5. Dezember 2005

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Lerninhalte 7. Vorlesung
ƒ Was sind Thermikelemente?
ƒ Wie bilden sich Schönwettercumuli?
ƒ Wie lässt sich die Stärke von Konvektion
beschreiben?
ƒ Wie entstehen Bernard-Zellen?
ƒ Wie verläuft die Entwicklung einer
einzelnen Gewitterzelle?
ƒ Was unterscheidet Einzelzellen-, Multizellenund Superzellengewitter?
Einzel
Multi
Super
Lebensdauer
<1h
1-3h
1-6h
Hagel &Sturmböen
selten
häufig
oft; mit Tornados
vertikale Scherung
nicht
mit Rechtsdrehung
rotierender
Aufwindbereich
1
Gliederung der Vorlesung
1.
17.10.2005 Aerosole - Definition, Quellen und Senken, Größenverteilung
2.
24.10.2005 Auswirkungen Aerosol, Wolkenbildung - Sättigung
3.
31.10.2005 Entstehung von warmen Niederschlag
4.
7.11.2005
5.
14.11.2005 Radarmeteorologie Niederschlag
6.
21.11.2005 Wolkenbildung, Wolkentypen, Wolkendynamik
7.
28.11.2005 Luftmassengewitter
8.
5.12.2005
9.
12.12.2005 Strahlung und Strahlungsgesetze
Entstehung von kaltem Niederschlag
Gewittertypen
10. 19.12.2005 Streuung in der Atmosphäre, optische Erscheinungen
11. 9.1.2006
Globale Strahlungsbilanz
12. 16.1.2006
Anthropogener Treibhauseffekt/Klimaänderungen
13. 23.1.2006
Stratosphärischer Ozonabbau
14. 30.1.2006
Allgemeine Zirkulation
15. 6.2.2006
Hydrologischer Kreislauf
2
Superzellen-Gewitter
ƒ
Einzelne Zelle mit rotierendem
Aufwindbereich
ƒ
An der Unterseite bilden deshalb häufig
Tornados
ƒ
Keine „Selbstzerstörung, wie bei
Einfachzelle, Lebensdauer > 1 h
ƒ
Starke Feuchtlabilität + starke vertikale
Windscherung notwendig
(in Dtl. selten, z.B. Münchener
Hagelunwetter `84)
ƒ
Niederschlagsmengen sehr
unterschiedlich (>10 mm/h).
ƒ
Es gibt verschiedene Typen von
Superzellen!
3
Superzellengewitter
Im Gegensatz zu MultizellenGewittern sehr große Rotation.
Aufwind-Elemente vereinigen sich
in einen rotierenden Aufwind und
explodieren vertikal (kein Wettbewerb der Zellen!)
Langanhaltende, in sich
rotierende Zelle
ƒ Sie sind langlebig (ca. 1 h bis 6 h)
ƒ Sie bringen oft Hagel oder Sturmböen
ƒ Sie treten nicht unbedingt isoliert auf
ƒ Sie schreiten mit etwa 60 km/h fort
Tornados oder Downbursts können bei
diesem Gewittertyp am häufigsten
vorkommen.
4
http://www.hprcc.unl.edu/nebraska/spc_radar.html
Tornado Wind Patterns
5
Squall Lines
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Linienförmige (cs. 500 km) Aneinanderreihungen von Cumulonimben
Oft mit heftigen Windböen verbunden; daher Böenlinie (engl. squall line).
Bilden sich entlang und vor schnellen Kaltfronten und dry lines
Squall lines im Sommer häufig über dem westlichen Afrika (südlich der
Sahara) und über bestimmten Landgebieten der mittleren Breiten
(insbesondere im zentralen und östlichen Teil der USA).
Auch in Mitteleuropa ordnen sich manchmal in der Warmluftmasse vor einer
Kaltfront Gewitterzellen linienförmig parallel zur Front an
6
Mesoskalige konvektive
Systeme (MCS)
ƒ
ƒ
ƒ
Viele individuelle Gewitterzellen organisiert in einem kreisförmigen Cluster
Slow-moving, lasting up to 12+ hours
Sehr häufig in den Great Plains der kontinentalen US
http://meted.ucar.edu/convectn/mcs/mcsweb/mcsframe.htm
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Elektrizität in Gewittern
Schönwetterfeld
ƒ permanentes elektrisches Feld
mit einer Potentialdifferenz von
∼300000 V zwischen der
Erdoberfläche und der
Elektrosphäre (∼ 50 km).
ƒ Feld führt zu Strom der Stärke
1000 A durch Ionen
Feld wird abgebaut
ƒ Wiederaufladen des
Erdkondensators durch
Gewitter
http://www.muk.uni-hannover.de/~finke/blitz/lightning0.html
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Ladungstrennung in Wolken
ƒ Trennung von elektrischen Ladungen innerhalb
der Gewitterwolke durch Kollisionen und andere
Wechselwirkungsprozesse zwischen Eis- und
Wasserteilchen sowie durch induktive Prozesse
ƒ kleine Eisteilchen sind positive geladen während
große Niederschlagsteilchen negative Ladungen
tragen
ƒ großräumige Separation dieser Teilchen durch
die starken vertikalen Luftströmungen in der
Wolke
ƒ elektrisches Feld zwischen der Wolke und der
Erdoberfläche ist dem Schönwetterfeld
entgegengerichtet und lokal wesentlich stärker
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Ladungstrennung in Wolken
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ca. 40 000 Blitze täglich weltweit; ~80% Wolke-Wolke, ~20% Wolke-Boden
Ladungstrennung innerhalb der Wolke:
Positive Ladungen im oberen Teil, negative im unteren
a) Thermoelektrischer Effekt: Leichte positiv geladene Eiskristalle steigen in
hohe Regionen, schwere negativ geladene Teilchen fallen nach unten
b) Induktion: Anziehung gegensätzlicher Ladungen; Durch positive Ladung der
oberen Atmosphäre sind die fallenden Eispartikel oben negativ geladen;
kleinere Kristalle mit positiver Ladung bewegen sich in oberen Wolkenbereich
+
+
–––
+++
–––
–
+
Austausch
von Ladungen bei Kollision
++–
10
Leitblitz
ƒ bei kritischem Wert der Feldstärke bewegen sich
negative Ladungsträger als Leitblitz (engl. leader)
von Wolke gen Erdoberfläche
ƒ dünner, kaum sichtbarer, ionisierter Kanal, der
später vom Hauptblitz benutzt wird, Entstehung der
typischen Verästelungen
ƒ Leitblitz bewegt sich in Sprüngen von einigen 10
Metern; mittlere Geschwindigkeit beträgt etwa
1/20 der Lichtgeschwindigkeit
ƒ bei Annäherung des Leitblitzes an die Erde erhöht
sich die Konzentration positiver Ladungsträger im
Erdboden
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Hauptblitz
ƒ bei kritischer lokaler Feldstärke kommt Fangentladung dem stepped leader vom
Erdboden aus entgegen
ƒ wenn der Blitzkanal geschlossen ist, bewegt sich die Ladung entlang des durch den
Leitblitz ionisierten Kanals → Erhöhung der Leitfähigkeit durch
Aufheizung/Ionisierung (max. 30 000 K und 100 kA)
ƒ das erhitzte Plasma im Blitzkanal dehnt sich dann explosionsartig aus, es entsteht
eine Schockwelle, an der intensive Schallwellen, der Donner, generiert werden
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Hauptblitz
ƒ Return-Stroke dauert nur einige Mikrosekunden,
transportierte Ladungsmenge liegt in der Regel bei
einigen Coulomb, die elektrische Energie bei
einigen GigaJoule.
ƒ die meisten Erdblitze bestehen aus mehreren
return-strokes, die den Kanal des ersten Blitzes
nutzen
ƒ die meisten Blitze (90 %) transportieren negative
Ladung zur Erde
danach mehr positive Ladungsträger in der
oberen Troposphäre
ƒ Blitzentladungen vom negativen Ladungszentrum
im unteren Teil der Wolke transportieren negative
Ladung zur Erde
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Gewitter
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Test vom Oktober
3.) Wie entstehen Gewitter?
- Aufsteigen warmer Luft
- Auf- und Abwinde innerhalb einer Thermikwolke erzeugen Reibung
-> Ladungstrennung
- Aufeinandertreffen kalter und warmer Luftmassen (Dichteströmung)
- Reibung der Luftmassen/Luftpakete, Wolkenbildung
- Spannungsunterschiede
- große Wolken + elektrostatische Aufladung
- große Temperaturunterschiede zwischen der 850 und 500 hPa Schicht
-> starke Konvektion, hohe Wolkentürme
- durch Konvektion in hochreichend labil geschichteter Luft
- Gewitter entstehen durch Ladungstrennung, Entladung in Form eines Blitzes
Keine Antwort: II
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Wolken und Fronten
T
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Test vom Oktober
4.) Welche Strahlungsgesetze kennen Sie und was beschreiben diese?
- Stefan-Boltzmann-Gesetz
- Wien'sches Verschiebungsgesetz
- Kirchhoff'sches Gesetz
- Planck
Keine Antwort II
5) Welche Partikel streuen elektromagnetische Strahlung in der Atmosphäre?
Moleküle: O3,FCKW,H2O,CO2,CO
Proton, Elektron, Ionen
Aerosole, Wolken
Wellenlängenabhängigkeit
Keine Antwort IIIII IIIII I
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Strahlung
Strahlung beinhaltet:
ƒ den Energietransport in Form von elektromagnetischen Wellen
(elektromagnetische Strahlung). Eine elektromagnetische Welle
hat die Energie E=hν mit ν der Frequenz der Welle und
h=6.6263x10-34 Js dem Planckschen Wirkungsquantum.
ƒ den Fluß schnell bewegter Teilchen (Teilchenstrahlung,
Korpuskularstrahlung). Die Teilchenstrahlung aus Ionen,
Elektronen, Protonen und Neutronen ist nur in der oberen
Atmosphäre (Thermosphäre und Ionosphäre) von Bedeutung.
Strahlung kann Energie ohne
übertragendes Medium
transportieren
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Strahlung
ƒ Erde und Atmosphäre absorbieren ständig solare Strahlung und
emittieren ihre eigene Strahlung in den Weltraum:
Über einen längeren Zeitraum entsprechen sich die absorbierte und die
emittierte Strahlung fast ganz genau: Das System Erde-Atmosphäre
befindet sich nahezu vollständig im Strahlungsgleichgewicht
ƒ Wenn die elektromagnetische Strahlung aus einer einzigen, ganz
bestimmten Wellenlänge besteht man von monochromatischer
(einfarbiger) Strahlung. Die Gesamtheit aller möglichen
monochromatischen Bestandteile der Gesamtstrahlung ergibt das
elektromagnetische (Strahlungs-) Spektrum.
ƒ Elektromagnetische Wellen entstehen (werden emittiert), wenn Moleküle
auf einen niedrigeren Energiezustand (beschrieben u.a. durch
Elektronen- konfiguration, Schwingungs- und Rotationszustand)
übergehen.
ƒ Werden elektromagnetische Wellen von einem Molekül absorbiert
(vernichtet), dann gelangt das Molekül entsprechend auf einen höheren
Energiezustand.
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Elektromagnetisches Spektrum
cVakuum ≈ c Luft = λ ⋅ν = 2.99793 ⋅10 8 m / s
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Strahlungsquellen
ƒ Solare Strahlung (0,2 - 5 μm)
„Sonnenatmosphäre“ hat Temperatur von ca. 6000 K →1350 W/m2 am
Erdatmosphärenoberrand, senkrecht zur Einstrahlungsrichtung
(Solarkonstante)
ƒ Terrestrische Strahlung (3 - 100 μm)
Erdoberfläche, T ca. 300 K, kontinuierliches Spektrum
Atmosphärische Gase, T ca. 200 – 300 K, spektral differenziert
- Rotationsübergänge
- Vibrationsübergänge
- Elektronenübergänge
Niederschlag, Wolken, Aerosole, T ca. 200 – 300 K, kont. Spektrum
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Absorption von Strahlung in der
Atmosphäre
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