Wildbienen und Honigbienen - NABU Baden

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Jugendbegleiter für Natur und Umwelt
Themenblätter: Wildbienen und Honigbienen
Altersgruppe:
Ort:
Wetter:
Material:
Vorbereitung:
3. bis 5. Klasse
Schulgelände und Umgebung
trockenes Wetter, Frühling und Sommer
Bienen-Körperteile aus Papier in mehrfacher Ausfertigung – siehe Anhang,
Bestimmungsbücher über Insekten und Wildbienen, Papier, Klebstoff, Watte, Abbildungen
von Wildbienen-Nestern, Klemmbrett, Stift, unbehandelte Hartholz-Klötze (Eiche, Buche,
gut abgelagert + trocken), Bohrmaschine, Bohrer in verschiedenen Stärken (2-10 mm),
Schilf- (Schilfmatten aus dem Baumarkt), Bambus-, Holunder-, Himbeer- oder BrombeerStängel, leere Konservendosen, Scheren, Sägen, Gips, kl. Schüssel, Wasser, Draht,
Zange
Bienen-Körperteile aus Papier vorbereiten, Materialien besorgen, Bestimmungsbücher
ausleihen aus der Bücherei
Wildbienen und Honigbienen.doc
Wenn von Bienen gesprochen wird, werden die meisten Kinder wohl spontan an die Honigbiene denken, die
vom Imker in Bienenstöcken gehalten wird. Es gibt jedoch in Deutschland auch rund 550 Wildbienen-Arten. Die
Wildbienen haben ihren Namen nicht erhalten, weil sie besonders wild und aggressiv sind, sondern weil sie wild
leben und nicht vom Menschen gezüchtet werden. Es sind kleine, friedliebende Insekten, die dem Menschen
nicht gefährlich werden. Ebenso wie die Honigbiene sind sie enorm wichtig für die Bestäubung von Blüten und
Obstbäumen.
Quelle: M. Großmann/ Pixelio
NABU Landesverband Baden-Württemberg
Tübinger Straße 15
70178 Stuttgart
Telefon 0711/96672-0
Telefax 0711/96672-33
Homepage: www.NABU-BW.de
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A. Vorbereitung
Informieren Sie sich vorher selbst über die Wildbienen und Honigbienen. Oft können die Menschen Bienen,
Hummeln, Wespen und Hornissen nicht richtig unterscheiden. Auch Schwebefliegen werden gern als Wespen
erkannt.
Überlegen Sie sich was zu tun ist, wenn ein Kind gestochen wird. Bedenken Sie bitte, das Sie eigentlich keine
Medikamente wie Fenistiltropfen geben dürfen. Selbst Stichsalben sind bereits kritisch. Klären Sie dies bitte
vorher ab. Denken Sie dabei auch an alte Hausmittel wie eine aufgeschnittene Zwiebel als Notfallhilfe.
Prüfen Sie, ob sie Allergiker in der Gruppe haben.
Bei Stichen in den Mund/Rachenraum sofort Arzt aufsuchen.
Informieren Sie sich über das Stechverhalten der einzelnen Arten, denn das unterscheidet sich.
B. Begrüßung (25 min.)
B 1. Bienen-Bausatz (25 min.)
Material: Bienen-Körperteile aus Papier in mehrfacher Ausfertigung – siehe Anhang (Fühler, Kopf, Brust,
Hinterleib, Beine und Flügel), Bestimmungsbücher über Insekten und Wildbienen, Papier, Klebstoff, Watte
Jedes Kind hat eine gewisse Vorstellung, wie eine Biene aussieht. Doch haben die Kinder bereits genau
hingesehen, aus welchen Körperteilen eine Biene besteht? Bereiten Sie die Körperteile schematisch vor
(Fühler+Beine als geknickte Striche, Kopf rund, Brust und Hinterleib oval, Flügel tropfenförmig). Schneiden sie
mehr Körperteile aus, als benötigt werden. Jedes Kind soll versuchen, eine Biene zusammen zu setzen, und
überlegen, ob das Aussehen so stimmig ist. Danach sehen Sie gemeinsam im Buch nach, wie der Körperbau
tatsächlich ist und korrigieren die Bienen. Eine Biene hat einen Kopf mit zwei Fühlern, eine Brust, an der sowohl
die 6 Beine als auch die vier Flügel ansetzen und einen Hinterleib ohne Anhänge.
Betrachten Sie gemeinsam verschiedene Wildbienen-Arten. Einige sind wespen-ähnlich gefärbt, andere eher
braun und unauffällig. Bei manchen Arten sind Beine und Körper stark behaart.
Die Kinder kleben die Körperteile der Wildbienen in der richtigen Zusammensetzung auf ein Blatt Papier und
malen sie an. Dabei sollen sie sich an den Abbildungen im Buch orientieren. Mit feinen Watte-Fäden kann die
Behaarung nachgeahmt werden.
C. Hauptteil
C 1. Nistplätze suchen (30-40 min.)
Material: Abbildungen von Wildbienen-Nestern, Klemmbrett, Papier, Stift
Wildbienen und Honigbienen.doc
Wildbienen sind Einzelgänger. Sie bilden keine Staaten wie die Honigbiene.
Jedes Wildbienen-Weibchen legt nach der Paarung ein eigenes Nest an. Je
nach Art werden die Nester im Sandboden, in Lehmwänden, in hohlen
Pflanzenstängeln (Schilf, Holunder, Brombeere etc.), in alten Käferfraßgängen
in morschem Holz oder in sonstigen Hohlräumen angelegt. Die Nester sind
meist röhrenförmig. Darin werden Brutzellen angelegt, in die das Weibchen
jeweils ein Ei ablegt und Nahrung für die Larve einbringt (Bienenbrot). Die
einzelnen Brutzellen werden durch Trennwände voneinander abgeteilt. In den
Brutzellen entwickeln sich aus den Eiern Larven, die das Bienenbrot
auffressen und sich dann verpuppen und zur fertigen Biene entwickeln. Viele
Arten legen eine Entwicklungspause ein, so dass sie den Winter im Nest
überdauern und erst im darauffolgenden Jahr schlüpfen. Die Niströhren
werden in der Regel durch Pfropfen aus Lehm oder Harz verschlossen.
Quelle: Jenny Helber, NABU Kreisverband Esslingen
Einen Bestimmungsschlüssel für die Nestverschlüsse der verschiedenen
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Arten finden Sie hier: http://www.wildbienen.info/artenschutz/nestverschluesse.php
Machen Sie einen Rundgang um das Schulgebäude und die angrenzenden Flächen. Suchen Sie gemeinsam
nach geeigneten Nistplätzen für Wildbienen und notieren Sie, wo Sie bewohnte Nester gefunden haben. Offene
Sandflächen mit lockerem Boden an Wegen sind besonders gut geeignet. Achten Sie auf lockere (oft anders
farbige) Sandhäufchen mit 2-3 Zentimeter Durchmesser. An abgestorbenen Bäumen können Sie Fraßgänge von
Käfern finden, die im Anschluss von den Wildbienen genutzt werden.
Wenden Sie sich an die örtlichen Naturschutz-Verbände. Meistens haben diese bereits Wildbienen-Nisthilfen
angelegt, die Sie besichtigen können.
Beobachten Sie gemeinsam mit den Kindern die Aktivitäten der Bienen am Nest.
C 2. Nisthilfen basteln (60 min.)
Oftmals werden Sie bei der Suche nach Nistplätzen rund um die Schule feststellen, dass es nur sehr wenige
geeignete Niststellen gibt. Helfen Sie daher den Wildbienen gemeinsam mit den Kindern, indem sie Nisthilfen
basteln.
a) Nisthilfen aus Hartholz
Material: unbehandelte Hartholz-Klötze (Eiche,
Buche, gut abgelagert + trocken), Bohrmaschine,
Bohrer in verschiedenen Stärken (2-10 mm)
Wildbienen und Honigbienen.doc
In das beliebig große Holzstück bohren Sie Gänge
mit unterschiedlichem Durchmesser, Bohrweiten
von 3-7 mm sollten überwiegen. Die Gänge sollten
möglichst tief ins Holz reichen, es sollte aber nicht
durchgebohrt werden. Wildbienen nehmen nur
Nisthilfen an, die an einem Ende verschlossen
sind. Achten Sie darauf, dass gerade gebohrt wird,
so dass sich die Gänge im Inneren des Klotzes
nicht treffen. Kühlen Sie den Bohrer zwischen den
einzelnen Bohrvorgängen mit Wasser ab. Setzen
Sie die Löcher nicht zu dicht, da sonst Risse
entstehen. Es ist hilfreich, alle Löcher vor dem
Bohren zu markieren, um zu kleine Abstände zu
vermeiden. Sie können mit den Löchern Muster
oder Schriftzüge gestalten.
Quelle: Mara Lanznaster/Pixelio
b) Nisthilfen aus hohlen Stängeln
Material: Schilf (Schilfmatten aus dem Baumarkt), Bambus-, Holunder-, Himbeer- oder Brombeer-Stängel, leere
Konservendosen, Scheren, Sägen, Gips, kl. Schüssel, Wasser, Draht, Zange
Jedes Kind bekommt eine leere Konservendose. Die Kinder schneiden oder sägen die Stängel ungefähr auf die
Länge der Dose. Wenn genug Stängel vorhanden sind, um die Dose zu füllen, müssen sie mit Gips fixiert
werden. Durch den Gips werden die Stängel hinten verschlossen, zudem wird verhindert, dass sie heraus fallen
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oder von Vögeln aus der Dose gezogen werden können. Rühren Sie mit etwas Wasser den Gips an und füllen
Sie die Dose einige Zentimeter hoch mit Gips. Die Kinder müssen nun rasch die Stängel in die Dose drücken,
bevor der Gips ausgehärtet ist.
Sobald der Gips fest geworden ist, befestigen Sie mit Draht eine Aufhängung an der Dose.
Geben Sie den Kindern die Nisthilfen mit nach Hause, so dass sie die
Besiedlung der Nistplätze selbst beobachten können. Die Nisthilfen
müssen waagrecht an einem vor Regen geschützten Ort angebracht
werden, z.B. an einem Schuppen oder unter dem Balkondach.
Für die Schule eignen sich stabile Insektenhotels in FachwerkBauweise, in die verschiedene Nisthilfen aus unterschiedlichen
Materialien eingebracht werden.
Eine Bauanleitung finden Sie unter :
http://www.taurachsoft.de/bienen/volk/wildbienen4.htm
Quelle: Stephan Dietl/Pixelio
D. Erweiterungen und Anschluss
D 1. Nahrung für die Wildbienen suchen (30-40 min.)
Material: Bestimmungsbücher „Bäume und Sträucher“
Suchen Sie gemeinsam mit den Kindern in der Umgebung nach Nahrungspflanzen für Wildbienen. Bäume und
Sträucher sind auch für botanisch ungeübte Kinder leicht zu erkennen.
Folgende Büsche und Bäume sind geeignete Nahrungspflanzen für Wildbienen:
Weißdorn (Crataegus)
Schlehe (Prunus spinosa)
Wildrosen (Rosa)
Berberitze (Berberis vulgaris)
Spitz-Ahorn (Acer platanoides) und Feld-Ahorn (Acer campestre)
Weiden (Salix)
Beerensträucher
Wildbienen und Honigbienen.doc
Stellen Sie fest, welche Gärten und Grundstücke reiche Nahrung bieten und somit wildbienen-freundlich sind
und welche Gärten für Wildbienen wie eine wasserlose Wüste wirken.
D 2. Wildblumen selbst aussäen (30-40 min.)
Materialien: Blumensamen oder Pflanzen, Blumenkästen, Erde, Sand
Legen Sie mit den Kindern selbst ein Nahrungs-Beet für Wildbienen im Schulgarten an oder bepflanzen Sie
Blumenkästen, die die Kinder mit nach Hause nehmen können. Wichtig ist, die Blumenerde mit Sand zu
vermischen, da sie sonst zu nährstoffreich für die Wildblumen ist.
Folgende Arten sind geeignet:
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Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata)
Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
Schwertalant (Inula ensifolia)
Färberkamille (Anthemis tinctoria)
Felsen-Fetthenne (Sedum reflexum)
Scharfer Mauerpfeffer (Sedum acre)
Wollige Strohblume (Helichrysum x »Schwefellicht«)
Feld-Thymian (Thymus vulgaris)
Blaukissen (Aubrieta deltoidea)
Kugellauch (Allium sphaerocephalon)
Wilde Resede (Reseda lutea)
Färber-Resede (Reseda luteola)
Aufrechter Ziest (Stachys recta)
Deutscher Ziest (Stachys germanica)
Natterkopf (Echium vulgare)
Hauhechel (Ononis spinosa)
Wilde Platterbse (Lathyrus sylvestris)
Knollen-Platterbse (Lathyrus tuberosus)
D 3. Honigbienen-Projekt mit Imkern: Bee in contact
Seit dem Jahr 2008 bietet die Naturschutzjugend (NAJU) ein
Kooperationsprojekt mit dem Imkerbund an.
Imker übernehmen Patenschaften für Jung-Imker.
Nähere Informationen erhalten Sie unter http://www.beeincontact.de
Quelle: Jenny Helber, NABU Kreisverband Esslingen
E. Anhang Bienen-Bausatz
Links
http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/insektenundspinnen/nisthilfen/00959.html
http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/insektenundspinnen/hautfluegler/wespenundhornissen/02624.html
http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/insektenundspinnen/hautfluegler/bienen/01948.html
http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/insektenundspinnen/hautfluegler/bienen/
http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/insektenundspinnen/nisthilfen/
http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/insektenundspinnen/hautfluegler/bienen/05178.html
Wildbienen und Honigbienen.doc
http://www.nabu-schorndorf.de/nsbh010.htm
http://baden-wuerttemberg.nabu.de/tiereundpflanzen/insekten/index.html
http://niedersachsen.nabu.de/tiereundpflanzen/hautfluegler/wissenswertes/05729.html
http://www.wildbienen.info/artenschutz/nestverschluesse.php
http://www.wildbienen.de/
http://www.wildbiene.com/
http://www.taurachsoft.de/bienen/volk/wildbienen4.htm
http://www.paul-westrich.de/bienen/index.php
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http://www.landesforsten.de/Honigbienen-Wildbienen.406.0.html
http://www.landesforsten.de/fileadmin/doku/Benutzergruppen/Reinhausen/Insektenhotel__Praktischer_Naturschutz3.pdf
http://www.arthropods.de/insecta/hymenoptera/apidae/osmiaRufa51.htm
http://www.bienenhotel.de/html/nisthilfen.html
http://www.taurachsoft.at/bienen/kinder/kid_frame.htm
http://www.xfaweb.baden-wuerttemberg.de/nafaweb/berichte/pabl_01/biene.html
http://www.hymenoptera.de/html/index.php
LITERATUR:
NABU-Broschüre: Martin Klatt: „Wildbienen, die pfiffigen Blumenfreunde“
NABU-Broschüre: „Bienen, Wespen und Hornissen“ unter
http://www.nabu.de/shop/product_info.php?info=p5_Brosch--re-Bienen--Wespen-und-Hornissen.html
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Lehmwand aus gestampftem Lehm für Wildbienen
Quelle: Jenny Helber, NABU Kreisverband Esslingen
Pädagogische Beratung: Christiane Köhler, NABU Rhein-Neckar-Odenwald
gefördert durch das Umweltministerium:
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