Grafiken und Text aus www.auge-online.de: Das äußere Auge: Querschnitt durch das Auge von vorne nach hinten: Auflistung der Bestandteile des Auges und ihrer Funktion: Augenhöhle: Enthält das Auge, den Sehnerv und die Muskeln, die das Auge bewegen. Zusätzlich Fett als Postermaterial und viele kleine Blutgefäße und Nerven zur Versorgung der oben genannten Bestandteile. Die Wände sind aus Knochen. Bei Verletzungen und plötzlichem starken Druck von vorne (Tennisball- aufprall z.B.) können sie brechen. Die Untersuchung der Augenhöhle erfolgt mittels Ultraschall oder Kernspinntomographie. Muskeln: 6 Stück davon setzen am Auge an, ziehen nach hinten in die Augenhöhle und bewegen das Auge. Sind sie oder ihre Steuerung (Nerven, Gehirn) nicht in Ordnung kommt es zum Schielen. Ein weiterer Muskel hebt das Oberlid und ein Ringmuskel um das Auge schließt die Augen. Sehnerv: Beginnt hinten am Auge, zieht zum Sehzentrum im Gehirn und gibt die Sehinformationen aus der Netzhaut weiter. Ist er beschädigt (Verletzungen, Druck, Gifte, Erkrankungen), kommt es zu teilweiser oder völliger Blindheit. Lider: Schützen und pflegen das Auge. Können durch Liderkrankungen, Verletzungen und altersbedingte Erschlaffung (Umklappen, ”Hängelider”) in ihrer Funktion beeinträchtigt werden. Tränen: Werden von verschiedenen Drüsen im Lidbereich gebildet und transportieren Nähr- und Abwehrstoffe. Spülen Fremdkörper von der Augenoberfläche und fließen über die Tränenkanäle in die Nase ab. Ist die Zusammensetzung der Tränen gestört oder ihre Menge zu gering, kommt es zu Oberflächenschäden des Auges (mit Fremdkörpergefühl und Brennen z.B. beim sogenannten “trockenen Auge”). Tränenwege: Ziehen vom inneren Lidwinkel (dort sitzen die Tränenpünktchen, als Eingang) in die Nase. Hier laufen Tränen ab. Daher läuft die Nase wenn wir weinen. Bei Verstopfung (angeboren oder Entzündung), Verletzung oder Überbeanspruchung fliessen die Tränen über die Wange. Bindehaut: Schleimhaut, die den weißen Teil des Auges (Lederhaut) und die Lidinnenseite überzieht. Ermöglicht gutes Gleiten der Lider und ist für die Immunabwehr zuständig. Bei Kontakt des Auges mit fremden Stoffen oder Bakterien kommt es zur allergischen, chemischen (Säuren etc.) oder infektionsbedingten Entzündung (Rötung, Tränen, Schleimabsonderung) der sogenannten Konjunktivitis.. Hornhaut: Klares Fenster zum Auge, läßt Licht herein und bricht es sogar noch stärker als die Linse.. Trübt die Hornhaut bei Schäden ein, verschlechtert sich das Sehen. Kann ausgetauscht werden (Hornhautverpflanzung). Lederhaut (Sklera): Feste weiße Hülle des Auges. Iris und Pupille: Die Pupille ist die Öffnung in der Iris (auch Regenbogenhaut genannt), die Licht in das Innere des Auges läßt. Die Iris ist somit eine farbige Blende für das Auge. Sie zieht sich bei Helligkeit zusammen (Pupille wird enger) und dämpft den Lichteinfall. Eine verlangsamte oder zu geringe Reaktion führt zu Lichtempfindlichkeit.Bei Verletzung und teilweisem Fehlen der Iris entsteht starke Lichtempfindlichkeit. Sogenannte Albinos (angeborenes Fehlen von Pigment) ha- ben keine Pigmentzellen und dadurch fehlen die das Licht “aufsaugenden” (absorbierenden) dunklen Schichten. Sie sind besonders lichtempfindlich und die rote Hinterwand der Augen schimmert durch die fast durchsichtige Iris hin- durch. Die Pupille kann übrigens bei manchen Menschen einen ständigen Größenunterschied zwischen beiden Seiten von 1mm aufweisen ohne das dies einen krankhaften Befund bedeutet. Eine auf verschiedene Helligkeiten nicht reagierende Pupille auf einer Seite muß unbedingt neurologisch untersucht werden, da sich dahinter schwerwie- gende Krankheiten verbergen können. Bei der Geburt hat die Iris noch nicht ihre entgültige Farbe, daher sind die Babyaugen noch grau-blau (Grundfarbe der Iris), gehen nach 2-3 Monaten in die endgültige Farbe über, die sie gemeinhin bis zum 6. Monat errreichen. Im Rahmen der Personenerkennung wird sie aufgrund ihrer typischen individuellen Zeichnung eingesetzt (Iriserkennung). Sozusagen der Fingerabdruck des Auges. Vorderkammer: Der Raum zwischen Iris und Hornhaut. Enthält Flüssigkeit, die die Hornhaut ernährt. In den seitlichen Ecken befindet sich der Kammerwinkel durch den die Augenflüssigkeit abläuft. Ist dieser verengt, steigt der Druck im Auge. Es kommt zu einer bestimmten Form des grünen Stars (Engwinkelglaukom). Ist der Kammerwinkel weit aber trotzdem der Abfluß durch die feinen Maschen des dort sitzenden Trabekelwerks vermindert, steigt auch der Druck und man spricht vom Weitwinkelglaukom. Linse: Kleine natürliche verformbare Lupe hinter der Pupille zur Scharfstellung des Bildes der Umgebung. Trübt sie im Alter ein, spricht man von grauem Star (Cataract). Dieser kann entfernt werden und das Sehen wieder verbessert werden. Beim normalen Auge ohne Sehfehler ist sie im entspannten Zustand für die Ferne scharf gestellt. Wird der ringförmige Ziliarmuskel angespannt, verformt sie sich und man kann in der Nähe scharf sehen. Diesen Vorgang nennt man Akkommodation. Wird die Linse mit zunehmendem Alter zu steif um ausreichend verformt zu werden, kommt es zur Altersweitsichtigkeit. Ziliarkörper: Sitzt in der Ecke hinter der Iris. Dort wird die Augenflüssigkeit, die durch den Kammerwinkel abfließt ständig neu gebildet. Hier sitzt auch der Muskel (Ziliarmuskel), der die Linse verformt und so das Nahsehen ermöglicht. Klappt das nicht mehr, spricht man von Altersweitsichtigkeit (ab dem 45.-50. Lebensjahr), eine Lesebrille wird notwendig. Glaskörper: Der Gelee, der den hinteren Teil des Auges ausfüllt. Schützt und stützt die Netzhaut. Alterungsprozesse der Struktur machen sich als “fliegende Mücken” bemerkbar. Schrumpft er im höheren Alter und löst sich von der Netzhaut ab (Glaskörperabhebung) kann es zum Wahrnehmen von Blitzen kommen. Verändert er sich strangförmig nach Verletzungen oder z.B. bei der Zuckererkrankung, kann er die Netzhaut abreissen. Es kommt zur Netzhautablösung. Dann muß er entfernt werden (Vitrektomie). Netzhaut: Die lichtempfindliche Innenauskleidung des Auges, in der verschiedene Sinneszellen sitzen. Die Stäbchen sind für das Schwarz/Weiß-Sehen zuständig und sind lichtempfindlicher. Sie sind mehr am Rande der Netzhaut konzentriert und im Zentrum (Fovea) fehlen sie. Die Zapfen sind für das Farbensehen zuständig. Im Zentrum sind ausschließlich Zapfen und sie sind am dichtesten (vergleiche auch Zahlen zum Auge) “gepackt”. Daher können wir hier auch die kleinsten Dinge unterscheiden. Sie sind aber weniger lichtempfindlich, daher sehen wir nachts unschärfer und nur bei sehr geringer Beleuchtung nur noch grau, d.h. nur noch mit den Stäbchen. Die Netzhaut kann sich ablösen. Wird sie nicht schnellstmöglich operativ wieder angelegt, erreicht sie nie wieder ihre alte Leistungsfähigkeit. Die Mitte der Netzhaut heißt Makula oder gelber Fleck. Dieser Bereich ist etwas größer (5,5mm) als die Fovea (1,5mm). Letztere ist das Zentrum der Netzhaut im allgemeinen und der Makula im speziellen. Die Fovea wird auch “Punkt des schärfsten Sehens” genannt, da wir hier unser bestes Sehen haben. Bei der Makulopathie vermindert sich die Funktionsfähigkeit bzw. sterben gar Teile der Netzhaut im Zentrum ab und das Lesevermögen kann verloren gehen. Die Netzhaut wird teilweise mit eigenen Blutgefäßen versorgt. Kommt es hier zu Verschlüssen, fällt sie plötzlich teilweise oder ganz aus. In diese Richtung kann man dann nichts mehr sehen. Geht für Minuten auf einem Auge das “Licht aus” (Amaurosis fugax), kann dies ein Vorbote eines drohenden Schlaganfalls sein. Die Netzhaut kann mit einer Lupe bei der sogenannten Ophthalmoskopie direkt betrachtet werden. Pigmentepithel: Schicht zwischen Netzhaut und Aderhaut. Dient vor allem der Ernährung der Netzhaut und hier insbesondere ihrer Lichtrezeptoren. Altersveränderungen, Stoffwechselprobleme, Einriße und Gefäßwucherungen im Bereich dieser Schicht führen zur Makulopathie. Aderhaut: Die blutgefäßreiche Schicht des Auges, die der Versorgung dient. Bei Entzündungen im restlichen Körper (Rheuma, vereiterter Zahn etc.) kann sie - und damit das ganze Auge - sich mitentzünden (Uveitis). Sehnerv: Er leitet die Informationen der Netzhaut an das Gehirn weiter. Wird er durch Tumore, Blutungen, Entzündungen, Erkrankungen oder Verletzungen beschädigt kommt es zu charakteristischen Ausfällen des Gesichtsfeldes, d.h. in irgendeine Richtung sieht man nichts mehr. Sehzentrum: Im Hinterkopf liegt der Teil des Gehirns, der die ganzen Sehinformationen bearbeitet. Hier wird versucht aus all den bunten Flecken ein sinnvolles Bild zu machen. Manchmal übertreibt es das Gehirn etwas und es kommt zu den sogenannten optischenTäuschungen. Auch hier kann durch Hirnschlag bzw. Schlaganfall und Tumore (dauerhaft) oder aber durch Migräne (vorübergehend) ein Teil des Sehens verändert werden oder verloren gehen.