Arbeitsanleitung TBE virus (FSME) IgG ELISA Enzymimmunoassay zur Bestimmung von IgG-Antikörpern gegen das FSME-Virus in humanem Serum und Plasma. RE57401 96 2-8°C I B L I N T E R N A T I O N A L Flughafenstrasse 52a D-22335 Hamburg, Germany Phone: +49 (0)40-53 28 91-0 Fax: +49 (0)40-53 28 91-11 G M B H [email protected] www.IBL-International.com TBE virus (FSME) IgG ELISA (RE57401) 1. DEUTSCH ZWECKBESTIMMUNG Enzymimmunoassay zur Bestimmung von IgG Antikörpern gegen das FSME-Virus in humanem Serum und Plasma. Überprüfung des humoralen Immunstatus bzw. Nachweis einer Serokonversion nach Impfung ("Impfmanagement"). Nachweis einer apparenten bzw. einer inapparenten Infektion mit FSME-Virus, üblicherweise zusammen mit einer Anti-FSME-IgM-Bestimmung. Antikörperverlaufskontrolle nach FSMEInfektion. Nach Zeckenstich Differentialdiagnose zur Borreliose. Differentialdiagnose zu anderen Erkrankungen des ZNS. 2. KLINISCHE BEDEUTUNG Von den durch Zecken übertragenen Infektionskrankheiten sind in Europa die FrühsommerMeningoenzephalitis (FSME) und die Lyme-Borreliose von Bedeutung. Während die Borreliose ubiquitär ist, gibt es für die FSME ausgeprägte Endemiegebiete (Süddeutschland, Thüringen, Österreich, Schweiz, Ungarn, Schweden, Tschechien, Slowakei, Kroatien, Slowenien sowie bestimmte Gebiete der GUS u. a.). Beide Infektionen zeigen einen typischen zwei- bzw. mehrphasigen Krankheitsverlauf. Die virämische Phase der FSME-Infektion hat eine Inkubationszeit von 3-14 Tagen. In der ersten Erkrankungsphase (1-8 Tage) sind grippeartige Symptome zu beobachten. Nach einem fieberfreien Intervall von ca. einer Woche kann die Infektion in eine zweite Erkrankungsphase eintreten, die durch neurologische Symptome unterschiedlicher Schweregrade gekennzeichnet ist und viele Wochen anhalten kann. Zu Beginn der zweiten Erkrankungsphase sind üblicherweise Anti-FSME-IgM-Antikörper nachweisbar, die nach 2-6 Wochen ihren höchsten Wert erreichen und in manchen Fällen erst nach 10 Monaten unterhalb der Nachweisgrenze liegen können. Anti-FSME-IgG-Antikörper sind gleichzeitig oder wenige Tage nach den Anti-FSME-IgM-Antikörpern nachweisbar. Durch die Infektion wird eine natürliche, zumeist lebenslange Immunität erworben. Ein Immunschutz kann auch prophylaktisch durch Impfung aufgebaut werden. Ein solcher Schutz ist auf einige Jahre begrenzt und sollte regelmäßig, möglichst nach serologischer Kontrolle, aufgefrischt werden ("Impfmanagement"). FSME-spezifische Antikörper im Liquor können aufgrund einer Störung der Blut-Hirn-Schranke nach oder während einer ablaufenden Immunreaktion gegen FSME-Antigene oder als Folge einer lokalen Immunreaktion nachweisbar sein. Dabei kann es im Liquor zu einer anderen Antikörperdynamik als im Serum/Plasma kommen. 3. TESTPRINZIP FSME IgG ist ein Zweischritt-ELISA. Testvertiefungen der ELISA-Teststreifen sind mit inaktivierten FSMEViren beschichtet. Verdünnte Serum- und Plasmaproben werden in den Testvertiefungen der ELISATeststreifen inkubiert (Probeninkubation). Während der Inkubationszeit werden spezifische Antikörper gegen das FSME-Virus an die Festphase gebunden. Unspezifische Probenbestandteile werden in einem Waschschritt entfernt. Im zweiten Inkubationsschritt erfolgt die Konjugatreaktion. Das Anti-human-IgGPeroxidase-Konjugat markiert die gebundenen Anti-FSME-IgG-Antikörper. In einem weiteren Waschschritt wird ungebundenes Konjugat entfernt. Im dritten Inkubationsschritt erfolgt die Substratreaktion, wobei die Peroxidase des Konjugats mit dem Substrat Wasserstoffperoxid das TMB zu einer blau gefärbten Substanz oxidiert. Durch anschließende Zugabe von Schwefelsäure wird diese Reaktion gestoppt und es erfolgt ein Farbumschlag nach gelb. Die Farbintensität ist der Anti-FSME-IgG-Antikörper-Konzentration direkt proportional. Bei einer Wellenlänge von 450 nm wird die Extinktion in einem ELISA-Reader gemessen. Über eine Standardkurve werden die Anti-FSME-IgG-Antikörper in der Probe quantitativ nachgewiesen. 4. WARNHINWEISE UND VORSICHTSMASSNAHMEN 1. Nur zum In-vitro-Gebrauch. Nur für den Gebrauch durch Fachpersonal. 2. Vor der Testdurchführung sollte die Arbeitsanleitung vollständig und sorgfältig gelesen werden und verstanden worden sein. Die gültige Version aus dem Kit verwenden. 3. Im Falle einer erheblichen Beschädigung der Testpackung ist IBL bzw. der jeweilige Lieferant innerhalb einer Woche nach Empfang der Ware schriftlich zu benachrichtigen. Beschädigte Komponenten dürfen nicht zur Testdurchführung verwendet werden, sondern sollten solange aufbewahrt werden, bis der Transportschaden endgültig geregelt ist. 4. Chargen-Nummer und Verfallsdatum beachten. Es dürfen keine Reagenzien aus unterschiedlichen Chargen in einem Test verwendet werden. Verfallene Reagenzien dürfen nicht verwendet werden. 5. Gute Laborpraxis und Sicherheitsrichtlinien beachten. Je nach Bedarf sollten Laborkittel, EinmalLatexhandschuhe und Schutzbrillen getragen werden. Version 2016-06 1/7 TBE virus (FSME) IgG ELISA (RE57401) DEUTSCH 6. Reagenzien dieses Kits, die Gefahrstoffe enthalten, können Reizungen der Augen und der Haut hervorrufen. Siehe Angaben in KOMPONENTEN DES KITS und auf den Etiketten. Sicherheitsdatenblätter für dieses Produkt sind auf der IBL-Homepage zum Download verfügbar oder auf Anfrage direkt von IBL erhältlich. 7. Chemikalien und vorbereitete oder gebrauchte Reagenzien sind unter Beachtung der jeweiligen nationalen Bestimmungen als Gefahrstoffabfall zu entsorgen. 8. Das Reinigungspersonal ist durch das Fachpersonal bezüglich möglicher Gefahren und Umgang anzuleiten. 9. Kontakt mit Stopplösung vermeiden. Kann Hautreizungen und Verätzungen hervorrufen. 10. Alle Reagenzien dieses Kits, die humanes Serum oder Plasma enthalten, ergaben bei der Prüfung auf anti-HCV, HBsAg bzw. Antikörper gegen HIV I/II-Virus ein negatives Ergebnis. Trotzdem kann das Vorhandensein solcher infektiöser Erreger nicht mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen werden. Die Reagenzien sollten deshalb wie potentiell infektiöses Material behandelt werden. 5. LAGERUNG UND HALTBARKEIT Der Kit wird bei Umgebungstemperatur angeliefert und sollte bei 2-8 °C gelagert werden. Vor Hitze und direkter Sonneneinstrahlung schützen. Alle in der Packung enthaltenen Komponenten sind ungeöffnet bis zum aufgedruckten Verfallsdatum haltbar. Die Mikrotiterplatte ist nach dem Öffnen der Verpackung bis zum aufgedruckten Verfallsdatum haltbar, wenn der Beutel sorgfältig verschlossen (inkl. Trockenbeutel) bei 2-8 °C gelagert wird. Hinweise zur Lagerung und Haltbarkeit der Proben und vorbereiteten Reagenzien sind den entsprechenden Kapiteln zu entnehmen. 6. PROBENGEWINNUNG UND -AUFBEWAHRUNG Serum, Plasma Die üblichen Vorsichtsmaßnahmen bei der Blutabnahme sind einzuhalten. Die chemische Integrität der Blutproben muss vom Zeitpunkt der Blutabnahme bis zur Testdurchführung erhalten bleiben. Keine hämolytischen, ikterischen oder lipämischen Proben verwenden. Getrübte Proben sollten vor der Testdurchführung zentrifugiert werden, um Partikel zu entfernen. Lagerung: Haltbarkeit: 7. 2-8 °C 5 Tage ≤ -20 °C (aliquotiert) 12 Monate Vor Hitze und direkter Sonneneinstrahlung schützen. Wiederholtes Auftauen und Einfrieren vermeiden. KOMPONENTEN DES KITS Anzahl / Menge Symbol Komponente Mikrotiterplatte 1 x 12 x 8 MTP 1 x 0.6 mL ENZCONJ CONC Gebrauchsfertig. Wells einzeln abbrechbar. Beschichtet mit inaktivierten FSMEViren. Enzymkonjugat Konzentrat Blau gefärbt. anti-humanes IgG konjugiert mit Peroxidase. CAL 1-5 Konzentrat 1 x 5 x 0.35 mL 2 x 0.35 mL CAL 1-5 Control LL Control HL Enthält: Humanserum, Stabilisatoren, Konservierungsmittel. Die chargenabhängige Konzentrationen bitte den Flaschenetiketten entnehmen. Control LL+HL Konzentrat Positivkontrolle Serum, LL, “Low Level”, HL, “High Level”. Enthält: Humanserum, Stabilisatoren, Konservierungsmittel. Die chargenabhängige Konzentrationen bitte den Flaschenetiketten entnehmen. Verdünnungspuffer 2 x 75 mL DILBUF 1 x 100 mL WASHBUF CONC 2 x 15 mL TMB SUBS 1 x 15 mL TMB STOP 2x FOIL Version 2016-06 Gebrauchsfertig. Rot gefärbt. Enthält: Detergenzien, 0.005 % (w/v) Thimerosal, 0.01 M Tris/HCl; pH 7.4. Waschpuffer, Konzentrat (10x) Enthält: Phosphatpuffer. TMB Substratlösung Gebrauchsfertig. Enthält: TMB (tetramethylbenzidine). TMB Stopplösung Gebrauchsfertig. Enthält: 0.5 M H2SO4. Haftklebefolie 2/7 TBE virus (FSME) IgG ELISA (RE57401) 8. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 9. DEUTSCH ZUSÄTZLICHES MATERIAL (NICHT IM KIT ENTHALTEN) Pipetten (Multipette Eppendorf oder vergleichbare Produkte, < 3 % VK). Volumina: 5; 25; 50; 100; 500 µL Vortex-Mischer Röhrchen zur Probenverdünnung Orbitalschüttler (200-900 U/min) (z.B. EAS 2/4, SLT) 8-Kanal Mikropipette mit Reagenziengefäßen Waschflasche, automatisches oder halbautomatisches Waschsystem für Mikrotiterplatten Messgerät für Mikrotiterplatten zur Messung der Absorption bei 450 nm (Referenzwellenlänge 600-650 nm) Bidest. oder deionisiertes Wasser Papiertücher, Pipettenspitzen, Stoppuhr HINWEISE ZUR TESTDURCHFÜHRUNG 1. Fehler bei der Handhabung der Proben oder Abweichungen von der beschriebenen Testdurchführung können die Ergebnisse verfälschen. Die angegebenen Pipettiervolumina, Inkubationszeiten, Temperaturen und Vorbereitungsschritte sind unbedingt gemäß Arbeitsanleitung einzuhalten. Nur kalibrierte Pipetten und Geräte verwenden. 2. Sobald mit der Testdurchführung begonnen wird, sollten alle Arbeitsschritte ohne Unterbrechung durchgeführt werden. Es ist sicherzustellen, dass alle benötigten Reagenzien, Geräte und Hilfsmittel zur rechten Zeit zur Verfügung stehen. Alle Reagenzien und Proben müssen auf Raumtemperatur (18-25 °C) gebracht und vor Gebrauch vorsichtig ohne Schaumbildung gemischt werden. 3. Kontaminationen der Reagenzien, Pipetten und Wells/Röhrchen sind zu vermeiden. Neue EinmalPipettenspitzen für jede zu pipettierende Komponente und jede Probe verwenden. Die Deckel der Fläschchen nicht vertauschen. Nicht benötigte Fläschchen immer verschlossen halten. Wells/Röhrchen oder Reagenzien dürfen nicht wiederverwendet werden. 4. Es wird empfohlen, Doppelbestimmungen durchzuführen, um eventuelle Pipettierfehler zu erkennen. 5. Es sollte ein Pipettierschema verwendet werden um die Identifikation der Standards und Proben auf der Platte sicherzustellen. 6. Die Inkubationszeiten beeinflussen die Ergebnisse. Bei jedem Pipettierschritt sollten alle Wells in der gleichen Reihenfolge und im gleichen Zeittakt behandelt werden. Die Verwendung einer 8-KanalMikropipette zum Pipettieren in alle Wells wird empfohlen. 7. Die korrekte Durchführung der Waschschritte ist entscheidend. Ungenügend gewaschene Wells ergeben falsche Ergebnisse. Die Verwendung einer Multikanalpipette oder eines automatischen Waschsystems für Mikrotiterplatten wird empfohlen. Zwischen den Inkubationen die Wells nicht austrocknen lassen. Beim Waschen und Ausschütteln dürfen die beschichteten Wells nicht beschädigt werden. Alle Reagenzien müssen daher mit Vorsicht pipettiert werden. Beim Waschvorgang ist es wichtig, dass alle Wells vollständig und gleichmäßig mit Waschpuffer gefüllt werden und nach dem Ausschütteln kein Rückstand an Flüssigkeit zurückbleibt. 8. Feuchtigkeit beeinflusst die beschichteten Wells/Röhrchen. Verpackung nicht öffnen bevor Raumtemperatur erreicht ist. Nicht benötigte Wells/Röhrchen sofort in den wieder verschließbaren Beutel mit Trockenmittel zurückgeben. Version 2016-06 3/7 TBE virus (FSME) IgG ELISA (RE57401) 10. DEUTSCH TESTVORBEREITUNGEN 10.1. Vorbereitung konzentrierter Komponenten (Beispiel für 32 Testvertiefungen) Verd. / rekonst. Komponente mit Diluent Verhäl tnis 80 µL ENZCONJ CONC 8 mL DILBUF 1:101 10 mL WASHBUF CONC 90 mL bidest. Wasser 1:10 Bemerkungen Vorsichtig mischen. Vorsichtig mischen. Lagerung Haltbarkeit 18-25 °C 1 Stunde 2-8 °C 2 Monate 10.1. Verdünnung von Standards, Kontrollen und Proben zu verdünnen mit Verhältnis Bemerkungen immer DILBUF 1:101 z.B. 10 µL CAL/Control + 1000 µL Serum, Plasma immer DILBUF 1:101 z.B. 10 µL Probe + 1000 µL Liquor immer DILBUF 1:9 z.B. 50 µL Probe + 400 µL CAL 1-5 Control LL Control HL Für die Auswertung mittels Standardkurve werden die Kalibratoren 1 bis 5 und Kontrollseren benötigt. Proben mit Konzentrationen über dem höchsten Standard müssen weiter verdünnt werden. 11. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. TESTDURCHFÜHRUNG Je 200 µL von verdünntem Standard, verdünnter Kontrolle und verdünnter Probe in die entsprechenden Wells der Mikrotiterplatte pipettieren. Platte mit Haftklebefolie abdecken. 1 h bei RT (18-25 °C) inkubieren. Folie entfernen. Inkubationslösung verwerfen. Platte 3 x mit je 250 µL verdünntem Waschpuffer waschen. Restliche Flüssigkeit auf Papiertüchern ausklopfen. Je 200 µL des verdünnten Enzymkonjugats in jedes Well pipettieren. Platte mit Haftklebefolie abdecken. 1 h bei RT(18-25 °C) inkubieren. Folie entfernen. Inkubationslösung verwerfen. Platte 3 x mit je 250 µL verdünntem Waschpuffer waschen. Restliche Flüssigkeit auf Papiertüchern ausklopfen. Substrat- und Stopplösung möglichst mit einer 8-Kanal-Pipette pipettieren und Substrat- und Stopplösung in denselben Zeitintervallen zugeben. Mit positivem Vorhub pipettieren, um die Bildung von Luftbläschen zu vermeiden. Je 200 µL TMB Substratlösung in jedes Well pipettieren. 30 min bei RT (18-25 °C) inkubieren. Die Substratreaktion durch Zugabe von 50 µL TMB Stopplösung in jedes Well stoppen. Platte kurz schütteln. Die optische Dichte mit einem Photometer bei 450 nm ± 10 nm (Referenzwellenlänge: 600-650 nm) innerhalb 10 min nach dem Pipettieren der Stopplösung messen. QUALITÄTSKONTROLLE Die Testergebnisse sind nur gültig, wenn der Test gemäß der vorliegenden Arbeitsanleitung abgearbeitet wurde. Ferner muss der Anwender die GLP-Regeln (Good Laboratory Practice) oder vergleichbare Normen/Gesetze beachten. Anwender und/oder Labor müssen zur Diagnosestellung ein gemäß GLP validiertes System verwenden. Alle Kit-Kontrollen müssen innerhalb der Akzeptanzbereiche, die auf den Etiketten und dem QC-Zertifikat angegeben sind, gefunden werden. Wenn die Kriterien nicht erfüllt sind, sind die Ergebnisse ungültig und der Test sollte wiederholt werden. Jedes Labor sollte darüber hinaus eigene bekannte Proben als weitere Kontrollen mitführen. Es wird empfohlen, an den einschlägigen Ringversuchen teilzunehmen. Bei Abweichungen sind die folgenden Fehlermöglichkeiten zu überprüfen: Haltbarkeit der (vorbereiteten) Reagenzien, Lagerungsbedingungen, Pipetten, Geräte und Hilfsmittel, Inkubationsbedingungen und Waschmethoden. Version 2016-06 4/7 TBE virus (FSME) IgG ELISA (RE57401) 13. DEUTSCH TESTAUSWERTUNG 13.1. BESTIMMUNG ÜBER STANDARDKURVE Beiliegenden Auswertebogen (linear/linear) verwenden: X-Achse (log): Konzentration in [VIEU/mL]* Y-Achse (lin.): Extinktion *VIENNA UNITS (nach Prof. Ch. Kunz/Wien) Die erhaltenen OD der Standards (y-Achse, linear) gegen deren Konzentration (x-Achse, logarithmisch) auftragen, entweder auf semi-logarithmischem Papier oder durch ein entsprechendes Computerprogramm. Bei Verwendung eines Computerprogramms werden die Cubic-Spline-Methode, 4-Parameter-Analyse (linlog) oder Logit-Log-Berechnung empfohlen (z. B. 4-Parameter. Gleichung 1). Gleichung 1: Y = d+(a-d)/(1+(x/c)b) Zur Berechnung der Standardkurve sollten alle Werte der Standards verwendet werden (bei Doppelwerten kann ein offensichtlicher Ausreißerwert eliminiert und stattdessen der plausiblere Einzelwert verwendet werden). Die Konzentrationen der Proben können von der Standardkurve abgelesen werden. Proben, die oberhalb des höchsten Standards gemessen werden, müssen wie in TESTVORBEREITUNGEN beschrieben verdünnt und erneut analysiert werden. Validitätskriterien: Siehe QC-Zertifikat. 13.2. BEWERTUNG DER SERUM-/PLASMAPROBEN Proben mit Extinktionen größer der Extinktion des Kalibrators 5 müssen mit Inkubationspuffer vorverdünnt werden (1+1). Die ermittelte Konzentration wird mit dem Verdünnungsfaktor 2 multipliziert. Die Umrechnung von Citratplasma- in Serumwerte erfolgt durch Multiplikation der abgelesenen Konzentrationen mit dem Faktor 1.1. Anti-FSME-IgG-Antikörper-Gehalt: < 63 VIEU/mL negativ 63-126 VIEU/mL grenzwertig > 126 VIEU/mL positiv 14. 14.1. INTERPRETATION DER ERGEBNISSE Impfung Der Nachweis einer Serokonversion ("Impferfolg", "Impfmanagement") erfolgt im Humanserum / Plasma durch Bestimmung der Anti-FSME-IgG-Antikörper. 1. Anti-FSME-IgG-Antikörper negativ Vor Impfung liegt keine stille Feiung vor. Nach Impfung liegt keine Serokonversion vor. Dies kann nach der 1. Impfstoffgabe, in Ausnahmefällen auch nach der 2. und 3. Impfstoffgabe bzw. nach Auffrischungen ("Non-" bzw. "Low-Responder") der Fall sein. Die Grundimmunisierung sollte gegebenenfalls vervollständigt und der Impferfolg serologisch kontrolliert werden. 2. Anti-FSME-IgG-Antikörper grenzwertig Es liegt möglicherweise eine Serokonversion vor. Grundimmunisierung weiterführen bzw. eine Auffrischungsimpfung durchführen. FSME-IgG-Bestimmung nach 2 bis 4 Wochen wiederholen. Es liegt möglicherweise eine unspezifische Reaktion vor. 3. Anti-FSME-IgG-Antikörper positiv Es liegt eine Serokonversion vor. Die Impfanamnese überprüfen und eventuell die Grundimmunisierung vervollständigen oder eine Auffrischungsimpfung durchführen. Version 2016-06 5/7 TBE virus (FSME) IgG ELISA (RE57401) 14.2. DEUTSCH Infektion Zum Nachweis einer FSME-Infektion ist zunächst die Bestimmung von Anti-FSME-IgM-Antikörpern aus Serum/Plasma indiziert. Zur Absicherung der Diagnose sollte auch die Bestimmung von Anti-FSME-IgGAntikörpern durchgeführt werden. Bei der Interpretation der serologischen Ergebnisse muss die Patientenanamnese berücksichtigt werden (Aufenthalt in Waldgebieten, Zeckenstich, kürzlich erfolgte Impfung u. a.). 1. Anti-FSME-IgM- und Anti-FSME-IgG-Antikörper negativ Es liegt wahrscheinlich keine Infektion mit FSME-Virus vor. Bei begründetem Verdacht auf eine FSMEInfektion kann durch eine weitere Blutabnahme nach 7-10 Tagen mit einer zweiten Anti-FSME-IgG/IgMBestimmung eine FSME-Infektion mit großer Sicherheit ausgeschlossen bzw. bestätigt werden. Differentialdiagnostisch sollten andere Infektionen des ZNS, nach Zeckenstich insbesondere die Borreliose, berücksichtigt werden. 2. Anti-FSME-IgM-Antikörper negativ und Anti-FSME-IgG-Antikörper positiv Es liegt entweder eine stille Feiung vor oder der Zeitpunkt der Infektion liegt Wochen bis Monate zurück. Bei begründetem Verdacht kann durch eine weitere Blutabnahme mit einer weiteren Anti-FSME-IgMBestimmung eine frische FSME-Infektion mit großer Sicherheit ausgeschlossen bzw. bestätigt werden. 3. Anti-FSME-IgM-Antikörper positiv und Anti-FSME-IgG-Antikörper negativ Es liegt wahrscheinlich eine Infektion mit FSME vor. Nach Infektion mit FSME-Viren tritt zunächst im Plasmakompartiment eine IgM- mit anschließender IgG-Antikörper-Bildung auf. In der Frühphase nach einer FSME-Infektion kann die Anti-FSME-IgG-Bestimmung zunächst negativ oder grenzwertig sein. Eine Wiederholung der Anti-FSME-IgG-Bestimmung (Serum/Plasma) nach einer weiteren Blutabnahme innerhalb von 7-10 Tagen ist zur Überprüfung der Veränderung der Antikörperkonzentrationen angezeigt. 4. Anti-FMSE-IgM- und Anti-FSME-IgG-Antikörper positiv Es liegt mit großer Wahrscheinlichkeit eine Infektion mit FSME-Viren vor, wenn keine FSME-Impfung erfolgte. Der Patient kann in unterschiedlicher Ausprägung die typische Symptomatik einer FSME zeigen. Bei grenzwertigen Ergebnissen muss die Bestimmung nach einer weiteren Blutabnahme innerhalb von 7-10 Tagen wiederholt und der Verlauf der Antikörperkonzentrationen überprüft werden. Eine zusätzliche serologische Diagnose aus Liquor ist nur dann sinnvoll, wenn im Serum/Plasma AntiFSME-IgM- und Anti-FSME-IgG-Antikörper gefunden wurden. Version 2016-06 6/7 TBE virus (FSME) IgG ELISA (RE57401) 15. DEUTSCH TESTCHARAKTERISTIKA Wiederfindung von aufgestockten Serumproben: Die Abweichung vom theoretisch zu erwartenden Wert ist ≤ 8 %. Bei der Intraassayvarianz (n= 6-12) wurde ein Variationskoeffizient (VK) < 8 % bezogen auf die Konzentration und <7% bezogen auf die optische Dichte bestimmt. Bei der Interassayvarianz (n = 5) war der VK < 17 %. Spezifität Es wurden 235 "Gesunde", bei denen eine frische FSME-Infektion oder FSME-Impfung anamnestisch ausgeschlossen werden konnte, mit einer Charge in Doppelbestimmung gemessen. 2 Probanden wurden falsch-positiv bestimmt. Dies entspricht einer Spezifität von 99 %. Sensitivität Es wurden 151 natürlich infizierte Probanden mit einer Charge in Doppelbestimmung gemessen. Ein Proband wurde falsch-negativ bestimmt. Dies entspricht einer Sensitivität von 94 %. Festlegung der Schwellenwerte: Anhand eines Probenpanels verschiedener Stichproben (Negative: n = 91; Immunisierte: n = 68; Infizierte: n = 107) wurden in einem stratifizierten Auswerteverfahren die Erfahrungswerte (Prof. Ch. Kunz/Wien) für den Anti-FSME-Nachweis mit Schwellenwerten verglichen, die sich aufgrund des gleichgewichteten Youden-Index ergaben. Unter Anwendung dieses Verfahrens konnten die Erfahrungswerte von 63 VIEU/mL als untere Grenze und 126 VIEU/mL als obere Grenze eines Graubereiches bestätigt werden. Die Sensitivität bzw. Spezifität des Tests betrug außerhalb der Grenzen des Graubereiches 97 bzw. 99 % [8]. Störungen: Kreuzreaktionen von Antikörpern gegen andere Flaviviridae (Dengue-Virus, Gelbfieber-Virus, West-NilVirus) können nicht ausgeschlossen werden. 16. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. LITERATUR ÜBER DAS PRODUKT Berater FSME-Prophylaxe, IMMUNO GMBH, Heidelberg (1993) Die Frühsommer-Meningoenzephalitis und ihre Immunprophylaxe, IMMUNO GMBH, Heidelberg (1992) Roggendorf, M., Frühsommer-Meningoenze-phalitis Wer soll geimpft werden? Therapiewoche, 40, 1173 (1990) Roggendorf, M. et al., Serological Diagnosis of Acute Tick-Borne Encephalitis by Demonstration of Antibodies of the IgM Class . J. Med. Virol., 7, 41 (1981) Hofmann, H. et al., Rapid Diagnosis of Tick-Borne Encephalitis by Means of Enzyme Linked Immunosorbent Assay, J. Gen. Virol., 42, 505 (1979) Hofmann, H. et al., Immunoglobulins of Tick-Borne Encephalitis in Cerebrospinal Fluid of Men. J. Med. Virol., 4, 241 (1979) Hofmann, H. et al., ELISA for IgM Antibodies against Tick-Borne-Encephalitis Virus: Quantification and Standardization of Results, Zbl. Bakt. I. Orig., 255, 448 (1983) Kießig, S. T. et al., Bestimmung von Schwellenwerten (Cut-off) bei Enzymimmunoassays am Beispiel des FSME ELISA [Problems of Cut-Off Level Determination in Enzyme Immunoassays: The Case of TBE-ELISA], Klin. Lab., 39, 877 (1993) Tick-Borne Encephalitis (TBE) and its Immunprophylaxis, IMMUNO AG, Wien (1997) Togni, G. u. a.: Präanalytik. Schweiz. Med. Forum. 6 113-120 (2002) Version 2016-06 7/7 Symbols / Symbole / Symbôles / Símbolos / Símbolos / Σύμβολα REF Cat.-No.: / Kat.-Nr.: / No.- Cat.: / Cat.-No.: / N.º Cat.: / N.–Cat.: / Αριθμός-Κατ.: LOT Lot-No.: / Chargen-Bez.: / No. Lot: / Lot-No.: / Lote N.º: / Lotto n.: / Αριθμός -Παραγωγή: Use by: / Verwendbar bis: / Utiliser à: / Usado por: / Usar até: / Da utilizzare entro: / Χρησιμοποιείται από: No. of Tests: / Kitgröße: / Nb. de Tests: / No. de Determ.: / N.º de Testes: / Quantità dei tests: / Αριθμός εξετάσεων: CONC LYO IVD Concentrate / Konzentrat / Concentré / Concentrar / Concentrado / Concentrato / Συμπύκνωμα Lyophilized / Lyophilisat / Lyophilisé / Liofilizado / Liofilizado / Liofilizzato / Λυοφιλιασμένο In Vitro Diagnostic Medical Device. / In-vitro-Diagnostikum. / Appareil Médical pour Diagnostics In Vitro. / Dispositivo Médico para Diagnóstico In Vitro. / Equipamento Médico de Diagnóstico In Vitro. / Dispositivo Medico Diagnostico In vitro. / Ιατρική συσκευή για In-Vitro ∆ιάγνωση. Evaluation kit. / Nur für Leistungsbewertungszwecke. / Kit pour évaluation. / Juego de Reactivos para Evaluació. / Kit de avaliação. / Kit di evaluazione. / Κιτ Αξιολόγησης. Read instructions before use. / Arbeitsanleitung lesen. / Lire la fiche technique avant emploi. / Lea las instrucciones antes de usar. / Ler as instruções antes de usar. / Leggere le istruzioni prima dell’uso. / ∆ιαβάστε τις οδηγίες πριν την χρήση. Keep away from heat or direct sun light. / Vor Hitze und direkter Sonneneinstrahlung schützen. / Garder à l’abri de la chaleur et de toute exposition lumineuse. / Manténgase alejado del calor o la luz solar directa. / Manter longe do calor ou luz solar directa. / Non esporre ai raggi solari. / Να φυλάσσεται μακριά από θερμότητα και άμεση επαφή με το φως του ηλίου. Store at: / Lagern bei: / Stocker à: / Almacene a: / Armazenar a: / Conservare a: / Αποθήκευση στους: Manufacturer: / Hersteller: / Fabricant: / Productor: / Fabricante: / Fabbricante: / Παραγωγός: Caution! / Vorsicht! / Attention! / ¡Precaución! / Cuidado! / Attenzione! / Προσοχή! Symbols of the kit components see MATERIALS SUPPLIED. Die Symbole der Komponenten sind im Kapitel KOMPONENTEN DES KITS beschrieben. Voir MATERIEL FOURNI pour les symbôles des composants du kit. Símbolos de los componentes del juego de reactivos, vea MATERIALES SUMINISTRADOS. Para símbolos dos componentes do kit ver MATERIAIS FORNECIDOS. Per i simboli dei componenti del kit si veda COMPONENTI DEL KIT. Για τα σύμβολα των συστατικών του κιτ συμβουλευτείτε το ΠΑΡΕΧΟΜΕΝΑ ΥΛΙΚΑ. COMPLAINTS: Complaints may be submitted initially written or vocal. Subsequently they need to be filed including the test performance and results in writing in case of analytical reasons. 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IBL International GmbH Flughafenstr. 52A, 22335 Hamburg, Germany Symbols Version 4.5 / 2015-12-07 Tel.: E-MAIL: WEB: + 49 (0) 40 532891 -0 Fax: -11 [email protected] http://www.IBL-International.com