Ackerbau in der Bronzezeit - Aktionsgemeinschaft Binnendüne

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Ackerbau in der Bronzezeit
Ackerbau
Die altsteinzeitlichen Menschen in Norddeutschland lebten
vor allem von der Jagd auf Rentiere. Erst 3.500 v.Chr. gaben
sie die Wildbeuterei auf und begannen Tiere zu halten und
Pflanzen anzubauen.
Die
Landwirtschaft
bildete
die
Lebensgrundlage
des
bronzezeitlichen Menschen. Ackerbau und Viehzucht wurzeln
zwar in der vorangehenden Jungsteinzeit, aber in die
Bronzezeit fallen wichtige Neuerungen in der Tier- und
Pflanzenzucht
sowie
in
den
Betriebsformen
der
Landwirtschaft.
Die meisten Tier- und Pflanzenarten hatten ihren Ursprung im
Vorderen Orient, wo der Ackerbau auch „erfunden“ wurde.
Als Haustiere wurden Rind, Schaf, Ziege, Schwein und Hund
gehalten. Als neue Haustiere kamen zu Beginn der Bronzezeit
das Pferd als Trag-, Zug- und Reittier hinzu, welches auch für
Ritualzwecke eingesetzt wurde.
Jagdtiere waren das Rotwild, Wildschweine und Hasen.
Bronzezeitliche Hunde dienten als wichtige Jagdgefährten und
machten die Jagd effizienter.
Zu den althergebrachten Getreidearten wie Weizen (Einkorn,
Emmer) und Gerste (Nackt- und Spelzgerste) traten in der
Bronzezeit der Dinkel und die Hirse (Rispen- und Kolbenrispe)
hinzu.
In der Bronzezeit gewannen die eiweißhaltigen Hülsenfrüchte
eine größere Bedeutung in der Nahrungssicherung. Teilweise
überwog ihr Anteil den des Getreides. Bekannt waren Erbsen,
Linsen und vor allem in der Jungbronzezeit die Ackerbohne.
Wildpflanzen
wie
Haselnüsse,
Wildäpfel,
Schlehen,
Hagebutten, Wildbeeren ergänzten den Speiseplan.
Offenbar
wurden
mehrere
verwandte
Getreidearten
gemeinsam auf demselben Acker angebaut, wobei es aber
auch Hinweise auf einen Fruchtwechsel gibt.
Die Felder waren in einem guten Zustand. Eine mineralische
Düngung erfolgte noch nicht. Wahrscheinlich weidete das
Vieh nach der Ernte die Felder ab, wobei eine natürliche
Düngung im kleineren Umfang stattfand.
Zur
Rodung
von
landwirtschaftlichen
Flächen
und
zur
Gewinnung und Verarbeitung von Holz wurden Stein- und
Bronzebeile eingesetzt.
Die
Anbauflächen
lagen
dicht
bei
den
Siedlungen.
In
Hausnähe sicher gartenartige Flächen, davon etwas entfernter
die Felder. Die Fläche eines Einzelackers wurde durch die
Pflugtechnik
Quadratmeter
bestimmt.
und
wurde
Sie
betrug
zum
Schutz
ca.
vor
1.000-1.800
Wild-
und
Haustieren eingezäunt.
In der bronzezeitlichen Agrartechnik sind zwei Neuerungen
folgenreich: der Ochsengespann-Gezogene Jochsohlhaken aus
Eichenholz setzte sich immer mehr durch. Neben dem
Holzpflug, der nicht durch Metallteile verstärkt wurde, kamen
Hacken und Spaten zum Einsatz.
Sicheln aus Bronze wurden zum Ährenschneiden eingesetzt,
um die Getreideernte zu beschleunigen.
Das Getreide wurde gereinigt, getrocknet, teilweise geröstet
und in speziellen Vorratsgruben gelagert und für den
täglichen
Bedarf
weiterverarbeitet.
Auf
mulden-
bis
trogförmigen, transportablen Mahlsteinen, bestehend aus
Unterliegern
und
Läufern
wurden
die
entspelzten
Getreidekörner zu Mehl geschrotet. Man war dabei bestrebt,
den Mahlsteinabrieb so kleinkörnig wie möglich zu halten,
um die Zähne beim Brotkauen nicht zu sehr zu beschädigen.
Es dauerte fast drei Stunden, bis man Mehl für ein
halbpfündiges Brot ausgemahlen hatte. Deshalb wird Brot
keine Alltagsspeise gewesen sein. Man begnügte sich mit
Brei.
Als Geschmacksvarianten kann man sich den Getreidebrei mit
Gemüse, Früchten, Beeren und Nüssen verfeinert vorstellen,
Salz und Honig als Süßmittel waren ebenfalls schon seit der
Steinzeit bekannt.
Quellenangaben:
-
Konrad Theiss, Bronzezeit in Deutschland, Stuttgart 1994, Kapitel Umwelt-Landwirtschaft-
Ernährung von Albrecht Jockenhövel, S.30-35
-
Museumsverbund
Lüchow-Dannenberg,
Archäologisches
Zentrum
Informationsblatt Kochen wie in der Bronzezeit, Ernährung einst und jetzt
Text:
Angela Scholz, Aktionsgemeinschaft Binnendüne
Hitzacker
2003,
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