Abos Spielzeit 2015 16 - Theater in der Josefstadt

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THEATER
MUSS
SEIN
Theater in der Josefstadt Betriebsgesellschaft mbH
Geschäftsführung:
Künstlerische Leitung: Ksch. Herbert Föttinger
Kaufmännische Leitung: Mag. Alexander Götz
Aufsichtsrat: Präsident DI Günter Rhomberg (Vorsitzender),
Prof. DDr. Hellwig Torggler (Stellvertreter des Vorsitzenden),
KR Mag. Christine Hapala, MR Mag. Hildegard Siess,
Dr. Georg Karasek, KR Dr. Stefan Brezovich, Dr. Sepp Rieder Zusammenstellung: Christiane Huemer-Strobele
Redaktion: Manuela Fast, Christiane Huemer-Strobele, Mag. Cinja Kahl,
Olga Meznik, Mag. Barbara Nowotny, Mag. Silke Ofner,
Regina Paril-Fellner, Brigitte Pasching-Röszler, Leonie Seibold, BA, Billy Vavken, Mag. Ulrike Zemme
Grafi kdesign: Christine Link
Druck: Walla Druck
Herausgeber: Verein „Freunde des Theaters in der Josefstadt“
1080 Wien, Josefstädter Straße 26
Stand der Informationen: 20. März 2015
Bildnachweis: Astrid Knie
Tel. +43 1 42700 - 300
www.josefstadt.org
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Wir danken den Subventionsgebern und dem Hauptsponsor:
THEATER IN DER
JOSEFSTADT
KAMMERSPIELE
DER JOSEFSTADT
SPIELZEIT
2015
2016
DIE JOSEFSTADT
STELLT FEST:
ÖSTERREICH IST FREI!
WANN HABEN SIE SICH
DAS LETZTE MAL SO
GEFÜHLT?
5
Inhalt
SchauspielerInnen S. 6
Premieren S. 8
Wiederaufnahmen S. 44
Junge Josefstadt S. 58
Die JosefstädterKarte S. 60
JosefStadtgespräch S. 64
Abos Spielzeit 2015 16 S. 70
Parkplätze für unsere BesucherInnen S. 76
Abonnementbüro S. 77
Sponsoren S. 82
Karten und Infos S. 90
6 SPIELZEIT
2015 2016
7
Die SchauspielerInnen der Josefstadt
Sarah Baum, Ruth Brauer-Kvam, Sandra
Cervik, Hilde Dalik, Gerti Drassl, Martina Ebm,
Alma Hasun, Andrea Jonasson, Pauline Knof,
Maria Köstlinger, Alexandra Krismer, Karoline Kucera, Therese Lohner, Sona MacDonald,
Ulli Maier, Eva Mayer, Silvia Meisterle, Susa Meyer, Marianne Nentwich, Elfriede
Schüsseleder, Martina Stilp, Katharina Straßer, Aglaia Szyszkowitz, Salka Weber, Susanna
Wiegand, Niklas Abel, Alexander Absenger,
Michael von Au, Raphael von Bargen, Gregor Bloéb, Arthur Büscher, Michael Dangl, Josef Ellers, Herbert Föttinger, Ljubiša Lupo
Grujčić, Mathias Hanin, Oliver Huether, Michael König, Peter Kremer, Helmuth Lohner, Christian Louis-James, Stefan Mosonyi, Jan Naujoks, Christian Nickel, Martin Niedermair, Dominic Oley, Nikolaus Okonkwo, Richard Patrocinio, André Pohl, Alexander
Pschill, Timo Radünz, Ulrich Reinthaller,
Udo Samel, Heribert Sasse, Otto Schenk,
Bernhard Schir, Roman Schmelzer, Peter
Scholz, Steven Seale, Harald Serafin, Toni
Slama, Matthias Franz Stein, Erwin Steinhauer,
Niran Straub, Alexander Strobele, Jürgen
Tarrach, Florian Teichtmeister, Alexander
Waechter, Siegfried Walther, Martin Zauner
8 PREMIEREN
2015 2016
9
Theater in der Josefstadt
Kammerspiele der Josefstadt
3. September 2015
Vor Sonnenuntergang
JOSEFSTADT
Gerhart Hauptmann
10. September 2015
La Cage aux Folles
KAMMERSPIELE
Musik und Songtexte von Jerry Herman
Buch von Harvey Fierstein
8. Oktober 2015
Fräulein Julie
JOSEFSTADT
August Strindberg
15. Oktober 2015
Der nackte Wahnsinn
KAMMERSPIELE
Michael Frayn
19. November 2015
Der Gockel
JOSEFSTADT
Georges Feydeau
26. November 2015
Blue Moon
Eine Hommage an Billie Holiday
Torsten Fischer und Herbert Schäfer
URAUFFÜHRUNG
KAMMERSPIELE
DIE JOSEFSTADT SAGT:
KRUZITÜRKEN NOCH
AMOL. WIR ALLE
KOMMEN VON
IRGENDWOHER.
11
17. Dezember 2015
Anatol
JOSEFSTADT
Arthur Schnitzler
14. Jänner 2016
Das Lächeln der Frauen
KAMMERSPIELE
Dreßler nach Barreau
ÖSTERREICHISCHE ERSTAUFFÜHRUNG
21. Jänner 2016
Totes Gebirge
JOSEFSTADT
Thomas Arzt
URAUFFÜHRUNG
11. Februar 2016
Vater
KAMMERSPIELE
Florian Zeller
25. Februar 2016
Auslöschung
JOSEFSTADT
Thomas Bernhard
URAUFFÜHRUNG DER BÜHNENFASSUNG VON OLIVER REESE
17. März 2016
Menschen im Hotel
KAMMERSPIELE
Vicki Baum
ÖSTERREICHISCHE ERSTAUFFÜHRUNG
14. April 2016
Die kleinen Füchse
Lillian Hellman
JOSEFSTADT
12 13
STÜCKE
2015 2016
DIE JOSEFSTADT
FRAGT:
IN ÖSTERREICH
REICHEN DIE
SCHNITZEL
ÜBER DEN
TELLERRAND.
DER BLICK AUCH?
16 PREMIERE
17
3. September 2015
Gerhart Hauptmann
Vor Sonnenuntergang
Woher nehmt ihr das Recht zu eurem unverschämten Verhalten?
Etwa daraus, dass ihr anspruchsvolle, verwöhnte, unter Sorgen
und Mühen eurer Eltern großgepäppelte Bälger seid? Bin ich euer
Geschöpf? euer Gegenstand? euer Eigentum? Oder aber ein freier
Mensch mit dem Recht auf freie Entschließungen?
Matthias Clausen
Der siebzigjährige Geheime Kommerzienrat Clausen liebt eine etwa
vierzig Jahre jüngere Frau. Doch weder seine Familie noch seine
Umgebung haben Verständnis für die späte Liebe des alten Mannes.
In aller Radikalität kämpft Clausen um sein Glück, um die Sonne,
die für ihn wieder aufgegangen ist. Seine Kinder wiederum kämpfen
verbissen um ihr Erbe, um die Firma. Clausens geistiger Verbündeter
bei seiner Revolte ist ausgerechnet Goethe: der Dichter, der Mensch,
der Anhänger eines heidnisch-dionysischen Sinnenlebens. Am Ende
triumphiert die Generation der Erben, die das Lebenswerk der Eltern
verwaltet – und eine Zeit, die nicht mehr vom Geist des Humanismus
durchdrungen ist, sondern, wie Hauptmann schreibt, „mehr und
mehr ihren einzigen Zweck im Profitmachen“ sieht.
Die Uraufführung von Vor Sonnenuntergang am 16. Februar 1932 im
Deutschen Theater ist Hauptmanns letzte große Premiere und die
letzte bedeutende Premiere in der Weimarer Republik überhaupt.
Schon der Titel Vor Sonnenuntergang gibt zu erkennen, dass es sich
hier um einen vom Dichter selbst so empfundenen Einschnitt handelt
und um das Ende der Epoche, die einst mit Vor Sonnenaufgang
eingesetzt hatte. Dass das Drama vom sang- und klanglosen Untergang des Geheimrats Clausen den bewussten Abschied von einem
Zeitalter darstellt, in dem „Geist“ und „Macht“ einander bisweilen
durchdrungen oder zumindest streckenweise nebeneinander existiert hatten, ist eine nicht nur im Rückblick verlockende These. Noch
ist kein Jahr seit der Uraufführung vergangen, als Hauptmann 1933
in seinem Tagebuch kommentiert: „Stimmung vor Sonnenuntergang.
Das Stück ist inzwischen geschrieben. Der Zustand scheint sich erst
jetzt zu vollenden. Die Vergangenheit kapselt sich ab ... Das Geistige
steht nicht mehr im Vordergrund. Es ist in Gefahr zu verschwinden.“
Wolfgang Leppmann
REGIE Janusz Kica BÜHNE & KOSTÜME Karin Fritz
MIT Hilde Dalik,
Martina Ebm, Pauline Knof, Therese Lohner, Martina Stilp,
Alexander Absenger, Raphael von Bargen, Michael König,
Christian Nickel, Nikolaus Okonkwo, André Pohl, Matthias Franz
Stein, Alexander Strobele, Alexander Waechter, Siegfried Walther
Theater in der Josefstadt
18 PREMIERE
19
10. September 2015
Der gigantische Erfolg des Stückes veranlasste nun Filmemacher aus Frankreich und Italien, in Koproduktion einen Film zu drehen, der 1978 seinen Siegeszug um die Welt antrat, im deutschsprachigen
Raum unter dem Titel Ein Käfig voller Narren. 1983 machten die Amerikaner Harvey Fierstein und Jerry Herman ein Musical daraus.
Als bis dahin erfolgreichstes Broadway-Musical erlebte es 1761 Aufführungen und wurde mit Auszeichnungen überhäuft, unter anderem mit sechs Tony-Awards. Die deutsche Erstaufführung erfolgte
1985 im Theater des Westens in Berlin. 1996 produzierte Hollywood
schließlich das Film-Remake The Birdcage (mit Robin Williams und
Nathan Lane in den Hauptrollen), eingedeutscht als Ein Paradies für
schräge Vögel.
Ernst Günther
Musik und Songtexte von Jerry Herman
Buch von Harvey Fierstein
La Cage aux Folles
nach dem Stück „La Cage aux Folles“ von Jean Poiret
Deutsch von Erika Gesell und Christian Severin
Ich bin, was ich bin,
und was ich bin,
ist kein Geheimnis!
Ich stehe für mich,
wünsche mir nur ein wenig Fairness.
Ein Leben kann man ohnehin nur einmal leben,
warum soll es für mich keine Chance geben?
Es hat keinen Sinn, bis man nicht sagt:
Hey, Welt, ich bin, was ich bin.
REGIE Werner Sobotka BÜHNE Stephan Prattes KOSTÜME Elisabeth Gressel
CHOREOGRAFIE Simon Eichenberger MUSIKALISCHE LEITUNG Christian Frank
MIT Sarah Baum, Alexandra Krismer, Susa Meyer, Niklas Abel,
Albin
Arthur Büscher, Michael Dangl, Herbert Föttinger, Ljubiša Lupo
Grujčić, Christian Louis-James, Stefan Mosonyi, Martin Niedermair,
Richard Patrocinio, Timo Radünz, Peter Scholz, Steven Seale,
Niran Straub
Kammerspiele der Josefstadt
La Cage aux Folles hieß das erste europäische Theaterstück aus dem
Travestiemilieu. Der Franzose Jean Poiret nutzte den Stoff für eine
gesellschaftskritische Komödie, die in Saint Tropez spielt. Das Stück
sollte grundlegende Bedeutung für Durchsetzung und Akzeptanz
der Travestie-Moderne haben. Mit der Liberalisierung der Sexualität durch entsprechende Gesetze und dem damit einhergehenden
Medienhype wurde das eingeleitet, was sich die „68er“ als sexuelle
Revolution auf ihre Fahnen schrieben. Vor diesem Hintergrund kam es
zu einer regelrechten Explosion der Travestie.
20 PREMIERE
21
8. Oktober 2015
August Strindberg
Fräulein Julie
Oh, ich hasse und verabscheue Sie; zwischen uns ist Blut! Ich verfluche die Stunde, da ich Ihnen begegnete; ich verfluche den Augenblick, da meine Mutter mich empfing!
Fräulein Julie
Fräulein Julies Geschick habe ich mit einer ganzen Reihe von Faktoren
begründet: mit der Grundlage der Mutter, der falschen Erziehung des
Mädchens durch den Vater, dem eigenen Naturell und dem Einfluss
des Verlobten auf das schwache, degenerierte Gehirn, mehr noch mit
der Feststimmung in der Mittsommernacht, der Abwesenheit des
Vaters, der Beschäftigung mit den Tieren, dem aufreizenden Einfluss
des Tanzes, dem Dämmerlicht der Nacht, der starken, aphrodisischen Wirkung der Blumen, und schließlich dem Zufall, der die beiden
in einem entlegenen Zimmer zusammentreibt, dazu kommt die
Zudringlichkeit des erregten Mannes.
Das Problem des Aufstiegs und Falls, des Höheren und Niedrigeren,
des Besseren oder Minderwertigeren, von Mann und Frau ist, war und
wird von bleibendem Interesse sein. Das Motiv ist aus dem Leben
gegriffen; als ich die Geschichte vor einigen Jahren hörte, machte sie
einen tiefen Eindruck auf mich, und sie schien mir als Trauerspiel geeignet; denn ist es schon traurig, einen vom Schicksal begünstigten
Menschen untergehen zu sehen, so ist es noch trauriger, ein ganzes
Geschlecht aussterben zu sehen.
August Strindberg, Vorwort zur Erstausgabe
REGIE
Anna Bergmann
Theater in der Josefstadt
22 PREMIERE
23
15. Oktober 2015
Michael Frayn
Der nackte Wahnsinn
Deutsch von Ursula Lyn
Macht euch keine Sorgen. Betrachtet die Premiere als Generalprobe.
Wir lassen es jetzt einmal durchlaufen und konzentrieren uns auf die
Türen und die Sardinen. Auftritte, Abgänge. Sardinen rein, Sardinen
raus. Das ist Farce. Das ist Theater. Das ist Leben.
Lloyd Dallas
Wie laufen Proben ab? Was passiert während einer Vorstellung hinter
der Bühne? Wie unterscheidet sich eine letzte von einer ersten Vorstellung? Der nackte Wahnsinn begleitet eine Theatertruppe in einem
furiosen Klippklapp dreimal durch den ersten Akt: die Generalprobe,
eine reguläre Vorstellung und die letzte Vorstellung. In jedem neuen
ersten Akt denkt man, das sei die größte anzunehmende Katastrophe,
aber das Ensemble beweist sich und den Zuschauern, dass es immer
noch schlimmer geht: Vierzehn Tage Probenzeit sind für Regisseur
Lloyd Dallas und seine Schauspieler ohnehin schon wenig, um das
Stück „Nackte Tatsachen“ einzustudieren, in dem es auf nichts so sehr
ankommt wie aufs Timing. Wenn aber zur knappen Probenzeit eine vergessliche Hauptdarstellerin, ein liebestoller Regisseur und
seine Affären, Eifersüchteleien im neurotischen Ensemble, ein defektes Bühnenbild und ein Teller Sardinen kommen – dann ist das
Desaster vorprogrammiert.
Eine Farce muss in unmittelbarer Wahrhaftigkeit verankert sein. Verzweiflung darf die Charaktere zwar schlussendlich in die absurdesten
und unmöglichsten Situationen bringen, doch diese Verzweiflung ist
zunächst einmal herbeizuführen. Die Ursache muss in der möglichen
Gefahr einer Verlegenheit liegen, die dem Publikum so vertraut ist, dass es vor lauter Mitgefühl schweißnasse Hände hat.
Michael Frayn
REGIE Folke Braband BÜHNE & KOSTÜME Stephan Dietrich
MIT Ruth Brauer-Kvam, Alma Hasun, Ulli Maier, Eva Mayer,
Michael von Au, Oliver Huether, Martin Niedermair,
Alexander Pschill, Heribert Sasse
Kammerspiele der Josefstadt
24 PREMIERE
25
19. November 2015
Georges Feydeau
Der Gockel
Deutsch von Elfriede Jelinek
Sie wissen ja wie’s so geht! Eines schönen Tages trifft man sich auf
dem Standesamt … man weiß nicht recht wieso … es hat sich halt
so ergeben … Man stellt Ihnen irgendwelche blöden Fragen … Sie
antworten „ja“, einfach so, weil Leute da sind … und wenn dann alle
weg sind, kommt man drauf, dass man verheiratet ist. Und zwar für
immer.
Pontagnac
In Feydeaus Farce gibt es drei Ehepaare; die Vatelins, die Pontagnacs,
die Soldignacs; den Junggesellen Redillon; die freiberufliche Kokotte
Armandine. Die erotischen Verschlingungen zwischen diesen acht
Figuren stellen sich so dar: Monsieur Vatelin hatte vor Jahren ein
Verhältnis mit Maggy Soldignac; das darf nicht ans Licht kommen,
zumal da sie es wieder anzuheizen unternimmt. Lucienne Vatelin
spielt mit dem Gedanken, ihren Mann mit dessen Freund Pontagnac
oder mit dem um sie werbenden Redillon zu betrügen, falls – was sie
fürchtet – ihr Mann sie betrügen sollte. Pontagnac, seiner eigenen
Frau überdrüssig, versucht mit allen Mitteln, die seines Freundes zu
verführen. Clotilde, seine Frau, will ihn mit Redillon betrügen, falls er
sie – mit wem auch immer – je betrügen sollte und sie ihm auf die
Spur kommt. Monsieur Soldignac will mit Hilfe von Vatelin versuchen,
seine Frau Maggy beim Ehebruch zu erwischen. Maggy aber versucht
gerade verzweifelt, eben denjenigen, den ihr Mann sich zu seinem
Vertrauten ausgewählt hat, Vatelin, zu verführen – welcher darauf
gar nicht so scharf ist. Redillon ist schließlich durch ein Verhältnis
mit Armandine so entkräftet, dass er einem Angebot von Lucienne
Vatelin nicht nachkommen kann. So kommt es, als es zu etwas kommen könnte, ordnungsgemäß zu nichts. Und weil Feydeau dafür eine
komische, obendrein schadenfrohe Begründung gefunden hat, wird
die doch eigentlich traurige Tatsache, dass die Eheleute im Käfig der
Regeln eingesperrt bleiben, lachend übersehen.
Ernst Wendt
Ich gehöre nicht zu denen, die in Freuden gebären. Indem ich den
Wahnwitz organisiere, der die Heiterkeit des Publikums entfesseln
wird, fühle ich mich nicht erheitert. Ich bewahre den Ernst, das kalte
Blut des Apothekers, der die Arznei bereitet: ein Gramm Verwicklung,
ein Gramm Pikanterie, ein Gramm Beobachtung. Und ich rühre diese
Elemente so sorgfältig, wie es mir möglich ist, zusammen.
Georges Feydeau
REGIE Josef E. Köpplinger BÜHNE Judith Leikauf UND Karl Fehringer
KOSTÜME Alfred Mayerhofer
MIT Pauline Knof, Alexandra Krismer,
Karoline Kucera, Silvia Meisterle, Susa Meyer, Salka Weber,
Susanna Wiegand, Alexander Absenger, Michael Dangl, Josef Ellers,
Mathias Hanin, Ljubiša Lupo Grujčić, Jan Naujoks, Dominic Oley,
André Pohl, Roman Schmelzer, Alexander Strobele, Siegfried Walther,
Martin Zauner U.A.
Theater in der Josefstadt
26 PREMIERE
27
26. November 2015
Jeder muss er selbst sein. Man kann nicht einfach jemanden kopieren, um etwas zu erreichen. Wenn man kopiert, dann bedeutet das
nur, dass man ohne wirkliches Feeling arbeitet. Und ohne Feeling
kommst du niemals weiter, egal, was du auch machst.
Billie Holiday
Er war drauf und dran mich rauszuschmeißen, doch der Pianist hatte
Mitleid mit mir. Er drückte seine Zigarette aus, sah mich an und sagte:
„Hör mal, Mädchen, kannst du nicht vielleicht singen?“ „Natürlich
kann ich singen“, antwortete ich, „aber für was soll das schon gut
sein?“ Ich hatte mein ganzes Leben lang gesungen und immer so
einen Spaß dabei gehabt, dass ich nie auf den Gedanken gekommen
war, damit Geld zu verdienen. Ich sagte ihm, er solle „Trav’lin’ All Alone“ spielen. Ein Lied, das genau ausdrückte, wie ich mich in
diesem Augenblick fühlte. Irgendwas von dem, was ich sang, musste
auch auf das Publikum übergesprungen sein, denn die Kneipe wurde
plötzlich mucksmäuschenstill. Hätte jemand auch nur eine Nadel
fallen lassen, es hätte sich wie eine Bombe angehört. Als ich zu Ende
gesungen hatte, heulte jeder im Lokal in sein Bier, und ich sammelte
achtunddreißig Dollar vom Boden auf.
Billie Holiday, Lady sings the blues
Eines Tages, als die Miete wieder mal überfällig war, ging ich die
Seventh Avenue runter und fragte in jedem Lokal nach Arbeit. Damals
war das die Straße der Jazzlokale und des Jazz überhaupt. Überall
war etwas los in den Restaurants und den Cafés, den normalen oder
denen, die die ganze Nacht aufhatten.
Billie Holidays Name steht für Jazz. Die Biografie dieser außergewöhnlichen Sängerin scheint eine Erfüllung nahezu aller Klischees
zu sein, denn sie verkörpert schlichtweg die ideale, tragische Heldin:
vom ganz großen Glück bis hin zur absoluten Ausweglosigkeit findet
sich alles in ihr vereint.
URAUFFÜHRUNG
Torsten Fischer und Herbert Schäfer
Blue Moon
Eine Hommage an Billie Holiday
Als ich schließlich bei Pod’s and Jerry’s landete, war ich verzweifelt.
Ich ging rein und verlangte den Chef. Ich sagte ihm, dass ich Tänzerin
wäre, und es hier mal versuchen wollte. Ich kannte damals genau zwei
Schritte: Den normalen und den Wechselschritt. Jerry schickte mich
rüber zu dem Pianisten und ließ mich etwas vortanzen. Es war eine
peinliche Angelegenheit. Ich machte immer und immer wieder meine
zwei Schritte, bis Jerry mich schließlich anbrüllte und sagte, ich solle
aufhören seine Zeit zu vergeuden.
REGIE Torsten Fischer BÜHNE & KOSTÜME Herbert Schäfer UND
Vasilis Triantafillopoulos
MIT Sona MacDonald UND
Nikolaus Okonkwo
Kammerspiele der Josefstadt
28 PREMIERE
29
17. Dezember 2015
Arthur Schnitzler
Anatol Ja, ja, die eigenen Frauen sind doch etwas sehr nettes und vielleicht
noch netter als die Frauen der Andern, was meinen Sie, Sie emeritierter Anatol.
Brief von Hugo von Hofmannsthal an Arthur Schnitzler
Fassung von Peter Turrini und Herbert Föttinger
Ein verfallener, italienisch wirkender Tanzpalast der Belle Epoque, der
an eine glanzvolle Zeit erinnert. Im Hintergrund eine breite Treppe,
die zu den Ausgängen des Saales führt. Im Ballsaal stehen einzelne
Tische mit Stühlen, die alle leer sind. Anatol und Max sitzen an einem
der Tische, Zigaretten rauchend. Abenddämmerung. Anatol. Max.
(will gehen).
Bleib noch ein wenig.
MAX
Ich denke doch, dass ich dich störe?
ANATOL Ich bitte dich, bleibe. Ich habe gar keine Lust, allein zu sein.
MAX
(nach einer Pause) Wie still es hier ist.
ANATOL Erinnerst du dich noch, mein lieber Max,
wie wir das letzte Mal da saßen?
MAX
Das ist schon lange her, glaube ich.
ANATOL Ja.
MAX
ANATOL
Anatol ist jener Name, der mit Signalwirkung über dem Leben und
Schaffen des jungen Arthur Schnitzler steht. Wer ist Anatol? Nun,
der Lebemann schlechthin, der Mann ohne Beruf und ohne jegliche
andere Ambitionen, als sich mit Frauen und seinem eigenen Innenleben auseinanderzusetzen. Mit ausreichend Geld, um keinerlei
Verpflichtungen zu kennen, während verschiedenste Damen durch
sein Leben tanzen. Sie tun es in der Form des Einakters, ein Genre, für
das Schnitzler besonderes Talent hat, in Prägnanz, Witz, Pointe. Sie
alle sind aber nur dazu da, Anatols Seelenleben zu bespiegeln bzw.
ihm Gelegenheit zu geben, endlos über sich selbst zu reflektieren.
Es ist die psychologische Seite der Figur, die Schnitzler interessiert.
Anatol als Typ an sich, nicht als Typ innerhalb der Gesellschaft, ist
Schnitzlers Thema.
Renate Wagner
REGIE Herbert Föttinger BÜHNE Walter Vogelweider
KOSTÜME Alfred Mayerhofer MUSIK Christian Frank
MIT Sandra Cervik, Hilde Dalik, Martina Ebm, Alma Hasun,
Andrea Jonasson, Martina Stilp, Katharina Straßer, Salka Weber,
Josef Ellers, Helmuth Lohner
Theater in der Josefstadt
30 PREMIERE
31
14. Jänner 2016
ÖSTERREICHISCHE ERSTAUFFÜHRUNG
Komödie nach dem gleichnamigen Roman
von Nicolas Barreau
Bühnenfassung: Gunnar Dreßler
Das Lächeln der Frauen
Einer Anekdote nach lagen auf dem Nachttisch des großen Regisseurs Billy Wilder stets Papier und Stift, damit er sich Notizen
machen konnte, sollte ihm im Traum die Idee zu einem neuen Film
kommen. Und wirklich wachte er eines Nachts auf und sah den
herrlichsten Filmplot in allen Einzelheiten vor sich. Er griff zum Stift,
machte sich eine Notiz und schlief im Wissen, den kostbaren Einfall
auf dem Papier in Sicherheit gebracht zu haben, wieder ein. Aber als er den Zettel am nächsten Morgen las, stand da nur: „Boy meets Girl“.
Wahrscheinlich war Wilder enttäuscht. Aber völlig zu Unrecht, denn
es gibt tatsächlich nur wenige Geschichten, die so gut sind wie diese.
Die Frage ist nur, wie erzählt man diese alte Geschichte so, dass sie
uns berührt, als hätten wir sie noch nie zuvor gehört. Und auf diese
Frage gibt Nicolas Barreau in seinem Roman Das Lächeln der Frauen
eine wunderbar verspielte und charmante Antwort.
Aurélie Bredin, Besitzerin des Lokals Aux Temps des Cerises und
„une fille de Paris“ bis in die brünetten Haarspitzen, liest einen Roman mit dem Titel Das Lächeln der Frauen und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Rätselhafterweise scheint es eine Verbindung
zwischen ihrem eigenen Leben und der Geschichte zu geben. Das
Aux Temps des Cerises kommt darin vor und die Beschreibung der
Hauptfigur trifft bis ins Detail auf Aurélie zu. Selbst ihr grünes Lieblingskleid findet darin Würdigung! Um das Rätsel zu lösen, beschließt
sie, den Autor zu einem Abendessen in ihr Lokal einzuladen. Dieser
heißt Robert Miller, ist wahnsinnig erfolgreich, dem Umschlagsfoto
nach zu urteilen extrem gut aussehend und lebt, da er von seiner einzigen Liebe verlassen wurde, zurückgezogen und mit gebrochenem
Herzen in einem englischen Cottage. Doch an diesen mysteriösen
Robert Miller ist kein Rankommen. Aurélies Brief bleibt unbeantwortet, und als sie schließlich persönlich im Verlag aufkreuzt, trifft sie nur
auf Millers Lektor, einen Mann namens André Chabanais. Dieser ist
weder erfolgreich, noch extrem gut aussehend, es umweht ihn auch
nicht die bittersüße Aura eines gebrochenen Herzens wie Nebel ein
einsames Cottage an einem trüben englischen Herbsttag; vielmehr
ist er ein arroganter Verlagsheini, der zwischen ihr und einem romantischen „Diner“ mit Robert Miller steht – so Aurélies Meinung.
REGIE Fabian Alder BÜHNE & KOSTÜME Nikolaus Frinke
MIT Ruth Brauer-Kvam UND Alexander Pschill
Kammerspiele der Josefstadt
32 PREMIERE
33
21. Jänner 2016
URAUFFÜHRUNG
Thomas Arzt
Totes Gebirge
Es ist prächtig. Eine einmalige Einsamkeit. Fast eine Felswüste.
Theresia Mölbing
Die Alpen sind ganz in meiner Nähe. Ich bin 30 Autominuten entfernt
von ihnen aufgewachsen, im südlichen Oberösterreich. An klaren Wintertagen sieht man den Großen Priel von der Ferne glänzen, die größte
Erhebung in der Gegend. Im Sommer ragt der nackte Felsen der Spitzmauer hervor. Oben, auf 2000 Metern, erstreckt sich eine Hochebene.
Das Tote Gebirge. Tot nennt man es deshalb, weil hier nichts wächst.
Wenn es einen Ort der Einsamkeit in Oberösterreich gibt, dann ist es
für mich diese Felswüste. Zwei Tage dauert es, um das Tote Gebirge zu
durchqueren. Dabei hat man viel Zeit. Zum Durchatmen. Zum Nachdenken. Zum Reden. Und wer in Begleitung unterwegs ist, redet viel.
Das kann mitunter in bösem Streit enden. Mein Theaterstück erzählt
von so einem Streit. Raimund und Josefine sind Geschwister. Der eine
ist Lehrer geworden, die andere in der Privatwirtschaft gelandet. Früher
haben sie gemeinsam Wanderungen unternommen, nur irgendwann
gab es einen Bruch. Als sich die Geschwister nach Jahren der Funkstille
wiedersehen, liegt Raimund in einem Spitalsbett in der Psychiatrie. Was
ist passiert? Josefine erkennt den Bruder nicht. Fremd ist er geworden.
Und innerlich versteinert. Raimund hätte sich aus Angst, sich das Leben
zu nehmen, zu Weihnachten selbst eingeliefert, berichtet die leitende
Ärztin Doktor Mölbing. Zuvor scheint er noch kurzerhand die Möbel in
seiner Wohnung zerschlagen zu haben – mit jener Spitzhacke, die er
früher immer fürs Bergsteigen bei sich trug. Die Verwundung, an der
Raimund leidet, wurzelt demnach in der Vergangenheit. Es beginnt eine
Spurensuche, die alte Wunden zum Vorschein bringt, und die Gräben
zwischen zwei Menschen zeigt, die unterschiedliche Wege einschlugen. Während Josefine ihre Karriere meisterte, hat Raimund in seinem
Beruf versagt. Im Selbstzweifel wurde er starrsinnig und aggressiv. In
der Psychiatrie steigert sich sein inneres Unbehagen zur regelrechten
Verweigerung. Dagegen kann auch der gutmütige Pfleger Anton nichts
ausrichten, der sich liebevoll um die Patienten kümmert und für Silvester
ein Puppenspiel vorbereitet. Er will Aufmunterung und Besserung erreichen, muss aber erkennen, dass Zeit und Geld für eine gute Versorgung
fehlen. So verfinstert sich der Himmel zu Jahresende und bald wird der
Weltuntergang heraufbeschworen. „Wir alle sind nekrotisch!“, ruft der
Drogen-Junkie Nepomuk durch die einsamen Gänge und sehnt sich
nach dem Kometen. Er ringt ums Überleben, seine Zellen aber verfallen.
„Kommt vom Rotwein!“ Nepomuk weiß, was er falsch gemacht hat.
Jeder ist für sich selbst verantwortlich, besonders in neoliberalen Zeiten.
Man ahnt derweil auch, dass er kein Einzelfall ist. „Da ist ein Riss im System“, raunzt Emanuel, der arbeitslose Sozialarbeiter. Er hat das Vertrauen in die Politik verloren, fühlt sich fallengelassen und vor einem Abgrund
stehend – kurz vorm Absprung. Was in dieser Psychiatrie am Rande von
Wien also auf dem Spiel steht, ist letztlich nicht das Individuum. Es geht
um eine erkrankte Gesellschaft – perspektivenlos gestrandet zwischen
ökonomischem Dauerstress und politischem Stillstand. Die Seele ist hier
schon lang kein weites Land mehr. Sie ist ein Totes Gebirge.
Thomas Arzt
REGIE Stephanie Mohr BÜHNE Miriam Busch KOSTÜME Nini von Selzam
MIT Maria Köstlinger, Susa Meyer, Ulrich Reinthaller, Peter Scholz U.A.
Theater in der Josefstadt
34 PREMIERE
35
11. Februar 2016
Florian Zeller
Vater
Aus dem Französischen von Annette und Paul Bäcker
Ich habe bemerkt, dass irgendetwas Seltsames passiert … Als hätte
ich kleine Löcher. Im Gedächtnis. Fast nichts. Kriegt keiner mit. Winzig klein. Mit bloßem Auge nicht zu sehen. Aber ich, ich spüre es.
André
Der 1979 in Paris geborene Romancier und Dramatiker Florian Zeller
ist einer der begabtesten zeitgenössischen Autoren Frankreichs.
Bereits 2004 wurde er mit dem „Prix Interallié“, dem wichtigsten
Literaturpreis Frankreichs, ausgezeichnet. Zellers Stück Vater wurde
2012 im Pariser Théâtre Hébertot mit großem Erfolg uraufgeführt
und im Juni als das beste Stück 2014 mit dem Theaterpreis „Molière“
ausgezeichnet.
REGIE Alexandra Liedtke
MIT Erwin Steinhauer UND
Gerti Drassl, Therese Lohner, Eva Mayer,
Oliver Huether, Martin Niedermair
Kammerspiele der Josefstadt
Wie erzählt man von Alzheimer? Der junge französische Autor Florian
Zeller hat für sein vielfach ausgezeichnetes Stück Vater einen ungewöhnlichen Zugang gewählt. Er zeigt die Krankheit nicht aus der Sicht
der Umgebung, sondern aus der des Erkrankten: André merkt, wie
sich etwas verändert. Dinge verschwinden, er vergisst, fühlt sich
bedroht, verfolgt und zunehmend hilflos. Vor seiner Tochter Anne
versucht er verzweifelt den Eindruck von Normalität aufrecht zu
erhalten, aber es gelingt ihm immer weniger. Lebt er zu Anfang noch
allein in seiner Wohnung und ist unabhängig, muss ihm Anne bald
Pflegehilfen organisieren, mit denen sich der stolze Mann jedes Mal
zerstreitet. Seine Tochter möchte mit ihrem Lebenspartner nach
London gehen, dieser Plan scheint angesichts der Situation aber
undurchführbar.
In einem theatralen Vexierspiel erzählt das Stück von der Suche
Andrés nach sich selbst, von dem Verlöschen einer Welt und dem
Entstehen einer neuen und balanciert dabei behutsam zwischen
Tragik und Komik.
36 PREMIERE
37
25. Februar 2016
URAUFFÜHRUNG DER BÜHNENFASSUNG
VON OLIVER REESE
Thomas Bernhard
Auslöschung
Mein Bericht ist nichts anderes als eine Auslöschung, hatte ich zu
Gambetti gesagt. Mein Bericht löscht Wolfsegg ganz einfach aus.
Wir tragen alle ein Wolfsegg mit uns herum und haben den Willen, es
auszulöschen zu unserer Errettung, es, indem wir es aufschreiben
wollen, vernichten wollen, auslöschen. Aber wir haben die meiste Zeit
nicht die Kraft für eine solche Auslöschung. Aber möglicherweise ist
jetzt der Zeitpunkt da.
Franz-Josef Murau
Der Österreicher Franz-Josef Murau lebt in Rom, wo er seinen Schüler
Gambetti in deutschsprachiger Literatur und Philosophie unterrichtet. Eines Mittags erhält er ein Telegramm seiner beiden Schwestern,
die ihm den Unfalltod der Eltern und seines Bruder mitteilen. Dies
stürzt ihn in Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend auf dem Familiensitz Schloss Wolfsegg am Hausruck in Oberösterreich. Wegen
der nationalsozialistischen Vergangenheit seiner Familie sah er sich
dazu gezwungen, ins Ausland und schließlich nach Rom zu flüchten
– unterstützt wurde er dabei von seinem freigeistigen Onkel Georg,
seinem einzigen Vertrauten in der Familie.
Anlässlich des Todes seiner Eltern und seines Bruders kehrt er nun
zurück nach Wolfsegg, hilft seinen Schwestern bei der Vorbereitung
der Beerdigung und empfängt die Trauergäste.
Auslöschung. Ein Zerfall (1986) ist in der literarischen Kritik nicht nur
einmal als „Summe“ des Werks von Thomas Bernhard bezeichnet
worden. Und obwohl noch nicht abzusehen war, dass Auslöschung
der letzte veröffentlichte Roman bleiben würde, tauchte gleich nach
seinem Erscheinen die Vorstellung auf, dieses „Opus magnum“ stelle
eine Zusammenfassung des formalen und thematischen Spektrums
von Bernhards bisherigem Prosa-Schaffen dar.
Hans Höller
REGIE Oliver Reese BÜHNE Hansjörg Hartung KOSTÜME Elina Schnizler
MUSIK Jörg Gollasch
MIT Christian Nickel, Udo Samel,
Martin Zauner U.A.
Theater in der Josefstadt
38 PREMIERE
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17. März 2016
ÖSTERREICHISCHE ERSTAUFFÜHRUNG
Vicki Baum
Menschen im Hotel
Bühnenbearbeitung von Anna Bergmann
Man muss den Mut haben, zu leben – Auf das Leben, meine Herrschaften! Jedes Glas auf das herrliche, gefährliche, starke, kurze, kurze Leben – auf den Mut, der dazu gehört, es auszuhalten – Nicht auf ein langes
Leben kommt es an, sondern, dass man es ganz genau spürt, dass man
es ganz nimmt und austrinkt – wie ich – dieses Glas – das Leben.
Kringelein
Ein Berliner Luxushotel als Ort schicksalhafter Begegnungen. Eine von
einer Filmrolle träumende Sekretärin, eine alternde Primaballerina, ein todkranker Angestellter, ein kleiner Gauner, ein vom Morphium
abhängiger Arzt und ein vor dem Bankrott seiner Firma stehender Generaldirektor suchen das kleine Glück, ohne es jemals zu finden. Vicki Baum schildert in ihrem Erfolgsroman Menschen im Hotel ein
schillerndes Kaleidoskop von Figuren im Umbruch der „Goldenen
Zwanziger“, und ein Leben in der Großstadt, das zwar schnell und aufregend, aber auch durch Anonymität gekennzeichnet ist. Das Stück zur
Zeit der großen Weltwirtschaftskrise hat nichts an Aktualität verloren.
Man hat Frau Baum Unterhaltungsschriftstellerin genannt, ohne ihr
damit gerecht zu werden. Unterhaltend zu sein, ist kein Fehler, und Vicki
Baum weiß so viel von der Welt, sie kennt so gut die Menschen, sie begreift so genau und so warmherzig ihre Schicksale und die Beziehungen, die sie miteinander knüpfen, dass jede ihrer Arbeiten genug Wahrheit,
genug schönes, belustigendes, trauriges, erregendes Leben enthält,
um mehr zu sein als nur unterhaltend. Als sie am berühmtesten ihrer
Romane, an der Geschichte von den Menschen im Hotel, schrieb, diente
sie wochenlang in einem großen Berliner Hotel als Stubenmädchen.
Das Leben der Angestellten hinter den Kulissen der Marmortreppen und
Luxusappartements wollte sie aus eigener Anschauung kennenlernen,
ehe sie uns davon erzählte. Der Erfolg ihrer Bücher mag zu Teilen darauf
beruhen, dass jeder Leser, jede Studentin, jeder Arzt, jeder Turnlehrer,
jeder Bankier, jedes Ladenmädchen spürt: so ist es, genau so sieht es
aus, mein Leben, dies ist sein getreuer Spiegel, in ihm sind alle meine Gedanken und Gefühle, meine ganze innere und äußere Existenz viel besser
und klarer zu erkennen als in der Wirklichkeit, die mich verwirrt.
Erika und Klaus Mann
Die gebürtige Österreicherin Vicki Baum, einziges Kind einer gutbürgerlichen jüdischen Familie, war eine begnadete Harfenistin, bevor sie sich
der Schriftstellerei zuwandte. Zu ihren bekanntesten Romanen zählen
Menschen im Hotel (1929) und Hotel Shanghai (1939). Baum erkannte
früh die Gefahr, die vom Nationalsozialismus ausging, und übersiedelte
in die USA. Sie arbeitete als Drehbuchautorin für die Filmstudios in Hollywood, darunter Paramount Pictures. Ihr Roman Menschen im
Hotel wurde mehrfach verfilmt – 1932 unter dem Titel Grand Hotel mit
Greta Garbo in der Rolle der Primaballerina.
Cesare Lievi
MIT Sona MacDonald, Silvia Meisterle, Marianne Nentwich, Raphael von Bargen, Heribert Sasse, Alexander Strobele, Alexander Waechter, Siegfried Walther U.A.
REGIE
Kammerspiele der Josefstadt
40 PREMIERE
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14. April 2016
Lillian Hellman
Die kleinen Füchse
Deutsch von Bernd Samland
Ich war einsam, als ich jung war. Nicht in dem Sinne, wie man es
gewöhnlich meint. Einsam, weil mir alles fehlte, wonach ich mich
sehnte, ohne es zu bekommen. Alle in diesem Hause waren immer so
beschäftigt, und es gab keinen Platz für meine Wünsche.
Regina
Der Hubbard-Clan präsentiert sich als das perfekte Abbild einer neureichen Familie, die es vor allem durch betrügerische Geschäfte und
Ausbeutung von Arbeitern zu großem Reichtum gebracht hat. Alle
drei Geschwister sind besessen von der Gier nach Geld: Während Ben
und Oscar nach der damit verbundenen Macht streben, will Regina
endlich ein finanziell unabhängiges Leben führen. Als ein perfider
Geschäftsplan der Geschwister scheitert, beginnt ein gnadenloser
Kampf gegeneinander.
Ich denke, dieses Stück hat eine Moral, weil meiner Meinung nach
jedes gut geschriebene Werk mit einer gewissen Dosis Moral versehen ist: Und ich behaupte, dass meine Dramen gut geschrieben sind.
Natürlich lässt sich darüber streiten. Für mich lag das Interessante an
Die kleinen Füchse sowohl im Entwurf einer dramatischen Entwicklung als auch in der Darstellung einer Familie, die gerade dabei ist,
jene Taten zu vollbringen, die ihr entweder Reichtum oder Misserfolg,
Ruhm oder Schande einbringen würden. Gegen Ende des Stückes
sind die Hubbards auf dem Weg zum Erfolg, doch wie sich das Leben
der einzelnen Familienmitglieder in der Zukunft gestalten könnte,
überlasse ich der Fantasie des Zuschauers. Ich wollte weder misan­
thropisch noch zynisch, lediglich wahrhaftig und realistisch sein.
Lillian Hellman in einem Interview, 1939
Mit dem Stück Die kleinen Füchse (1939) wurde die Amerikanerin
Lillian Hellman zu einer der erfolgreichsten Theater- und Drehbuchautorinnen der 40er Jahre. Fast ein Jahr lang wurde ihr Drama am
Broadway gespielt, um schließlich zwei Jahre später – mit Bette
Davis in der Rolle der Regina – verfilmt zu werden. Die Kinoadaption
des spannungsgeladenen Familienzwistes erhielt insgesamt neun
Oscarnominierungen.
Torsten Fischer BÜHNE Herbert Schäfer KOSTÜME Vasilis
Triantafillopoulos
MIT Sandra Cervik, Alma Hasun, Martina Stilp,
REGIE
Salka Weber, Herbert Föttinger, André Pohl, Roman Schmelzer,
Peter Scholz, Matthias Franz Stein U.A.
Theater in der Josefstadt
DIE JOSEFSTADT
ERSUCHT:
VERGESSEN
SIE IHRE
WEHWEHCHEN.
WIR BIETEN
DEN GROSSEN
SCHMERZ.
44 WIEDERAUFNAHME
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25. September 2015
Muster dieses gutbürgerlichen Paares. Wie bei einem Pingpongspiel
fliegt der Ball hin und her und meistens landet er doch im Netz. Daneben steht der teddybärartige Eheberater, der versucht, die beiden
über Rollentausch und Partnerübungen aus der Reserve zu locken.
Dem Premierenpublikum in den Kammerspielen kommen die auf
der Bühne geäußerten Dialoge ziemlich bekannt vor, wenn man die
Reaktionen und Lacher richtig deutet.
URAUFFÜHRUNG
Daniel Glattauer
Die Wunderübung
Drei Schauspieler brillieren!
OÖ NACHRICHTEN
Großartig, wie genau hier gearbeitet wurde, wie Schir ständig in der
Sakkotasche nach Argumenten sucht, wie Szyszkowitz als Abwehrhaltung ihre langen Beine verknotet, wie Tarrach als Therapeut den Bleistift als Taktstock verwendet. Fazit: Eine routinierte Komödie
mit erwartbaren Wendungen, geadelt von ausgezeichneten Darstellern.
KURIER
Die Wunderübung dürfte zum Kassenhit werden. Glattauer beweist
darin einmal mehr, dass er eingängige Geschichten in pointierte Dialoge zu kleiden vermag; Regisseur Michael Kreihsl setzt den Geschlechterkampf als unterhaltsames Kammerspiel um. Das hochkarätig besetzte, aus Film- und TV-Produktionen bekannte drei- köpfige Ensemble, weiß Glattauers Stückvorgabe ideal zu nützen.
WIENER ZEITUNG
Großer Jubel um Daniel Glattauers Komödie. Die Eheleute Dorek kennen einander in- und auswendig. Sie können sich gegenseitig in den
Magen sehen, und das schafft Probleme. Sie scharfzüngig wie eine
Rasierklinge, er mit der Sensibilität eines Kohlenkübels gesegnet.
Die Spielweise der beiden bedient hervorragend die vorgefertigten
KLEINE ZEITUNG
REGIE Michael Kreihsl BÜHNE Conrad Reinhardt KOSTÜME Erika Navas
MIT Aglaia Szyszkowitz, Bernhard Schir UND Jürgen Tarrach
Kammerspiele der Josefstadt
46 WIEDERAUFNAHME
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12. September 2015
Bühne verdrängt – die von der Decke hängenden Boxsäcke lassen
schließlich Leichensäcke oder die in einem zum Schluss eingeflochtenen Monolog erwähnten ausgehöhlten Körper der Lageropfer
assoziieren.
URAUFFÜHRUNG
Felix Mitterer
Der Boxer
Frei nach dem Schicksal des Sinto-Boxers Johann „Rukeli“ Trollmann
NACHTKRITIK.DE
REGIE Stephanie Mohr BÜHNE Florian Parbs KOSTÜME Nicole von
Graevenitz MUSIK Stefan Lasko BOX-COACH Ernst Dörr
Hilde Dalik, Elfriede Schüsseleder, Raphael von Bargen,
Gregor Bloéb, Ljubiša Lupo Grujčić, Michael König,
Martin Niedermair, Dominic Oley, Peter Scholz, Matthias Franz Stein
MIT
Der Boxer ist ein Stück, das zeigt, wozu Menschen in gewissen
Situationen fähig sind. Es reißt allen kulturellen Errungenschaften
die Maske vom Gesicht und – das sollte im Vordergrund diskutiert
werden – es verleiht stellvertretend mit dieser Familiengeschichte
allen Sinti und Roma ein Gesicht, die in der Nazidiktatur ihr Leben lassen mussten. Ein schwarzes Kapitel Menschheitsgeschichte, das bis
heute noch viel zu wenig aufgearbeitet wurde. Brutal. Hart. Großartig.
Das ist die Kurzdefinition dieser Inszenierung. Wer immer kann, soll
sie sich nicht entgehen lassen.
EUROPEAN CULTURAL NEWS
Punktesieg für Mitterer-Uraufführung in der Josefstadt.
Dem Jägerstätter-Team gelingt mit neuem Zeitgeschichtsdrama
erfolgreiche Titelverteidigung – Gregor Bloéb verausgabt sich als
Sinto-Boxer „Rukeli“ Trollmann.
APA
Der Boxer gerät in der Inszenierung Stephanie Mohrs zum großen
Schauspielertheater, verlässt sich jedoch nicht einzig auf sein starkes
Ensemble, sondern schafft auch immer wieder eindrückliche Theaterbilder, die besonders durch Auslassung Schrecken verbreiten: Eine
langsame, aber stetige Spirale der Gewalt und Verfolgung, die jeden
Witz, jede Lebensfreude zeitlupenartig (aber konsequent) von der
Theater in der Josefstadt
48 WIEDERAUFNAHME
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5. September 2015
URAUFFÜHRUNG
Aus den Schriften von Franz Kafka
Kafka
Ein Projekt von Elmar Goerden
grundlegenden Pfeiler der Textauswahl. Einem verletzlichen, selbstzweifelnden, aber auch ironischen und manchmal sehr komischen
Kafka geht das Projekt von Elmar Goerden auf die Spur – abseits der
bekannten Werke des großen Schriftstellers.
REGIE Elmar Goerden BÜHNE
KOSTÜME Lydia Kirchleitner
Ulf Stengl UND Silvia Merlo
MIT Maria Köstlinger,
Alexander Absenger, Peter Kremer, André Pohl, Toni Slama
Theater in der Josefstadt
Jetzt werde ich Ihnen eine Bitte vortragen, die wahrhaftig wahnsinnig
aussieht. Es ist aber auch schon die stärkste Probe, auf die man den
gütigsten Menschen stellen kann. Also ich bitte: Schreiben Sie mir
nur einmal in der Woche und so, dass ich Ihren Brief Sonntag bekomme. Ich ertrage nämlich Ihre täglichen Briefe nicht, ich bin nicht
imstande, sie zu ertragen. Ich antworte z.B. auf Ihren Brief und liege
dann scheinbar still im Bett, aber ein Herzklopfen geht mir durch den
Leib und weiß von nichts als von Ihnen. Wie ich DIR angehöre, es gibt
wirklich keine andere Möglichkeit es auszudrücken und die ist zu
schwach. Aber eben deshalb will ich nicht wissen, wie Du angezogen
bist, denn es wirft mich durcheinander, dass ich nicht leben kann.
Brief von Franz Kafka an Felice Bauer vom 11.11.1912
Der Regisseur Elmar Goerden konzentriert sich in seinem Projekt
auf die zu Lebzeiten Kafkas unveröffentlichten Texte. Briefe an die
Verlobte Felice Bauer, die zwischen enormer Sehnsucht und gleichzeitigem Wunsch nach räumlicher Distanz schwanken, bilden ebenso
wie Tagebucheintragungen und abgebrochene Prosa, in denen sich
die Zweifel Kafkas an seiner schriftstellerischen Arbeit spiegeln, einen
50 WIEDERAUFNAHME
51
7. September 2015
schön wird eine Hässliche selten gespielt. Lohner ist fantastisch im Minimalismus.
Thomas Bernhard
Am Ziel
Ein hintergründig-vielschichtiges Kammerspiel in einer präzis- sensiblen Meisterinszenierung von Cesare Lievi mit Andrea Jonasson
als Protagonistin.
WIENER ZEITUNG
Andrea Jonasson brilliert in Cesare Lievis Inszenierung. Therese
Lohner spielt die Tochter fantastisch. Der ewige Monolog einer bösen
alten Frau – da besteht doch die Gefahr, dass die Zuseher bald abschalten, so wie gescholtene Kinder oder gequälte Ehepartner? Das
geht hier aber nur selten. Cesare Lievi hat zwar an sich zurückhaltend, aber sehr musikalisch inszeniert und sein Star behandelt den
Text virtuos. Wenn Andrea Jonasson „Gusswerk“ sagt, dann schwingt
darin all die Erotik des Geldes und der Macht mit, die in dieser Rolle
reichlich vorhanden ist. Für kurze Zeit ist all das Niedrige und Gemeine vergessen; das „Gusswerk“ zumindest, das sich dieser Drachen
durch ihren Mann erheiratet hatte, gab ihrem Leben Sinn. Man kann
dieses Wort sogar als Aphrodisiakum gebrauchen. Jonasson spielt
eine furchtbare, Furcht einflößende Frau mit Pathos, Grandezza und
Komik. Sie lässt nichts aus, verhöhnt neben der angeblich hässlichen
Tochter en passant auch das Publikum. Lohner ist in ihrer meist
stummen Unterwerfung kongenial. Konzentriert serviert sie Tee und
Cognac, räumt systematisch die Schränke leer und die Koffer voll.
Wenn die Rede auf den Dramatiker kommt, der sie zum Haus am
Meer begleiten soll, glaubt man beinahe, so etwas wie ein Gefühl der Erwartung in ihrem Gesicht zu erkennen, aber die Mimik ist so
sparsam, dass dieser Eindruck auch Einbildung sein könnte. So
DIE PRESSE
Wie Therese Lohner jede auch noch so zarte Berührung ihrer Mutter,
jedes noch so kleine Lob und jede noch so winzige Zuneigung begierig in ihr Innerstes aufsaugt, ist sehenswert. Wie sie duckmäuserisch
Rügen erträgt, aber auch in gewissen Situationen mit einer immensen Verachtung auf Jonasson blickt, hat einfach Klasse. Fragil und
komödiantisch zugleich gibt Andrea Jonasson Charakterzüge frei, die
man der Figur zuvor nicht zugetraut hätte. Vom Alkohol beflügelt, ruft
sie die Jungen auf, sich doch gegen die Alten, gegen das Establishment aufzulehnen und wird damit erst richtig zu jener intellektuellen
Größe, die vom Schriftsteller angebetet und deren Kritik unwiderlegbar wird. Das ist großartiges Theater und großartige Literatur.
EUROPEAN CULTURAL NEWS
REGIE Cesare Lievi BÜHNENBILD Maurizio Balò KOSTÜME Birgit
MIT Martina Ebm, Andrea Jonasson, Therese Lohner UND
Hutter
Christian Nickel
Theater in der Josefstadt
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53
14. September 2015
ÖSTERREICHISCHE ERSTAUFFÜHRUNG
Jim Cartwright
Aufstieg und Fall von Little Voice
Deutsch von Ursula Grützmacher-Tabori
Mit seinem Stück Aufstieg und Fall von Little Voice gelang dem
englischen Dramatiker Jim Cartwright eine berührende musikalische
Tragikomödie über die Sehnsüchte und Träume der „kleinen Leute“
und die Magie der Musik. Das Stück wurde mit dem Laurence Olivier
Award for Best Comedy und dem Evening Standard Award for Best
Comedy ausgezeichnet.
REGIE Folke Braband BÜHNE & KOSTÜME Stephan Dietrich
MIT Sona MacDonald, Eva Mayer, Susanna Wiegand,
Michael von Au, Heribert Sasse, Matthias Franz Stein
Ich singe mit diesen Stimmen. Es kommt einfach raus aus mir. Nur für mich. Zum Trost.
Little Voice
„Little Voice“ wird Laura von ihrer Mutter gerufen, und tatsächlich
spricht das introvertierte Mädchen wenig. Zuflucht vor ihrer lauten
und vulgären Mutter findet Little Voice in ihrer eigenen kleinen Welt.
In ihrem Zimmer hortet sie die Schallplattensammlung ihres verstorbenen Vaters und findet Trost beim Hören ihrer Lieblingslieder.
Dabei entwickelt sie eine seltene Gabe: Sie kann die Stimmen von
Schallplatten-Stars perfekt imitieren. Dieses Talent bleibt dem neuen
Freund der Mutter, dem dubiosen Agenten Ray, nicht lange verborgen. Sofort entschließt er sich, Profit daraus zu schlagen. Bedrängt
von Ray und ihrer Mutter, lässt sich Little Voice zu einem Auftritt in
einem Club überreden. Aus dem verängstigten Mädchen wird für
einen Augenblick eine atemberaubende Diva.
Kammerspiele der Josefstadt
54 WIEDERAUFNAHME
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12. September 2015
Bob Larbey
Schon wieder Sonntag
Deutsch von Ursula Lyn
Die Panzer werden bald anrollen. Jetzt sind sie in der Küche, werden
geladen für die erste Offensive des Tages. Treibstoff an Bord – Tee,
Kaffee, Orangensaft. Munition an Bord – Porridge, Cornflakes, Eier,
Schinken, Toast. Die Besatzung steht bereit, geschniegelt und gebügelt. Dann ein Signal vom Divisionskommandeur, Mrs. Simmons,
und sie rumpeln hinaus in die Korridore, bahnen sich mit Geklirr und
Geklapper ihren Weg durch die morgendliche Stille. Es gibt kaum Widerstand. Hier und da ein erboster Schrei: „Ich will kein Frühstück!“
Völlig nutzlos – das Frühstück wird auf jeden Fall hingestellt. Letzten
Sommer haben wir ein Fluchtkomitee gegründet, Aylott und ich. Die Idee war, in der Küche eine riesige Porridgeexplosion zu verursachen, so dass wir uns beide, als Nonnen verkleidet, in die Schweiz
absetzen könnten.
Cooper
Cooper und sein Freund Aylott leben im Altersheim. Während Cooper
seiner körperlichen Hinfälligkeit mit sarkastischem Witz begegnet,
beobachtet der sensible Aylott die unterschiedlichen Erscheinungen
des Alters mit ängstlichem Staunen. Man vertreibt sich die Zeit mit
Schachpartien, kleinen Flirts mit der hübschen Krankenschwester
Wilson und Streitgesprächen mit der resoluten Reinigungskraft. Jeden ersten Sonntag im Monat erscheint Coopers Tochter Julia mit ihrem Ehemann zum pflichtgemäßen Höflichkeitsbesuch. Alles scheint wie immer und doch verändert sich etwas.
Seit seiner Uraufführung im Jahre 1985 hat Schon wieder Sonntag
bereits 40 Neuinszenierungen erlebt. Im Theater in der Josefstadt
feierte das Stück seine Premiere 1995 mit Helmuth Lohner in der
­Rolle des Cooper. Anlässlich seines 85. Geburtstags schlüpft nun Otto
Schenk in den Kammerspielen der Josefstadt in diese Rolle, während sein langjähriger Weggefährte Helmuth Lohner ans Regiepult wechselt.
REGIE Helmuth Lohner BÜHNE & KOSTÜME Amra Bergman-Buchbinder
MIT Hilde Dalik / Alma Hasun, Alexandra Krismer,
Susanna Wiegand, Oliver Huether, Otto Schenk, Harald Serafin
Kammerspiele der Josefstadt
DIE JOSEFSTADT
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DER GLAUBE
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gewährt Einblicke in die Abläufe auf der Bühne und in die Entstehung
einer Theaterproduktion. Die SchülerInnen besichtigen die Künstlergarderoben und sehen beim Bühnenumbau zu. Im Anschluss steht
eine Vorstellung im Theater in der Josefstadt auf dem Programm. Für
Schülergruppen € 13,- pro Karte. Anmeldung bei Katharina Straßer,
Tel. +43 1 42700-359.
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Kostümwerkstätten, verkleiden sich, basteln mit KünstlerInnen des
Zoom-Kindermuseums – während die Eltern die Nachmittagsvor­
stellung genießen können.
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59
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IN DER JOSEFSTADT“
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der Josefstadt und die Kammerspiele der Josefstadt, am Herzen liegt.
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die Josefstadt hat einen Freundeskreis
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Auslöschung
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Der Boxer
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Der nackte Wahnsinn
Gleichbleibender Sitzplatz.
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Der nackte Wahnsinn
Blue Moon
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Menschen im Hotel
Stadtkomödie
La Cage aux Folles
Das Lächeln der Frauen
Menschen im Hotel
Vater
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75
16
Ermäßigung Vorstellungen
Theater in der Josefstadt
Termine-Abo Freitag Abend
Termine-Abo Samstag Abend
Stücke-Abo (Klassiker, Schnupperabo, 93)
Geschenk-Abo
ca. 23 %
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265,-
III
249,-
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216,-
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200,-
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161,-
152,-
132,-
122,-
109,-
86,-
53,-
47,-
27,-
ca. 15 %
3
144,-
126,-
119,-
103,-
96,-
86,-
68,-
42,-
37,-
ca. 22 %
6
I
263,-
II
231,-
III
189,-
IV
156,-
V
123,-
VI
76,-
VII
156,-
VIII
96,-
IX
84,-
X
48,34,-
ca. 18 %
4
184,-
161,-
132,-
109,-
86,-
53,-
ca. 30 %
4
158,-
138,-
113,-
94,-
74,-
46,-
ca. 18 %
4
184,-
161,-
132,-
109,-
86,-
53,-
ca. 15 %
3
144,-
126,-
103,-
86,-
68,-
42,-
ca. 25 %
6J+2K
I
336,-
II
294,-
III
276,-
IV
240,-
V
222,-
VI
198,-
Theater in der Josefstadt (J) und
Kammerspiele der Josefstadt (K)
Termine-Abo Sonntag bis Freitag Abend
Termine-Abo Sonntag Nachmittag
Termine-Abo Sonntag Nachmittag
Termine-Abo Montag 18 Uhr
Wahl-Abo
Wahl-Abo
Jugend-Wahl-Abo
Jugend-Wahl-Abo
I
302,-
ca. 18 %
Kammerspiele der Josefstadt
Termine-Abo Freitag Abend
Termine-Abo Abend
Termine-Abo Samstag, Sonntag Nachmittag
Stücke-Abo (Komödianten, Stadtkomödie, 97)
Geschenk-Abo (I und II)
Preiskategorien ca. 33 %
4J+2K
227,-
199,-
187,-
163,-
151,-
135,-
107,-
66,-
58,-
ca. 33 %
4J+3K
264,-
231,-
217,-
189,-
175,-
156,-
123,-
76,-
67,-
ca. 30 %
4J+3K
276,-
241,-
227,-
197,-
182,-
163,-
129,-
80,-
70,-
ca. 18 %
8
367,-
321,-
282,-
239,-
206,-
160,-
111,-
ca. 20 %
10
446,-
390,-
342,-
290,-
250,-
194,-
134,-
ca. 45 %
8
248,-
217,-
191,-
162,-
140,-
109,-
76,-
ca. 45 %
4
125,-
110,-
96,-
82,-
71,-
56,-
39,-
Euro-Preise inklusive Abonnemententgelt (€ 6,- bzw. € 4,-)
76 Parkplätze für unsere BesucherInnen
Günstig Parken beim Theater in der Josefstadt
APCOA-Tiefgarage Tigergasse, 1080, Tigergasse 18-20
Parkgebühr pro Vorstellung € 4,50 von 17.00 Uhr bis 7.00 Uhr
bzw. für Nachmittagsvorstellungen von 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr
BOE-Garage Rathausplatz, 1010, Universitätsring
Parkgebühr pro Vorstellung € 5,- von 17.00 Uhr bis 7.00 Uhr
bzw. für Nachmittagsvorstellungen von 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr
ASTORIA-Garage 1080, Trautsongasse 4
Parkgebühr pro Vorstellung € 6,- für maximal vier Stunden,
auch bei Matineén und Nachmittagsvorstellungen
Günstig Parken bei den Kammerspielen
BOE-Garage 1010, Schwedenplatz
Parkgebühr pro Vorstellung € 5.- von 17.00 Uhr bis 7.00 Uhr
bzw. für Nachmittagsvorstellungen von 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Gutzeitkarten sind an unseren Theaterkassen erhältlich.
77
WIR
BERATEN
SIE GERNE!
Abonnementbüro
Information
Abo:
Wahl-Abo:
+43 1 42700-301
+43 1 42700-302
Fax:
+43 1 42700-333
E-Mail:
[email protected]
Josefstädter Straße 24, 1080 Wien
Öffnungszeiten (an Werktagen)
Mo bis Do von 10.00 bis 18.00 Uhr, Fr von 10.00 bis 15.00 Uhr
Am Karfreitag und am 24. Dezember geschlossen.
MitarbeiterInnen
Brigitte Pasching-Röszler (Leitung), Monika Beran, Andjelo Dereta, Elfriede Domes, Katharina Straßer, Fritz Wurzenberger
78 JOSEFSTADTACTION
IM WEB 2.0
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Besuchen Sie unseren YouTube-Channel und sehen Sie
spannende Trailer als Vorgeschmack auf unsere Produktionen.
Einfach www.youtube.com/JosefstadtTheater eingeben
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Wir danken unseren Sponsoren für Ihre treue Unterstützung!
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Tel.: Sitzpläne und Preise
+43 1 42700-300
Fax: +43 1 42700-63
E-Mail: [email protected]
Ohne Wartezeiten Karten online kaufen rund um die Uhr! www.josefstadt.org
Vorverkauf
Der allgemeine Kartenvorverkauf für beide Theater beginnt jeweils am 10. eines Monats für den gesamten nächsten Monat. Fällt der 10. auf ein Wochenende oder einen Feiertag, beginnt der Vorverkauf am darauffolgenden Werktag. Das gilt auch für Premieren, JosefStadtgespräche, Matinéen und Sonderveranstaltungen. Allgemeiner Kartenvorverkauf für 25., 26. und 31. Dezember ab 12. Oktober. Für Vorstellungen am 31. Dezember gibt es keine Ermäßigungen.
WahlabonnentInnen und InhaberInnen der JosefstädterKarte können bevorzugt
frühzeitig Karten kaufen*.
Wahlabo: Ab 18. Mai alle Vorstellungen von September 2015 bis Juni 2016.
JosefstädterKarte: Ab 1. Juni alle Vorstellungen von September 2015 bis inklusive Jänner 2016. Ab 1. Dezember alle Vorstellungen von Februar bis Juni 2016.
LEGENDÄRE
GESCHICHTEN
UND
UNVERGESSENE
STARS
* ausgenommen sind Premieren, Matinéen und Sonderveranstaltungen
Telefonisch mit Kreditkarte
für VISA, Mastercard, Diners Club, American Express: Tel. +43 1 42700-300
Mo bis Fr 10.00 bis 20.00 Uhr, Sa, So und Feiertag 13.00 bis 20.00 Uhr.
Am 24. Dezember von 10.00 bis 12.00 Uhr (Karfreitag geschlossen).
Theaterkassen
Theater in der Josefstadt: 1080 Wien, Josefstädter Straße 24
Kammerspiele der Josefstadt: 1010 Wien, Rotenturmstraße 20
Jeweils Mo bis Fr ab 10.00 Uhr, Sa, So und Feiertag ab 13.00 Uhr, bis zum Beginn der Abendvorstellung. An Tagen, an denen eine Matinée stattfi ndet, öffnet die Kassa im jeweiligen Theater bereits eine Stunde vor Beginn. Am 24. Dezember von 10.00 bis 12.00 Uhr
(Karfreitag geschlossen).
Newsletter abonnieren: [email protected]
Ö1-Clubmitglieder erhalten 10 % Ermässigung für max. 2 Karten jeweils bereits mit Kassaöffnung am Vorstellungstag an den Kassen unserer Theater.
Das Josefstadt-Buch
im Handel und an unseren Theaterkassen um € 36,-
Josefstadt-Nachrichten 04/2015 / Österreichische Post AG / Sponsoring Post GZ 03Z035107 S / Verlagspostamt 1080 Wien
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