Toxinbildende und resistente Keime beim Wild

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53. Arbeitstagung des Arbeitsgebietes Lebensmittelhygiene 2012, Kurzbericht* (Auswahl)
Toxinbildende und resistente Keime beim Wild
Überblick:
1. Verotoxinbildende E. coli (VTEC) bei Rehwild
2. Kontamination von Wildfleisch mit E. coli – Vorkommen und Antibiotikaresistenz
3. MRSA bei Wildschweinen?
1. Verotoxinbildende E. coli (VTEC) bei Rehwild
Rehwild muss als Reservoir für VTEC angesehen werden. Dies ergab eine Untersuchung von Kotproben
von 353 in Hessen erlegten Rehen. 68 Tiere (19,3 %) waren VTEC-Ausscheider, teilweise auch von
mehreren Stämmen. Es wurden insgesamt 78 verschiedene Stämme differenziert, wobei es sich vorwiegend um Stammformen mit geringer Virulenz handelte. Juvenile Tiere waren mit 29,8 % positiven Befunden signifikant häufiger betroffen als die älteren Tiere. Die VTEC-Häufigkeit war regional verschieden. In 2 von 12 Landkreisen wurden keine VTEC bei Rehen nachgewiesen; die höchste Prävalenz auf
Landkreisebene lag bei 41,4%.
A. Bartels und M. Bülte: Untersuchungen zum Vorkommen von Verotoxin-bildenden Escherichia coli (VTEC)
Stämmen bei Rehwild in Hessen. Abstract-Band* S. 226.
2. Kontamination von Wildfleisch mit E. coli – Vorkommen und Antibiotikaresistenz
Bei der Untersuchung von 47 verpackten Teilstücken vom Wild wurde in 27 Proben E. coli nachgewiesen. Alle 9 Rotwildproben, 11 von 18 Proben vom Rehwild und 7 von 20 Wildschweinproben waren positiv, was auf eine Kontamination während des Herstellungsprozesses schließen lässt. Es handelte sich
um importiertes Fleisch, das nach Herstellerangaben nur von erlegtem Wild stammte.
Aus den 27 positiven Proben wurden 129 Isolate biochemisch differenziert. 10 Isolate (3 von Rotwild, 4
von Rehwild, 3 vom Wildschwein) wurden auf Resistenzen gegen 27 verschiedene Antibiotika getestet.
Die Hälfte der Stämme wies Resistenzen auf; 4 Stämme waren jeweils gegen 1 Antibiotikum (Cefuroxim
oder Cefaclor oder Doxycyclin) unempfindlich, 1 Stamm zeigte Multiresistenz gegen Ampicillin, Cefuroxim und Cefaclor – ein im Vergleich zu Nutztieren geringes Resistenzspektrum nach Bewertung der Autoren der Studie.
R.H. Mateus Vargas et al.: Vorkommen, biochemische Charakterisierung und Antibiotikaresistenz von Escherichia
coli aus Wildfleisch. Abstract-Band* S. 166, Poster-Handout und Informationen der Autoren.
3. MRSA bei Wildschweinen?
A. Wallner et al. prüften das Vorkommen von MRSA bei Wildschweinen in Österreich. In Nasentupferproben von 490 erlegten Wildschweinen konnten sie bei 1 % der Tiere S. aureus, aber in keinem Fall
MRSA nachweisen.
A. Wallner et al.: MRSA-Nachweis in Nasentupfern bei Wildschweinen in Österreich. Abstract-Band S. 251 und
Notizen zum Poster.
* Die Kurzberichte basieren auf den Abstracts und / oder Handouts von Postern bzw. Vortragsmitschriften. Die
Abstracts sind erschienen in: Amtstierärztlicher Dienst und Lebensmittelkontrolle, 53. Arbeitstagung des Arbeitsgebietes Lebensmittelhygiene der DVG, Abstract-Band, Sonderausgabe 25.-28.9.2012, ISSN 0945-3296
BLTK (Ge)
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