Managementunterstützung Die Befragten gaben viele Beispiele dazu, wie das Management das Qualitätsmanagement unterstützen und verbessern könnte, in einer Spannweite von Bestnoten, wie wichtig Qualitätsmanagement ist, Einführung von häufigeren und unangekündigten Audits bis hin zur Analyse der gesammelten Qualitätsdaten. Die Wichtigkeit von Qualitätsmanagement in allen Prozessen in der ganzen Firma betonen Gemäß aller Befragten müssen Firmen von Qualitätsmanagement überzeugt sein und das Konzept muss in der Firma ‚leben’ und nicht nur ein Buch im Regal sein. Diese Firmen sind sich der Notwendigkeit eines guten Qualitätsmanagement bewusst und folglich hat es Einfluss auf alle Produktionsschritte in der Firma. Falls es das Hauptziel einer Firma ist, das Zertifikat zu bekommen und nicht weiter an Qualitätsmanagement selbst interessiert ist, wird das Qualitätsmanagementsystem auf lange Sicht nicht erfolgreich sein. Einer der Befragten machte einen schönen Vergleich dazu, wie das Management einer Firma mit Qualitätsmanagementsystem umgehen sollte: ’Für diese Firmen ist Qualitätsmanagement wie Ehe nach dem Hochzeitstag (der Tag, an dem das Zertifikat erlangt wurde). Von diesem Moment an beginnt die wirkliche Ehe und man muss etwas dafür tun (das Qualitätsmanagementsystem so anwenden, dass es in die Organisation passt). Das wird auf lange Sicht den Erfolg garantieren und Qualitätsmanagement wird nicht als etwas angesehen werden, dass Pflicht und nervig ist, sondern als ein hilfreiches Werkzeug für eine bessere Leistung der Firma’. Das Bewusstwerden über die Wichtigkeit von Qualitätsmanagement beginnt oft auf Ebene des Managements und zieht sich runter durch die ganze Organisation. Das Personal wird es in Arbeitsanweisungen wiederfinden und das Management wird dem Personal gute Beispiele liefern, wie ein Befragter erklärte: ‘Was sind die Folgen, wenn ein Angestellter entdeckt, dass etwas schief läuft, was sich in einer schlechten Qualität des Produkts oder Prozesses niederschlägt? Muss er stoppen und das Problem lösen? Oder wird die Arbeit fortgesetzt, zum Beispiel weil sie sehr beschäftigt sind oder es Zeit ist, die Firma zu verlassen?’ Zwei andere Befragte sagten, dass wenn ein Käufer Produkte anfordert, die zwar verfügbar sind, aber nicht die Qualitätsansprüche erfüllen, sollte der Qualitätsmanager die Macht haben diese Lieferung zu blockieren als ein wichtiges Beispiel für eine Beste Praxis für Managementunterstützung. Der Fragebogen testete die Anwendbarkeit der Aussage, dass Qualität für die Befragten wichtiger ist als der Preis. Tabelle 1 Meinungen und Standardabweichungen zum Statement, dass Qualitäts wichtiger ist als der Preis* Geflügelkette primär Händler/ Obst und Gemüse primär Händler/ Blumen und Pflanzen primär Händler/ Produzent Verarbeiter Produzent Verarbeiter Produzent Verarbeiter 3.8 (1.8) 5.2 (1.7) 4.6 (1.4) 4.7 (1.5) 4.4 (1.5) 5.5 (1.3) *gemessen auf einer sieben Punkte Likert Skala, die von ‘1 absolut nicht anwendbar’ 4 ‘neutral’, 7‘total anwendbar’ Standardabweichung in Klammern Die Ergebnisse in Tabelle 1. zeigen, dass die meisten Befragten, außer Geflügelbauern, in der Tat der Ansicht waren, dass Qualität wichtiger ist als der Preis. Das Ergebnis könnte jedoch aufgrund der Tatsache etwas befangen sein, dass die meisten Befragten bis zu einem gewissen Grad sozial wünschenswerte Antworten geben könnten. Angekündigte und oder häufige Audits einführen Zwei der Befragten erwähnten, dass Audits das Management mit Informationen zur Leistung ihres Qualitätsmanagements versorgen. Die meisten Systeme werden ein oder zweimal pro Jahr auditiert, um zu prüfen ob das System die Prozesse gut beschreibt und sich die Firma den Verfahren entsprechend verhält. Oft sorgen Firmen dafür, dass ihr Qualitätssystem kurz vor Audits gut funktioniert. Qualitätsbewusste Firmen wollen jedoch Schwankungen in ihrer Qualitätsleistung so gut es geht vermeiden. Ein Blumen- und Pflanzenzüchter erzählte, dass seine Firma mit einer Händlergemeinschaft vereinigt war. In dieser Organisation wurde ein spezifisches Qualitätsmanagementsystem mit einem externen Qualitätsberater entwickelt. Dieser Qualitätsberater wurde auch zu wöchentlichen Auditteilen des Qualitätsmanagementsystems befragt. Gemäß dem Züchter ist es aufgrund der hohen Frequenz der Audits möglich Modifikationen des Systems im Vergleich zu anderen Firmen schneller zu bewerten: ’Aufgrund der hohen Monitoring-Frequenz werden Probleme viel früher entdeckt als in sonst üblichen Qualitätssystemen und die Effekte der unternommenen Maßnahmen, um das Problem zu lösen, werden im nächsten wöchentlichen Audit bewertet. Daher haben wir ein System sehr schnell mit neue Anforderungen umzugehen.’. Eine andere Möglichkeit Schwankungen der Qualitätsleistung so gut, wie möglich zu verhindern, ist unangekündigte Audits von Zertifizierern durchzuführen. Momentan werden Bemühungen unternommen diese Beste Praxis in das Eurep-GAP System einzuführen. Unangekündigte Audits sorgen dafür, dass Firmen ihre Bemühungen bezüglich Qualitätsmanagement nach dem Audit nicht vernachlässigen und kurz vor dem Audit verstärken. Analysieren der Daten, die im Qualitätsmanagementsystem gesammelt werden Fünf der Befragten sagten, dass Firmen vermehrt mit allen Arten von Qualitätsmanagementsystemen im Einklang stehen. Eine übliche Methode ist, dass viele Messungen bezüglich dem eigenen Produkt oder dem von Lieferanten eingehenden Material unternommen werden und die Höhe dieser Messungen nur mit minimalen oder maximalen Grenzen verglichen werden, um zu beurteilen, ob die Produkte mit den Qualitätsansprüchen und Messungen im Einklang sind und nicht für andere Zwecke verwendet werden. Daten, die über die Zeit gesammelt werden enthalten jedoch eine Menge Informationen für das Management über die Qualitätsleistung der eigenen Firma und der der Lieferanten. Das Analysieren der Daten macht eine objektive Bewertung der Leistung der eigenen Firma und der der Lieferanten möglich. Firmen können beispielsweise Übersichten über die Qualitätsleistung basierend auf Lieferanten, Produkten, Zeitperioden usw. erstellen. Durch die Analyse der Messungen werden auch die Wurzeln bestimmter Qualitätsprobleme entdeckt und sie können beispielsweise an bestimmte Lieferanten gerichtet werden, wie einer der Befragten erklärte: ‘Momentan werden Informationen im System für Diskussionen mit Züchtern über ihre Leistungen benutzt. Durch das System sind Daten über ihre Qualitätsleistung verfügbar und sie basieren nicht auf Gefühlen, da das Problem mit Gefühlen ist, dass sie auf Ereignissen der letzen zwei Wochen basieren’. Durch die Analyse der Messungen im Qualitätsmanagementsystem können objektivere Beurteilungen gemacht werden, beispielsweise um Lieferanten mit schlechten Leistungen mit Übersichten über ihre Leistungen im Vergleich zu anderen Lieferanten zu konfrontieren. Der Fragebogen testete auch die Anwendbarkeit der Aussage, dass Firmen periodisch Feedback von ihren Hauptkäufern über ihre Qualitätsleistung erhalten. Tabelle 2 Meinungen und Standardabweichungen zum Statement, dass Firmen Feedback zum Qualitätsmanagement bekommen Geflügelkette primär Händler/ Obst und Gemüse primär Händler/ Blumen und Pflanzen primär Händler/ Produzent Verarbeiter Produzent Verarbeiter Produzent Verarbeiter 4.7 (1.7) 4.3 (1.7) 3.7 (1.9) 4.5 (1.8) 3.5 (1.9) 3.8 (1.3) **gemessen auf einer sieben Punkte Likert Skala, die von ‘1 absolut nicht anwendbar’ 4 ‘neutral’, 7‘total anwendbar’ Standardabweichung in Klammern Aus Tabelle 2 kann gefolgert werden, dass das Feedback über Qualitätsinformationen keine übliche Praxis ist, da das Mittel um die vier der Skala gestreut ist, was bedeutet, dass die Befragten recht neutral in ihrer Reaktion auf diese Aussage waren. Die relativ hohe Punktzahl der Geflügelbauern könnte das Resultat der verpflichtenden Forderungen der Informations-übermittlung über Salmonellen- und Campylobacter-Kontaminationen in der Wert-schöpfungskette sein.