Auszug aus www.auge-online.de Bestandteile des Auges und ihre Funktion: Augenhöhle: Enthält das Auge, den Sehnerv und die Muskeln, die das Auge bewegen. Die Wände sind aus Knochen. Bei Verletzungen und plötzlichem starken Druck von vorne (Tennisballaufprall) können sie brechen. Muskeln: Setzen am Auge an, ziehen nach hinten in die Augenhöhle und bewegen das Auge. Sind sie oder ihre Steuerung (Nerven, Gehirn) nicht in Ordnung kommt es zum Schielen. Sehnerv: Beginnt hinten am Auge, zieht zum Gehirn und gibt die Sehinformationen aus der Netzhaut weiter. Ist er beschädigt (Verletzungen, Druck, Gifte), kommt es zu teilweiser oder völliger Blindheit. Lider: Schützen und pflegen das Auge. Können durch Verletzungen und altersbedingte Erschlaffung (Umklappen, ”Hängelider”) in ihrer Funktion beeinträchtigt werden. Tränen: Werden von verschiedenen Drüsen im Lidbereich gebildet und transportieren Nähr- und Abwehrstoffe. Spülen Fremdkörper von der Augenoberfläche und fließen über die Tränenkanäle in die Nase ab. Ist die Zusammensetzung der Tränen gestört oder ihre Menge zu gering, kommt es zu Oberflächenschäden des Auges (mit Fremdkörpergefühl und Brennen z.B. beim sogenannten “trockenen Auge”). Tränenwege: Ziehen vom inneren Lidwinkel in die Nase. Hier laufen Tränen ab. Daher läuft die Nase wenn wir weinen. Bei Verstopfung (angeboren oder Entzündung) oder Überbeanspruchung fliessen die Tränen über die Wange. Bindehaut: Schleimhaut, die den weißen Teil des Auges und die Lidinnenseite überzieht. Ermöglicht gutes Gleiten der Lider und ist für die Immunabwehr zuständig. Bei Kontakt des Auges mit fremden Stoffen oder Bakterien kommt es zur allergischen oder infektionsbedingten Entzündung (Rötung, Tränen, Schleimabsonderung) der sogenannten Konjunktivitis.. Hornhaut: Klares Fenster zum Auge, läßt Licht herein. Trübt bei Schäden ein und verschlechtert dann das Sehen. Kann ausgetauscht werden (Hornhautverpflanzung). Lederhaut: (Sklera) Feste weiße Hülle des Auges. Iris und Pupille: Die Pupille ist die Öffnung in der Iris (auch Regenbogenhaut genannt), die Licht in das Innere des Auges läßt. Die Iris ist somit eine farbige Blende für das Auge. Sie zieht sich bei Helligkeit zusammen (Pupille wird enger) und dämpft den Lichteinfall. Bei Verletzung und teilweisem Fehlen der Iris entsteht starke Lichtempfindlichkeit. Die Pupille kann übrigens bei manchen Menschen einen ständigen Größenunterschied zwischen beiden Seiten von 1mm aufweisen ohne das dies einen krankhaften Befund bedeutet. Eine auf verschiedene Helligkeiten nicht reagierende Pupille auf einer Seite muß unbedingt neurologisch untersucht werden, da sich dahinter schwerwiegende Krankheiten verbergen können. Bei der Geburt hat die Iris noch nicht ihre entgültige Farbe, daher sind die Babyaugen noch blau (Grundfarbe der Iris) und entwickeln erst bis zum 6. Monat ihre volle Farbe. Vorderkammer: Der Raum zwischen Iris und Hornhaut. Enthält Flüssigkeit, die die Hornhaut ernährt. In den seitlichen Ecken befindet sich der Kammerwinkel durch den die Augenflüssigkeit abläuft. Ist dieser verengt, steigt der Druck im Auge. Es kommt zum grünen Star (Glaukom). Linse: Kleine natürliche Lupe hinter der Pupille zur Scharfstellung des Bildes der Umgebung. Trübt sie im Alter ein, spricht man von grauem Star (Cataract). Dieser kann entfernt werden und das Sehen wieder verbessert werden. Ziliarkörper: Sitzt in der Ecke hinter der Iris. Dort wird die Augenflüssigkeit, die durch den Kammerwinkel abfließt ständig neu gebildet. Hier sitzt auch der Muskel, der die Linse verformt und so das Nahsehen ermöglicht. Klappt das nicht mehr, spricht man von Altersweitsichtigkeit (ab dem 45.-50. Lebensjahr), eine Lesebrille wird notwendig. Glaskörper: Der Gelee, der den hinteren Teil des Auges ausfüllt. Schützt und stützt die Netzhaut. Alterungsprozesse machen sich als “fliegende Mücken” bemerkbar. Verändert er sich strangförmig nach Verletzungen oder z.B. bei der Zuckererkrankung, kann er die Netzhaut abreissen. Dann muß er entfernt werden. Netzhaut: Die lichtempfindliche Innenauskleidung des Auges, in der verschiedene Sinneszellen sitzen. Die Stäbchen sind für das Schwarz/Weiß-Sehen zuständig und sind lichtempfindlicher. Im Sehzentrum (Fovea) fehlen sie. Die Zapfen sind für das Farbensehen zuständig. Im Sehzentrum sind sie am dichtesten, daher können wir hier auch die kleinsten Dinge erkennen. Sie sind weniger lichtempfindlich, daher sehen wir nachts unschärfer und nur noch grau, d.h. nur noch mit den Stäbchen. Die Netzhaut kann sich ablösen. Wird sie nicht schnellstmöglich operativ wieder angelegt, erreicht sie nie wieder ihre alte Leistungsfähigkeit. Bei der Makulopathie sterben Teile der Netzhaut im Zentrum ab und das Lesevermögen kann verloren gehen. Die Netzhaut wird mit eigenen Blutgefäßen versorgt. Kommt es hier zu Verschlüssen, fällt sie plötzlich teilweise oder ganz aus. In diese Richtung kann man dann nichts mehr sehen. Geht für Minuten auf einem Auge das “Licht aus”, kann dies ein Vorbote eines drohenden Schlaganfalls sein. Die Netzhaut kann mit einer Lupe bei der sogenannten Ophthalmoskopie direkt betrachtet werden. Aderhaut: Die blutgefäßreiche Schicht des Auges, die der Versorgung dient. Bei Entzündungen im Körper (Rheuma, vereiterter Zahn etc.) kann sie und damit das ganze Auge sich mitentzünden (Uveitis). Sehnerv: Er leitet die Informationen der Netzhaut an das Gehirn weiter. Wird er durch Tumore, Blutungen, Entzündungen oder Verletzungen beschädigt kommt es zu charakteristischen Ausfällen des Gesichtsfeldes, d.h. in irgendeine Richtung sieht man nichts mehr. Sehzentrum: Im Hinterkopf liegt der Teil des Gehirns, der die ganzen Sehinformationen bearbeitet. Hier wird versucht aus all den bunten Flecken ein sinnvolles Bild zu machen. Manchmal übertreibt es das Gehirn etwas und es kommt zu den sogenannten optischenTäuschungen. Auch hier kann durch Hirnschlag und Tumore (dauerhaft) oder aber durch Migräne (vorübergehend) ein Teil des Sehens verändert werden oder verloren gehen. (Stand 24.02.02)