Astronomie Zusammenfassung 12.2 #1 Fixsterne Scheinbare Helligkeit m und absolute Helligkeit M Die Helligkeiten von Sternen wird in Größenklassen eingeteilt. Früher von 1-6, wobei 1 die hellsten Sterne betraf und 6 die dunkelsten. Diese Einteilung wurde beibehalten, allerdings wurde die Skala auf alle Objekte im Himmel erweitert, sodass negative Helligkeiten (bspw. Für die Sonne: -28), Kommazahlen und auch Helligkeiten größer als 6 möglich werden. Die Helligkeit von der Erde aus gesehen wird als scheinbare Helligkeit m bezeichnet. Die absolute Helligkeit dagegen bezeichnet die Helligkeit von Sternen die in einer Entfernung von 10pc stehen, sodass sie vergleichbar werden. Hierbei besteht zwischen m und M folgender Zusammenhang (bei bekannter Entfernung r zur Erde): 5 log 10 10 Die Sonne ist von absoluter Helligkeit her betrachtet ein Durchschnittsstern! Entfernung Parallaxenwinkel Der Beweis für die verschiedene Entfernung von Sternen von der Erde liegt darin, dass sich bestimmte Sterne vor oder hinter den anderen bewegen. Dadurch haben sie eine unterschiedliche Entfernung von der Erde, die Vorstellung der Fixsternsphäre kann aufgegeben werden. Die Entfernung wird bestimmt über die sogenannte Parallaxenwinkelmessung. Zur Messung des Parallaxenwinkels wird ein Stern zu den vier markanten Punkten im Jahr an der Himmelssphäre anvisiert (Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Winteranfang). Durch die Verbindung von Erde (an einem der Punkte) und Sonne, Erde und anvisiertem Stern und Verbindung zwischen Sonne und Stern kann ein Dreieck gezogen werden. Der Winkel zwischen den Verbindungsstrecken von Sonne und Stern und Erde und Stern wird als Parallaxenwinkel bezeichnet. Für die Entfernung d ergibt sich daraus: ! "#! $1 % 150 10) tan$% tan$% Zur Umrechnung in pc: 1 3,1 10, - Alle uns bekannten Fixsterne sind weiter als 1pc von uns entfernt, der nächste ist Proxima Centauri (im Sternsystem Alpha-Centauri, d=1,31pc). Seite 1 Delta-Cephei-Sterne Als Delta-Cephei-Sterne bezeichnet man Sterne, deren Helligkeit periodisch schwankt. Hierbei besteht zwischen absoluter Helligkeit und Periode der Schwingung eine bekannte Beziehung. Da die Periode einfach zu beurteilen ist, können so schnell Rückschlüsse auf die absolute Helligkeit gezogen werden. Die scheinbare Helligkeit kann von der Erde aus bestimmt werden und damit kann die Entfernung des Sterns mit der Formel der Helligkeiten berechnet werden: 10 Chemische Zusammensetzung In Sternenspektren entstehen die sogenannten Frauenhoferlinien. Schwarze „Lücken“ im sonst kontinuierlichen Spektrum. Diese Lücken an bestimmten Positionen stehen für gewisse Elemente. Dies geschieht folgendermaßen: Auf ein (bspw. Na-)Atom trifft das kontinuierliche Spektrum. Durch die Energie die das Licht besitzt können die Elektronen im Atom auf höhere Energieniveaus gebracht werden. Bei der Zurückbewegung in den Standartzustand wird diese Energie wieder in Form von Licht einer bestimmten Wellenlänge abgegeben. Da dieses Licht aber sehr diffus und in viele verschiedene Richtungen zerstreut wird fehlt in der ursprünglichen Richtung Licht dieser Wellenlänge. So können dann Rückschlüsse auf das bestimmte (hier: Na-)Atom geschlossen werden, welches dann auf dem Stern vorhanden sein muss. Temperatur Das Licht welches von einem Stern kommt ist nicht in allen Wellenlängen gleich hell. Es gibt eine bestimmte Wellenlänge bei welcher das Strahlungsoptimum erreicht ist. Dieses Strahlungsoptimum ist temperaturabhängig (daher auch rotglühen, weißglühen,…). Zwischen Wellenlänge des Strahlungsmaximums und der Temperatur besteht folgende Beziehung: ./0 1 3 10, 2 $!! 2!345% Nach der Temperatur werden die Sterne in verschiedene Spektralklassen eingeteilt: Sprektalklasse O Spektralklasse B Spektralklasse A •35000-40000K •blauweiß •viele mehrach ionisierte Atome •15000-25000K •viel Wasserstoff und Helium •8000-12000K •Wasserstoff und wenige Metalle Spektralklasse F Spektralklasse G Spektralklasse K •6000-8000K •gelbweiß •Calcium •etwa 6000K •gelb •viele Metalle •Sonne •etwa 4000K •Metalle, Metalloxide und Moleküle Spektralklasse M •etwa 3500K •Titaniumoxid Seite 2 HRD – Hertzsprung-Russel-Diagramm Im HRD wird die Helligkeit der Sterne über deren Temperaturen (in Spektralklassen) aufgetragen. Dabei entsteht das Diagramm hier. Die sich von oben links nach unten rechts ziehende Verbindung wird als Hauptast (engl. Main Sequence) bezeichnet. Die Anhäufung unten links sind die weißen Zwerge (White Dwarfs) und oben rechts sind die roten Riesen (Giants und Supergiants). Aus dem Hertzsprung-Russel-Diagramm kann man Schlüsse auf die Entwicklung von Sternen schließen! Entdeckt wurde diese Beziehung wie der Name schon sagt von den Astronomen Hertzsprung und Russel. Sternentwicklung Sternentstehung Supernova-Explosion Verdichtung in Wolke aus interstellarem Gas Überschreitung einer kritischen Dichte Gravitation entsteht, mehr Gas kommt hinzu Temperatur steigt, Kernschmelze beginnt Hauptstadium Kernfusion im Sterninneren, Verweilen auf dem Hauptast roter Riese kein Wasserstoff mehr in der Nähe Wassertoff wird von außen bezogen Stern wächst (wird zum roten Riesen), Fusionsprozesse setzen ein weißer Zwerg Temperatur sinkt ab, Gravitation gewinnt oberhand Gravitationskollaps (der Stern stürzt zusammen) kurze Temperaturerhöhung durch die freiwerdende Energie langsame Auskühlung der Sterne Sternenleiche Seite 3 Besonderheiten bei Massereichen Sternen • • Die Kernschmelze kann nur bis zum Eisen gehen, da ansonsten Energie hinzu geführt werden müsste. Pulsationen können entstehen (regelmäßige Helligkeitsänderungen: delta-Cephei-Sterne) Mögliche Endstadien Weniger als 1,4 Sonnenmassen Standard Sternentod als weißer Zwerg und übrigbleiben als Sternenleiche im Universum. 1,4 bis 3 Sonnenmassen Bei so großen Massen entsteht eine so große Gravitationskraft, dass sich die Elektronen und Protonen so sehr in den Atomkern pressen, dass sie zu Neutronen werden. Die entstehenden Leichen werden auch als Neutronensterne bezeichnet. Spezialfälle Planetarischer Nebel Durch die hohen Temperaturen im Stadium als roter Riese können bis zu 20% der gesamten Sternenmasse vom Stern weggeschleudert werden. Durch den Planetenstaub entsteht eine Art Wolke um den Planeten, ein planetarischer Nebel der etwa 105 Jahre sichtbar ist. Nova Befinden sich in einem Doppelsternsystem nebeneinander ein weißer Zwerg und ein roter Riese stürzt der Wasserstoff des roten Riesens auf die Sternleiche des weißen Zwerges, dieser leuchtet durch die neu einsetzende Kernfusion hell auf. Scheinbar ist ein neuer Stern entstanden, was zur Bezeichnung Nova führte. Supernova Eine Nova mit etwa 100.000mal so hohen Helligkeitsausbrüchen wird als Supernova (Plural: Supernovae) bezeichnet. Mehr als 3 Sonnenmassen Durch die extreme Masse ist selbst der Neutronenstern nicht mehr stabil. Die Gravitation zieht die Teilchen weiter zur Mitte des alten Sterns bis durch die starke Gravitation sogar Strahlung angezogen wird. Innerhalb dieses Schwarzschildradius kann kein Licht mehr nach außen gelangen. In einem Doppelsternsystem kann über die Bewegung der beiden Objekte umeinander die Masse beider Komponenten bestimmt werden. Daraus ergibt sich für den Schwarzschildradius folgende Formel: 67 $"89:8535;% $! ! <=!-!% 3- 7> $! ;!! "#!% Seite 4 Unsere Milchstraße Die Milchstraße ist am Sternenhimmel als Band zu erkennen welches sich einmal um die Himmelssphäre windet. Das Milchstraßenband ist im Sternenbild Schützen am hellsten, im Sternbild Fuhrmann. Durch diese Beobachtung lässt sich vermuten, dass die Milchstraße erstens ein scheibenförmiges Gebilde im Universum ist und dass die Sonne ein wenig von der Mitte der Milchstraße entfernt liegt. Den Durchmesser des Universums kann man anhand der die Milchstraße umgebenden Kugelsternhaufen beurteilen. Diese sind etwa kugelförmig angeordnet und dies führte zur Vermutung, dass der Radius dieser Kugel dem Radius der Milchstraße entspricht. Aus Messungen an den Kugelsternhaufen ergab sich dann ein Radius von etwa 100.000 Lichtjahren (das sind etwa 30.000pc). Die Dicke der Milchstraße wird außen auf 1000pc, im inneren auf 3000pc berechnet. Unsere Sonne ist etwa 10000pc vom Milchstraßenzentrum entfernt. Entstanden ist die Milchstraße vermutlich aus einer großen Gaswolke, die die Kugelsternhaufen beinhaltete. Durch die Rotation dieser Gaswolke und durch die Gravitation entstanden Gravitationsund Fliehkraft welche die Gaswolke zur heutigen Form der Milchstraße veränderten. Da die Kugelsternhaufen zu Massereich für diese Kräfte waren bleiben sie in der alten Position. Die Spiralarme der Milchstraße entstehen folgendermaßen: Die einzelnen Sterne bewegen sich auf Ellipsenbahnen. Dort wo sich zwei solche Ellipsenbahnen nahe kommen ist die Wahrscheinlichkeit, dass neue Sterne entstehen viel höher, da die Sterne viel Masse anziehen können. An den rot markierten Stellen entstehen also mehr Sterne. Verbindet man diese Stellen nun entstehen die Spiralarme (blau). Bewegung von Sternen Betrachtet man die Sterne über tausende Jahre erkennt man, dass sie sich alle ums Milchstraßenzentrum bewegen. Ihre Geschwindigkeit lässt sich hierbei zerlegen in eine Radialgeschwindigkeit vr vom Milchstraßenzentrum weg und eine Tangentialgeschwindigkeit vt orthogonal dazu. Bestimmung der Radialgeschwindigkeit – der Dopplereffekt Betrachtet man einen stillstehenden Strahlungssender (S) sendet er Schall in Form von regelmäßigen Kreisen aus. Der Ton kommt verzerrungsfrei beim Empfänger (E) an. Bewegt sich der Sender auf den Empfänger hierbei zu kommt es zu einer höheren Frequenz durch die Verdichtung der Kreise. S S E Seite 5 E Dies lässt sich auf das Licht übertragen. Steht der Sender still breitet sich das Licht wie im Original aus. Kommt der Himmelskörper auf uns zu würden wir eine Blauverschiebung des Lichtes bekommen, würde er sich von uns wegbewegen eine Rotverschiebung. Die Formel die zwischen Schall und Schallgeschwindigkeit gilt lässt sich auch auf das Licht übertragen damit ergibt sich für die Radialgeschwindigkeit: 4? ∆. $A!85!;B ! C!33!3äB!% $F58B!8955B-!5% .E $C!33!3äB! !5 ;8!! "!% Bestimmung der Tangentialgeschwindigkeit Die Eigenbewegung des Sterns wird bestimmt, indem man einen Stern vor dem Hintergrund der nahezu stehenden anderen Sterne betrachtet. Die Bewegung des Sterns kann in Winkelsekunden pro Jahr angegeben werden. Die Eigenbewegung bezeichnet gleichzeitig die Tangentialgeschwindigkeit. Die Eigenbewegung des Sternes in einem Jahr verhält sich zu 360° wie die Strecke x am Kreisbogen zum Umfang des Kreises. Damit ergibt sich folgende Beziehung: G $HIJKLM% P $QRLISTUVLJ% 360° 2 X pro Jahr bezeichnet nun die Tangentialgeschwindigkeit in einer anderen Einheit (MPc/Jahr). Die Hubble-Beziehung – Alter und Größe von Sternen Hubble stellte die Entfernung von Galaxien in ein Diagramm mit der bestimmten Radialgeschwindigkeit. Dabei ergab sich nahezu eine Ursprungsgerade mit der Gleichung: 4? XE X;3! 2#! 55 - Diese Beziehung darf allerdings nicht so verstanden werden, dass sich alles von uns weg bewegt, sondern so, dass sich alles von allem wegbewegt, wie in einem Luftballon der gerade aufgeblasen wird. Nimmt man an, dass zur Geburtsstunde des Universums sich alle Objekte an einem Punkt waren ergibt sich aus den Formeln für die Radialgeschwindigkeit eine für das Alter des Universums: 4? XE 1 1 XE 1 1 1 17,8 10[ XE Stellt man sich die Frage wie groß das Universum ist betrachtet man eine Galaxie, die sich mit Lichtgeschwindigkeit von uns weg bewegt. Damit ergibt sich über die Hubble-Beziehung für den Radius: 4? 5500 XE XE Dieser Radius wird als der Radius des von uns beobachtbaren Universums bezeichnet und bezeichnet den Bereich, in dem unsere physikalisch bekannten Gesetze gelten. Seite 6 Der Mond Fakten: • • • • • • • • Die Erde ist 81mal schwerer als der Mond Der Mond hat etwa 1730km im Radius Die Entfernung zwischen Erde und Mond beträgt etwa 60 Erdradien Die Zeitdauer zwischen zwei Vollmondstellungen wird als synodischer Monat bezeichnet. Die Zeit für einen kompletten Umlauf um die Erde ist ein siderischer Monat Die Umlaufbahn des Mondes ist um etwa 5° zur Ekliptik geneigt Der Mond verschiebt sich der Mond um etwa 5° vor der Fixsternsphäre Der Mond zeigt der Erde immer nur die gleiche Seite (Fachwort: gebundene Rotation) Einzelheiten auf der Mondoberfläche Vertiefungen (lat. mare pl. maria) besteht aus erstarrter Lava nach Einschlägen von Himmelskörpern Erhebungen (lat. terra pl. terrae) besteht aus erstarrter Lava nach Einschlägen von Himmelskörpern Einschlagskrater Spuren von Einschlägen anderer Himmelskörper auf den Mond Das Osterdatum Ostern ist am ersten Frühlingsvollmond. Zur Vereinfachung wurde festgelegt, dass der Frühlingsanfang immer am 21. März ist und der Stichtag wird mittels der goldenen Zahl bestimmt. Diese erhält man, wenn man die Jahreszahl durch 19 teilt und zum Rest dieser Division 1 addiert. Jede goldene Zahl hat einen Stichtag, der dann aus einer Tabelle abgelesen werden kann. Finsternisse Mondfinsternis Der Mond befindet sich im Kernschatten der Erde, Mondfinsternisse treten relativ häufig auf, da die Erde einen relativ großen Kernschatten erzeugt. Während der Mondfinsternis ist der Mond nicht zu sehen. Sonnenfinsternis Ein Teil der Erde befindet sich im Kernschatten des Mondes. Die totale Sonnenfinsternis erreicht man nur, wenn der Mond relativ nahe an der Erde ist, ansonsten erhält man eine Ringförmige Sonnenfinsternis. Seite 7 Auch wenn sich diesen Text höchstens 1-2 Leute durchlesen werden :D. Ich hoffe das wäre alles an Stoff für die Astronomie-Klausur. Da ich immer am Meisten lerne, wenn ich Zusammenfassung schreibe, hier eben noch eine für ein so unwichtiges Fach wie Astronomie… Wie immer, bei Fragen/Fehlern/Problemen/eigenen Zusammenfassungen, etc. könnt ihr mir eine Mail schreiben ([email protected]). Viel Spaß beim Lernen, viel Glück bei den Klausuren am Mittwoch, am Donnerstag und am Freitag. Gruß, Florian Seite 8