten sich die beiden schnell an; Schuppanzigh und seine Mitstreiter brachten die meisten von Beethovens Quartetten zur Uraufführung. Nicht immer herrschte eitel Sonnenschein: »Was kümmert mich seine elende Fidel, wenn der Geist aus mir spricht?!« soll Beethoven einmal Schuppanzigh angeschrien haben, als dieser sich über seinen schwierigen Part beschwerte. Doch wie vertraut sie im Umgang miteinander waren, lässt sich unter anderem daran ablesen, dass Beethoven den beleibten Ignaz Schuppanzigh (der offenbar mit Jo-Jo-Effekten zu kämpfen hatte, wie die oben abgedruckte bewegliche Karikatur nahelegt) stets mit »Mylord Falstaff« anredete. Im Übermut komponierte er sogar einen »musikalischen Scherz« für Solostimmen und Chor: Lob auf den Dicken. So klingen wahre Männerfreundschaften. DIE MUSIK Ludwig van Beethoven Aus dem Kopfsatz des G-Dur-Quartetts op. 18/2 spricht exakt jener Tonfall, den Schuppanzigh und Beethoven im Umgang miteinander definitiv nicht pflegten: die höfliche, gepflegte Konversation. Dieses Streichquartett spielt im Salon der gepuderten Perücken. Mit einer galanten Geste zieht die Erste Violine den Hut, das Ensemble vollführt mit gravitätisch punktierten Noten unisono eine Dreiviertelverbeugung. Kein Wunder, dass dieses Werk den (von Beethoven nicht autorisierten) Beinamen ­Komplimentierquartett trägt. Der junge Beethoven orientiert sich hier spürbar am Kompositionsstil seines Wiener Lehrers Joseph Haydn. Das bezieht sich durchaus nicht nur auf die rokokohaften Floskeln, sondern auch auf den Humor, über den Haydn im Überfluss verfügte. Im Mittelteil etwa streiten sich die Instrumente förmlich darum, wer die Wiederkehr des Hauptthemas einläuten darf. Die Erste Violine versucht es zunächst in der völlig falschen Tonart, landet aber in einer unnötigen Fuge. Schließlich hat das Cello die Nase voll vom schiefen Geigengezirpe und prescht mit dem Thema voran, die Bratsche hinter sich herziehend. Das kann die Erste Geige nicht auf sich sitzen lassen und steigt ebenfalls ein, wobei ihr die Zweite natürlich sofort rüde ins Wort fällt. Die elegante Konversation löst sich so in heilloses basisdemokratisches Durcheinander auf. Ähnlich geht es im zweiten Satz zu: Die Violine eröffnet das gesangliche Adagio, doch nach dem bewegten Mittelteil nimmt das Cello wieder das Heft in die Hand. Die gleiche Melodie prägt – in anderer Form – auch das witzige Scherzo. Im letzten Satz präsentiert sich das Cello mit demselben Gestus wie die Violine zu Beginn des Werkes. Beethoven selbst stand diesem Quartett später skeptisch gegenüber – wobei man wissen muss, dass er jedes Lob an frühen Stücken als Kritik an seinem Spätwerk interpretierte. Als etwa der Komponist Johann Doležalek meinte, ihm gefielen die Quartette op. 18/2 und 18/4, antwortete Beethoven verächtlich: »Das ist ein rechter Dreck! Gut für das Scheißpublikum.« CLEMENS MATUSCHEK MUSKELN UND KNOCHEN Béla Bartók: Streichquartett Nr. 3 Sz 85 Zeit seines Lebens war Béla Bartók ein leidenschaftlicher Volksliedsammler. Besonders der Bauernstand hatte es ihm angetan, dessen Musik er voller Inbrunst und Akribie erforschte. So schrieb er 1943: »Unter den Bauern herrscht Frieden. Hass gegen Menschen anderer Rassen wird nur von höheren Kreisen verbreitet.« Mag sein, dass selbst Bartók im Rückblick auf eine fast schon versunkene Welt nicht frei von Verklärung war, doch man ahnt, welche Bedeutung der Bauernstand für den Forscher und Komponisten jenseits aller musikethnologischen Funde hatte. Bartóks Bekenntnis zu dieser Sphäre ist ein Plädoyer für »die da unten« – und eine Absage an die »verkommene Gesellschaft, welche man die ungarische Intelligenz nennt«. Bartóks künstlerische Aneignung der Bauernmusik ist gleichwohl von einem hohen Maß an Reflexion und Abstraktion geprägt. Um wörtliche oder Stilzitate ging es ihm – mit wenigen Ausnahmen – jedoch nie, sondern immer um die abstrakteste, grundlegendste Art der Aneignung, bei der »ein Komponist das Idiom der Bauernmusik, das zu seiner Muttersprache geworden ist, vollständig absorbiert hat«. Was der Komponist aus der Musik dieser bodenständigen, hart arbeitenden Menschen lernte, war die radikale, unsentimentale Reduktion auf das Wesentliche. Bartók nannte es seinen »Muskelund Knochen-Stil«. Béla Bartók nimmt 1908 die Lieder einer ungarischen Bauernfamilie auf DIE MUSIK EINE SCHWERE GEBURT Johannes Brahms: Streichquartett a-Moll op. 51/2 Béla Bartók Dieser kam auch in seinen sechs Streichquartetten zum Einsatz, die zwischen 1908 und 1939 entstanden und denen innerhalb von Bartóks Œuvre eine Sonderrolle zukommt. Sie decken einen Großteil von Bartóks Komponistenlaufbahn ab und stellen gewissermaßen sein schöpferisches Laboratorium dar. Jedes von ihnen ist eine persönliche Antwort auf die Möglichkeiten und Herausforderungen seiner Zeit und zeigt zugleich in hoch verdichteter Form den jeweiligen Stand von Bartóks Musikdenken. Im Dritten Quartett ist nun besagter Einfluss der Volksmusik besonders deutlich zu spüren. Zugleich bewegt Bartók sich voll auf der Höhe der europäischen Avantgarde, denn zu den auffälligsten Neuerungen zählt der Umgang mit Klangfarben. Bartók zieht hier alle Register: Gleich der erste Klang ist eine aparte Mischung dreier gedämpfter Streicher, von den einer einen ätherischen Flageolettklang beimengt, während die ungedämpfte Erste Violine die Melodie darüberlegt. Später im Stück verwendet Bartók massive, 14-stimmige Akkorde von orchestraler Klangmacht, den kratzigen Klang des »sul ponticello«-Spiels nahe am Steg oder den rein perkussiven Effekt mit dem Bogenholz angeschlagener Saiten. Weil hier alles auf Verdichtung und Konzentration angelegt ist, werden Klangfarbe und Artikulation zu wichtigen Gestaltungs- und Differenzierungsmitteln. Klanglich ist das dritte Quartett pure Avantgarde. Die melodische Welt seiner Quartette sei von der Volksmusik nicht grundsätzlich verschieden, erklärte Bartók einmal, aber der Rahmen sei strenger. Im dritten Quartett kann man – wohl im Einklang mit den neoklassizistischen Tendenzen der Zeit – auch eine Verbeugung vor der Kunstmusiktradition erkennen. »Kontrapunktischer und einfacher« sei seine Musik nach 1926 geworden, so brachte der Komponist die neusachlichen Tendenzen in seiner Musik auf den Punkt. Und tatsächlich ist das dritte Quartett geprägt von kontrapunktischen Kunststücken, von Imitationen, Umkehrungen, strengen Kanons und einer Fuge. ILJA STEPHAN Düsseldorf am 1. Oktober 1853: Robert und Clara Schumann bekommen Besuch von einem jungen Mann aus Hamburg. Er ist 20 Jahre alt und heißt Johannes Brahms. Sein Klavierspiel ist hervorragend, und seine Kompositionen, die er vorträgt, versetzen beide in eine derartige Begeisterung, dass man den schriftlichen Ausführungen, die das Musikerehepaar zum Glück verfasste, noch heute anmerkt: Es waren ganz besondere Momente. Dieser Brahms trug etwas in sich, das nicht nur von dieser Welt war, sondern von anderen Sphären kündete. Clara Schumann schwärmt: »Was er uns gespielt, ist so meisterhaft, dass man meinen müsste, den hätte der liebe Gott gleich so fertig auf die Welt gesetzt.« Und ihr Mann Robert stellt fest: »Das ist ein Berufener.« In seinem Artikel mit dem Titel »Neue Bahnen«, den Schumann kurz nach Brahms’ Besuch in der Neuen Zeitschrift für Musik veröffentlichte, gibt es einen Hinweis darauf, was der junge Komponist an eigenen Werken den Schumanns vorspielte. Neben Klaviersonaten waren es »Quartette für Saiteninstrumente – und jedes so abweichend vom andern, dass sie jedes verschiedenen Quellen zu entströmen schienen.« Mehrere Streichquartette mit gerade mal 20 Jahren, die Schumanns Qualitätsmaßstäben standhalten: Auch das spricht für die außergewöhnliche Begabung des jungen Mannes aus Hamburg. Schumann vermittelt den Kontakt zum bekannten Musikverlag Breitkopf und Härtel, wo bereits im Winter 1853 eines dieser Streichquartette als Opus 1 von Brahms erscheinen soll. Aber es gibt einen Qualitätsmaßstab, dem diese frühen Quartette nicht standhalten – und das ist Brahms’ eigener. Er zieht das Werk kurz vor der Drucklegung zurück und vernichtet es, wie auch alle weiteren Quartette aus der Schaffenszeit seiner Jugend. Es vergehen 20 Jahre, bis Brahms endlich zwei weitere Streichquartette in c- und a-Moll zum Druck freigibt – als Opus 51. In all den Jahren hatte er nach eigenen Angaben über 20 Streichquartette geschrieben, die er aber wie die Jugendwerke ebenfalls vernichtete. Er war einfach noch nicht zufrieden. Im »Es ist nicht schwer, zu komponieren, aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen.« – Johannes Brahms DIE MUSIK Johannes Brahms engen Freundeskreis, zu dem Clara Schumann, der Geiger Joseph Joachim und auch der Wiener Chirurg Theodor Billroth gehören, weiß man, dass Brahms in regelmäßigen Abständen an Streichquartetten arbeitet, sie verwirft, von vorn beginnt. Und je länger es dauert, desto gespannter sind die Freunde. Ende der 1860er Jahre antwortet Brahms auf ihre teils ungeduldigen Fragen und auf die seines Verlegers Simrock, wie es denn um die Gattung Streichquartett stehe, dass auch »Mozart sich gar besonders bemüht« habe, »sechs schöne Quartette zu schreiben, so wollen wir uns recht anstrengen, um ein und das andere passabel zu machen«. – Typisch Hamburgisches Understatement. Im Sommer 1873 ist es so weit. Brahms vollendet in seinen Ferien, die er stets zum Komponieren nutzt, zwei Streichquartette, die seiner Selbstkritik standhalten: eben jene in c- und a-Moll. Letzteres erklingt im heutigen Konzert. Clara Schumann war oft Ohrenzeugin des langen Entstehungsprozesses. Sie schrieb am 10. Juni 1869 in ihrem Tagebuch von »zwei wunderschönen Quartettsätzen«, die »höchst geist- und schwungvoll« seien. Es handelt sich wahrscheinlich um den ersten und zweiten Satz des Quartetts in a-Moll, die Clara Schumann anspricht. Auch der enge Freund Joseph Joachim ist auf besondere Weise mit diesem Quartett verbunden. Er übernahm den Part der Ersten Violine, als das Werk am 18. Oktober 1873 in Berlin uraufgeführt wurde. Der Arzt Theodor Billroth schließlich ist Widmungsträger der beiden Quartette. Brahms bezeichnete sie als »Zangengeburt«, bei der dringend ärztlicher Beistand erforderlich sei. Billroth war – neben seiner Weltbedeutung als Chirurg – ein kenntnisreicher Liebhaber der Kammermusik und guter Amateur auf der Geige, der seinem Freund Brahms oft und ehrlich die Meinung sagte, wenn es um die Wirkung einer Komposition des Freundes ging. Über das Quartett in a-Moll urteilte der Mediziner, es enthalte »sehr viel Schönes in knapper Form; doch es ist nicht nur technisch enorm schwer, sondern auch sonst nicht leichten Gehaltes«. Brahms widmete sein Quartett dem Arzt Theodor Billroth – dem Begründer der modernen Bauch- und der Kehlkopfchirurgie. Ein »leichter Gehalt« war nach 20 Jahren des Ringens mit der Gattung auch nicht zu erwarten. Doch es erschließt sich den Hörerinnen und Hörern eine besondere Welt. Aus ganz sparsamen Mitteln, die Brahms verwendet, entstehen tief beeindruckende Melodien, an denen alle vier Instrumente ihren Anteil haben; es rüttelt an den Grundfesten der Taktart, weil er über weite Strecken ein verwegenes Spiel mit der Verschiebung von Taktschwerpunkten betreibt. Er kommt mit zwei Tönen aus, um ein ganzes Thema zu entwickeln. In jedem Moment ist spürbar: Hier hat ein Komponist um das Wesentliche gerungen. Dass Brahms zudem noch den Anspruch der Tradition an die Gattung Streichquartett mit sich trug – denn Brahms’ große Vorbilder waren Haydn, Mozart und Beethoven – hat ihm die Sache nicht leichter gemacht. Der große Respekt vor ihren Streichquartettkompositionen und sein eigener hoher Anspruch an sich selbst haben ihn angespornt und gebremst zugleich. Der letzte Satz seines Streichquartetts in a-Moll endet mit triumphierenden Schlussgesten, der Schleier des Zweifels ist endgültig beiseitegeschoben. ULRIKE BRENNING DIE KÜNSTLER HAGEN QUARTETT Im Jahr 1981 lud Gidon Kremer ein neues, junges Streichquartett zu seinem Festival nach Lockenhaus an die österreichisch-ungarische Grenze ein: das Hagen Quartett. Der Jüngste, Clemens am Cello, war damals gerade 15 Jahre alt. Seither gilt dieser Auftritt als Geburtsstunde eines der erfolgreichsten Streichquartette unserer Zeit. 2011 feierte das Hagen Quartett sein 30-jähriges Bühnenjubiläum und gastierte aus diesem Anlass auch in der Hamburger Laeiszhalle. Als Ensemble des Jahres erhielt das Quartett zudem einen Echo-Klassik. 2012 wurde es zum Ehrenmitglied des Wiener Konzerthauses ernannt. Ein Repertoire-Schwerpunkt der »vier Weltklassestreicher aus Salzburg« (Hamburger Abendblatt) in der aktuellen Saison stellt der Zyklus der sechs Haydn Quartette op. 76 dar, den sie im Concertgebouw Amsterdam, in der Kölner Philharmonie sowie in Tokio, Wien, Florenz und im neuen Pierre Boulez Saal in Berlin aufführen. Ein weiteres Highlight ist die Uraufführung des neuen Klarinettenquintettes von Jörg Widmann in Madrid. Das Repertoire und die Diskografie des Hagen Quartetts bestehen aus intelligent kombinierten Programmen, die von Werken früher Epochen über Haydn bis zu György Kurtág die gesamte Geschichte des Streichquartetts umfassen. Daneben pflegt das Hagen Quartett den Kontakt mit zeitgenössischen Komponisten, sei es mit der Aufführung bereits bestehender oder mit der Bestellung und Uraufführung neuer Werke. Die Zusammenarbeit mit Persönlichkeiten wie György Kurtág ist dem Hagen Quartett dabei ebenso wichtig wie gemeinsame Auftritte mit Maurizio Pollini, Mitsuko Uchida, Sabine Meyer oder Krystian Zimerman. Das Konzertrepertoire und die Diskografie des Quartetts besteht dabei aus reizvollen und intelligent kombinierten Programmen, die von Werken der frühen Epochen über Haydn bis Kurtág die gesamte Geschichte des Streichquartetts umfassen. Als Lehrer und Mentoren am Salzburger Mozarteum, der Hochschule Basel und bei internationalen Meisterkursen geben die vier Musiker ihren großen Erfahrungsschatz an ihre jüngeren Kollegen weiter. Für eine Vielzahl junger Streichquartette ist das Hagen Quartett Vorbild in Bezug auf Klangqualität, stilistische Vielfalt, Zusammenspiel und der ernsthaften Auseinandersetzung mit den Werken und Komponisten ihres Genres. Seit 2013 spielt das Hagen Quartett auf Instrumenten von Antonio Stradivari, dem berühmten »Paganini-Quartett«, das ihm großzügigerweise von der Nippon Music Foundation (NMF) zur Verfügung gestellt wird. JAN LISIECKI Es ist eine besondere Mischung aus Subtilität und Intensität, die Jan Lisieckis Chopin-Spiel aufregende Faszination verleiht. BR Klassik Chopin: Works for Piano & Orchestra NDR Elbphilharmonie Orchester Krzysztof Urbański Ab 10. März überall im Handel als CD, Download & Stream VORSCHAU BRAHMS STREICHSEXTETTE Herausragende Kammermusikabende gibt es nicht nur in der Elbphilharmonie, sondern auch in der Laeiszhalle – und das Beste: Dafür sind sogar noch ein paar Tickets verfügbar. So hat man in dieser Saison noch die Gelegenheit, das in Hamburg wohlbekannte Belcea Quartet (Foto) im musikalischen Austausch mit dem spanischen Cuarteto Casals zu erleben. Auf dem Programm stehen die beiden wunderbaren Streichsextette von Johannes Brahms, für die sich die beiden Quartette jeweils zwei Musiker vom anderen Quartett »ausleihen«. Statt also zu konkurrieren, beweisen die beiden Ausnahme-Ensembles auf diese Weise, dass es in der Musik immer auf das Miteinander ankommt. 28. Mai 2017 | Belcea Quartet und Cuarteto Casals 19 Uhr | Einführung | Studio E 20 Uhr | Konzert | Laeiszhalle Kleiner Saal Die Aufzeichnung des Konzerts in Ton, Bild oder Film ist nicht gestattet. Foto: Holger Hage / DG IMPRESSUM Herausgeber: HamburgMusik gGmbH – Elbphilharmonie und Laeiszhalle Betriebsgesellschaft Generalintendanz: Christoph Lieben-Seutter Geschäftsführung: Jack F. Kurfess Redaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta Gestaltung und Satz: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyer Druck: Flyer-Druck.de Anzeigenvertretung: Antje Sievert, +49 (0)40 450 698 03, [email protected] BILDNACHWEIS Ignaz Schuppanzigh: zeitgenössische Karikatur; Ludwig van Beethoven: Porträt von 1804 (Joseph Willibrord Mähler); Béla Bartók: unbezeichnete Fotografie von 1930; Johannes Brahms: Fotografie von 1874 (Fritz Luckhardt); Hagen Quartett (Harald Hoffmann); Belcea Quartet (Marco Borggreve) www.jan-lisiecki.de BEI UNS SIND SIE IMMER AN DER WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN ALLER- PRINCIPAL SPONSORS PRODUCT SPONSORS FÖRDERSTIFTUNGEN BMW Montblanc SAP Coca-Cola Hawesko Lavazza Meßmer Ruinart Störtebeker Stiftung Elbphilharmonie Klaus-Michael Kühne Stiftung Körber-Stiftung Hans-Otto und Engelke Schümann Stiftung K. S. Fischer-Stiftung Haspa Musik Stiftung Hubertus Wald Stiftung Ernst von Siemens Musikstiftung Cyril & Jutta A. Palmer Stiftung Mara & Holger Cassens Stiftung Rudolf Augstein Stiftung CLASSIC SPONSORS Aurubis Bankhaus Berenberg Blohm+Voss Commerzbank AG DG HYP Reederei F. Laeisz Gossler, Gobert & Wolters Gruppe Hamburger Feuerkasse Hamburger Sparkasse Hamburger Volksbank HanseMerkur Versicherungsgruppe HSH Nordbank Jyske Bank A /S KPMG AG KRAVAG-Versicherungen M.M.Warburg & CO sowie die Mitglieder des Elbphilharmonie Circle Freundeskreis Elbphilharmonie + Laeiszhalle e.V. ERSTEN ADRESSE FÜR GUTEN WEIN AUS DER GANZEN WELT! MEDIENPARTNER NDR Der Spiegel Byte FM VAN Magazin NDR Kultur FORDERN SIE JETZT GRATIS UNSEREN NEUEN WEIN-KATALOG AN UNTER TEL. 04122 50 44 33 W W W. E L B P H I L H A R M O N I E . D E