Technische Universität München Fakultät für Mathematik Prof. Dr. Johann Edenhofer Dipl.-Ing. Waldemar Schultz SS 2011 2in1 II Übung 8 Mathematische Behandlung der Natur- und Wirtschaftswissenschaften II [MA9714] Aufgabe T 20 (079) (Satz von Stokes: Verifikation) Sei P := {(x, y, z) ∈ IR3 : x2+y 2 = 2 z, z ≤ 2} der beschränkte Teil des Paraboloids 2 z = x2+y 2 zum Rand Γ := {(x, y, 2) ∈ IR3 : x2 + y 2 = 4}. Gegeben sei ferner das Geschwindigkeitsfeld ~v : IR3→ IR3, ~v (x, y, z) = (3 y, −z x, z 2 y)t . a) Parametrisieren Sie die Fläche P und die Kurve Γ =: ∂P (Orientierung?). b) Man berechne die Zirkulation von ~v längs der Kurve Γ. c) Verifizieren Sie den Satz von Stokes an diesem Beispiel. Aufgabe T 21 (080) (Maxwell-Gleichungen) Die Grundgleichungen der Elektrotechnik und Optik sind die Maxwell-Gleichungen: ~ = ρ ~ =0 div E div B ε0 ~ ~ = −∂t B ~ ~ = µ0 ~ + 1 ∂t E rot E rot B c2 ~ die el. Feldstärke, B ~ die magn. Induktion, ρ die el. Ladungsdichte, ~ die el. Stromdichte, Dabei ist E √ µ0 die magn. Feldkonstante, ε0 die el. Feldkonstante und c = 1/ µo ε0 die Lichtgeschwindigkeit. a) Leiten Sie aus den Maxwell-Gleichungen die Kontinuitätsgleichung div~ + ∂t ρ = 0 her und interpretieren Sie diese Identität (mit dem Satz von Gauß). ~ gilt div rot B ~ = 0. Hinweis: Für jedes zweimal stetig-differenzierbare VektorfeldRRR B Die elektrische Ladung innerhalb eines Körpers K ist Q = K ρ dV und der elektrische RR ~. Strom nach außen durch die Oberfläche von K ist I = ∂K ~ dS b) Zeigen Sie: Für k, ω > 0 mit c = ω/k stellt das Paar ~ x, t) := 1 cos(kz − ωt) ~ey B(~ c eine Lösung der Maxwell-Gleichungen zu ρ = 0, ~ = ~0 dar. ~ und B ~ beschreiben das elektromagnetische Feld einer linear polarisierten Bemerkung: E ebenen Lichtwelle, welche sich in z-Richtung mit der Geschwindigkeit c = ω/k ausbreitet. ~ x, t) := cos(kz − ωt) ~ex E(~ Aufgabe T 22 (078C) (Straßenverkehrs-Gleichung) Wir betrachten eine einspurige Straße, in welcher der Verkehr in x-Richtung verlaufe. Sei ρ(t, x) ≥ 0 die Fahrzeug-Dichte und v(t, x) ≥ 0 die Geschwindigkeit der Fahrzeuge an der Stelle x ∈ IR zum Zeitpunkt t ≥ 0. Die Größe j := ρ·v ist die Fahrzeug-Stromdichte. ~n(·, x2 ) a) Nehmen Sie die Funktionen ρ, v als stetig differenzierbar an und 6 x2 6 zeigen Sie die Kontinuitätsgleichung ~n(t , ·) 2 ρt + (ρ·v)x = ρt + jx = 0 , (1) welche besagt, dass die Anzahl der Fahrzeuge erhalten bleibt. Stellen Sie dazu eine Bilanz im Rechteck R := [t1 , t2 ]×[x1 , x2 ] auf. x1 t1 ? ~n(·, x1 ) - t2 b) Überlegen Sie sich einen plausiblen Zusammenhang zwischen der Fahrzeug-Dichte ρ und der Fahrzeug-Geschwindigkeit v. Stellen Sie damit eine Differentialgleichung für ρ auf. Aufgabe H 20 (078D) (Wärmeleitungs-Gleichung) Gegeben sei der Körper K ⊂ IR3 . Das Medium darin habe die Wärmekapazität c > 0 und den Wärmeleitkoeffizienten λ > 0. Sei Θ(t, ~x) die Temperatur und ~ (t, ~x) die Wärmestromdichte an der Stelle ~x ∈ K zum Zeitpunkt t ≥ 0. a) Zeigen Sie unter Verwendung der Energie-Erhaltung die Kontinuitätsgleichung ∂t (c Θ) + div ~ = 0 . Hinweis: ZZZ Die Wärme (-Energie) in einem Volumen V ⊂ K ist E = c Θ dV und der Wärmestrom ZZ V ~ (jeweils zu einem Zeitpunkt t). durch eine Fläche F ⊂ K ist I = ~ · dS F b) Das Fourier-Gesetz verbindet die Temperatur Θ mit der Wärmestromdichte ~ über ~ . ~ = −λ · ∇Θ Welcher Differentialgleichung genügt die Funktion Θ, wenn sich die Koeffizienten c, λ räumlich (innerhalb von K) und zeitlich nicht ändern? Aufgabe H 21 (074B) (Vektorpotential) Sei G ⊂ IR3 ein Gebiet und f~ : G → IR3 ein stetig differenzierbares Vektorfeld. Zeigen Sie: a) Hat f~ ein Vektorpotential F~ , d.h. wenn es eine differenzierbare Funktion F~ : G → IR3 gibt mit f~ = rot F~ , dann gilt div f~ = 0. (Bemerkung: Ist das Gebiet G einfach zusammenhängend, so gilt auch die Umkehrung) ~ welche von der Stromdichte ~ erzeugt wird, ist b) Die magnetische Induktion B, ZZZ ~x − ~y t t ~ x) = k B(~ ~ (~y ) × dy dy dy ~ x = (x , x , x ) , ~ y = (y , y , y ) , 1 2 3 1 2 3 1 2 3 |~x − ~y |3 ~ das Vektorpotential wo k eine Proportionalitätskonstante ist. Man zeige, dass B ZZZ 1 ~ (~y ) dy1 dy2 dy3 F~ (~x) = k |~x − ~y | ~ = 0. besitzt. Es gilt folglich div B Aufgabe H 22 (080A) (Magnetfeld eines geraden Leiters) In einem unendlich langen, geraden Draht bei x = 0, y = 0 fließe der zeitlich konstante Strom I in Richtung der z-Achse. Es soll die resultierende ~ berechnet werden. magnetische Induktion B a) Sei A ⊂ IR3 eine orientierte Fläche mit glattem Rand ∂A und I der Strom durch diese Fläche. Leiten Sie aus den Maxwell-Gleichungen das Ampèresche Gesetz I 1 ~ x) · d~x I= B(~ µ0 ∂A z 6 6 I ~ B * s HH r ϕ H j H x ~ sei dabei zeitlich konstant. her. Das elektrische Feld E b) Die magnetische Induktion hängt nicht von der z-Koordinate ab und hat die Form −sin ϕ ~ x) = B(r) · cos ϕ B(~ 0 r cos ϕ ~x = r sin ϕ . z ~ mit Hilfe des Ampèreschen Gesetzes. Berechnen Sie die magnetische Induktion B -y