Was ist Schweinepest? Die Schweinepest auch als klassische Schweinepest (KSP) bzw. früher auch als europäische Schweinepest (ESP) bezeichnet ist eine virusbedingte Seuche. Sie befällt Haus- und Wildschweine. Die Krankheit ist hochgradig ansteckend. Bricht die Schweinepest in einem Stall aus, muss der gesamte Schweinebestand getötet werden, um eine weitere Ausbreitung und wirtschaftliche Schäden zu verhindern. Auf den Menschen ist die Schweinepest nicht übertragbar - selbst ein infiziertes Schweineschnitzel zu essen bedeutet keine gesundheitliche Gefahr. Vor allem Landwirte und Jäger sollten unbedingt auf Anzeichen der Klassischen Schweinepest achten. Beim geringsten Verdacht muss sofort das Veterinäramt benachrichtigt werden. Wie erkennt man die Klassische Schweinepest? Anzeichen für eine Infektion können sein: Zuerst sterben viele Saugferkel, dann treten bei älteren Ferkeln fieberhafte Darmerkrankungen auf, später erkranken auch die älteren Schweine. Die Schweinepest verläuft entweder schnell und heftig (akute Form) oder langsam und ohne deutliche Symptome (chronische Form). Akuter Verlauf: Fieberhafte Allgemeinerkrankung (Körpertemperatur bis 41 Grad), plötzliche Todesfälle. Dazu können folgende Symptome kommen: Futterverweigerung, Schwäche, schwankender Gang Rötungen oder Blutungen in der Haut, blaue Ohren Durchfall, vorher oft auch Verstopfung Augenlider geschwollen, Lidränder verklebt Akut erkrankte Schweine sterben innerhalb ein bis zwei Wochen, bei längerer Krankheit magern sie stark ab. Chronischer Verlauf: Wechsel von Durchfall und Verstopfung Atembeschwerden, Husten Abmagerung / Ferkel bleiben in der Entwicklung zurück (Kümmerer) Blaurot verfärbte Ohren Umrauschen, Gebärmutterentzündung, Verferkeln, Totgeburten, Ferkelsterblichkeit Vereinzelte Todesfälle Wegen dieser sehr unklaren Symptome kann man die chronische Form der Schweinepest häufig nicht sofort erkennen. Krankheitserscheinungen am toten Schwein: Kleine Blutungen in der Haut (treten besonders nach dem Brühen der Tierkörper deutlich hervor) Blutpunkte in Nieren, Lymphknoten, Harnblase, Kehlkopf, Magenschleimhaut Lymphknoten geschwollen, rot marmoriert oder schwarzrot Knopfförmige Geschwüre im Dick- und Blinddarm Oft sieht man nur einzelne dieser Erscheinungen.Verdächtig sind Krankheitserscheinungen, die bei mehreren Schweinen gleichzeitig oder kurz hintereinander auftreten. Dann sofort den Tierarzt/die Tierärztin hinzuziehen, denn: Jeder verlorene Tag erhöht das Risiko einer Ausbreitung des Virus. Wie wird die Klassische Schweinepest übertragen? durch Schweine selbst, sowohl Haus- als auch Wildschweine: sie scheiden das Virus bereits über Nasen-, Rachen- und Augenflüssigkeit, Speichel, Urin und Kot aus, bevor man überhaupt bemerkt, dass sie krank sind. über infizierte Fleischreste bei der Nahrungsaufnahme indirekt auch über Menschen: sie können nach dem Kontakt mit erkrankten Schweinen die Seuche auf andere Schweine übertragen Wichtig ist deshalb: Keine Küchenabfälle oder Essensreste an Schweine verfüttern!(einzige Ausnahme: Die Speisereste werden in amtstierärztlich genehmigten und kontrollierten Anlagen so erhitzt, dass das Virus zuverlässig abgetötet wird.) Achtung Touristen: Dies gilt auch - und insbesondere - für Fleisch und Wurst, die aus dem Urlaub im Ausland mitgebracht werden Keine Essensreste im Wald liegen lassen! Tipps für Jäger und Landwirte: Tiere nur aus wenigen, bekannten und gesunden Beständen zukaufen Tiertransporte auf ein Minimum beschränken Viehtransporter nach jeder Fahrt reinigen und desinfizieren Fahrzeuge der Tierkörperbeseitigungsanstalt dürfen nicht auf den Hof fahren Jeglichen Kontakt zwischen Haus- und Wildschweinen vermeiden - Auch Jäger können z.B. durch ihr Schuhwerk den Erreger in Hausschweinebestände bringen Wildschweine intensiv bejagen. Keine Tierkörper bzw. Tierkörperteile im Revier zurücklassen! Schadnager, wie Mäuse und Ratten, bekämpfen. Betriebsfremde Personen dürfen den Betrieb nur mit Schutzkleidung betreten. Die allgemeine Hygiene im Betrieb verbessern: Sauberkeit und Desinfektionsmittel in allen Bereichen. Vorsicht ist besser als Nachsicht: Schon beim geringsten Schweinepest-Verdacht unbedingt den Tierarzt informieren! Denn ein nicht geäußerter Verdacht kann verheerende Folgen haben, ein unbegründet geäußerter hat dagegen keine. Die Schweinepest ist nach dem Tierseuchengesetz anzeigepflichtig!