STRAHLENBIOLOGIE - Gegenstand - Klinik für Strahlentherapie

Werbung
Vorlesungen 4. Studienjahr Spezielle Strahlentherapie (18:15-19:00 Uhr)
T1. Prinzipien der Strahlenther. / Mamma-Ca (23.04.13 OÄ Hindemith)
T2. Kopf-/Hals-Tumoren /Bronchialkarzinome (24.04.13 Dr. Dietzsch)
T3. Rektumkarzinom / Anal-Ca. / Prostatakarzinom (25.04.13 Prof. Kortmann)
T4. Palliative/Symptomat. Behandlungskonzepte (26.04.13 OÄ Papsdorf)
T5. Gynäkologische Tumoren (29.04.13 OA Liebmann)
Klausur: 08.05.13
- Tumorstrahlenbiologie / Prinzipien der Strahlentherapie -
- Indikationsstellung zur Strahlentherapie 1. Kurativer oder palliativer Therapieansatz?
2. Ist der Tumor strahlensensibler als seine Umgebung (Tm-Biologie)?
3. Welche Gesamtdosis zur Tm-Zerstörung notwendig (Tm-Biologie)?
4. Welches strahlentherapeutische Verfahren (perkutan / Brachytherapie)?
5.
Welche zeitliche und welche räumliche Dosisverteilung (Planung)?
6. Welcher Schädigungsumfang am Normalgewebe wird erwartet?
7. Alternative Therapiemöglichkeiten mit geringerer Toxizität?
8. Intervall zu vorherigen Therapiemaßnahmen / Repopulierung?
 Bestrahlung möglich und sinnvoll??
- Tumorstrahlenbiologie / Prinzipien der Strahlentherapie -
Kurativer oder palliativer Therapieansatz?
•
•
•
•
Definitiv
Adjuvant
Neoadjuvant
Additiv
• Kurativ
• Palliativ
• Symptomatisch
Multimodale
Konzepte:
• Chirurgie + RT
• Chemotherapie + RT
• Hormontherapie + RT
• Bisphosphonate + RT
• Zytokine + RT
STRAHLENTHERAPIE – Kurative Behandlung
Heilungsrate (EU) ca. 45 %
Strahlentherapie
12 %
6%
5%
Chemotherapie
Chirurgie
22 %
STRAHLENTHERAPIE – Palliative Behandlung
Ansprechrate (EU) > 70 %
Strahlentherapie
60 - 70 %
Chemotherapie
50 %
Chirurgie
- Tumorstrahlenbiologie / Prinzipien der Strahlentherapie -
- Indikationsstellung zur Strahlentherapie 1. Kurativer oder palliativer Therapieansatz?
2. Ist der Tumor strahlensensibler als seine Umgebung (Tm-Biologie)?
3. Welche Gesamtdosis zur Tm-Zerstörung notwendig (Tm-Biologie)?
4. Welches strahlentherapeutische Verfahren (perkutan / Brachytherapie)?
5.
Welche zeitliche und welche räumliche Dosisverteilung (Planung)?
6. Welcher Schädigungsumfang am Normalgewebe wird erwartet?
7. Alternative Therapiemöglichkeiten mit geringerer Toxizität?
8. Intervall zu vorherigen Therapiemaßnahmen / Repopulierung?
 Bestrahlung möglich und sinnvoll??
Einflußfaktoren auf die lokale Tumorkontrolle
- 1. Tumorentität Mittelwerte der Proliferationsaktivität histologisch
unterschiedlicher Tumoren
(Tubiana und Malaise 1976)
- Tumorstrahlenbiologie / Prinzipien der Strahlentherapie -
- Strahlensensibilität verschiedener Tumoren TUMORART
KURATIVE DOSIS (Gy)
LEUKÄMIE - INFILTRAT
SEMINOM
20 - 30
LYMPHOGRANULOMATOSE
NON-HODGKIN-LYMPHOM
NEUROBLASTOM
30 - 45
MEDULLOBLASTOM
MAMMA-KARZINOM (MIKR)
ADENOKARZINOM (MIKR)
PLATTENEPITHELKARZINOM (MIKR)
50 - 60
WEICHTEILSARKOM (MIKR)
PLATTENEPITHELKARZINOM (MAKR)
MAMMA-KARZINOM (MAKR)
PROSTATAKARZINOM
60 - 70
GLIOBLASTOM
KNOCHENSARKOM
WEICHTEILSARKOM
 75
Einflußfaktoren auf die lokale Tumorkontrolle
- 2. Tumorgröße -
Anstieg der zur Tumorkontrolle notwendigen Strahlendosis
mit dem Logarithmus des Tumorvolumens
Einflußfaktoren auf die lokale Tumorkontrolle
- 3. Gesamtdosis / Dosis pro Fraktion -
Dosis-EffektKurve für die
lokale Tumorkontrolle
Einflußfaktoren auf die lokale Tumorkontrolle
- 3. Gesamtdosis / Dosis pro Fraktion -
Prinzip der
Fraktionierung
der Dosis
Einflußfaktoren auf die lokale Tumorkontrolle
- 4. Gesamtbehandlungszeit -
Einfluß der Gesamtbehandlungszeit einer Bestrahlung mit 30
Fraktionen auf die lokale Kontrolle eines humanen
Plattenepithelkarzinums der Maus
Einflußfaktoren auf die lokale Tumorkontrolle
- 4. Gesamtbehandlungszeit ZEITFAKTOR
= Abnahme der Tumorkontrollwahrscheinlichkeit mit zunehmender
Gesamtbehandlungszeit einer fraktionierten Strahlentherapie
- Existenz eines Zeitfaktors in der Radioonkolgie gesichert durch:
• Experimentelle Untersuchungen
• Randomisierte klinische Studien PEC H&N + NSCLC
Biologischer Mechanismus?
•
•
•
•
Wachstumsgeschwindigkeit unbehandelter Tm?
beschleunigte Proliferation klonogener Tm-Zellen?
zunehmende Hypoxie als alternative Erklärungsmöglichkeit?
weitere mögliche Mechanismen?
Einflußfaktoren auf die lokale Tumorkontrolle
-5. Hypoxische Tm-Zellfraktion / Reoxygenierung-
Reoxygenierung während fraktionierter
Strahlentherapie. Unmittelbar nach
Bestrahlung sind alle überlebenden
klonogenen Zellen hypoxisch. Bis zur
nächsten Fraktion kommt es zur
Reoxygenierung. Dies wiederholt sich
über die Behandlung. (nach Hall)
TUMORSTRAHLENBIOLOGIE
Einflußfaktoren auf die lokale Tumorkontrolle
1. Tumorentität
2. Tumorgröße
3. Gesamtdosis / Dosis pro Fraktion
4. Gesamtbehandlungszeit der Strahlentherapie
5. Hypoxische Tumorzellfraktion / Reoxygenierung
6. Zeitintervall zwischen den Fraktionen (Einfluß ??)
7. Einsatz von Strahlen mit hohem LET
- Tumorstrahlenbiologie / Prinzipien der Strahlentherapie -
- Indikationsstellung zur Strahlentherapie 1. Kurativer oder palliativer Therapieansatz?
2. Ist der Tumor strahlensensibler als seine Umgebung (Tm-Biologie)?
3. Welche Gesamtdosis zur Tm-Zerstörung notwendig (Tm-Biologie)?
4. Welches strahlentherapeutische Verfahren (perkutan / Brachytherapie)?
5.
Welche zeitliche und welche räumliche Dosisverteilung (Planung)?
6. Welcher Schädigungsumfang am Normalgewebe wird erwartet?
7. Alternative Therapiemöglichkeiten mit geringerer Toxizität?
8. Intervall zu vorherigen Therapiemaßnahmen / Repopulierung?
 Bestrahlung möglich und sinnvoll??
-Tumorstrahlenbiologie / Prinzipien der Strahlentherapie –
Welches strahlentherapeutische Verfahren?
1. Radioaktive Strahlenquellen:
Gamma-Strahler: Co 60 –Teletherapie, Ir 192-Brachytherapie,
Beta-Strahler: Sr 90 u. Ru 106 für Brachytherapie
2. Röntgengeräte
(Spannungen bis 300kV)
3. Elektronenbeschleuniger (LINIAC)
Ultraharte Bremsstrahlung 4-25 MV
Elektronenstrahlung 5-25 MeV
4. Synchrotron
Erzeugung von Protonen und schweren Ionen (80-300 MeV)
- Tumorstrahlenbiologie / Prinzipien der Strahlentherapie -
Perkutane Strahlentherapie - Röntgentherapiegerät -
Tiefendosisverlauf verschiedener Photonenenergien im
Vergleich mit 10 MeV-Elektronenstrahlen in Wasser
- Tumorstrahlenbiologie / Prinzipien der Strahlentherapie -
Perkutane Strahlentherapie - Linearbeschleuniger accelerating structure
(wave guide)
electron gun
electron track
target
Wave guide
Stand
primary
collimator
Collimator head
Gantry
rf
rf
modulator
dose chamber
mirror
secondary
collimator
bremsstrahlung
photons
Primary radiation
Rotational axis
bending
magnet
Treatment couch
flattening
filter
- Tumorstrahlenbiologie / Prinzipien der Strahlentherapie -
Perkutane Strahlentherapie - Linearbeschleuniger -
PRIMUS
- Tumorstrahlenbiologie / Prinzipien der Strahlentherapie -
- Brachytherapie = Strahlentherapie über kurze Distanz  „Brachy" = griechisch für „kurze Distanz“ (lokal, präzise, hochtechnisiert)
Radioaktive Seeds oder Quellen werden direkt in den Tm oder in
unmittelbarer Tm-Nähe eingebracht
hohe Dosis im Tm aber Reduktion der Dosis im Normalgewebe
Plesio-BT
 intracavitär /  intraluminal /  endovasal /  Kontakttherapie
interstitielle BT  permanent (z.B. 125I, 103Pd) /  temporär (z.B.192Ir)
 High dose rate (HDR)
 Medium dose rate (MDR)
 Pulsed dose rate (PDR)
 Low dose rate (LDR)
DL: > 12 Gy / h
(fraktioniert)
DL: 2,0 - 12 Gy / h (fraktioniert)
0,5-1,0 Gy/Puls/h
(hyperfraktioniert)
DL: 0,4 - 2,0 Gy / h (kontinuierlich)
- Tumorstrahlenbiologie / Prinzipien der Strahlentherapie -
Brachytherapie - 192Ir-HDR-Afterloader  kompaktes, mobiles Gerät
 Punktquelle
(1mm x 3mm, 192Ir) am Ende eines dünnen,
flexiblen Führungsdrahtes
 Afterloader führt den Führungsdraht & Quelle
durch die eingebrachten Katheter oder
Applikatoren in das geplante Volumen
 dwell position
= berechnete Standposition; Quelle kann in
2,5 mm-Schritten bewegt werden
 dwell time
= berechnete Standzeit der Quelle an der
entsprechenden dwell position; Realisierung
einer konformalen Dosisverteilung (Möglichkeit
der Optimierung der Dosisverteilung)
- Tumorstrahlenbiologie / Prinzipien der Strahlentherapie -
Brachytherapie - 192Ir-HDR-Afterloader -
Punktquelle (1mm x 3mm, 192Ir)
dwell position / dwell time
- Plesio-Brachytherapie - intracavitär / intraluminal / endovasal / Kontakttherapie endovasal
intracavitär
intraluminal
Kontakttherapie
- Interstitielle Brachytherapie - permanente Implantate / temporäre Implantate -
permanent
temporär
- Tumorstrahlenbiologie / Prinzipien der Strahlentherapie -
- Indikationsstellung zur Strahlentherapie 1. Kurativer oder palliativer Therapieansatz?
2. Ist der Tumor strahlensensibler als seine Umgebung (Tm-Biologie)?
3. Welche Gesamtdosis zur Tm-Zerstörung notwendig (Tm-Biologie)?
4. Welches strahlentherapeutische Verfahren (perkutan / Brachytherapie)?
5.
Welche zeitliche und welche räumliche Dosisverteilung (Planung)?
6. Welcher Schädigungsumfang am Normalgewebe wird erwartet?
7. Alternative Therapiemöglichkeiten mit geringerer Toxizität?
8. Intervall zu vorherigen Therapiemaßnahmen / Repopulierung?
 Bestrahlung möglich und sinnvoll??
STRAHLENTHERAPIE – Zeitliche Dosisverteilung
Standardfraktionierung
ED:2,0 Gy / GD:60 Gy
1x täglich / 5x wöchentlich
Hypofraktionierung
ED:4,0 Gy / GD:48 Gy
1x täglich / 3x wöchentlich
Hyperfraktionierung
ED:1,0 Gy / GD:60 Gy
2x täglich / 10x wöchentlich
Akzelerierte Hyperfrakt.
ED:1,3 & 1,7 Gy / GD:60 Gy
2x täglich / 10x wöchentlich
STRAHLENTHERAPIE – Räumliche Dosisverteilung
Zielvolumendefinition (ICRU 50)
 Tumormasse ( Rö, CT, MRT )
 Tumorlokalisation (Rö, CT, MRT)
 Tumorcharakter (PET-CT, PET-MR,
MR-Spectrom.)
TARGET 1 (Tumornachweis)  Dosis höher
TARGET 2 (Tumorverdacht)  Dosis niedriger
Strahlentherapie des Mammakarzinoms
Symptome/Risikofaktoren
1. Incidenz:
Jede 10. Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens
ca. 57.000 Neuerkrankungen pro Jahr
17.500 Todesfälle pro Jahr
2. Symptome: tastbarer Knoten, Einziehung der Haut o. Mamille, LKS,
selten Schmerzen
heute häufig im Screening (50-70.Lj) Tumoren entdeckt
3. Risikofakt.: familiäre Häufung (BRCA-1, BRCA-2-Mutation): 5-10%
Hormoneinnahmen, Nullipara, Östrogene, Mastopathie,
ionisierende Strahlung, andere Adenokarzinome
Adjuvante Strahlentherapie-Mammakarzinom
- Biologie des Mammakarzinoms -
Halsted-Doktrin:
„Mammakarzinom ist im Frühstadium
lokoregionär begrenzte Erkrankung !“
Lokale Maßnahmen zur langfristigen
lokalen Tumorkontrolle (Heilung) ausreichend !
Fisher-Doktrin:
„ Mammakarzinom ist im Frühstadium
weitgehend disseminierte Erkrankung !“
Systemische Therapie zur frühzeitigen
Bekämpfung okkulter Mikrometastasen nötig !
Adjuvante Strahlentherapie-Mammakarzinom
- Biologie des Mammakarzinoms Kombinationshypothese / Spektrumhypothese:
„Mammakarzinom im Frühstadium- abhängig
von individueller Tumorbiologie – eine
lokoregionäre oder bereits disseminierte
Erkrankung“!
Kombination aus lokalen und systemischen
Maßnahmen zur Tumorheilung notwendig !
Hellmann (1997):
Stopping metastasis at their source. N. Engl. J. Med. 337: 996-997.
Hölzel et al. (2001): Modell zur primären und sekundären Metastasierung beim Mammakarzinom
und dessen Bedeutung für die Strahlentherapie. Strahlenther. Onkol. 177: 10-24.
Adjuvante Strahlentherapie-Mammakarzinom
- Biologie des Mammakarzinoms -
Ziele der adjuvanten Therapie
Lokal
Strahlentherapie
Systemisch
Chemo- /endokr. Therapie
Verhinderung
des Lokalrezidives
Bekämpfung von
Mikrometastasen
Längeres krankheitsfreies Überleben, Heilung
Adjuvante Strahlentherapie-Mammakarzinom
- Biologie des Mammakarzinoms Klinisch relevante
Prognosefaktoren
• Alter (< 35 Jahre)
• Lymphknotenstatus
• Tumorgröße
• Histologischer Typ
• Grading
Klinische Relevanz in
ausgewählten Situationen
• uPA / PAI-1
(nodal-negatives Mammakarzinom)
Interessante neue tumorbiologische
Prognosefaktoren - direkt am Tm
• Genet. Testung (Endopredict,
Oncotyp) nachträglich mgl.
• SteroidhormonrezeptorStatus
•Tm-Zellnachweis im Kn.-mark
• HER-2-Status
• Proliferationsfaktoren
Adjuvante Strahlentherapie-Mammakarzinom
- Biologie des Mammakarzinoms Zusammenhang zwischen Tumorstadium und Überleben
Stadium
n
Relative 5-Jahres- Relative 10-JahresÜberlebensrate
Überlebensrate
I
3.374
95 %
90 %
IIA
3.165
86 %
72 %
IIB
2.106
72 %
51 %
IIIA
727
57 %
32 %
IIIB
791
51 %
30 %
IV
727
20 %
10 %
Engel et al.(2001) In: Sauer(Hrsg) Mammakarzinom- Empfehlungen zu Diagnostik, Therapie und Nachsorge,
8.Aufl. Zuckschwerdt, München, S. 1-8.
Adjuvante Strahlentherapie-Mammakarzinom
- Biologie des Mammakarzinoms -
Tumorlokalisation
o.a.
Lymphabflusswege
Quadrant
o.i.
49%
16%
17%
12%
u.a.
6%
u.i.
• Level 1: lateral des Musculus pectoralis minor
• Level 2: interpectoral
• Level 3: medial des Musculus pectoralis minor
und infra-/supraclaviculär
Perkutane Strahlentherapie – Bsp. Mamma-Ca.
35-jährige Patientin
vor / nach OP + RT
bildgebende
Diagnostik
OP-Präparat /
Histologie
Adjuvante Strahlentherapie nach BET
- S3-Leitlinie (2012) Linearbeschleuniger
Bilddaten
Computertomograph
simulierte und markierte
Bestrahlungsfelder
Bestrahlungsplanungssystem
geplante
Bestrahlungsfelder
Therapiesimulator
Bestrahlungsdauer : 5 - 7
Wochen RT
Zielvolumen : gesamte
Restbrust
Einzeldosis: 1,8-2,0 Gy
(5x/Woche)
Gesamtdosis: 50,0 - 50,4
Gy
 Boost* (10-16 Gy)
(*LOE 1a, Empf.grad A)
Aufsättigung des Tumorbettes (“Boost”)
10-Jahre Ergeb. : Boost (16 Gy) versus no Boost EORTC 22881-10882 Trial
Lokale Tumorkontrolle (in Brust Rezidive)
Alter  40 (n=449)
Alter 41-50 (n=1334)
23,9%
13,5%
Alter 51-60 (n=1803)
Bartelink et al. (2001) N Engl J Med 345: 1378-1387.
Alter >60 (n=1732)
Mögliche Boost-Techniken
Kein
Boost
Einflussfaktoren auf die
Wahl der Boosttechnik:
Tumorgröße
Tumorsitz
Risikoprofil
Freier Schnittrand
Alter der Patientin/ND
Patientenwunsch
pBoost
10,0 Gy
SIB
2,14 59,92 Gy
WBI 1,8 Gy –
GD 50,4 Gy
(Tangente)
pBoost
16,0 Gy
iBoost
12,0 Gy
P- percutan:
Photonen oder
Elektronen
i-interstitelle BT
SIB: simultaner
integrierter Boost
„Boost“ nach tangentialer RT der Brust (Z.n. BET)
Technik / lokale Tumorkontrolle / Phase III EORTC (15 Gy)
5 Jahre
lok. Rückfallrate
Elektronen : 4,7%
Photonen : 4,0%
Brachyth. : 2,5%
Fibrose
0,9%
2,1%
0,9%
Poortmans et al., 2004
Adjuvante Strahlentherapie nach BET
- S3-Leitlinie (2012) -
28 Fr.
+ 8 Fr.
Simultaner„Boost“ bei tangentialer RT der Brust (Z.n. BET)
Neue Variante: Integrierter Boost / IMRT / Photonen
1. Schritt- Planung der Mamma-Tangente
Simultaner „Boost“ bei tangentialer RT der Brust (Z.n. BET)
Integrierter Boost / IMRT / Photonen:
2. Schritt- Planung der Dosisaufsättigung
Simultaner „Boost“ bei tangentialer RT der Brust (Z.n. BET)
Integrierter Boost / IMRT / Photonen- > RT beider ZV in einer Fraktion
ED Restbrust 1,8 Gy, ED Boost 2,14 Gy
Vorteil:
Insgesamt 28
Bestrahlungen
statt 36, damit
Verkürzung der
GBZ
„Interst. Boost“ nach tangentialer RT der Brust (Z.n. BET)
Interstitieller Boost günstiger:
1. Linke Mamma (Senkung der Herzdosis,
damit Reduktion späterer Herzerkrankungen)
2. Vorangegang. antrazyklinhaltige Chemotherapie
(Vermeidung der Addition der Kardiotox.)
3. Tumorsitz im Bereich der inneren Quadr. (Herzbelastung)
4. Thoraxwandnaher Tumorsitz
5. Retromamillärer Sitz (Kosmetik- Mamillennähe)
6. R1-Situation oder sehr knapper SR
7. Junges Patientenalter
Adjuvante Strahlentherapie-Mammakarzinom
- Kardiales Risiko -
Cardiales Risiko
RT + CT
RT
No RT
Höchstes Risiko für cardiale
Komplikationen für kombin.
CT und RT > RT > keine RT
Aber: historische
Patientenkollektive!
Heute: moderne 3-DBestrahlungsplanung führt zu
deutlicher Senkung des
cardialen Risikos
Bouillon et al. 2011:
Herzklappenerk. RR 9
CIHK RR1,5
Herzinsuff. RR 2,3
Hooning, MJ JNCI 2007 Mar 7; 99(5):365-75
Neue Zielvolumenkonzepte:
Akzelerierte Teilbrustbestrahlung (APBI) nach BET
 Hintergrund
 75-90 % der Rezidive nach BET sind in der Tm-Bett-Region lokalisiert
 Rezidive außerhalb des Tm-Bettes nach BET ± RT sind selten
 RT der gesamten Restbrust bei selektierten Pat. nicht erforderlich ?
 Definition
 Applikation der Strahlentherapie nach brusterhaltender OP
beschränkt auf das Tumorbett (+1-2 cm Sicherheitssaum)
[Teilbrustbestrahlung]
 Gesamtbehandlungszeit < 1 Woche - statt 5-7 Wochen
[akzelerierte Bestrahlung]
Akzelerierte Teilbrustbestrahlung nach BET
APBI
Brachytherapie 192Ir
(iBT, MammoSite)
LDR
HDR
PDR
intraoperative RT
(IORT)
Elektronen
perkutane RT
(3D-konformale RT)
Photonen
IMRT
INTRABEAM
6 beams, 53 seg.
150 %
100 %
85 %
70 %
50 %
30 %
Multikatheter
Ballonkatheter
ELIOT (3-9 MeV)
Protonen ?
Tomother.?
Akzelerierte Teilbrustbestrahlung nach BET
Notwendige Informationen zur
Definition des Tumorbettes/ZV:
1. präop. Mammographie
(Tumorgröße, Lokalisation, Umgebungsgewebe)
2. präop. Sonographie
(Tumorgröße, Tiefenlokalisation)
3. Histologie/ Schnittrand
4. Intraoperative Clipmarkierung
Akzelerierte Teilbrustbestrahlung nach BET
Clips !!
Tumor
Resektionshöhle
A
Clips !!
B
Präparatoberfläche
PTV
A = minimaler Resektionsrand
B = Sicherheitssaum
B = 30-20 mm minus A
L
OBL
ZV-Definition:
Resektionsbett + 2-3 cm Sicherheitssaum
- präop. Mammographie + US, CT, (MRT); Op-Bericht; Histologie; Op-Narbe
- radiopaque Clips für Resektionsränder
(Vol.: ca.60-80cm3 / EBRT: 600-800cm3)
Interstitielle Brachytherapie – Bsp. Mamma-Ca.
Akzelerierte Teilbrustbestrahlung nach BET:
Bestrahlungsplanung I
3D-Katheter-Rekonstruktion
Zielvolumendefinition
Mamma-Ca. links (obere Quadr.); pT1b pN0, min.SR>12mm; zweireihiges Implant, 13 Appl.
Akzelerierte Teilbrustbestrahlung nach BET:
Bestrahlungsplanung II
3D-Dosisverteilung
Dosis-Volumen-Histogramm
200 %
150 %
120 %
100 %
90 %
70 %
50 %
30 %
PTV 37,1 ccm
D100 35,3 ccm
D150 9,5 ccm
CI 95,1 %
Vref 49,9 ccm
VD150 13,5 ccm
VI
0,73
Akzelerierte Teilbrustbestrahlung nach BET:
Kosmetisches Ergebnis
präoperativ
6 Mo. nach
Implantation
nach
Implantation
12 Mo. nach
Implantation
6 Wo. nach
Implantation
36 Mo. nach
Implantation
Akzelerierte Teilbrustbestrahlung nach BET
- Ergebnisse der A/D-Phase-II-Studie -
274 Patienten (davon 73 Leipziger Pat.) mit Mamma-Ca mit niedrigem Rezidivrisiko
mit APBI bestrahlt
Med. follow up 64 Mo. (9-110 Mo.)
5-Jahres- LC: 97,7%
Pat. < 50Lj: 92,5%
Pat.> 50 Lj: 98,9%
Ergebnisse: Lokale Kontrolle - sehr gut (entspricht der WBI -Standard)
Cave:
Pat.<50 Lj - keine APBI
Bei ABPI immer endokrine Therapie, sonst mehr Rezidive
IORT nach BET
Intraop. Radiotherapie des Tm-Bettes:
INTRABEAM
Intraop. Radiotherapie des Tm-Bettes:
INTRABEAM
Vorteil : kein weiterer invas. Eingriff, optimale Schonung von
Risikoorganen,
Nachteil : begrenzte Reichweite (Tumorkontrolle ??), kein def. Histo
Cave: in 43% noch
Tumorzellen in 2cm
Distanz
Adj. RT bei low risk Mamma-Ca: Ausblick
1900: Radikale Mastektomie + axill. LNE
„breast sparing“
BET
1980: BET + axill. LNE + perk. RT (Restbrust)
„axillary node
sparing“
2020: BET+ axill. SLNE + Teilbrustbestrahlung ?
„whole breast-RT sparing“ ?
SLNE
150 %
100 %
85 %
70 %
50 %
30 %
APBRT
Herunterladen