Medienmitteilung Wolfgang Rihm ist neuer Artistic Director der

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Medienmitteilung
Wolfgang Rihm ist neuer Artistic Director der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY
Matthias Pintscher zum Principal Conductor ernannt
Luzern, 04. September 2015. Ab Sommer 2016 übernimmt der Komponist Wolfgang Rihm die
künstlerische Gesamtleitung der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY. Der Dirigent und Komponist
Matthias Pintscher steht ihm als Principal Conductor zur Seite, er verantwortet in jedem Sommer
ein zentrales Programm der Akademie und widmet sich ausserdem der Entwicklung des Orchesters. Beide Verträge sind auf fünf Jahre angelegt. Der Gründer der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY Pierre Boulez wird als Ehrenpräsident mit Wolfgang Rihm, Matthias Pintscher und dem
Festivalteam im engen Austausch stehen. Die LUCERNE FESTIVAL ACADEMY gilt seit 12 Jahren
als einzigartiger internationaler Ausbildungscampus im Bereich der zeitgenössischen klassischen
Musik des 20. und 21. Jahrhunderts – sie bietet nicht nur Weiterbildung für rund 120 Instrumentalisten im Alter von 18 bis 32 Jahren, sondern auch für junge Dirigenten und Komponisten.
«Ich freue mich ausserordentlich, dass mit Wolfgang Rihm eine führende Persönlichkeit des zeitgenössischen Musikschaffens die künstlerische Leitung der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY übernimmt», kommentiert Michael Haefliger, Intendant von LUCERNE FESTIVAL. «Wolfgang Rihm wird
Kraft seiner Erfahrung und seines Wissens im Rahmen der Akademie neue Impulse in der Vernetzung des Schaffens und Wirkens junger Instrumentalisten, Dirigenten und Komponisten zu
setzen wissen. Matthias Pintscher hat in diesem Sommer bereits zum dritten Mal als Dozent und
Dirigent die Akademie auf grossartige Weise mitgeprägt, das hat nicht zuletzt der „Tag für Pierre
Boulez“ gezeigt – ihn für die Zukunft als Principal Conductor gewonnen zu haben, ist eine grosse
Bereicherung für LUCERNE FESTIVAL!»
Wolfgang Rihm ist es wichtig, die Akademie in der Tradition ihres Gründers Pierre Boulez weiterzuführen und dabei den intensiven Austausch von hochkarätigen jungen Instrumentalisten, Dirigenten und Komponisten weiter auszubauen. «Für junge Interpreten kann es ungemein erhellend
sein, mit Komponisten ihrer eigenen Zeit zu arbeiten. Oft verstellen eingeübte Fehlsichten den Zugang zur Realität eines Notentexts. Im Gegenzug ist für junge Komponisten die Begegnung mit der
Praxis oft wesentlich wichtiger als eine weitere Drehung der artifiziellen Schraube. Denn Imagination entsteht auch durch Kenntnis der technischen Voraussetzungen ihrer Realisation. Das also
wünschen wir uns von einer Akademie: Es begegnen sich kulturelle Sphären der Kenntnis und des
Könnens und sie formen und steigern einander in ihrem Verstehens- und Realisationspotential.
Denn ein musikalischer Text braucht die realisierende Interpretation. Diese aber ist eine Form des
präfigurierten Verstehens. Akademie ist Dialog!»
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Künstlerische Planung ab Sommer 2016
Mit einem neuen Kompositions-Seminar soll es ab 2016 eine Werkstätte geben, in der junge Komponisten ihre Werke mit internationalen jungen Musikern direkt erarbeiten können. Auf diese Weise
erhält die Förderung von Komponisten zukünftig einen zusätzlichen Fokus in der Akademie. Bereits
in diesem Jahr hatte Wolfgang Rihm die künstlerische Leitung der Roche Young Commissions
übernommen: Zwei junge Komponisten erhalten Werkaufträge, die im Rahmen der Akademie in
einem Zeitraum von zwei Jahren erarbeitet und während des Sommerfestivals zur Uraufführung
gebracht werden. Darüber hinaus sind nach wie vor Meisterkurse für Nachwuchs-Dirigenten oder Ensembles wie Streichquartette als fester Bestandteil der Akademie geplant.
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Principal Conductor Matthias Pintscher und das Akademie-Orchester erarbeiten im Sommer 2016
Strawinskys Feuervogel, Mark Andres hij 1 und György Ligetis San Francisco Polyphony und
präsentieren die Werke in einem abschliessenden Konzert. Pintscher leitet darüber hinaus das
Ensemble intercontemporain im Eröffnungskonzert der Akademie. Ausserdem sind auch die Finnin
Susanna Mälkki und der Amerikaner Alan Gilbert als Dirigenten des Akademie-Orchesters präsent.
Der Schlagzeuger Martin Grubinger und die Geigerin Anne-Sophie Mutter treten zudem als Solisten
mit dem LUCERNE FESTIVAL ACADEMY Orchestra auf.
Wolfgang Rihm, geboren 1952 in Karlsruhe, zählt zu den profiliertesten zeitgenössischen Komponisten unserer Zeit. Sein Werkkatalog umfasst über 400 Kompositionen aller Gattungen. Durch
eine Reihe grosser Orchesterwerke in den späten siebziger Jahren wurde Wolfgang Rihm in das
Zentrum der musikalischen Avantgardediskussion gerückt. Seit vielen Jahren pflegt er eine besondere Beziehung zu LUCERNE FESTIVAL und schätzt Stadt und Kulturleben sehr. 1997 stand er mit
seinen Werken als «composer-in-residence» im zeitgenössischen Fokus des Festivals. 1998 wurde
am 19. August anlässlich der Eröffnung des KKL Luzern neben Beethovens Neunter Sinfonie auch
sein Werk IN-SCHRIFT von den Berliner Philharmonikern präsentiert. Zahlreiche Auftragswerke
folgten wie beispielsweise ein Violinkonzert für Carolin Widmann 2008. 2011/12 entstand sein Zyklus Nähe fern zu den Brahms-Sinfonien, ein gemeinsames Auftragswerk mit dem Luzerner Sinfonieorchester. Beim diesjährigen «Tag für Pierre Boulez» am 23. August wurde sein Orchesterstück
Gruss-Moment – für Pierre Boulez zum 90. Geburtstag uraufgeführt.
Matthias Pintscher, 1971 im westfälischen Marl geboren, zählt zu den erfolgreichsten Komponisten der jüngeren Generation. Seine Musiktheaterwerke wurden an der Dresdner Semperoper und
der Opéra National de Paris uraufgeführt, seine Orchesterwerke von den Berliner Philharmonikern,
dem Philharmonia Orchestra oder dem Cleveland Orchestra. Als Dirigent hat sich Pintscher ein
breites Repertoire vor allem mit Werken des 19. und 20. Jahrhunderts erarbeitet. Er dirigierte unter
anderem das New York Philharmonic oder das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks,
im September 2015 debütiert er mit den Berliner Philharmonikern. Seit 2010 ist Pintscher dem BBC
Scottish Symphony Orchestra als «artist-in-association» verbunden, 2014 begann seine
Zusammenarbeit als «artist-in-residence» mit dem Danish National Smyphony und dem Danish
National Chamber Orchestra. Seit der Saison 2013/14 leitet er als Music Director das Ensemble
intercontemporain. Er lehrt als Professor für Komposition an der New Yorker Juillard School. 2006
stand er als «composer-in-residence» im Fokus von LUCERNE FESTIVAL im Sommer.
Partner der LUCERNE FESTIVAL ACADEMY – Roche
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