Der wildtierfreundliche Garten Kurspräsentation Bioterra Fachtagung, Januar 2016 Jahresthema 2017 «Tiere im Garten» Teil A Einleitung / Motivation Ausgangslage 3 3 Teil B Merkmale tierunfreundlicher – tierfreundlicher Garten 5 Übersicht möglicher Tiergruppen und ihre Vertreter im Garten 7 Kleinstrukturen: Lebensräume für Wildtiere – Besuch im naturnahen Garten 7 Übersicht über Wildtiere und ihre bevorzugten Kleinstrukturen 8 Totholzhaufen 9 Steinhaufen 9 Hecken 11 Wildbienen-/Insektenhotel 11 Eidechsenhaufen 12 Kompost 13 Nahrung im wildtierfreundlichen Garten: Pollen, Nektar, Samen, Früchte, Fleisch 13 Nahrungsübersicht der Tiere 14 Pollen und Nektar 14 Samen 15 Früchte 15 Einige wichtige Pollen-, Nektar- und Futterpflanzen für Insekten 16 Literaturliste 17 Linkliste 17 Teil C Rahmenbedingungen für diesen Kurs Thema / Inhalt Zielsetzung Ablaufplanung, Detailprogramm Kursausschreibung 18 18 18 19 20 Anhang 1 ©Claudia Ebling, natur-im-garten.ch, 2016 Seite 2 von 20 Teil A Einleitung / Motivation Mit dem Erwerb unseres eigenen Grundstückes vor einigen Jahren wurde mir zunehmend bewusst, was für eine besondere Aufgabe und Verantwortung es ist, einen eigenen Garten zu haben. Noch dazu einen, in dem sich nicht nur wir Menschen, sondern offenbar auch ganz viele Tiere wohlzufühlen scheinen. Ich begann Gartenbücher zu lesen, zuerst allgemeine, dann zunehmend Bücher, die sich mit der Thematik des naturnahen Gartens auseinander setzten. Von da an wandelte sich auch das Gesicht unseres Gartens, und er tut es immer noch, ist doch bekanntlich die Gartenarbeit oder –gestaltung eine unendliche Geschichte. Und was so schleichend begann hat sich als wahre Leidenschaft entpuppt. Mit dem vorliegenden Kurs möchte ich meine Freude, die Glücksmomente, wenn ich möglichst viele und spezielle Tiere in meinem Garten finde, weitergeben. Ja sogar andere mit diesem Virus versuchen anzustecken und Verständnis für unsere Mitlebewesen wecken. Das Konzept des vorliegenden Kurses ist einfach. Er ist als Basiskurs für NaturgartenAnfänger gedacht, er soll „gluschtig“ machen respektive einen ersten Überblick geben. Fragen wie Warum soll ich meinen Garten überhaupt wildtierfreundlich gestalten? Was versteht man überhaupt unter „wildtierfreundlich“? Welche Möglichkeiten habe ich im Privatgarten? Welche Elemente sind bereits im eigenen Garten vorhanden und wie könnte ich sie ergänzen? sollen hier, direkt oder indirekt, beantwortet werden. Danach werden weitere, aufbauende Module, die einzeln oder als Ganzes besucht werden können, angeboten. In jedem Modul widme ich mich einer Tiergruppe und behandle ausschliesslich deren Bedürfnisse in Bezug auf Kleinstrukturen und Nahrung. Ausgangslage Die Zerstörung der natürlichen Landschaften in der Schweiz hat dramatische Formen angenommen. Zahlreiche Neubausiedlungen sind in den letzten Jahren entstanden mit vielen kleinen Gärten. Natürlich können diese Gärten niemals zusammenhängende Landschaften ersetzen, aber trotz ihrer Kleinräumigkeit, oder gerade deswegen, sind sie begehrter als gemeinhin angenommen. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Gärten naturnah und wildtierfreundlich angelegt sind. Was wir aber meist vorfinden sind sterile, monotone „Grünflächen“, bestehend aus einem regelmässig geschnittenen Rasen und einer Hecke aus exotischem Gehölz. Von Vielfalt und Kreativität fehlt jede Spur. Ein solcher Garten ist für die einheimische Tierwelt quasi eine grüne Wüste. Denn die Tiere finden hier weder genügend Nahrung noch sicheren, ausreichenden Unterschlupf, ausser vielleicht in der Hecke. Immer mehr verdrängen wir die Tiere und Pflanzen aus unseren Lebensräumen und haben so keinerlei Bezug mehr zu ihnen. Für die Tiere bedeutet dies eine grosse Not. ©Claudia Ebling, natur-im-garten.ch, 2016 Seite 3 von 20 Wir Menschen haben, und da will ich mich gar nicht ausschliessen, ein mehr oder weniger grosses Bedürfnis nach Ordnung und Sauberkeit, auch im Garten. Dies widerspricht aber gänzlich den Bedürfnissen der Tierwelt: je mehr Laubhäufen, je mehr Dickicht, umso besser, denn wer verzichtet schon gerne auf ein Versteck, wenn er im nächsten Augenblick von seinem „Feind“ gefressen werden könnte? Der Garten ist kein Wohnzimmer, er ist ein eigenständiger Raum mit eigenen (Natur)gesetzen. Mit einem naturnahen Garten respektieren wir diese Spielregeln und schaffen so Lebensräume für die unterschiedlichsten Lebewesen. Mit diesem Kurs möchte ich auf die Wohnungs- und Nahrungsnot der Tiere aufmerksam machen und Ihnen Wege und Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie Ihren Garten oder Ihr Grundstück lebenswerter für andere Arten machen, so die Artenvielfalt erhöhen und die Distanz zur Natur mit ihren wunderbaren Lebewesen wieder etwas verringern können. Denn je grösser die Artenvielfalt, desto geringer ist die Gefahr, dass sich bestimmte Tiergruppen, die wir gemeinhin als Schädlinge bezeichnen, überhand nehmen. Auch möchte ich Verständnis schaffen für Tiere, die nicht auf den ersten Blick unser Herz erwärmen. Wir Menschen machen nämlich eigenartige Einteilungen: Die Tiere (und auch Pflanzen), die uns nutzen und herzig anzuschauen sind, sind in unserer Welt willkommen, die anderen, die uns ekeln oder von deren Lebensweise wir keine Ahnung haben, die bekämpfen wir oft mit allen Mitteln. Dabei ist es gerade das Zusammenspiel aller Arten, die das Überleben jeder Art garantiert, sei es in der Räuber-Beute-Beziehung oder in einer Symbiose. Nehmen wir die Blattläuse: bevor der Marienkäfer, dessen Larven sich ausgiebig von Blattläusen ernähren, sich vermehren und der grossen Zahl Blattläusen Herr werden kann, haben wir schon zur Giftkeule gegriffen und die Nahrungsgrundlage der Larven respektive der natürlichen Läusewehr, zerstört. Es braucht Zeit und Geduld in einem naturnahen Garten, bis sich die Gleichgewichte einstellen und wir getrost und vertrauensvoll der Natur unseren Garten anvertrauen können. Hier braucht es viel Aufklärungsarbeit und ein grosses Wissen, um die Zusammenhänge in der Natur zu verstehen. Mit diesem Einsteigerkurs „der wildtierfreundliche Garten“ möchte ich zeigen, dass es auch anders geht, dass ein Nebeneinander von Ordnung und Natürlichkeit, von Wildtieren und Menschen im Siedlungsraum sehr gut möglich ist. Mit diesem Kurs möchte ich den Menschen die Augen und vor allem das Herz öffnen für die Mitlebewesen in unserer nächsten Umgebung. „Du sollst niemals das Staunen Verlernen über die Vielfalt des Lebens. Möge deinem wachen Blick Auch das Kleinste nicht entgehen, damit du es achtest und schätzt.“ Irmtraut Fröse-Schreer ©Claudia Ebling, natur-im-garten.ch, 2016 Seite 4 von 20 Teil B „Sagen Sie nicht, Sie können nichts tun!“ Deutsche Umwelthilfe e.V. Merkmale tierunfreundlicher – tierfreundlicher Garten Bild 1: Was fällt auf? keine Blütenpflanzen und somit keine Farben keine Strukturen keine Verstecke keine Pflanzenvielfalt keine Dynamik, monoton, langweilig keine Materialien (Steine, Holz, Blätter, usw.) So sehen heute die vielen Neubau-Gärten aus. Das ist kein wildtierfreundlicher Garten. Natürlich findet man auch hier Tiere wie Amseln, um Regenwürmer aus dem Rasen zu ziehen, Maikäfer, um ihre Eier in den kurzgeschorenen Garten zu legen, vielleicht noch ein Igel, weil der Rasen so schön kurz ist. Insgesamt eine dürftige Artenvielfalt. Alles aufgeräumt, alles unter Kontrolle. ©Claudia Ebling, natur-im-garten.ch, 2016 Seite 5 von 20 Bild 2: Was fällt auf? Kleinstrukturen Nektar- und Futterpflanzen Artenreichtum Nischenreichtum Vielseitigkeit, abwechslungsreich Verwendung verschiedener Materialien Ein Garten also, in dem sich Wildtiere wohlfühlen. Nun wollen wir uns überlegen, wer ausser Amsel und Igel denn noch unseren naturnahen Garten besuchen könnte. Die untenstehende Aufzählung soll zeigen, was für ein enormes Potential an Tierarten ein Garten haben kann. Die Liste ist nicht vollzählig, es würde den Rahmen sprengen, die Tierarten alle einzeln aufzuzählen. Welche Tiere unsere Gärten besiedeln hängt davon ab, wo (geografisch, Stadt, Land) wir wohnen. Tiere, die in unserer Umgebung nicht vorkommen, können sich auch nicht im Garten ansiedeln. Das gilt erst recht für seltenere Arten. Dazu braucht es zusammenhängende und grossflächige Landschaften mit Biotopen, die im Garten nicht oder nur schlecht realisierbar sind (z. Bsp. Auen, TrockenMagerstandorte). Auf keinen Fall dürfen Tiere aus der Natur in den Garten umgesiedelt werden, denn Es ist gesetzlich verboten Gefahr von Verschleppung von Krankheiten in Tierbestände, die gesund sind (z. Bsp. Pilzkrankheit bei Amphibien) die Standortbedingungen sich eben doch nicht ganz gleichen und die Tiere somit eingehen könnten ©Claudia Ebling, natur-im-garten.ch, 2016 Seite 6 von 20 Übersicht möglicher Tiergruppen und ihre Vertreter im Garten Säugetiere Igel, Mäuse (Feld-, Hasel-, Wühl-, Spitzmäuse), Fledermäuse, Garten- und Siebenschläfer, Wiesel, Marder, Eichhörnchen Vögel Meisen (Kohl-, Blau-, Tannenmeisen), Finken (Buch-, Berg-, Distel- und Grünfink), Stare, Rotkehlchen, Amsel, Spatzen, Schwalben (Rauch- und Mehlschwalben), Bachstelzen, Zaunkönig, Hausrotschwanz, Kleiber, Elster, Eichelhäher, Spechte (Grün- und Buntspecht), Gimpel, Krähen, usw. Reptilien Eidechsen: Zaun- und Mauereidechsen, Blindschleichen, Schlangen: Ringel- und Schlingnatter (selten) Amphibien Frösche (Gras- und Wasserfrosch), Kröten (Erdkröte, Geburtshelferkröte, selten Kreuzkröte), Gelbbauchunken, Salamander und Molche (Feuersalamander, Teich-, Bergmolch (selten Kamm- und Fadenmolch)) Insekten Schmetterlinge (Tagpfauenauge, Schwalbenschwanz, Kohlweissling, Zitronenfalter, Taubenschwänzchen, Admiral, Grossen Ochsenauge, Aurorafalter, Distelfalter, Kleiner Fuchs, Nachtfalter), Bienen (Honigbiene, Wildbienen, Hummeln), Libellen, Heuschrecken, Grillen, Fliegen, Wespen, Hornissen, Ameisen, Spinnen, Würmer, Schnecken (Weinbergschnecken, Nackt- und kleine Häuschenschnecken), Käfer. Damit sich Tiere längerfristig in unserem Garten ansiedeln oder sich zumindest als Durchreisende bei uns aufhalten, brauchen sie zwei ganz wichtige Ressourcen: 1. Kleinstrukturen 2. Nahrung Kleinstrukturen: Lebensräume für Wildtiere – Besuch im naturnahen Garten Kleinstrukturen sind in einem wildtierfreundlichen Garten ausserordentlich wichtig. Sie dienen als Unterschlupf, als Versteck, zum Überwintern, als Fortpflanzungs- und Brutort und als Vernetzung zu anderen Kleinstrukturen in der Umgebung. Sinnvoll ist es, möglichst verschiedene Kleinstrukturen anzulegen, denn die Tierarten haben ganz unterschiedliche Bedürfnisse. In der Regel benötigt die gleiche Tierart mehrere verschiedene Kleinstrukturen. Ganz wichtig ist dabei auch, die Kleinstrukturen räumlich nah beieinander anzulegen, also zu vernetzen, damit die Tiere die Distanzen zwischen den Kleinstrukturen gut überwinden können. Es kann hilfreich sein, sich im Vorfeld zu überlegen, welche Tierarten aus der Tiergruppenliste man im eigenen Garten fördern möchte und dann die entsprechenden ©Claudia Ebling, natur-im-garten.ch, 2016 Seite 7 von 20 Massnahmen für diese Tiere umzusetzen. Um die richtigen Tiere auszusuchen, sollte man sich folgende Fragen stellen: Welche Tierarten gibt es bereits in meinem Garten oder in der näheren Umgebung (Nachbargarten, Park, Landschaft). Es macht keinen Sinn, Zauneidechsen fördern zu wollen, wenn weit und breit keine einzige Zauneidechse vorkommt. Welche Tiere kommen bestimmt nie in meinen Garten, weil ich z. Bsp. mitten in der Stadt oder an starkbefahrenen Strassen wohne, weil sie in der Gegend gar nicht vorkommen, usw. Übersicht über Wildtiere und ihre bevorzugten Kleinstrukturen: Tierart Insekten Schmetterlinge Raupen Käfer Bienen, Hummeln Wespen Hornissen Libellen/Larven Heuschrecken, Grillen Würmer Schnecken Amphibien Frösche, Kröten Totholz, Asthaufen Steinhaufen, Tr.mauer Hecke Blumenwiese Krautsaum x x x x x x x x x x x x x x x x x x x (schattig) x x x x X (feucht) Fledermäuse x Künstl. Nisthilfe x Offene Böden, Hohlräume, SandLehmgruben x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Eichhörnchen x ©Claudia Ebling, natur-im-garten.ch, 2016 x Auen, Wälder Gewässer, Moore Moore, Waldränder Böden Laubhaufen x Gewässer, Erdhöhlen Gewässer, Erdhöhlen X (feucht) x x x x Siebenschläfer Mauswiesel Andere/ Bemerkung x x Molche, Salamander Reptilien Eidechsen Blindschleiche Schlangen Vögel Säugetiere Mäuse Igel EidechsenHaufen x x x x x x sonnig Kompost Gewässer, Moore Bäume, Wälder Laubhaufen Kompost Ritzen, Dachstock, Wälder Obstgarten, Dachstock, Wald Wälder, Obstgärten Wälder Seite 8 von 20 x x x Totholzhaufen Ein Asthaufen (ob gross oder klein) ist nichts anderes als ein Haufen Äste, die man klug wiederverwertet, indem man sie in einer ruhigen, sonnigen und/oder schattigen Gartenecke aufschichtet und der Natur überlässt. Ein solcher Haufen wird übrigens auch Totholzhaufen genannt, aber er ist alles andere als tot. Mit der Zeit siedeln sich dort Flechten, Pilze, und Moose an. Für die Tiere bietet ein solcher Haufen Wohnung (Spinnen, Asseln, Käfer, Wildbienen,) Rückzugsgebiet (Erdkröten, Molche, Zauneidechsen, Spitzmäuse), Nistplatz (Zaunkönig, Rotkehlchen, Grasmücke) und Überwinterungsplatz (Igel, Marienkäfer, Schmetterlingspuppen). Mit der Zeit zerfällt das Holz in Humus, deshalb schichten wir jedes Jahr die neu im Garten anfallenden Äste und Zweige oben drauf. Hat man im Garten genügend Platz, kann man den Totholzhaufen mehrere Meter lang machen. Auch trockengelagerte und nicht für Brennholz benötigte Holzscheite sind gute Totholzhaufen. Die Hohlräume zwischen den Scheiten werden von den verschiedensten Tieren genutzt. Haben Sie einen toten Baum im Garten, bitte unbedingt stehen lassen. Er dient noch jahrelang vielen Tierarten als Futterquelle und Unterschlupf. Ein toter Baum ist ein enorm wichtiger Lebensraum. Steinhaufen Steinhaufen baut man am besten an einer gut besonnten, ruhigen Lage. Die Steine speichern die Wärme und leiten sie ins Innere des Haufens weiter. Steinhaufen werden von den Tieren gerne benutzt, um sich aufzuwärmen. Steinhaufen sollten so angelegt werden, dass sie mit anderen Kleinstrukturen vernetzt sind, da die Bewohner eines Steinhaufens nicht das ganze Leben nur in und auf diesem verbringen. ©Claudia Ebling, natur-im-garten.ch, 2016 Seite 9 von 20 Steinhaufen sind einfach anzulegen und haben dauerhaften Bestand. Der Grösse des Steinhaufens sind keine Grenzen gesetzt, je grösser desto besser. Benötigt werden Steine unterschiedlicher Grösse und Form, um optimale Zwischenräume zu schaffen. Der Boden, der wasserdurchlässig sein muss, sollte etwa 30cm tief aufgelockert werden, darauf werden einige wenige grosse Steine (sogenannte Stützsteine) verteilt, so dass viel Zwischenraum entsteht. Ein solcher Steinhaufen ist kein frostsicheres Winterquartier. Erst in einer Tiefe ab ca. 80cm (abhängig von der Höhe des Wohnortes) ist eine frostfreie Überwinterung möglich. Da im Siedlungsraum oft eine hohe Katzenpopulation herrscht, kann es sinnvoll sein, den Steinhaufen und seine Sonne tankenden Bewohner mit Dornenästen zu schützen. Ein Steinhaufen kann grundsätzlich das ganze Jahr angelegt werden, jedoch sollte das Aufschichten auf bestehende Haufen während der Winterpause (November bis März) durchgeführt werden. Alle paar Jahre sollte der Steinhaufen von Pflanzen befreit werden, damit er weiterhin die Funktion als Wärmespeicher ausüben kann. Eine Alternative zum Steinhaufen kann eine Trockenmauer sein, die aus regionalen Natursteinen fachgerecht und ohne Mörtel zwischen den Steinen aufgebaut wird. Auch hier müssen zwischen den Steinen genügend Hohlräume als Unterschlupf vorhanden sein. Bewohner Eidechsen, Blindschleichen und Schlangen finden in den Zwischenräumen der Steine ausgezeichnete Versteckmöglichkeiten. Wenn der Haufen ihren Bedürfnissen entspricht, legen sie darin auch ihre Eier ab oder benutzen ihn als Überwinterungsplatz. Für Schmetterlinge können sie willkommene Wärmequellen, Paarungsplätze, Winter- und Nachtquartiere sein. Im Laufe der Zeit wachsen auf den Steinen Algen, Flechten und Moose. In diesem Bewuchs finden spezialisierte Schneckenarten und verschiedene Kleinschmetterlinge Nahrung und Lebensraum. Neben Reptilien verkriechen sich in den Ritzen Kleinsäuger wie das Hermelin, Spinnen und viele Insekten wie Ameisen, Wildbienen, Grabwespen und Käfer. In der Nähe von Gewässern dienen Steinhaufen auch Amphibien als Unterschlupf. ©Claudia Ebling, natur-im-garten.ch, 2016 Seite 10 von 20 Hecken Hecken gehören zu den wichtigsten Elementen unserer Gärten, da sie vielen Tieren (Vögeln, Insekten, Kleinsäuger) Brutplatz, Versteck und Nahrung bietet. Die Früchte der einheimischen Wildsträucher sind für Vögel eine Delikatesse, und auch wir können uns an den meist essbaren Früchten gütlich tun, indem wir sie zum Beispiel zu Konfitüre verarbeiten. Eine Hecke braucht viel Platz, daher ist sie nicht für jeden Garten geeignet. Aber jeder gesetzte Wildstrauch, einzeln oder auch in kleineren Gruppen, ist eine Bereicherung für den Garten und seine Tiere. Mögliche einheimische Wildsträucher: Feldahorn, Haselnuss, Schwarzer Holunder, Schwarzund Weissdorn, Wildrosen, gemeiner Kreuzdorn, Pfaffenhütchen, Traubenkirsche, Kornelkirsche, Salweide, rote Heckenkirsche, Berberitze, Gemeiner und Wollener Schneeball, Liguster, usw. Die Pflanzabstände sollten zwischen 0.8 und 1.2 Meter liegen. Die ideale Pflanzzeit der Hecke ist die blattlose Zeit, also die Zeit von November bis März. Zur Pflege der Hecke: Wildsträucherhecken werden erst zurück geschnitten, wenn sie zu viel Platz einnehmen, und auch dann nur selektiv. Die Häufigkeit des Rückschnitts hängt von den gepflanzten Arten, den Lichtverhältnissen und dem vorhandenen Platz ab. Mit dem Rückschnitt verhilft man eher schwachwüchsigen Sträuchern zu etwas mehr Luft. Laub, das im Herbst auf den Boden fällt, bleibt liegen und dient den Insekten und Igeln als Winterquartier. Allfällige Stauden oder Kräuter, die unter der Hecke wachsen, werden weder gedüngt noch gemäht. Wenn Sie die Hecke nun ökologisch noch aufwerten wollen, dann erschaffen Sie in der Nähe der Hecke weitere Kleinstrukturen wie Asthaufen, Steinhaufen oder Trockenmauern, da eben die wenigsten Tiere ihren gesamten Lebenszyklus in nur einem bestimmten Lebensraum, in diesem Falle die Wildsträucherhecke, verbringen. So können die Tiere zwischen den einzelnen Lebensräumen hin und her wandern. Wildbienen-/Insektenhotels Viele Menschen interessieren sich nicht für Insekten, ja bemerken nicht mal deren Existenz, es sei denn eine allzu aufdringliche Wespe macht einem das Essen draussen zur Qual. Dabei sind Insekten enorm wichtig, sei es als Blütenbestäuber (denn längst nicht nur Bienen und Hummeln bestäuben Blüten) oder als Nahrung für die verschiedensten Tierarten. Leider wird die Liste der gefährdeten Insekten immer länger, da ihnen immer weniger Nahrung- und ©Claudia Ebling, natur-im-garten.ch, 2016 Seite 11 von 20 Nistmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Eine weitere Kleinstruktur ist ein sogenanntes Wildbienen- oder Insektenhotel, gefüllt mit den unterschiedlichsten Materialien für die vielen verschiedenen Bedürfnissen. Der Fantasie beim Füllen der Fächer sind (fast) keine Grenzen gesetzt: Angebohrte Stamm- und Astscheiben aus Eiche, Buche Esche, Birke, Ahorn oder Apfelbaum. Bitte nicht in die Jahresringe bohren (siehe Foto), sondern die Rinde entfernen, das Holz sehr gut trocknen lassen (sonst gibt es Risse, siehe Foto!) und danach in die Stammseite hinein bohren. Schilf- oder Strohhalme Hohle Zweigabschnitte von Brombeere, Holunder, Bambus, Forsythie, Fetthenne Markhaltige Zweigabschnitte von Disteln, Königskerzen, Holunder, Gilbweiderich, Binsen, usw. Das fertige Insektenhotel wird an einer geschützten Stelle im Garten oder auf dem Balkon aufgestellt. Die Öffnung der Nisthilfen sollte in südöstlicher bis südwestlicher Richtung zeigen. Das Insektenhotel braucht einen sonnigen, trockenen, warmen und windgeschützten Platz. Die ersten Insekten werden Anfang März einziehen. Eidechsenhaufen Dieser Haufen wurde als Eiablageplatz für Eidechsen nach einem speziellen System angelegt. Er befindet sich am Südrand einer Hecke an fast vollsonniger Lage. Bau und Lage eines Eidechsenhaufens: An einer besonnten und besonders geschützten Stelle, zum Beispiel entlang von Hecken, Waldrändern usw. schichtet man zuerst ca. 0,5m dünnes Material auf. Dies kann trockenes Schnittgut (Heu, Schilf) aber auch Sägemehl, Mist oder trockenes Laub sein. Darauf legt man anschliessend eine gleich dicke Schicht sperriger Äste oder Holzstücke. Nun die Äste noch einmal mit 0,5 – 1m dünnem Material zudecken. Das Ganze wiederholen bis der Haufen eine Höhe von ca. 1,0 – 1,5m erreicht hat. Zu hoch hat keinen Wert, da die unteren Lagen sonst zu sehr zusammen gepresst werden. Zum Schluss den ganzen Haufen rundum mit Ästen und Holzstücken zudecken. ©Claudia Ebling, natur-im-garten.ch, 2016 Seite 12 von 20 Mit der Zeit sackt der Haufen zusammen, dann einfach mit den einzelnen Schichten wieder erhöhen. Diese Arbeiten sollte man nicht in der Zeit der Winterruhe durchführen (November bis März) und während sich die Eier im Haufen befinden (Juli/August). Neben Zauneidechsen bewohnen den Haufen auch viele Insekten, Blindschleichen, Spinnen und Schnecken. Kompost Kompostplätze können ein wahres Paradies für verschiedene Tiere sein. Eine Mindestgrösse von 1m3 ist dabei wünschenswert, genauso die Durchlässigkeit von unten und von den Seiten damit möglichst viele Tiere den Weg in den Kompost finden. Ist der Haufen abwechslungsreich angelegt, also gröberes mit feinerem Material gemischt und hat der Haufen auch schon Verrottungswärme, können diese Plätze auch für die Eiablage von Ringelnattern und Eidechsen benutzt werden. Nahrung im wildtierfreundlichen Garten: Pollen, Nektar, Samen, Früchte, Insekten (Fleisch) Nahrung ist die zweite, wichtige Massnahme in einem wildtierfreundlichen Garten. Haben die Tiere nichts zu fressen, nützen auch die besten Kleinstrukturen nichts, denn die Tiere werden nicht (lange) bleiben. Auch hier gilt: für unterschiedliche Tierarten braucht es unterschiedliche Nahrung. Wir müssen nun herausfinden, was unsere tierischen Freunde im Garten gerne fressen, und dieses Angebot fördern und ausbauen. Wie wir aus der folgenden Tabelle erkennen können, fressen mehr als die Hälfte der Tiere gerne Fleisch in Form von Insekten, Kleinsäugern, Schnecken. Vor allem die Insekten gilt es nun in erster Linie in unserem Garten zu fördern. Haben wir genügend Insekten im Garten, stellen sich die anderen Tiere schon fast von alleine bei uns ein. Wie fördern wir nun gezielt die vegetarischen Insekten? ©Claudia Ebling, natur-im-garten.ch, 2016 Seite 13 von 20 Nahrungsübersicht der Tiere: Tierart Insekten TagNachtfalter ihre Raupen Käfer Bienen, Hummeln Wespen Hornissen Libellen und ihre Larven Heuschrecken, Grillen, Larven Würmer Schnecken Amphibien Frösche, Kröten, Molche, Salamander und Larven Kaulquappen Reptilien Eidechsen Blindschleiche Schlangen Vögel Säugetiere Mäuse Igel Fledermäuse Siebenschläfer Eichhörnchen Mauswiesel, Pollen, Nektar Blätter, Gräser, Pflanzen x x x Früchte, Beeren Samen Insekten, Kleinsäuger, Schnecken x Saft x x x x x x x x Saft x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Pollen und Nektar Zwei grosse Insektengruppen ernähren sich fast ausschliesslich von Pollen und Nektar. Es sind dies Schmetterlinge (Tag- und Nachtfalter) sowie Bienen, Wildbienen und Hummeln. Das heisst für uns naturnahe Gärtner, dass wir von Frühling bis in den Herbst hinein für ein Blütenangebot sorgen müssen, das über Pollen und Nektar verfügt, das von unserer ©Claudia Ebling, natur-im-garten.ch, 2016 Seite 14 von 20 Insektenwelt gerne gefressen wird. Setzen Sie möglichst auf einheimische Pflanzen, damit viele Tiere davon profitieren können. Die einheimische Tierwelt ist an unser Nahrungsangebot bestens angepasst. Allzu exotische Pflanzen passen, mit wenigen Ausnahmen, meist nicht in ihr Ernährungskonzept. Erst im Herbst, wenn die Blütezeit unserer Wildstauden vorbei ist, können ein paar Nektar reiche Exoten aushelfen, das Nahrungsangebot zum Teil bis in den November hinein aufrecht zu erhalten. Einige Beispiele dazu: Verbena bonariensis: Patagonisches Eisenkraut Anemone hupehensis: Herbstanemone Sedum telephium: grosse Fetthenne Echinacea purpurea oder andere: Purpur Sonnenhut Bitte achten Sie bei exotischen Pflanzen immer darauf, ob sie nicht auf der schwarzen oder auch grauen Liste der invasiven Neophyten stehen. Folgender Link gibt darüber Auskunft: http://www.infoflora.ch/de/assets/content/documents/neophyten/neophyten_diverses/Ne ophyten_Listen_D.pdf Die auf der nächsten Seite abgebildete Liste zeigt lediglich einige der wichtigsten Pflanzenfamilien und ist nicht vollständig. Um schöne Beete oder Gärten mit einheimischen Pflanzen anzulegen, lohnt es sich, mit einer Fachfrau oder einem Fachmann Kontakt aufzunehmen. Samen Die in unserem Garten angepflanzten Wildstauden bilden, wenn man sie denn lässt, nach der Blüte Samen. Sonnenblumenkerne sind wohl die berühmtesten Samen. Im Herbst lässt man diese Samenstände bis zum frühen Frühjahr stehen, damit sie den Vögel und anderen Tieren entweder als Nahrung oder auch als Unterschlupf zur Verfügung stehen. Früchte Viele einheimische Sträucher bilden nach der Blüte Früchte wie Hagebutten, Beeren, „Kirschen“ usw., die von den Vögel und einigen Säugetieren sehr gerne gefressen werden. Die in den Früchten und Beeren enthaltenen Samen werden über die Vögel weiter verbreitet. Auch heruntergefallenes und liegengelassenes Obst wird gerne von den unterschiedlichsten Tieren gefressen oder deren Saft getrunken. ©Claudia Ebling, natur-im-garten.ch, 2016 Seite 15 von 20 Einige wichtige Pollen-, Nektar- und Futterpflanzen für Insekten Pflanzengruppen/-familie Gehölze Glockenblumen Korbblütler Malvengewächse Wolfsmilchgewächse Zwiebelgewächse Primelgewächse Kardengewächse Weiderichgewächse Lippenblütler Zystrosengewächse Storchschnabelgewächse Kreuzblütler Raublattgewächse Dickblattgewächse Brennesselgewächse Schmetterlingsblütler Rosengewächse Süssgräser Doldengewächse Braunwurzgewächse ©Claudia Ebling, natur-im-garten.ch, 2016 Pflanzen Weiden Haselnuss Wildrosen Schwarzdorn Kornelkirsche Alle Glockenblumen Gemeine Schafgarbe Färber-Kamille Gewöhnliche Flockenblume Wegwarte Moschusmalve Wegmalve Zypressenwolfsmilch Nickender Blaustern Doldiger Milchstern Schlüsselblume Wilde Karde Teufelsabbiss Taubenskabiose Blutweiderich Alle Ziest-Arten Nesseln Wilder Dost Wiesensalbei Lavendel Thymian Gemeines Sonnenröschen Blutstorchenschnabel Knoblauchrauke Nachtviole Natternkopf Sedum-Arten Grosse Brennnessel Hauhechel Wiesenplatterbse Gewöhnlicher Hornklee Esparsette Hufeisenklee Echtes Mädesüss Himbeere Pfeifengras Schafschwingel Landreitgras Wilde Möhre Fenchel Hirschwurz Königskerze Gemeines Leinkraut Grosser Ehrenpreis Standort Feucht, Hecke Hecke, wächst fast überall Hecke, eher mager, sonnig Hecke, mässig trocken Hecke, mässig trocken Fast alle Standorte, Art abh. Nährstoffreich, Fettwiese Trocken, mager, sonnig Trocken, mager Mager, mässig trocken Sonnig, eher mager Sonnig, humusreich Mager, sonnig Halbschattig, eher feucht, Fettwiesen, wechselfeucht Feucht, halbschattig Mager, sonnig Mager, sonnig Magerwiesen Feucht, Wiesen, Teichrand Trocken Halbschattig, Hecken Kräutergarten, sonnig Trockenrasen, sonnig Kräutergarten, sonnig Kräutergarten, sonnig Steingärten, trocken, sonnig Sonnig, trocken Halbschattig, Gehölzrand halbschattig Mager, sonnig Eher trocken, sonnig Halbschattig, eher feucht Trockenrasen Wiesen, Wegränder Fettwiesen, Wegränder Trockenwiesen Trockenrasen Feucht, halbschattig Hecke, Garten, sonnig Wechselfeucht, Tonboden Trocken, mager Teichrand, feucht Wiesen, mager, sonnig Humusreich, sonnig Mager, eher trocken Mager, sonnig Sonnig, Mager, sonnig Seite 16 von 20 Literaturliste Aichele, D. & Golte-Bechtle, M. (2005). Was blüht denn da? Stuttgart: Kosmos Verlag. Boomgarten, H. & Oftring, B. & Ollig, W. (2011). Natur sucht Garten. Stuttgart: Ulmer Verlag. David, W. (2010). Lebensraum Totholz. Darmstadt: Pala Verlag. Lauber, K. & Wagner, G. (2012). Flora Helvetica. Bern: Haupt Verlag. Neumeier, M. (1996). Igel in unserem Garten. Stuttgart: Kosmos Verlag. Richard, P. (2002). Lebendige Naturgärten. Aarau, AT Verlag. Schreiber, R.L. (1993). Tiere auf Wohnungssuche. Berlin: Deutscher Landwirtschaftsverlag. Thomas, A. (2013). Gärtnern für Tiere. Bern: Haupt Verlag. Westrich, P. (2013). Wildbienen – Die anderen Bienen. München: Dr. Friedrich Pfeil Verlag. Westphal, U. (2011). Hecken – Lebensräume in Garten und Landschaft. Darmstadt: Pala Verlag. Witt, R. (2005). Der Naturgarten. Lebendig, schön, pflegeleicht. München: BLV Verlag. Witt, R. (1999). Ein Garten für Vögel. Stuttgart: Kosmos Verlag. Witt, R. ( 2001). Ein Garten für Schmetterlinge. Stuttgart: Kosmos Verlag. Linkliste www.bioterra.ch www.pronatura.ch www.birdlife.ch www.karch.ch www.wildbee.ch www.wildbienen.de www.wildstauden.ch www.wildpflanzen.ch www.lebensräume.unr.ch www.infoflora.ch Verein für Garten, Natur und Landwirtschaft Verein für Naturschutz in der Schweiz Schweizer Vogelschutz SVS Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz Infoportal für Wildbienen-Förderung und Schutz Informationen zu Wildbienen und Hummeln Wildstaudengärtnerei von Patricia Willi Wildpflanzen-Infostelle – Förderung einheimischer Wildpflanzen Lebensräume der Schweiz – Datenbank mit Abfragemöglichkeiten zu Lebensräumen von Pflanzen Nationales Daten- und Informationszentrum zur Schweizer Flora, auch Neophyten Die fachlichen Angaben wurden zum Teil aus oben genannter Literatur und Linkliste entnommen. Sämtliche Fotos von Claudia Ebling. ©Claudia Ebling, natur-im-garten.ch, 2016 Seite 17 von 20 Teil C Rahmenbedingungen für diesen Kurs Zielgruppe: Frauen und Männer mit einem eigenen Garten/Schrebergarten oder mit Interesse, einen Garten oder eine andere Grünfläche naturnah resp. wildtierfreundlich zu gestalten. Ich gehe nicht auf Balkonbegrünung ein, das würde den Rahmen sprengen. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Der Kurs wird ausgeschrieben, von daher eine bunt gemischte Gruppe jeden Alters. Anzahl Pers.: Max. 12 Personen, Mindestanzahl 6 Pers. Kursort: Der Kurs findet zur Hälfte (theoretischer Teil) in einem Kursraum statt, in der anderen Hälfte sind wir bei jedem Wetter draussen in meinem Garten. Entsprechende Kleidung tragen! Tageszeit: Der Kurs findet am Samstag, 30. Aug. 2014 statt (damit nicht nur Blüten, sondern auch Früchte und Samen zu sehen sind) von 13.30 bis 16.30 Uhr statt. Kosten: 30.-/Pers. Thema / Inhalt Thema : Inhalt: Unsere Gärten mit einfachen Mitteln wildtierfreundlich(er) gestalten. Wildtiere brauchen zwei wichtige Ressourcen: Kleinstrukturen und Nahrung. In diesem Kurs lernen die Teilnehmenden verschiedenen Kleinstrukturen, mögliche Wildtiere in einem Garten und die unterschiedlichen Nahrungspräferenzen kennen. Zielsetzung Ziele im Bereich Wissen: - Die Teilnehmenden sollen nach dem Kurs wissen, welche verschiedenen Tiergruppen und einzelne Vertreter daraus sich im Garten einfinden können - Die Teilnehmenden wissen, warum sterile Gärten für unsere Wildtiere eine grüne Wüste darstellen. - Die Teilnehmenden wissen, dass Tiere zwei Ressourcen brauchen: Kleinstrukturen und Nahrung. Sie können verschiedene Nahrungsvorlieben und verschiedene Arten von Kleinstrukturen aufzählen. Ziele im Bereich Gefühle: - Die Teilnehmenden sehen und erleben auf dem Gartenrundgang die verschiedensten Tiere und Pflanzen. - Sie tauchen in einen Garten mit einer grossen Vielfalt ein. Ziele im Bereich Handeln/Tätigkeiten: - Die Teilnehmenden haben viele Beispiele kennengelernt, die sie in ihrem Garten umsetzen können. - Die Teilnehmenden erhalten zum Abschluss eine Wildpflanze für ihren Garten als ersten Schritt in Richtung wertvolles Nahrungsangebot. ©Claudia Ebling, natur-im-garten.ch, 2016 Seite 18 von 20 Ablaufplanung, Detailprogramm Zeit/ Dauer 5‘ Ort Inhalt, was, Ziel Methode, wie Kursraum Kurzreferat 10‘ Kursraum Begrüssung, ich stelle mich und das Programm kurz vor Kurze Teilnehmervorstellung von allen pers. Ziele von heute 2 x 5‘ Kursraum 25‘ Kursraum 20‘ Kursraum 20‘ 65‘ Garten 10‘ Kursraum 15‘ Kursraum Keine Einführung meinerseits, direkt Gruppenarbeit: Merkmale tierunfreundlicher Garten, danach Gruppenarbeit Merkmale tierfreundlicher Garten Warum überhaupt ein wildtierfreundlicher Garten? (Inhalt Einleitung Teil A) Name, Grund für Kursbesuch Antworten sammeln Gruppenarbeit, Resultate werden später besprochen Namensschildli Kurzreferat und Präsentation Resultate Gruppenarbeit und geführte Diskussion Fotos Kursteilnehmer zählen auf, welche Tiere sie kennen, die im Garten vorkommen können PAUSE Gartenrundgang zu den versch. wildtierfreundlichen Strukturen und zum Nahrungsangebot, das wir im 1. Teil besprochen haben Weitere Fragen zum Kurs beantworten Frageblatt abgeben Auf Plakat im Raum schreiben Papier, Stifte Plakate, Stift Führung, Kurzreferat, Fragen vor Ort beantworten Jeder für sich Hinweis auf div. aufgelegte Kurzreferat Literatur, Skript abgeben Feedback der Teilnehmenden zum Kurs, Hinweis auf weitere Kursmodule zu den einzelnen Tiergruppen Verabschiedung, Ende, Abgabe der Wildpflanze ©Claudia Ebling, natur-im-garten.ch, 2016 Material Kaffee, Wasser, Kuchen Schreibzeug der Teilnehmenden Anhang 1 „Wissen Sie es noch? Div. Bücher, Skripte, Hefte Wildpflanzen in Töpfen, schon einige Tage vor dem Kurs Seite 19 von 20 Kursausschreibung Natur im Garten Claudia Ebling Büelweg 6 5213 Villnachern 056 442 56 28 www.natur-im-garten.ch [email protected] Thema Der wildtierfreundliche Garten Datum Zeit Ort Samstag, 27. August 2016 13.30 bis ca. 16.30 Uhr Claudia Ebling Büelweg 6 5213 Villnachern Kursleitung Claudia Ebling, Kursleiterin Bioterra, Fachfrau für naturnahen Garten- und Landschaftsbau ZHAW Inhalt Viele Gärten in der heutigen Zeit sind für kleine Tiere und Insekten ungeeignet, weil sie zu steril sind. Dadurch verlieren sie ihre Lebensgrundlage. In diesem Kurs erfahren Sie, welche Wildtiere in Ihrem Garten vorkommen können und was diese für Bedürfnisse haben in Bezug auf Lebensraum und Nahrung. Sie lernen, mit welch einfachen Massnahmen Sie der Tierwelt helfen können. Zielgruppe Frauen und Männer mit einem eigenen Garten/Schrebergarten oder andere Personen, welche Interesse haben, einen Garten oder eine andere Grünfläche vermehrt naturnah/wildtierfreundlich zu gestalten. Ich gehe nicht auf Balkonbegrünung ein, das würde den Rahmen sprengen. Es sind keine Vorkenntnisse nötig. Bekleidung Ein Teil des Kurses findet bei jedem Wetter draussen statt. Kosten 30.-/Person Anmeldung/ Kontakt Claudia Ebling 056 442 56 28 oder [email protected] oder 078 628 23 13 (SMS) Besonderes: Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. ©Claudia Ebling, natur-im-garten.ch, 2016 Seite 20 von 20