Einführung von Propofol in einem Mittleren Spital

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Einführung von
Propofol
in einem Spital
mittlerer Grösse
Ausgangslage :
• Das KSB hat 427 Betten
• Die Medizinische Diagnostik teilt sich in:




Gastroenterologie
Kardiologie
Pneumologie
Diverses (Punktionen; ………….)
« Das Pflegefachpersonal arbeitet flexibel in allen
Bereichen. »
Das Pflegeteam :
• 780% Pflegefachfrauen und -Männer
Der ärztliche Dienst :
• 170 % Gastroenterologie
• 180% Kardiologie
• 100% Pneumologie
Im Endoskopieraum finden statt:
• ca. 800 Gastroskopien / Jahr
• ca. 500 Kolonoskopien / Jahr
• ca. 300 Rektoskopien / Jahr
• ca. 300 Bronchoskopien / Jahr
Einführung von Propofol
• Juli 2002: « Start des Projektes »
Die Ärzte wollen Propofol zur Sedation
einführen
• November 2002:
Theoretische Weiterbildung von
Dr. Ludwig Heuss, KS Basel
Reaktionen aus dem TEAM
• Resultate der Mitarbeiterbefragung,
(diplomiertes Pflegepersonal und Ärzte)
zur Einführung von Propofol in der
Gastroenterologie.
Ängste / Vorbehalte
- Zurückhaltung
- Stellenplan relevant
- Angst vor Komplikationen
- Nebenwirkungen
- Kein Antagonist
- Angst vor Neuem
Motivation
• Druck von anderen Spitälern
• Begeisterung von Patienten die Erfahrungen
haben
• Positive Erfahrungen von Basel
• Komfort für den Patienten
• Keine/reduzierte Überwachungszeit
• Sedation mit rascher Weckbarkeit
• Mut etwas Neues zu wagen
Vorbereitung :
• Mai 2003 : Plannung, Sitzung mit
Gastroenterologen; Anästhesist;
Bereichsleiterin und Leiterin der
Medizinischen Diagnostik.
• Juni 2003 : Theoretische Weiterbildung von
Dr. Daniel Fevrier, Chefarzt
Anästhesie KSB.
• Juni 2003 : Praktische Weiterbildung durch
Kollegen von der Anästhesie
(Ambubeutel, Wendeltubus,…).
• Juni 2003 : Die Tagesstruktur wird angepasst.
(2 Pflegefachpersonnen sind im
Endoskopieraum während der
ganzen Endoskopie. Vorher
1 Pflegefachperson).
• Juli 2003 : Anschaffung eines neuen Monitors
zur Überwachung (Blutdruck,
Puls, SpO2-Messung, EKG
Respirationskurve).
Weiterbildung (Reaktionen aus dem Team)
• Ängste zum Teil aufgehoben
• Beruhigend
• Unterstützung der Anästhesie
• Sicherheit
Unterstützung der Anästhesie
• Interdiziplinäre Arbeit hat gut getan
• Excellent
• Beruhigend
• Sicherheit
1. Juli 2003
Start der Testphase
bis 1. Oktober 2003
Erfahrungen:
• Wenige Komplikationen
• Ängste haben sich nicht bewahrheitet
• Sicherheit in der Anwendung von
Propofol
• Oktober 2003: wird Propofol 1% für die
Gastroskopie definitiv eingeführt.
• Auch Kolonoskopien unter Propofol 1%
je nach Personalressourcen.
Wie läuft eine Endoskopie ab
• Der Patient wird informiert über die Untersuchung,
er hat die Möglichkeit zu entscheiden mit oder
ohne Sedation.
• Auf das Überwachungsblatt wird Grösse, Gewicht,
Q%, Tc -Werte, ASA-Klassifizierung und die
Nummer des Endoskopes aufgeschrieben.
• Alle Patienten werden mit 2l Sauerstoff
präoxygeniert während der Installationphase.
Patient am Monitor angeschlossen
• Pulsoxymeter
• Blutdruck wird mindestens alle 5 Min. gemessen
• Atemfrequenz
• Patient wird auf die linke Seite gelagert
• Sedation beginnt: die zuständige
Pflegefachperson injeziert Propofol 1%.
• Endoskopie fängt erst an wenn der Patient schläft
• Patienten brauchen keine Rachenanästhesie mehr
• Die Patienten werden sediert wenn die
Sauerstoffsättigung optimal ist > 95%.
• Die Propofolgabe kann beginnen, wir geben
20mg Bolus alle 20sec. bis der Patient schläft.
Während der Untersuchung je nachdem ca.
10mg/min.
• Der Arzt meldet uns, wenn die Untersuchung
fertig ist, so dass der Patient aufwachen kann.
• Patient bleibt im Untersuchungszimmer
bis er wieder wach ist.
• Anschliessend darf der Patient zurück ins
Zimmer mit dem Patienten-Transporteur oder
mit einer diplomierten Pflegefachgeperson.
• Ambulante Patienten sitzen in der
Wartezone für eine halbe Stunde. Sie
dürfen nicht am gleichen Tag Autofahren.
Reaktionen von Patienten :
• Viele Patienten wollen noch reden oder das
Mundstück herausnehmen.
• Die meisten Patienten träumen während der
Endoskopie.
• Sie sind überrascht das die Untersuchung schon
fertig ist.
• Unmittelbar nach der Untersuchung erhalten die
Patienten Bescheid über das Ergebnis.
• Sie haben keine Angst vor nachfolgende
Untersuchungen.
Feedback
• Begeisterung von den Mitarbeitern
• Ruhigere Untersuchungen
• Patienten sind begeistert
• KOSTEN
Vorteile von Propofol
• Keine Überwachung nach der Endoskopie
(Opiate = Pethidin wird selten kombiniert mit
Propofol).
• Praktisch keine Bettbenützung
• Kurze Halbwertszeit
• Das Medikament wirkt schnell
• Einfach zu dosieren
• Patient gut sediert
• Rücktransport auf die Abteilung
Nachteile
• Preis

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•
•
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•
Dormicum 1 Amp à
Propofol (Disoprivan 1%)
4.10 sFr.
21.20 sFr.
2 Pflegefachpersonen im Untersuchungsraum
Lagerungsprobleme / Aspirationsgefahr
Kein Antagonist
Zeitaufwand Patienten brauchen zum Teil
mehr Zeit zum aufwachen.
• Schmerzen bei Injektion (Venenreizung)
Verhältnis Alter /Dosierung
200.0
180.0
160.0
140.0
120.0
100.0
80.0
60.0
40.0
20.0
0.0
Dosis
Alter
1
2
3
4
5
6
7
8
Nebenwirkungen
• Blutdruckabfall
• Bradykardie
• Sättigungsabfall
• Sexuelle Enthemmung
• Epileptische Anfälle
Notfall-Material im Zimmer, tägliche
Kontrolle
• 2 Absaugspumpen /Absaugkatheter
• 2 Sauerstoff-Spender / Sauerstoffsonden
• 1 Ambubeutel
• 2 Wendel Tubus (Sauerstoffkatheter
inkl. Sauerstoffverbindungsschlauch)
• Medikamente (Adrenalin, Atropin)
ASA Klassifikation: « Risikoabschätzung »
(American Society of Anesthesiologists)
• ASA I: normaler gesunder Patient
• ASA II: Patient mit leichter Systemerkrankung
• ASA III: Patient mit schwerer Systemerkrankung und
Leistungsminderung (Diabetes, Asthma bronchiale)
• ASA IV: Patient mit schwerer Systemerkrankung
und konstander Lebensbedrohung
• ASA V: moribunder Patient, der mit oder ohne
Operation die nächste 24h voraussichtlich nicht
überlebt
Erfasste Parameter
Anzahl Endoskopie
Alter (Mittelwert)
ASA I
ASA II
ASA III
ASA IV
ASA nicht bestimmt
BMI (Mittelwert)
Sa O2 Start (Mittelwert)
Abfall Sa O2 <90%
245
61.8
67 (33.8%)
61 (30.8%)
63 (31.8%)
6 (3%)
47 (19.2%)
25.1 kg/m2
97%
6 (2.4%)
ENDE
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