Propofol - mucosalimmunology.ch

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Fortbildungsreihe Sedierung in der Endoskopie -­‐ Propofol -­‐ Ove Carstens Sedierung in der Endoskopie -­‐ Propofol -­‐ •  Pharmakologie •  Kontraindika:onen •  Propofol bei speziellen Pa:entengruppen und Erkrankungen •  Unerwünschte Nebenwirkungen •  Medikamentenapplika:on und Überwachung Sedierung in der Endoskopie -­‐ Propofol -­‐ Propofol Sedierung in der Endoskopie -­‐ Propofol -­‐ Propofol: •  2,6-­‐Diisopropylphenol •  C12H18O Sedierung in der Endoskopie -­‐ Propofol -­‐ Propofol: •  Hypno9kum •  1973 von Roger und Glen in GB entwickelt •  1986 von der Federal Drug Administra9on zugelassen •  1986 Zulassung in der Schweiz •  Einsatz: –  Anästhesiologie und Intensivmedizin –  Sedierung im Rahmen diagnos:scher und interven:oneller Eingriffe Sedierung in der Endoskopie -­‐ Propofol -­‐ Sedierung in der Endoskopie -­‐ Propofol -­‐ Sedierung in der Endoskopie -­‐ Propofol -­‐ Propofol •  Emulsion Defini5on: Gemisch zweier normalerweise nicht mischbarer Flüssigkeiten Sedierung in der Endoskopie -­‐ Propofol -­‐ Propofol – Chem.-­‐pharmazeut. Grundlagen Propofol (z.B. Disoprivan®) •  Wirkstoff: 2,6-­‐Diisopropylphenol (lipophil) •  Hilfsstoffe: –  Sojaöl bindet Propofol –  Phospha9dylcholin Emulgator –  Glycerol Isotonizität –  Natriumhydroxid Stabilisiert pH (7-­‐8.5) –  Natriumacetat –  Wasser Propofol – Chem.-­‐pharmazeut. Grundlagen In Lipidemulsion gelöstes Propofol Propofol – Pharmakologie Pharmakologie: Wissenscha2 von der Wechselwirkung zw. Stoffen und Lebewesen •  WirkungseintriN: •  Wirkdauer: •  Abbau in: – 
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Leber Dünndarm Nieren Gehirn Lunge •  Elimina:on der Metaboliten: rasch, nach 30-­‐40 s sedierender Effekt f. 4-­‐8 Min. Glukuronidierung und Sulfa9erung zu inak9ven Metaboliten zu 88 % renal Propofol – Pharmakologie •  Propofol –  Kein Antagonist ! •  Midazolam (Dormicum®) –  Antagonist: Flumazenil (Anexate®) Propofol – Pharmakologie Wirkmechanismus –  Bindet an GABA-­‐Rezeptoren in Nervenzellen –  GABA-­‐Rez.: wich:gste inhibitor. Rezeptor im ZNS –  GABA-­‐Rez.: 5 Untereinheiten •  u.a. α1 : Sedierung •  α2 : Anxiolyse •  α3 : Muskelrelaxa9on …. –  Hemmt die Freisetzung der exzitatorischen (d.h. erregenden) AS Glutamat Propofol – Pharmakologie Pharmakodynamik Lehre über die Wirkung von Arzneistoffen im Organismus •  Allgemeine und neurologische Effekte •  Hämodynamische Effekte •  An9eme9sche, immunmodulatorische und analge9sche Effekkte Propofol – Pharmakologie Pharmakodynamik Allgemeine und neurologische Effekte – 1 •  Anxiolyse •  Amnesie •  Bewußtseinsverlust •  Reduk:on von – 
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Cerebralem Blugluß Intracraniellem Druck Cerebraler Metabolisierungsrate Elektrischer Ak9vität Anxiolyse: Verminderung von Angstzuständen Propofol – Pharmakologie Pharmakodynamik Allgemeine und neurologische Effekte – 2 •  Subhypno:sche Wirkung –  Traumfördernd –  Euphorisierend –  Sexuell enthemmend Anwesenheit einer zweiten Person Propofol – Pharmakologie Pharmakodynamik Allgemeine und neurologische Effekte – 3 •  Reflexdämpfung –  Toleranz diagnos9scher Verfahren (u.a. Endoskopie) –  Toleranz Atemwegsmikel (u.a. Tubus) –  Cave: Barorezeptorreflex wird gehemmt, Kreislaufdepession weniger effek9v durch Reflextackykardie kompensierbar
Propofol – Pharmakologie Pharmakodynamik Hämodynamik •  Venodilata:on Propofol •  Nega:v inotroper Effekt (Inotropie: Kontrak9onsfähigkeit eines Muskels) •  Bradykardie Propofol – Pharmakologie Pharmakodynamik Analgesie •  Reduk9on des postop. Analge9kabedarfs •  Op9on bei therapierefraktärer Migäne An:eme:scher Effekt (fraglich) Immunmodulatorischer Effekt •  Lang-­‐ und mikelkenge Feksäureverbindungen (Hilfsstoffe) •  Kein Propofol-­‐Effekt Sedierung in der Endoskopie -­‐ Propofol -­‐ Propofol – Kontraindika:onen •  Propofol-­‐, Soja-­‐ oder Erdnussallergie •  Längerfrisi:ge Sedierung bei Pa:enten < 16 J. •  Propofolgabe bei Neugeborenen •  2 %-­‐iges Propofol bei Kindern < 3 J. •  Unzureichende Überwachung während und nach der Medikamentengabe Propofol – spezielle Pa5entengruppen Kinder/Jugendliche • 
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Keine Propofolgabe bei Kindern < 6 Monaten Längerfrisi9ge Sedierung bei Pa9enten < 16 J. Schwangerschah/S:llzeit • 
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Tokoly9scher Effekt Zur Narkoseinduk9on (2.5 mg/kg KG) und -­‐aufrechterhaltung (6 mg/kg KG/h) zugelassen • 
Übertrik in Mukermilch (grünliche Verfärbung) 24 – stündige S9llpause Propofol – spezielle Pa5entengruppen Geriatrische Pa:enten •  Cave: – 
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Erhöhter Fekanteil Erniedrigtes Körperwassser Gestörte Leber-­‐ und Nierenfunk9on Begleiterkrankungen/Vormedika9on Exsikkose/Hypovolämie Folge: stärkere hämodynamische Effekte Dosisreduk9on und langsame Applika9on Propofol – spezielle Erkrankungen • 
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Epilepsie Sepsis Leberinsuffizinez Niereninsuffizienz Propofol – spezielle Erkrankungen Epilepsie •  „ Wenn Disoprivan Epilep:kern verabreicht wird, besteht möglicherweise ein Risiko für Konvulsionen“ (Fachinforma5on des ArzneimiGel-­‐Kompendium der Schweiz) •  Prokonvulsive Potenz kontrovers disku9ert •  Anfallsähnliche Phänomene, Dystonien und Myoklonien können bei Epilep9kern und Nicht-­‐Epilep9kern ausgelöst werden •  Propofol ist zur Therpaie des therapierefraktären Status epilep9cus zugelassen Propofol – spezielle Erkrankungen Sepsis •  Hämodynamische Effekte können die rela9ve Hypo-­‐ volämie und die sep9sche Kardiopathie verstärken Leberinsuffizienz •  Bei kompensierter Leberinsuffizienz kommt es zu keiner Verschlechterung der Erkrankung oder einer begleitenden Encephalopathie (Khamaysi et al.;j hepatol 2011;54:72-­‐77, Riphaus et al.; Scand J Gastroenterol 2009;44:1244-­‐1251) Niereninsuffizienz •  Unter der Analgosedierung besteht eine erhöhte Gefahr für Apnoen (Lee et al.; Int J Clin Pract 2010;64:1-­‐5) Propofol – spezielle Erkrankungen Grün: sicher Gelb: unklar Rot: nicht sicher Propofol – unerwünschte Nebenwirkungen •  Interak:onen mit anderen Medikamenten •  Injek:onsschmerz •  Propofol-­‐Infusionssyndrom: lebenbedrohliche Mul9organdysfunk9on (keine Gabe > 7 d und max. 4 mg/kg KG/h bei kri:sch kranken Pa:enten) •  Urinverfärbung: –  grüne, pinke, braune, rote oder weiße Verfärbung –  Nach Einzeldosis oder längerfris9ger Gabe –  Ursache: Reak9on von Metaboliten mit dem Urin und Abbauprodukten anderer Medikamente (kein Krankheitswert) Propofol – unerwünschte Nebenwirkungen •  Interak:onen mit anderen Medikamenten •  Injek:onsschmerz •  Propofol-­‐Infusionssyndrom: lebenbedrohliche Mul9organdysfunk9on (keine Gabe > 7 d und max. 4 mg/kg KG/h bei kri:sch kranken Pa:enten) •  Urinverfärbung: –  grüne, pinke, braune, rote oder weiße Verfärbung –  Nach Einzeldosis oder längerfris9ger Gabe –  Ursache: Reak9on von Metaboliten mit dem Urin und Abbauprodukten anderer Medikamente (kein Krankheitswert) Propofol – unerwünschte Nebenwirkungen •  Interak:onen mit anderen Medikamenten a)  Opioide (z.B. Fentanyl®) b)  Midazolam (Dormicum®) c)  Ciclosporin - 
Opioide: Plasmaspiegel wird durch Porpofol erhöht - 
Midazolam: Propofol hemmt das Cytochrom (CYP) 3A4 und somit Midazolom-­‐Abbau in der Leber Folge: Wirkverstärkung und – verlängerung Ciclosporin
Leukencephalopathie (wenige Fälle) - 
Propofol – unerwünschte Nebenwirkungen •  Injek:onsschmerz -  Sehr häufig (etwa 60 %) -  Unangenehm -  Management: -  Vorherige Gabe von Opioiden (Risikoreduk9on auf 5%) -  Meiden der Handrückenvenen -  Mischen mit Lidocain (0.5 oder 1%, 20:1) -  Gabe von Lidocain i.v. in Touniqut-­‐Methode (i.v. regionale Anästhesie) Propofol – Medikamentengabe + Überwachung Vorbereitung • 
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Risikoabschätzung Venöser Zugang Nogallausrüstung Sauerstoff Propofol – Medikamentengabe + Überwachung Vorbereitung •  Risikoabschätzung •  Venöser Zugang stabiler venöser Zugang •  Nosallausrüstung •  Sauerstoff •  Risikoabschätzung hinsichtlich kardiorespiratorischer Probleme durch Anamnese und körperlichen Untersuchungsbefund •  > ASA III deutlich erhöhtes Risikopotenzial für Sedierung Propofol – Medikamentengabe + Überwachung Vorbereitung •  Risikoabschätzung •  Venöser Zugang (stabiler venöser Zugang) •  Nosallausrüstung •  Nogallmedikamente •  Gerätschaye (AED, Wendel-­‐Tubus, Intub.besteck) •  Sauerstoff •  Beherrschen der CPR (u.a. Simulatorkurse) •  Rou9nemässige Gabe v. 2l O2/min per Nasensonde •  Beginn der O2-­‐Gabe mind. 2 min. vor Untersuchung signifikant weniger schwere Hypoxien •  Cave: Pa9enten mit schwerer Hyperkapnie (COPD) (Reduk9on des Atemantriebs durch O2-­‐Gabe) 
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