Welt-Hepatitis-Tag 2014: Virushepatitis erkennen und bekämpfen

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WELT-HEPATITIS-TAG 2014
Welt-Hepatitis-Tag 2014:
Virushepatitis erkennen und bekämpfen
Virushepatitis ist eine der großen gesundheitlichen Bedrohungen der heutigen Zeit. Jährlich sterben
1,4 Millionen Menschen an den Folgen. Der größte Kampf ist der gegen die Unwissenheit. Denn
Virushepatitis ist ein „silent killer“. Darauf macht auch der weltweite Aktionstag am 28. Juli mit dem
diesjährigen Motto „THINK AGAIN“ aufmerksam. Kampagnenmaterial und weitere Informationen
zum Welt-Hepatitis-Tag sind jetzt verfügbar auf www.welthepatitistag.info .
In Deutschland klärt die Deutsche Leberhilfe e.V. über Schutz und Behandlung von Virushepatitis auf.
Häufige Virusinfektion – meist unerkannt: Weltweit ist
einer von zwölf Menschen mit dem Hepatitis-B- oder dem
Hepatitis-C-Virus infiziert. Auch in Deutschland sind nach
Schätzungen des Robert-Koch-Instituts bis zu eine Million
Menschen betroffen. Die Dunkelziffer ist sehr hoch, denn das
Tückische an der Virushepatitis ist, dass viele Menschen gar
nicht spüren, dass sie unter Umständen seit Jahren das Virus in
sich tragen.
Virushepatitis kann tödlich enden. Unbehandelt kann die
chronische Virushepatitis zu Spätfolgen wie Leberzirrhose und
Leberkrebs – und damit auch zum Tod führen.
A, B, C, D - Virus ist nicht gleich Virus.
„Hepatitis C ist doch die Gefährliche, oder?“, „Welche war doch
gleich die, die man über Nahrungsmittel bekommen kann?“,
„Kann Hepatitis A eigentlich auch chronisch werden?“ Das sind
typische Fragen, wenn es um Virushepatitis geht. Grund genug
für einen Überblick über die Virustypen und wie man sich davor
schützen kann.
Hepatitis verursacht oft keine Symptome.
„Geht es dir gut? Bist du dir sicher?“ fragt
eines der Poster zum diesjährigen Welthepatitistag und fordert zum Test auf.
Hepatitis A: sehr ansteckend, aber niemals chronisch
Übertragungsweg: verunreinigte Nahrungsmittel (Essen, Trinken, Eiswürfel, etc.)und
Schmierinfektionen (Toilette, Türklinke, Badewasser, etc.)
Ansteckungsgefahr: sehr ansteckend, Patienten sind allerding nur für etwa zwei Wochen infektiös
Erkrankung: harmloseste Form der Virushepatitis. Wird nie chronisch, heilt immer von selbst aus.
Ausnahme: Bei älteren, Leberkranken und geschwächten Menschen sind schwere Verläufe möglich.
Verbreitung in Deutschland: selten, Reisekrankheit
Impfung möglich?: Ja. Impfung ist ein sicherer Schutz vor Hepatitis A
Hepatitis B: kann chronisch werden, aber Impfung schützt
Übertragungsweg: Sexualkontakte und direkter Kontakt mit infiziertem Blut. Alle Körperflüssigkeiten
wie Blut, Sperma, Vaginalsekret können das Virus übertragen. Achtung bei nicht sterilen Piercings,
Tätowierungen oder evtl. medizinischen Behandlungen im Ausland.
Ansteckungsgefahr: sehr ansteckend bei Kontakt mit Körperflüssigkeiten – insbesondere Blut.
Zusammenleben im Alltag unproblematisch.
Erkrankung: wird in etwa 5% der Fälle chronisch – insbesondere bei Kleinkindern, Senioren, chronisch
Kranken. Medikamente können eine chronische Hepatitis B gut kontrollieren, allerdings nicht heilen.
Verbreitung in Deutschland: mehrere Hunderttausende
(hohe Dunkelziffer, genaue Zahlen umstritten)
Impfung möglich?: Ja. Impfung ist ein sicherer Schutz vor Hepatitis B
Hepatitis C: oft chronisch, aber heilbar
Übertragungsweg: direkter Kontakt mit infiziertem Blut (Blut-zu-Blut) – z.B. durch Blutprodukte vor
1990, Verletzungen, gemeinsam benutztes Spritzbesteck beim Drogengebrauch, Piercing,
Tätowierungen oder schlechte Hygiene bei medizinischen Eingriffen.
Ansteckungsgefahr: ansteckend bei direktem Blutkontakt. Zusammenleben im Alltag
unproblematisch. Risiko sexueller Übertragung, wenn Blut im Spiel ist (Verletzungen, Menstruation,
harte Sexpraktiken).
Erkrankung: wird in etwa 80% der Fälle chronisch. Eine Heilung durch Medikamente ist möglich. Seit
Anfang 2014 werden immer mehr Medikamente verfügbar, die weniger Nebenwirkungen haben und
zum Teil über 90% der Betroffenen heilen können.
Verbreitung in Deutschland: mehrere Hunderttausende
(hohe Dunkelziffer, genaue Zahlen umstritten)
Impfung möglich?: Nein.
Eine weitere, wenn auch in Deutschland seltene Form der Virushepatitis ist die Hepatitis D (Delta).
Eine Hepatitis Delta kann nur zusammen mit dem Hepatitis-B-Virus existieren. Die Ansteckung erfolgt
über Blutkontakt. Hepatitis D ist das gefährlichste bekannte Hepatitis-Virus und kann den Verlauf der
Hepatitis B deutlich verschlechtern. Die Impfung gegen Hepatitis B schützt auch vor Hepatitis D.
Könnte ich betroffen sein? Gewissheit bringt ein Test beim Arzt.
Nur wenige Menschen mit einer Virushepatitis bekommen die vermeintlich typische „Gelbsucht“ mit
Gelbfärbung von Augen oder Haut. Charakteristisch für Lebererkrankungen sind eher unspezifische
Symptome wie Müdigkeit, dunkler Urin oder Druckgefühl im Oberbauch – Symptome, die auch auf
andere Ursachen verweisen können. Klarheit über den eigenen Hepatitis-Status bringt nur ein
spezieller Bluttest beim Arzt. Routinemäßig wird das nicht untersucht.
Eine Virushepatitis sollte bei Patienten mit erhöhten Leberwerten im Blut ausgeschlossen werden
und auch Personen mit Risikofaktoren sollten sich wenigstens einmal auf Hepatitis untersuchen
lassen. Einen anonymen Selbsttest zum eigenen Risiko für Lebererkrankungen gibt es auf
www.lebertest.de.
Welt-Hepatitis-Tag
Der Welt-Hepatitis-Tag ist ein internationaler Aktionstag und findet jährlich
am 28. Juli statt.
2010 erkannte die WHO-Hauptversammlung Virushepatitis mit einer
Resolution als globale Gesundheitsbedrohung an. Seit 2011 wird der WeltHepatitis-Tag als offizieller Gesundheitstag der WHO durchgeführt.
Deutsche Leberhilfe e.V.
Die Deutsche Leberhilfe e.V. ist eine bundesweit tätige
Patientenorganisation. Wir arbeiten eng mit Fachärzten zusammen und
„übersetzen“ medizinische Informationen so, dass sie auch für Laien
verständlich sind. Mit unserer informations- und Aufklärungsarbeit leisten
wir Hilfe zur Selbsthilfe. Lebererkrankungen sind oft gut behandelbar,
wenn man sie rechtzeitig entdeckt.
Kontakt
Deutsche Leberhilfe e.V.
Krieler Str. 100, 50935 Köln
Telefon: 0221 / 28 299-80,
Telefax: 0221 / 28 299-81
[email protected],
www.leberhilfe.org
Pressekontakt
Als Ansprechpartner für ein evtl. Interview steht Ihnen Ingo van Thiel von der Deutschen Leberhilfe
e.V. in Köln gerne zur Verfügung. Sie erreichen ihn direkt per Telefon unter der Nummer: 0221/28 29
991.
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