CME cm e. mg o -f ac h v e rla g e e .d Im Blickpunkt Verlauf der HPV-Infektion und Einteilung kolposkopischer Befunde G.-P. Ghisu, D. Fink Klinik für Gynäkologie, UniversitätsSpital Zürich Verlauf der HPV-Infektion Das aktuell geltende Modell zum Verständnis des Verlaufes einer HPV-Infektion ist in Abbildung 1 zusammengefasst und basiert hauptsächlich auf den Arbeiten von Schiffman und Bosch [1, 2]. Erkenntnisse zur vertikalen Transmission (Mutter-zu-Kind-Übertragung während der Schwangerschaft und peripartal) [3] und zur Reaktivierung latenter HPV-Infektionen [4] sind in derselben Abbildung integriert. Als Grund­ lage für die Erstellung dieses Artikels diente der ­Mayeaux-Kolposkopie-Atlas [5]. Transmission Die Abschilferung genitaler Epithelzellen führt zur Freisetzung von HPV-Kapsiden. Durch die Bindung dieser Virusbestandteile an Rezeptoren der basalen Keratinozyten wird eine zuvor verborgene Region des Virus frei. Diese bindet an der sich neu bildenden, ausschließlich metabolisch aktiven Basalschicht des Epithels [6]. Die selektive Infektionsweise epi­ thelialer Zellen ist für das HPV einzigartig, wobei nach Mikrotraumata oder im Bereich dünner und unreifer Bezirke wie die Transformationszone von Zervix, Anus oder Oropharynx die Transmission begünstigt ist [7, 8]. Nachdem die Viruskapside in die Wirtszelle integriert wurden, gelangt die Glossar HPV – natürlicher Verlauf – Kolposkopie – Zervix uteri – Nomenklatur gynäkologische praxis 41, 187–199 (2016) Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage GmbH & Co. KG gynäkologische praxis 2016 Band 41 / 2 ASCUSAtypical squamous cells of uncertain significance CIN Zervikale intraepitheliale Neoplasie HPV Humanes Papillomavirus HSILHigh grade squamous intraepithelial lesion IFCPCInternational Federation for Cervical Pathology and Colposcopy ISSVDInternational Society for the Study of Vulvovaginal Diseases LSILLow grade squamous intraepithelial lesion 187 188 2016 Band 41 / 2 gynäkologische praxis Virus-DNA in den Zellkern. Hier besteht diese als selbst replizierendes Plasmid weiter, ohne in den humanen Chromosomensatz integriert zu werden. Von nun an repliziert sich das Genom einmal pro Zellzyklus, wodurch eine persistierende Infektion der Basalzellen gewährleistet bleibt [9]. Es ist anzunehmen, dass diese als Latenz bezeichnete Ruhephase vor und nach einer aktiven Infektion bestehen bleibt [10]. Während der Latenz ist die HPV-Infektion durch konventionelle Methoden nicht nachweisbar. Produktive virale Infektion Weitgehend unbekannt sind die Faktoren, die zur Entkoppelung der HPV-Replikation von der chromosomalen DNA-Synthese und damit zur produktiven Infektion führen. In der Latenz finden sich nur 50 – 100 HPV-Genomkopien pro Zelle [9]. Zu Beginn der produktiven Phase nehmen diese vorerst im Bereich der oberflächlichen Epithelschichten zu. Die durch Mikrotraumata stimulierte Basalzellteilung und vaskuläre Proliferation sowie die zu diesem Zeitpunkt noch ungenügende Leistung des Immunsystems begünstigen die virale Replikation [11]. Als Korrelate des darauf folgenden komplexen Zusammenspiels zwischen Wirt, Virus und Umgebung können in entnommenen zervikalen ­Abstrichen leichte Anomalien (z. B. ASCUS, LSIL, CIN 1) auffallen. Persistieren die Läsionen bzw. bleiben sie unbehandelt, steigt das Risiko der Progression zu Krebsvorstufen (HSIL/CIN 2-3) und zum invasiven Zervixkarzinom [12]. Als Risikofaktoren für eine Progression gelten Nikotinkonsum, Langzeitgebrauch von oralen Kontrazeptiva und Multiparität. Immunantwort Die mediane Dauer bis zur scheinbaren Elimination der meisten HPV-Infektionen liegt bei ca. 9 Monaten, 90 % der Infektionen sind innerhalb von 2 Jahren nicht mehr nachweisbar [13]. Ob eine Infektion persistiert, der Schweregrad einer Läsion zunimmt und ob eine Behandlung von Erfolg gekrönt ist, hängt vom Wechselspiel zwischen Immunantwort und Fähigkeit des Virus, sich dieser zu entziehen, ab. Da die Epithelzelle durch die Infektion nicht zerstört wird und Erstere Antigene schlecht präsentiert, kann sich die Immunantwort mit großen interindividuellen Unterschieden erheblich verzögern. Bei etwa 60 % der Infizierten kommt es zur typenspezifischen Serokonversion [4]: dabei entstehen Antikörper, die eine neue Infektion mit dem gleichen HPVTyp verhindern. An der zellulären Antwort sind unter anderem auch Langerhans- und natürliche Killerzellen beteiligt, deren Suppressionsschwelle und Aktivität nicht zuletzt vom HPV-Typ abhängig sind. Das durch HPV-Antikörper vermittelte Immungedächtnis führt zur Remission, während der sämtliche Expressionsformen der Krankheit Abb. 1 | Natürlicher Verlauf der HPV-Infektion Die sexuell übertragene HPV-Infektion (Inzidenz) basaler Epithelzellen kann nach einer unterschiedlich andauernden Latenzphase zu morphologischen Veränderungen führen. Zytologische Befunde wie LSIL und koilozytäre Atypien weisen auf die stattfindende HPV-Expression hin. Innerhalb von zwei Jahren kommt es in den meisten Fällen zur Regression dieser leichtgradigen Veränderungen und zur fehlenden Nachweisbarkeit von HPV als Resultat aktivierter Immunprozesse (»Clearance«). Bei einer Minderheit der Betroffenen nimmt der Schweregrad der Läsion zu, und es kommt zur Entwicklung einer Präkanzerose. Dieser Prozess schließt eine Immunantwort zwar nicht aus, eine spontane Abheilung wird aber unwahrscheinlich. Die Faktoren, die innerhalb von 10 – 20 Jahren zum invasiven Kar­ zinom führen, sind weitgehend unbekannt. Eine multifaktoriell bedingte Entwicklung (Abhängigkeit vom high risk HPV-Typ, genetische Veranlagung und andere Kofaktoren) wird angenommen. Die gestrichelten Linien illustrieren die bestehenden Unsicherheiten in Bezug auf den natürlichen Verlauf der HPV-Infektion. Ob aufgrund einer natürlichen Infektion entstehende anti-HPV-Antikörper vor einer Reinfektion zu schützen vermögen und ob die fehlende Nachweisbarkeit von HPV einer Clearance (vollständige Viruselimination) oder eher einer Latenz (Limitierung auf wenige Virus-DNA-Kopien in der infizierten Zelle mit Potenzial zur Reaktivierung) entspricht, ist unklar [4, 5] gynäkologische praxis 2016 Band 41 / 2 189 abklingen. Zudem ist die Infektiosität nicht mehr gegeben, da die Replikation der Viruskapside in den oberflächlichen epithelialen Schichten nachlässt. In den basalen Zellen bleiben HPV-Genome allerdings bestehen [10]. Die Rückkehr zur Latenzphase ist durch das Vorhandensein und die Transkription einer limitierten Anzahl viraler Gene in den Basalzellen charakterisiert. 10 – 20 % der Infizierten mit high-risk-HPV-Typen weisen eine persistierende, aktive, produktive Infektion auf oder erleiden ein Rezidiv, was zur Dysplasieentstehung führen kann. Möglicherweise liegt in diesen Fällen eine reduzierte Immunkompetenz oder eine Neuinfektion mit einem anderen HPV-Typ vor. Der erneute zytologische Verdacht auf eine oder der histologische Nachweis einer Dysplasie innert 6 Monaten nach einer Dysplasiebehandlung wird als Persistenz der Problematik interpretiert, während das Auftreten nach 6 Monaten eher auf eine Neuinfektion (neuer HPV-Typ) zurückgeführt wird [14]. Jüngere Frauen scheinen durch die nach einer natürlichen HPV-Infektion produzierten Antikörper zudem besser geschützt als ältere. Die HPV-Prävalenz nimmt in der Tat in gewissen Ländern zwischen dem 46. – 50. Lebensjahr wieder zu [15], wobei über die Ursachen nur spekuliert werden kann: es ist nicht bekannt, ob die erhöhte Anfälligkeit im Alter auf eine ungenügende Antikörperwirkung zurückzuführen ist oder eher auf Neuinfektionen beruht [4]. In einer größeren Kohortenstudie, in der 45- bis 75-jährige Frauen eingeschlossen wurden, ließ sich die Zunahme der HPV-Prävalenz in nur 21 % durch Kontakte mit neuen Sexualpartnern und somit durch Neuinfektionen erklären [16]. Weitere 21 % wurden durch die Anzahl Sexualpartner im Lebensverlauf erklärt (höheres Risiko für Reaktivierung) und 12 % durch eine verminderte in-vitro-Immunantwort auf HPV-virus-like-particles. Die Relevanz der Reaktivierung einer latenten Infektion ist schwer abzuschätzen, dürfte aber bei Älteren eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielen. Natürlicher Verlauf der CIN Entwicklung der geringgradigen Dysplasie Die Entstehung einer Dysplasie setzt die Persistenz einer HPV-Infektion mit high-risk-Typen voraus. Das onkogene Potential ist vom Virustyp abhängig (HPV 16 HPV 31 und 53). Als weiterer Risikofaktor gilt die Anzahl der Sexualpartner in den vergangenen 5 Jahren [17]. Die HPV-Infektion dürfte typischerweise drei mögliche Verläufe annehmen: 1. Die meisten Infektionen verlaufen für immer latent und nicht nachweisbar oder verursachen zwischenzeitlich zytologische Alterationen, die aufgrund längerer Intervalle zwischen den Vorsorgeuntersuchungen nicht erfasst werden. Ob diese Infektionen für unbestimmte Zeit persistieren oder permanent eliminiert werden, ist wie erwähnt unbekannt. Auffallend ist die hohe Rate HPV-assoziierter Pathologien bei Immunsupprimierten. Immunkompetente dürften persistierend infiziert bleiben, dank dem intakten Immunsystem allerdings nicht erkranken [18]. Besteht eine Immunsuppression, wird die latente Infektion reaktiviert. 2. Andere Frauen entwickeln milde, HPV-assoziierte, genitale, zytologisch fassbare Veränderungen (z. B. LSIL). Möglicherweise ist diese Gruppe Regression Persistenz Progression zu CIN 3 zu inv. Karzinom CIN 1 60 % 30 % 10 % 1 % CIN 2 40 % 40 % 20 % 5 % CIN 3 33 % 56 % – 12 % 190 Tab. 1 | Zusammenge­ fasste Daten aus Studien zu Regression, Persistenz und Progression der CIN seit 1950 [24] 2016 Band 41 / 2 gynäkologische praxis wegen der Selbstlimitierung der Erkrankung und der nicht häufigen Gelegenheit zur Detektion unterrepräsentiert. Die meisten Läsionen heilen entweder spontan ab oder persistieren unverändert. 3. Die Frauen, die eine hochgradige CIN entwickeln, weisen eine persistierende high-risk-HPV-DNA-Positivität mit erhöhter Viruslast auf. Die Chancen auf Regression einer CIN sind vom Dysplasiegrad und – zumindest teilweise – vom Alter abhängig: bei Frauen 34 Jahren liegt sie bei ca. 80 %, bei 34-Jährigen bei ca. 40 % [19]. Die CIN-Progressions-, Regressions- und Persistenzraten sind in einem Übersichtsartikel zusammengetragen, der die Resultate der Studien zum natürlichen CIN-Verlauf zwischen 1952 und 1992 zusammenfasst (Tab. 1) [20]. Progression einer persistenten ­HPV-Infektion zur high-grade CIN und zum invasiven Karzinom Je länger eine HPV-Infektion mit high-risk-Typen persistiert, desto unwahrscheinlicher wird die Regression und desto höher die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung einer CIN 3 [21]. Das CIN 3-Risiko kulminiert zwischen dem 25. und 35. Lebensjahr und nimmt danach ab [1]. Die Prävalenz der CIN 3 nimmt ab dem 45. Lebensjahr ab [15]. Das Risiko, eine hochgradige Läsion zu entwickeln, hängt zudem vom HPV-Typ ab: so persistieren Infektionen mit HPV 16 länger als solche mit anderen high-risk-Typen. Dies gilt auch für nicht-europäische Varianten des HPV 16 [22, 23]. Zudem scheint HPV 16 in kürzeren Zeiten höhergradige Dysplasien zu verursachen [24]. Wie erwähnt, hängt die Entwicklungsrichtung nicht zuletzt auch von genetischen Variablen des Wirtes ab. Einteilung kolposkopischer Befunde der Zervix (Tab. 2) Grundsätzliches Zu Beginn jeder Kolposkopie wird bewusst festgehalten, ob diese adäquat oder nicht adäquat durchführbar ist. Der Grund für eine inadäqua- gynäkologische praxis 2016 Band 41 / 2 te Untersuchung sollte erläutert werden. Eine Entzündung kann, gerade nach Essigapplikation, zu einer Akzentuierung gewonnener Eindrücke führen und sollte daher vor der kolposkopischen Untersuchung behandelt werden. Narben, Blutun­gen etc. gelten als weitere Ursachen für inadäquate Kolposkopien. Der nächste Schritt widmet sich der Beurteilung der ZylinderPlattenepi­thel-Grenze: dabei wird festgelegt, ob diese vollständig, teilweise oder nicht beurteilbar ist und entsprechend in eine Transformationszone des Typ 1, 2 oder 3 eingeteilt. Normale Befunde Die Abgrenzung zwischen normalen und pathologischen Befunden stellt nicht selten eine Herausforderung dar. Dennoch ist sie von fundamentaler Bedeutung, sollen Übertherapien vermieden werden. Folgende Befunde gelten als normal: Originäres Plattenepithel Es kann reif oder atroph sein und entspricht dem ursprünglich entstandenen Plattenepithel der Zervix. Im Unterschied zum metaplastischen Plattenepithel finden sich hier keine Drüsenausführungsgänge oder Ovula Nabothi. Bei der geschlechtsreifen Frau weist es eine rötliche Farbe auf, die zyklusabhängig mehr oder weniger intensiv in Erscheinung tritt. Durch die Speicherung von Glykogen wird das Plattenepithel bei Jodapplikation intensiv braun. Das atrophe Plattenepithel ist deutlich ausgedünnt, weshalb die Gefäßzeichnung viel besser erkennbar ist. Die Farbe ist gewöhnlich blass und weist oft einen gelblichen Ton auf. Durch die geringere Glykogenspeicherung nimmt es wenig oder kaum Jod auf (gelbliche Anfärbung). In der Perimenopause können mehr oder weniger glykogenisierte Areale nebeneinander auftreten, was eine unterschiedliche Anfärbung mit fleckigem Muster zur Folge haben kann. Zylinderepithel Es kleidet den Zervikalkanal aus und kann verschieden weit auf die Ektozervix verlagert sein. Die Ektopie tritt relativ häufig auf und ist jodnegativ. 191 Metaplastisches Plattenepithel Es entsteht aus einer Umwandlung des Zylinder­ epithels. Darin können Ovula Nabothi und Drüsenausführungsgänge zur Darstellung kommen. Deziduose in der Schwangerschaft Sie ist durch linsengroße, gelbliche Veränderungen charakterisiert. Im Unterschied zu den ekto- und endozervikalen Polypen sind die Dezidualpolypen nicht epithelialisiert, weshalb sie keine Essigreaktion zeigen. Abnorme Befunde Nach Beschreibung von Lokalisation (inner- oder außerhalb der Transformationszone) und Größe der Läsion(-en) (Anzahl der betroffenen Qua­ dranten oder in Prozent der Zervix) werden diese in sog. »minor changes« (Grad 1) und »major changes« (Grad 2) unterteilt. Während bei den minor changes Verlaufskontrollen ausreichen können, erfordern major changes eine unmittelbare histologische Abklärung. Als minor changes gelten folgende Befunde: Zartes essigweißes Epithel Die vorübergehende Positivität nach Applikation von 3 – 5 % Essiglösung wird in unreifer Metaplasie, reparatorischem und dysplastischem Epithel beobachtet. Dysplastisches Epithel weist zwar immer eine Essigpositivität auf, 57 % der feststellbaren Essigreaktionen an der Portio gelten allerdings als unspezifisch [25]. Sekunden bis Minuten nach der Essiganwendung kann die Reaktion verschiedene Intensitäten annehmen: normale Metaplasie und leichtgradige Läsionen (CIN 1) fallen durch eine zarte, durchschimmernde Verfärbung auf. Die sichere Unterscheidung zwischen CIN 1 und Metaplasie ist nur histologisch möglich. Die Intensität der Essigreaktion ist bis zu einem gewissen Punkt auch altersabhängig, so fällt sie bei 35-Jährigen insgesamt weniger ausgeprägt aus als bei Jüngeren [26]. Zartes Mosaik Die Felderung entsteht durch parallel zur Epi­ theloberfläche verlaufende Kapillaren im Zervixstroma. Es gilt als wichtiges Attribut neoplasti- 192 schen Gewebes, kommt aber auch in normalem, unreifem, metaplastischem Plattenepithel vor. Vom groben Mosaik unterscheidet es sich durch die Gefäßkaliber und durch die Interkapillärdistanz. Zarte Punktierung Die Punktierung entsteht durch senkrecht zur Oberfläche verlaufende Kapillaren im Zervixstroma. Abhängig vom Gefäßkaliber unterscheidet man die zarte von der groben Punktierung. Während die zarte Punktierung unspezifisch oder der Manifestation einer CIN 1 entsprechen kann, suggeriert die grobe Punktierung das Vorliegen einer CIN 2 – 3 (major change). Bei der groben Punktierung nimmt die Interkapillärdistanz zu und die Gefäße scheinen unregelmäßiger angeordnet. Durch eine ausgeprägte Entzündung, etwa durch Trichomonaden, können die Kapillaren deutlich akzentuiert in Erscheinung treten (»inadäquate Kolposkopie«). Als major changes gelten folgende Befunde: Intensiv essigweißes Epithel, grobes Mosaik,­ grobe Punktierung Erläuterungen zur Interpretation dieser drei Befunde sind unter den entsprechenden Veränderungen im Abschnitt zu den »minor changes« aufgeführt. Prominente Drüsenausführungsgänge Die Beurteilung der Drüsenausführungsgänge erfolgt noch vor der Essigapplikation. Jeder Ausführungsgang ist von einem feinen Metaplasiesaum begrenzt, weshalb in dieser Region eine zarte Essigpositivität als physiologisch gilt. Erscheint der Drüsenausführungsgang in der Nativuntersuchung klaffend, weist einen erhabenen Rand auf, und kommt es nach Essigapplikation zu einer raschen Wirkung, liegt ein major change vor. Scharfe Grenzen Sie zählen zu den wichtigsten kolposkopischen Befunden und fallen in beinahe allen höhergradigen Läsionen auf, vor allem nach Durchführung der Jodprobe. Meistens werden sie schon in der Nativuntersuchung erkannt. Eine scharfe Gren- 2016 Band 41 / 2 gynäkologische praxis ze ist meist das Resultat einer Transformation, während reaktive Veränderungen eher unscharf begrenzt auftreten. Die Feststellung scharfer Ränder ermöglicht die Unterscheidung zwischen spezifischen und unspezifischen Läsionen. Bei der Akanthose liegt eine Differenzierungsstörung des Plattenepithels ohne Atypien vor. Sie ist ebenfalls scharf begrenzt; eine sichere Unterscheidung von der Atypie ist nur histologisch möglich. »Inner border sign«, »ridge sign«, (»rag sign«) Diese drei Zeichen sind in 95 % der Fälle mit einer hochgradigen Dysplasie vergesellschaftet [27]. Das Rag sign wird in der aktuellen Nomenklatur nicht zu den major changes gezählt, wird aber aufgrund dessen Bedeutung in der Diagnostik hochgradiger Dysplasien kurz erwähnt. Befunde Muster Grundsätzliches •A däquat/inadäquat: Begründung, z. B. Entzündung, Blutung, Narben • Zylinder-Plattenepithelgrenze: vollständig/teilweise/nicht einsehbar, entspricht Typ 1, 2, 3 Normale Befunde •O riginäres Plattenepithel – Reif – Atroph • Zylinderepithel – Ektopie • Metaplastisches Plattenepithel – Ovula Nabothi – Drüsenausführungsgänge • Deziduose in der Schwangerschaft Abnorme Befunde Grundsätzliches • L okalisation der Läsion: – Innerhalb oder außerhalb der TZ •G röße der Läsion: – Anzahl der betroffenen Quadranten – Prozent der Zervix Grad 1: minor changes • Zartes essigweißes Epithel • Zartes Mosaik, zarte Punktierung Grad 2: major changes • I ntensiv essigweißes Epithel • Grobes Mosaik, grobe Punktierung • Prominente Drüsenausführungsgänge Nicht spezifisch • Leukoplakie (Keratose, Hyperkeratose) • Erosion • Lugol‘sche Probe (Schiller-Test) • Scharfe Grenzen •» Inner border sign«, »Ridge sign«, (»Rag sign«) •R asche Essigsäurewirkung Verdacht auf Invasion • Atypische Gefäße • Zusätzliche Befunde: auf Berührung blutende Gefäße, unregelmäßige Oberfläche, exophytische Läsion, Nekrose, Ulkus, Tumor Verschiedene Befunde • Kongenitale Transformationszone, kongenitale Anomalie • Kondylome (Papillome) • Endometriose • Polypen (ekto-, endo­zervikal) • Entzündung • Stenose •P ostoperative Veränderung (vernarbte Portio, Scheidenblindsack) Tab. 2 | Einteilung kolposkopischer Befunde: Zervix gynäkologische praxis 2016 Band 41 / 2 193 Unter Inner border wird ein mattes, perlweißes Areal innerhalb einer opaken, essigweißen Zone verstanden. Das Ridge sign bezeichnet eine opake Läsion, die direkt an die Zylinderplattenepi­ thelgrenze angrenzt und an einen Bergrücken (»ridge«) erinnert. Mit Rag sign wird ein opaker, essigweißer Bezirk an der Zylinderepithelgrenze beschrieben, der etwa bei der Pap-Entnahme oder bei der Applikation von Essig- bzw. Jodlösung mechanisch abgestreift wird. Dadurch wird ein kleiner Epithelfetzen (»rag«) mit der darunterliegenden Erosion sichtbar. Rasche Essigsäurewirkung Die Beobachtung einer raschen Essigsäurereaktion ist mit einer hochgradigen Dysplasie vereinbar. Bezüglich Zeitdauer, die eine schnelle Reaktion definieren soll, finden sich in der Literatur kaum verlässliche Angaben. Entwickelt sie sich innerhalb von etwa 15 Sekunden, dürfte man von einer raschen Reaktion ausgehen. Zu den abnormen Befunden werden zusätzlich drei nicht spezifische Zeichen gezählt. Dazu gehören die Leukoplakie (Keratose, Hyperkeratose), die Erosion und die Lugol’sche Probe (Schiller-Test). Leukoplakie Sie ist schon vor der Essigapplikation als weißliche Läsion erkennbar. Obschon das Zeichen als unspezifisch gilt, sollten Leukoplakien immer biopsiert werden, da sich darunter eine Dysplasie verbergen kann. Erosion Denudiertes Epithel führt zur Exposition des darunter liegenden Stromas, was als Erosion gekennzeichnet wird. Sie kann mechanisch bedingt sein, z. B. durch die Speculuminsertion oder durch Tampongebrauch. Die Ränder sind gewöhnlich scharf begrenzt und bestehen aus normalem Epi­thel. Im Gegensatz dazu sind Ulzera tiefer und weisen eine Beeinträchtigung des Stromas auf. Jodnegativität (Schiller-Test, Lugol’sche Probe) Die alleinige Jodnegativität gilt als nicht spezifisch. 194 Verdacht auf Invasion Die Gefäßdiagnostik erfolgt wie die Beurteilung der Drüsenausführungsgänge vor Essigprobe; nach Essiganwendung gilt sie als nicht repräsentativ. Der Einsatz eines Grünfilters kann die Beurteilung der Gefäße deutlich erleichtern. In der Kolposkopie kann das Gefäßmuster als unverdächtig, suspekt oder atypisch beschrieben werden. Gefäße, deren Konfiguration an Haarnadeln oder Kommas erinnern, finden sich etwa bei der Atrophie und gelten als Beispiele unverdächtiger Muster. Bei der Entzündung wird sich eher eine fleckförmige Rötung zeigen, während die Ovula Nabothi typisch konfigurierte, an ein Hirschgeweih erinnernde Gefäßmuster mit regelmäßiger Verzweigung ohne Richtungswechsel aufweisen. Als suspekt gelten z. B. Gefäßmuster mit parallel verlaufenden Strukturen, unterschiedlichem Kaliber und Interkapillardistanz sowie etwa die korkenzieherartigen Gefäßkonfigurationen. Atypische Gefäße Sie sind als Begriff in der aktuell geltenden Nomenklatur von 2011 aufgenommen worden und implizieren den Verdacht auf Invasion. Die Verwendung dieser Umschreibung erfordert folglich zwingend eine histologische Klärung. Atypische Gefäße zeigen einen abrupten Richtungswechsel, Kaliberschwankungen und Gefäßabbrüche. Weitere Zeichen, die den Verdacht auf Invasion verdichten, umfassen Gefäße, die auf Berührung bluten, unregelmäßige Oberflächen, exophytische Läsionen, Nekrosen, Ulzera und Tumoren. Verschiedene Befunde Darunter werden kongenitale Transformationszone (nur durch Schiller’sche Probe feststellbar), kongenitale Anomalien, Kondylome, Endometriose, Polypen, Entzündung, Stenose und postoperative Veränderungen zusammengefasst. Beispiele von Kolposkopiebefunden finden sich in Abbildung 2. 2016 Band 41 / 2 gynäkologische praxis Beispiele Kolposkopie Normale Kolposkopie: • Adäquat • TZ allseits einsehbar (Typ 1) Inadäquate Kolposkopie (bei St. n. Hysterektomie): Narbenstrang zwischen den Kolpotomieecken, seitlich des Narbenstranges kann ein Wattestäbchen 2 cm vorgeschoben und so die eigentliche Kolpotomie erreicht werden Beispiel »minor changes«: • Zartes Mosaik zwischen 10-1 Uhr • Zart essigweißes Epithel • Nach Jodapplikation deutlichere Delimitierung Histologie: CIN 1 1 2 6 3 5 4 Beispiel »major changes«: 1. Grobe Punktierung 2. Prominente Drüsenausführungsgänge 3. Ridge sign 4. Intensiv essigweiß 5. Inner border 6. Zart essigweiß (minor change) Histologie: CIN 3 Abb. 2 | Beispiele Kolposkopie Einteilung kolposkopischer Befunde der Vulva (inkl. Anus) und Verteilung der Läsionen von entscheidender Bedeutung. Der Aufbau der aktuellen Einteilung kolposko­ pischer Befunde der Vulva (inkl. Anus) [28] erinnert an diejenige der Zervix (Tab. 3). Die Beschreibung abnormer Befunde erfolgt in Anlehnung an die Dermatologie: dem korrekten Gebrauch morphologischer Begriffe kommt eine große Bedeutung zu. Zusätzlich zur Morphologie sind auch Farbe, Zahl, Konfiguration Unter den Normalbefunden findet unter anderem die Mikropapillomatose (auch Hirsuties, Abb. 3) Erwähnung: wegen ihrer Lokalisation an den Innenseiten der Labia minora und der häufigen Essigpositivität wird sie nicht selten mit Kondylomen in Verbindung gebracht [29]. Bei genauer Betrachtung kann die Basis jeder Mi­kropapille einzeln am Grund ausgemacht werden; dies gynäkologische praxis 2016 Band 41 / 2 195 ganz im Gegensatz zu den HPV-bedingten papillären Veränderungen, deren Basis in einem für die papillären Projektionen gemeinsamen »Sockel« zu liegen scheinen. Die histologische Differenzierung zwischen physiologischer und HPV-bedingter Läsion ist oft problematisch, so werden bei bis zu 90 % der Mikropapillen irrtümlicherweise Koilozyten beschrieben. Nach Reevaluation der Schnitte durch Pathologen/-innen mit entsprechender Expertise in der Interpretation HPV-assoziierter Veränderungen werden die Befunde sekundär oft revidiert und als normal abgegeben [30]. Aus diesem Grund sollte die Unterscheidung zwischen Mikropapillomatose und Kondylomen in erster Linie klinisch erfolgen. Einteilung kolposkopischer Befunde: Der zweite Teil beschäftigt sich mit der aktuellen Einteilung kolposkopischer Befunde. Diese beruht auf der durch die IFCPC erarbeitete, anlässlich des Weltkongresses in Rio de Janeiro 2011 genehmigte und im Journal »Obstetrics and Gynecology« [31] 2012 publizierte Nomenklatur. Diese ist in zwei Teile gegliedert, welche sich der Zervix und der Vagina widmen. Ein Addendum zur Zervixnomenklatur erlaubt die Einteilung der Konisate nach Exzisionstyp. Die aktuell empfohlene Nomenklatur zur Beschreibung von Vulvabefunden ist in Zusammenarbeit mit der ISSVD erarbeitet worden [28]. Als deklariertes Ziel der suggerierten Nomenklaturen gilt der Aufbau eines Bezuges zwischen erhobenem Befund und der daraus ableitbaren diagnostischen oder therapeutischen Konsequenz. Einteilung kolposkopischer Befunde der Vagina Wie bei Zervix und Vulva ist die Einteilung der kolposkopischen Befunde der Vagina vergleichbar aufgebaut (Tab. 4) [31]. Zusammenfassung Die in diesem Bericht vorgestellten Einteilungen kolposkopischer Befunde sind in Tabelle 2 bis 4 zusammengefasst. Verlauf der HPV-Infektion: HPV-Infektionen sind stark verbreitet, führen aber eher selten zu klinisch relevanten Läsionen. Nur etwa 5 % der akuten Infekte persistieren nach wenigen Jahren [7] und noch weniger führen zu Krebs. Die klinische Manifestation einer HPV-Erkrankung stellt somit eher die Ausnahme als die Regel dar [7, 32]. Schätzungen zu Folge entwickeln 15 % der Frauen mit unauffälligem Pap-Abstrich und neu diagnostizierter HPV-Infektion innert 5 Jahren eine auffällige Zytologie [33]. Jede Infektion setzt komplexe Prozesse in Gang, an denen Wirt, Virus und Umgebungsfaktoren beteiligt sind. Der erste Teil dieses Artikels widmet sich dem Verlauf der HPV-Infektion. 196 Ghisu GP, Fink D: Natural history of HPV infection and classification of colposcopic findings Summary: Natural history of HPV infection: Although infections by HPV are highly prevalent, they rarely cause relevant clinical lesions. Only about 5 % of the acute infections persist after a few years [7] and even less will lead to cancer. A clinical manifestation of an infection by HPV tends to be rather an exceptional circumstance [7, 32]. It is estimated that 15 % of women with a normal pap smear and a newly diagnosed HPV infection will develop pathological findings within 5 years [33]. Any infection triggers complex processes in which host, virus and environmental factors are involved. The first part of this article is devoted to the natural history of HPV infection. Classification of colposcopic findings: The second part refers to the classification of colposcopic findings: the actual classification of colposcopic findings is based on the nomenclature elaborated by IFCPC, approved by the World Congress in Rio de Janeiro 2011 and published in the Journal of »Obstetrics and Gynecology« in 2012 [31]. The nomenclature 2016 Band 41 / 2 gynäkologische praxis Abb. 3 | Mikropapillo­ matose der Vulva Befunde Grundsätzliches Muster Verschiedene Strukturen: • Urethra, Skenedrüsen, Klitoris, Präputium, Frenulum, Mons pubis, Labia majora, Labia minora, Interlabialfalten, Vestibulum, vestibuläre Drüsenausführungsgänge, Bartholini-Drüsen, Hymen, Fourchette, Perineum, Anus, Linea dentata Zusammensetzung: • Plattenepithel: behaart/nicht behaart, Mukosa Normalbefunde • Mikropapillomatose, Talgdrüsen, vestibuläre Rötung Abnormale Befunde • Beschreibung, allgemein: Größe in cm, Lokalisation Läsionstyp – – – – Makula Papula Plaque Knoten – Zyste – Bulla – Pustel Läsionsfarbe – – – – Hautfarben Rot Weiß Dunkel Sekundäre Morphologie – – – – – Ekzem Lichenifikation Exkoriation Purpura Narbe – – – – Ulzeration Erosion Fissur Warze Verschiedenes • Trauma, Missbildung Malignitätsverdacht •G roße Neoplasie, Ulzeration, Nekrose, Blutung, exophytische Läsion, Hyperkeratose mit oder ohne weißem, grauem, rotem oder braunem Kolorit Andere kolposkopische Befunde • Abnormale Platten-/Zylinderepithelgrenze Tab. 3 | Einteilung kolposkopischer Befunde: Vulva gynäkologische praxis 2016 Band 41 / 2 197 Befunde Muster Grundsätzliches • Adäquat oder nicht adäquat (Begründung: z. B. Entzündung, Blutung, Narbe), TZ Normalbefunde • Plattenepithel: reif oder atroph Abnormale Befunde Generell: • Oberes Drittel oder untere zwei Drittel • Anterior, posterior, lateral (rechts oder links) • Grad 1, minor: leicht essigweiß, feine Punktierung, feines Mosaik • Grad 2, major: ausgeprägt essigweiß, grobe Punktierung, grobes Mosaik • Verdacht auf Invasion: atypische Gefäße • Zusätzliche Zeichen: fragile Gefäße, unregelmäßige Oberfläche, exophytische Läsion, Nekrose, Ulzeration, Tumor, große Neoplasie • Unspezifisch: Zylinderepithel (Adenose) Verschiedenes • Erosion (traumatisch), Kondylom, Polyp, Zyste, Endometriose, Entzündung, Stenose, kongenitale TZ Tab. 4 | Einteilung kolposkopischer Befunde: Vagina is divided into two parts concentrating on the cervix and on the vagina. An addendum to the cervix nomenclature allows a classification of the excised specimens according to the excision type. The nomenclature concerning the vulva was carried out in collaboration with ISSVD [28]. One declared aim of the suggested nomenclature consists in establishing a relationship between the examined findings and the resulting consequences for diagnosis and therapy. 4. Gravitt PE. The known unknowns of HPV natural history. J Clin Invest 2011; 121: 4593 – 4599. 5. Mayeaux EJ Jr, Cox JT (Hrsg.). ASCCP – Modern Colposcopy: Textbook & Atlas, 3rd edition. Lippincott Williams&Wilkins; 2012. 6. Schiller JT, Day PM, Kines RC. Current understanding of the mechanism of HPV infection. Gynecol Oncol 2010; 118: S12 – 17. 7. Schiffman M, Wentzensen N. From human papillomavirus to cervical cancer. Obstet Gynecol 2010; 116: 177 – 185. 8. Schiffman M, Castle PE, Jeronimo J, et al. Human Keywords: HPV – natural history – colposcopy – cervix uteri – nomenclature papillomavirus and cervical cancer. Lancet 2007; 370: 890 – 907. 9. Munger K, Howley PM. Human papillomavirus immortalization and transformation functions. Virus Res 2002; 89: Literatur 213 – 228. 10. Stanley M. Chapter 17: Genital human papillomavirus 1. Schiffman M, Wentzensen N, Wacholder S, et al. Human infections – current and prospective therapies. J Natl Cancer papillomavirus testing in the prevention of cervical cancer. J Inst (monograph) 2003; 31: 117 – 124. Natl Cancer Inst 2011; 103: 368 – 383. 11. Taichman 2. Bosch FX, Burchell AN, Schiffman M, et al. Epidemiology papillomaviruses in epithelial cells. In: Salzman NP, Howley and natural history of human papillomavirus infections and PM (eds.). The Papovaviridae. Vol 2. New York, NY: Plenum type-specific implications in cervical neoplasia. Vaccine 2008; Press, 1987: 109 – 139. 26: K1 – K16. 12. McCredie MR, Sharples KJ, Paul C, et al. Natural history of 3. Martínez GG, Troconis JN. Natural history of the infection cervical neoplasia and risk of invasive cancer in women with for human papillomavirus: an actualization. Invest Clin 2014; cervical intraepithelial neoplasia 3: a retrospective cohort 55: 82 – 91. study. Lancet Oncol 2008; 9: 425 – 434. 198 LB, La Porta RF. The expression of 2016 Band 41 / 2 gynäkologische praxis 13. Winer RL, Kiviat NB, Hughes JP, et al. Development 27. Vercellino GF, Erdemoglu E, Chiantera V, et al. Validity and duration of human papillomavirus lesions, after initial of the colposcopic criteria inner border sign, ridge sign, and infection. J Infect Dis 2005; 191: 731 – 738. rag sign for detection of high-grade cervical intraepithelial 14. Mitchell MF, Rortolero-Luna G, Cook E. A randomized neoplasia. Obstet Gynecol 2013; 121: 624 – 631. clinical trial of cryotherapy, loop electrosurgical excision for 28. Bornstein J, Sideri M, Tatti S, et al. 2011 terminology treatment of squamous intraepithelial lesions of the cervix. of the vulva of the International Federation for Cervical Obstet Gynecol 1998; 92: 737 – 744. Pathology and Colposcopy. Journal of Lower Genital Tract 15. Chan PK, Chang AR, Yu MY, et al. Age distribution of hu- Disease 2012; 16: 290 – 295. man papillomavirus infection and cervical neoplasia reflects 29. Cone R, Beckmann A, Aho M, et al. Subclinical caveats of cervical screening policies. Int J Cancer 2010; 126: manifestations of vulvar human papillomavirus infection. Int 297 – 301. J Gynecol Pathol 1991; 10: 26 – 35. 16. González P, Hildesheim A, Rodríguez AC, et al. Beha­ 30. Bergeron vioral/lifestyle and immunologic factors associated with HPV Micropapillomatosis labialis appears unrelated to human infection among women older than 45 years. Cancer Epidemiol papillomavirus. Obstet Gynecol 1990; 76: 281 – 286. Biomarkers Prev 2010; 19: 3044 – 3054. 31. Bornstein J, Bentley J, Bösze P, et al. 2011 colposcopic 17. Sware EI, Kjaer SK, Worm AM, et al. Risk factors for HPV terminology of the International Federation for Cervical infection in women from sexually transmitted disease clinics: Pathology and Colposcopy. Obstet Gynecol 2012; 120: comparison between two areas with different cervical cancer 166 – 172. incidence. Int J Cancer 1998; 75: 1 – 8. 32. Moscicki AB, Hills N, Shiboski S, et al. Risks for incident 18. Palefsky JM, Minkoff H, Kalish LA, et al. Cervicovaginal human papillomavirus infection and low-grade squamous human papillomavirus infection in human immunodeficiency intraepithelial lesion development in young females. JAMA virus-1 (HIV)-positive and high-risk HIV-negative women. 2001; 285: 2995 – 3002. J Natl Cancer Inst 1999; 91: 226 – 236. 33. Castle PE, Wacholder S, Sherman ME, et al. Absolute 19. Herrero R, Muñoz N. Human papillomavirus and cancer. risk of a subsequent abnormal Pap among oncogenic human Cancer Surv 1999; 33: 75 – 98. papillomavirus DNA-positive cytologically negative women. 20. Ostör AG. Natural history of CIN: a critical review. Int J Cancer 2002; 95: 2145 – 2151. C, Ferenczy A, Richart RM, et al. Gynecol Pathol 1993; 12: 186 – 192. 21. Rodriguez AC, Schiffman M, Herrero R, et al. Rapid clearance of human papillomavirus and implications for clinical focus on persistent infections. J Natl Cancer Inst 2008; 100: 513 – 517. 22. Gheit T, Cornet I, Clifford GM, et al. Risks for persistence and progression by human papillomavirus type 16 variant Interessenkonflikt: Die Autoren erklären, dass bei der Erstellung des Beitrags keine Interessenkonflikte im Sinne der Empfehlungen des International Committee of Medical Journal Editors bestanden. lineages among a population-based sample of Danish women. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev 2011; 20: 1315 – 1321. 23. Louvanto K, Rintala MA, Syrjänen KJ, et al. Genotypespecific persistence of genital human papillomavirus (HPV) infections in women followed for 6 years in the Finnish Family HPV Study. J Infect Dis 2010; 202: 436 – 444. 24. Castle PE, Schiffman M, Wheeler CM, et al. Human papillomavirus genotypes in cervical intraepithelial neoplasia grade 3. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev 2011; 19: 1675 – 1681. 25. Nobbenhuis M, Walboomers JM, Helmerhorst TI, et al. Relation of human papillomavirus status to cervical lesions and consequences for cervical cancer screening: a prospective study. Lancet 1999; 354: 20 – 25. 26. Ho GYF, Bierman R, Beardsley L, et al. Natural history of Dr. Gian-Piero Ghisu Klinik für Gynäkologie UniversitätsSpital Zürich Frauenklinikstraße 10, CH-8091 Zürich cervicovaginal papillomavirus infection in young women. N Engl J Med 1998; 338: 423 – 428. gynäkologische praxis 2016 Band 41 / 2 [email protected] 199 CME cm Verlauf der HPV-Infektion und Einteilung kolposkopischer Befunde CME-Board Costa SD, Magdeburg Göhring UJ, Bonn Gonser M, Wiesbaden König K, Steinbach Petri E, Greifswald Pfeifer M, Bad Pyrmont Scharl A, Amberg (Schriftleiter) Schleußner E, Jena Siebert W, Eggenfelden (Senior Editor) Tunn R, Berlin Wiegratz I, Wiesbaden Würfel W, München G.-P. Ghisu, D. Fink e. mg o -f ac h v e rla g e. de Zertifizierung und Teilnahmebedingungen Diese Fortbildungseinheit wird von der Bayerischen Landesärztekammer für die zertifizierte Fortbildung in der Kategorie I (Tutoriell unterstützte Online-Fortbildungsmaßnahme) anerkannt. Bei richtiger Beantwortung von mindestens 70 % der Fragen erhalten Sie bis zu 4 Fortbildungspunkte. CME-Punkte werden im Rahmen von Äquivalenzregelungen auch von den anderen Landesärztekammern und der Österreichischen Ärztekammer anerkannt. CME-Online-Teilnahme Für die Teilnahme an den CME-Fortbildungsein­ heiten müssen Sie sich einmalig im CME-Online-­ Portal der Mediengruppe Oberfranken Fachverlage registrieren: cme.mgo-fachverlage.de Nach Freischaltung können Sie auf diese Fortbildungseinheit sowie auf alle anderen im CME-Online-Portal zur Verfügung gestellten Fortbildungsmodule zugreifen und zusätzliche Fortbildungspunkte erwerben. Diese zertifizierte Fortbildung ist 12 Monate auf cme.mgo-fachverlage.de verfügbar. Dort erfahren Sie auch den genauen Teilnahmeschluss. gynäkologische praxis 41/2, 187 –199 (2016) Ihr Testergebnis und die Teilnahmebescheinigung erhalten Sie sofort nach Absenden des Tests. Die zuerkannten CME-Punkte werden automatisch an die für Sie zuständige Landesärztekammer weitergeleitet. cme.mgo-fachverlage.de Eine Übermittlung von Testbögen auf dem Postweg ist nicht mehr möglich!