Planung, Durchführung, Schülerevaluation und Optimierung einer

Werbung
Planung, Durchführung, Schülerevaluation
und Optimierung einer Unterrichtseinheit
zum Thema „Ernährung“ in einer 9eTE und
Erarbeitung eines für Lehrer zugänglichen
Webfolio
Hiermit versichere ich, Anne Schneider, Kandidatin im Fach Biologie, dass ich die
vorliegende Arbeit selbstständig und nur mit den angegebenen Hilfsmitteln
angefertigt habe.
2
SCHNEIDER Anne
Kandidatin im Fach Biologie im Lycée Aline Mayrisch
Planung, Durchführung, Schülerevaluation
und Optimierung einer Unterrichtseinheit
zum Thema „Ernährung“ in einer 9eTE und
Erarbeitung eines für Lehrer zugänglichen
Webfolio
Luxembourg, 2013
3
Zusammenfassung:
1) Ziele des Projektes
Das Projekt wurde 2012/2013 in zwei 9eTE-Klassen im Lycée Nic Biever in
Dudelange realisiert. In erster Linie sollte den Jugendlichen die Basis einer gesunden
Ernährung vermittelt und bei ihnen ein entsprechendes Interesse für das Thema
geweckt werden. In diesem Zusammenhang und mit dem Ziel die Unterrichtseinheit
für alle Beteiligten übersichtlich zu gestalten, habe ich das Kapitel in vier Themen
gegliedert: „Nährstoffe“, „Verdauung“, „Gesunde Ernährung“ sowie „Essstörungen
und Ernährungskrankheiten“. Es war mir ein Anliegen den Lernenden
naturwissenschaftliches Wissen zu vermitteln und durch die damit einhergehende
Gesundheitsförderung den verantwortungsbewussten Umgang mit ihrem eigenen
Körper zu fördern. Wie kann man Jugendlichen Wissen vermitteln, damit sie aus
eigenem Antrieb ihre Zukunft in Bezug auf ihr körperliches Wohlbefinden vorsorglich
gestalten?
2) Angewandte Methoden
Die Unterrichtseinheit basiert größtenteils auf dem fragend-entwickelnden Unterricht.
Dies ermöglicht die Jugendlichen zum Mitdenken anzuregen. Viele Arbeitsaufträge,
verschiedene Arbeitsblätter oder bspw. das Stationenlernen fördern das autonome
Arbeiten, sei es in Form von Einzel- oder Partnerarbeit. Durch Theorie und Praxis
eignen die Schüler sich schrittweise eine wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweise
an. Erfahrungsgemäß bin ich der Meinung, dass es durchaus wichtig ist eine
bestimmte Themen- und Methodenvielfalt anzuwenden, um eine Abwechslung im
Unterricht zu ermöglichen und die Motivation der Schüler zu steigern.
3) Ergebnis des Projektes
Die Planung, Durchführung, und Optimierung der Unterrichtseinheit sowie die
spätere Auswertung der Schülerevaluation anhand einer Umfrage, haben mir
ermöglicht den Unterricht durch Erweiterungen und Variationen noch lehrreicher zu
gestalten. Somit sind die Voraussetzungen für eine bestmögliche Anpassung an den
Bildungsstand und die Bedürfnisse der Jugendlichen gegeben. Die Basiskenntnisse
einer gesunden Ernährung konnten den Lernenden erfolgreich vermittelt werden.
Leider
haben
Lehrkräfte
es
schwer
gegen
gesundheitsschädliche
Ernährungsgewohnheiten, die sich schon im Kindesalter gefestigt haben,
anzukämpfen.
Ich hoffe auch durch mein Webfolio, andere Lehrkräfte dazu zu bewegen, die
Internet-Plattform zu nutzen, um den Unterricht noch schülerzentrierter und
lehrreicher zu gestalten.
4
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Inhaltsverzeichnis
I.
Einleitung .............................................................................................................. 7
I.1.
Ernährung ...................................................................................................... 7
I.2.
Gesundheitserziehung................................................................................. 12
I.3.
Die Situation in Luxemburg ......................................................................... 18
I.4.
Die Aufgabe der Schule............................................................................... 22
II. Didaktik ............................................................................................................... 25
II.1.
II.1.a.
Einleitung zum Thema .......................................................................... 28
II.1.b.
Unterrichtseinheiten .............................................................................. 28
II.1.c.
Erweiterungen und Variationen ............................................................. 48
II.2.
Verdauung ................................................................................................... 55
II.2.a.
Einleitung zum Thema .......................................................................... 55
II.2.b.
Unterrichtseinheiten .............................................................................. 55
II.2.c.
Erweiterungen und Variationen ............................................................. 61
II.3.
Gesunde Ernährung .................................................................................... 63
II.3.a.
Einleitung zum Thema .......................................................................... 63
II.3.b.
Unterrichtseinheiten .............................................................................. 64
II.3.c.
Erweiterungen und Variationen ............................................................. 70
II.4.
Ernährungskrankheiten und Essstörungen.................................................. 74
II.4.a.
Einleitung zum Thema .......................................................................... 74
II.4.b.
Unterrichtseinheit .................................................................................. 74
II.4.c.
Erweiterungen und Variationen ............................................................. 78
II.5.
III.
Nährstoffe .................................................................................................... 28
Zusätzliches didaktisches Material .............................................................. 81
Schülerevaluation ........................................................................................... 84
III.1. Evaluationsbogen zum Thema ‘’Gesunde Ernährung’’ ................................ 85
5
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
III.2. Auswertung des ersten Evaluationsbogens zum Thema „Gesunde
Ernährung“ .................................................................................................. 87
III.3. Auswertung des zweiten Evaluationsbogens zum Thema „Gesunde
Ernährung“ .................................................................................................. 99
III.4. Auswertung und Diskussion der beiden Evaluationsbögen ....................... 104
III.5. Schlussfolgerung zur Bewertung der beiden Evaluationsbögen: ............... 121
IV.
Das Webfolio ................................................................................................ 125
IV.1. Einführung ................................................................................................. 125
IV.2. Definition .................................................................................................. 126
IV.3. Aufbau des Webfolios................................................................................ 128
V.
Allgemeine Schlussfolgerung........................................................................ 131
VI.
Quellenangaben ........................................................................................... 133
VI.1. Text ........................................................................................................... 133
VI.2. Arbeitsblätter ............................................................................................. 137
VII.
Anhang ......................................................................................................... 143
Hinweis: Aus Gründen der Lesbarkeit wird im Folgenden, sowohl für Lernende, als
auch für Lehrende, auf eine geschlechtsneutrale Formulierung verzichtet. Es sind
jedoch immer beide Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung angesprochen.
6
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
I. Einleitung
I.1. Ernährung
Die Ernährung hat einen hohen Stellenwert in unserem Leben und in unserer Kultur.
Insgesamt hat sie einen dauerhaften und konstanten Einfluss auf unseren Körper.
Unser Körper muss die aufgenommenen Stoffe für den Aufbau und die Erneuerung
nutzen und gleichzeitig schädliche Einflüsse aus unserer Umwelt ausgleichen. Unser
persönliches Wohlbefinden wird von dem, was wir essen und wie wir essen,
bestimmt, und davon hängen schlussendlich auch unsere körperliche und geistige
Leistungsfähigkeit und Lebensqualität ab.
Heutzutage stehen der westlichen Welt die vielfältigsten Nahrungsmittel in Hülle und
Fülle zu Verfügung. Obst und Gemüse gibt es das ganze Jahr über, Fleisch und
Fisch sind im Überfluss vorrätig und dennoch nehmen die ernährungsbedingten
Krankheiten zu.
Es stellt sich nun die Frage: „Was ist denn überhaupt gesundes Essen? Und was
macht uns krank oder hält uns fit?“ Zu diesem Thema gibt es eine Fülle von
Informationen im Internet, in Büchern oder Zeitschriften, die alle mit den
unterschiedlichsten Ratschlägen einhergehen unser Essverhalten zu beeinflussen. In
vielen Fällen allerdings trägt diese Flut an Informationen aber immer mehr zur
Verunsicherung bei, und viele Menschen kommen mit diesen Ratschlägen nicht mehr
zurecht. Die Werbung verspricht ein rasches Abnehmen, Vitaminpillen helfen den
Winter
zu
überstehen,
Bonbons
enthalten
angeblich
große
Mengen
an
lebenswichtigen Vitaminen und durch sog. Light-Produkte soll die Kalorienaufnahme
verringert werden. Hiervon profitiert die Nahrungsmittelindustrie, indem sie immer
neue Produkte auf den Markt wirft, um uns zum Konsum anzuregen.1
In dieser Hinsicht ist es wichtig die Bevölkerung und besonders Kinder und
Jugendliche darüber aufzuklären, welche Ernährungsgewohnheiten gesund sind und
welche nicht. Dabei gilt es den Jugendlichen zu helfen sich in dieser Fülle von
Informationen zurechtzufinden. Um dies jedoch korrekt umsetzen zu können, muss
man sich selbst erst einmal genau informieren. Am besten helfen hier
wissenschaftliche Artikel und Langzeitstudien, um Basiskenntnisse über Gesundheit,
1
Wolfgang Kriegel Ernährungsberatung, http://www.wolfgang-kriegel.de
7
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Krankheiten oder Essgewohnheiten zu erwerben. So sollte man den Jugendlichen
erst einmal Fakten präsentieren, um zu zeigen, wie es um „unsere“ Gesundheit steht.
In den letzten Jahren wurden einige europäische Studien in Auftrag gegeben und
durchgeführt, die zeigen, wie viele Menschen an Übergewicht leiden und wie sich
diese Zahl über die Jahre hinweg verändert hat. Durch diese Studien wurde deutlich,
wie schlecht sich ein Großteil der Europäer ernährt.
Übergewicht ist heutzutage ein reales gesundheitliches Problem geworden, auch bei
Kindern und Jugendlichen. Forscher weisen nach, dass das soziale Umfeld einen
großen Einfluss auf die Entwicklung eines Kindes hat und auch zur Entstehung von
Übergewicht beiträgt. Die Ernährungsgewohnheiten der Eltern und das gesamte
Umfeld des Kindes (Familie, Freunde, Schule) können einen positiven oder
negativen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes haben.2 Das soziale Umfeld
definiert und beeinflusst auch die Lebensweise der Kinder und Jugendlichen in
puncto Freizeit. Einige sind sportlich sehr aktiv, andere verbringen den Nachmittag
vor dem Fernseher oder der Spielkonsole.
Die Einflüsse auf Kinder und Jugendliche stammen aber nicht nur aus dem familiären
Umfeld. Das Fernsehen und die Werbung spielen, was die Ernährungsgewohnheiten
angeht auch eine große Rolle. Nahrungsmittelwerbung macht ein Viertel der
gesamten Werbeanzeigen aus, die meisten davon (23%) für Fast Food, Süßigkeiten
und Softdrinks.3 Außerdem sind alle diese Produkte preislich für die Jugendlichen
erschwinglich und stehen ihnen an jeder Straßenecke zur Verfügung. Somit trägt die
Werbeindustrie auch einen Teil zur aktuellen Übergewichtsproblematik bei. Der Alltag
beschert außerdem gesundheitliche Belastungen, wie zum Beispiel durch den
latenten schulischen und beruflichen Leistungsdruck, die psychische und körperliche
Störungen hervorrufen und somit das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen und
so auch zu Essstörungen führen können.4
2
3
4
Kalra, G., De Sousa, A., Sonavane, S., et al. (2012) Psychological issues in pediatric obesity. Ind
Psychiatry J. Jan;21(1):11-7
Powell, L.M., Szcypka, G., Chaloupka, F.J. (2007) Adolescent exposure to food advertising on
television. Am J Prev Med. Oct;33(4 Suppl):251-6
Höll-Stuber (2011) Gesundheit - Krankheit. Ein Balanceakt. Verlag Dr. Felix Büchner, Hamburg
8
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Die Häufigkeit von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen hat dadurch in den
letzten Jahren deutlich zugenommen.5 Das Vorkommen von Krankheiten wie zum
Beispiel Diabetes Typ II bei Kindern und Jugendlichen ist eine Konsequenz dieser
„Übergewichtsepidemie“. Zur Beurteilung des Gewichts wird derzeit am häufigsten
der Body-Mass-Index (BMI) genutzt.6 Das folgende Diagramm zeigt, dass stark
übergewichtige Menschen (BMI ≥ 31) ein größeres Diabetes Typ 2 II-Risiko besitzen.
Diagramm 1: Diabetes Typ-2-Risiko in Funktion des BMI
6
Im Gegensatz zum Diabetes Typ I, wo genetische Ursachen eine Hauptrolle spielen,
wird Typ II zusätzlich von äußeren Faktoren bestimmt. Zu den nicht genetischen
Faktoren zählen unter anderem die Veränderung der Lebensmittelquantität und
-qualität (Fertigspeisen, zu viel Salz, Zucker und Fett), wenig Bewegung sowie der
vermehrte Zugang zu Fast Food und Softdrinks. Diabetes ist aber nur eine der
Folgen, die durch Übergewicht entstehen können.
5
Han, J., Lawlor, D., Kimm, S. (2010) Childhood obesity: Progress and Challenges. Lancet. May
15;375 (9727): 1737-1748.
6
Huch, R. (2011) Mensch - Körper - Krankheit. Urban & Fischer, Zürich
9
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Fettleibigkeit kann unter anderem auch der Nährboden sein für folgende
Komplikationen:7
- Hoher
Blutdruck,
erhöhtes
Cholesterin,
Arteriosklerose,
chronische
Entzündung sowie Blutgerinnungsveränderungen,
- Fettleber,
Gallenblasenerkrankungen,
Vitamin
D-
und
Eisenmangel,
Magenreflux,
- Atemschwierigkeiten, Behinderung in der Ausübung von Sport, Schlafapnoe,
- Arthrose, Frakturen, verringerte Mobilität sowie Verkrümmung der Beine,
- Nierenerkrankungen,
- Insulinresistenz, vorzeitige Pubertät,
- und psychosoziale Störungen sowie eine niedrige Lebenserwartung.
Abb. 1: Mögliche Folgen und durch Übergewicht begünstigte Krankheiten
7
4
Food and Health in Europe: a new basis for action. (2002). WHO Report
10
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Obwohl die meisten dieser Daten aus Studien der Vereinigten Staaten von Amerika
stammen und dieses Land oft als übergewichtige Nation bezeichnet wird, nimmt die
Zahl von übergewichtigen Personen auch in Europa zu. Dies hat sowohl mit dem
Nahrungsmittelangebot
als
auch
mit
einer
Veränderung
unserer
Ernährungsgewohnheiten zu tun. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung
(DGE) wird „zu viel, zu fett, zu süß“ gegessen. Nur wenige essen regelmäßig und der
Hunger zwischendurch wird mit Fastfood und Fertiggerichten gestillt. Es wird weniger
gekocht und während ihrer Freizeit sind immer weniger Menschen körperlich aktiv.
Hinzu kommt, dass „pflanzliche Lebensmittel zu wenig und fettreiche Milchprodukte,
Wurst, Fleischwaren, Süßigkeiten und zuckerhaltige Getränke in zu großen Mengen
verzehrt
werden“.3
Einer
europäischen
Studie
zufolge
ist
Übergewicht
Hauptrisikofaktor für Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck, und
verantwortlich für 300‘000 Todesfälle pro Jahr in Europa.7
Diese Zahlen und Fakten zeigen, dass eine gesunde Ernährung und dies
hauptsächlich während des Heranwachsens, von großer Wichtigkeit ist. Die
Ernährung hat einen direkten Einfluss auf die Gesundheit der Jugendlichen.
Unterernährung reduziert die Resistenz gegen Krankheiten, Übergewicht führt zu
Problemen, wie Fettleibigkeit, Diabetes oder Herzkreislaufbeschwerden. Diese
unterschiedlichen Gesundheitsprobleme können zu schulischer Abwesenheit führen,
negative Auswirkungen auf das Lernen haben und zusätzlich die Konzentration und
Aufnahmefähigkeit in der Schule beeinträchtigen. Dies wiederum hat unliebsame
Folgen für die schulische Leistung und kann zu einem weniger günstigen
Schulabschluss oder sogar zu einem Abbruch der schulischen Laufbahn führen. Als
Konsequenz ist die betroffene Person vielleicht nicht in der Lage den eigenen
Kindern eine gesunde Ernährung zu bieten, was wiederum die Entwicklung der
folgenden Generation beeinflusst.
Wie schon vorher erwähnt, spielt das familiäre Umfeld in Bezug auf die Ernährung
eine wichtige Rolle und setzt die Grundlage für die Ernährungsgewohnheiten der
Schüler. Kinder übernehmen das Ernährungsverhalten ihres sozialen Umfeldes
durch Beobachten und Nachahmen.3 Ich bin der festen Überzeugung, dass die
Schule eine fundamentale Rolle in der Gesundheitserziehung zu spielen hat, indem
sie gegen gesundheitsschädliche Gewohnheiten ankämpfen kann. Hier sind die
11
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Lehrkräfte in der Lage den Schülern Informationen und Ratschläge mit auf den Weg
zu geben, die es ihnen ermöglichen sich gesund zu ernähren. Damit diese
Gesundheitserziehung auch erfolgreich sein kann, muss diese schon im frühen
Schulalter eine tragende Rolle spielen, um die Kinder von Anfang an, wenn
Gewohnheiten
greifen
und
sich
festigen,
an
eine
gesunde
Lebensweise
heranzuführen.
I.2. Gesundheitserziehung
Heutzutage soll jede Schule ihre Verantwortung in der Gesundheitserziehung
übernehmen. Dafür stehen unzählige pädagogische Hilfsmittel zur Verfügung,
welche die Lehrkräfte in den Klassen einsetzen können. Durch eine früh einsetzende
und langfristig angelegte Erziehung können diese Maßnahmen helfen die
Gesundheit der Schüler zu schützen, zu erhalten und zu fördern.8
Die Gesundheitsförderung ist ein Prozess, der für gesundheitliche Zusammenhänge
sensibilisiert und dadurch allen Beteiligten Möglichkeiten eröffnet bewusst zur
Erhaltung der Gesundheit beizutragen. Die Gesundheitsförderung will Menschen
physisch, psychisch und sozial stärken, damit sie gesundheitsbewusst leben und sich
dadurch die Wahrscheinlichkeit von Erkrankungen verringert.9
Nach
Wolfgang
Ruppert
lebt
die
Mehrheit
der
Menschen
nämlich
nicht
gesundheitsbewusst, obwohl sie gesundem Essen positiv gegenübersteht. Gründe
dafür sollen seiner Umfrage nach Alltagsstress, Faulheit und Zeitnot sein. Hinzu
kommt eine falsche Einstellung, denn „immer noch wird gesundes Leben als
Gegensatz zu genussvollem Leben verstanden und eher mit Verzicht gleichgestellt.“
Hier merkt man, dass viele Menschen noch Probleme mit dem Verstehen von
gesunder Ernährung haben und viele, in Bezug auf die Ernährung, einen falschen
Weg einschlagen. Fakt ist aber, dass neben den persönlichen Essgewohnheiten der
Lebensstil etwa in Zusammenhang mit Alkoholkonsum, Rauchen und mangelnder
oder vorhandener körperlicher Bewegung, den gesundheitlichen Zustand eines
Menschen stark beeinflusst.10
8
Hasselmann, M. Gesundheitserziehung - was ist das eigentlich? Landesinstitut für Schule, Bremen.
Weltgesundheitsorganisation (WHO), http://www.who.int
10
Spörhase-Eichmann, U. (2004) Biologie Didaktik Sekundarstufe I und II. Cornelsen
9
12
Travail de Candidature
Im
Hinblick
SCHNEIDER Anne
auf
das
gesundheitsbewussten
Modell
der
Lebensweise
Weltgesundheitsorganisation
(WHO)
Gesundheitsförderung
vieler
1986
die
und
der
nicht
Menschen
definierte
die
Gesundheit
folgendermaßen:
„Gesundheit ist der Zustand des vollkommenen körperlichen, seelischen und
sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit und Schwäche.“ Bei
dieser Definition stellt man sich die Frage, ob es überhaupt je möglich sein kann
einen derart perfekten Zustand zu erreichen. In diesem Sinne ergänzte und
veränderte die WHO die Definition. So wird die Gesundheit jetzt eher als Prozess
bezeichnet, in dem sich die Menschen täglich Bedingungen schaffen, welche das
eigene Wohlbefinden ermöglichen. Um ein solches Wohlbefinden zu erlangen,
müssen die Jugendlichen sich der drei Komponenten des Wohlbefindens auf
körperlicher, seelischer und sozialer Ebene bewusst werden. Hier spielt die Schule
eine bedeutende Rolle, denn sie kann alle Jugendlichen aus unterschiedlichen
sozialen
und
kulturellen
Umfeldern
erreichen
und
ihnen
mit
Hilfe
der
Gesundheitswissenschaften die elementaren Prinzipien einer gesunden Ernährung
und Lebensweise vermitteln.11
Im Bereich dieser Gesundheitswissenschaften unterscheidet man zwischen zwei
unterschiedlichen Konzepten: der Pathogenese und der Salutogenese. Die
Pathogenese legt den Schwerpunkt auf die Krankheit. Sie setzt sich mit der
Entstehung
einer
Krankheit
auseinander
und
versucht
die
damit
zusammenhängenden Risikofaktoren zu verringern. Diese Theorie befasst sich also
mit der Prävention der Krankheit. Im Gegensatz hierzu behandelt die Salutogenese,
auf welcher die Gesundheitserziehung beruht, eher die Frage: „Was hält den
Menschen gesund?“ 1970 entwickelte der Stressforscher Aaron Antonovsky dieses
Konzept. Übersetzt bedeutet Salutogenese „Entstehung von Gesundheit“ (aus: salus
= Heil und genese = Entstehung).4 Der Schwerpunkt liegt also hier nicht auf der
Krankheit, sondern auf dem Erhalt der Gesundheit. Man muss sich bewusst sein,
dass die Frage „ Was hält uns gesund?“ nicht der Kehrseite der Frage „ Was macht
uns krank?“ entspricht. Die Salutogenese wird als „Ausgangspunkt eines neuen
Denkens in der Medizin, mit starken Impulsen aus der Gesundheitspsychologie“
bezeichnet.
11
Biewer, Ch. (2010), Education à la santé, Formation pédagogique disciplinaire
13
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Sie fragt nach den Bedingungen, die der Gesundheit förderlich sind, und warum und
wie Menschen auch unter belastenden Umständen gesund bleiben.11
Anders als in der Prävention, die auf die Vermeidung von Risiken zielt, will die
Gesundheitserziehung Menschen physisch, psychisch und sozial stärken, damit sie
bei guter Gesundheit bleiben.8
Gesundheits-, Sexual- und Umwelterziehung sowie Ethik spielen eine überaus
wichtige Rolle in unserer heutigen Gesellschaft. Während in Fächern wie der
Humanbiologie zum Beispiel das Lehren von eher biologiespezifisch inhaltlichen und
methodischen Aspekten im Vordergrund steht, beschäftigen sich die sogenannten
„Erziehungen“ darüber hinaus mit „individuellen und sozialen Bedürfnissen sowie
Interessen und Problemen“ der Gesellschaft.8
Gesundheitserziehung geschieht auf europäischer Ebene unter anderem mit
sogenannten „Guidelines“. Die folgende Tabelle fasst die Ernährungsziele der
nationalen Bevölkerungen, die von den Europäischen Staaten aufgestellt wurden,
zusammen.
7
Tabelle 1: Ernährungszielsetzung der verschiedenen europäischen Nationen
Der Anteil von Fetten an der gesamten Energiezufuhr pro Tag sollte weniger als 3035% betragen. Nur 10% der Energie sollte aus gesättigten Fetten stammen. Der
Anteil an Zucker sollte auch die 10% nicht übersteigen. Bezüglich der Obstmenge,
die pro Tag konsumiert werden sollte, wären 400-600g pro Tag optimal. Nur 5-8g
Salz sollte pro Tag aufgenommen werden. Beim Body-Mass-Index sollten die Werte
14
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
zwischen 18 und 27 liegen. Zudem sollte jeder pro Tag 30 Minuten lang einer
moderaten physischen Aktivität nachgehen.
Auf nationaler Ebene setzt man zum Beispiel auf Informationskampagnen,
Sportförderungsprogramme und ausgewogenes Essen in öffentlichen Kantinen. Ein
anderes Beispiel ist Finnland, wo jede Person im Durchschnitt 125 Mahlzeiten
jährlich in öffentlichen Kantinen verzehrt. Man hat dort die Essgewohnheiten
beeinflussen können, indem man systematisch frisches Gemüse mit den Menüs
anbietet. In 10 Jahren hat sich der Obst- und Gemüsekonsum in Finnland mehr als
verdoppelt.5 Eine zentrale Rolle im Rahmen dieser Gesundheitsförderung spielt die
Schule, da sie alle Schichten der Bevölkerung erreicht.
In so manchen luxemburgischen Schulen wird aus diesem Grund Gratisobst in den
Pausen verteilt und in einigen Grundschulen wird Milch angeboten.
In den letzten Jahren wurde festgestellt, dass, obwohl bei Kindern und Jugendlichen
ein
hohes
Gesundheitspotenzial
vorliegt
und
trotz
Verbesserungen
der
Lebensqualität, sowohl in den materiellen Lebensverhältnissen als auch im
medizinischen Bereich die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen zusätzlich durch
psychische Belastung gefährdet ist. Diese Gefährdung kommt in den häufigsten
Fällen durch gesellschaftliche Umbrüche sowie durch eine veränderte Lebensweise
zustande: Eltern und Kinder verbringen weniger Zeit miteinander, die Mittagspause
wird des Öfteren nicht gemeinsam verbracht, nachmittags sind oft beide Elternteile
abwesend und Computer und Fernseher treten in Konkurrenz zu physischen
Aktivitäten.
In
zunehmendem
Maße
werden
Verhaltensauffälligkeiten,
Konzentrationsschwächen und sogar Suchterkrankungen festgestellt.12
Internationale
Studien
Wohlbefinden
und
bestätigen
außerdem
Selbstvertrauen
auf
den
die
positive
körperlichen
Auswirkung
und
von
seelischen
Gesundheitszustand von Schülern. Das Selbstvertrauen der Jugendlichen hängt
auch davon ab, ob sie sich in der Schule wohlfühlen. Diese positiven Folgen äußern
sich zum Beispiel durch selteneres Auftreten von Rückenschmerzen, morgendlicher
Müdigkeit
oder
Nervosität.
Die
Studien
haben
auch
gezeigt,
dass
das
Gesundheitsverhalten durch die Schule beeinflusst wird. So wurde zum Beispiel ein
12
BZgA (1999) Gesundheit von Kindern - Epidemiologische Grundlagen (Expertentagung). Köln
15
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Zusammenhang zwischen einem schlechten Schulklima und einer höheren Anzahl
von rauchenden Jugendlichen in der Schule festgestellt.13
Um das physische und psychische Wohlbefinden der Jugendlichen zu fördern, muss
sich die schulische Gesundheitserziehung die folgenden Ziele setzen:14
- den Schülern helfen sich ihrer eigenen Verhaltensweise bewusst zu werden,
- das Selbstwertgefühl der Schüler stärken,
- die Schüler dazu bringen gesundheitsfördernde Entscheidungen selbst zu treffen
und für ihr Verhalten eigene Verantwortung zu übernehmen,
- und den Schülern Wissen und Kenntnisse vermitteln, die sie bei der Entwicklung
einer gesunden Lebensweise unterstützen.
Die Gesundheitserziehung ist verhaltensbezogen und muss an den Erfahrungen der
einzelnen Schüler ansetzen. Dadurch werden sie besser in die Problematik mit
eingebunden und lernen den Sinn dieser Gesundheitserziehung zu verstehen.
Zudem soll handlungsorientiert gearbeitet werden. Die Schüler müssen erforschen,
entdecken und wahrnehmen. Dadurch erhöht sich ihre Aufnahmebereitschaft.
Studien haben auch erwiesen, dass die Ernährungsgewohnheiten bei Kindern und
Jugendlichen vom sozioökonomischen Status der Eltern beeinflusst werden. Das
Einkaufen und Bereiten der Mahlzeiten liegt größtenteils in ihren Händen. Mit dem
Zuwachs der Ganztagesarbeit oft beider Elternteile ändert sich die Esskultur in den
Familien.
Es
wird
zurückgegriffen.15
weniger
Das
gekocht
gemeinsame
und
immer
Essen
am
mehr
auf
Familientisch
Fertigprodukte
verliert
sich
größtenteils. Studien haben außerdem gezeigt, dass mit dem finanziellen
Einkommen der Verzehr von Obst und Gemüse steigt (von 100g auf 300g täglich).
Familien mit geringem Einkommen geben prozentual gesehen einen größeren Anteil
ihres Einkommens für Lebensmittel aus (~25%) als wohlhabende Familien (~5%).
Laut Studie, nutzen Familien ärmerer Verhältnisse diesen Anteil aber nicht für Obst
und Gemüse, sondern geben ihn eher für energiehaltige Lebensmittel aus.7
13
Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, http://www.bmukk.gv.at
Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder (Hrsg.) (1992)
15
Das Wohlbefinden der Jugendlichen in Luxemburg im internationalen Vergleich (2005).
Gesundheitsministerium
14
16
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Diagramm 2: Zusammenhang zwischen Einkommen und Verzehr von frischem Obst und
7
Gemüse und Darstellung des für Lebensmittel ausgegebenen Einkommensanteils.
Häufig muss die schulische Gesundheitserziehung gegen gesundheitsschädliche
Verhaltensweisen angehen, die bereits im Elternhaus zur Gewohnheit wurden. Ziel
ist es, dass die Schüler auch in ihrem familiären Umfeld eine Verantwortung für ihr
Handeln und ihre Gesundheit übernehmen.16
Mit dem Alter nimmt der elterliche Einfluss ab und Jugendliche lassen sich leicht
durch Gleichaltrige mitreißen und beeinflussen.15
Indem die Schule alle sozialen Schichten erreicht, spielt sie eine erhebliche Rolle in
der Gesundheitserziehung der Kinder und Jugendlichen, und somit der nächsten
Generation, denn was man sich als Kind aneignet, wird man ein Leben lang
beibehalten.
Der Bereich Gesundheitserziehung beinhaltet mehrere Aspekte, wie z.B. Ernährung,
Hygiene oder Sexualerziehung. In der folgenden Arbeit habe ich mich ausschließlich
auf das Thema „Ernährung“ konzentriert. Dieses komplexe Thema beeinflusst direkt
den Gesundheitszustand, denn „der Mensch ist, was er isst“. Diese kurze Aussage
von Ludwig Feuerbach (1804-1872) fasst seinen Standpunkt zum Thema
„Ernährung“ zusammen und behält bis heute seine Gültigkeit. Mit dem Thema
„Ernährung“ sollte man aber nicht nur das körperliche Wohlergehen in Verbindung
bringen, sondern auch das soziale Wohlbefinden. Dieses alltägliche Ritual des
16
Eschenhagen, D. u.a. (1993) Fachdidaktik Biologie. Köln
17
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Essens und Trinkens kann durch eine kluge Auswahl der verschiedenen
Lebensmittel, eine sorgfältige Zubereitung der Speisen und ein günstiges soziales
Umfeld die Gesundheit jedes Einzelnen verbessern und fördern, denn: „Gesundheit
ist kein Status, sondern ein tägliches Bemühen zur Erreichung eines körperlichen
und seelischen Wohlbefindens.“17 Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich die
Schule auch für das Wohlbefinden der Schüler einsetzt.
Um die Wirksamkeit der Gesundheitserziehung zu verbessern, soll diese auf
mehreren Ebenen vollzogen werden, sei es durch Klassenprojekte, Seminare,
Verteilung von Broschüren oder Ähnlichem. Wichtig ist es zu zeigen, dass eine
gesunde Ernährung alleine nicht genügt. In allen Richtlinien wird neben einer
ausgewogenen und gesunden Ernährung auch die Notwendigkeit betont körperlich
aktiv zu sein und sportliche Aktivitäten in den allgemeinen Tagesablauf mit
einzuplanen. Sicherlich sind für das Thema „Ernährung“ und „gesunde Lebensweise“
die Biologie und der Sportunterricht die tragenden Leitfächer, doch können auch hier
fächerübergreifende Aktivitäten einen größeren Effekt bei den Schülern erzielen. So
können zum Beispiel in den Sprachfächern Sachtexte zum Thema „Gesundheit“
zusammen
gelesen
und
analysiert
werden.
Dadurch
werden
sowohl
die
Sprachkompetenzen als auch die gesundheitlichen Kompetenzen gefördert und die
Schüler
erleben
das
Thema
„Gesundheitserziehung“
aus
unterschiedlichen
Perspektiven.
I.3. Die Situation in Luxemburg
Europaweit gehören die zunehmende Stubenhockerei, also der Bewegungsmangel
und die dazu gehörenden Risiken in puncto Gesundheit immer mehr zur alltäglichen
Realität. Kinder werden mit dem Auto zur Schule gebracht, Rolltreppen und Aufzüge
machen das Treppensteigen überflüssig. Dies führt dazu, dass unsere Gesellschaft
immer bequemer wird. Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährung zählen zu
den größten Risikofaktoren für die Entwicklung von Zivilisationskrankheiten. Dieses
Thema wird auch in wissenschaftlichen Studien dokumentiert und analysiert. Um
gegen
den
immer
steigenden
Bewegungsmangel
anzukämpfen,
hatte
die
europäische Kommission das Jahr 2004 zum Jahr des Sports ausgerufen.
17
Prisma Lehrerband 1 - Naturwissenschaften 5/6 (2008). Klett
18
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Diese Initiative veranlasste das nationale Gesundheitsministerium 2004 eine Studie
durchzuführen, um den allgemeinen Gesundheitszustand der Jugendlichen in
Luxemburg statistisch festzuhalten.18 Um diesen zu ermitteln, wurden in dieser
Studie, neben ihren Ernährungsgewohnheiten auch die täglichen körperlichen und
sportlichen Aktivitäten analysiert. Denn sowohl eine gesunde Ernährung als auch
eine gute körperliche Fitness wirken sich positiv auf das Lebensgefühl der
Jugendlichen aus. Zudem stehen Ernährung und Sport in einem engen
Zusammenhang, da es wichtig ist ein Gleichgewicht zwischen der Einnahme und
dem Verbrauch von Kalorien aufrechtzuerhalten. Die Studie stand unter der
Schirmherrschaft der europäischen Kommission und wurde vom SCRIPT, in
Zusammenarbeit
mit
dem
Sport-
und
Gesundheitsministerium,
sowie
der
Forschungsuniversität Karlsruhe durchgeführt. Der theoretische Teil meiner Arbeit
basiert grundsätzlich auf den Daten dieser Studie.
Dank dieser Studie, die 2006 veröffentlicht wurde, konnte ein Inventar über die
sportlichen Aktivitäten und den Gesundheitsstand der Jugendlichen in Luxemburg
erarbeitet werden. Die Studie, welche in luxemburgischen Schulen durchgeführt
wurde, bezieht sich auf Jugendliche drei verschiedener Altersgruppen, nämlich von
9, 14 und 18 Jahren. Da ich mein Projekt in einer 9e Klasse durchführe und das Alter
der Schüler zwischen 14 und 16 Jahren liegt, habe ich mich bei meiner Recherche
auf die Altersgruppe der 14-Jährigen, also auf die Sekundarstufe 1 (B2) der Studie
beschränkt.
Aus
dieser
Altersklasse
wurden
463
Jugendliche
aus
neun
verschiedenen Schulen in Luxemburg für das genannte Forschungsprojekt befragt,
davon waren 264 Jungen und 199 Mädchen.
Eine ähnliche Studie wurde in den Jahren 2005/2006 von der europäischen
Kommission auf internationaler Ebene durchgeführt.19 Diese Studie analysierte den
gesundheitlichen Zustand der Jugendlichen aus verschiedenen europäischen
Nationen, darunter auch Luxemburg, und zeigt, dass es sehr starke Unterschiede
zwischen den einzelnen Ländern gibt, was Ernährung und Gesundheit betrifft. Im
Allgemeinen steht es um die Gesundheit der Jugendlichen in Europa gar nicht so
18
Bös, K. (2006) Gesundheit, motorische Leistungsfähigkeit und körperlich-sportliche Aktivität von
Kindern und Jugendlichen in Luxemburg. MENFP, SCRIPT, Gesundheitsministerium,
Sportsministerium.
19
Currie, C. (2008) Inequalities in young people’s health. HSBC
19
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
schlecht, doch die Resultate zeigen, dass die Problematik „Ernährung und
Übergewicht“ in einzelnen Ländern besorgniserregende Ausmaße annimmt.
Insgesamt wurden in Europa in den letzten 25 Jahren regelmäßig Studien zur
motorischen Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen angefertigt und dies in
insgesamt 20 verschiedenen Ländern. Die daraus resultierenden Daten stammen
aus 54 Studien von 43 unterschiedlichen Autoren. Bös analysierte schon im Jahre
2003 die gesamten Daten dieser Studien und konnte schlussfolgern, dass im Verlauf
von 25 Jahren die motorische Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen um
10% abgenommen hat.20 Die Auswertung von Bös zeigt auch, dass sich, neben den
motorischen Leistungsfähigkeiten die Ernährungsgewohnheiten der Europäer in den
letzten 25 Jahren stark verändert haben. Wodurch diese Veränderungen zustande
kamen, konnte durch die Studien nicht ermittelt werden, doch wird ein
gesellschaftlicher Wandel vermutet, der einen starken Einfluss auf unsere Ernährung
hat.
Aktuelle Daten über den Gesundheitszustand der luxemburgischen Bevölkerung
wurden 2013 vom CRP-Santé veröffentlicht.21 Bei den erwachsenen Personen sind
23% der Männer sowie 19% der Frauen fettleibig. Eine Zahl, die mit zunehmendem
Alter steigt, wodurch 40% der 65- bis 69-Jährigen betroffen sind. Nicht nur bei den
Erwachsenen hat die Zahl der Fettleibigen in Luxemburg zugenommen (um 30% in
30 Jahren), sondern auch bei den Jugendlichen. Hier sind schon 15 bis 25%
übergewichtig bis fettleibig.
Ich werde mich jetzt auf die luxemburgische Studie „Gesundheit, motorische
Leistungsfähigkeit und körperlich-sportliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen in
Luxemburg“ aus dem Jahre 2004 basieren und die Ergebnisse zusammenfassen:
In dieser Studie wurde festgestellt, dass sich die Stunden des Sportunterrichts in den
luxemburgischen Schulen mit zunehmender Altersstufe verringern (Grundschule: 2,5;
Sekundarstufe 1: 2,2; Sekundarstufe 2: 1,6 Stunden pro Woche). Parallel dazu sinkt
das Interesse der Schüler an physischen Aktivitäten ebenfalls von 85%
(Grundschule) auf 54% (Sekundarstufe 1). Zudem sieht man, dass sich die
20
Bös, K. (2003). Motorische Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen. Hofmann Verlag,
Schorndorf
21
CRP Santé, http://www.crp-sante.lu
20
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Jugendlichen während der Sportstunden nicht genügend anstrengen, da nur 19% der
Befragten dort ins Schwitzen oder außer Atem geraten. Bei den Mädchen der
Sekundarstufe 1 sind es nur 9%.
Bezüglich der alltäglichen körperlichen Aktivität, kam die Studie zu folgendem
Ergebnis: Mehr als 70% der Jugendlichen ziehen es vor den Bus und/oder den Zug
als Transportmittel zur Schule zu nutzen. Für die Entfernung, die täglich zu Fuß
zurückgelegt werden soll, wurde für diese Studie ein Sollwert definiert. Dieser
Sollwert gibt eine Strecke von 3 bis 5 Kilometern täglich an. Diese Entfernung
entspricht ungefähr 10.000 Schritten. Nur 34% der 14-Jährigen legen diese
Entfernung täglich zurück. Trotzdem ist es interessant zu bemerken, dass bei den
Grundschülern und Schülern der Sekundarstufe 2 dieser Wert höher liegt als bei den
Schülern der Sekundarstufe 1.
Was die körperliche Anstrengung in der Freizeit betrifft, hat man festgestellt, dass
68% der Kinder und Jugendlichen Freizeitsport betreiben. Dieser Anteil nimmt aber
mit zunehmendem Alter ab. Im Allgemeinen kann man hinzufügen, dass Jungen der
Sekundarstufe 1 öfter und intensiver Sport während der Freizeit oder im Verein
betreiben als die gleichaltrigen Mädchen. Auch wenn dieser Prozentsatz mit
zunehmendem Alter (9 Jahre: 74%, 14 Jahre: 67%, 18 Jahre: 63%) sinkt, stellt man
dennoch fest, dass die Intensität des Trainings mit dem Alter zunimmt. Die
Jugendlichen treiben etwa 1,5 Stunden Sport in der Woche, die Mädchen weniger als
die Jungen.
Im folgenden Teil meiner Arbeit werden, neben der sportlichen Aktivität, einige
allgemeine Informationen zu den Essgewohnheiten und der Lebensweise der
Jugendlichen zusammengefasst. Diese Daten betreffen die Altersgruppe der
Sekundarstufe 1, wobei es keinen genau bestimmbaren Unterschied zwischen den
verschiedenen Altersklassen gibt.
Bei einem Viertel der Jugendlichen werden die Essgewohnheiten im Allgemeinen als
ungesund eingestuft und die 1999/2000 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
eingeführte, den Obst- und Gemüsekonsum betreffende Regel „Take five a day“ wird
nur von 25% der Jugendlichen befolgt.
Die Studie hat zudem ergeben, dass über ein Drittel der 14-Jährigen (36%) morgens
das Haus verlässt, ohne vorher zu frühstücken, 12% täglich keine warme Mahlzeit zu
21
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
sich nehmen und 58% mindestens zwei Stunden pro Tag fernsehen. Hinzu kommt,
dass 7% der 14-jährigen Jungen und Mädchen rauchen und 9% mindestens ein Mal
in der Woche Alkohol trinken. Viele Jugendliche sind sich der Langzeitwirkungen
dieser ungesunden Lebensweise nicht bewusst. Meistens sehen sie nur die
kurzzeitigen Konsequenzen und sind der Meinung, dass sie jederzeit ihre
Gewohnheiten ändern können falls es von Nöten ist.15
Interessant sind auch die folgenden Resultate. 95,7% der befragten luxemburgischen
Schüler des technischen Sekundarunterrichts schätzen ihren Gesundheitszustand
als gut bis sehr gut ein. Die Jungen schätzen nach eigenen Angaben ihren
Gesundheitszustand höher ein als die Mädchen, wobei jedes zehnte Mädchen angibt
unzufrieden mit seiner Gesundheit zu sein. Basierend auf der Tabelle des BodyMass-Index (BMI)22 sind 16% der 14-jährigen Mädchen und 21% der 14-jährigen
Jungen als übergewichtig und/oder an Adipositas leidend eingestuft. Zusätzlich zeigt
die Studie, dass 8% der Mädchen und 15% der Jungen (Sekundarstufe 1 und 2) an
Bluthochdruck leiden. Hierzu muss man bemerken, dass Übergewicht und
Bluthochdruck oft zusammen auftreten und ein Viertel der übergewichtigen Kinder
auch an Bluthochdruck leiden.
I.4. Die Aufgabe der Schule
Die Schule bietet eine optimale Möglichkeit die Gesundheit der Jugendlichen zu
beeinflussen. „Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein
höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie
damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen.“23 Die luxemburgische Studie hat
gezeigt, dass Maßnahmen, um gegen die oben erwähnten Probleme anzukämpfen,
schon im frühen Alter der Grundschule ergriffen werden müssen und dass sie die
verschiedenen Facetten der Ernährung und der Mobilität berücksichtigen sollen, um
so effizient wie möglich zu sein. Fakt ist, dass wir die meisten Gewohnheiten, die sich
im Kindesalter eingestellt haben, auch im Erwachsenenalter weiterführen. Die Schule
ist ein Ort, an dem die Jugendlichen, aus allen sozialen Schichten, gleichermaßen
erreicht werden können. In dem Sinne ist die Gesundheitserziehung in der Schule
22
Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA),
http://www.aga.adipositas-gesellschaft.de/
23
Franzkowiak, P., Sabo, P. (1993) Dokumente der Gesundheitsförderung. Verlag Peter Sabo, Mainz.
22
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
der Motor, die treibende Kraft, um alle Jugendlichen, zu einer gesunden
Ernährungsweise, zu veranlassen.
Das Thema der Gesundheitserziehung wird in den luxemburgischen Schulen auf
verschiedenen Ebenen des Sekundarunterrichts behandelt. Der Lehrplan der
technischen Lyzeen enthält Kurse unter anderem über die Ernährung auf 4e, 9e und
10e und über die Gesundheit auf 10e im Rahmen des Fachs „Education à la Santé“.
Des Weiteren wird die Sexualerziehung, sowohl im klassischen als auch im
technischen Sekundarunterricht, auf 7e, 5e und 3e beziehungsweise 7e und 9e
behandelt.24 Im Vordergrund steht ganz allgemein das Bemühen die Schüler dazu zu
bewegen, Verantwortung für ihren eigenen Körper zu übernehmen. Ihnen soll ein
bewusster Umgang mit ihrem Körper vermittelt werden.
Um die Gesundheit in all ihren Facetten zu fördern, muss man die Gemeinsamkeiten
verschiedener Projekte erkennen und die unverzichtbare Zusammenarbeit aller
Protagonisten ermöglichen. Es gilt diese enge Zusammenarbeit zwischen den
verschiedenen Arbeitsgruppen zu fördern, um ein Netzwerk aufzubauen, das alle
Mitwirkenden
und
Institutionen,
die
für
die
Gesundheit
der
Jugendlichen
verantwortlich sind, integriert. Nur so können Maßnahmen ausgearbeitet werden, die
die Gesundheit der Jugendlichen nachhaltig fördern.18
Durch die Auseinandersetzung mit dem Thema „Gesunde Ernährung“ haben wir als
Lehrpersonen die Möglichkeit den Schülern wichtige Informationen für ein
verantwortungsvolles Handeln mit auf den Weg zu geben und können sie so
motivieren sich eine gesündere Lebensweise anzueignen.
24
Ministère de l’Education Nationale - Horaires et Programmes, http://www.men.lu
23
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
24
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
II. Didaktik
Schon im Vorfeld habe ich mir am Anfang des Schuljahres 2012/2013 Gedanken
darüber gemacht, wie ich den Unterricht bezüglich der Lerneinheit „Ernährung“ am
besten planen, gestalten und durchführen könnte. Das erste Trimester des
Schuljahres kann man daher in diesem Sinne nicht als Probephase, sondern eher als
Planungs- und Ideensammlungsphase
beschreiben. Erst während der zwei
folgenden Trimester habe ich das Projekt in zwei unterschiedlichen Klassen
durchführen und anschließend verbessern können.
Es war mir ein Anliegen den Schülern naturwissenschaftliches Wissen über das
Thema „Ernährung“ zu vermitteln, um mit Hilfe dieses Themas bei den Jugendlichen
den gesundheitsbewussten Umgang mit ihrem eigenen Körper zu fördern. Wie kann
man Jugendlichen Wissen vermitteln, damit sie ihre Zukunft in Bezug auf ihr
körperliches Wohlbefinden verantwortungsvoller gestalten? Es sind nämlich solche
Fragen, die im formellen Bildungsbereich der Schule eine immer bedeutendere Rolle
spielen.25 Es geht in erster Linie darum, die Schüler für das Thema „Ernährung“ zu
sensibilisieren
und
bei
ihnen
ein
entsprechendes
Interesse
für
diese
Unterrichtseinheit zu wecken. Erfahrungsgemäß bin ich der Meinung, dass es zudem
durchaus wichtig ist eine bestimmte Themen- und Methodenvielfalt anzuwenden.
Dies ermöglicht eine Abwechslung im Unterricht und trägt bekanntermaßen zu einer
Motivationsförderung der Schüler bei.
In erster Linie ist es durchaus sinnvoll die Basis einer gesunden Ernährung zu
kennen. Hier sollen die Schüler nämlich über die Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel und
die
menschlichen
Verdauungsvorgänge
informiert
werden.
In
diesem
Zusammenhang und mit dem Ziel, die Unterrichtseinheit für die Jugendlichen
übersichtlich zu gestalten, habe ich das Kapitel in vier Themen gegliedert:
„Nährstoffe“,
„Verdauung“,
„Gesunde
Ernährung“
sowie
„Essstörungen
und
Ernährungskrankheiten“.17 Das Ergebnis meiner optimierten Unterrichtseinheit zum
Hauptthema „Ernährung“ wird auf den folgenden Seiten erläutert und deren Ablauf in
einzelnen Schritten beschrieben. Für jedes der genannten vier Themen findet sich
25
Streit, C. (2008) Auch der Mensch is(s)t Natur. Nachhaltigkeit in der Schule - Konzepte und
Beispiele für die Praxis. Ministerium für Umwelt, Saarland
25
Travail de Candidature
neben
einer
SCHNEIDER Anne
kurzen
Einleitung
eine
Übersicht
über
die
entsprechenden
Unterrichtseinheiten.
Pro Sequenz wird der Zeitbedarf angegeben und eine Liste mit den Lernzielen
erstellt. Zusätzlich zur jeweiligen Zeitangabe, muss die Lehrperson genügend Zeit für
die Verbesserungen der Arbeitsaufträge einplanen. Die angewandten Methoden
sowie das entsprechende didaktische Material und der Ablauf der Unterrichtseinheit
mit weiteren praktischen Hinweisen zur Durchführung werden erläutert und
sinngemäß beschrieben.
Um den Lehrern zu ermöglichen ihren Unterricht dem Niveau, dem Interesse und der
Motivation der Jugendlichen anzupassen, gibt es Erweiterungsmöglichkeiten und
Variationen des zu behandelnden Stoffes, welche aufgegriffen werden können.
Informationen zu diesen Erweiterungen, die zudem eine Differenzierung der
Jugendlichen ermöglichen, sind jeweils am Ende der vier Unterthemen zu finden.
Abhängig
von
den
gesellschaftlichen
Veränderungen
befindet
sich
der
Bildungsprozess in ständigem Wandel. In unserer modernen Welt werden die
Klassen immer heterogener. Die Unterschiedlichkeit der Schüler erfordert das
Ausarbeiten neuer Modelle und Wege, die es ermöglichen die Fähigkeiten jedes
einzelnen
Schülers
zu
entwickeln.
Dadurch
entsteht
eine
neue
große
Herausforderung für das Lehrpersonal: die Differenzierung. Hier bezieht sich die
Differenzierung nicht nur auf das unterschiedliche Leistungsvermögen der einzelnen
Schüler, sondern auch auf deren Interessen, Fähigkeiten, Vorlieben und sprachliche
Ausdrucksmöglichkeiten, die es zu berücksichtigen gilt. Individuell gesehen, vollzieht
sich das Lernen unterschiedlich von Schüler zu Schüler. Um diesen Prozess zu
unterstützen, müssen von den Lehrkräften unterschiedliche und differenzierte
Angebote zielgerecht eingesetzt werden.25
Die Differenzierung in der Schule und im Unterricht verfolgt nur ein einziges Ziel:
Jeder einzelne Schüler soll individuell maximal gefordert und damit optimal gefördert
werden. Das individuelle Leistungsvermögen und das Lernverhalten sind Grundlage
für differenzierende Maßnahmen auf der inhaltlichen, didaktischen, methodischen,
sozialen und organisatorischen Ebene“26
26
Paradies, L., Linser, H.J. (2010) Differenzieren im Unterricht. 5. Auflage, Cornelsen, Berlin
26
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Für den Unterricht ergeben sich aus dieser Definition einige Konsequenzen:
-
Das Lehrpersonal muss eine Unterrichtssituation schaffen, in der jedes
Individuum von der Gruppe akzeptiert wird. Hier ist es wichtig, dass alle Schüler
Eigenverantwortung für ihr Lernen und ihre Leistungen übernehmen.
-
Bei der Differenzierung sollen die Unterschiede zwischen den Schülern als
Potenzial genutzt werden, um allen einen maximalen Wissenszuwachs zu
ermöglichen.
Für dieses Konzept eignen sich die sogenannten offenen Schulstunden, wie zum
Beispiel das Stationenlernen, besonders gut. Hier haben die Schüler die Möglichkeit,
selbstständig, nach eigenem Rhythmus und Abfolge, zu lernen. Bei dieser Lernform
wird vom Lehrpersonal der inhaltliche Rahmen festgesetzt, in dem die Schüler
selbständig arbeiten können. Dieser kann sowohl fachspezifisch als auch
fächerübergreifend sein. Je breiter das Angebot mit einer entsprechend angepassten
Bearbeitungsdauer angelegt ist, desto positiver wirkt sich dies auf die Schüler aus.26
27
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
II.1. Nährstoffe
II.1.a. Einleitung zum Thema
Grundlage einer gesunden Ernährung ist es, vorerst die Lebensmittel zu
untersuchen, um die unterschiedlichen Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel zu
entdecken,
zu
analysieren
und
die
verschiedenen
Arten
von
Nährstoffen
kennenzulernen. Durch unterschiedliche Methoden sollen die Jugendlichen in
verschiedenen Unterrichtseinheiten diese Informationen zu den Bestandteilen der
Lebensmittel erhalten.
II.1.b. Unterrichtseinheiten
A1 Unterrichtseinheit: Bestandteile der Nahrungsmittel
1. Zeitbedarf
1 Schulstunde
2. Lernziele
Die Schüler sollen:
- die verschiedenen Bestandteile der Nahrungsmittel anhand von Verpackungen
erläutern,
- die Bezeichnung „Joule“ und „Kalorie“ kennen,
- den Energiebedarf eines Jugendlichen nennen,
- den Aufbau und die Funktion der Kohlenhydrate, Fette und Proteine erklären
- und die wichtigsten Informationen aus einem Kurzfilm filtern.
3. Methoden
- fragend-entwickelnder Unterricht
- Photolangage
4. Ablauf der Unterrichtseinheit und Hinweise für die Praxis
Photolangage
Eine Methode, die sich meiner Meinung nach, sehr gut als Einstieg in ein neues
Kapitel eignet, ist die „Photolangage“. Der Einstieg in ein Thema bietet im
Allgemeinen die Möglichkeit das „kooperative Lernen innerhalb einer Gruppe zu
28
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
verbessern“. Die Jugendlichen können ihre eigenen Ideen erläutern und werden
sofort in den Unterricht einbezogen. „In Einstiegen, auch in Form von einem
Brainstorming z.B., werden die Lerner in ein Thema eingeführt, mit Inhalten
konfrontiert, indem sie ein Problem erkennen, einen Sinn für sich im Inhalt finden,
eine Auseinandersetzung, die lohnt, sehen. Diese emotionale Reaktion und der
daraus folgende kognitive Anschluss sind für den Beginn eines Lernprozesses sehr
wichtig.“27
„Photolangage“ bedeutet wörtlich übersetzt „Bildersprache“. Diese Methode nutzt
also die Eigenschaft der Fotografie, die einen Moment festhält, Situationen darstellt
und ohne Worte sprechen kann. Die Photolangage ermutigt die Teilnehmenden, also
die Jugendlichen, sich zu einem Thema zu äußern. Die Schüler dürfen sich, zu
einem vorgegebenen Thema, ein Bild auswählen, das sie angesprochen hat und das
ausdrückt, was sie zum vorgegebenen Thema sagen wollen. Die Photolangage
bietet also die Möglichkeit gedanklicher Assoziationen.28
Man bereitet eine Vielzahl an Karten, die jeweils ein Foto zu den verschiedenen
Bereichen der Ernährung enthalten, vor, breitet sie auf einer Tischfläche aus und
fordert die Schüler auf, sich die Bilder zum Thema „Ernährung“ sorgfältig und in Ruhe
anzuschauen, ohne darüber zu diskutieren. Nachdem jeder über genügend Zeit
verfügt hat, um sich eine Übersicht über die verschiedenen Fotos zu verschaffen, soll
er ein bestimmtes Foto auswählen, das ihn in dem Moment am meisten anspricht
und sich wieder hinsetzen. Danach sollen die Schüler sich einen Begriff zum
ausgewählten Bild, im Zusammenhang mit der Ernährung, ausdenken, der dann an
der Tafel festgehalten wird. Diese Vorgehensweise ermöglicht mir eine Übersicht
über den Wissensstand der Klasse zum Thema zu erlangen und die Gedanken und
Gefühle der Schüler, die ihnen beim Betrachten des Bildes in den Sinn kommen, zu
bestimmen. Zudem gibt man jedem Schüler die Möglichkeit etwas zum Thema
beizutragen. Wichtig hierbei ist es alle genannten Begriffe, die von den Jugendlichen,
mit Bezug auf die Ernährung, genannt werden, aufzuschreiben, auch wenn sie nicht
eindeutig den Vorstellungen oder Erwartungen der Lehrperson entsprechen. Zu
einem späteren Zeitpunkt werden die Begriffe dann in folgende vier Unterthemen
gegliedert: „Nährstoffe“, „Verdauung“, „gesunde Ernährung“ sowie „Essstörungen
27
Universität Köln, Unterrichtsmethoden im konstruktiven und systemischen Methodenpool,
http://methodenpool.uni-koeln.de - (August 2013)
28
Fachstelle für kirchliche Jugendarbeit, Obwalden, http://www.kija.ch
29
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
und Esskrankheiten“. Da diese Themen während des Projektes behandelt werden,
erhält die Klasse eine Übersicht über den Aufbau der Unterrichtseinheiten.
Verschiedene Nährstoffe
Als
Einleitung
in
das
erste
Thema
werden
der
Klasse
Verpackungen
unterschiedlicher Lebensmittel ausgeteilt. Natürlich kann man die Schüler auch
auffordern
Verpackungen
Verpackungen
der
mitzubringen.
folgenden
Hierfür
Nahrungsmitteln:
eignen
Milch,
sich
zum
Nudeln,
Beispiel
Konserven,
Tiefkühllebensmittel, Süßigkeiten, Saucen, usw. Jeder Schüler bearbeitet wenigstens
ein Nahrungsmittel. Daraufhin sollen sie die Aufschriften mit dem Nährstoffgehalt
untersuchen und erläutern, welche Bestandteile die Lebensmittel enthalten. Da die
einzelnen Begriffe an die Tafel geschrieben werden und die Aussagen sich
wiederholen, stellt sich schnell heraus, dass die sehr unterschiedlichen Lebensmittel
aus den gleichen Bausteinen bestehen. Da sich die einzelnen Nahrungsmittel jedoch
in puncto Form, Geschmack usw. unterscheiden, stellen die Jugendlichen schnell
fest, dass die Konzentrationen der Inhaltsstoffe stark variieren. Zum gleichen
Zeitpunkt ist es also durchaus sinnvoll den Energiegehalt der Nahrungsmittel mit der
Klasse zu besprechen und ihnen die Bedeutung der Einheiten „Joule“ und „Kalorie“
zu
erläutern.
Da
es
sich
bei
diesen
Bezeichnungen
um
Einheiten
des
physiologischen Brennwertes handelt, soll der Klasse erläutert werden, dass es sich
hierbei um die Energie handelt, die während der Zellatmung genutzt wird, um die
Lebensvorgänge des Menschen zu ermöglichen.29 Im gleichen Sinne soll den
Schülern vermittelt werden, dass der gesamte Energiebedarf eines Jugendlichen bei
ungefähr 2500 bis 3000 kcal pro Tag liegt, damit sie sich ein Bild von dem auf den
Lebensmitteln angegebenen Brennwert, machen können. Es soll auch kurz erläutert
werden, dass ein Überschuss an Kilokalorien nicht vom Körper für die Zellatmung
genutzt werden kann und deshalb gespeichert werden muss. Detailliertere
Informationen zur gesunden Ernährung sollen jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht
thematisiert werden. Ein erstes Arbeitsblatt (AB1: Bestandteile der Nahrungsmittel)
mit dem Beispiel einer Verpackungsaufschrift, dem Nährstoffgehalt einiger
Lebensmittel und der allgemeinen Zusammensetzung einiger Nahrungsmittel
ermöglicht eine Wiederholung des erklärten Stoffes. Bei dem Nährstoffgehalt und der
Zusammensetzung der Lebensmittel (Abb.2 und Abb.3) wird auf dem Arbeitsblatt
29
Wikipedia, http://www.wikipedia.org
30
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
noch einmal verdeutlicht, dass die Quantitäten der Bestandteile je nach Lebensmittel
variieren.
Für einen gelungenen Einstieg in die drei verschiedenen Klassen der Nährstoffe
erweist sich die Internetseite „Planet-Schule“ im Allgemeinen als sehr hilfreich.30
Mein Ziel war es der Klasse diese Unterrichtseinheit auf eine spielerische Art und
Weise näherzubringen und sie auch dazu zu bewegen, autonom zu arbeiten. Damit
die Jugendlichen also eine erste Übersicht über die Nährstoffe und deren Funktion
und Aufbau erlangen konnten, habe ich mich dazu entschlossen, ihnen einen
Kurzfilm über die Bausteine der Nahrung zu zeigen.31
Der ganze Film dauert ca. eine halbe Stunde. Nur die ersten 5 Minuten sind für diese
Unterrichtseinheit von Bedeutung. Bis zum Verlaufszeitpunkt von 7 Minuten und 30
Sekunden werden zudem noch einige internationale Frühstücksgewohnheiten
miteinander verglichen. Dies könnte sich als Zusatzinformation ebenfalls für den
Unterricht eignen. Am Anfang des Films werden die Frühstücksgewohnheiten einer
deutschen und einer türkischen Familie verglichen, um die Bedeutung des
Frühstücks im Allgemeinen und die Ausgewogenheit dieser Mahlzeit kurz
anzusprechen.
Daraufhin
wird
die
Wichtigkeit
der
Nahrungsbausteine
(Kohlenhydrate, Fette, Proteine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und Vitamine) für den
Körper
dargelegt
und
einige
Lebensmittel,
reich
an
verschiedenen
Nahrungsbestandteilen, werden erläutert. Diese wesentlichen Aspekte des Films
sollen die Schüler in Einzelarbeit auf einem Arbeitsblatt (AB2: Was steckt in der
Nahrung?) festigen, indem sie die Nahrungsbestandteile und deren Funktionen in
eine Tabelle eintragen. So lernen sie die ersten Grundlagen der Inhaltsstoffe der
Nahrung kennen. Die Schüler sollen sich bewusst werden, dass die regelmäßige
Einnahme
von
Mahlzeiten
zum
normalen
Tagesablauf
Nahrungsaufnahme durch die Bereitstellung von Energie,
gehört
und
die
für den Körper
unentbehrlich ist.31
Da sich dieses Video eigentlich am besten für Schüler einer 5/6. Klasse eignet, ist
der Schwierigkeitsgrad eher niedrig. Gerade deshalb kann von ihnen erwartet
werden, dass wirklich alle Informationen in die Tabelle eingetragen werden. Von
diesem ausgefüllten Arbeitsblatt erhalten die Schüler zu einem späteren Zeitpunkt
30
31
Planet-Schule, http://www.planet-schule.de
Planet-Schule - Abenteuer Ernährung - Ein Tag im Leben eines Schulkindes,
http://www.planet-schule.de/sf/php/02_sen01.php?sendung=8458
31
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
ein Lösungsblatt. In erster Linie geht es nämlich darum, dass sie während der
ganzen Unterrichtseinheit zum Thema „Nährstoffe“ in der Lage sind sich aktiv am
Unterricht zu beteiligen, indem sie die gesammelten Informationen zu den
gegebenen Zeitpunkten erläutern. Danach erhält die Klasse eine Hausaufgabe, wo
verschiedene Lebensmittel mit den dazugehörigen Nährstoffen sortiert werden
sollen. Auf diese Art und Weise kann das Verständnis des Videos zusätzlich
überprüft werden.
5. Didaktisches Material
- Tafel, Tafelbild, Projektor
- Arbeitsblätter mit Lösungen (AB1, AB2, Hausaufgabe Planet-Schule)
- Kärtchen des Photolangage, Film Planet-Schule, Nahrungsmittelverpackungen
A2 Unterrichtseinheit: Kohlenhydrate
1. Zeitbedarf
1 Schulstunde
2. Lernziele
Die Schüler sollen:
- die Struktur der Kohlenhydrate erklären,
- die Funktionen dieser Nährstoffe aufzählen,
- einige Lebensmittel, die eine hohe Menge an Kohlenhydraten enthalten
aufzählen
- und die Nachweisreaktionen der Stärke und des Einfachzuckers zeichnen,
erklären, eigenständig durchführen und deuten können.
3. Methoden
- fragend-entwickelnder Unterricht
- Lehrerversuch
32
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
4. Ablauf der Unterrichtseinheit und Hinweise für die Praxis
Eigenschaften der Kohlenhydrate
Den Schülern wird als Einstieg in das folgende Thema eine Sammlung von
verschiedenen Lebensmitteln wie Kartoffeln, Bonbons, Nudeln und Honig vorgestellt,
und sie werden darüber befragt, welcher Bestandteil in großer Menge in diesen
Lebensmitteln enthalten ist. Daraufhin finden sie schnell heraus, dass diese
Nahrungsmittel alle einen hohen Anteil an Kohlenhydraten enthalten.
Anhand des zweiten und dritten Arbeitsblattes (AB2: Was steckt in der Nahrung?;
AB3: Kohlenhydrate) können jetzt die Funktion und die Struktur der Kohlenhydrate
erarbeitet und erklärt werden. Lebensmittel, die eine hohe Menge an Kohlenhydraten
enthalten, können anhand des ersten Arbeitsblattes (AB1: Bestandteile der
Nahrungsmittel) erläutert werden. Da dieses Arbeitsblatt mit Hilfe der Informationen
aus dem Kurzfilm ausgefüllt wurde, können sich die Schüler aktiv am Unterricht
beteiligen.
Es
fällt
ihnen
also
leicht
die
Kohlenhydrate
als
wichtigste
Energielieferanten zu nennen. In diesem Zusammenhang soll ebenfalls auf die
Etymologie des Wortes eingegangen werden. Carl Schmidt prägte 1844 den Begriff
„Kohlenhydrate“, da es sich bei Cn(H2O)m um Hydrate des Kohlenstoffs handelt.29 Die
Schüler sollen durch die Analyse des chemischen Aufbaus der Kohlenhydrate (AB3,
Abb.1 & Abb.2) herausfinden, dass man Einfach-, Zweifach- und Vielfachzucker
unterscheidet. Es soll ihnen vermittelt werden, dass ganz verschiedene Nährstoffe
unter dem Begriff „Kohlenhydrate“ zusammengefasst werden. Anhand der Struktur
(AB2, Abb.2) können sie herausfinden, dass diese aus den gleichen Atomarten
(Kohlenstoff-, Wasserstoff-, und Sauerstoffatomen) bestehen, sich aber durch ihren
chemischen Aufbau unterscheiden.17 Auf dem Arbeitsblatt kann man gut beobachten,
dass es sich, je nach Anzahl der Zuckermoleküle bei Kohlenhydraten wie Traubenoder Fruchtzucker, um Einfachzucker, bei Malz- oder Rohrzucker um Zweifachzucker
und bei der Stärke um Vielfachzucker handelt. Als Denkansatz soll noch hinzugefügt
werden, dass Süßigkeiten Einfachzucker enthalten und Lebensmittel wie Nudeln und
Kartoffeln eher stärkehaltig sind. Daraufhin sollen sie in der Lage sein die Bedeutung
dieser Moleküle als unterschiedliche Energielieferanten darzustellen. In diesem
Zusammenhang kann der Klasse erklärt werden, dass Stärke erst zu Einfachzucker
abgebaut werden muss, um dann vom Körper aufgenommen zu werden.
33
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Stärkehaltige Lebensmittel liefern also kontinuierlich über längere Zeit hinweg
Energie.17 Zu diesem Zeitpunkt soll die Regelung des Blutzuckerspiegels jedoch
noch nicht behandelt werden. Es kann nur angedeutet werden, dass Kohlenhydrate
im Körper als Energieträger genutzt oder gespeichert werden können. Man
bezeichnet sie also als Betriebsstoffe unseres Körpers. Anhand des ersten
Arbeitsblattes
(AB1: Bestandteile
der Nahrungsmittel) können
verschiedene
Lebensmittel, die reich an Kohlenhydraten sind, erläutert werden.
Nachweisreaktionen der Kohlenhydrate
Die Grundstoffe, die in unserer Nahrung enthalten sind, lassen sich mit einfachen
Versuchen nachweisen. Diese Nachweisreaktionen sollen den Schülern für die
einzelnen Nährstoffe als Lehrerversuche vorgeführt werden, damit sie zu einem
späteren Zeitpunkt eigenständig von der Klasse, im Praktikum, durchgeführt werden
können. Einfachzucker und Stärke werden bei den Kohlenhydraten anhand der
Fehling(I+II)- und Lugollösungen nachgewiesen.
Folgende Versuche sollen also vom Lehrer vorgeführt werden, um die Präsenz von
Einfachzucker oder Stärke in einer Lösung zu prüfen:
Um eine 10%ige Traubenzuckerlösung herzustellen, werden in einem Reagenzglas
0,2g Traubenzucker in 2ml destilliertem Wasser aufgelöst. In einem weiteren
Reagenzglas werden 2ml Fehlingsche Lösung I und 2ml Fehlingsche Lösung II
vermischt.
Die Fehlingschen Lösungen wurden nach dem Chemiker Hermann Fehling benannt,
der diese Methode entwickelte. Zu der Einfachzuckerlösung gibt man nun 1 ml von
dieser Mischung (Fehling I und II) hinzu. Das Reagenzglas sollte jetzt seitlich
geschüttelt werden, um den Inhalt zu vermischen, und es müsste anschließend eine
tiefblaue, durchsichtige Lösung entstehen. Das Reagenzglas kann jetzt anhand eines
Reagenzglashalters
über
dem
Gasbrenner
erhitzt
werden.
Damit
nichts
herausspritzen kann, sollte man das Reagenzglas von Zeit zu Zeit vorsichtig
schütteln und nicht durchgehend stark erhitzen. Wichtig ist es deshalb auch,
Schutzkittel und Schutzbrille während des gesamten Versuchs zu tragen. Nach
einiger Zeit wird sich die Lösung im Reagenzglas kupferrot färben. Dies deutet auf
das Vorhandensein von Einfachzucker hin.
34
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
In den folgenden online PDF-Dokumenten findet man zusätzliche Informationen und
Erklärungen zu der Oxidierbarkeit und somit der Farbveränderung bei der
Nachweisreaktion anhand der Fehling-Probe:
- Chids (Chemie in der Schule)
http://www.chids.de/dachs/wiss_hausarbeiten/Kohlenhydrate_Gerner/versuche/pr
otokolle/fehling_glucose.pdf
- ZUM (Zentrale für Unterrichtsmedien)
http://www.zum.de/Faecher/Bio/SA/stoff11/pdf/nachweis_von_naehrstoffen.pdf
Man benötigt ungefähr 10-15 Minuten, um der Klasse diesen Versuch vorzuführen.
Die Informationen zu den einzelnen Nachweisreaktionen wurden aus folgenden
Quellen zusammengefügt:
- Experimente zur Biologie (Grundheft), Aubis Verlag Deubner
- Natura, Bilogie für Gymnasien 7-10, Klett
- Chids (Chemie in der Schule)
http://www.chids.de/dachs/wiss_hausarbeiten/Kohlenhydrate_Gerner/versuche/pr
otokolle/fehling_glucose.pdf
- LTAM (Lycée Technique des Arts et Métiers)
http://www.ltam.lu/scina/9e/nachweis.pdf
Der folgende Versuch, der ebenfalls als Lehrerversuch einzustufen ist, dient der
Nachweisreaktion von Stärke.
In einem Reagenzglas wird eine 1%ige Stärkelösung präpariert. Dazu mischt man
0,1g Stärke in 10ml destilliertes Wasser. Mit einer Tropfpipette gibt man dann 3
Tropfen Iod-Kaliumiodid-Lösung hinzu. Danach kann man das Reagenzglas seitlich
schütteln, um das Ganze zu vermischen, wobei sich die Mischung dunkelblau färben
wird. Um diesen Versuch durchzuführen, werden 5 Minuten benötigt.
Das Eintreten des Farbeffektes kommt durch die Entstehung der Iodstärke zustande.
Weitere Informationen zu diesem Thema findet man im Skript zum chemischen
Praktikum für Studierende der Biologie und Humanbiologie von Chids auf Seite 44.32
Die beiden vom Lehrer vorgeführten Nachweisreaktionen sind auf dem dritten
Arbeitsblatt unter den Abbildungen 3 und 4 dargestellt und können von den Schülern
32
Chids (Chemie in der Schule),
http://www.chids.de/dachs/experimente/Skript_ChemPraktBiologen.pdf.
35
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
mitverfolgt werden. Dadurch wird ihnen ermöglicht die vorgeführten Versuche
farbabhängig zu untersuchen und zu deuten. Außerdem müssen die Reaktionen
schrittweise im Heft notiert werden, damit die Jugendlichen die Vorgänge besser
verstehen und später die Reaktionen im Praktikum anwenden können.
5. Didaktisches Material
- Tafel, Tafelbild, Projektor
- Arbeitsblätter mit Lösungen (AB1, AB2, AB3)
- Material für die Nachweisreaktionen der Kohlenhydrate, Sammlung von
Lebensmitteln reich an Kohlenhydraten
Material für die Nachweisreaktion des Einfachzuckers:
- Reagenzglasgestell mit zwei Reagenzgläsern (eins für die Fehling(I+II) Mischung und ein weiteres für die Nachweisreaktion)
- Einfachzucker (Glukose) mit Spatellöffel, Waage und Filterpapier
- Fehling-1-Lösung: 3,5g CuSO4*5 H2O in 50mL Wasser lösen
- Fehling-2-Lösung: 17,5g K+- Na+- Tartrat und 6,0g NaOH in 50mL Wasser lösen,
- 3 Pipetten
- destilliertes Wasser (Spritzflasche),
- Reagenzglashalter
- Gasbrenner
- Schutzkittel, Schutzbrille
Material für die Nachweisreaktion von Stärke:
- Reagenzglasgestell mit einem Reagenzglas
- Stärke mit Spatellöffel, Waage und Filterpapier
- Iod-Kaliumiodid-Lösung (6g Kaliumiodid (KI) in wenig destilliertem Wasser lösen,
dazu 3g Iod, dann auf 900mL auffüllen)33
- 1 Pipette
- destilliertes Wasser (Spritzflasche)
- Reagenzglashalter
33
Chemie-Master,
http://www.chemie-master.de/FrameHandler.php?loc=http://www.chemie-master.de/lex/indikat/
i01.html
36
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
A3 Unterrichtseinheit: Proteine
1. Zeitbedarf
1/2 Schulstunde
2. Lernziele
Die Schüler sollen:
- die Struktur der Proteine erklären,
- die Funktionen dieser Nährstoffe aufzählen,
- einige Lebensmittel, die eine hohe Menge an Proteinen enthalten, aufzählen
- und die Nachweisreaktion der Proteine zeichnen, erklären, eigenständig
durchführen und deuten können.
3. Methoden
- fragend-entwickelnder Unterricht
- Lehrerversuch
4. Ablauf der Unterrichtseinheit und Hinweise für die Praxis
Eigenschaften der Proteine:
Durch die Ansicht von einigen Lebensmittelkärtchen mit Fleisch und Fisch soll die
Klasse herausfinden, dass es sich beim behandelten Nährstoff um Eiweiße handelt,
da die vorgeführten Nahrungsmittel eine hohe Menge an Proteinen enthalten. Das
vierte Arbeitsblatt (AB4: Proteine) ermöglicht es die Struktur der Proteine genauer zu
untersuchen
und
herauszufinden,
dass
diese
Moleküle
aus
Ketten
von
verschiedenen Aminosäuren aufgebaut sind. Die Schüler sollen darauf hingewiesen
werden, dass es sehr viele Arten von Proteinen gibt, die aber alle aus den gleichen
Grundbausteinen bestehen. Man kann ebenfalls kurz andeuten, dass man 20
verschiedene Aminosäuren unterscheidet und einige davon mit der Nahrung
aufgenommen werden müssen, da der Körper sie selbst nicht herstellen kann.34 Das
sind die essentiellen Aminosäuren.
Als Hausaufgabe sollen die Schüler die Aufgabe zum Nährstoffgehalt von
proteinreichen Lebensmitteln erledigen (AB4, Abb.4), um einen ersten Einblick in die
34
Natura 7-10 – Biologie für Gymnasien (2009). Klett
37
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Zusammenstellung einer abwechslungsreichen Mahlzeit zu erlangen. Die Ergebnisse
können am Anfang der darauffolgenden Unterrichtsstunde in der Klasse diskutiert
werden. Um die Funktion der Eiweiße zu bestimmen, wird das anhand des Kurzfilms
ausgefüllte Arbeitsblatt benötigt (AB2: Was steckt in der Nahrung?). Da die Proteine
zum Aufbau von Muskeln und Organen benötigt werden und eine wichtige Rolle beim
Stoffwechsel spielen, verstehen die Schüler schnell, dass es sich bei den Eiweißen,
im Gegensatz zu den Kohlenhydraten, die als Betriebsstoffe gelten, hier um
Baustoffe des Körpers handelt. Nachdem die Lebensmittel, die eine hohe Menge an
Proteinen enthalten (AB1: Bestandteile der Nahrungsmittel), erläutert wurden, wird
den Schülern die Nachweisreaktion der Proteine anhand des Lehrerversuchs
vorgeführt und erklärt, damit sie im praktischen Unterricht in der Lage sind diesen
Versuch eigenständig zu wiederholen, um verschiedene Lebensmittel auf ihren
Nährstoffgehalt zu testen.
Nachweisreaktion der Proteine:
Die Lehrperson soll der Klasse also folgenden Versuch vorführen:
In einem Reagenzglas wird Eiweiß mit etwas destilliertem Wasser verdünnt und
gemischt. Zwei Milliliter dieser Eiweißlösung werden in ein weiteres Reagenzglas
gegeben und das gleiche Volumen an Natronlauge (10%ig) hinzugefügt. Hier muss
man gut aufpassen, da Natronlauge ätzend ist und viele Stoffe zersetzt. Tropfen auf
der Bank oder der Kleidung müssen sofort mit verdünnter Salzsäure neutralisiert und
danach mit so viel Wasser wie möglich abgewaschen werden. Wenn Natronlauge mit
der Haut in Verbindung kommt, darf keine Salzsäure verwendet werden, sondern die
Haut sollte unter fließendem Wasser lange abgespült werden. Nach kurzem
Schütteln kommen noch fünf bis zehn Tropfen der Kupfersulfatlösung (10%ig) hinzu.
Das Gemisch sollte sich jetzt violett färben. Diese Verfärbung kommt durch die
Bildung des Kupfer-(II)-Proteinkomplexes zustande. Wenn sie nicht deutlich ist, kann
die Lösung zusätzlich mit dem Gasbrenner vorsichtig erwärmt werden. Anhand
dieser Reaktion werden Eiweiße nachgewiesen.
38
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Die benötigte Zeit für diesen Versuch liegt bei ungefähr zehn Minuten. Die
Informationen
zu
dieser
Nachweisreaktion
wurden
aus
folgenden
Quellen
zusammengestellt:
- Experimente zur Biologie (Grundheft), Aubis Verlag Deubner
- ZUM (Zentrale für Unterrichtsmedien)
http://www.zum.de/Faecher/Bio/SA/stoff11/pdf/nachweis_von_naehrstoffen.pdf
Die einzelnen Schritte der Nachweisreaktion sollen im Heft aufgezeichnet und
beschriftet werden.
5. Didaktisches Material
- Tafel, Tafelbild, Projektor
- Arbeitsblätter mit Lösungen (AB1, AB2, AB4)
- Material für die Nachweisreaktionen der Proteine, Lebensmittelkärtchen
Material für die Nachweisreaktion der Proteine:
- Reagenzglasgestell mit zwei Reagenzgläsern
- Eiweiß
- Natronlauge (10%ig) mit Pipette
- Kupfersulfat Lösung (10%ig) mit Pipette
- destilliertes Wasser (Spritzflasche)
- Reagenzglashalter
- (Gasbrenner)
A4 Unterrichtseinheit: Fette
1. Zeitbedarf
1/2 Schulstunde
2. Lernziele
Die Schüler sollen:
- die Struktur der Fette erklären,
- die Funktionen dieser Nährstoffe aufzählen,
- einige Lebensmittel, die eine hohe Menge an Fetten enthalten, aufzählen
39
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
- und die Nachweisreaktion der Fette zeichnen, erklären, eigenständig durchführen
und deuten können.
3. Methoden
- fragend-entwickelnder Unterricht
- Lehrerversuch
4. Ablauf der Unterrichtseinheit und Hinweise für die Praxis
Eigenschaften und Nachweisreaktion der Fette
Als Einstieg in die letzte Klasse der Nährstoffe eignet sich beispielsweise das
Vorführen eines mit Fettflecken besetzten Stücks Backpapier. Somit können die
Schüler die Herkunft dieser Flecken schnell bestimmen, und die Nachweisreaktion
der Fette wird ihnen zugleich erklärt. Anhand des fünften Arbeitsblattes (AB5: Fette)
wird der Aufbau der Fette untersucht, und die Jugendlichen finden heraus, dass
jeweils ein Fettmolekül aus einem Glycerin und drei Fettsäuren aufgebaut ist. Die
Funktion der Fette kann wiederum anhand des Arbeitsblattes (AB2: Was steckt in der
Nahrung?) dargelegt werden. Es ist von großer Bedeutung den Schülern genau zu
erklären, dass Fette wichtige Betriebsstoffe unseres Körpers sind, die uns mehr
Energie liefern als Kohlenhydrate, dass sie weiterhin als Schutzpolster unserer
Organe dienen und vor Kälte schützen. Den Schüler soll auch vermittelt werden,
dass Fette als Speicherform in Fettpolstern eine Energiereserve darstellen.
Nach der Bestimmung der Lebensmittel, die eine hohe Menge an Fetten enthalten
(AB1: Bestandteile der Nahrungsmittel), wird der Klasse der Nachweis von Fett per
Lehrerversuch noch einmal vorgeführt. Wichtig sind hier neben dem Fettfleck auch
die Entwicklung und das Trocknen des Wasserflecks zu erläutern. Die Lehrperson
nimmt ein Filterpapier, gibt auf die eine Hälfte einen Tropfen Wasser und auf die
andere einen Tropfen Öl. Nach dem Trocknen ist der Wasserfleck verschwunden,
nur das Öl ist noch als heller, durchsichtiger Fleck sichtbar. Diese Fettfleckprobe ist
auf dem Arbeitsblatt dargestellt und soll auch ins Heft eingetragen werden.
40
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
5. Didaktisches Material
- Tafel, Tafelbild, Projektor
- Arbeitsblätter mit Lösungen (AB1, AB2, AB5)
- Material für die Nachweisreaktionen der Fette, Backpapier
Material zum Durchführen der Fettfleckprobe:
- Filterpapier
- Öl mit Pipette
- Spritzflasche
A5 Unterrichtseinheit: Weitere Inhaltsstoffe der Lebensmittel
1. Zeitbedarf
1 Schulstunde
2. Lernziele
Die Schüler sollen:
- neben den Nährstoffen weitere Inhaltsstoffe der Lebensmittel aufzählen,
- einige Vitamine mit ihren jeweiligen Funktionen nennen,
- Lebensmittel reich an Vitaminen, nennen,
- den Begriff „Mineralstoff“ erklären,
- die Funktionen einiger Spuren- und Mengenelemente aufzählen,
- die Bedeutung der Ballaststoffe erläutern
- und die Wichtigkeit des Wassers hervorheben.
3. Methoden
- fragend-entwickelnder Unterricht
4. Ablauf der Unterrichtseinheit und Hinweise für die Praxis
Einführung zu weiteren Inhaltsstoffen
Neben der Funktion der Nährstoffe als Betriebs- und Baustoffe ist es wichtig den
Schülern zu vermitteln, dass Mineralstoffe und Vitamine gleichermaßen mit der
Nahrung aufgenommen werden müssen und als lebensnotwendige Substanzen
gelten. Als Einstieg kann man den Schülern zum Beispiel grünen Salat vorführen und
41
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
sie fragen welche Nähr- und Inhaltsstoffe in diesem wiederzufinden sind. Da sie
vermuten können, dass Salat sehr geringe Mengen an Kohlenhydraten, Eiweißen
und Fetten enthält, erraten sie schnell den hohen Wassergehalt des Salats. Zudem
können die Schüler mit Hilfe des ersten Arbeitsblattes (AB1: Bestandteile der
Nahrungsmittel) herausfinden, dass dieses Nahrungsmittel reich an Vitaminen und
Mineralstoffen ist. Auch die Ballaststoffe, die die Klasse anhand der Untersuchung
der Aufschriften unterschiedlicher Lebensmittelverpackungen zu Beginn der Sequenz
kennengelernt hat, sollen besprochen werden. In diesem Zusammenhang soll den
Schülern erklärt werden, dass die benötigten Mengen dieser Inhaltsstoffe, mit
Ausnahme des Wassers, eher gering sind, wenn man sie mit anderen Nährstoffen
vergleicht.
Um der Klasse den Wassergehalt der Nahrungsmittel zu verdeutlichen und zusätzlich
das Vorhandensein von Ballastoffen zu beweisen, kann der folgende Versuch
durchgeführt werden. Am besten eignen sich Trauben dafür.
Bestimmung des Wassergehalts und Nachweis von Ballaststoffen in Trauben
Zuerst wird das Gewicht der Trauben bestimmt und schriftlich festgehalten. Nun
werden die Früchte so gut wie möglich in einem Mörser zerkleinert. Es sollte darauf
geachtet werden, dass keine Flüssigkeit verloren geht. Der Brei und die Flüssigkeit
werden nun in ein Reagenzglas geschüttet. Abhängig von der Menge der Trauben
müssen vielleicht mehrere Reagenzgläser genommen werden. Das Ganze wird jetzt
1-2 Minuten bei mittlerer Geschwindigkeit zentrifugiert, um die Trauben in flüssige
(Wasser) und feste Bestandteile (Zellulose) aufzuteilen. Das Wasser kann nun mit
einer Pipette eingesammelt und das Volumen mit einem Messzylinder (oder das
Gewicht mit einer Waage) bestimmt werden. Da man ja am Anfang das Gewicht der
Trauben bestimmt hat, kann man jetzt den Wassergehalt in mL Wasser / g Trauben
oder in g Wasser / g Trauben angeben.
Um den Nachweis von Ballaststoffen durchzuführen, benötigen wir die festen
Bestandteile der Trauben, das heißt die Schalen und Zellwände, in denen die
Ballaststoffe enthalten sind. Der Hauptbestandteil der Ballaststoffe ist Zellulose.
Diese kann durch eine Iod-Zinkchlorid-Lösung nachgewiesen werden. Beim
Hinzufügen
der
Lösung
schieben
sich
Iod-Teilchen
zwischen
die
langen
Molekülketten der Zellulose und rufen so eine Blaufärbung hervor. Diese Reaktion
42
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
darf aber nicht mit der Einlagerung von Iod-Molekülen in die Stärkespiralen
verwechselt werden. An der für die Zellulose typischen Farbreaktion sind zusätzlich
auch Zinkkomplex-Bindungen zu den OH-Gruppen der Zellulose, sowie zu den [I3]- Komplexen beteiligt.35
Vitamine
Durch die Vorführung verschiedener Obst- und Gemüsesorten sowie Vitaminen in
Präparatform, kommt schnell ein Austausch über die Herkunft und Bedeutung der
Vitamine zustande. Die Schüler sollen darauf hingewiesen werden, dass der
menschliche Körper diese Moleküle nicht in ausreichender Menge selbst herstellen
kann und diese also mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Falls die Lernenden
nicht über dieses Vorwissen verfügen, kann man als Lehrperson auf die Beispiele
des Skorbuts oder der Beri-Beri-Krankheit zurückgreifen, da diese durch einen
Vitaminmangel ausgelöst werden. Man kann hinzufügen, dass man zwischen
fettlöslichen und wasserlöslichen Vitaminen unterscheidet. Die fettlöslichen Vitamine
müssen zum Beispiel mit fettreicher Nahrung aufgenommen werden. Interessant ist
auch, dass Vitamine hitze- und lichtempfindlich sind. Deshalb ist es zum Beispiel
besser vitaminreiche Nahrungsmittel zu dämpfen, statt sie zu kochen oder sie
einzufrieren, statt sie als eingemachte Produkte zu verwenden. Zusätzlich kann man
erklären, dass Vitaminpräparate im Allgemeinen nicht schaden, aber nur bei
bestimmten Krankheiten, während der Schwangerschaft oder Stillzeit erforderlich
sind, da es hier zu einem Vitaminmangel kommen kann. Generell nimmt man durch
eine ausgewogene Ernährung ausreichend Vitamine zu sich.17 Das zweite
Arbeitsblatt (AB2: Was steckt in der Nahrung?) bietet der Klasse eine weitere
Grundlage,
um
die Funktion einzelner Vitamine
zu
erläutern.
In diesem
Zusammenhang kann man die Jugendlichen auf den Skorbut aufmerksam machen.
Das Symptom der schmerzhaften Erkrankung des Zahnfleischs eignet sich als
Beispiel zur Erklärung dieser Avitaminose, die auch zum Tod führen kann. Viele
Seefahrer im Mittelalter wurden von dieser Krankheit, die auf einen Vitamin-CMangel zurückzuführen ist, heimgesucht, denn sie aßen während der langen
Schiffsreisen kein frisches Obst und Gemüse.36 Zum Skorbut und auch zur Beri-BeriKrankheit habe ich ein Informationsblatt erstellt, das von der Lehrperson als
Erklärungshilfe genutzt werden kann
35
36
Bildungsserver für Chemie, http://www.chemieunterricht.de
Erlebnis Naturwissenschaften 6 (2009). Schroedel
43
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Mineralstoffe
Der Klasse soll erklärt werden, dass es sich bei den Mineralstoffen um anorganische
Stoffe handelt, d.h. um kohlenstofffreie Moleküle, die bei der Verdauung nicht
verbrannt werden und somit auch nicht als Energielieferanten gelten.17 So wie die
Vitamine müssen sie mit der Nahrung aufgenommen werden und erfüllen
lebenswichtige Funktionen im Körper. Eisen zum Beispiel, spielt als Bestandteil des
Hämoglobins eine wichtige Rolle im Sauerstofftransport. Auch wenn man quantitativ
von geringen Konzentrationen sprechen muss, sollen die Jugendlichen auf die
Gliederung der Mineralstoffe in Spuren- und Mengenelementen hingewiesen werden.
Die Wichtigkeit einzelner Mineralstoffe kann anhand des kurzfilmgestützten
Arbeitsblattes erläutert werden (AB2: Was steckt in der Nahrung?). In diesem
Zusammenhang finde ich es überaus interessant, die Klasse über die Bedeutung der
Iodpräparate während einer Atomkatastrophe aufzuklären. Bei der Vorstellung dieser
Iodpräparate sollte man erklären, dass die Schilddrüse zur Herstellung der
Schilddrüsenhormone Iod benötigt. Dieses nehmen wir generell mit der Nahrung auf.
Das radioaktive Iod, das bei einer Atomkatastrophe freigesetzt wird, kann sich an der
Schilddrüse festsetzen und krebserregend wirken. Durch die Einnahme der
Iodpräparate wird die Schilddrüse mit nicht radioaktiven Iodatomen gesättigt. So
kann man sich schützen.
In Luxemburg halten wir einen Vorrat an Iodpillen für die ganze Bevölkerung bereit
um im Fall einer Nuklearkatastrophe in Cattenom schnell reagieren zu können.
Ballaststoffe
Das Arbeitsblatt 2 (AB2: Was steckt in der Nahrung?) stellt wiederum eine gute
Grundlage für die Erarbeitung der allgemeinen Bedeutung der Ballaststoffe für
unseren Körper dar. Den meisten Schülern ist bekannt, dass diese Inhaltsstoffe, die
Verdauung unterstützen und als Faserstoffe nicht zur Energieversorgung beitragen.
Dem sollte hinzugefügt werden, dass die Ballaststoffe nicht verdaut werden können,
dem schnelleren Transport des Verdauungsbreis dienen und wichtige Sattmacher
sind.36
44
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Wasser
Da sich die Jugendlichen durchaus bewusst sind, dass der Mensch zu zwei Dritteln
aus Wasser besteht, ist die Wichtigkeit der täglichen Wasserzufuhr natürlich leicht
nachvollziehbar. Zudem kann man hinzufügen, dass der menschliche Körper täglich
über das Schwitzen, den Urin oder die Atmung, bis zu zwei Liter Wasser verliert.
Dieser
Flüssigkeitsverlust
muss
natürlich
regelmäßig
durch
wasserhaltige
Lebensmittel und Getränke ausgeglichen werden, da unsere Organe zum
einwandfreien Funktionieren viel Flüssigkeit benötigen.36
5. Didaktisches Material
- Tafel, Tafelbild, Projektor
- Arbeitsblätter mit Lösungen (AB1, AB2, Informationsblatt Skorbut)
- Obst-
und
Gemüsesorten,
weitere
Lebensmittel
(Salat),
Vitamine
in
Präparatform, Iodpräparate
Material:
- eine Handvoll frische Trauben (am besten ohne Kerne)
- Reagenzgläser
- Zentrifuge
- Messzylinder
- Becherglas (50mL)
- Iod-Zinkchlorid-Lösung:35
- (1) 20g wasserfreies Zinkchlorid (ZnCl2) werden in 10mL destilliertem
Wasser gelöst,
- (2) 2,1g Kaliumiodid (KI) und 0,5g Iod (I) werden in 5mL destilliertem
Wasser gelöst,
- beide Lösungen (1 und 2) werden vermischt,
- um den Bodensatz zu eliminieren, wird die fertige Lösung dekantiert,
- zwei weitere kleine Iodkristalle werden zur Lösung hinzugegeben.
45
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
A6 Praktikum zu den Nährstoffen
1. Zeitbedarf
1 Doppelstunde
2. Lernziele
Die Schüler sollen:
- bewusst mit dem schulischen Material umgehen,
- die theoretischen Nachweisreaktionen in die Praxis umsetzen,
- die Versuchsanleitungen sorgfältig durchlesen und die einzelnen Schritte
befolgen,
- gezielte Beobachtungen vornehmen und mit eigenen Worten aufschreiben,
- Aufgaben in Partnerarbeit lösen,
- die Arbeitseinteilung planen,
- die Klassenkameraden, sowie deren Meinung respektieren,
- sich in der angegebenen Sprache sachgemäß ausdrücken,
- mit eigenen Worten ein Phänomen erklären
- und das Gelernte anwenden können.
3. Methoden
- fragend-entwickelnder Unterricht
- praktisches autonomes Arbeiten in Zweiergruppen
4. Ablauf der Unterrichtseinheit und Hinweise für die Praxis
In dem ersten Teil der Unterrichtssequenz zum Thema „Ernährung“ befasste ich mich
mit den drei Kategorien der Nährstoffe, d.h. mit den Kohlenhydraten, den Proteinen
und den Fetten. Diese Grundstoffe, die in verschiedenen Konzentrationen in unseren
Nahrungsmitteln enthalten sind, lassen sich anhand von einfachen Reaktionen
nachweisen. Im Unterricht wurden diese als Lehrerversuche vorgeführt, erklärt und
zusätzlich von den Schülern ins Heft notiert. In diesem Praktikum sollen die
Lernenden diese Nachweisreaktionen an verschiedenen Lebensmitteln, wie zum
Beispiel Käse, Milch, Trauben und Brot aufweisen und herausfinden, welche
Nährstoffe in großer Menge in diesen Lebensmitteln enthalten sind. Zur Vorbereitung
auf diese Praktikumseinheit werden die Jugendlichen also aufgefordert das
Unterrichtsmaterial zu den Nachweisreaktionen zu rekapitulieren. Die Hefte bleiben
46
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
geschlossen. Die praktischen Übungen helfen den Jugendlichen den erlernten Stoff
besser zu verstehen, indem sie eigenständig arbeiten, die Nahrungsmittel
untersuchen, die Resultate analysieren, deuten und mit der Theorie vergleichen. Es
ist wichtig die Klasse nicht in größere Gruppen, sondern in Zweiergruppen
aufzuteilen, damit auch jeder sich am Praktikum beteiligen kann. Die Einheit ist
folgendermaßen aufgebaut. In Zweiergruppen sollen die Schüler zuerst die
verschiedenen Lösungen mit den entsprechenden Lebensmitteln vorbereiten, die
dann für die Nachweisreaktionen der Stärke, des Einfachzuckers, der Proteine und
Fette benötigt werden. Für jeden Nährstoff soll dann die Nachweisreaktion
theoretisch in vollständigen Sätzen definiert und danach in die Praxis umgesetzt
werden. Die Beobachtungen werden in eine Tabelle eingetragen und danach in
kurzen
Sätzen
beschrieben.
Zum
Schluss
werden
die
Beobachtungen
zusammengefasst, gedeutet und eine Schlussfolgerung daraus abgeleitet.
Am Anfang der Stunde müssen also die Plastikschalen mit dem entsprechenden
Material und den Lebensmitteln von der Lehrperson präpariert werden.
Die Erklärungen zum Ablauf des Praktikums und die Vorbereitung der verschiedenen
Lösungen beanspruchen viel Zeit. In der ersten Stunde können also die Lösungen
erarbeitet und die theoretischen Nachweisreaktionen der Nährstoffe notiert werden.
Durch diese Auffrischung des gelernten Stoffes fällt es den Jugendlichen in der
nachfolgenden Praktikumsstunde leichter, die Resultate auszuwerten und daraus
eine Schlussfolgerung zu ziehen. Sie lernen zudem sich in dieser Einheit zeitlich zu
organisieren,
damit sie
über genügend Zeit
verfügen, um die
einzelnen
Arbeitsaufträge (Zeichnungen und Erklärungen) auszuführen. Auch wenn es sich um
eine autonome Arbeit handelt, muss sich die Lehrperson vergewissern, dass alle
Zweiergruppen, die Lösungen am Schluss der ersten Stunde vorbereitet haben.
Danach
kann
die
Lehrperson
selbst
entscheiden,
ob
die
einzelnen
Nachweisreaktionen in beliebiger Reihenfolge autonom von den Gruppen oder
zusammen Schritt für Schritt in der Klasse durchgeführt werden. Für die letzte Seite
des Dossiers sollten 20 Minuten eingeplant werden, um die Beobachtungen
auszuwerten und daraus eine Schlussfolgerung über den Nährstoffgehalt der
geprüften Lebensmittel zu ziehen. Am Ende des zweistündigen Praktikums können
die Dossiers eingesammelt und bewertet werden. Bei der Verbesserung ist es meiner
Meinung nach am wichtigsten zu kontrollieren, ob die Auswertung der letzten Seite
mit den Resultaten, d.h. den Farben der Lösungen nach den jeweiligen
47
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Nachweisreaktionen,
übereinstimmen.
Ich
habe
diesem
Praktikum
eine
grundsätzliche Verbesserung beigelegt.
5. Didaktisches Material
- Tafel, Tafelbild, Projektor
- Arbeitsblätter mit Lösungen (AB „Wir untersuchen Lebensmittel auf ihre
chemischen Grundbausteine“)
- Material zum Durchführen der Versuche
II.1.c. Erweiterungen und Variationen
Lebensmittelverpackungen
Wer den Nährwertinformationen auf den
Lebensmittelverpackungen auf den Grund
gehen
möchte,
findet
dazu
nützliche
Informationen auf der Internetseite des
Bundes
für
Lebensmittelrecht
Lebensmittelkunde
kann
das
(BLL).37
gleiche
Unterrichtssequenz
Thema
zur
und
Zusätzlich
in
der
gesunden
Ernährung aufgegriffen werden, um auf eine ausgewogene Zusammenstellung der
Nahrung aufmerksam zu machen. Die Schüler können anhand der gesammelten
Informationen lernen, selbst Kaufentscheidungen zu treffen und somit ihre Ernährung
positiv beeinflussen.
Anhand der erlernten Informationen zur Nährwertkennzeichnung37 kann den
Schülern als Hausaufgabe die Gestaltung eines Posters aufgegeben werden. So
sollen sie zu Hause eine Lebensmittelverpackung auswählen, die vordere Seite der
Verpackung sowie die
verschiedenen Informationen ausschneiden und auf ein
DINA4-Blatt kleben. Die Nährwertkennzeichnung, die GDA-Kennzeichnung (wenn
vorhanden), das Zutatenverzeichnis, die Verkehrsbezeichnung, die Füllmenge und
das Mindesthaltbarkeitsdatum müssen notiert werden. Die Jugendlichen sollen
37
Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde
http://www.bll.de/download/publikationen/unterrichtseinheit-naehrwertinformation/begleittextunterrichtseinheit-naehrwertinformationen-verstehen.pdf
48
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
ebenfalls angeben, welche quantitativ relevanten Zutaten in ihrem Nahrungsmittel
enthalten (Zutatenverzeichnis) und welche Nährstoffe vorwiegend zu finden sind
(Nährwertkennzeichnung). Eine Überschrift darf natürlich nicht fehlen, und es kommt
auf eine sorgfältige Ausführung der Arbeit an. Zur Gestaltung des Posters habe ich
ein Arbeitsblatt mit Informationen zu den einzelnen Schritten der Ausführung
angefertigt. Dieses kann der Klasse ausgeteilt werden (siehe AB Hausaufgabe
„Anfertigung eines Mini-Posters zu deinem Lieblingslebensmittel“).
Nährstoffe
Auf der Suche nach einem Arbeitsauftrag, der die selbstständige Arbeit der
Jugendlichen fördert, bin ich auf eine überaus hilfreiche Seite im Internet gestoßen.
Es handelt sich hierbei um den Bildungsserver Berlin-Brandenburg (bbb). „Der bbb
ist eine Informations-, Kommunikations- und Kooperationsplattform für schulische
und außerschulische Bildungseinrichtungen in Berlin und Brandenburg.“ Im Bereich
der Nährstoffe wurde ich schnell auf dieser Seite fündig: das Stationenlernen
„Bestandteile unserer Nahrung“ entpuppte sich als sehr interessant und ergiebig.38
Bei diesem sollen die Schüler drei verschiedene Stationen zum Thema „Nährstoffe“
bedienen, die unabhängig voneinander bearbeitet werden können. Die beiden
zusätzlichen Stationen (Wasser und Nahrungsergänzungsmittel) können natürlich
auch behandelt werden. Die Klasse wird in Dreiergruppen eingeteilt, damit auch jeder
Schüler die Möglichkeit hat, sich aktiv am Arbeitsauftrag zu beteiligen. Je nach
Schüleranzahl kann die gleiche Station doppelt aufgebaut und bearbeitet werden.
Ich würde dieses Stationenlernen nicht wie üblich durchziehen, sondern es variieren.
In einer ersten Unterrichtsstunde soll jede Dreiergruppe einen Steckbrief zu jeweils
einem Nährstoff anfertigen (Aufgabe 1 der drei Stationen). Die Erarbeitung der
Arbeitsskizze zu den Nachweisreaktionen der Nährstoffe ist der schwierigste Teil der
Aufgabe und benötigt dementsprechend auch am meisten Zeit. Die Steckbriefe
sollen mit Sorgfalt ausgearbeitet und zum Schluss eingesammelt werden. Dies
ermöglicht dem Lehrer sie zu verbessern. Zu einem späteren Zeitpunkt werden dann
in einer zweiten unabhängigen Unterrichtsstunde die Arbeitsblätter der Stationen
(Link) mit den Steckbriefen kopiert und wiederum auf den Stationen verteilt. Die
gleichen
38
Gruppen
verfügen
nun,
wie
bei
der
eigentlichen
Methode
des
Bildungsserver Berlin Brandenburg,
http://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/fileadmin/bbb/unterricht/unterrichtsentwicklung/
aufgabendatenbank/Aufgabenportal_Bestandteile_der_Nahrung_Bio.pdf
49
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Stationenlernens, über 15 Minuten pro Station, um die weiteren Aufgaben des
Arbeitsauftrages zu erfüllen. Sie müssen also die Nachweisreaktionen durchführen,
um den Nährstoffgehalt verschiedener Lebensmittel zu testen, und einzelne Fragen
zum
Thema
zu
beantworten.
Die
Angaben
zur
Vorgehensweise
der
Nachweisreaktionen finden die Gruppen auf den verbesserten Steckbriefen.
Nachdem das Stationenlernen abgeschlossen ist, kann der Lehrer frei entscheiden,
wie die Lösung des Arbeitsauftrags bewertet werden soll. Da es eigentlich gut zum
Einstieg in das Kapitel der Nährstoffe genutzt werden kann, würde ich die
Informationen der Stationen in den Unterricht einfließen lassen und sie zum
gegebenen Moment aufgreifen. Natürlich erhält jeder Schüler eine Kopie der drei
verbesserten Nährstoffsteckbriefe und über die Resultate der Stationen wird
diskutiert und die Aufgaben werden verbessert. Ich würde mich also dazu
entschließen die Arbeitsblätter nicht zu bewerten, sondern in den Unterricht zu
integrieren. Natürlich kann jeder frei entscheiden, ob er das Stationenlernen als
Unterrichtsmaterial oder als Praktikumseinheit nutzen möchte.
(siehe AB Stationenlernen: Nährstoffe)
Nachweisreaktion Kohlenhydrate 39
Im Kontext der Nachweisreaktion von Stärke
anhand der Lugolschen Lösung findet man auf
folgender Internetseite einen interessanten
Versuch
zur
Temperaturabhängigkeit
der
Gleichgewichtsreaktion von Iod mit Stärke in
wässriger
Lösung.
Dieser
Versuch
trägt
jedoch keinesfalls zum weiteren Verständnis aus Schülersicht bei, sondern dient
lediglich als interessanter Input in den Unterricht, wenn man konkreter auf den
chemischen Ablauf dieser Reaktion eingehen möchte.
- http://www.chids.de/dachs/filme/ueberblick_filme01.html (Versuch 006)
39
Chids (Chemie in der Schule), http://www.chids.de
50
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Weitere Informationen zu den Nachweisreaktionen der Nährstoffe
- Chemiezauber
https://chemiezauber.de/inhalt/basic-5-kl-10-kohlenstoffverbindungenorganische-chemie-2/aminosaeuren-und-eiweisse-proteine/proteine/536nachweisreaktionen.html
- ZUM (Zentrale für Unterrichtsmedien)
http://www.zum.de/Faecher/Bio/SA/stoff11/pdf/nachweis_von_naehrstoffen.pdf
- Uni-Münster
http://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/didaktik_der_chemie/
schulorientiertes/ws0607/ausarbeitungen/eiweiss.pdf
Auf dieser Seite sind weitere Praktikumsversuche (mit Lösungen) zum Nachweis
der Proteine zu finden. Zum Teil können auch einige Hintergrundinformationen
zum Verständnis genutzt werden; man sollte jedoch aufpassen, da Vieles den
Schwierigkeitsgrad des 9e-Programms übersteigt.
Zusammensetzung der Milch
Die folgenden kurzen Versuche eignen sich sehr gut, um in der Klasse die
verschiedenen Bestandteile der Milch zu isolieren. Ausgangsmaterial ist frische
Vollmilch.
Hier einige Informationen zu den Bestandteilen: Hauptbestandteil der Milch, die
chemisch gesehen eine Emulsion von feinsten Fett-Tröpfchen ist, ist Wasser.
Weitere wichtige Bestandteile sind Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Mineralstoffe und
Vitamine. Die Proteine der Milch teilen sich in Kaseine (80%) und in die
hitzeempfindlicheren Molkeproteine auf (20%). Unter Milchplasma versteht man die
vollkommen fettfreie Milchflüssigkeit, in der alle weiteren Bestandteile gelöst sind. Die
Molke enthält nur sehr wenig Eiweiß (Molke-proteine) und keine Fette mehr. Sie
besteht zu 94% aus Wasser und zu 4-5% aus Milchzucker.
Um den Schülern die Hauptinhaltsstoffe der Milch zu zeigen, eignen sich ein paar
einfache Versuche, die sehr leicht in der Klasse durchzuführen sind. Diese können
entweder als Einstieg dienen oder als Wiederholung. Da die Nährstoffreaktionen zur
Anwendung kommen, eignet sich das Experiment mit der Zusammensetzung der
Milch jedoch eher als Abschluss der Sequenz über die Nährstoffe.
51
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Versuch 1 - Trennen von Fett und Milchplasma:
Um das Fett vom Milchplasma zu trennen, muss die Milch zuerst zentrifugiert
werden. Dazu reicht es sie auf langsamer Geschwindigkeit 2-3 Minuten zu
zentrifugieren. Nun erkennt man die zwei verschiedenen Phasen: Oben schwimmt
das Fett und unten das Milchplasma.
Um nun zu beweisen, dass es sich wirklich um Fett handelt, kann man mit einer
Pipette jeweils den beiden Phasen eine Probe entnehmen und dann die
Fettfleckprobe durchführen.
Versuch 2 - Trennen von Eiweiß und Molke:
Die untere Phase aus dem Versuch 1 wird nun für den nächsten Versuch genutzt. In
dieser Phase, dem Milchplasma, befinden sich die Eiweiße und der Zucker. 80% der
Eiweiße sind Kaseine. Normalerweise sind Kaseine elektronegativ, das heißt sie
stoßen sich gegenseitig ab. Wird der pH nun auf 4,6 gesenkt, stoßen sich die
Kaseinmoleküle nicht mehr ab, denn sie sind nun, vom elektrischen Standpunkt aus
gesehen neutral. Sie gerinnen und formen kleine Klumpen.
Um die Eiweiße vom Milchserum zu trennen, werden 40mL Milchplasma, aus dem
Versuch 1 in ein 250mL Becherglas gefüllt. Unter Rühren gibt man 15mL Essigsäure
(10%) hinzu. Nun beginnen die Eiweiße zu gerinnen. Ist die Gerinnung zu schwach,
kann man die Milch während 5-7 Minuten lauwarm erhitzen. Danach lässt man sie
abkühlen. Um nun die Eiweiße vom Milchserum zu trennen, genügt eine einfache
Filtration. Mit Hilfe der Biuret-Reaktion kann nachgewiesen werden, dass der
Rückstand im Filterpapier auch wirklich Eiweiße enthält.
Durch das Hinzufügen von Essigsäure gerinnen nur die Kaseine. Die Molkeproteine
bleiben im Filtrat gelöst, aber es ist nicht nötig die Schüler auf diesen Punkt
hinzuweisen. Es genügt, wenn ihnen das Vorhandensein von Eiweißen gezeigt
werden kann. Um die Molkeproteine dennoch zu gerinnen und von der Molke zu
trennen, muss das Filtrat auf einer Heizplatte vorsichtig aufgekocht werden. Es
schäumt auf und die Molkeproteine flocken aus. Diese werden nun wiederum
abfiltriert. Das klare Filtrat ist nun eiweißfrei.
Das Filtrat aus Versuch 2 enthält noch den Milchzucker. Die Schüler können die
Molke schmecken und merken, dass sie einen süßlichen Geschmack hat. Um ihnen
zu zeigen, wo genau diese Molke in der Lebensmittelindustrie genutzt wird, kann
52
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
man eine Flasche Rivella mitbringen. Diese enthält nämlich Milchserum, was auf
dem Etikett vermerkt ist. Zusätzlich kann die Präsenz von Zucker (in diesem Fall
Laktose) durch die Fehling-Probe nachgewiesen werden. Da Laktose auch
reduzierende Eigenschaften besitzt, fällt der Fehling Test positiv aus.
Material:
Fett:
- Vollmilch
- Zentrifuge
- Becherglas (250mL)
- Reagenzgläser
- Pipetten
Eiweiße
- Becherglas (250mL)
- Milchplasma aus dem Versuch 1 (40mL)
- Messzylinder
- Essigsäure (10%)
- Heizplatte
- Filterpapier
- Trichter
- Becherglas für das Filtrat
Folgende Links dienten hier als Informationsquelle:
- Wolfram Helmert, Eckener-Oberschule
http://home.snafu.de/helmert/Milch/index.htm
- Chids (Chemie in der Schule)
http://chids.online.uni-marburg.de/dachs/praktikumsprotokolle/PP0064
Gewinnung _von_Casein_aus_Milch.pdf
53
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Was die Welt isst
Die Zeitschrift „GEOkompakt“ veröffentlicht auf den Seiten 6 bis
21 einen interessanten Artikel eines Fotografen und einer
Journalistin. Hier wurden Menschen aus der ganzen Welt, von
der Viehhirtin aus Namibia über den Grafikdesigner aus China bis
hin zum Monteur aus den USA in Szene gesetzt. Die
entstandenen
Fotos
geben
Arbeitsplatz
und
tägliche
Nahrungszufuhr auf überzeugende und kunstvolle Art und Weise
wieder und werden mit Informationen zu Körpergewicht, Größe, Kalorienanzahl und
persönlichen Informationen ergänzt.40
Nahrungsergänzungsmittel
Laut einer Studie des Gesundheitsministeriums
ist der
Verkauf von Nahrungsergänzungsmitteln in Europa in den
letzten Jahren jährlich um 10%-20% gestiegen. Aus
diesem Grund hat das Ministerium die Broschüre
„Nahrungsergänzungsmittel
wirkungsloses
Versprechen?“
-
Wundermittel
veröffentlicht,
um
oder
die
Bevölkerung darüber aufzuklären. Falls die Schüler
Interesse am Thema bekunden, eignet sich diese
Broschüre des luxemburgischen Gesundheitsministeriums
hervorragend zu weiterführenden Untersuchungen. Darin
wird kurz und bündig erklärt, was man unter Nahrungsergänzungsmitteln versteht, ob sie notwendig und sicher
sind, und welche Risiken mit ihrer Einnahme verbunden
sein können. Die Broschüre kann beim Ministerium
bestellt werden.41
40
41
GEOkompakt - Ausgabe Nr.30
Nahrungsergänzungsmittel - Wundermittel oder wirkungsloses Versprechen?
Gesundheitsministerium, http://www.ms.public.lu
54
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
II.2. Verdauung
II.2.a. Einleitung zum Thema
Aus dem ersten Teil der Unterrichtseinheit ist den Schülern bekannt, welche
verschiedenen Nährstoffe man unterscheidet und warum sie lebenswichtig sind.
Dieser Grundgedanke, dass Nährstoffe als Betriebs- und Baustoffe unseres Körpers
dienen, muss jetzt noch intensiver behandelt werden. Den Schülern soll der Weg von
der Nahrungsaufnahme, bis hin zur Energiegewinnung in den Zellen im Einzelnen
dargelegt werden.
II.2.b. Unterrichtseinheiten
B1 Unterrichtseinheit : Übersicht Verdauungsorgane & Schluckvorgang
1. Zeitbedarf
1 Schulstunde
2. Lernziele
Die Schüler sollen:
- die Verdauungsorgane in der richtigen Reihenfolge des Verdauungstraktes
nennen und bestimmen,
- die Verdauungsorgane am Torso bezeichnen,
- den Schluckvorgang, anhand des Modells, nachvollziehen,
- die einzelnen Phasen des Schluckvorgangs erklären
- und die Gründe des Verschluckens und die Reaktion des Körpers erläutern.
3. Methoden
- fragend-entwickelnder Unterricht
- autonomes Arbeiten
- Schülerversuche in Zweiergruppen
4. Ablauf der Unterrichtseinheit und Hinweise für die Praxis
Verdauungsorgane
Da die Schüler zu diesem Zeitpunkt über ein bestimmtes Grundwissen über die
einzelnen Nährstoffe und weiteren Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel verfügen, kann
55
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
mit der Erarbeitung des Themas der Verdauung begonnen werden. Für den Einstieg
finde ich es durchaus wichtig, dass die Klasse eine Übersicht über das System der
einzelnen
Verdauungsorgane
erhält.
Das
sechste
Arbeitsblatt
(AB6:
Verdauungsorgane) eignet sich sehr gut für eine stille Einzelarbeit. Die Schüler sollen
autonom die einzelnen Organe beschriften, die später in der Klasse gemeinschaftlich
am Torso (Modell des Rumpfes) bestimmt werden. Eine genaue Beschreibung der
Funktion der einzelnen Bestandteile ist zu diesem Zeitpunkt nicht notwendig und wird
erst später im Unterricht behandelt. Das exakte Beschriften der einzelnen Organe
kann
zudem
von der Lehrperson einfacher gestaltet
entsprechenden
Begriffe
zuerst
in
beliebiger
werden,
Reihenfolge
indem
aufgezählt
die
und
anschließend von den Schülern korrekt an Ort und Stelle eingesetzt werden.
Schluckvorgang 42
Da die erste Phase der Verdauung eigentlich schon im Mund beginnt, finde ich es
sinnvoll diesen Teil der Unterrichtseinheit mit dem Schluckvorgang zu beginnen. In
der Stunde zuvor hatten die Schüler als Hausaufgabe eine Vorlage zum Bau eines
Modells vom Schluckvorgang erhalten. Die Kopie soll auf einen Bastelkarton geklebt
und Zunge, Zäpfchen und Kehldeckel beweglich auf der Grundzeichnung befestigt
werden. Dieses Modell eines Rachenquerschnitts eignet sich gut, um die
Verzweigung von Atem- und Speiseweg nachzuvollziehen. Es geht darum
herauszufinden, welche Teile sich während des Schluckvorgangs im Bereich des
Rachens bewegen, und dieser Vorgang kann anhand der mobilen Elemente und
Musterklammern bildlich dargestellt werden. (AB Hausaufgabe: Vorlage für ein
Modell zum Schluckvorgang)
Im Unterricht kann man, zum Beispiel, Brotstücke verteilen, damit die Jugendlichen,
die einzelnen Phasen des Schluckvorgangs, die später auserarbeitet und erklärt
werden, selbst erfahren. Auf dem siebten Arbeitsblatt (AB7: Schluckvorgang) werden
diese Informationen dann zusammengefasst. Als zusätzlichen Denkansatz sollen die
Schüler die letzte Frage des Arbeitsblattes in Zweiergruppen beantworten. Der
Vorgang des Verschluckens wird später in der Klasse diskutiert und ins Heft
aufgeschrieben.
42
Sonnentaler – Naturwissenschaften in Kita und Grundschulen
http://www.sonnentaler.net/aktivitaeten/humanbio/nahrung/verdauung/
56
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
5. Didaktisches Material
- Tafel, Tafelbild, Projektor
- Arbeitsblätter mit Lösungen (AB6, AB7, AB Hausaufgabe)
- Torso
Modell,
Kehlkopfmodell,
Modell
zum
Schluckvorgang,
Brot
zum
Durchführen des Versuchs
B2 Unterrichtseinheit Verdauung
1. Zeitbedarf
3 Schulstunden
2. Lernziele
Die Schüler sollen:
- den Vorgang der Peristaltik verstehen,
- den Begriff „Enzyme“ erklären,
- die Begriffe „Substrat“ und „Produkt“ definieren,
- den Ablauf einer Enzymreaktion zeichnen und erklären
- und die Funktion der einzelnen Organe und Enzyme des Verdauungstraktes
erklären.
3. Methoden
-
fragend-entwickelnder Unterricht
- autonomes Arbeiten
- Schülerversuche in Zweiergruppen
- Autokorrektion
4. Ablauf der Unterrichtseinheit und Hinweise für die Praxis
Um den Unterricht so übersichtlich wie möglich zu gestalten, habe ich mich dazu
entschlossen den Verdauungsvorgang in eine mechanische und in eine chemische
Verdauung zu gliedern.
Mechanische Verdauung
Den Schülern soll erklärt werden, dass der zerkaute Nahrungsbrei nach dem
Schluckreflex nicht einfach nach unten durch die Speiseröhre in den Magen fällt,
sondern, dass er auch in kopfüber Position in die richtige Richtung geleitet wird. Ein
57
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Schüler wird nach vorne gebeten, um ein kleines Experiment durchzuführen: die
Person legt sich auf den Tisch, mit dem Oberkörper senkrecht nach unten und stützt
die Arme auf.
Sie soll jetzt versuchen mit dem Kopf nach unten zu trinken. Dazu stellt die
Lehrperson ihr ein Glas Wasser mit einem Strohhalm auf den Boden. Die ganze
Klasse kann beobachten, dass dies möglich ist. Um den Weitertransport der
Nahrung, nach dem Schluckreflex, besser zu erklären, kann ihnen als weiterer
veranschaulichender
Hinweis
ein
Nylonstrumpf
(Speiseröhre)
mit
einem
Tischtennisball (Nahrungsbrei) dienen. Dadurch finden sie schnell heraus, dass sie
den Tennisball nur anhand der Muskelkontraktionen der Hand weiter durch den
Nylonstrumpf befördern können und somit stellen sie den Zusammenhang mit den
Muskelkontraktionen der Speiseröhre her.43
Ihnen soll zudem vermittelt werden, dass man diese wellenförmigen Bewegungen im
ganzen Verdauungstrakt findet. Der Vorgang der Peristaltik wird auf dem achten
Arbeitsblatt (AB8: Peristaltik) dargestellt und erklärt.
Chemische Verdauung
Als Einstieg in die chemische Verdauung sollen die Schüler einen Versuch
durchführen. Das Zerkauen und Runterschlucken der Brotstückchen stellt jetzt einen
guten Übergang zum Ablauf der Verdauung dar. In Zweiergruppen sitzend werden
ihnen jeweils zwei entrindete Weißbrotstückchen ausgeteilt. Diese sollen so lange
gekaut werden, bis die Jugendlichen eine Veränderung im Geschmack wahrnehmen
können. Da man nach einer gewissen Zeit einen süßlichen Geschmack wahrnimmt,
kann die Klasse den Schluss ziehen, dass das Brot einerseits verflüssigt und durch
die Zähne zerkleinert wird und andererseits durch Stoffe im Mund verändert wird.
Den Schüler soll erklärt werden, dass es sich bei diesen Stoffen um Enzyme handelt,
die im Speichel enthalten sind. So kann die Funktion der chemischen Verdauung
schriftlich festgehalten werden. Wichtig ist es den Schülern die Grundideen der
Enzyme zu vermitteln. Eine interessante Information ist zum Beispiel, dass es sich
dabei um Proteine handelt, diese also aus Aminosäuren bestehen. Die Schüler
sollen sich bewusst sein, dass die chemischen Reaktionen, die generell im Körper
ablaufen, durch Enzyme beschleunigt werden, die unverändert bleiben und wieder
verwendet werden können. Die einzelnen Schritte einer Enzymreaktion sollen jedoch
43
ETH Institut für Verhaltenswissenschaften
http://www.educ.ethz.ch/unt/um/bio/stoff/verdauung_mensch/verdauung.pdf
58
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
genau beschrieben werden. Jedes Enzym besitzt eine besondere Stelle, die als
aktives Zentrum bezeichnet wird. Daran kann sich ein Substrat binden, um ein
Enzym-Substrat-Komplex zu bilden. Während der chemischen Reaktion entsteht
daraufhin ein Enzym-Produkt-Komplex, welcher dann in das Enzym und das Produkt
zerfällt. Die Verbindung zwischen Substrat und Enzym basiert auf dem SchlüsselSchloss-Prinzip: „nur ein ganz bestimmtes Substrat passt wie ein Schlüssel in das
aktive Zentrum des Enzyms, in das Schloss“.43 Der allgemeine theoretische Ablauf
einer solchen Enzymreaktion wird, anhand einer Zeichnung, schrittweise dargestellt
und festgehalten. Die Reaktion kann auch anhand von Schablonen gezeigt werden
oder in Form von Plastilin in verschiedenen Farben: die Klasse muss in dem Fall
besprechen, welche Enzyme zu welchem Substrat passen und die Schüler müssen
erläutern können, warum das so ist.
Das neunte Arbeitsblatt (AB9: Verdauung der Nährstoffe durch Enzyme) fasst die
Aufgaben der wichtigsten Verdauungsenzyme auf zwei Seiten zusammen. Als
Einleitung in diesen relativ schwierigen Teil des Kapitels eignet sich ein einfacher
Versuch. In einem Reagenzglas wird Stärke in destilliertem Wasser aufgelöst und es
werden einige Tropfen der Lugolschen Lösung hinzugegeben. Es kommt zu einer
dunkelblauen Verfärbung. Ein Schüler wird dann aufgefordert Speichel zu der
Lösung hinzuzugeben. Daraufhin verschwindet die Verfärbung fast augenblicklich.
Aus diesem Versuch können die Schüler schlussfolgern, dass der Speichel eine
chemische Substanz enthält, die die Eigenschaft besitzt, Stärke schon im Mund zu
verdauen. Dies wird durch das Verschwinden der Stärke im Reagenzglas
nachgewiesen. Mit Hilfe des Arbeitsblattes finden sie dann die Information, dass es
sich um das Enzym Amylase handelt, welches im Speichel enthalten ist. Diese
Information stellt einen Übergang zum eigentlichen Arbeitsblatt dar, auf dem die
Jugendlichen, in Einzel- oder Partnerarbeit, den Namen, den Ort der Synthese, die
Aufgaben, die Wirkungsweise sowie die Wirkungsorte der Enzyme kennenlernen. Es
beinhaltet zudem Erklärungen zu den Funktionen des Magensaftes, der Salzsäure,
der Gallensäure und des Bauchspeichels. Meiner Meinung nach ist es von Vorteil die
Jugendlichen zuerst autonom arbeiten zu lassen, damit sie die letzte Seite des
Dossiers selbstständig ausfüllen können. Danach sollen sie ihre Antworten in
Zweiergruppen besprechen und Fehlendes ergänzen. Nach dieser Partnerarbeit, bei
der die Schüler anhand der verschiedenen Informationen auf den beiden ersten
59
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Seiten des Arbeitsblattes die letzte Seite ausfüllen, kann man ihnen als zusätzliche
Information und zur Autokorrektion einen Kurzfilm zu diesem Thema zeigen.44
Danach wird der Arbeitsauftrag gemeinsam besprochen und verbessert. Um die
Resorption verständlich für die Jugendlichen darzustellen, habe ich ein Arbeitsblatt
über den Aufbau des Dünndarms erstellt (AB10: Aufbau des Dünndarms). Ihnen soll
erläutert werden, dass die innere Oberfläche des Dünndarms durch die Präsenz der
Darmfalten, der Darmzotten und des Bürstensaums um ein Vielfaches vergrößert ist,
um die Nährstoffaufnahme durch die Zellen und die Weitergabe an das Blut und die
Lymphe zu ermöglichen. In die Tabelle des Arbeitsblattes sollen die Jugendlichen die
Hauptstufen des Darmaufbaus eintragen und anhand des Verhältnisses „innere
Oberfläche: äußere Oberfläche“, die Größe der inneren Darmoberfläche bestimmen.
Nach der Behandlung der mechanischen und chemischen Verdauung und der
Resorption wird auf einem weiteren Arbeitsblatt (AB11: Ausscheidung unverdaulicher
Nahrungsreste) die Funktion des Dickdarms erläutert. Dabei soll der Klasse nur der
Wasserentzug
vermittelt
und
kurz
die
Ausscheidung
der
unverdaulichen
Nahrungsreste thematisiert werden.
Auf einem letzten Arbeitsblatt zur Unterteilung des Verdauungsprozesses (AB12:
Übersicht der Verdauungsvorgänge), werden alle Informationen in einer Tabelle
resümiert. Hier erhalten die Schüler eine Zusammenfassung der einzelnen Stufen
der chemischen und mechanischen Verdauung. Zudem werden dort weitere wichtige
Vorgänge und Bemerkungen erwähnt und kommentiert. Dieses Arbeitsblatt sollte am
besten als Hausaufgabe bearbeitet werden, um das Wissen der Klasse zu prüfen.
Die Verbesserung in der nachfolgenden Stunde kann auch als Wiederholung des
Stoffes genutzt werden. Da es sich bei der Unterrichtseinheit Verdauung zumindest
aus Schülersicht um ein schwieriges Thema handelt, sollte es von der Lehrperson an
den Schwierigkeitsgrad des Lehrplans und die Aufnahmebereitschaft der Klasse
angepasst werden. Meine Unterrichtseinheit eignet sich, meiner Meinung nach, eher
für eine 9eTE-Klasse, nicht so sehr für eine PO- oder PR-Klasse. Das Wesentliche zu
den Organen des Verdauungstraktes, dem Ablauf des Schluckvorgangs, den
peristaltischen Bewegungen und der Funktion der Darmzotten kann also auch mit
Hilfe der Methode des Stationenlernens erarbeitet werden. Dieses didaktische
44
MyVideo, http://www.myvideo.de/watch/6932009/Die_Verdauung_Teil_1+2_Im_Darm
60
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Vorgehen lässt sich auf eine Unterrichtsstunde eingrenzen und erleichtert die
Übersicht über die verschiedenen Verdauungsetappen. Das Dokument liegt den
Erweiterungen und Variationen bei.
5. Didaktisches Material
- Tafel, Tafelbild, Projektor
- Arbeitsblätter mit Lösungen (AB8, AB9)
- Film, Glas Wasser mit Strohhalm, Modell der Peristaltik (Nylonstrumpf mit
Tischtennisball), Material zu den Versuchen (Brot, Stärke, Lugolsche Lösung und
Reagenzglas)
II.2.c. Erweiterungen und Variationen
Verdauungsorgane
Kenntnisse über die verschiedenen Verdauungsorgane können ebenfalls anhand
eines Selbstlernkurses untersucht werden. Eine Internetseite mit vielfältigen
Selbstlernkursen eignet sich sehr gut dafür.45
Anhand dieses Selbstlernkurses können die Schüler auf spielerische Art und Weise
Informationen zu den einzelnen Verdauungsorganen erhalten, indem sie den
Mauszeiger über die Abbildung „Verdauungsorgane“ bewegen. Anhand der
gesammelten Informationen können nun die Verdauungsorgane des sechsten
Arbeitsblattes (AB6: Verdauungsorgane) beschriftet werden. Da die Internetseite im
Allgemeinen einfach aufgebaut ist und nur die Grundinformationen zur Verdauung
enthält, kann dieser Kurs sehr gut als Begleitmaterial zur Hausaufgabe genutzt
werden. Die Informationsübertragung auf ein Arbeitsblatt mit einem anderen Schema
für die Organe des Verdauungstraktes erhöht den Schwierigkeitsgrad teilweise. Ein
kurzes „Memory-Quiz“ oder der „Verdauungsorgane-Trainer“ bieten dann die
Möglichkeit das Gelernte selbstständig zu überprüfen. Beide Methoden eignen sich
auch gut zum Auffrischen und Wiederholen des gelernten Stoffes zum Beispiel vor
einer Klassenarbeit. Die beiden Lückentexte können zum gleichen Zweck verwendet
werden. Die Lehrperson kann den Jugendlichen die Wahl der Methode überlassen,
die sie zur Aufbereitung oder zur Wiederholung des Stoffes bevorzugen.
45
Selbstlernkurse - Hans-Dieter Mallig, http://www.mallig.eduvinet.de/bio/Repetito/verdau5b.html
61
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Stationenlernen zur Anatomie des Verdauungstraktes
Als Variation zum „normalen“ Unterricht habe ich ein weiteres Stationenlernen zum
Thema „Anatomie des Verdauungstraktes“ erstellt. Das Konzept und der Text sowie
das
entsprechende
Verdauungsapparat
Material,
des
stammen
Menschen,
das
aus
von
der
einem
ETH,
Dokument
dem
Institut
zum
für
Verhaltenswissenschaften zur Verfügung gestellt wird.43 Da das eigentliche Projekt
auf dem gesamten Verdauungsapparat des Menschen basiert, habe ich mich auf
einige Grundaspekte der Anatomie beschränkt. Dazu gehören: die Organe des
Verdauungstraktes,
der
Ablauf
des
Schluckvorgangs,
die
peristaltischen
Bewegungen und die Funktion der Darmzotten. Da sich der Lehrgang aus vier
Stationen zusammensetzt, eignet er sich gut für eine Praktikumsstunde mit nur einer
Hälfte der Klasse. Man kann die Stationen auch mit der gesamten Klasse behandeln,
jedoch muss man beachten, dass man für die erste Station das Anatomiemodell des
Menschen (Torso) benötigt und dieses oft nur einmal vorhanden ist. Da es sich um
kurze Stationen handelt, genügt eine Unterrichtsstunde: die Gruppen verfügen über
10 Minuten pro Station (siehe AB: Stationenlernen des Verdauungstraktes).
Schritte der Verdauung - Was nach dem ersten Bissen geschieht
Die Seiten 86 bis 104 der Zeitschrift „GEOkompakt“ behandeln den Vorgang der
Verdauung ab dem ersten Bissen.40 Dieser Artikel beinhaltet einige interessante
Fotos und viele Informationen, die im Unterricht nutzbringend verwendet werden
können. Der Verdauungsvorgang im Mund, die Aufgabe des Magens, und des Dünnund Dickdarms werden beispielsweise erklärt. Zusätzlich werden die einzelnen
Nahrungsbausteine und die Art und Weise, wie der Körper aus diesen Bausteinen
seine Energie bezieht, im Detail beschrieben. Zwischendurch werden auch einige
allgemeine Fragen zur Verdauung beantwortet.
62
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
II.3. Gesunde Ernährung
II.3.a. Einleitung zum Thema
Um das Thema der gesunden Ernährung behandeln zu können ist es wesentlich den
Unterricht
mit
den
Bestandteilen
der
Nahrungsmittel
zu
beginnen.
Die
Nahrungsaufnahme, die Verdauung, die Resorption der Nährstoffe ins Blut und
deren Transport zu den Zellen, bilden ebenfalls die Ausgangspunkte einer
Behandlung des Themas. Die Bedeutung der Nährstoffe als Bau- und Betriebsstoffe
des Körpers muss den Jugendlichen bewusst sein, damit sie die Wichtigkeit einer
gesunden Ernährung nachvollziehen können. Folgende Erklärung betont die
Bedeutung einer gesunden Ernährung: „Unter ausgewogener bzw. gesunden
Ernährung versteht die Ernährungswissenschaft eine Kostzusammenstellung, die
den Körper mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt. Dazu gehört das
entsprechende Verhältnis an den brennwertliefernden Nährstoffen Eiweiß, Fett und
Kohlenhydraten, an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sowie an
Wasser und Ballaststoffen.“ Auch wenn es heutzutage ein riesiges Angebot an
Lebensmitteln gibt, ist es leider noch lange nicht für jedermann selbstverständlich
sich gesund zu ernähren. Viele Menschen sind der Meinung, dass eine gesunde
Ernährung einer komplizierten Wissenschaft entspricht, die im Alltag nur schwer
anzuwenden ist. Eine solche Einstellung kann in manchen Fällen sogar zu
Stresssituation führen und den Gesundheitszustand negativ beeinflussen. Essen
sollte jedoch ein Genuss sein, der mit Spaß verbunden ist und dadurch das
Wohlbefinden fördert.46
46
Ernährung Online, http://ernaehrung-online.com/ernaehrung/gesunde-ernaehrung
63
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
II.3.b. Unterrichtseinheiten
C1 Unterrichtseinheit Gesunde Ernährung
1. Zeitbedarf
1,5 Schulstunden
2. Lernziele
Die Schüler sollen:
- zwischen dem Grund- und Leistungsumsatz unterscheiden,
- den Gesamtenergieumsatz erklären
- und die Faktoren nennen, die den Energiebedarf jedes Einzelnen beeinflussen.
3. Methoden
- fragend-entwickelnder Unterricht
- autonomes Arbeiten
4. Ablauf der Unterrichtseinheit und Hinweise für die Praxis
Evaluationsbogen
Zu diesem Zeitpunkt sollten den Schülern die einzelnen Nährstoffe, ihre jeweiligen
Funktionen, die weiteren Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel, die Organe des
Verdauungstraktes, und die Eigenschaften der Enzyme bekannt sein. In einer
nächsten Unterteilung des Kapitels werden wir uns mit dem Thema der gesunden
Ernährung beschäftigen und die Grundlagen einer ausgewogenen Ernährung
vermitteln. Um mir einen generellen Überblick über die Essgewohnheiten, die
sportlichen Aktivitäten und die allgemeine Einstellung der Jugendlichen der 9eTE zu
verschaffen,
habe
ich
gleich
zu
Beginn
dieser
Unterrichtseinheit,
einen
Evaluationsbogen aufgestellt. Nach der Behandlung des Themas ermöglicht ein
zweiter Evaluationsbogen die neu erworbenen Kenntnisse, eine möglicherweise
daraus abzuleitende Modifizierung der Einstellung der Klasse festzustellen und den
Aufbau der Unterrichtseinheit aus Schülersicht zu begutachten. Die Bewertung der
Schüler spielt eine überaus wichtige Rolle im Projekt, da die Unterrichtseinheit, so
gut wie möglich ihrer Verständnisebene, ihren Bedürfnissen und Interessen
angepasst werden soll.
64
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Energieumsatz
Nach dem Ausfüllen des ersten Evaluationsbogens ist es am passendsten mit einer
Erklärung des Energieumsatzes zu beginnen. Den Schülern soll der Unterschied
zwischen dem Grundumsatz und dem Leistungsumsatz erklärt werden. Es muss
ihnen bewusst werden, dass der Mensch im Alltag eine bestimmte Energiemenge,
als Grundumsatz bezeichnet, benötigt, um die Aufrechterhaltung der lebenswichtigen
Körperfunktionen zu gewährleisten. Hinzu kommt die notwendige Energie, um eine
Arbeit verrichten zu können. Wichtig ist auch zu wissen, dass dieser Grund- und
Leistungsumsatz von Geschlecht, Alter, Größe, Muskelmasse und Gewicht jedes
Einzelnen abhängig ist. In diesem Zusammenhang ist es also interessant, den
gesamten Energiebedarf einer Person, pro Tag, zu definieren. Dazu eignet sich das
dreizehnte Arbeitsblatt (AB13: Gesunde Ernährung). In erster Linie sollen die
Jugendlichen ihren durchschnittlichen täglichen Energiebedarf anhand der Tabelle
bestimmen. Daraufhin sollen weitere Punkte, die bei der Berechnung berücksichtigt
werden müssen, aufgezählt werden. Auf diesem Arbeitsblatt werden ebenfalls die
drei Komponenten des Energiebedarfs, nämlich der Grund- und Leistungsumsatz
und die Wärmeerzeugung erklärt. Nun sollen die Schüler den eigenen Grundumsatz
bestimmen, indem sie die Formel anwenden. Hier merken die Jugendlichen schon
beim Vergleichen der Resultate untereinander, dass dieser Wert individuell
unterschiedlich ist, da er geschlechts- und körpergewichtsabhängig ist. Da der
Gesamtenergiebedarf im Alltag vom Grundumsatz und vom Aktivitätsfaktor, also von
der Arbeitsschwere und dem Freizeitverhalten abhängig ist, einigen sich die Schüler
auf einen gemeinsamen Schüler-Aktivitätsfaktor in der Tabelle des dreizehnten
Arbeitsblattes. Anhand dieser Informationen können sie ihren persönlichen
Gesamtenergiebedarf in kcal und kJ bestimmen. Die Ergebnisse können mit den
Angaben der Tabelle (AB13), auf welcher der jeweilige Energiebedarf altersabhängig
in kJ dargestellt ist, verglichen werden. Den Schülern wird hier schnell bewusst, dass
der Leistungsumsatz den gesamt benötigten Energiebedarf stark beeinflusst. Das
Besprechen dieser Resultate stellt einen guten Übergang zum Beweis der
Wichtigkeit von sportlichen Aktivitäten und somit zu den Ursachen und möglichen
Vorbeugungsmaßnahmen
zur
Verhütung
von
Ernährungskrankheiten
und
Essstörungen dar.
65
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
5. Didaktisches Material
- Tafel, Tafelbild, Projektor
- Arbeitsblätter mit Lösungen (AB13)
- Evaluationsbögen
Praktika
1. Zeitbedarf
jeweils eine Doppelstunde pro Praktikumseinheit
2. Lernziele
Die Schüler sollen:
- neue Lebensmittel mit ihrem Kaloriengehalt kennen lernen,
- lernen das Gleichgewicht zwischen Energiezufuhr und Energieverbrennung
herzustellen und zu bestimmen,
- den täglich benötigten Energievorrat einschätzen können,
- sich an die Spielregeln halten,
- Aufgaben in Partnerarbeit lösen,
- die Arbeitseinteilung planen,
- die Klassenkameraden sowie deren Meinung respektieren,
- autonom eine Internetrecherche durchführen,
- sorgfältig zusammenarbeiten
- und aufmerksam zuhören und die wichtigsten Punkte aufschreiben.
3. Methoden
- autonomes Arbeiten
4. Ablauf der Unterrichtseinheit und Hinweise für die Praxis
Ernährungsspiel
Nachdem die Nachweisreaktionen der Nährstoffe im Unterricht behandelt und im
Praktikum durchgeführt wurden, handelt es sich bei diesem Spiel um einen guten
Übergang zum Thema der gesunden Ernährung. Die Jugendlichen lernen
verschiedene Lebensmittel mit den darin enthaltenen Kalorien kennen. Die Klasse
bildet Gruppen zu je vier Schülern. Jeder Spieler, jede Spielerin wählt eine kleine
66
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Spielfigur und erhält einen Ernährungskreis, der mit Lebensmitteln zu füllen ist. Diese
Nahrungsmittel erhalten sie in neun verschiedenen Läden, die auf dem Spielfeld
verteilt eingetragen sind. Natürlich sind nicht alle Lebensmittel überall erhältlich. Bei
jedem Einkauf bekommen die Spieler das gewählte Lebensmittel, zusammen mit den
entsprechenden Kalorien (pro 100 Gramm). Die Menge an Kalorien steht auf den
Lebensmittelkärtchen. Ziel des Spiels ist es, den Lebensmittelkreis zu füllen und
gleichzeitig auf die Anzahl der Kalorien zu achten. Mengenangaben und Herkunft der
Kalorien spielen in diesem Lernspiel eine große Rolle. Im Ernährungskreis
entsprechen die gesammelten Lebensmittel dem Energievorrat für etwa einen Tag.
Deshalb ist auch im Lebensmittelkreis genau angegeben, wie viele Nahrungsmittel
aus den einzelnen Kategorien gekauft werden sollen. Wenn durch den Kauf eines
Lebensmittels die Anzahl der Kalorien zu sehr ansteigt, muss eine sportliche Aktivität
ausgeführt werden, um wieder Kalorien loszuwerden. Die Spieler können auch frei
entscheiden, wie sie sich zwischen den Läden weiterbewegen möchten, ob sie viele
oder wenige Kalorien verbrauchen und ob sie zwischendurch zum Sportplatz gehen,
um eine sportliche Aktivität auszuüben. Wichtig ist, dass pro Spielzug immer nur eine
Aktivität ausgeübt werden kann: sie können also entweder einkaufen oder sich
fortbewegen oder Sport treiben, aber nicht alles auf einmal tun. Die Jugendlichen
erhalten durch dieses Praktikum, auf spielerische Art und Weise, einen allgemeinen
Einblick in die Kalorienverteilung in den Lebensmitteln und in das Gleichgewicht
zwischen Energiezufuhr und Energieverbrauch.47
Ernährungspyramide & McDonalds Tabelle
In dieser Doppelstunde hat die Klasse den Auftrag, eine Ernährungspyramide als
Poster anzufertigen. Ideal ist hierfür die Arbeit in Zweiergruppen. Im Vorfeld sollten
die Schüler Zeitschriften mit Lebensmittelwerbungen sammeln. Den Jugendlichen
stehen im Unterricht Computer für eine Internet-Recherche zur Verfügung. Anhand
der gesammelten Informationen können sie jetzt eine Skizze anfertigen, um später
die Pyramide auf dem Poster zu erstellen und auszuarbeiten, die einzelnen Stufen
davon genau beschriften und für jede Stufe eine kurze Erklärung hinzuschreiben.
Anzumerken ist, dass die Schüler die Anfertigung des Posters danach ohne Hilfe des
Internets, anfertigen und verschiedene Nahrungsmittel aus den Werbezeitschriften,
die sie zuhause gesammelt haben, auswählen. In einer Unterrichtsstunde können die
47
Biologie (Oktober 2010). Raabits
67
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Poster dann vor der Klasse vorgestellt und die wichtigsten Punkte der
Ernährungspyramide besprochen werden. Die Bausteine für diesen Vortrag sollen
ebenfalls schon während der Anfertigung des Posters zusammengestellt werden. Um
Wiederholungen
zu
vermeiden,
kann
jede
Zweiergruppe
eine
Stufe
der
Ernährungspyramide vorstellen. Zum Schluss erhalten die Jugendlichen ein
Arbeitsblatt mit einer verbesserten Ernährungspyramide oder das beste Poster wird
fotografiert und für die Klasse kopiert.
Ernährungsberaterin
Die
folgenden
2
Unterrichtsstunden
fanden
in
Anwesenheit
einer
Ernährungsberaterin statt. Im Vorfeld hatte ich die Klasse gefragt, ob sie daran
interessiert wäre; daraufhin legten sie mir konkrete Fragen vor, die ich an die
Ernährungsberaterin weitergeben konnte. Die beiden Unterrichtsstunden enthielten
allgemeine Informationen zur Ernährungspyramide und folgende Themen wurden
erörtert:
- sich der Bedeutung des Wassers (auch im Gegensatz zu zuckerhaltigen
Getränken wie Cola, Limonaden, Säfte…) bewusst werden,
- Obst in fester Form (im Unterschied zu Säften) vorziehen,
- täglich 2-3 Handvoll Obst verzehren (wegen der Reichhaltigkeit an Vitaminen,
Ballaststoffen,…),
- frisches Obst im Unterschied zu Smoothies, getrockneten Früchten oder
eingemachtem Obst vorziehen,
- den Verzehr von Gemüse (gekocht, roh, eingemacht…) steigern (wegen der
Reichhaltigkeit
an
krebsvorbeugenden
Ballaststoffen,
Vitaminen
und
Mineralstoffen,…),
- Gemüsesorten variieren (Vitamine und Antioxidantien werden durch die
verschiedenen Farben gekennzeichnet),
- Obst- und Gemüsesorten abwechseln,
- wenigstens täglich 100 Gramm Gemüse verzehren,
- zu jeder Mahlzeit stärkehaltige Lebensmittel zu sich nehmen,
- schwarzes Brot und Vollkornprodukte vorziehen,
- helles Fleisch, Fisch und Geflügel öfter genießen als rotes Fleisch,
- eine Handfläche Fleisch, Fisch, Eier oder Geflügel täglich verzehren, aber
maximal 250 Gramm Fleisch pro Woche zu sich nehmen,
68
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
- den Fettkonsum kontrollieren,
- zwischen pflanzlichen und tierischen Fetten unterscheiden und die gesunden
ungesättigten Fette, wie Oliven-, Rapsöl oder Margarine bevorzugen,
- den Verzehr von Palmöl (zum Beispiel in Chips und Fertigprodukten) wegen der
gesättigten Fette vermeiden,
- den Verbrauch von Transfettsäuren (in Pommes, Chips, Fertigprodukten,
frittierten Lebensmitteln,…) minimieren,
- und höchstens alle 2 Wochen Frittiertes essen.
Die Ernährungsberaterin hat zudem darauf hingewiesen, dass Schlaganfall und
Herzinfarkt, in unseren Ländern, als Haupttodesursachen gelten. Im Allgemeinen ist
es wichtig, sich abwechslungsreich zu ernähren, auf das Sättigungsgefühl zu achten
und deshalb langsam zu essen. Neben der ausgewogenen Ernährung ist es auch
von großer Bedeutung, regelmäßig Sport zu treiben. Dieser Vortrag eines
außerschulischen Partners hat bei den Jugendlichen großes Interesse geweckt. Sie
haben sich sehr aktiv am Unterricht beteiligt und viele Fragen gestellt. Am Ende des
Gesprächs
hat
die
Ernährungsberaterin
der
Klasse
verschiedene
Lebensmittelverpackungen ausgeteilt. Die Schüler untersuchten diese, um die darin
enthaltenen Stoffe zu analysieren und herauszufinden, ob es sich um gesunde oder
eher ungesunde Inhaltsstoffe handelt. Durch diese Methode lernen die Jugendlichen,
die Lebensmittel auf verschiedene Inhaltsstoffe zu überprüfen und sie werden diese
Vorgehensweise hoffentlich auch in Zukunft beibehalten. Die Klasse wusste zum
Beispiel nicht, dass die Liste mit den Inhaltsstoffen auf den Verpackungen der
Lebensmittel quantitativ zu verstehen ist oder, dass ein Burger mit 900 kcal schon
den halben täglichen Energiebedarf deckt.
Als weitere Informationsquelle soll den Schülern eine Liste mit den 10 Regeln zur
gesunden Ernährung ausgeteilt werden. Diese Übersicht wurde von der Deutschen
Gesellschaft
für
Ernährung
(DGE)
aufgrund
wissenschaftlicher
Daten
zusammengestellt und kann dem Verbraucher helfen sich zugleich gesund und
genussvoll zu ernähren.
Ich habe den Schülern zusätzlich eine McDonalds-Nährwerttabelle zur Verfügung
gestellt. Jeder sollte sich sein bevorzugtes Menu und Getränk aus dieser Liste
auswählen, aufschreiben und, anhand der Tabelle, den Brennwert, die Eiweiß-,
Kohlenhydrat- (Zucker-), Fett- und Kochsalzmenge bestimmen. Da der tägliche
69
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Bedarf dieser Inhaltsstoffe ebenfalls abgebildet ist, können die Jugendlichen ihren
persönlichen Konsum vergleichsweise überprüfen.
5. Didaktisches Material
- Tafel, Tafelbild, Projektor
- Material zum
Ernährungsspiel:
Anleitung,
Lebensmittelkreise, Laufkarten,
Lebensmittelkärtchen
- Material zur Gestaltung des Posters:
Computer
mit
Internetzugang,
Lebensmittelwerbungen
(von
den
Blätter,
Schülern
Lineal,
Schere,
gesammelt),
Kleber,
McDonalds-
Nährwerttabelle, 10 Regeln der DGE
II.3.c. Erweiterungen und Variationen
Ernährungs-Quiz
Im Hinblick auf die Ernährung kann folgende Methode zum Beispiel als Einstieg in
das Thema genutzt werden: die Jugendlichen stellen ein Quiz zusammen, in dem sie
selbst die Fragen festlegen und verschiedene Antwortmöglichkeiten bestimmen.25
„Die größte Kunst ist, den Kindern alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel zu
machen.“ (John Locke 1632-1704)
Im Allgemeinen bereitet es den Schülern viel Spaß ein Quiz zu spielen und auch
selbst eins zu gestalten. Die Lerneffekte hinsichtlich der Sach- und Lesekompetenz
beim eigenen Verfassen eines Quiz sind nicht zu unterschätzen. Mittels dieser
Unterrichtsmethode können die Schüler handlungsorientiert und selbstständig in
kleinen Gruppen ein Quiz zum Thema „Gesunde Ernährung“ erstellen und dadurch
mit spielender Leichtigkeit das Thema behandeln.48
Die meisten Denksportaufgaben verlangen nach Klärung und Vervollständigung und
wirken auf diese Weise motivierend und inspirierend auf die Schüler. Im Gegensatz
zum einfachen Wiederholen werden die jungen Leute nicht so schnell müde und
prägen sich den Stoff genauer ein.27
48
Färber J. (2009) Kinder schreiben ein eigenes Quiz. Musoftmedia, Berlin
70
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Es ist wichtig für das Gelingen dieses Projekts, dass die Schüler genügend
allgemeine Kenntnisse zu diesem Thema besitzen, weil sonst die Gestaltung der
Fragen ziemlich schwierig wird. Zudem ist es ratsam den Schüler keine weiteren
Unterlagen oder zusätzlichen Informationen zum Thema zu geben, da ansonsten die
eigenen Vorkenntnisse in den Hintergrund gedrängt werden und die Schüler ihre
Antworten nur an den Vorlagen orientieren. Auf dieser Jahrgangsstufe besitzen die
Jugendlichen zum Thema „Nahrung und Nährstoffe“ genügend Vorkennnisse, um
den folgenden Wettbewerb in Ernährungssachen erfolgreich zu bestreiten.
Hierfür wird die Klasse in Gruppen zu jeweils vier Schülern eingeteilt und jeder
Gruppe wird ein Bereich des Themas „Ernährung“ zugeordnet. Dies können zum
Beispiel folgende Themen sein: Inhaltsstoffe von Lebensmitteln, Nahrungsbedarf des
Körpers, gesunde Ernährung und Ernährungsgewohnheiten. Die Wahl solcher
allgemeinen Themen hat wenig restriktiven Einfluss auf die individuelle Kreativität der
einzelnen
Schüler. Es
ist
dennoch
vorteilhaft, den Schülern
nur wenige
Rahmenbedingungen zu stellen. Die Klasse hat jetzt 20 Minuten Zeit, um in den
einzelnen
Gruppen,
Ideen
auszutauschen
und
sich
fünf
Fragen
zu
den
vorgeschlagenen Themen auszudenken. Die Schüler sollen Wert darauf legen, dass
einerseits wichtige Informationen in den Fragen und Antworten verarbeitet werden,
anderseits aber auch Kurioses den Spaßfaktor ins Spiel bringt. Zudem sollten die
Fragen alltagsrelevant sein und nicht zu leicht. Auch wenn einige Schüler solche
vorschlagen, die sich von den Themen distanzieren, sollten diese akzeptiert werden,
um somit die Motivation der Schüler nicht vorzeitig zu hemmen. Sie sollen ihre
Fragen auf einem Blatt Papier festhalten. Zu jeder gestellten Frage müssen sie drei
Antworten aufschreiben, von denen nur eine richtig ist und die anderen frei erfunden.
Die Herausforderung besteht darin, die Fragen und Antworten präzise zu formulieren
und einen geeigneten Schwierigkeitsgrad zu treffen. Nach dieser Aufgabe haben die
einzelnen Gruppen wiederum 20 Minuten Zeit, um mit Hilfe eines Computers mit
Internetverbindung ihre Fragen und Antworten auf Richtigkeit zu überprüfen. Falls die
Zeit für diese Aufgabe nicht ausreicht, sollen die Schüler die Überprüfung als
Hausaufgabe vornehmen und für die nächste Schulstunde die fertigen Fragen und
Antworten mitbringen.
71
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
In der darauffolgenden Schulstunde teilt der Lehrer leere Quizkarten (aus festem
Papier) aus. Die Schüler müssen die Fragen und zur Wahl stehenden Antworten
sauber auf die Vorderseite schreiben und die Lösung auf die Rückseite.
Nach der Fertigstellung können die einzelnen Gruppen gegeneinander antreten. Eine
Gruppe nach der anderen stellt eine Frage und gibt die verschiedenen
Antwortmöglichkeiten, und die anderen müssen die richtige Antwort herausfinden
und sie auf ein Lösungsblatt schriftlich festhalten. Hierdurch verhindert man, dass die
Schüler die korrekte Antwort laut ausrufen und somit den anderen Gruppen alles
verraten. Wenn alle Fragen durchgespielt sind, werden sie in der vorliegenden
Reihenfolge aufgelöst. Für jede richtige Antwort bekommt die Gruppe einen Punkt.
Diejenige mit den meisten Punkten gewinnt. Kleine Preise können, zum Beispiel,
Obst oder getrocknete Früchte sein.25
Tricks der Lebensmittelindustrie
Die Broschüre „den Insider“ (N°54/Juni 2013) enthält auf einfache
und übersichtliche Art und Weise interessante Informationen über
die Tricks der Industrie, deren Entlarvung den Schülern dabei
helfen kann aufmerksamer zu werden und nicht jeder Werbung
blind zu glauben.
Zum gleichen Thema hat das Magazin „Der Spiegel“ eine
Spezial-Ausgabe veröffentlicht.49 In diesem Artikel werden
die verschiedenen Suchtmacher vorgestellt, die von der
Lebensmittelindustrie eingesetzt werden, um ihre Produkte
attraktiver zu machen und die Verkaufszahlen zu erhöhen.
Hier werden als Beispiel unter anderem Chips und
Müsliriegel vorgeführt. Zusätzlich befasst sich der Artikel
mit speziell auf die kindlichen Konsumenten ausgerichteten
Vermarktungsstrategien.
49
„Der Spiegel“ - Ausgabe Nr. 10 (04.03.13)
72
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Im gleichen Zusammenhang kann der Klasse eine Ausgabe des Wissensmagazins
„Welt der Wunder“ gezeigt werden. Da geht es um die Tricks der Werbung, genauer
gesagt, um den Blick in die „Trickkiste des modernen Food-Designs“.50
Auch
die
Ausgabe
„Küchenbiologie“
„Unterricht
Biologie“
macht
aufmerksam.
Der
Artikel
auf
und
der
Zeitschrift
den
Food
Design
die
entsprechende
Unterrichtseinheit beschreiben, wie die verschiedenen
Sinne durch die Lebensmittelindustrie angesprochen und
so die Verbraucher zum Konsum verführt werden. Zudem
eignet sich die Sequenz zum interdisziplinaren Unterricht,
da Werbeslogans, zum Beispiel, auch im Deutschunterricht
analysiert werden können. In einem ersten Teil des
Biologieunterrichts sollen die Sinne der Schüler angesprochen werden. Danach
werden sie selbst zu Food-Designern und später sogar zu Chipsproduzenten. Die
Sequenz kann zum Beispiel während einer Praktikumseinheit durchgeführt werden.51
Kyaraben
In der gleichen Ausgabe der Zeitschrift „Unterricht Biologie“
wird im Artikel über Küchenbiologie ein neuer Trend aus
Japan beschrieben: „Kyaraben - kunstvolle Arrangements in
einer Lunchbox“.51 In Japan geben sich die Mütter
besonders viel Mühe, um ihren Kindern das „Pausenbrot
schmackhaft zu machen“. Hierbei handelt es sich um einen regelrechten
Wettbewerb. Die gleiche Idee könnte im Unterricht eingesetzt werden. Die Schüler
würden den Auftrag erhalten, ein Frühstück zusammenzustellen, welches gesund
sein muss und besonders schön präsentiert werden soll. Meiner Meinung nach sollte
die Lehrperson den Gruppen eine Vielfalt an Produkten vorschlagen, damit die
Jugendlichen zwischen verschiedenen Obstsorten, Müsli, Brot und Joghurt
selbstständig auswählen können. Die Gruppe mit dem kunstvollsten Arrangement
gewinnt, denn wir wissen: „das Auge isst mit“.
50
51
Welt der Wunder - Tricks der Werbung, http://www.youtube.com/watch?v=2ug36E3xO4E
Unterricht Biologie - Küchenbiologie (Nr. 385)
73
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
II.4. Ernährungskrankheiten und Essstörungen
II.4.a. Einleitung zum Thema
Nachdem den Schülern die Grundlagen des Stoffwechsels und der gesunden
Ernährung bekannt sind, ist es wichtig, dass sie sich auch mit dem Thema der
Ernährungskrankheiten auseinandersetzen. Heutzutage sind die Jugendlichen einem
erhöhten psychischen Druck der Medien ausgesetzt. Sie lassen sich so stark von
den
Werbespots
und
-broschüren
beeinflussen,
dass
Selbstzweifel
und
Minderwertigkeitsgefühle aufkommen. Sie versuchen einem Schönheitsideal zu
entsprechen, und um dieses Ziel zu erreichen, kann es immer wieder zu
Essstörungen kommen. Einige davon sind den Schülern bekannt. Die Merkmale der
einzelnen Krankheiten müssen aber im Unterricht behandelt werden. Oft sind sich die
Jugendlichen nicht bewusst, dass es sich dabei um schwere psychische
Erkrankungen handelt.
II.4.b. Unterrichtseinheit
D1 Unterrichtseinheit Energiebedarf- Ernährungskrankheiten- Essstörungen
1. Zeitbedarf
1,5 Schulstunden
2. Lernziele
Die Schüler sollen:
- das Gleichgewicht zwischen Energiezufuhr und Energieverbrauch als Idealfall
erkennen,
- die Informationen aus einer Tabelle über Energieverbrauch und Energiezufuhr
deuten,
- die Merkmale einer Diät kennen lernen und erläutern,
- die Formel des Body-Mass-Index anwenden und den errechneten BMI
beurteilen,
- einen Text sorgfältig durchlesen und ihm die wichtigen Informationen entnehmen,
- die
Ursachen
und
Folgen
der
verschiedenen
Essstörungen
und
Ernährungskrankheiten erläutern und die Krankheiten beschreiben.
74
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
3. Methoden
- fragend-entwickelnder Unterricht
- autonomes Arbeiten
4. Ablauf der Unterrichtseinheit und Hinweise für die Praxis
Energiebedarf
Bei diesem Thema erläutern die Schüler die Grundlagen der Ernährungskrankheiten
und Essstörungen. Auf dem Arbeitsblatt (AB14: Ernährungskrankheiten und
Essstörungen) soll der Klasse der Zusammenhang zwischen Energieverbrauch und
Energiezufuhr vermittelt werden. Die Jugendlichen verstehen schnell, dass es sich im
Idealfall
um
ein
Gleichgewicht
zwischen
beiden
handelt.
Um
dies
noch
übersichtlicher zu gestalten, werden in der Tabelle des Arbeitsblattes verschiedene
Tätigkeiten mit dem jeweiligen Energieverbrauch vorgestellt und Beispiele von
Lebensmitteln mit dem entsprechenden Energiegehalt dargestellt. Bei diesen
Beispielen sind die Jugendlichen immer wieder erstaunt, dass man zum Beispiel 45
Minuten Fußball mit Wettkampf-Einsatz spielen muss, um die 495 Kilokalorien einer
Bratwurst zu verbrennen.
Diäten
Ich finde es zudem wichtig, kurz das Thema der Diäten im Unterricht anzusprechen.
Ohne auf die verschiedenen Formen der einzelnen Schlankheitskuren einzugehen,
soll der Klasse vermittelt werden, dass es sich bei Diäten um Veränderungen der
Ernährungsweise durch Reduzierung oder Weglassen verschiedener Bestandteile
der Nahrung, handelt. Viele Jugendliche beteiligen sich sehr aktiv an diesem
Unterrichtsthema und würden gerne alle Facetten der Diäten und des sogenannten
Jo-Jo-Effektes behandeln. Hier ist es der Lehrperson überlassen, wie detailliert sie es
angehen möchte. Wichtig ist es jedoch zu bemerken, dass Diäten zu einer Senkung
des Grundumsatzes und zu einer Reduzierung der Arbeit der Organe führen und der
Körper sich also umstellen muss. Im gleichen Zusammenhang soll man also darauf
hinweisen, dass eine gesündere Ernährung und eine Beibehaltung sportlicher
Aktivitäten vorteilhaft sind, wenn man sein Gewicht reduzieren möchte.
75
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
BMI
Da im Allgemeinen viele Jugendliche mit ihrem Gewicht unzufrieden sind und sich
unwohl in ihrer Haut fühlen, kann jeder eigenständig sein BMI ausrechnen. Viele
werden sich dann bewusst, dass sich das Verhältnis von Körpergröße und
Körpergewicht bei den meisten im Spielraum des Normalgewichtes bewegt und nur
wenige übergewichtig oder untergewichtig sind. Aus verständlichen Gründen ist es
überaus wichtig, dass die Schüler ihre Resultate nicht vortragen müssen, und man
sollte zudem unterstreichen, dass die individuellen Werte jedes Einzelnen, auch von
Fett- und Muskelgewebe abhängig sind und beim Rechnen des Body-Mass-Index
nicht berücksichtigt werden. Beim Erläutern der unten angegebenen Tabelle kann die
Lehrperson anmerken, dass Geschlecht und Alter hier ebenfalls unberücksichtigt
bleiben. In diesem Sinne kommt es schon mal vor, dass große, sehr sportliche
Jugendliche als übergewichtig eingestuft werden.
Auf der folgenden Internetseite kann man sehr einfach den Body-Mass-Index
berechnen:
-
http://www.bzga-kinderuebergewicht.de/adipo_mtp/bmi/bmirechner/rechner.php.
Mit Hilfe der folgenden Tabelle kann man nach Berechnung des Body-Mass-Index
bestimmen, in welcher BMI-Kategorie man sich befindet und welcher Klassifizierung
diese entspricht:
- http://modul.diabetes.uni-duesseldorf.de/bmi/figures/bmi_tabelle.pdf.
Ernährungskrankheiten und Essstörungen
Um das Thema der Essstörungen und Ernährungskrankheiten zu behandeln, habe
ich ein kleines Dossier aus vier Arbeitsblättern zusammengestellt. Die Informationen
dafür stammen aus verschiedenen Quellen:
- http://129.70.40.49/nawi/lernprogramme/ernaehrung/ernaehrung/essstoerung
en1.html
- http://www.schulmilch-echt-cool.de/media/unterrichtsmat.pdf
- http://www.hilfen-zum-helfen.ukh.de/pdf-unterricht/20_Diabetes-Ablaetter.pdf
76
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
In erster Linie geht es darum, sich mit dem Thema der Essstörungen
auseinanderzusetzen.
Während
einer
Stillarbeit
am
Computer
(oder
als
Hausaufgabe) sollen die Jugendlichen in Zweiergruppen die verschiedenen Texte
auf der angegebenen Internetseite sorgfältig durchlesen und die Informationen zur
Magersucht, Bulimie und Esssucht auf dem Arbeitsblatt eintragen. Anhand der
Informationen über diese Essstörungen können sie zudem die Merkmale der
Ernährungskrankheit Adipositas ergänzen. Ein Informationstext zur Laktoseintoleranz
und zur Zuckerkrankheit enthält zudem alle wichtigen Hinweise, die zum Ausfüllen
des 14. Arbeitsblattes herangezogen werden können. Um diese einzelnen
Arbeitsaufträge sorgfältig zu erledigen, benötigen die Schüler ungefähr 30 bis 40
Minuten. Danach kann das Dossier gemeinschaftlich in der Klasse verbessert
werden. Ich habe für die Verbesserungen in dieser Einheit, die fragend-entwickelnde
Methode angewendet. Im Nachhinein glaube ich, dass ein Clustering sich gut für den
Einstieg in diese Einheit geeignet hätte. Fettleibigkeit, Laktoseintoleranz, Diabetes,
Esssucht, Magersucht und Bulimie werden als Schlüsselbegriffe jeweils in die Mitte
eines Blattes geschrieben und die Blätter auf verschiedene Bänke verteilt. Die
Jugendlichen sollen dann zu diesen Themen, Begriffe hinzufügen, die sie mit den
jeweiligen Überschriften assoziieren und diese dann verbinden. 15-20 Minuten
würden, meiner Meinung nach, für diese Arbeit reichen. Wichtig ist, dass die
Jugendlichen sich auf die einzelnen Themen konzentrieren und nicht unter sich zu
diskutieren anfangen. Durch diese Methode erhält man einen Überblick über den
Wissensstand der Klasse. Die entstehenden Cluster erleichtern mein weiteres
Vorgehen, ermöglichen mir den Stoff verständlicher aufzuarbeiten und auf dem
Wissensstand und den Bedürfnissen der Schüler aufzubauen.
5. Didaktisches Material
- Tafel, Tafelbild, Projektor
- Arbeitsblätter mit Lösungen (AB14)
- Computer mit Internetverbindung
77
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
II.4.c. Erweiterungen und Variationen
Allgemeine Informationen 40
Die Ausgabe Nr. 30 der „GEOkompakt“ - Zeitschrift behandelt viele Bereiche, rund
um das Thema „Gesunde Ernährung“. Viele dieser Artikel können als Anreiz und
Informationsquelle dienen, da sie wegen des Schwierigkeitsgrades nicht direkt im
Unterricht genutzt werden können. Trotzdem befinden sich auf einigen Seiten
interessante Informationen zu diesem Thema. Auf der Seite 47 werden zum Beispiel
sieben Grundregeln vorgestellt, die zeigen sollen was „gesund“ überhaupt bedeutet.
Auf den Seiten 50 und 52 wird erklärt, wieso Fette für den Menschen
lebensnotwendig sind und wozu diese im Körper gebraucht werden.
Essstörungen - Was ist das? 52
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet vielseitige
Broschüren zum allgemeinen Thema „Ernährung“ an. Die Broschüre „Essstörungen Was ist das?“ entpuppte sich als sehr interessant und richtet sich an Betroffene,
Angehörige von Betroffenen oder Lehrkräfte, die sich über dieses Thema informieren
möchten. In der Broschüre werden die
Essstörungen zunächst allgemein definiert,
die
Ursachen
Essverhalten
für
ein
abweichendes
beschrieben
Folgeerkrankungen
und
aufgezählt.
die
Des
Weiteren beschäftigt sich die Broschüre mit
der Berechnung des BMI (Body-MassIndex) und der Wachstumskurve für Kinder
und Jugendliche bis 18 Jahre. Anschließend
erfährt man, welche Symptome auf eine
Essstörung
hinweisen
können.
Die
Broschüre berichtet auch über vier Fallbeispiele von Essstörungen (gestörtes
Essverhalten, Magersucht, Bulimie und Binge-Eating-Störung). Schlussendlich
enthält das Dokument noch einige Informationen über Essanfälle und Mischformen
von Essstörungen.
52
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung,
http://www.bzga-essstoerungen.de/index.php?id=243
78
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Um das Thema „Essstörungen“ schülerzentriert zu behandeln, können Poster erstellt
werden. Diese sollen Informationen zu verschiedenen Bereichen der Essstörungen
enthalten. Die Schüler schließen sich in Gruppen zu maximal drei Personen
zusammen, da die Arbeitseinteilung sonst schwierig wird. Jede Gruppe erhält ein
eigenes Thema, das es nun zu entdecken und zu behandeln gilt.
Die einzelnen Themen könnten wie folgt lauten:
- Was ist Bulimie?
- Was ist Magersucht?
- Ursachen und Auslöser einer Essstörung.
- Schönheitsideale und Diäten
- Wie kann ich eine Essstörung erkennen?
- Wie kann man eine Essstörung behandeln?
- Prävention von Essstörungen
Ziel ist es ein gut strukturiertes Informations-Poster zu erstellen. Die Jugendlichen
versuchen ihr Poster übersichtlich zu gliedern, dabei sollen nur solche Informationen
genutzt werden, die für das Verständnis der einzelnen Themen und Unterthemen
wichtig sind. Es wäre von Vorteil, wenn die Schüler auf festem A3 Papier arbeiten
könnten. Somit haben sie mehr Spielraum, um ihre eigenen Ideen zu den einzelnen
Themen umzusetzen und so ihre Kreativität unter Beweis zu stellen. Zusätzlich
ermöglicht die größere Unterlage ihnen eine Schriftgröße zu wählen, die leserlich und
gut erkennbar ist.
Als Informationsquelle sind die Broschüren über Essstörungen der BZgA sehr
nützlich, da hier die Informationen gut präsentiert und erläutert sind. Sicherlich ist es
auch möglich, den Schülern einen Computer mit Internetanschluss zur Verfügung zu
stellen, doch die Informationsvielfalt im Internet ist oft überwältigend. Dadurch haben
die Schüler oft Schwierigkeiten, die relevanten Informationen herauszufiltern. Ein
Computer kann aber durchaus nützlich sein, um passende Fotos oder Grafiken
auszudrucken und dadurch die Plakattexte zu illustrieren.
Mit Hilfe des Posters lernen die Schüler diese Krankheiten besser kennen und
können Informationen innerhalb der Gruppe austauschen. Zusätzlich könnten die
Poster in der Schule ausgestellt werden. Das würde erstens die Motivation und den
79
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Einsatz der Schüler erhöhen und zweitens als interessante Informationsquelle für die
anderen Schüler dienen, die sich für Essstörungen interessieren oder gegebenenfalls
davon betroffen sind.
Magersucht und Bulimie
Die Ausgabe „Ernährungsverhalten“ der Zeitschrift „Unterricht
Biologie“ enthält einige Informationen über Magersucht und
Bulimie. Dieser Artikel ist vom Schwierigkeitsgrad her
gesehen etwas zu komplex, um ihn direkt in der Klasse
einzusetzen,
doch
er
eignet
sich
sehr
gut
als
Informationsquelle für die Lehrkraft. Abhängig vom Niveau der
Klasse können dann verschiedene Informationen für den
Unterricht genutzt werden. 53
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Wegen der langfristigen Folgen einer ungesunden Ernährung, kann man versuchen
die
Schüler
generell
für
das
Thema
der
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
zu
sensibilisieren. Das Buch „Gesundheit – Krankheit, ein Balanceakt“4 enthält unter
anderem wertvolle Informationen zur Arteriosklerose, zum Bluthochdruck, zum
Herzinfarkt und zur Thrombose. Die Methode der Expertengruppen würde sich gut für
dieses
Thema
eignen.
Die
Lehrperson
hat
zudem
die
Möglichkeit
den
Schwierigkeitsgrad dem Niveau der Klasse anzupassen und die wichtigsten
Informationen aus dem Text herauszufiltern.
Allergien
Eine Broschüre des Gesundheitsministeriums
über Nahrungsmittelallergien dokumentiert die
verschiedenen Allergien. Die Broschüre, die
sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch
erhältlich ist, enthält unter anderem Definitionen
der verschiedenen Allergietypen, der Stoffe, die
Allergien auslösen können und Tipps für
Allergiker. Hier wird auch auf den Unterschied zwischen Intoleranzreaktionen und
53
Unterricht Biologie - Ernährungsverhalten (Nr. 207)
80
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Allergien aufmerksam gemacht. Je nach Interesselage oder pädagogischem
Anliegen kann das eine oder das andere Thema kann also zum gleichen Zeitpunkt
im
Unterricht
behandelt
werden.
Die
Broschüre
kann
direkt
beim
Gesundheitsministerium bestellt werden.54
II.5. Zusätzliches didaktisches Material
Bücher und Themenhefte
- Anatomie - Bildatlas Biologie - DVD 1, Aulis Verlag, ISBN: 978-3-7614-2877-1
- Anatomie und Physiologie, Urban & Fischer, ISBN: 978-3-437-26531-0
- Biologie im Alltag: Gesunde Ernährung, Praxisorientierte Materialien zu Vitaminen,
Mineralstoffen & Co, Persen Verlag, ISBN: 978-3-403-23098-4
- Chemie Lebensmittel Themenheft, Aulis Verlag, Heft 1/61 - Januar/2012
- Chemie und Supermarkt - Informationen zum Einkauf, Aulis Verlag, ISBN: 978-37614-2624-1
- Einfache Schulversuche zur Lebensmittelchemie, Aulis Verlag, ISBN: 978-3-76142261-8
- Erlebnis Naturwissenschaften 6, Schroedel, ISBN: 978-3-507-77340-0
- Fokus Biologie 2/3, Cornelsen, ISBN: 978-3-06-012967-6
- Hauswirtschaft für Anfänger, Das kleine 1x1 rund um Küche und Ernährung, Auer
Verlag, ISBN: 978-3-403-06316-2
- Hauswirtschaft
für
Fortgeschrittene,
Rund
um
Küche,
Ernährung,
Berufsorientierung und Verbraucherkunde, Auer Verlag, ISBN: 978-3-403-07106-8
- Mensch Rundum Fit!, MIC, ISBN: 978-3-942658-05-8
- Nahrung und gesunde Ernährung, Lernen an Stationen im Biologieunterricht, Auer
Verlag, ISBN: 978-3-403-06946-1
- Prisma Kompakt, Klett, ISBN: 978-3-12-068615-6
- Verbraucherführerschein: Gesunde Ernährung, Vermittlung lebenspraktischer
Kompetenzen, Persen Verlag, ISBN: 978-3-8344-3267-4
- Verbraucherführerschein: Hygiene und Gesundheit, Vermittlung lebenspraktischer
Kompetenzen, Persen Verlag, ISBN: 978-3-403-23150-9
54
Nahrungsmittelallergien (2003) Gesundheitsministerium, http://www.ms.public.lu
81
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Arbeitsblätter
- Biologie heute, Lehrerhandbuch für den Sekundarbereich I, Schroedel, ISBN: 9783-50-776010-3
- Menschenkunde I, Arbeitsblätter Biologie, Klett, ISBN: 978-3-12-030104-2
- Fokus Biologie 2/3, Cornelsen, KV51-KV56, ISBN: 978-3-06-012967-6
- Lehrerhandbuch Biologie 2/3, Cornelsen, ISBN: 978-3-464-04317-2
- Natura 1 - Biologie für Gymnasien, Lehrerband 1, Klett, ISBN: 978-3-12-045479-3
- Natura 2 - Biologie für Gymnasien, Lehrerband Teil B, Klett, ISBN: 978-3-12045396-3
- Natura 5/6, Lehrerband, Klett, ISBN: 978-3-12-045769-5
- Natura 7/10, Lehrerband Teil B, Klett, ISBN: 978-3-12-045292-8
- Prisma Naturwissenschaft 5/6, Lehrerband 2, Klett, ISBN: 978-3-12-068620-0
Broschüren
aid (http://www.aid.de)
- die aid-Ernährungspyramide (Poster)
- Clever essen und trinken mit der aid-Ernährungspyramide, Baustein für
erlebnisorientiertes Lernen in der Grundschule
- Gemüse und Obst: Nimm 5 am Tag! Baustein für erlebnisorientiertes Lernen in der
Grundschule
- Leichter, aktiver, gesünder, Tipps für Ernährung und Sport bei Babyspeck und
mehr
BZgA (http://www.bzga.de)
- Gesundheitserziehung und Schule, Essgewohnheiten
Nationales Gesundheitsministerium (http://www.ms.public.lu)
- Frühstücken und essen in der Pause
- Freude am gesunden Essen, Spaß an der Bewegung!
Digitale Medien
- Ernährung und Verdauung des Menschen, Sek. 1, DVD, GIDA
- Food / News - Didaktisches Material, CD-ROM, aid
- Vollwertiges essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE, CD-ROM, aid
82
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Internetseiten
- aid Medienkatalog
http://shop.aid.de/_assets/blaetterkatalog/3264/index.html
- Lehrer-online
http://www.lehrer-online.de/691309.php
- School-Scout
http://www.school-scout.de/22382-biologie-bewegung-und-verdauung
83
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
84
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
III. Schülerevaluation
III.1. Evaluationsbogen zum Thema ‘’Gesunde Ernährung’’
Das durchgeführte Projekt stellt sich aus vier Unterthemen zusammen: „Nährstoffe“,
„Verdauung“,
„gesunde
Ernährung“
sowie
„Essstörungen
und
Ernährungs-
krankheiten“. Wie schon in der Einleitung erklärt, gelten Herz-Kreislauf-Erkrankungen
als häufigste Todesursache in den westlichen Ländern. Unsere Ernährung
beeinflusst
unser
Wohlbefinden,
unsere
Leistungsfähigkeit
und
unsere
Lebensqualität. In Bezug auf die Gesundheitserziehung, möchte ich die Jugendlichen
durch meinen Unterricht, dazu ermutigen eine gesunde Lebensweise zu bevorzugen
und selbst Verantwortung zu übernehmen.4 Um die Ernährungsgewohnheiten der
Jugendlichen zu analysieren, ihnen die Regeln einer gesunden Lebensweise
vorzuführen und sie zu einer Ernährungsumstellung zu bewegen, habe ich in zwei 9eKlassen zu Beginn und im Anschluss an die Behandlung des Unterthemas „Gesunde
Ernährung“ jeweils einen Evaluationsbogen erstellt. Die Schülerevaluation spielt im
Unterricht eine überaus wichtige Rolle, einerseits für das Lehrpersonal, anderseits für
die Jugendlichen selbst. Die Schüler fühlen sich dadurch mit in den Unterricht
einbezogen, lernen sich selbst genauer einzuschätzen und verantwortungsbewusster
und autonomer zu handeln. Die Auswertung ermöglicht der Lehrkraft zudem sich ein
Bild von der Klasse zu verschaffen, eine Rückmeldung aus Schülersicht in Bezug auf
den Unterricht zu erhalten und den Unterricht dementsprechend umzugestalten und
zielorientierter aufzubauen.
Einige dieser Fragen befassen sich mit der Regelmäßigkeit, der Dauer, dem
Zeitpunkt oder dem Ort der Einnahme, andere analysieren den Verzehr
verschiedener Lebensmittel oder Getränke. Hinzu kommen einige persönlichere
Fragen, wie zum Beispiel Angaben von Größe und Gewicht, Aussagen über die
Einstellung zur gesunden Ernährung, die Bereitschaft zur Umstellung der
Ernährungsgewohnheiten und das Ausüben sportlicher Aktivitäten. Nachdem das
Unterthema der gesunden Ernährung im Unterricht erläutert worden ist, sollen die
Jugendlichen einen zweiten anonymen Evaluationsbogen ausfüllen. Hier geht es
zuerst um die Begutachtung des Aufbaus der Unterrichtseinheit aus Schülersicht.
Dann
sollen
die
Schüler
ein
weiteres
Mal
ihre
Bereitschaft
zu
einer
Nahrungsumstellung erläutern.
85
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Die Auswertung dieser Evaluationsbögen ermöglicht es, mir einen Überblick über die
generellen Essgewohnheiten der Klasse zu verschaffen und über die persönliche
Einstellung der Schüler zum Thema, insbesondere, ob sich die Einstellung einiger
Schüler in Bezug auf die gewonnenen Erkenntnisse maßgeblich verändert hat oder
eher nicht, sowie den Grad ihrer Zufriedenheit mit dem Aufbau der Unterrichtseinheit
zu untersuchen. Die Antworten und Resultate einiger Fragen der Evaluationsbögen
wurden danach in der Klasse diskutiert. Auf den folgenden Seiten werde ich die
Auswertung der Evaluationsbögen beschreiben.
Allgemeine Informationen zur Zielpopulation (Grafik 1)
Die Gesamtteilnehmerzahl am Evaluationsbogen beträgt 42 Jugendliche aus zwei
verschiedenen 9eTE-Klassen des LNB, darunter sind 52,4 % männlich und 47,6%
weiblich.
Geschlechtsverteilung der Befragten
♂
47,6%
52,4%
♀
Grafik 1: Geschlechtsverteilung der Befragten
86
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
III.2. Auswertung des ersten Evaluationsbogens zum Thema „Gesunde
Ernährung“
1) Welche Mahlzeiten nimmst du regelmäßig ein? (Grafik 2)
Von den befragten Schülern nehmen 47,6% (20/42) regelmäßig ein Frühstück,
26,2% (11/42) eine Zwischenmahlzeit am Morgen, 88,1% (37/42) ein Mittagessen,
42,9% (18/42) eine Zwischenmahlzeit am Nachmittag und 76,2% (32/42) ein
Abendessen ein.
Welche Mahlzeiten nimmst du regelmäßig ein?
100%
88,1%
76,2%
80%
60%
47,6%
42,9%
40%
26,2%
20%
0%
Frühstück
Zwischenmahlzeit
am Morgen
Mittagessen
Zwischenmahlzeit
am Nachmittag
Abendessen
Grafik 2: Regelmäßig eingenommene Mahlzeiten
2) Wann nimmst du die Hauptmahlzeit ein? (Grafik 3)
Für 2,4% (1/42) der Schüler stellt das Frühstück die Hauptmahlzeit dar. 73,8%
(31/42) von ihnen sehen das Mittagessen als Hauptmahlzeit an und 38,1% (16/42)
das Abendessen. Einige Schüler, 14,3% (6/42), haben mehrere Nahrungsaufnahmen
als Hauptmahlzeiten angekreuzt, da sie sich nicht für eine entscheiden konnten.
87
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Wann nimmst du die Hauptmahlzeit ein?
2,4%
Morgens
38,1%
Mittags
Abends
73,8%
Grafik 3: Hauptmahlzeit
3) Wo nimmst du die Hauptmahlzeit ein? (Grafik 4)
81,0% (34/42) nehmen ihre Hauptmahlzeit zu Hause, 14,3% (6/42) in der Kantine,
33,3% (14/42) im Imbiss und 11,9% (5/42) im Restaurant zu sich. 17 Schüler haben
wiederum mehrere Antworten angekreuzt.
Wo nimmst du die Haupmahlzeit ein?
100%
81,0%
80%
60%
40%
33,3%
20%
14,3%
11,9%
0%
Zu Hause
Kantine
Imbiss
Restaurant
Grafik 4: Ort der Hauptmahlzeit
88
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
4) Wie nimmst du die Hauptmahlzeit üblicherweise ein? (Grafik 5)
Die meisten Schüler (88,1%) essen mit anderen zusammen; nur 11,9% essen
meistens alleine.
Wie nimmst du die Hauptmahlzeit üblicherweise ein?
11,9%
zusammen
alleine
88,1%
Grafik 5: Einnahme der Hauptmahlzeit
5) Wie lange dauert bei dir eine Mahlzeit? (Grafik 6)
Das Frühstück dauert bei 81% (34/42) der Schüler weniger als 15 Minuten, bei
11,9% (5/42) zwischen 15 und 30 Minuten und bei 7,1% (3/42) mehr als eine halbe
Stunde.
Das Mittagessen dauert bei 21,4% (9/42) der Schüler weniger als 15 Minuten, bei
52,4% (22/42) zwischen 15 und 30 Minuten und bei 26,2% (11/42) mehr als eine
halbe Stunde.
Das Abendessen dauert bei 33,3% (14/42) der Schüler weniger als 15 Minuten, bei
52,4% (22/42) zwischen 15 und 30 Minuten und bei 14,3% (6/42) mehr als eine
halbe Stunde.
Nicht jeder Jugendliche hat bei dieser Frage jeweils eine Zeit für die drei Mahlzeiten
angegeben, da Verschiedene zum Beispiel kein Frühstück zu sich nehmen. In
diesem Fall wurden 0 Minuten als Zeit eingegeben.
89
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Wie lange dauert bei dir eine Mahlzeit?
90%
81,0%
80%
70%
60%
52,4%
52,4%
< 15'
50%
15- 30'
40%
> 30'
33,3%
26,2%
30%
21,4%
20%
10%
14,3%
11,9%
7,1%
0%
Frühstück
Mittagessen
Abendessen
Grafik 6: Durchschnittsdauer der verschieden Mahlzeiten
6) Welche Getränke trinkst du am meisten? (Grafik 7)
Von den Befragten trinken 47,6% (20/42) am meisten Wasser, ungesüßte Tees und
verdünnte Saftschorlen. 21,4% (9/42) trinken Milch, Kakao und Säfte. Die Mehrheit
trinkt Limonade und Cola, 59,5% (25/42). Einige Schüler haben als meistgetrunkene
Getränke zwei Kategorien angekreuzt.
Welche Getränke trinkst du am meisten?
70%
59,5%
60%
50%
47,6%
40%
30%
21,4%
20%
10%
0%
Wasser, ungesüβte Tees,
verdünnte Saftschorlen
Milch, Kakao, Saft
Limonade, Cola
Grafik 7: Meistgetrunkene Getränke
90
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
7) Welche Bausteine gehören zu deinem Pausenfrühstück? (Grafik 8)
Für 16,7% (7/42) Schüler gehören Müsliriegel und Milch zum Pausenfrühstück,
Schokoriegel und Energy-Drinks für 28,6% (12/42) der Befragten sowie Wasser,
Brot und Obst für fast die Hälfte: 45,2% (19/42). Einige Schüler, 9,5% (4/42), haben
die Frage nicht beantwortet, da sie in der Pause keine Nahrung zu sich nehmen.
Welche Bausteine gehören zu deinem Pausenfrühstück?
50%
45,2%
40%
28,6%
30%
20%
16,7%
9,5%
10%
0%
Müsliriegel + Milch
Schokoriegel +
Energydrinks
Wasser, Brot, Obst
keine Antwort
Grafik 8: Bausteine des Pausenfrühstücks
8) Wie oft besuchst du ein Fastfood Restaurant? (Grafik 9)
Etwas weniger als die Hälfte der Schüler, 42,9% (18/42), besucht mehrmals die
Woche ein Fastfood Restaurant, 31,0% (13/42) dagegen einmal pro Woche. Ein
Viertel der Befragten, 23,8% (10/42), besuchen eher selten ein solches Restaurant.
91
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Wie oft besuchst du ein Fastfood Restaurant?
50%
42,9%
40%
31,0%
30%
23,8%
20%
10%
2,3%
0%
> 1/ Woche
1/ Woche
selten oder nie
keine Antwort
Grafik 9: Beliebtheit von Fastfood Restaurants
9) Wie oft verzehrst du folgende Lebensmittel und Getränke? (Tabelle 2)
61,9% der Jugendlichen verzehren täglich Milchprodukte, 54,8% einmal die Woche
Fisch, 59,5% täglich Fleisch, 52,4% einmal die Woche Eier, 54,8% täglich Obst
oder/und Gemüse, 40,5% einmal die Woche Süßigkeiten und 76,2% trinken
mehrmals täglich Wasser.
mehrmals täglich
täglich
1x / Woche
1x / Monat
nie
26,2 %
61,9%
9,5%
0%
2,4%
0%
2,4%
54,8%
35,7%
7,1%
Fleisch
9,5%
59,5%
31,0%
0%
0%
Eier
4,7%
23,8%
52,4%
14,3%
4,8%
Wasser
76,2%
19,0%
2,4%
2,4%
0%
Obst/ Gemüse
28,7%
54,8%
16,7%
0%
0%
Süßigkeiten
9,5%
38,1%
40,5%
7,1%
4,8%
Milchprodukte
Fisch
Tabelle 2: Verzehr verschiedener Lebensmittel und Getränke
92
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
10) Allgemeine Einschätzung
a) Body-Mass-Index (BMI) (Grafik 10+11+12)
Anhand der Informationen zu Geschlecht, Gewicht und Größe der Jugendlichen
habe ich die Werte des Body-Mass-Index berechnen können. In einer veröffentlichten
Broschüre der BzGA zu den Essstörungen sind die Wachstumskurven für den BMI
dargestellt.53
Grafik 10: Wachstumskurven – BMI (BzGA-Broschüre)
Die meisten der Befragten sind zwischen 15 und 16 Jahre alt. Basierend auf dieser
Tabelle, habe ich die BMI-Werte dementsprechend in drei Kategorien eingegliedert:
- Untergewicht: BMI < 18
- normales Gewicht: 18<BMI<25
- Übergewicht: BMI >25
Die zwei folgenden Grafiken zeigen die BMI-Verteilung der befragten Mädchen und
Jungen.
Bei den Mädchen haben, laut Tabelle, 77,8% ein normales Gewicht, 11,1%
Untergewicht und 11,1% Übergewicht.
93
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
BMI (weiblich)
100%
77,8%
80%
60%
40%
20%
11,1%
11,1%
0%
<18
18-25
25-30
Grafik 11: BMI-Verteilung der befragten Mädchen
Bei den Jungen werden 77,3% als normalgewichtig eingestuft, 9,1% gelten als
untergewichtig und 13,6% als übergewichtig.
BMI (männlich)
100%
77,3%
80%
60%
40%
20%
13,6%
9,1%
0%
<18
18-25
25-30
Grafik 12: BMI-Verteilung der befragten Jungen
94
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
b) Was verstehst du unter vollwertigem Essen? (Grafik 13)
Für 14,3% (6/42) der Befragten zählt Obst und Gemüse zu vollwertigem Essen. Drei
Viertel der Schüler (71,4% - 30/42) verbinden mit vollwertigem Essen eine
abwechslungsreiche Mahlzeit. 9,5% (4/42) der Schüler sehen keinen Nutzen in
vollwertigem Essen, da sie glauben dieses würde nur für Übergewichtige gelten.
Diese Frage wurde zweimal nicht beantwortet.
Was verstehst du unter vollwertigem Essen?
9,5%
4,8% 14,3%
Obst und Gemüse
abwechslungsreiche Mahlzeit
Nutzlos es sei denn für
Übergewichtige
keine Antwort
71,4%
Grafik 13: Bedeutung von vollwertigem Essen
c. Welche der folgenden Aussagen trifft am meisten auf dich zu? (Grafik 14)
Ein Drittel der Schüler, 31,0% (13/42), geben an auf eine gesunde Ernährungsweise
mit viel Obst und Gemüse zu achten. Mehr als die Hälfte, 54,8% (23/42), sagen aus
des Öfteren in Stresssituationen, bei Nervosität oder auch bei Langweile zu essen.
2,4% (1/42) der Befragten zählen ständig Kalorien aus Angst dick zu werden und
11,9% (5/42) haben diese Frage nicht beantwortet.
95
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Welche der folgenden Aussagen trifft am meisten auf dich zu?
60%
54,8%
50%
40%
31,0%
30%
20%
11,9%
10%
2,4%
0%
Ich achte auf eine
Ich esse oft aus
Ich zähle ständig
gesunde Ernährung mit Langeweile, wegen Kalorien aus Angst dick
viel Obst und Gemüse Stress oder Nervosität
zu werden
keine Antwort
Grafik 14: Aussagen zu der persönlichen Ernährungsweise
d. Was hältst du von gesunder Ernährung? (Grafik 15)
Gesunde Ernährung ist für mehr als die Hälfte der Schüler, 52,3% (22/42), wichtig;
42,9% (18/42) sind nur mäßig daran interessiert; und 4,8% (2/42) sind nicht daran
interessiert.
Was hältst du von gesunder Ernährung?
60%
52,3%
50%
42,9%
40%
30%
20%
10%
4,8%
0%
viel
geht so
nichts
Grafik 15: Einstellung zur gesunden Ernährung im Allgemeinen
96
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
e. Denkst du dass du dich gesund ernährst? (Grafik 16)
26,2% (11/42) der Befragten sind der Meinung dass sie sich gesund ernähren; 9,5%
(4/42) scheinen sich nicht gesund zu ernähren. Die meisten Schüler, 64,3% (27/42),
behaupten sich manchmal gesund zu ernähren.
Denkst du, dass du dich gesund ernährst?
80%
64,3%
60%
40%
26,2%
20%
9,5%
0%
ja
nein
manchmal
Grafik 16: Selbsteinschätzung der Jugendlichen bezüglich der gesunden Ernährung
f. Achtest du auf deine Figur? (Grafik 17)
80,0% (16/20) der befragten Mädchen scheinen auf ihre Figur zu achten, 15,0%
(3/20) hingegen nicht. Diese Frage wurde von einer Schülerin nicht beantwortet. Bei
den Jungen achtet nur die Hälfte, 52,4% (11/21), auf die Figur.
Achtest du auf deine Figur?
100%
80,0%
80%
60%
52,4%
47,6%
40%
15,0%
20%
0%
Mädchen
Jungen
Ja
Mädchen
Jungen
Nein
Grafik 17: Beachten der eigenen Figur
97
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
g. Wie oft treibst du Sport? (Grafik 18)
Die Meisten der Befragten, 76,2% (32/42), treiben mehrmals die Woche Sport; 19,0%
(8/42) einmal pro Woche und 4,8% (2/42) eher selten oder nie.
Wie oft treibst du Sport?
100%
80%
76,2%
60%
40%
19%
20%
4,8%
0%
> 1/ Woche
1/ Woche
Selten oder Nie
Grafik 18: Häufigkeit von sportlicher Aktivität
h. Würdest du deine Ernährungsgewohnheiten gerne umstellen? (Grafik 19+20)
Mehr als die Hälfte der Schüler, 54,8% (23/42), würde ihre Ernährung gerne
umstellen; 45,2% (19/42) dagegen nicht.
Würdest du deine Ernährungsgewohnheiten gerne umstellen?
60%
54,8%
50%
45,2%
40%
30%
20%
10%
0%
ja
nein
Grafik 19: Interesse an einer Ernährungsumstellung
98
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Die Schüler, die ihre Ernährungsgewohnheiten umstellen wollen, haben folgende
Verbesserungsmöglichkeiten vorgeschlagen:
- 19,0% (8/42) würden weniger Süßigkeiten essen,
- 14,3% (6/42) würden im Allgemeinen gesünder essen,
- 14,3% (6/42) würden mehr Obst und Gemüse zu sich nehmen,
- 9,5% (4/42) würden weniger essen,
- 7,1% (3/42) würden weniger Fastfood essen,
- 4,8% (2/42) würden mehr Wasser (1/42) und weniger Softdrinks (1/42) trinken,
- 2,4% (1/42) würden mehr auf ihr Gewicht achten,
- und 2,4% (1/42) würden morgens frühstücken.
Änderung der Ernährungsgewohnheiten
19,0%
20%
15%
14,3%
14,3%
9,5%
10%
7,1%
4,8%
5%
2,4%
2,4%
0%
gesünderes Obst und
Essen
Gemüse
mehr
Wasser
trinken,
weniger
Softdrinks
auf das
Gewicht
achten
weniger
weniger
weniger frühstücken
essen Süβigkeiten Fastfood
Grafik 20: Änderung der Ernährungsgewohnheiten
III.3. Auswertung des zweiten Evaluationsbogens zum Thema „Gesunde
Ernährung“
1) Wie hat dir die Unterrichtseinheit zum Thema „Gesunde Ernährung“
gefallen? (Grafik 21)
50% (21/42) der Schüler hat die Unterrichtseinheit zum Thema „Gesunde Ernährung“
gut gefallen, 40,5% (17/42) äußerten sich nicht dazu und 9,5% (4/42) waren nicht
daran interessiert.
99
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Wie hat dir die Unterrichtseinheit gefallen?
60%
50,0%
50%
40,5%
40%
30%
20%
9,5%
10%
0%
gut
keine Meinung
nicht interessiert
Grafik 21: Zufriedenheit mit der Unterrichtseinheit
2) Wie hast du den Schwierigkeitsgrad des Unterrichts empfunden? (Grafik 22)
42,9% (18/42) der Befragten empfanden die Unterrichtseinheit zum Thema „Gesunde
Ernährung“ als schwierig, die anderen 57,1% (24/42) nicht.
Wie hast du den Schwierigkeitsgrad des Unterrichts empfunden?
42,9%
schwierig
einfach
57,1%
Grafik 22: Schwierigkeitsgrad des Unterrichts zum Thema "Gesunde Ernährung"
100
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
3) War die Unterrichtseinheit übersichtlich gestaltet? (Grafik 23)
Für die meisten Schüler, 85,7% (36/42), war die Unterrichtseinheit übersichtlich
gestaltet, 14,3% (6/42) hingegen waren anderer Meinung.
War die Unterrichtseinheit übersichtlich gestaltet?
100%
85,7%
80%
60%
40%
20%
14,3%
0%
ja
nein
Grafik 23: Übersichtliche Gestaltung des Unterrichts
4) Welche Methoden haben dir beim Verstehen des Stoffes weitergeholfen?
(Grafik 24)
Bei dieser Frage gab es mehrere Antwortmöglichkeiten zum Ankreuzen:
- Praktikum zu den Nährstoffen: 40,5% (17/42)
- Anfertigung der Ernährungspyramide: 40,5% (17/42)
- Filme: 26,2% (11/42)
- Photolangage: 21,4% (9/42)
- Ernährungsspiel: 16,7% (7/42)
- Ernährungsberaterin: 9,5% (4/42)
101
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Welche Methoden haben dir beim Verstehen des Stoffes
weitergeholfen?
50%
40,5%
40,5%
40%
26,2%
30%
21,4%
16,7%
20%
9,5%
10%
0%
Grafik 24: Einfluss der verschiedenen Methoden auf das Verstehen des Stoffes
5) Würdest du deine Ernährungsgewohnheiten gerne umstellen? (Grafik 25)
40,5% (17/42) der Befragten würden ihre Ernährungsgewohnheiten gerne umstellen,
nachdem das Thema in der Klasse behandelt wurde, 59,5% (25/42) dagegen nicht.
Würdest du deine Ernährungsgewohnheiten jetzt gerne umstellen?
70%
60%
50%
59,5%
54,8%
45,2%
40,5%
40%
ja
30%
nein
20%
10%
0%
vor der Unterrichtseinheit
nach der Unterrichtseinheit
Grafik 25: Umstellung der Ernährungsgewohnheiten vor und nach der Unterrichtseinheit
102
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Wenn ja, was würdest du ändern? (Grafik 26)
Unter den Schülern, die ihre Ernährungsgewohnheiten gerne umstellen, würden:
- 26,2% (11/42) im Allgemeinen gesünder essen,
- 16,7 (7/42) mehr Obst und Gemüse essen,
- 14,3% (6/42) mehr Wasser trinken und 2,4% (1/42) weniger Softdrinks zu sich
nehmen, zusammen sind es 16,7%
- 9,5% (4/42) weniger Süßigkeiten essen.
- 2,4% (1/42) weniger essen.
Die folgende Grafik zeigt den Vergleich der Änderungsvorschläge vor und nach der
Unterrichtseinheit.
Änderung der Ernährungsgewohnheiten vor und nach der
Unterrichtseinheit
30%
26,2%
25%
19,0%
20%
15%
14,3%
16,7%
14,3%
16,7%
9,5%
10%
9,5%
7,1%
4,8%
5%
2,4%
2,4%
2,4%
0%
gesünderes
Essen
Obst und
Gemüse
mehr
Wasser
trinken,
weniger
Softdrinks
auf das
Gewicht
achten
vor der Unterrichtseinheit
weniger
essen
weniger
Süβigkeiten
weniger
Fastfood
frühstücken
nach der Unterrichtseinheit
Grafik 26: Änderung der Ernährungsgewohnheiten vor und nach der Unterrichtseinheit
Allgemein kann man erkennen, dass mehr Schüler nach der Unterrichtseinheit
vorhaben gesünder zu essen, mehr Obst und Gemüse zu verzehren und mehr
Wasser und weniger Softdrinks zu sich zu nehmen. Es haben weniger Jugendliche
angegeben weniger essen und weniger Süßigkeiten verzehren zu wollen.
103
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
6) Welche Themen hättest du noch gerne in Bezug auf die Ernährung
behandelt?
Folgende Themen hätten die Befragten noch gerne zusätzlich in der Klasse
behandelt:
- Fastfood und Energy-Drinks
- Kalorienzahl der einzelnen Lebensmittel und Diätvorschläge
- Ernährung verschiedener Gruppen: z.B. Sportler oder schwangerer Frauen
- Langzeitkonsequenzen einer falschen Ernährung für den Körper
7) Welche Verbesserungsvorschläge hast du für die Unterrichtseinheit?
Im Allgemeinen haben viele Schüler die Unterrichtseinheit gut und interessant bis
sehr interessant eingestuft.
Um die Unterrichtseinheit besser zu gestalten, schlagen die Jugendlichen vor:
- mehr Filme zu zeigen
- mehr praxisbezogene Lehrmethoden einzuführen
- und weniger ins Heft aufzuschreiben.
III.4. Auswertung und Diskussion der beiden Evaluationsbögen
In den folgenden Abschnitten werde ich die einzelnen Antworten und Schülerbeiträge
der, in den Klassen durchgeführten Umfrage zum Thema „Ernährung“ untersuchen
und auswerten. Hierbei werde ich die Reihenfolge der beantworteten Fragen
berücksichtigen und die verschiedenen Ergebnisse teilweise wiederholen, um
diesbezüglich Stellung nehmen zu können. Wie schon vorhin angedeutet, wurde der
erste Evaluationsbogen jeweils am Anfang der Unterrichtseinheit „Gesunde
Ernährung“
ausgeteilt
und
beantwortet.
Im
Allgemeinen
werden
hier
die
Essgewohnheiten der Jugendlichen der 9e-Klassen untersucht und ihre Einstellung
zur gesunden Ernährung dargelegt. Man erfährt zudem, ob sie regelmäßig Sport
treiben, mit ihrer Lebensweise zufrieden sind oder die Essgewohnheiten gerne
umstellen würden.
Der zweite Evaluationsbogen befasst sich mit der Begutachtung der Schüler
betreffend
die
Gestaltung,
das
Verständnis,
die
Themenwahl
und
den
Schwierigkeitsgrad der gesamten Unterrichtseinheit zum Thema „Ernährung“. Infolge
104
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
der Auswertung der Evaluationsbögen konnte ich Verbesserungen vornehmen und
den Unterricht anhand ergänzender und variierender Themen weitläufig ausbauen.
Die Auswertung des ersten Evaluationsbogens hat Folgendes ergeben:
Wenn man sich auf drei Hauptmahlzeiten täglich basiert, nehmen mehr als drei
Viertel der Befragten das Mittag- und Abendessen regelmäßig ein, das Frühstück
jedoch nur weniger als die Hälfte (Grafik 2). Fast drei Viertel der Schüler nehmen ihre
erste „richtige“ Mahlzeit erst, streng genommen, in der Mittagspause zu sich (Grafik
3). Als die Resultate in der Klasse besprochen wurden, gaben die Schüler an, dass
sie aus Zeitmangel nicht frühstücken und sowieso morgens keinen Hunger
verspüren, das sei dann im Laufe der Zeit zu einer Gewohnheit geworden. Hinzu
kommt, dass viele auf Grund einer „chaotischen Veranlagung“ erst am frühen
Morgen einpacken oder schnell noch den Stoff überfliegen.
Vor einigen Jahren wurde, auf internationaler Ebene, eine Studie zu den
Gesundheitsgewohnheiten der Kinder und Jugendlichen durchgeführt. Diese zeigt
ebenfalls, dass nur die Hälfte der Jugendlichen dieses Alters in Luxemburg
frühstückt. Im internationalen Vergleich liegt Luxemburg hiermit in der unteren Hälfte
der Grafik 27.19
105
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
19
Grafik. 27: Anteil der 15-jährigen Schüler die jeden Morgen frühstücken.
106
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Die Studie zeigt außerdem, dass die Frühstückseinnahme vom Kindesalter bis zum
Jugendalter abnimmt.19
19
Grafik. 28: Anzahl der Kinder/Jugendlichen die täglich frühstücken.
Besser wäre es jedoch schon morgens beim Frühstück genügend Energie zu sich zu
nehmen um gesünder und leistungsfähiger in den Tag zu starten. Verschiedene
Studien wie zum Beispiel eine US-Studie, die im Fachmagazin „Circulation“
veröffentlicht wurde, weisen auf die Bedeutung des Frühstücks bei Jugendlichen und
Erwachsenen
hin.55
Diese
Langzeitstudie
bezieht
sich
auf
die
Ernährungsgewohnheiten und den Gesundheitszustand von 26900 Männern und
beinhaltet
Informationen
aus
16
Jahren
Studie.
Sie
hat
ergeben,
dass
Frühstücksmuffel ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko haben und das Frühstück die
wichtigste Mahlzeit des Tages darstellt. Die Forscher weisen auch darauf hin dass
das Weglassen dieser Mahlzeit zu Problemen wie Fettleibigkeit, Bluthochdruck,
55
Cahill, E.L. (2013). Prospective Study of Breakfast Eating and Incident Coronary Heart Disease in a
Cohort of Male US Health Professionals. Circulation. 128: 337-343
107
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
hohem Cholesterinspiegel oder Diabetes führt und so auch das Herzinfarkt-Risiko
steigert.56
In dem gleichen Zusammenhang wurde eine weitere Studie bei 5625 Schülern
zwischen 10 und 18 Jahren durchgeführt. Ziel dieser Studie war es herauszufinden,
ob es einen Zusammenhang zwischen dem Einnehmen von Frühstück und
Herzkreislauf-Risikofaktoren gibt. Man fand heraus, dass der Durchschnittswert von
Cholesterin sowie der Body-Mass-Index in der Gruppe der Jugendlichen, welche
eher selten frühstücken, höher liegen. In dieser Gruppe haben die Schüler
schlechtere Cholesterinwerte, ein erhöhtes Risiko für
metabolische Syndrom.56 Das sogenannte
Übergewicht und das
metabolische Syndrom ist eine
Erkrankung, welche durch Faktoren wie Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Blutfettwerte
und Insulinresistenz charakterisiert wird und ein Risikofaktor für koronare
Herzkrankheiten darstellt. Ein gesunder Lebensstil ohne Überernährung und mit viel
Bewegung
hilft
dem
metabolischen
Syndrom
vorzubeugen.29
Um
die
Zusammensetzung eines gesunden Frühstücks zu verbildlichen, kann man als
Lehrperson, zum Beispiel anhand einer Praktikumseinheit in der Klasse, ein
gesundes Frühstücksbuffet zusammenstellen. Es ist für Jugendliche wichtig,
morgens dem Körper die nötige Energie zuzuführen, um nach einer nächtlichen
Nahrungskarenz sofort aktiv in den Tag zu starten und in der Schule sowie beim
Lernen leistungsfähiger zu sein. Außerdem hilft regelmäßiges Frühstücken dem
Körper ein konstantes Gewicht zu halten.57,58
In Grafik 3 wird veranschaulicht, dass 73,8% das Mittags- und 38,1% das
Abendessen als Hauptmahlzeit sehen. Für nur 2,4% stellt das Frühstück eine
Hauptmahlzeit dar. Der Vergleich und die Auswertung von Grafik 2 und 3 zeigen also
deutlich, dass die Jugendlichen das Mittagsessen als Hauptmahlzeit sehen und
dieses deshalb auch regelmäßig einnehmen. Interessant ist auch zu beobachten,
dass sie die Bedeutung und Wichtigkeit des Frühstücks als sehr gering einstufen, da
dieses von ihnen überhaupt nicht als Hauptmahlzeit wahrgenommen und auch nicht
regelmäßig eingenommen wird. Es ist also nötig den Jugendlichen die Ergebnisse
56
Shafiee G, Kelishadi R, Qorbani M et al. (2013) Association of breakfast intake with cardiometabolic
risk factors. J Pediatr (Rio J). 2013 Sep 9
57
Hoyland A, Dye L, Lawton CL. (2009). Systematic review of the effect of breakfast on the cognitive
performance of children and adolescents. Nutrition Research Reviews 22(2):220-243.
58
Benton D, Parker PY. (1998). Breakfast, blood glucose, and cognition. American Journal of Clinical
Nutrition 67(4):772S-778S.
108
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
der oben genannten Studien vor Augen zu führen, damit sie sich der Wichtigkeit
einer regelmäßigen Einnahme der einzelnen Mahlzeiten bewusst werden.
81% der Jugendlichen haben bei Frage 3 angegeben, dass sie ihre Hauptmahlzeit zu
Hause zu sich nehmen. Interessant ist hier zu bemerken, dass die Jugendlichen nur
über 50 Minuten Mittagspause verfügen. Man kann daraus folgern, dass viele
Schüler versuchen in dieser kurzen Zeitspanne nach Hause zu gehen, um dort zu
Mittag zu essen. Während der Diskussion gaben die Schüler an die komplette
Mahlzeit, die sie zu Hause zu sich nehmen, sei es mittags oder abends, als
Hauptmahlzeit zu empfinden.
Die Grafik 4 zeigt zudem, dass die Jugendlichen im Allgemeinen den Imbiss der
Kantine vorziehen. Wenige nehmen ihre Hauptmahlzeit im Restaurant zu sich. Die
Ergebnisse der gleichen Grafik weisen darauf hin, dass etwa ein Drittel der Befragten
im Imbisslokal oder am Imbissstand ihre Hauptmahlzeit zu sich nehmen. Leider sind
sich die Jugendlichen nicht bewusst, wie unausgewogen die Nahrungsmittel in den
meisten Imbissen sind und welchen langfristigen negativen Einfluss Fastfood auf ihre
Gesundheit haben kann.
In einer rezenten Studie haben Forscher den Einfluss von Fast Food auf die
Funktionsweise des Gehirns analysiert.59 Dabei wurde ihre Vermutung, nämlich dass
Fast Food süchtig macht, bestätigt. Die Inhaltsstoffe von Fast Food Essen verändern
das chemische Gleichgewicht des Gehirns in der gleichen Weise wie andere
Suchtmittel. Betroffen ist hier, wie bei jedem Suchtmittel, das „Belohnungssystem“,
das durch den Neurotransmitter Dopamin aktiviert wird. Welche Inhaltsstoffe genau
die Auslöser sind, wurde noch nicht herausgefunden. Die Resultate dieser Studie,
welche bei Ratten durchgeführt wurde, würden erklären, wieso immer noch so viele
Jugendliche (und auch Erwachsene) Fast Food zu sich nehmen, obwohl ihnen
bewusst ist, dass es nicht zu einer gesunden Lebensweise beiträgt. Die
Lebensmittelindustrie macht sich diese Erkenntnisse schon seit Längerem zu Nutze,
indem sie ihre Produkte durch die Zugabe von Zucker, Salz oder Fett attraktiver für
Kunden macht.49 Die Jugendlichen beschrieben, ohne zu zögern, die verschiedenen
Gänge der Menus, die sie regelmäßig bestellen und ließen sich nur wenig durch
59
Kenny PJ, Voren G, Johnson PM . (2013) Dopamine D2 receptors and striatopallidal transmission in
addiction and obesity. Curr Opin Neurobiol. Aug;23(4):535-8.
109
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Darstellungen vom schädlichen Einfluss des Fastfood auf die Funktionsweise des
Gehirns beeindrucken.
Es ist wichtig im gleichen Zusammenhang die Jugendlichen darauf hinzuweisen,
dass das Einkaufen und die Zubereitung von Basisprodukten, im Gegensatz zu
Fertigprodukten, nicht nur gesünder, sondern auch viel preiswerter ist. Zudem sollen
sie sich bemühen saisonales und regionales Gemüse und Obst zu verzehren.
Ein weiterer Aspekt ist, dass nur 14,3% der befragten Jugendlichen die
Hauptmahlzeit in der Kantine zu sich nehmen. Dabei bemüht sich „Restopolis“ den
Schülern
eine
gesunde
und
abwechslungsreiche
Mahlzeit
anzubieten
und
weitgehend frische, saisonale und regionale Produkte zu verarbeiten. Auch wenn die
Verantwortlichen
der Schulkantinen
immer
wieder
versuchen
neue
Menüs
zusammenzustellen und diese den Vorlieben der Schüler anzupassen, damit letztere
öfters in der Kantine speisen, bleibt die Zahl der Jugendlichen, die außerhalb essen,
noch immer sehr hoch. Die Bemühungen von „Restopolis“ eine breite Palette von
Menüs anzubieten, hat in den letzten Jahren aber schon seine Früchte getragen,
denn seit 2007 steigt die Zahl der Schüler, die in der Kantine speisen, langsam an.60
Die Grafiken 5 und 6 zeigen, dass fast 90% der befragten Schüler die Mittagszeit
zusammen mit anderen einnehmen und die Durchschnittsdauer der drei täglichen
Hauptmahlzeiten stark variiert. In diesem Zusammenhang haben Forscher
herausgefunden, dass Menschen, die mit
anderen, insbesondere der Familie,
zusammen essen, im Allgemeinen gesünder leben (bessere Qualität des Essens,
gerechtere Portionen, entspannte Atmosphäre). Dieses Ergebnis stimmt bei Jungen
und Mädchen überein. Bezüglich der Auswirkung auf das Gewicht müssen jedoch
noch weitere Studien entwickelt und durchgeführt werden. Im Allgemeinen ist aber
festzuhalten, dass man auf dem gemeinsamen Essen mit anderen, insbesondere der
Familie, bestehen soll, um dem Risiko von Gewichtszunahme vorzubeugen.61
Die Grafik 6 zeigt eindeutig, dass die Schüler das Frühstück extrem schnell zu sich
nehmen, da sie hierfür weniger als 15 Minuten benötigen und sich für die anderen
beiden Hauptmahlzeiten deutlich mehr Zeit lassen. Beim Mittag- und Abendessen
ergibt die Auswertung, dass die Hälfte der Befragten sich jeweils bis zu 30 Minuten
60
61
Restopolis Luxembourg, http://www.restopolis.lu
Fulkerson JA, Larson N, Horning M et al. (2013) A Review of Associations Between Family or
Shared Meal Frequency and Dietary and Weight Status Outcomes Across the Lifespan. J Nutr Educ
Behav. Sep 18. 1499-4046
110
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
für diese beiden Mahlzeiten und ein Viertel sich sogar länger als eine halbe Stunde
Zeit für das Mittagessen nehmen. Regelmäßig empfehlen Gesundheitsexperten
langsam zu essen, da dieses Verhalten eine bessere Verdauung ermöglicht. Aktuelle
Forschungsergebnisse haben zusätzlich gezeigt, dass langsames Essen dazu
beiträgt weniger Kalorien aufzunehmen. Dies hat mit zwei Hormonen zu tun, die im
Darm gebildet werden, sobald dort fett- oder kohlenhydrathaltige Nahrung eintrifft.62
Diese Hormone geben dem Gehirn das Signal „satt zu sein“. Die Studie hat ergeben,
dass beim schnellen Essen die Konzentration dieser Hormone niedriger ist, als beim
langsamen Essen. Dadurch nimmt man beim schnellen Essen mehr Nahrung, also
auch mehr Kalorien pro Mahlzeit zu sich. Die Studie deutet also darauf hin, dass es
wichtig ist sich genügend Zeit für die täglichen Mahlzeiten zu nehmen und sein
Essen in Ruhe zu genießen. Diese Einstellung findet man zudem in den zehn Regeln
vollwertigen Essens wieder.63 Das Ergebnis dieses Aspektes meiner Umfrage, was
die Dauer der Hauptmahlzeit bei den Schülern anbelangt, empfinde ich also als
zufriedenstellend.
Die Auswertung von Grafik 7 zeigt erschreckende Ergebnisse bezüglich des
Getränkekonsums. Es ist bedauernswert feststellen zu müssen, dass Limonade und
Cola von mehr als der Hälfte der Jugendlichen als Hauptgetränke angesehen und
dem Wasser vorgezogen werden. Die Schüler sind sich in dem Alter noch nicht
bewusst welche gesundheitlichen Auswirkungen diese Art von Konsum langfristig auf
den Körper haben kann.
In der HBSC-Studie wird ebenfalls verdeutlicht dass, in Luxemburg, 42% der Jungen
und 28% der Mädchen im Alter von 15 Jahren täglich Softdrinks zu sich nehmen.19
Hiermit liegt Luxemburg international gesehen deutlich über dem europäischen
Durchschnitt. Extreme sind Finnland mit 6% und Bulgarien mit 50% (siehe Grafik 29).
62
Kokkinos et al. (2010) Eating Slowly Increases the Postprandial Response of the Anorexigenic Gut
Hormones, Peptide YY and Glucagon-Like Peptide-1. The Journal of Clinical Endocrinology &
Metabolism. 95 (1): 333
63
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE),
http://www.dge.de/pdf/10-Regeln-der-DGE.pdf
111
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
19
Grafik 29: Anteil der 15-jährigen Schüler die täglich Softdrinks trinken.
112
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Die Zeitschrift „Den Insider“ beschreibt in der Ausgabe „Gesunde Ernährung - Was
steckt dahinter?“, dass es sich beim Zucker um leere Kalorien handelt, die der
Körper, im Vergleich zu den Nährstoffen, welche für die Gesundheit und das
körperliche Wohlbefinden unentbehrlich sind, nicht braucht und dass man Zucker
also nur mit Maß verzehren soll.64 In dem Sinne ist es überaus wichtig dieses Thema
im Unterricht ausführlich zu behandeln, um die Jugendlichen von der Notwendigkeit
zu überzeugen verantwortungsvoller zu handeln und sich der langfristigen
Auswirkungen dieses Konsums bewusst zu werden. Hier ist jedoch hinzuzufügen,
dass trotzdem fast die Hälfte der befragten Jugendlichen am häufigsten Wasser,
ungesüßte Tees und verdünnte Saftschorlen und fast ein Viertel von ihnen Milch,
Kakao und Saft trinken.
Die Grafik 8 ergibt, dass sich bei der Hälfte der Schüler das Pausenfrühstück aus
den Bausteinen Wasser, Brot und Obst zusammensetzt. Laut diesen Ergebnissen
scheinen sich die Hälfte der Befragten in der Pause gesund zu ernähren. Bestimmt
ist dieses Resultat auf die, in der Schule angebotenen Obstsorten zurückzuführen.
Diese Aktion wurde vor einigen Jahren (2008) von der europäischen Union ins Leben
gerufen. Seit 2010 beteiligt sich auch Luxemburg an diesem Projekt, das die Schüler
durch gratis Obst in der Schule anregen soll regelmäßig Obst zu verzehren.65
Die Grafik 9 zeigt, dass fast 43% mehrmals wöchentlich und fast ein Drittel einmal
wöchentlich ein Fastfood Restaurant besuchen. Dass Fastfood Restaurants so
beliebt sind, ist wiederum, was die Essgewohnheiten der Jugendlichen angeht,
alarmierend.
Die Tabelle 2 zeigt, dass drei Viertel der Befragten mehrmals täglich Wasser trinken
und mehr als die Hälfte jeden Tag Milchprodukte, Obst und Gemüse zu sich nehmen.
Dies deutet bei der Hälfte der Befragten auf eine gesunde Ernährung hin.
Die internationale Studie der HBSC gibt ebenfalls an, dass 41% der 15-jährigen
Mädchen und 27% der gleichaltrigen Jungen täglich Obst verzehren. (siehe Grafik
30) Im internationalen Vergleich liegt Luxemburg, was den Obstverzehr angeht im
oberen Drittel. Vorreiter sind die Italiener und Schlusslicht die Grönländer, was sich
aus klimatischen Gründen erklärt.19
64
65
Den Insider. Zum Essen verführt: Die Tricks der Industrie. Juni 2013 (N°54)
Fruit for School, http://www.fruit4school.lu
113
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
19
Grafik 30: Anteil der 15-jährigen Schüler die täglich Obst verzehren.
114
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat in einem Dokument die 10
Regeln vollwertigen Essens dargestellt.63 In diesem wird demnach darauf
hingewiesen dass reichlich Wasser, fünf Portionen Gemüse und Obst, und
Milchprodukte zum täglichen Verzehr gehören. Die Resultate meiner Umfrage zeigen
jedoch auch einen täglichen Fleisch- und einen wöchentlichen Fischverzehr. In den
Regeln der DGE wird zum Beispiel darauf hingewiesen, dass man Fisch ein- bis
zweimal pro Woche und Fleisch, Wurstwaren und Eier nur mit Maß verzehren soll.66
Im folgenden Teil der Umfrage sollten die Jugendlichen ihre Größe und ihr Gewicht
angeben, um mir das Berechnen des Body-Mass-Index (BMI) zu ermöglichen. Die
Broschüre der BzGA zu den Essstörungen66 zeigt die Perzentilkurven, die zur
Beurteilung des Gewichts der Jugendlichen verwendet werden können. Bezüglich
des BMI ist es interessant hervorzuheben, dass es zwischen beiden Geschlechtern
der Jugendlichen meiner 9e-Klassen keine bedeutenden Unterschiede in der BMIVerteilung gibt (Grafik 11+12). Bei beiden befinden sich mehr als drei Viertel der
Jugendlichen im Bereich des Normalgewichtes. Bei den Mädchen ist der gleiche
Prozentsatz im Bereich des Unter- sowie des Übergewichtes zu beobachten; von den
Jungen gelten ein paar weniger als untergewichtig und einige mehr als
übergewichtig.
Eine 2006 durchgeführte Studie hat ebenfalls ergeben, dass in Luxemburg im
Allgemeinen mehr als drei Viertel der Befragten aus der unteren Stufe des
Sekundarunterrichts normalgewichtig sind (83,6% der Mädchen und 79,2% der
Jungen).67
Die Grafik 13 befasst sich mit der Bedeutung von vollwertigem Essen. Sie zeigt dass
fast zwei Drittel der Befragten vollwertiges Essen mit einer abwechslungsreichen
Mahlzeit assoziieren und den Jugendlichen im Allgemeinen die Bezeichnung
„vollwertigen Essens“ durchaus bekannt ist.
Die Ergebnisse der Grafik 14 zeigen, dass viele Jugendliche die Nahrungsaufnahme
nicht mit einem Hungergefühl verknüpfen, sondern diese von ihrem sozialen Umfeld
und ihrem persönlichen Wohlbefinden abhängig ist. Erschreckend ist dabei zu
66
67
BZgA (2010) Essstörungen- Was ist das? Köln
Recueil des données et observations nationales dans le contexte de l’obésité, de l’alimentation, de
l’activité physique. Direction de la Santé, Luxembourg
115
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
beobachten, dass bei mehr als der Hälfte die Nahrungsaufnahmen stress-,
langeweile- und nervositätsabhängig sind. Nur 31% geben an auf eine gesunde
Ernährungsweise mit viel Obst und Gemüse zu achten. Während der Diskussion
haben einige zugegeben öfter vor dem Fernseher und Computer zu naschen.
In Grafik 15 wird die Einstellung der Schüler zur gesunden Ernährung untersucht.
Hier kann man behaupten, dass die Jugendlichen sich im Allgemeinen mit dem
Thema der gesunden Ernährung auseinandersetzen und sich nur ein Bruchteil von
ihnen damit nicht befassen möchte.
Man kann jedoch in Grafik 16 wiederum gut beobachten dass fast zwei Drittel der
Schüler nicht geradlinig auf ihre Ernährung achten, sondern nur ab und zu ihre
Essgewohnheiten
umstellen,
um
sich
bewusst
gesund
zu
ernähren.
Den
Jugendlichen zufolge sehen sie den Grund nicht ein, sich anzustrengen. Vielleicht
könnte dies aber auch damit zu tun haben, dass sie nicht ausreichend über eine
ausgewogene Ernährungsweise informiert sind. Neben der Familie, hat die Schule
also die Aufgabe die Jugendlichen in puncto Gesundheit aufzuklären und ihnen die
nötigen Kenntnisse zu vermitteln, auf ihre Ernährung zu achten und so ihren
Gesundheitszustand zu beeinflussen.
Die Tatsache, dass 80% der Mädchen und mehr als die Hälfte der Jungen angeben
auf ihre Figur zu achten (Grafik 17), weist darauf hin, dass das Aussehen, Auftreten
und somit auch das persönliche Wohlbefinden für die Jugendlichen von großer
Bedeutung ist. Forscher haben in einer Studie den Zusammenhang zwischen dem
BMI-Wert und der persönlichen Zufriedenheit mit dem eigenen Körper analysiert.
Junge übergewichtige Mädchen sind natürlich häufig mit ihrem Körper unzufrieden.
Da diese Einstellung zu Essstörungen und Gewichtszunahme führen kann, ist es
wichtig
frühzeitig
vorzusorgen
und
die
Linien
einer
gesunden
Ernährung
vorzugeben.68
Die Umfrage zu Sportaktivitäten zeigt, dass deutlich mehr als zwei Drittel der
Jugendlichen mehrmals wöchentlich Sport treiben.
68
Kendrin R. Sonneville , Jerel P. Calzo , Nicholas J. Horton et al,. (2012) Body Satisfaction, Weight
Gain, and Binge Eating Among Overweight Adolescent Girls. Int J Obes (Lond). July; 36(7): 944 949.
116
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Auch die Studie welche vom SCRIPT, in Kollaboration mit dem Sport- und
Gesundheitsministerium durchgeführt worden ist, ergibt, dass die Mehrheit der
Jugendlichen der Sekundarstufe 1 ihren Gesundheitszustand als sehr gut
einschätzen.18 In meiner Studie geben viele der 9e-Schüler an sich generell gesund
zu ernähren, auf ihre Figur zu achten und regelmäßig Sport zu treiben.
Dieses Ergebnis ist ermutigend, denn immer wieder werden Studien veröffentlicht,
die einen Zusammenhang zwischen regelmäßiger Aktivität und Gesundheit
nachweisen. Sportliche Aktivität fördert physisches, geistiges und soziales
Wohlbefinden und spielt eine wichtige Rolle in der Gesundheitsvorsorge.15 Sport
stärkt bei Jugendlichen außerdem das Selbstwertgefühl und verbessert die sozialen
Kontakte. Obwohl all diese Studien sehr vielseitig sein können, kommen die meisten
doch zu einem gemeinsamen Ergebnis: regelmäßige Bewegung verlängert das
Leben. 2011 ergab eine Studie, dass schon 15 Minuten aktive Bewegung pro Tag
genügen, um die Lebenserwartung um 3 Jahre zu verlängern.69 Hierbei geht es
durchaus nicht um Leistungssport, wichtig ist nur eine regelmäßige Bewegung
(Treppen steigen statt den Aufzug zu benutzen, zu Fuß gehen/Rad fahren statt mit
dem Auto), die durchaus von jedem Schüler oder Berufstätigen täglich ausgeführt
werden kann.
Zudem hat eine weitere Studie gezeigt, dass jeder zehnte Todesfall weltweit auf
mangelnde körperliche Bewegung zurückzuführen ist.70
Inaktivität ist in den meisten Fällen mit ungesunder Ernährung und Übergewicht
gekoppelt. Dieses Problem hat in den letzten Jahren in Europa bei Erwachsenen und
leider auch bei Jugendlichen stark zugenommen. Übergewicht ist so zum Beispiel in
Großbritannien verantwortlich für einen von 12 Todesfällen durch Herz-KreislaufErkrankungen und Krebs. Übergewicht und Sesshaftigkeit sind Hauptursachen von
Diabetes II. Die Zuckerkrankheit Diabetes II könnte in den nächsten Jahrzehnten
über 10% der Bevölkerung befallen, und tritt auch schon bei Jugendlichen auf. Schon
69
Dr. Chi Pang Wen MD. (2011) Minimum amount of physical activity for reduced mortality and
extended life expectancy: a prospective cohort study. The Lancet, Volume 378, Issue 9798, Pages
1244 – 1253.
70
Dr I-Min Lee ScD. (2012) Effect of physical inactivity on major non-communicable diseases
worldwide: an analysis of burden of disease and life expectancy. The Lancet, Volume 380, Issue
9838, Pages 219 - 229.
117
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
eine kleine Verbesserung in der Ernährung und der körperlichen Aktivität könnte das
Risiko um 60% verringern.7
Eine regelmäßige körperliche Aktivität bringt erhebliche gesundheitliche Vorteile. Das
Körperfett wird abgebaut, der Blutdruck verringert und die Blutwerte der Fette
verbessert. Vergleicht man träge Menschen mit körperlich aktiven, so weisen
Letztere ein geringeres Risiko auf für:7
- Herzkreislauferkrankungen und Hirnschlag (- 50%)
- Hüftfrakturen (- 30-50%)
- hohen Blutdruck (- 30%)
- Darmkrebs (- 40-50%)
- Diabetes II (- 20-60%)
- Fettleibigkeit (- 50%)
- körperliche Behinderung im späteren Alter (- 25-50%)
Vor der Unterrichtseinheit zum Thema der gesunden Ernährung sollten die Schüler
bei der letzten Frage des Evaluationsbogens angeben, wie sie ihre Essgewohnheiten
verbessern könnten. Als Hauptverbesserungsvorschläge gaben sie an gesünder
essen, den Obst- und Gemüsekonsum erhöhen und weniger Süßigkeiten zu sich
nehmen zu wollen. Im Allgemeinen zeigen die Jugendlichen hier, dass sie schon
über ein gewisses Grundwissen darüber verfügen, wie sie ihre Essgewohnheiten
gesünder gestalten könnten.
Anhand der Auswertung des ersten Evaluationsbogens konnte ich mir einen
generellen Überblick über die Essgewohnheiten der Jugendlichen der 9e-Klassen
verschaffen.
Der zweite Evaluationsbogen, der nach der Unterrichtseinheit zum Thema „Gesunde
Ernährung“ beantwortet wurde, befasst sich mit der Zufriedenheit der Schüler über
Aufbau, Schwierigkeitsgrad und Gestaltung der Unterrichtseinheit. Die persönliche
Bewertung der Schüler stand in dieser Sequenz im Vordergrund, ihre Meinung
darüber, wie der Lehrer den Unterricht übersichtlicher und verständlicher gestalten
könnte.
118
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Der zweite Evaluationsbogen hat Folgendes ergeben:
Aus den Antworten auf die erste Frage erfolgt, dass der Hälfte der Befragten die
Unterrichtseinheit im Allgemeinen gefallen hat (Grafik 21). Die zweite Frage hat
ergeben, dass 57,1% den Schwierigkeitsgrad als gering eingestuft haben. Man muss
hier jedoch hinzufügen, dass ein zu großer Prozentsatz der Befragten den Unterricht
als zu anspruchsvoll empfunden hat. Im Gespräch haben die Schüler behauptet das
Unterthema der chemischen Verdauung mit den komplizierten Begriffen der Enzyme
als sehr schwierig empfunden zu haben. Jedoch haben 85,7% die Gestaltung des
Unterrichts im Allgemeinen als übersichtlich eingestuft (Grafik 23). Die Jugendlichen
konnten mir aber nicht erklären, warum sie den Unterricht als unübersichtlich
empfunden haben. Viele der Erweiterungen und Variationen die ich dem Unterricht
im Nachhinein hinzugefügt habe, eignen sich gut als Gruppenarbeit und können zum
Beispiel von der Lehrperson genutzt werden, um den Unterricht, je nach
Wissensstand und Leistungsbereitschaft der Jugendlichen, abwechslungsreicher zu
gestalten.
Die Grafik 24 zeigt, welche Methoden den Schülern beim Verstehen des Stoffes
weitergeholfen haben. Fast die Hälfte der Befragten haben das Praktikum zu den
Nährstoffen und die Gestaltung der Ernährungspyramide als Verständnishilfe bei der
Bewältigung des Stoffes empfunden. Im Allgemeinen waren diese Ergebnisse
bezüglich des Praktikums zu den Nährstoffen und der Gestaltung einer
Ernährungspyramide vorhersehbar, da die Jugendlichen sich während dieser
Unterrichtsstunden sehr aktiv am Unterricht beteiligt haben und motiviert die
Arbeitsaufträge erfüllt haben. Generell sind zudem Kurzfilme zur Erklärung und
Veranschaulichung des Stoffes bei Schülern ziemlich beliebt. Verwundert und ein
bisschen enttäuscht war ich über die Ergebnisse des Ernährungsspiels und die
Effizienz der Ernährungsberaterin. Während des Spiels herrschte jeweils eine sehr
gute Atmosphäre im Unterricht. Begeistert haben die Schüler Lebensmittel
eingekauft, Kalorien gezählt und regelmäßig eine sportliche Tätigkeit ausgeübt, um
nicht die höchste Kalorienanzahl zu erreichen. Viele haben auch über einige
Lebensmittel diskutiert, da ihnen nicht alle bekannt waren. Während der beiden
Unterrichtsstunden in Anwesenheit der Ernährungsberaterin haben die Jugendlichen
ebenfalls sehr interressiert zugehört und viele Fragen gestellt. Meiner Meinung nach
war die Präsentation der Ernährungsberaterin durchaus der Verständnisebene der
119
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
9e-Klasse angepasst, sie hat alle Fragen gewissenhaft beantwortet und viele
interessante Fakten vorgestellt. Diese Vermutung wurde auch von den Jugendlichen
im Nachhinein bestätigt. Nur 9,5% der Schüler geben an, der Vortrag der
Ernährungsberaterin habe ihnen bei der Aufnahme des Stoffes weiter geholfen. Die
Doppelstunde in Präsenz der Ernährungsberaterin diente eigentlich nicht dem
Aufarbeiten des Stoffes, sondern sollte den Schülern die Gelegenheit geben,
persönliche Fragen über das Thema „Ernährung“ zu stellen und über ihre eigenen
Ernährungsgewohnheiten zu diskutieren. Im Nachhinein denke ich, dass es sinnvoll
gewesen
wäre
eine
separate
Frage
bezüglich
der
Begutachtung
der
Ernährungsberaterin aus Schülersicht in den Evaluationsbogen aufzunehmen.
Dadurch hätte ich die Einstellung und das Interesse der Klasse besser einordnen
können.
In Grafik 25 wird deutlich, dass vor der Unterrichtseinheit 54,8% der Schüler ihre
Ernährungsgewohnheiten gerne umstellen wollten, verglichen mit 40,5% nach
Behandlung des Themas. Natürlich hätte mich ein anderes Ergebnis, was die
generelle Umstellung der Ernährungsgewohnheiten angeht, mehr erfreut. Man kann
jedoch beobachten, dass sich die Einstellung und der Wissensstand der
Jugendlichen bezüglich einer gesunden Ernährung verändert haben (Grafik 26).
Nach der Unterrichtseinheit haben eindeutig mehr Jugendliche vor gesünder zu
essen, öfter Obst und Gemüse zu sich zu nehmen, deutlich mehr Wasser zu trinken,
und einige möchten ihren Softdrink-Konsum herabsetzen. Leider sind keine
Verbesserungen
hinsichtlich
des
Süßigkeiten-
und
Fastfood-Konsums
zu
verzeichnen.
Die Ergebnisse des zweiten Evaluationsbogens zeigen, dass die gesamte
Unterrichtseinheit, der Vortrag der Ernährungsberaterin und die Praktika dazu
beigetragen haben, das Wissen der Jugendlichen hinsichtlich einer gesünderen
Ernährung zu erweitern und ihnen die Wichtigkeit des Obst- und Gemüseverzehrs
und der täglichen Wasserzufuhr zu vermitteln. Niemand hat am Ende der
Unterrichtseinheit angegeben seinen Fastfood-Konsum umstellen zu wollen. Aus
zeitlichen Gründen konnte dieses Thema nicht sorgfältig genug behandelt werden,
sodass die Jugendlichen wahrscheinlich nicht über genügend Informationen zu
diesem Thema verfügen und sich der gravierenden gesundheitlichen Folgen des
120
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
wöchentlichen Fastfood-Konsums nicht bewusst sind. Es ist also durchaus wichtig
dieses Thema ausführlicher im Unterricht zu behandeln.
Dies wird auch durch die Antworten zur Frage 6 verdeutlicht, in der die Jugendlichen
angeben weitere Themen wie Fastfood, Energydrinks, den Energiegehalt der
Lebensmittel, Diäten, die Ernährungsweise von Sportlern oder schwangeren Frauen
oder die Langzeitkonsequenzen einer falschen Ernährung behandeln zu wollen.
Diese Themen eignen sich meiner Meinung nach zum Beispiel gut für
Schülerpräsentationen, da sie unterschiedliche Aspekte der Ernährung beinhalten
und die Klasse zu Diskussionen anregen. Auf diese Art und Weise haben die Schüler
dann auch die Möglichkeit sich einzelne Kurzfilme zu den Themen anzuschauen.
Insofern könnten die Verbesserungsvorschläge von den Jugendlichen selbst
umgesetzt werden und jeder könnte sich frei für ein Thema seiner Wahl entscheiden.
Anhand der Berichte könnte auch ein Informationsheft für die Klasse erstellt werden.
In den Erweiterungen und Variationen bin ich auf einige dieser Themen
eingegangen.
III.5. Schlussfolgerung zur Bewertung der beiden Evaluationsbögen:
Die Auswertung des ersten Evaluationsbogens hat folgendes ergeben:
Die Jugendlichen sehen das Mittagessen als Hauptmahlzeit an, nehmen diese
hauptsächlich zuhause zu sich und essen meistens mit anderen zusammen. Im
Gegensatz zum Frühstück, welches eher schnell eingenommen wird, dauern Mittagund Abendessen mindestens eine halbe Stunde. Die Essgewohnheiten werden
größtenteils von den Familien beeinflusst und festigen sich schon im Kindesalter. Es
ist also wichtig, dass die Schule die Jugendlichen über Ernährungsfehler, die sie sich
angeeignet haben, aufklärt. Als Eltern soll man zum Beispiel darauf bestehen, dass
alle am Familientisch essen und sich genügend Zeit nehmen. In diesem
Zusammenhang möchte ich hinzufügen, dass den Jugendlichen die Wichtigkeit des
Frühstücks als Starthilfe in den Tag vermittelt werden soll. Viel zu wenige frühstücken
morgens. Dies ist auf Unwissenheit über die langfristigen Auswirkungen, eingeprägte
Gewohnheiten und Zeitmangel zurückzuführen.
Generell ist den Schülern eine gesunde Ernährung wichtig. Die Hälfte der
Jugendlichen geben an täglich Wasser zu trinken, jeden Tag Milchprodukte, Obst
und Gemüse zu sich zu nehmen, sich aber auch öfter von Fleisch und Fisch zu
121
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
ernähren. Auch wenn sie sich im Allgemeinen in der Pause gesund ernähren, sind
Fastfood und Softdrinks leider bei den Jugendlichen sehr beliebt. Außerdem geben
einige an, manchmal aus Langeweile zu essen. Die Umfrage zeigt dass die
Jugendlichen die Hauptregeln einer gesunden Ernährung zwar kennen, diese aber
nicht
nachhaltig
Langzeitvorteile
umsetzen.
von
„Jugendliche
gesunden
bedenken
Lebensweisen,
sie
nicht
sehen
unbedingt
eher
die
kurzfristige
Konsequenzen und nehmen an, dass sie ihre Gewohnheiten später zu Gunsten der
Gesundheit verändern können.“4 Es ist also wichtig ihnen die langfristigen
Konsequenzen einer ungesunden Ernährung genauer zu vermitteln und ihnen die
Vorteile von saisonalen, regionalen und gesunden Produkten, wie sie auch in der
Kantine zubereitet werden, anzupreisen.
Meine Umfrage hat gezeigt, dass drei Viertel der befragten Jugendlichen
normalgewichtig sind. Diese Ergebnisse stimmen mit den Zahlen aus Luxemburg
überein. Man muss jedoch hinzufügen, dass viele aus Langeweile, Stress oder
Nervosität essen. Das soziale Umfeld spielt also neben der Schule ebenfalls eine
überaus wichtige Rolle beim Essensverhalten.
Zudem haben die meisten Schüler bei der Umfrage des ersten Evaluationsbogens
angegeben sich mit dem Thema „Ernährung“ auseinander zu setzen, aber nur ab
und zu ihre Essgewohnheiten umzustellen. Die Schule hat also die Pflicht den
Jugendlichen die Hauptregeln einer gesunden Lebensweise und die damit
verbundenen Vorteile für ihr späteres Leben, zu vermitteln. Wie die Umfrage zudem
ergeben hat, achten viele auf ihr Aussehen und treiben aus diesem Grund auch
regelmäßig Sport. Diese Einstellung ist natürlich sehr positiv, muss aber mit
gesunden Essgewohnheiten kombiniert werden.
Die Auswertung des zweiten Evaluationsbogens hat weiterhin ergeben, dass die
Klasse die Unterrichtseinheit als nicht allzu schwierig empfunden hat und eine
Mehrzahl die Gestaltung als übersichtlich empfand. Die Praktikumseinheit zu den
Nährstoffen und das Gestalten der Ernährungspyramide haben ihnen am meisten
gefallen. Die Unterrichtseinheit in Präsenz der Ernährungsberaterin war wichtig,
damit die Schüler persönliche Fragen stellen konnten.
Auch wenn, im Gegensatz zur ersten Umfrage, jetzt weniger Jugendliche ihre
Ernährungsgewohnheiten gerne umstellen würden, hat sich der Wissensstand der
Jugendlichen in Bezug auf einen gesunden Ernährungsstil im Laufe der
122
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Unterrichtseinheit verbessert. Themen wie Fastfood hätten noch genauer im
Unterricht behandelt werden können, um die Jugendlichen für die langfristigen
Risiken einer solchen Ernährung verstärkt zu sensibilisieren.
Um auf die Themen einzugehen, die ergänzungshalber von den Schülern
vorgeschlagen wurden, um die Unterrichtseinheit zu verbessern, habe ich die
Erweiterungen und Variationen am Ende der Unterkapitel aufgebaut. Aus
Zeitgründen können die genannten Themen alle besprochen, jedoch nicht im Detail
behandelt werden. Ich habe ebenfalls darauf geachtet viele Gruppenarbeiten
vorzuschlagen, um den Unterricht aufzulockern.
123
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
124
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
IV. Das Webfolio
IV.1. Einführung
In den letzten Jahren wird das Internet immer öfter, und regelmäßiger für das
Sammeln von Informationen genutzt. Online Suchmaschinen erweisen sich, im
Gegensatz zum Nachschlagen in Printmedien, als schnellere Informationsbeschaffer.
Im Web befindet sich eine fast unendliche Anzahl an Informationen, Schemata, Fotos
und Videos, die einfach auf dem heimischen PC abgespeichert und dann für die
Vorbereitung
des
Unterrichts
genutzt
werden
können.
Die
bekannteste
Informationsquelle ist zum Beispiel die freie Enzyklopädie Wikipedia29, die
gleichermaßen von Schüler und von Lehrkräften genutzt wird.
Doch wie genau werden diese Daten von Wikipedia oder anderen Homepages
recherchiert
und
überprüft?
Bei
Wikipedia
zum
Beispiel,
sind
einige
Informationsquellen angegeben. Dies ist bei anderen Homepages aber nicht immer
der Fall. Oft werden diese Informationen für bare Münze genommen und von
Lehrkräften in den Unterricht integriert, ohne dass sie überprüft wurden, sodass es
also nicht garantiert ist, ob die Informationen auch korrekt sind. Ein weiteres Beispiel
sind die Schemata. Man findet alle Arten von Schemata oder graphischen
Darstellungen im Internet, doch des Öfteren stellt man fest, dass diese nicht zu
hundert Prozent korrekt und schon gar nicht nach pädagogischen und didaktischen
Gesichtspunkten aufgebaut sind. Sicherlich kommt dies auch ab und zu in Büchern
vor, doch durch die Vielzahl an Informationen, die man online antrifft, wird es immer
schwieriger und zeitaufwändiger gut aufgebaute Schemata zu finden, die dann auch
im Unterricht nutzbringend zu verwenden wären.
Im letzten Jahrzehnt haben verschiedene Betreiber Websites mit speziellen
Angeboten für Lehrer eingerichtet. Diese sogenannten Plattformen bieten vielfältige
Unterrichtsmaterialien, Informations- und Arbeitsblätter oder Vorschläge für den
Unterricht an. Heute existiert eine große Zahl solcher Plattformen, auf denen
Lehrkräfte Unterrichtsmaterialien für andere zur Verfügung stellen. Auch wenn es
hier nach wie vor gilt die Informationen zu überprüfen, wurden diese doch in den
meisten Fällen schon im Unterricht genutzt und sind also praxiserprobt.
125
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Da die Quantität an online Informationen immer größer wird und es trotz
unübersichtlicher Informationsquellen immer mehr Nutzer auch auf Seiten der
Lehrkräfte gibt, bin ich der Meinung, dass deshalb solche Plattformen an Wichtigkeit
zunehmen. Sie bieten den Lehrern die Möglichkeit sich untereinander auszutauschen
und auf überprüftes Unterrichtsmaterial zurückzugreifen. Momentan stehen ungefähr
51 seriöse deutschsprachige Angebote online zur Verfügung.71 Aus diesem Grund ist
es mir wichtig ein Webfolio zu gestalten, auf dem anderen Lehrkräften
Arbeitsmaterialien und Informationen, die im Unterricht eingesetzt werden können,
zur Verfügung gestellt werden. Sicherlich hat jede Lehrkraft ihre Art und Weise den
Unterricht zu gestalten und ihn den Bedürfnissen der Klasse anzupassen. Mein
Webfolio bietet eine Basis auf der die Lehrer ihren Unterricht aufbauen, erweitern
und variieren können. Möchte ein Lehrer seine Unterlagen zur Verfügung stellen und
auf dem Webfolio veröffentlichen, kann dieser sich gerne mit mir in Verbindung
setzten und mir die Unterlagen zukommen lassen.
Dieser Informationsaustausch unter Lehrern, der heutzutage immer noch viel zu
gering ist, würde hauptsächlich den Schülern zu Gute kommen, da die Themen auf
verschiedene Art und Weise, je nach Vorwissen, Schwierigkeitsgrad, Interesse und
Motivation der Jugendlichen, behandelt werden können. Auf diesem Webfolio findet
die Lehrkraft zudem verschiedene Ideen für den Unterricht, die gleich und ohne
Änderung umgesetzt werden können. Das Webfolio bietet mir auch die Möglichkeit
neue Ideen hinzuzufügen und diese dann mit zu veröffentlichen. Aus diesem Grund
habe ich mich dazu entschlossen das Webfolio auf „mySchool“72 zu veröffentlichen.
An dieser Stelle möchte ich bemerken, dass die Lehrkräfte das didaktische Material
und die Arbeitsblätter dieser Plattform natürlich neben dem offiziellen Schulbuch zur
Gestaltung ihres Unterrichts nutzen können.
IV.2. Definition 73
Das Webfolio wird als eine elektronische Variante des Portfolios bezeichnet und wird
mit Hilfe von Informationstechnologien erstellt. Dabei handelt es sich generell um
71
72
73
Lutz, P.M. (2008) Digitale Schule - wie Lehrer Angebote im Internet nutzen. MMB-Institut für
Medien- und Kompetenzforschung, Essen
MySchool, http://www.myschool.lu
Hilzensauer, W. (2006) Didaktische, organisatorische und technologische Grundlagen von EPortfolios und Analyse internationaler Beispiele und Erfahrungen mit E-Portfolio-Implementierungen
an Hochschulen. Salzburg Research Forschungsgesellschaft, Salzburg
126
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
digital zusammengestellte Arbeiten einer Person, die dadurch ihr Projekt für
bestimmte Zwecke dokumentieren und auch öffentlich zugänglich machen will.
Der Inhalt eines solchen Webfolio wird von der betreffenden Person selbst
ausgewählt und im Hinblick auf die vordefinierten Lernziele selbst strukturiert. Der
Eigentümer des Webfolio besitzt die komplette Kontrolle darüber wer, welche
Informationen einsehen darf. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass verschiedene
Dokumente nur für Lehrkräfte oder nur für Schüler zugänglich gemacht werden
können. Ein solches Webfolio kann eine Vielfalt von unterschiedlichen Informationen
enthalten, die entweder die erbrachten Leistungen oder aber auch einen
Entwicklungsprozess
dokumentieren.
Die
Kommunikationsmöglichkeiten
zum
Webfolio sind auch vielfältig, da Rückmeldungen an den Entwickler unterstützt
werden und dadurch das Webfolio auch nachträglich verändert und optimiert werden
kann.
Das Webfolio ist also eine Ansammlung verschiedener Arbeiten und kann
unterschiedliche Dokumente enthalten:
- Arbeitsblätter,
- Fotos,
- Audio- oder Videoaufnahmen,
- externe Informationsquellen,
- Zusatzinformationen, …
Abb. 2: Mögliche Inhalte eines Webfolio (verändert nach Brahm und Seufert)
74
74
Brahm, T., Seufert, S. (2007) "Ne(x)t Generation Learning" - E-Assessment und E-Portfolio: halten
sie, was sie versprechen? Swiss Centre for Innovations in Learning, St. Gallen
127
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Doch auch beim Webfolio stehen wichtige technische Komponenten im Vordergrund.
Ein Webfolio ist eine ausgewählte und strukturierte Ansammlung von Informationen,
die zu einem bestimmten Zweck öffentlich zugänglich sind. Das Webfolio ist ein
digitales Medium das mit einer entsprechenden Software aufgebaut wird und über
das Internet zugänglich ist.
Damit ein Webfolio vorteilhaft für Entwicklung und Erziehung wird, setzt dieses einen
geordneten Prozess bei der Ausarbeitung voraus. Dazu wird es zum Beispiel in
folgende Faktoren eingeteilt:
- Zielsetzung,
- pädagogischer Aufbau,
- Strukturierungsebene,
- und Dauer.
IV.3. Aufbau des Webfolio
Das Webfolio für das folgende Projekt wurde mit der Unterstützung von Herrn Alain
Hoffmann ausgearbeitet. Es beinhaltet Informationen zu der Unterrichtseinheit
„Ernährung“ und bezieht sich, was den Schwierigkeitsgrad und den Sollwissensstand
angeht, auf 9e-Klassen des technischen Sekundarunterrichts. Wie schon im
theoretischen Teil erklärt, hat die Schule die Aufgabe die Jugendlichen zu lehren
verantwortungsbewusst zu handeln. Das Thema der Gesundheitserziehung wird auf
verschiedenen Ebenen des Sekundarunterrichts behandelt, wiederholt und vertieft.
Meine Vorstellung ist es, dass die Lehrkräfte mein Webfolio als Informationsquelle
nutzen und ihre Unterrichtseinheiten dadurch ergänzen können.
In der Einleitung finden Lehrer Informationen zum Aufbau des Webfolio und das
vollständige Tafelbild zum Thema „Ernährung“. Wie die Unterrichtseinheit stellt sich
auch das Webfolio aus den vier Themen „Nährstoffe“, „Verdauung“, „Gesunde
Ernährung“ sowie „Essstörungen und Ernährungskrankheiten“ zusammen. Auf einer
Seite des Webfolio ist das ganze didaktische Material zu finden.
Auf jeder dieser Hauptseiten zu den vier Themen sind eine kurze Einleitung zum
entsprechenden Thema und das Tafelbild zu finden. Wie im didaktischen Teil meiner
Arbeit ist auch hier jedes der Hauptthemen in die einzelnen Unterrichtseinheiten
128
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
gegliedert. Jede Unterrichtseinheit ist auf einer Seite des Webfolio dargestellt. Diese
ist jeweils folgendermaßen aufgebaut:
An erster Stelle findet man für jede Sequenz Angaben über die Dauer und den
exakten Zeitplan sowie über die entsprechenden Lernziele.
An zweiter Stelle, unter „Ablauf der Unterrichtseinheit und Hinweise für die Praxis“ ,
werden in einem PDF-Dokument die didaktische Vorgehensweise und der
organisatorische Verlauf der gesamten Unterrichtseinheit genau beschrieben und die
angewandten Unterrichtsmethoden aufgezählt. Hier erfährt man zudem eine
mögliche Einführung in die Sequenz, die Übergänge werden beschrieben, man erhält
Aufschluss über die Abfolge der Arbeitsblätter und die Informationen, die den
Schülern vermittelt werden sollen, werden erläutert. Lehrerversuche, falls vorhanden,
werden gründlich beschrieben. Das notwendige Material hierfür ist im gleichen
Dokument dargelegt.
In den Bereichen „Arbeitsblätter“ und „Arbeitsblätter-Lösungen“ sind die Aufgaben,
die zum Teil eigenständig von den Schülern gelöst werden können, in der richtigen
Reihenfolge
aufgelistet.
Hier
werden
ebenfalls
Anleitungen
zu
möglichen
Hausaufgaben gegeben.
Für jede Unterrichtseinheit gibt es den Bereich „Didaktisches Material“. Je nach
Thema findet man hier:
- das Material zu den Lehrerversuchen,
- Angaben zur Photolangage,
- Filme,
- Fotos zu den Materialien,
- Lebensmittelkärtchen,
- Informationsblätter,
- Informationen zu Praktika,
- die benötigten Modelle,
- Evaluationsbögen usw.
Im Anschluss an die einzelnen Unterrichtseinheiten, stehen, für jedes der vier
Unterthemen, verschiedene Ergänzungs- und Variationsvorschläge zur Verfügung.
129
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Hierbei handelt es sich um eine einfache Aufzählung anderer Vorgehensweisen zur
Behandlung der Themen. Je nach Schwierigkeitsgrad, Einstufung, Motivation und
Erwartungshaltung der Jugendlichen kann der Lehrer hier entscheiden, welche
zusätzlichen Themen er im Unterricht behandeln möchte. Diese Informationen
können als Erweiterungen des Unterrichts oder eben als Variationsmöglichkeit
genutzt werden. Für jedes Thema findet man hier eine PDF-Datei mit einer kurzen
Erklärung und den entsprechenden Quellenangaben.
Auf einer weiteren Seite des Webfolio ist das komplette didaktische Material des
Kapitels über Ernährung zu finden.
Ich erhoffe mir, durch mein Webfolio, Lehrer der Naturwissenschaften anzuregen,
diese Plattform für den Unterricht zu nutzen und auch eigenes Arbeitsmaterial, das
dann ebenfalls durch das Webfolio für andere zugänglich gemacht würde, zur
Verfügung zu stellen. Dies würde eine optimale Möglichkeit darstellen eine
breitgefächerte Vielfalt an Informationen zusammenzustellen und in Umlauf zu
bringen.
Mein Webfolio ist über die Internetseite „mySchool“ zu erreichen oder unter dem
direkten Link http://ernaehrung9e.web.myschool.lu.
130
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
V. Allgemeine Schlussfolgerung
Die Schule spielt eine fundamentale Rolle in der Gesundheitserziehung der
Jugendlichen. Übergewicht und die damit verbundenen Zivilisationskrankheiten
nehmen zu, sodass die Schule Verantwortung übernehmen muss bei der
Gesundheitsvorsorge und der Gesundheitsförderung der kommenden Generationen.
Die Schülerevaluation anhand einer Umfrage hat gezeigt, dass die meisten Schüler
über eine gesunde Ernährungsweise informiert sind, oft aber nicht gewillt sind ihre
Gewohnheiten umzustellen. Sie bedenken nicht unbedingt die Langzeitvorteile einer
gesunden Lebensweise, sie sehen eher kurzfristige Konsequenzen und nehmen sich
vor ihre Gewohnheiten später zu ändern. Die Schule hat die Pflicht den Jugendlichen
Anhaltspunkte für eine gesunde Lebensweise zu liefern.
Demnach habe ich in meiner Unterrichtseinheit „Ernährung“ versucht, den Schülern
folgende Kenntnisse zu vermitteln:
− Nahrungsbedürfnisse unseres Körpers,
− die Zusammenstellung unserer Hauptnahrungsmittel,
− den Aufbau und die Bedeutung der Ernährungspyramide,
− und das nötige Gleichgewicht zwischen Kalorienaufnahme durch Nahrung und
Kalorienverbrennung durch körperliche Aktivität.
Die Schülerevaluation hat ergeben, dass Jugendliche regelmäßig zu Mittag und zu
Abend essen, ihre Hauptmahlzeit zu Hause einnehmen doch u. a. aus Zeitmangel
nicht frühstücken. Fastfood und Limonade zählen leider zu den Gewohnheiten die
sich schon teilweise eingeprägt haben. Die Regeln einer gesunden Ernährung sind
den meisten bekannt, umgesetzt werden sie aber, aus Sorglosigkeit und
Verantwortungslosigkeit, von den wenigsten. Im Allgemeinen müssen die Richtlinien
einer gesunden Lebensweise weiterhin in der Gesundheitserziehung erklärt und
behandelt werden. Die Schule hat aber zusätzlich die Pflicht, neben den
herkömmlichen lehrplanrelevanten Inhalten, die Schüler mit wissenschaftlichen
Studien bekannt zu machen, um die Aufmerksamkeit der Jugendlichen in puncto
langfristiger Auswirkungen einer ungesunden Lebensweise zu wecken und sie
gleichzeitig mit wissenschaftlichem Denken und Arbeiten zu konfrontieren.
131
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Auch wenn eine Mehrzahl normalgewichtig und physisch aktiv sind, muss ihnen die
Notwendigkeit eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen der Ernährung und der
sportlichen Aktivität als Basis eines guten Gesundheitszustandes vor Augen geführt
werden.
Oft muss die Schule gegen gesundheitsschädliche Gewohnheiten ankämpfen, die
sich schon im Kindesalter festgesetzt haben. Indem sie alle Jugendlichen aus den
unterschiedlichsten sozialen und kulturellen Umfeldern erreichen kann, spielt sie eine
erhebliche Rolle bei der Gesundheitserziehung, und dies in einem Alter, wo
Gewohnheiten sich festigen. Das Thema der Gesundheitserziehung wird, wie bereits
mehrfach erwähnt, auf verschiedenen Ebenen des Sekundarunterrichts behandelt.
Durch meinen Unterricht habe ich den Wissensstand, die Einstellung und
Empfänglichkeit der jungen Leute zum Teil verändern können, da einige vorhaben
sich jetzt gesünder zu ernähren. Wichtig ist auch den Jugendlichen eine Vielfalt an
Themen vorzustellen, damit sie eine Übersicht erlangen.
Mein
Webfolio
soll
helfen
den
Lehrkräften
überprüfte
Informationen
und
Hilfestellungen zum Thema „Ernährung“ bereitzustellen. Gegenüber der Fülle an
Informationen, die „online“ vertreten sind, ist es wichtig auf Plattformen zurückgreifen
zu können, die wissenschaftlich zuverlässig und praxiserprobt sind. Durch das
Webfolio
sollen
Lehrkräfte
außerdem
angeregt
werden
sich
untereinander
auszutauschen und so auch mir die Möglichkeit zu geben die Plattform mit
zusätzlichen Informationen, neuen Ideen und Ausbaumöglichkeiten auszustatten. Ich
hoffe durch mein Webfolio Lehrer der Naturwissenschaften dazu anzuregen das
Webfolio für den Unterricht zu nutzen und diesen, anhand der Erweiterungen und
Variationen, noch lehrreicher zu gestalten.
132
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
VI. Quellenangaben
VI.1. Text
- Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA),
http://www.aga.adipositas-gesellschaft.de/
- Benton D, Parker PY. (1998). Breakfast, blood glucose, and cognition. American
Journal of Clinical Nutrition 67(4):772S-778S.
- Biewer, Ch. (2010), Education à la santé, Formation pédagogique disciplinaire
- Bildungsserver Berlin Brandenburg,
http://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/fileadmin/bbb/unterricht/
unterrichtsentwicklung/aufgabendatenbank/Aufgabenportal_Bestandteile_der_Nah
rung_Bio.pdf
- Bildungsserver für Chemie, http://www.chemieunterricht.de
- Biologie (Oktober 2010). Raabits
- Bös, K. (2003). Motorische Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen.
Hofmann Verlag, Schorndorf
- Bös, K. (2006) Gesundheit, motorische Leistungsfähigkeit und körperlichsportliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen in Luxemburg. MENFP,
SCRIPT, Gesundheitsministerium, Sportsministerium.
- Brahm, T., Seufert, S. (2007) "Ne(x)t Generation Learning" - E-Assessment und EPortfolio: halten sie, was sie versprechen? Swiss Centre for Innovations in
Learning, St. Gallen
- Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde
http://www.bll.de/download/publikationen/unterrichtseinheitnaehrwertinformation/begleittext-unterrichtseinheit-naehrwertinformationenverstehen.pdf
- Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, http://www.bmukk.gv.at
- BZgA
(1999)
Gesundheit
von
Kindern
-
Epidemiologische
Grundlagen
(Expertentagung). Köln
- BZgA (2010) Essstörungen - Was ist das? Köln
- BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung),
http://www.bzga-essstoerungen.de/index.php?id=243
133
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
- Cahill, E.L. (2013). Prospective Study of Breakfast Eating and Incident Coronary
Heart Disease in a Cohort of Male US Health Professionals. Circulation. 128: 337343
- Chids (Chemie in der Schule), http://www.chids.de
- Chids (Chemie in der Schule),
http://www.chids.de/dachs/experimente/Skript_ChemPraktBiologen.pdf.
- Chemie-Master,
http://www.chemie-master.de/FrameHandler.php?loc=http://www.chemiemaster.de/lex/indikat/ i01.html
- CRP Santé, http://www.crp-sante.lu
- Currie, C. (2008) Inequalities in young people’s health. HSBC
- Das Wohlbefinden der Jugendlichen in Luxemburg im internationalen Vergleich
(2005). Gesundheitsministerium
- Den Insider. Zum Essen verführt: Die Tricks der Industrie. Juni 2013 (N°54)
- DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung),
http://www.dge.de/pdf/10-Regeln-der-DGE.pdf
- Dr. Chi Pang Wen MD. (2011) Minimum amount of physical activity for reduced
mortality and extended life expectancy: a prospective cohort study. The Lancet,
Volume 378, Issue 9798, Pages 1244 – 1253.
- Dr I-Min Lee ScD. (2012) Effect of physical inactivity on major non-communicable
diseases worldwide: an analysis of burden of disease and life expectancy. The
Lancet, Volume 380, Issue 9838, Pages 219 - 229.
- Erlebnis Naturwissenschaften 6 (2009). Schroedel
- Ernährung Online, http://ernaehrung-online.com/ernaehrung/gesunde-ernaehrung
- Eschenhagen, D. u.a. (1993) Fachdidaktik Biologie. Köln
- ETH Institut für Verhaltenswissenschaften
http://www.educ.ethz.ch/unt/um/bio/stoff/verdauung_mensch/verdauung.pdf
- Fachstelle für kirchliche Jugendarbeit, Obwalden, http://www.kija.ch
- Färber J. (2009) Kinder schreiben ein eigenes Quiz. Musoftmedia, Berlin
- Food and Health in Europe: a new basis for action. (2002). WHO Report
- Franzkowiak, P., Sabo, P. (1993) Dokumente der Gesundheitsförderung. Verlag
Peter Sabo, Mainz.
- Fruit for School, http://www.fruit4school.lu
134
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
- Fulkerson JA, Larson N, Horning M et al. (2013) A Review of Associations
Between Family or Shared Meal Frequency and Dietary and Weight Status
Outcomes Across the Lifespan. J Nutr Educ Behav. Sep 18. 1499-4046
- GEOkompakt - Ausgabe Nr.30
- Han, J., Lawlor, D., Kimm, S. (2010) Childhood obesity: Progress and Challenges.
Lancet. May 15;375 (9727): 1737-1748.
- Hasselmann, M. Gesundheitserziehung - was ist das eigentlich? Landesinstitut für
Schule, Bremen.
- Hilzensauer, W. (2006) Didaktische, organisatorische und technologische
Grundlagen
von
E-Portfolios
und
Analyse
Erfahrungen
mit
E-Portfolio-Implementierungen
internationaler
an
Beispiele
Hochschulen.
und
Salzburg
Research Forschungsgesellschaft, Salzburg
- Höll-Stuber (2011) Gesundheit - Krankheit. Ein Balanceakt. Verlag Dr. Felix
Büchner, Hamburg
- Hoyland A, Dye L, Lawton CL. (2009). Systematic review of the effect of breakfast
on the cognitive performance of children and adolescents. Nutrition Research
Reviews 22(2):220-243.
- Huch, R. (2011) Mensch - Körper - Krankheit. Urban & Fischer, Zürich
- Kalra, G., De Sousa, A., Sonavane, S., et al. (2012) Psychological issues in
pediatric obesity. Ind Psychiatry J. Jan;21(1):11-7
- Kendrin R. Sonneville , Jerel P. Calzo , Nicholas J. Horton et al,. (2012) Body
Satisfaction, Weight Gain, and Binge Eating Among Overweight Adolescent Girls.
Int J Obes (Lond). July; 36(7): 944 - 949.
- Kenny PJ, Voren G, Johnson PM . (2013) Dopamine D2 receptors and
striatopallidal transmission in addiction and obesity. Curr Opin Neurobiol.
Aug;23(4):535-8.
- Kokkinos et al. (2010) Eating Slowly Increases the Postprandial Response of the
Anorexigenic Gut Hormones, Peptide YY and Glucagon-Like Peptide-1. The
Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism. 95 (1): 333
- Lutz, P.M. (2008) Digitale Schule - wie Lehrer Angebote im Internet nutzen. MMBInstitut für Medien- und Kompetenzforschung, Essen
- Ministère de l’Education Nationale - Horaires et Programmes, http://www.men.lu
- Nahrungsergänzungsmittel - Wundermittel oder wirkungsloses Versprechen?
Gesundheitsministerium, http://www.ms.public.lu
135
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
- Nahrungsmittelallergien (2003) Gesundheitsministerium, http://www.ms.public.lu
- MySchool, http://www.myschool.lu
- MyVideo,
http://www.myvideo.de/watch/6932009/Die_Verdauung_Teil_1+2_Im_Darm
- Natura 7-10 – Biologie für Gymnasien (2009). Klett
- Paradies, L., Linser, H.J. (2010) Differenzieren im Unterricht. 5. Auflage,
Cornelsen, Berlin
- Planet-Schule, http://www.planet-schule.de
- Planet-Schule - Abenteuer Ernährung - Ein Tag im Leben eines Schulkindes,
http://www.planet-schule.de/sf/php/02_sen01.php?sendung=8458
- Powell, L.M., Szcypka, G., Chaloupka, F.J. (2007) Adolescent exposure to food
advertising on television. Am J Prev Med. Oct;33(4 Suppl):251-6
- Prisma Lehrerband 1 - Naturwissenschaften 5/6 (2008). Klett
- Recueil des données et observations nationales dans le contexte de l’obésité, de
l’alimentation, de l’activité physique. Direction de la Santé, Luxembourg
- Restopolis Luxembourg, http://www.restopolis.lu
- Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder (Hrsg.) (1992)
- Selbstlernkurse - Hans-Dieter Mallig,
http://www.mallig.eduvinet.de/bio/Repetito/verdau5b.html
- Shafiee G, Kelishadi R, Qorbani M et al. (2013) Association of breakfast intake
with cardiometabolic risk factors. J Pediatr (Rio J). 2013 Sep 9
- Sonnentaler – Naturwissenschaften in Kita und Grundschulen
http://www.sonnentaler.net/aktivitaeten/humanbio/nahrung/verdauung/
- „Der Spiegel“ - Ausgabe Nr. 10 (04.03.13)
- Spörhase-Eichmann, U. (2004) Biologie Didaktik Sekundarstufe I und II.
Cornelsen
- Streit, C. (2008) Auch der Mensch is(s)t Natur. Nachhaltigkeit in der Schule Konzepte und Beispiele für die Praxis. Ministerium für Umwelt, Saarland
- Universität Köln, Unterrichtsmethoden im konstruktiven und systemischen
Methodenpool,
http://methodenpool.uni-koeln.de - (August 2013)
- Unterricht Biologie - Ernährungsverhalten (Nr. 207)
- Unterricht Biologie - Küchenbiologie (Nr. 385)
- Welt der Wunder - Tricks der Werbung,
136
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
http://www.youtube.com/watch?v=2ug36E3xO4E
- Weltgesundheitsorganisation (WHO), http://www.who.int
- Wikipedia, http://www.wikipedia.org
- Wolfgang Kriegel Ernährungsberatung, http://www.wolfgang-kriegel.de
VI.2. Arbeitsblätter
Zur
Gestaltung
der
Unterrichtseinheit
zum
Thema
„Ernährung“
habe
ich
Informationen aus dem Internet und diversen Biologie- sowie Schulbüchern und
Arbeitsblättern gesammelt. Die Hauptquellen habe ich hier aufgelistet:
Quellen des Unterrichts:
- Biologie heute 1, Schroedel (ISBN: 3-507-76052-5)
- Biologie 1, Cornelsen (ISBN: 978-3-464-02180-4)
- Biologie 2/3, Cornelsen (ISBN: 978-3-464-02181-1)
- Biologie Oberstufe, Cornelsen (ISBN: 978-3-464-17183-7)
- Bioskop, Gymnasium 7-10, Westermann (ISBN: 978-3-14-150516-0)
- Erlebnis Biologie 2, Schroedel (ISBN: )
- Mensch Rundum Fit!, MIC (ISBN: )
- Menschenkunde I, Arbeitsblätter Biologie, Klett (ISBN: )
- Natura 2, Biologie für Gymnasien (ISBN: 3-12-042200-2)
- Natura 5/6, Biologie für Gymnasien, Klett (ISBN: 3-12-045100-2)
- Natura 7-10, Biologie für Gymnasien, Klett (ISBN: 3-12-045200-3)
- Prisma, Naturwissenschaft 5/6, Klett (ISBN: )
Im Allgemeinen stammen die Informationen der Arbeitsblätter (Text und Bilder) aus
den aufgezählten Büchern. Zusätzliche Quellen habe ich in der folgenden Liste je
nach Arbeitsblatt angegeben.
Arbeitsblatt 1
- Bilder:
Natura 5/6, Biologie für Gymnasien, Klett
Biologie heute 1, Schroedel
Biologie 1, Cornelsen
137
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Arbeitsblatt 2
- Text:
Planet Schule (www.planet-schule.de)
Arbeitsblatt 3
- Bilder:
Bioskop, Gymnasium 7-10, Westermann
Biologie 2/3, Cornelsen
Erlebnis Biologie 2, Schroedel
Arbeitsblatt 4
- Text:
Erlebnis Biologie 2, Schroedel
- Bilder:
Biologie 2/3, Cornelsen
Erlebnis Biologie 2, Schroedel
Arbeitsblatt 5
- Bilder:
Biologie 2/3, Cornelsen
Erlebnis Biologie 2, Schroedel
Arbeitsblatt 6
- Bilder:
Menschenkunde I, Arbeitsblätter Biologie, Klett
ETHZ (www.educ.ethz.ch/unt/um/bio/stoff/verdauung_mensch/verdauung.pdf)
Arbeitsblatt 7
- Text:
Menschenkunde I, Arbeitsblätter Biologie, Klett
- Bilder:
Menschenkunde I, Arbeitsblätter Biologie, Klett
138
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Arbeitsblatt 8
- Bilder:
Sonnentaler (www.sonnentaler.net/aktivitaeten/humanbio/nahrung/verdauung/)
Arbeitsblatt 9
- Bilder:
Natura 2, Biologie für Gymnasien
Menschenkunde I, Arbeitsblätter Biologie, Klett
Bioskop, Gymnasium 7-10, Westermann
Arbeitsblatt 10
- Text:
Carabin (www.carabin.fr/~telech/cours/PCEM%202/Physiologie/digestion2.pdf)
- Bilder:
Uni Düsseldorf (www.uni-duesseldorf.de/MathNat/Biologie/Didaktik/Atmung/
start/struktur/ov/bsp/tierrei/ebene2a/verdau3.html)
Arbeitsblatt 11
- Text:
Onmeda (www.onmeda.de/lexika/anatomie/darm-dickdarm-blinddarm-undwurmfortsatz-16681-4.html)
Uni Düsseldorf (www.uni-duesseldorf.de/MathNat/Biologie/Didaktik/Atmung/
start/struktur/ov/bsp/tierrei/ebene2a/verdau3.html)
- Bilder:
Uni Düsseldorf (www.uni-duesseldorf.de/MathNat/Biologie/Didaktik/Atmung/
start/struktur/ov/bsp/tierrei/ebene2a/verdau4.html)
Arbeitsblatt 12
- Bilder:
Hexal (www.magen.hexal.de/grundwissen/magen-darm-verdauung/)
139
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
Arbeitsblatt 13
- Text:
Mensch Rundum Fit!, MIC
- Bilder:
Mensch Rundum Fit!, MIC
Arbeitsblatt 14
- Text:
Universität Bielefeld (http://129.70.40.49/nawi/lernprogramme/ernaehrung/
ernaehrung/essstoerungen1.html)
Milch echt Cool (www.schulmilch-echt-cool.de/media/unterrichtsmat.pdf)
Hilfen zum Helfen (www.hilfen-zum-helfen.ukh.de/pdf-unterricht/20_DiabetesAblaetter.pdf)
- Bilder:
Hilfen zum Helfen (www.hilfen-zum-helfen.ukh.de/pdf-unterricht/20_DiabetesAblaetter.pdf)
Mensch Rundum Fit!, MIC
Zusatzarbeitsblätter:
- Stationenlernen zu den Bestandteilen unserer Nahrung
BBB (http://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/fileadmin/bbb/unterricht/faecher/
naturwissenschaften/biologie/HR_Binnendifferenzierung_Ernaehrung_Verda
uung.pdf
- Hausaufgabe: Anfertigung eines Mini-Posters zu deinem Lieblingslebensmittel
BLL (www.bll.de/download/publikationen/unterrichtseinheitnaehrwertinformation/begleittext-unterrichtseinheit-naehrwertinformationenverstehen.pdf
- Informationsblatt : Vitaminmangelerkrankungen
- Text:
Forum Ernährung (http://www.forum-ernaehrung.at/cms/feh/attachments/9/0/9/
CH0095/CMS1269955243277/ein_guter_start_in_den_tag.pdf
DocCheck Flexicon (http://flexikon.doccheck.com/de/Beriberi)
140
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
- Bilder:
Weit Draußen (www.weit-draussen.eu/blog/2012/07/nordwestpassage-eis-tod/)
Wikimedia (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Scorbutic_gums.jpg)
Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/James_Lind & /wiki/Beriberi)
- Stationenlernen: Anatomie des Verdauungsapparates
- Text:
ETHZ (www.educ.ethz.ch/unt/um/bio/stoff/verdauung_mensch/verdauung.pdf)
- Bilder:
ETHZ (www.educ.ethz.ch/unt/um/bio/stoff/verdauung_mensch/verdauung.pdf)
Sonnentaler (www.sonnentaler.net/aktivitaeten/humanbio/nahrung/verdauung/)
Ernährungsquiz:
- Text:
Streit, C. (2008) Auch der Mensch is(s)t Natur. Nachhaltigkeit in der Schule Konzepte und Beispiele für die Praxis. Ministerium für Umwelt, Saarland
10 Regeln der DGE:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (www.dge.de)
141
Travail de Candidature
SCHNEIDER Anne
142
Travail de Candidature
VII.
SCHNEIDER Anne
Anhang
Der folgende Teil beinhaltet alle Anhänge der verschiedenen Unterrichtseinheiten,
Arbeitsblätter und weitere Dokumente.
143
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