DIGITAL CUSTOMER SOLUTIONS Retail mit SAP Hybris Commerce und SAP ERP I nha l t 02 02 02 03 Technische Einführung Synchrones Order-Management Architektur Übersicht SAP Hybris Data Hub 04 05 05 05 Backoffice und Bestellprozess Verfügbarkeit und Ausblick Use-Cases Stammdaten- und Auftragsmanagement 07 K undenstammdaten, Bestandsverfügbarkeiten und kundenspezifisches Pricing 10 Fazit 10 Über ITARICON / Über Unic W hi t e p a p e r Technische Einführung Synchrones Order-Management Die Integration der Online-Shop-Plattform SAP Hybris Commerce mit anderen SAP-Systemen, wie z. B. SAP Cloud for Customer, SAP Hybris Marketing oder gerade auch dem klassischen SAP ERP, eröffnet neue Möglichkeiten im Dialog mit den Kunden. Nach der Übernahme von Hybris seitens SAP im Jahre 2013 trägt spätestens jetzt mit dem Szenario des synchronen Order-Managements die Verschmelzung der beiden Systeme SAP ERP und SAP Hybris Commerce Früchte. Aus Sicht des SAP ERP bietet das synchrone Order-Management eine moderne Integration, die neben den Integrationen zu SAP CPQ, SAP Customer Activity Repository (CAR), SAP Hybris Marketing und SAP Cloud for Customer entstanden ist. Unternehmen, die ihre hoch-spezialisierten Geschäftsprozesse weiterhin im SAP ERP abbilden und ihren B2B-Kunden ein zeitgemäßes Webshop-Erlebnis anbieten möchten, haben hiermit eine integrierte Lösung an der Hand, mit der sie schnell am Markt ihre Verkaufskanäle erweitern können. Grundsätzlich denkbar und Nutzen stiftend sind derweil zahlreiche Anwendungsfälle: Synchrones Order Managem ent • Kundenverwaltung (CpD-Kunden versus Echtkunden), Kundenmanagement • Preisfindungen • Available-to-Promise-Prüfungen (Echtzeitprüfung versus „Online-Bestand“) • Kreditprüfungen/Zahlungsmethoden • Stammdatenverteilungen und Systemverfügbarkeiten • Statusabfragen, Liefertermine, Supply Chains • Marketingkampagnen und -analysen, z. B. Customer Journey • Zielgruppenbewertungen und kundenindividuelle Angebote Architektur Übersicht Als Nachfolger des SAP Web Channel Experience Management werden mit einer aktuellen Architektur die Stärken beider Systeme gebündelt. Während die Vorteile des modernen responsiven Webshops auf Basis des SAP Hybris Commerce genutzt werden (siehe Darstellung 1: SAP Hybris Commerce B2B Accelerator), bleibt SAP ERP das führende System in der bestehenden Systemlandschaft: Die Hoheit der Stammdaten sowie die bewährten Order-Fulfillment-Prozesse bleiben weiterhin im SAP ERP. Darstellung 1: SAP Hybris Commerce B2B Accelerator Seite 2 W hi t e p a p e r Der SAP Hybris Data Hub dient dabei als Datendrehscheibe zur asynchronen Replizierung der Stammdaten. Die Echtzeit-Integration in SAP ERP erfolgt durch synchrone RFCAufrufe. Folgende Architekturübersicht veranschaulicht, wie Synchrones Order Managem ent Kunden das moderne Front-End des SAP Hybris Commerce Accelerators nutzen, während im Hintergrund die bewährten Geschäftsprozesslogiken aus dem SAP ERP verwendet werden. Darstellung 1: Integrationsübersicht von SAP Hybris Commerce und SAP Hybris SAP Hybris Data Hub Der SAP Hybris Data Hub ist die leistungsstarke Datenintegrations- und Staging-Plattform von SAP. Die Integrationsplattform erleichtert das Laden großer Datenmengen von einer oder mehreren Quellen, um sie im Anschluss für verschiedene Zielsysteme aufzubereiten. Im Beispiel des synchronen Order-Managements werden die Daten von SAP ERP in Form von IDoc-Dokumenten bereitgestellt, die mit dem Workflow des Data Hubs geladen (Load), in ein unabhängiges kanonisches Datenformat gewandelt (Composition) und im Anschluss in das Zielformat ImpEx an SAP Hybris Commerce übertragen werden (Publication). Dabei bringt der SAP Hybris Data Hub Standard-Trans- Darstellung 2: SAP Hybris Data Hub als Intergationsplattform Quelle: https://help.hybris.com/6.0.0/hcd/8ba6213a866910149cfb8ad6ad79f4bb.html Seite 3 W hi t e p a p e r formationen für die gängigsten IDoc-Dokumente mit, um Stammdaten wie Artikel, Klassifikationen, Debitoren, Adressen, Preise und Lagerbestände out-of-the-box an das SAP Hybris Commerce zu übertragen. Für die zuletzt genannten Datenströme gibt es ebenfalls die Option einer synchronen Integration, um in Echtzeit kundenspezifische Preise (Syn- Synchrones Order Managem ent chronous Pricing) sowie Bestände (ATP/ATS) im Webshop anzuzeigen. Backoffice und Bestellprozess Die Konfiguration der nahtlosen Integration zwischen SAP Hybris Commerce und SAP ERP für das synchrone Order- Darstellung 3: Konfiguration des synchronen Order-Managements im neu gestalteten Backoffice Management erfolgt im neu gestalteten administrativen „Backoffice“ von Hybris Commerce. Nach Definition der SAP ERP Instanz und der RFCVerbindungsdetails können bereits erste Geschäftsprozesse systemübergreifend durchgeführt werden. So werden je nach Anwendungsfall bereits beim Aufruf der Produktliste die ersten synchronen Aufrufe an das SAP ERP gestartet um beispielsweise die aktuellen Preise und Bestände abzufragen. Sobald der Kunde in den Warenkorb navigiert, beginnt die nahtlose Integration durch ein „Order Simulate“ seitens SAP ERP. Dabei wird der Warenkorb im SAP ERP geführt und unter anderem alle Preisdetails zurückgegeben, sodass kundenspezifische Preise, Steuern und Versandkosten dem Geschäftspartner/Kunden durchweg korrekt angezeigt werden. Die bereits im Vorfeld über den SAP Hybris Data Hub replizierten Adressdaten zur Geschäftseinheit (B2B-Unit) des Kunden, werden im Checkout-Prozess zur Auswahl bereitgestellt. Nach Abschluss der Bestellung steht diese im SAP ERP direkt bereit. Der Kunde selbst hat jederzeit die Möglichkeit unter seinem Konto den historischen Bestellverlauf einzusehen. Als Highlight werden hier zusätzlich auch Bestellungen, die über andere Kanäle eingekauft wurden, dargestellt. Seite 4 W hi t e p a p e r Synchrones Order Managem ent Darstellung 4: Bestellhistorie mit Echtzeitdaten aus SAP ERP Verfügbarkeit und Ausblick Dabei sind dem Aufruf von Geschäftsprozesslogiken per RFC keine Grenzen gesetzt. Denkbar sind auch Szenarien zum synchronen Abruf von Rechnungen oder zur Anlage von Angebotsanfragen (Quotes). Übrigens: Ausfallszenarien oder geplante Downtimes des SAP ERP-Systems werden berücksichtigt und stellen SAP Hybris Commerce vor keine Probleme. Dem Kunden werden weiterhin – bis auf den Warenkorb und die Checkout-Funktion – alle Kernfunktionalitäten des Webshops angeboten, sodass dieser weiterhin Kataloge durchsuchen und Produktdetails anschauen kann. In den folgenden Abschnitten erläutern wir praxisnahe Use-Cases um die Benefits dieses Lösungsansatzes aufzuzeigen. Hierbei beziehen wir uns auf die Use-Cases Stammdaten- und Auftragsmanagement sowie Bestandsverfügbarkeiten und kundenspezifisches Pricing. Durch den gezielten Einsatz von Marketingmitteln kann der Cost per Order / Cost per Lead (CPO / CPL) gesenkt werden. Der CPO resp. CPL zeigt auf, wieviel Geld das Unternehmen pro Bestellung resp. pro Lead aufwenden muss. Die Automatisierung des Marketing hilft, basierend auf den vorhandenen Daten, diese Kosten zu senken, indem u.a. Kanäle mit hohem CPO nur noch in bestimmten Fällen genutzt werden. Beispielsweise können Facebook-Ads nur noch denjenigen Segmenten gezeigt werden, die potentiell auf die Anzeigen klicken und dann eine Konversion auslösen. Use-Cases Stammdaten- und Auftragsmanagement Ein wichtiger Erfolgsfaktor für Handelsunternehmen ist optimales Stammdaten- und Auftragsmanagement. Unser Beispielkunde nutzt eine hybride – weil asynchron-synchrone – Schnittstellenarchitektur zwischen SAP Hybris Commerce und dem SAP ERP, um komplexe Preisstrukturen im B2B2CKontext abzubilden: Ein Reifengroßhändler bietet seinen Wiederverkäufern spezifische Preiskonditionen an, die möglichst zeitaktuell gepflegt werden müssen (B2B). Denn diese Preise bilden die ökonomische Grundlage, auf der jeder Einzelhändler mit seinen Endkunden (B2C) seine Verkaufsgespräche am Point of Sales führt. Das kann im Zweifel ziemlich kompliziert und aufwändig sein, wenn der Einzelhändler immer wieder seine Preisliste aktualisieren muss, die ihm der Großhändler vorgibt. Bei einer großen Produktpalette kann das schnell zu gehörigen administrativen Aufwänden führen. Seite 5 W hi t e p a p e r Synchrones Order Managem ent Die Stammdatenverteilung Grundlage für eine funktionierende IT-Integration der beteiligten SAP-Komponenten sind konsistente Stammdaten in den beteiligten Systemen. An erster Stelle stehen dabei die Material- und Kundenstammdaten. Die Verteilung der Materialstammdaten erfolgt über die asynchrone Schnittstelle vom SAP ERP über den Data Hub in die SAP Hybris Commerce Suite. Hierfür wird zunächst im SAP ERP ein ALE Verteilungsszenario eingerichtet, damit anschließend die relevanten IDocs im XML-Format an den Data Hub übertragen werden können. Zu beachten ist dabei, dass immer der komplette SAP-Materialstamm im IDoc enthalten sein muss. Nach der initialen Datenübergabe vom SAP ERP ans SAP Hybris Commerce-System erfolgt die Verteilung über einen eingeplanten Job im SAP. SAP Hybris Commerce Front-End Die Anmeldung neuer Kunden im B2B-Shop Die Anlage der Kundendaten erfolgt in unserem speziellen Szenario zum Teil manuell. Im B2B-Umfeld ist es durchaus üblich, dass sich die Kunden zwar im Online-Shop registrieren können, doch manuell validiert werden müssen, damit etwa Berechtigungen und Zugriffe geprüft werden können. Die Registrierung im SAP Hybris Commerce Front-End löst eine Anforderung im SAP ERP aus, welche von einem Mitarbeiter abgearbeitet wird. Dieser legt im ERP die benötigten Stammdaten für den Debitor an. Mit dem Speichern der Daten erfolgt dann der Abgleich mit SAP Hybris Commerce, und der Kunde bekommt die Information, mit welchen Daten er sich im Shop nun anmelden kann. SAP Hybris Commerce Back-End SAP Stammdatenanlage Stammdaten erfassen Anforderung übernehmen Bestandskunde Neukunde Auf Kunden-Login verweisen SAP-Debitor anbinden Allgemeine Daten anlegen Vertriebsdaten anlegen SAP-Daten übernehmen FI-Daten anlegen Zugriffe und Berechtigungen definieren Daten übergeben Darstellung 5: Der Weg der Kundenstammdaten im Integrationsszenario Die Auftragserfassung Die Auftragserfassung erfolgt nach Registrierung und Anmeldung über das SAP Hybris Commerce Front-End. Über einen synchronen ERP-Aufruf werden die Preise der jeweiligen Produkte direkt im SAP ERP via „Order Simulate“ ermittelt und an das SAP Hybris Commerce zurückgegeben. Wird der Auftrag vom Kunden bestätigt, werden alle nötigen Daten (Kundennummer, Materialien, Preise, Mengen, Termine etc.) in das ERP übertragen und dort als SD-Auftrag angelegt. Seite 6 W hi t e p a p e r Synchrones Order Managem ent SAP Hybris Commerce Front-End SAP ERP SD Kundenlogin Warenkorb anlegen Auftragssimulation AtP Prüfung durchführen SD-Auftrag anlegen Produktion starten synchrone Preisabfrage Beschaffung starten Auftrag bestätigen Statusübergabe Lieferung/Warenausgang erfassen Faktura anlegen Übergabe an SAP FI Darstellung 6: Der Ablauf der integrierten Auftragserfassung Bei synchronen Auftragserfassungen gilt es, für einen möglichen Verbindungsausfall Notfallszenarien bereitzustellen – so zum Beispiel die Pflege von Standardpreisen im SAP Hybris Commerce, welche in dem Fall angezeigt werden, wenn diese aus dem SAP ERP nicht ermittelt werden können. Außerdem empfiehlt es sich, die Warenkorbdaten auch bei fehlender Verbindung im SAP Hybris Commerce zwischen zu speichern, damit der Kunde seinen Auftrag auch platzieren kann. Sobald die Verbindung wieder funktioniert, können diese dann im SAP ERP weiter prozessiert werden. Der Business-Nutzen Unser Reifen-Wiederverkäufer kann sich nun mit der skizzierten Lösung glücklich schätzen. Preis-Updates werden ab sofort automatisch in den involvierten Systemen angezeigt und der bisherige manuelle Pflegeaufwand entfällt, was die Fehleranfälligkeit auf ein Minimum reduziert und viel Zeit spart. Ein konkreter Business-Case ist auf Basis des Lösungsansatzes leicht abgeleitet. Das Problem mit der NichtVerfügbarkeit kann vernachlässigt werden, denn schließlich läuft der Betrieb der SAP-Systeme hochverfügbar auf Basis eines effizienten Monitorings mit dem Solution Manager. Kundenstammdaten, Bestandsverfügbarkeiten und kundenspezifisches Pricing Aus Sicht eines renommierten Unternehmens mit langjähriger SAP-Erfahrung mag ein Online-Shop „nur“ ein weiterer Vertriebskanal sein. Doch im Rahmen der rapiden Digitalisierungsgeschwindigkeit der Customer Journey und Customer Experience spielt diese Art der Internetpräsenz eine Rolle mit zunehmender Bedeutung. Gerade die nahtlose Integration von Online-Shop, Serviceportal und Backendsystemen bietet den Unternehmen enorme Möglichkeiten, Mehrwert für Kunde und Unternehmen zu schaffen. Wir betrachten nun die Themen der „richtigen“ Menge an Kundendaten, was bei der Warenverfügbarkeit zu beachten ist (Available-to-Promise-Check) und welche erweiterten Möglichkeiten es bei der Preisfindung gibt. Kundenstammdaten Im vorangegangenen Use-Case haben wir ein klassisches B2B-Szenario beschrieben, bei dem zu jedem Kunden im Webshop auch ein Äquivalent als Debitor im SAP ERP angelegt ist. Diese Stammdatenverteilung ist unter den gegebenen Parametern zwar sinnvoll, jedoch nicht in jedem Seite 7 W hi t e p a p e r Fall ein- bzw. umsetzbar. Je nach Anforderung an die Systemlandschaft der Commerce Plattform, an Analyse- und Auswertbarkeit, an Datenbestand und Datengehalt sieht das Lösungsszenario recht spezifisch aus und muss individuell an die Projektziele angepasst werden. Die Nutzung des CpD-Kontos („Conto-pro-Diverse“) erfordert keine zusätzlichen Debitorstammdaten im SAP ERP System. Bei Übergabe der Bestellung aus dem Shop an das SAP ERP System wird nur ein Auftrag angelegt und mit den einmaligen Adress- und Bestelldaten aus dem Shop angereichert und abgerechnet. Auswertungen und Analysen auf Grundlage der Daten aus dem SAP ERP sind hier nur auftragsbezogen möglich, nicht kundenspezifisch. Dies ist zum Beispiel in B2C-Szenarien sinnvoll, in denen täglich mit tausenden (Einmal-) Bestellungen gerechnet wird. Im besten Fall sollten die im Onlineshop registrierten Kunden auch als Debitoren im SAP ERP angelegt werden. Hier kann zum Beispiel eine Stammdatensatz-Vorlage zum Einsatz kommen, welche die Anlage abrechnungsrelevanter Daten (z. B. Kontengruppe, Zahlungsbedingungen, FI-Daten) vereinfacht. Wichtige Prüfungen wie der Doublettencheck sollten bereits im SAP Hybris Commerce durchgeführt werden, um die Datenreinheit im SAP ERP zu gewährleisten. Aus diesem Grund sollte auch die Übergabe reiner Interessentendaten (Kundenanmeldungen ohne Bestellung) an das SAP ERP kritisch betrachtet werden. Der Mehrwert, der sich aus der vollständigen Stammdatenverteilung ergibt, wird schnell ersichtlich und nachvollziehbar. Nur auf diese Weise lassen sich exakte Rückschlüsse auf das Kundenverhalten (Auftragshäufigkeit, Warenkorbzusammenstellung, Zahlungsverhalten etc.) ziehen und dem Kunden ein perfekter Service (exakte Zuordnung von Bestellungen, Aufträgen, Rechnungen, Zahlungseingängen, Reklamationen etc.) zur Verfügung gestellt werden. Neben einer möglichst lückenlosen Historie über alle Aktivitäten mit dem Unternehmen erwarten gerade OnlineKunden im hohen Maß eine verlässliche Aussage über Warenverfügbarkeiten und Bestände. Werden Waren kundenindividuell angefertigt oder konfiguriert, gilt dies gleichermaßen für Herstellungs- und Beschaffungszeiten Synchrones Order Managem ent die verfügbaren Produkte zu geben. Über synchrone Aufrufe (RFC) ist es möglich, während der Warenkorberstellung auf die durchaus nicht ganz triviale ATP-Prüfung im SAP ERP zuzugreifen. Dies bietet indes den Vorteil, dass der Kunde sofort über alle nötigen Informationen zur Lieferzeit des gewünschten Produktes erhält. Terminverzögerungen und damit verbundene mögliche Teillieferungen können so in Echtzeit ermittelt und dem Kunden als Option zur Verfügung gestellt werden. Dies setzt natürlich eine entsprechende Verfügbarkeit des SAP-Systems sowie eine Pflege aller relevanten Stammdaten im SAP ERP voraus. Eine Alternative zur synchronen ATP-Prüfung stellt die Nutzung von Sicherheitsbeständen dar. Hierbei werden definierte Bestandsmengen zu den Produkten im SAP Hybris Commerce hinterlegt und beispielsweise zweimal am Tag asynchron mit dem SAP-Bestand abgeglichen. So lassen sich die Zugriffe auf eine synchrone Schnittstelle verringern und die Abhängigkeit der Systeme minimieren. Auch hier gilt, dass die speziellen Anforderungen eines Projektes die Architektur der Lösung beeinflussen. Umschlagshäufigkeit, Anzahl der Produkte, Anzahl der Lager, Eigen- oder Fremdfertigung, Individualisierungsgrad der Produkte, Auftragsmenge aus dem Online-Shop – diese und weitere Parameter haben Einfluss darauf, wie die ATP-Prüfung im Online-Szenario optimal implementiert werden sollte. Bestandsverfügbarkeiten Die Verfügbarkeiten von Artikeln spielen eine wesentliche Rolle im Commerce. Dies ist auch unter den Synonymen Kundenspezifisches Pricing Die Integration von Preisen ist kein leichtes Thema. Hier gilt es besonders, auf ein ausgewogenes Verhältnis von Aufwand und Nutzen zu achten. In unserem vorherigen Beispielsze- Available-to-Sell bzw. Available-to-Promise bekannt. In unserem Use-Case geht es im Wesentlichen darum dem Kunden und dem Verkäufer eine möglichst reale Sicht auf nario haben wir auf die komplexe Preisfindung im SAP ERP zurückgegriffen. Die synchrone Schnittstelle liefert in Echtzeit die aktuell gültigen Preise direkt aus dem SAP ERP System. Seite 8 W hi t e p a p e r Synchrones Order Managem ent Doch gerade im B2C-Umfeld gibt es Anforderungen, die eine sehr schnelle und flexible Preisanpassung nötig machen, beispielsweise für bestimmte Marketingaktionen („Rabatt in (Abstimmungsaufwand, Anpassung von Konditionstabellen inklusive Test und Transport, Konditionspflege etc.). Hier empfehlen wir, Preiskonditionen zu definieren, die vom SAP Hybris Commerce führend mit Preisen versorgt und die im SAP ERP nicht durch eine erneute Preisfindung übersteuert werden. Auf diese Weise behält das Unternehmen die Funktionalität, flexibel mit Preisen zu agieren, und es kann gleichzeitig die Preisfindung im SAP ERP nutzen. So kann auch die Möglichkeit für manuelle Rabatte im Online-Shop umgesetzt werden, beispielsweise bei Reklamationen oder Beschwerden. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Abwicklung des Zahlungsflusses. Unser Beispiel zeigt den Prozess der Kreditkartenzahlung: Gerade hier kommt es auf eine schnelle und sichere Übertragung der Daten an, die zudem strengen Datenschutzbestimmungen genügen müssen. Die Kreditkartendaten selbst bleiben in diesem Prozessbeispiel außerhalb Abhängigkeit der Tagestemperatur“) oder Anpassungen an Konkurrenzpreise für spezifische Produkte. Solche Änderungen müssen rasch und gezielt durchgeführt werden können. An dieser Stelle ist das SAP ERP oft zu träge und unflexibel des SAP ERP Systems. Nur die Freigabe durch den Payment Service Provider wird mittels Token an SAP ERP übergeben. Je nach Dauer der logistischen Prozesse sollte die Gültigkeit des Tokens erneut geprüft und ggf. nachautorisiert werden. SAP Hybris Commerce Front-End SAP ERP SD-Auftrag anlegen Kundenlogin Warenkorb anlegen Auftrag bestätigen Warenausgang buchen Anlage mit Belegsperre Faktura anlegen Capture initiieren Token Gültigkeit prüfen Authentifizierung durchführen Token freigeben Token freigeben Klärung initiieren Beschaffung/ Produktion starten SD-Lieferung anlegen Reauthentifizierung durchführen Klärung initiieren Absage Absage Payment Service Provider Darstellung 7: Beispielhafter Prozess einer Online-Bestellung mittels Kreditkartenzahlung Seite 9 W hi t e p a p e r Synchrones Order Managem ent Fazit Es lohnt sich für Verantwortliche und Lösungsarchitekten der SAP Hybris Commerce Plattform und des SAP ERP über den Tellerrand zu schauen und hochintegrierten Lösungen Aufmerksamkeit zu schenken. Die Integration von Online-Shop und Backendsystem benötigt individuelle Lösungen. Deshalb ist es wichtig, die Standardprozesse/-services zu kennen, für sich zu nutzen und optimal zu kombinieren. Dies liefert nicht nur die Business-Mehrwerte für eine ROI-Kalkulation, sondern ist zudem ein entscheidender Faktor für die richtige Wahl der technischen Integrationsarchitektur. Nur so kann das ganze Potenzial einer Unternehmens-IT-Landschaft gehoben werden: • Bewährte Geschäftsprozesse im SAP ERP SD müssen nicht neu entwickelt werden • Modernes Webshop Erlebnis auf Basis des SAP Hybris Commerce Accelerators im responsiven Design • Asynchrone Datenübertragung mit vorgefertigten Transformationen mittels Data Hub • Synchrone Integration zum SAP ERP mittels Remote Function Calls zur Bestandsabfrage und personalisierten Preisen • Erweiterbarkeit zur Integration weiterer Geschäftsprozesse innerhalb des Webshops Kontakt DIGITAL CUSTOMER SOLUTIONS Matthias Buchheim Manager, Customer Engagement Solutions +49 351 48 50 78 551 matthias.buchheim@ itaricon.de Itaricon Digital Customer Solutions Wiener Platz 9 01069 Dresden www.itaricon.de Martin Kriegler Application Engineer Tel. +49 721 12 08 45-0 [email protected] Unic GmbH Kaiserstraße 201 76133 Karlsruhe www.unic.com Über ITARICON Über Unic Unter dem Leitkonzept „Customer First!“ gestaltet ITARICON digitale Geschäftslösungen für Kunden- und Logistikprozesse. Die Verbindung von langjährigem Architektur- und Integrations-Know-how mit innovativen SAP-Technologien bildet dabei die Grundlage unseres Erfolges. Erfahrene Projektteams setzen neue Anforderungen an Geschäftsprozesse mit digitalen Innovationen rund um Mobile Enterprise, Internet of Things und Cloud nahtlos und zukunftssicher um. Themenfelder wie Customer Journey Management, Customer Engagement Commerce machen uns zum begehrten Kooperationspartner zukunftsorientierter Unternehmen. Unic ist ein europaweit führender Anbieter von integrierten E-Business-Lösungen in den Bereichen Digital Marketing und Digital Commerce. Gemeinsam mit den Kunden identifiziert und nutzt Unic die strategischen Chancen in der digitalen Welt, um ein einzigartiges Kundenerlebnis zu schaffen. Dazu arbeiten die Kompetenzen für Beratung, Kreation, Umsetzung und Betrieb Hand in Hand. Unic führt Standorte in Bern, Karlsruhe, München, Wien und Zürich sowie ein Entwicklungszentrum in Wrocław. © Unic