1. Dezember 2004 Technische Universität Berlin Institut für Theoretische Physik Prof. Dr. H. Engel Dr. Kathy Lüdge und Dipl.-Phys. Philipp Hövel Sibylle Anderl, Janis Nötzel und Julia Unterhinninghofen wwwitp.physik.tu-berlin.de/lehre/ETPII 6. Übungsblatt zur Einführung in die Theoretische Physik II Abgabe: Montag 13.122004 um 12:00 Uhr s.t. in den Briefkasten im Altbau Klausur: 10. Februar 2005 um 14 Uhr (s.t.) im PN270 Aufgabe 14 (10 Punkte): Polarisation ebener Wellen 1. Transversalität elektromagnetischer Wellen: Zeige, dass aus den Maxwell-Gleichungen im Vakuum mit ~j = ~0, ρ = 0 für ~ t) = E ~ 0 ei(~k·r−ωt) E(r, ~ ⊥ ~k, B ~ ⊥ ~k, B ~ ⊥ E. ~ folgt: E ~ 0 legt die Polarisation der Welle fest. Mit E ~ ⊥ ~k (aus 1.) 2. Die Richtung des Realteils von E ~ ist dies bei Ausbreitung in z-Richtung Eo = Eox e~x + Eoy e~y . Bestimme, für welchen Wert der relativen Phase δ zwischen Eox und Eoy a) linear polarisiertes Licht und b) zirkular polarisiertes Licht vorliegt. Aufgabe 15 (10 Punkte): Gauß’sches Wellenpaket Durch die Superposition ebener Wellen mit verschiedenen Wellenzahlen k und Amplituden û(k) kann man zu einem festgelegten Zeitpunkt jede beliebige Funktion im Ortsraum per Fouriertransformation generieren. Besonders einfach sind Wellenfunktionen, die die Form einer Gauß-Glocke haben. Trotz zeitlicher Ausbreitung ändert sich hier nicht die Form sondern nur die Breite und der Ort des Maximums. Weiterhin können solche Wellenpakete in der Quantenmechanik benutzt werden, um in einem bestimmten Bereich lokalisierte Teilchen zu beschreiben. Das eindimensionale Wellenpaket u(x, t) = Z ∞ û(k)ei(kx−ω(k)t) dk −∞ habe zur Zeit t = 0 die From einer Gauß-Glocke x2 u(x, 0) = Ae− 2σ2 eik0 x . 1. Zeige mit Hilfe der Fourier-Transformation, dass die Gewichtsfunktion û(k) ebenfalls die Form einer Gauß-Glocke hat, sich √ auch im k-Raum um eine lokalisierte Welle R ∞d.h. dass es 2 handelt. Hinweis: Es gilt: −∞ e−(ax+d) dx = aπ für alle a > 0 und d ∈ . 2. Mit bekannter Gewichtsfunktion û(k) kann nun die zeitliche Entwicklung u(x,t) des Wellenpaketes im Ortsraum bestimmt werden. Zeige, dass das Wellenpaket die Form einer GaußGlocke behält. Bestimme weiterhin den Schwerpunkt und die Breite ∆x des Wellenpaketes im Ortsraum in Abhängigkeit von der Zeit t für a) ω(k) = vk (elektromagnetische Welle im Vakuum) und b) ω(k) = a2 k 2 (Lösung der Schrödinger-Gleichung für ein freies Teilchen). Hinweis: Als Breite der Gauß-Glocke sei der Abstand der beiden Punkte rechts und links vom Maximum definiert, an denen der Funktionswert |u(x, t)| 2 auf den 1e -ten Teil des Maximums abgefallen ist. 3. Bestimme für beide Dispersionsbeziehungen das Produkt ∆x · ∆p. Hinweis: Die Breite der Funktion |û(k)|2 im k-Raum (∆k) ergibt mit der De-Broglie-Beziehung für den Impuls p = ~k die Impulsunschärfe.