Inhaltsangabe Man unterteilt die visuelle Wahrnehmung in fünf Bereiche....................2 Wie funktioniert das Sehen?...................................................................2 Das Auge …..........................................................................................3 Beeinträchtigungen des Auges..............................................................4 Visuelle Wahrnehmungsstörungen........................................................7 Praktische Übungen...............................................................................7 1 Visuelle/Optische Wahrnehmung Visuelle Wahrnehmung ist die Fähigkeit, visuelle Reize (Helligkeit,Farben, Linien, Form und Gestalt, Bewegungen und Räumlichkeiten zu erkennen, zu unterscheiden und sie durch vergleichen mit früheren Erfahrungen zu interpretieren. Die Interpretation des visuellen Reizes erfolgt im Gehirn. Das zuständige Sinnesorgan ist das Auge. Man unterteilt die visuelle Wahrnehmung (Gesichtssinn) in fünf Bereiche: 1. Visuomotorische Koordination Das ist die Fähigkeit, körperliche Bewegungen und das Sehen miteinander zu koordinieren z. B. Ein Gegenstand wird wahrgenommen (gesehen) und die Hand greift danach. Mit den Augen sehen wir ein Hindernis und steigen mit den Füßen darüber oder weichen ihm aus. 2. Figur-Grund-Wahrnehmung Aus vielen Reizen, kann man diejenigen heraus filtern, die für die bestehende Situation von Bedeutung ist. 3. Wahrnehmungskonstanz Man erkennt zum Beispiel einen Würfen, unabhängig welchen Teil wir von ihm sehen, aus welcher Perspektive (oben, unten, rechts, links u.s.w.) oder in welcher Entfernung man den Gegenstand sieht. Auch in Helligkeit, Größe und Farbe werden Gegenstände konstant wahrgenommen. 4. Wahrnehmung der Raumlage Man nimmt sich als Mensch immer als Zentrum wahr. Gegenstande werden daher als vor, hinter sich, neben oder über sich benannt. 5. Wahrnehmung räumlicher Beziehungen Das ist ein sehr komplexer Vorgang und bedeutet, die Lage von mehreren Gegenständen zu sich selber und in Bezug zueinander wahrzunehmen z. B. mit einem „Tangram Legespiel“ ein Muster nachlegen. Wie funktioniert das Sehen? Es findet ein Zusammenspiel von verschiedenen Komponenten statt. Diese Elemente bestehen aus Licht, Umwelt, Auge und Gehirn. Das Auge nimmt die Umgebung war und transportiert das Bild der Umgebung als Reize an das Gehirn weiter. Dort wird es in ein Bild umgewandelt. Das Auge benötigt dazu Lichtstrahlen. Die Lichtstrahlen gelangen durch die Hornhaut und werden durch die Linse gebündelt. Wenn diese Bündelung genau in der Netzhautmitte stattfindet, entsteht ein scharfes Bild. Es wird durch Lichtzellen über den Sehnerven zum Gehirn geleitet. Das rechte Auge sieht einen Gegenstand etwas mehr von rechts, wiederum das linke Auge sieht es mehr von links. Diese beiden Abbildungen setzt das Gehirn zu einem ganzen Bild zusammen. Aus diesem Grund können wir räumlich sehe. 2 Das Auge Der Augapfel hat einen Durchmesser von ungefähr 25 mm und wird von den Augenmuskeln gehalten. Die Augenlider Die Augenlider sind die Jalousien und Scheibenwischer und dienen daher dem Schutz und der Pflege des Auges. Die Hornhaut Sie ist das Fenster des Auges, durch sie fallen die Lichtstrahlen, damit man sehen kann. Sie ist gewölbt, dadurch erhält sie die Brechkraft und sie hat Festigkeit und ist somit die äußere schützende und formgebende Hülle des Augapfels. Die Lederhaut Sie ist das Weiße im Auge und schützt dieses vor Verletzungen. Die Pupille In der Mitte der Iris befindet sich eine Öffnung, diese bezeichnet man als Pupille. Die Pupille stellt sich auf die jeweiligen Lichtverhältnisse ein. Bei Helligkeit ist sie nur eine winzige Öffnung, während sie sich bei Dunkelheit weitet, um viel Licht hindurch zu lassen. Auch bei Gemütszuständen wie z. B. Angst, Aufregung oder großer Freude weitet sie sich. Kinder haben größere Pupillen als Erwachsene. Die Regenbogenhaut Sie wird auch Iris genannt und ist die Blende des Auges, weil sie den Lichteinfall in das Auge durch Verengung oder Weitstellung der Pupille regulieren kann. Die Regenbogenhaut ist durch Pigmente gefärbt. Braune Augen sind z. B. Auf eine starke Pigmentierung zurückzuführen, während bei blauen Augen wenige Pigmente vorhanden sind. 3 Linse Es handelt sich um eine Sammellinse. Sie bündelt das eintretende Licht. Dadurch entsteht ein scharfes Bild. Die Linse ist elastisch und kann mit dem Ziliarmuskel, die sogenannte Brechkraft ändern. Sie kann sowohl weit entfernte als auch nahe Gegenstände fokussieren. Glaskörper Der Glaskörper füllt das Augeninnere aus (zwischen Linse und Netzhaut) und verleiht dem Auge seine Stabilität.. Er ist durchsichtig und hat eine gelartige Substanz, diese besteht zu 98% aus Wasser. Augenkammern Die Augenkammern sind vom Kammerwasser ausgefüllt, dieses besteht aus Nährstoffen und Sauerstoff. Das Kammerwasser dient der Ernährung der Linse und der Hornhaut und zusätzlich hält es die Form des Auges stabil. Die Netzhaut Sie ist die Innenbekleidung des Auges, wie eine Tapete. Die Netzhaut ist extrem lichtempfindlich und mit 127 Millionen Lichtrezeptoren besetzt. Diese wandeln das Licht in Nervenimpulse um. Vorher durchqueren sie die Hornhaut, Linse und Glaskörper.Die sogenannten Zapfen- Rezeptoren sind für das Farbsehen zuständig. Während die Stäbchen für das Hell-Dunkel-Sehen verantwortlich sind. Die Aderhaut Sie bildet die Mittelschicht zwischen Leder- und Netzhaut und ist mit vielen Blutgefäßen ausgestattet. Die Adlerhaut ist Lieferant für Sauerstoff und versorgt die Netzhaut. Der Sehnerv Er ist ein Bündel aus vielen Nervenfasern und leitet die Informationen von der Netzhaut an das Gehirn weiter. Seine Austrittsstelle aus der Netzhaut ist die Papille, auch „blinder Fleck“ genannt. An genau dieser Stelle befinden sich keine Lichtrezeptoren. Aus diesem Grund fehlt in dem Bild, das das Gehirn wahrnimmt, stets ein kleines Stück. Dieses wird aber nicht bewusst wahrgenommen. Das Auge arbeitet wie eine Hochleistungskamera. Die Augen vermitteln mehr Eindrücke als jedes andere Sinnesorgan. Pro Sekunde nehmen sie zehn Millionen Informationen auf und geben diese an unser Gehirn weiter. Es gibt aber auch viele Beeinträchtigungen und Erkrankungen des Auges: Kurzsichtigkeit (Myopie), ist die häufigste Fehlsichtigkeit Der Grund für diese Fehlsichtigkeit ist ein zu lang gewachsenes Auge. Das heißt, das durch die Pupille ins Auge fallende Licht wird nicht mehr auf die Netzhaut, sondern vor der Netzhaut gebündelt. Die Lichtsensoren der Netzhaut können somit kein scharfes Bild mehr wahrnehmen. Menschen mit dieser 4 Fehlsichtigkeit können in der Ferne nichts scharf erkennen, sondern nur auf kurzer Entfernung ist für sie alles klar und deutlich zu sehen. Weitsichtigkeit (Hyperopie) Grund für die Weitsichtigkeit ist ein zu kurz gewachsenes Auge. Das ins Auge fallende Licht wird erst hinter der Netzhaut scharf gebündelt. Fehlsichtigkeiten können durch Brillen, Kontaktlinsen oder durch OP's ausgeglichen werden. Bei der Altersweitsichtigkeit verliert die Linse an Elastizität. Hornhautkrümmung (Astigmatismus, Stabsichtigkeit) Sie ist eine Verformung des Auges. Bei dem gesunden Auge ist die Hornhaut fast rund gewölbt, während sie bei der Stabsichtigkeit eine eiförmige Wölbung hat, dadurch wird das ins Auge fallende Licht nicht genau auf einem Punkt gebündelt. Das führt dazu das ein Punkt wie ein Strich oder ein Stab aussieht. Schielen (Strabismus) Sechs Muskeln bewegen jedes Auge in verschiedene Richtungen. Ein Steuerungszentrum im Gehirn sorgt dafür, dass beide Augen immer den gleichen Gegenstand betrachten. Es entsteht dabei ein dreidimensionales Bild. Ist diese Steuerung gestört, stehen die Augen nicht mehr einer Richtung (Schielen). Es gibt zwei verschiedene Formen des Schielens. Das latente Schielen, der betroffene Mensch schielt nur in bestimmten Situationen, z. B. bei Ermüdung. Beim manifestem schielen ist es ein Dauerzustand. Der graue Star Die Menschen mit dieser Erkrankung können erblinden und schauen starr in die Gegend. Im fortgeschrittenen Stadium haben die Pupillen eine graue Trübung. Bestimmte Faktoren fördern die Erkrankung z. B. Radioaktive Strahlen, UV Licht oder Diabetes. Grüner Star Beim grünen Star sterben langsam einzelne Nervenfasern ab. Er ist weltweit die zweite Erblindungsursache. Netzhautablösung Die Netzhaut kleidet das Auge wie eine Tapete von innen aus. Es können dort Risse und Löcher entstehen. Bindehautentzündung Wird die Bindehaut gereizt (z. B. Zugluft), kann sie reagieren. Sie wird verstärkt durchblutet, dadurch sieht das Auge gerötet aus. Außerdem kann es tränen und es bildet sich verstärkt Schleim und Eiter. Das gesamte Auge wird 5 lichtempfindlicher. Die allergische Bindehaut ist bekannt unter dem Namen Heuschnupfen. Augenzittern Dieses ist ein ruckartiges Hin und Herbewegen der Augen im gleichen Rhythmus. Ohne willentliche Beeinflussungsmöglichkeit versucht das Auge verzweifelt nach einer Stellung, in der es das Bild scharf sieht. Hornhautentzündung Die Hornhaut ist das klare Fenster des Auges, durch sie fällt das Licht. Bei einer Trübung kann es zur Erblindung führen und ist diese dauerhaft, kann nur noch eine Hornhauttransplantation helfen. Farbschwäche Das von einem Gegenstand gespiegelte Licht, fällt durch die Pupillen auf die Netzhaut. Für das Farbensehen haben wir in unserem Netzhautzentrum etwa 7 Millionen Zapfen. Einige Zapfen sind für die Wahrnehmung der Farbe Rot, andere für Grün oder Blau. Aus der Mischung dieser drei Grundfarben entsteht der Sinneseindruck Farbe. In der Nacht sehen wir übrigens mit anderen Sinneszellen: Den etwa 130 Millionen sogenannten Stäbchen. Sie sind auf die Wahrnehmung von hell/dunkel spezialisiert und können keine Farben unterscheiden. Deshalb sehen wir nachts keine Farben. Bei der Farbschwäche ist mindestens einer dieser Zapfen nicht richtig funktionstüchtig. Am häufigsten gibt es die Rot – Grün – Sehschwäche. Farbenblindheit Wenn alle drei Farbrezeptoren ausgefallen sind, spricht man von Farbblindheit. Die betroffenen Menschen sehen die Welt nur in Grautönen. Es gibt in Deutschland ca. vier tausend Personen, die betroffen sind. Farben können bekanntlich unsere Gefühle beeinflussen z. B. Kalt-empfundene Farben blau/grün oder warme sonnige wie gelb/orange Farben. Träumen wir in farbig? Da wir in unseren Träumen Gelebtes und Erlebtes verarbeiten, träumen wir selbstverständlich auch in Farbe. Nachtblindheit Das Auge kann sich an stark herabgesetzter Helligkeit anpassen. Jeder kennt das Phänomen, das man beim Wechsel von einem hellen in eine dunklen Raum erst einmal nichts erkennt, aber nach einer Weile immer deutlicher sehen kann. Man spricht von der Anpassungsreaktion der Netzhaut. Sieht man dann wieder ins Helle, stellt sich das Auge schnell um. Ist diese Dunkelanpassung nicht möglich, spricht man von Nachtblindheit. Das Sehen in der Dämmerung ist schlecht und ab einer gewissen Dunkelheit gar nicht mehr vorhanden. Man ist praktisch blind. Außerdem gibt es bösartige Tumore, Sehnervenentzündung, Sehnervenstau 6 und Sehnerveninfakt. Visuelle Wahrnehmungsstörungen Der betroffene Mensch hat große Schwierigkeiten optische Eindrücke zu erkennen und zu verarbeiten. Dazu gehört auch das Erfassen von Farben, Formen und Gegenständen. Das Einordnen von Begrifflichkeiten wie z. B. groß – klein, schwer – leicht u.s.w. Fällt ihnen schwer. Visuelle Wahrnehmungsstörungen haben nichts mit schlechter Sehfähigkeit zu tun. Ein Kind kann diese Störung haben, auch wenn der Sehtest beim Arzt optimal ausfällt. Erste Anzeichen für eine Wahrnehmungsstörung könnten sein, wenn das Kind oft fällt, stößt oder sich sehr unkoordiniert zeigt. Bei Schulkindern zeigt es sich oft, wenn sie Linien beim Schreiben einhalten sollen, in der Geometrie oder beim Lesen, da die Buchstabenunterschiede für sie nicht gut erkennbar sind. Der praktische Teil Wir möchten unserer Klasse das visuelle Sehen anhand von Praxisbeispielen näher bringen. Unsere Gruppenmitglieder arbeiten mit verschiedenen Altersklientel. Jeder hat sich für seine Altersgruppe praktische Beispiele überlegt. Uschis Zielgruppe sind Krippenkinder im Alter von 1 – 3 Jahren. Sie bittet drei Klassenkameraden/innen sich in die Rolle von Krippenkinder zu begeben. 1. Beispiel Das Kind ist 14 Monate und sieht zum allerersten Mal ein paar Seidentücher. Die Tücher sind in den Farben blau, rot und grün. Wie nimmt das Kind diesen Gegenstand wahr? 1. Es entdeckt ihn (sieht). 2. Es greift danach (fühlt). 3. Es nimmt das Tuch in den Mund (schmeckt ). 4. Es riecht ihn. 5. Es legt sich das Tuch über den Kopf und verändert seine Umgebung (Farbwechsel). Durch stetige Wiederholungen lernt und begreift es diese Tücher und ihre Wirkung. Die Möglichkeit, seine Welt selber in andere Farben tauchen zu können. 2. Beispiel Das Kind ist 25 Monate alt und bekommt verschieden farbige Würfel zum entdecken. Diese Würfel sind aus Holz und haben unterschiedliche Größen. Das aufregendste an ihnen sind aber die Flächen, durch die kann das Kind hindurchschauen. Sie sind in den Farben rot, blau, orange, gelb, grün und durchsichtig gestaltet.Welche Möglichkeiten hat das Kind mit diesem Material in Verbindung mit der visuellen Wahrnehmung? 1. Er sieht die Würfel. 2. Er stapelt ( konstruiert) sie aufeinander. 3. Er kippt den Turm wieder um. 4. Er schaut durch die verschiedenen Farben der Würfel. 5. Er hält einen anderen Gegenstand unter den Würfel. Dabei verändert sich die eigentliche Farbe des Gegenstands.z. B. Seine eigene Hand. 6. Er schiebt einen Würfel über den eines anderen Würfel mit einer anderen Farbe. Die Farbe verändert sich. Aus blau und gelb wird grün. Hierbei lernt das Kind die Farben, Geometrische Formen (Viereck) , das Mischen von Farben und die Augen/ Handkoordination beim Turmbauen kennen. 7 3. Beispiel Das Kind ist 3 Jahre und bekommt ein Puzzle, mit wenigen Teilen vorgelegt. Hier ist auch die Augen/Handkoordination gefordert. Das Kind sieht die Teile und versucht sie in die dafür vorgesehenen Lücken zu legen. Dabei muss es auf die Unterschiede der Formen und Größe achten. Durch geschicktes drehen der Teile gelingt es dem Kind das Puzzle zu vollenden. Um die selbe Tätigkeit mit einem blinden Kind zu demonstrieren, verbinden wir einen Mitschüler die Augen.Der Tastsinn ist jetzt vordergründig und man sieht die unterschiedliche Vorgehensweise eines sehenden und blinden Kindes. Mirka zeigt anhand von zwei Beispielen „Das Sehen“ für die Altersgruppe der 3 – 6 Jährigen. Sie bittet zwei Mitschüler/innen die Rolle von zwei 5 Jährigen zu übernehmen. 1. Beispiel Beide Kinder bekommen je ein Klickerspiel. Es ist ein Plastikspielzeug in Form eines Hütchens. Die beiden Kinder stehen sich in kleiner Entfernung gegenüber. Einer hat einen kleinen Ball im Hütchen und drückt er auf den Außenknopf, springt der kleiner Ball heraus. Dieser soll vom Gegenspieler mit seinem Hütchen aufgefangen werden. Dieses erfordert eine gute Augen/Handkoordination und außerdem Geschicklichkeit und Schnelligkeit von den Kindern. Es ist ein Bewegungsspiel, bei dem es um gutes Wahrnehmen und schnellem Reagieren geht. 2. Beispiel Mirka bittet alle Schüler/innen, einem Filzstift die Kappe abzunehmen und mit ausgestreckten Armen wieder zusammenzustecken. Dieses ist für einige Menschen mit Schwierigkeiten verbunden. Sie erwischen nicht sofort den Stift und driften mit Kappe und Stift etwas ab. Noch schwieriger wird es wenn ein Auge zugekniffen wird, dann sieht das Auge nicht mehr normal, sondern ist in seiner Sehfähigkeit eingeschränkt. Farah hat die Altersgruppe der Schulkinder. Sie bittet vier Schüler/innen sich in Kinder von ca. 8 Jahren hineinzudenken. Diese kommen nach vorne und begrüßen sich. Danach wird einer von ihnen gebeten nach draußen vor die Tür zu gehen. Die verbliebenen drei Personen verändern nun irgendwelche Kleinigkeiten an ihrem Äußeren z. B. Der Schal wechselt den Besitzer, ein Cappy wird einer andere Person auf den Kopf gesetzt oder eine Kette wird vertauscht u.s.w. Nun wird die Person, die nach draußen gegangen ist wieder hereingeholt. Sie soll sich die drei Anderen genau anschauen und die Veränderungen laut mitteilen. Dabei ist ein hervorragendes Gedächtnis und eine gute Beobachtungsgabe von Vorteil. Dieses Spiel ist bekannt unter dem Namen Kim – Spiel. Kelvin erklärt uns anhand von verschiedenen Bildern, die Sinnestäuschungen und Interpretationsmöglichkeiten. 1. Beispiel Auf dem unteren Bild sieht man entweder zwei schwarze Gesichter oder eine blaue Vase in der Mitte. Wir interpretieren das Bild unterschiedlich. Bei spontaner Interpretation entscheidet sich die visuelle Wahrnehmung entweder für das eine oder für das andere.Sie konkurrieren innerhalb der Hirntätigkeit zur 8 Mustererkennung. 2. Beispiel Unten sind zwei Kreise dargestellt. Auf der linken Seite ist in der Mitte ein blauer Kreis umringt von sieben großen roten Kreisen. Unten rechts ist auch ein lauer Kreis eingekreist von sieben kleinen Braunen Kreisen. Ist der blaue Punkt in einem Kreis größer? Die Größenwahrnehmung ist relativ: Auf dem Bild sind die beiden blauen Kugeln exakt gleich groß. 3. Beispiel Das Gehirn vervollständigt das Dreieck. Es hat ein Dreieck gespeichert und ruft es nur noch ab. 9 4. Auf den ersten Blick ist man irritiert, auf den zweiten hat das Gehirn gut gearbeitet! Man braucht nur den ersten und den letzten Buchstaben eines Wortes. Die mittigen Buchstaben können völlig durcheinander gewürfelt sein, trotzdem können wir den Text richtig und flüssig lesen. Unser Gehirn musste nur zu einem früheren Zeitpunkt die Wörter richtig abgespeichert haben. So brauchen wir sie nur noch abrufen. 10 Liebe Mama, ich schenke dir die Welt, hab sie für dich gemacht. Sieh nur, wie schön die Blume blüht und wie die Sonne lacht. 11