Bäuerinnen wollen Zukunft und Veränderungen mitgestalten

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Bäuerinnen wollen Zukunft und Veränderungen mitgestalten
Die Agrarpolitik beeinflusst das Bestehen und die Veränderung der
Landwirtschaftsbetriebe. Die Bäuerinnen haben dabei ein wichtiges Wort
mitzureden und informieren sich entsprechend. Als Hauptdiskussionspunkte
der agrarpolitischen Veranstaltung erwiesen sich Grenzöffnung und deren
Auswirkung, Margen, sowie die Weiterentwicklung des Direktzahlungssystems.
Dem Referenten Dr. Christoph Böbner, Dienststellenleiter lawa, gelang es
wichtiges Hintergrundwissen zu vermitteln und die vielen Fragen kompetent zu
beantworten. Fazit des Abends ist: die Bäuerinnen wollen die Zukunft aktiv
angehen und die kommenden Veränderungen positiv beeinflussen.
Die Fachkommission Bäuerinnen lud letzte Woche nach Neuenkirch zu einem
Informations- und Diskussionsabend zur Agrarpolitik ein mit dem Ziel wichtiges
Hintergrundwissen zu vermitteln. Diese Gelegenheit wurde rege genutzt. Der
Referenten Dr. Christoph Böbner hatte viele Fragen zu beantworten. Bäuerinnen
sind direkt betroffen von Veränderungen welche in der Schweizer Landwirtschaft
anstehen. Sie sind es aber auch, welche darin nicht nur Gefahren sehen, sondern
dies auch als Chance wahr nehmen.
Entwicklungen
Die neue Agrarpolitik verlangt „mehr Markt und mehr Ökologie“, was noch von vielen
Landwirten ein Umdenken verlangt. Galt doch vorher: Bauern produziert, der Preis ist
garantiert und der Bund sorgt für den Absatz. Ch. Böbner zeigte an Hand von
Grafiken auf, wie mit der Entwicklung der Produzentenpreise die Margen
überproportional gestiegen sind. Selbst wenn Schweizer Bauern ihre Rohstoffe zu
EU-Preisen an die Verarbeitungsindustrie liefern, ist der Konsumentenpreis nur
unwesentlich günstiger. Diese Entwicklung weckt den Verdacht, dass bei einer
Grenzöffnung vor allem die Margen arg unter Druck kämen. Wäre dies so schlimm
für die Landwirtschaft? Oder schützen die Bauern mit einer Ablehnung nicht sich
selber, sondern vielmehr die Verarbeiter?
Weiterentwicklung Direktzahlungssystem
Die Schweizer Landwirtschaft hat gemäss Bundesverfassung einen Auftrag für die
Allgemeinheit zu erfüllen; nämlich die sichere Versorgung der Bevölkerung, die
Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und Pflege der Kulturlandschaft mit der
dezentralen Besiedelung. Diese Aufgaben werden mit Direktzahlungen abgegolten.
Das heutige System ist nicht WTO-tauglich. Die Direktzahlungen dürfen nicht mehr
an Produkte gebunden sein. Es werden gemeinwirtschaftliche Leistungen
abgegolten. Die Bäuerinnen hatten Befürchtungen, dass es nun weg von der
produzierenden Landwirtschaft zum Landschaftsgärtner gehe, und dass das ganze
System zu fest an den Flächen orientiert sei. Ch. Böbner versuchte diese
Befürchtungen zu widerlegen.
Chancen
Die Weltbevölkerung wird weiter zunehmen. Die Nahrungsmittel werden aber
knapper und damit die Preise steigen. Diese Chance ist zu nutzen. Von grösster
Wichtigkeit ist, dass die Produzenten/Bauern richtig organisiert sind. Der Referent ist
überzeugt, dass die Grenzöffnung kommen wird. Es gelte nun vorwärts zu schauen
und sich gut zu rüsten. Ch. Böbner betont: „ Es bringt nichts zu diskutieren wie das
Wetter morgen sei. Es gilt richtige Kleider anzuziehen, die Regenjacke einzupacken“.
Die Bäuerinnen erachten es auch als grosse Chance auf einem Bauernbetrieb zu
leben. Neben Arbeit bringt dies auch einiges an Lebensqualität und Lebensfreude.
Das Positive muss wieder vermehrt wahr genommen werden.
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