INTEGRIERTE CURRICULA Ethik und Kommunikation Theorie – Recht – Geschichte – Praxis Wintersemester 2010/11 Institut für Ethik und Kommunikation im Gesundheitswesen Univ. - Prof. Dr. phil. Martin W. Schnell Private Universität Witten / Herdecke gGmbH Alfred-Herrhausen-Str. 50 D-58448 Witten Alle Rechte vorbehalten © Julian Kricheldorff Teambilder: Franziska Fink ⌘ Inhalt HALTUNG – EINFÜHRUNG IN DIE INTEGRIERTEN CURRICULA.............................. 6 KOMPETENZ – DIE LERNFÄHIGE ARZTPERSÖNLICHKEIT...................................... 8 MODELL – ETHIK UND KOMMUNIKATION. INTEGRIERT?.................................... 10 I E K G – INSTITUT FÜR ETHIK UND KOMMUNIKATION IM GESUNDHEITSWESEN.... 12 ANERKENNUNG.......................................................................................... 14 TEAM – MITARBEITER UND ARBEITSBEREICHE................................................. 16 KONTAKT.................................................................................................. 22 DIE „ICS“.................................................................................................. 23 ANHANG: ANFORDERUNGEN U. KOPIERVORLAGEN………………………………………. 58 Haltung Die Integrierten Curricula Eine Einführung ARZT SEIN IST MEHR ALS NUR NATURWISSENSCHAFT Die Integrierten Curricula sind seit acht Jahren fester Bestandteil der medizinischen Ausbildung an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) und komplettieren das Studium um die Dimension von sozialund geisteswissenschaftlichen Kompetenzen, die neben der naturwissenschaftlichen Ausbildung für den werdenden Arzt unverzichtbar sind. Ethik und Kommunikation Theorie Recht EINE FRAGE DER HALTUNG Kommunikatives Handeln und ethische Haltung und Entscheidungsfindung sind Kernkompetenzen in der Ausübung jeder medizinischen Tätigkeit und auch schon in der Ausbildung im Rahmen des klinischen Studiums wichtig. Geschichte Praxis 7 Kompetenz „Die lernfähige Arztpersönlichkeit“ DIE LERNFÄHIGE ARZTPERSÖNLICHKEIT IST DAS ZIEL DES STUDIUMS DER MEDIZIN AN DER UNIVERSITÄT WITTEN / HERDECKE DIE „LERNFÄHIGE ARZTPERSÖNLICHKEIT“ vermag sich möglichst im ganzen Spektrum ärztlicher Kernkompetenzen zu orientieren Hierzu zählen insbesondere ethische und kommunikative Kompetenzen Die Arztpersönlichkeit soll an der UW/H folgende Kompetenzen erwerben und lebenslang erneuern können: a) Eine kommunikative Beziehung zu Patient, Angehörigen und anderen Heilberuflern aufbauen, b) das medizinisch-klinisch Angemessene (dem Stand des Wissens entsprechend) c) im Hinblick auf das rechtlich Erlaubte im Rahmen der d) Spielräume der Verantwortung tun und ebenso reflektieren können wie e) die systemischen Bedingungen ihres Handelns. Basel Consensus Statement „Communicative and Social Competencies in Medical Education“. A Position Paper of the GMA Comittee „Communicative and Social Competencies“. GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung. 2008;25(2) Simpson M, Buchman R, Stewart M, Maguire P, Lipkin M, Novack D, Till J. Doctor- patient communication:theTorontoconsensusstatement. BMJ. 1991;303:1385-1387. 9 Modell Ethik und Kommunikation. Integriert? DAS STUDIUM IM ZEICHEN DES WITTENER MODELLS soll naturwissenschaftliche Grundlagen für das Verständnis der Morphologie, Physiologie und Pathophysiologie des menschlichen Körpers ebenso vermitteln wie soziale, ethische und kommunikative Kompetenzen, um den Patienten mit dessen Sorgen und Ansprüchen verstehen zu können. Dazu ist es unverzichtbar, dass die Ausbildungsziele nicht nebeneinander gelehrt, sondern problemorientiert und praxisrelevant miteinander verknüpft werden. An der Verknüpfung dieser Ziele arbeiten die Integrierten Curricula. Mitzkat A, Schulz C, Kasenda B, Langer T, Schnell MW. "ARZT IM GANZEN SPEKTRUM": Die INTEGRIERTEN CURRICULA der Medizinerausbildung an der Universität Witten/Herdecke - Rückblick auf sechs Jahre Lehre im Hinblick auf Praxisorientierung und theoretische Vorgaben. GMS Z Med Ausbild. 2006;23(4) 11 IEKG Institut für Ethik und Kommunikation im Gesundheitswesen „ES IST DAS ZIEL UNSERER ARBEIT, SYNERGIEN ZWISCHEN PFLEGEWISSENSCHAFT UND MEDIZIN IM HINBLICK AUF ETHIK UND KOMMUNIKATION IM GESUNDHEITSWESEN ZU REALISIEREN.“ •Ethik und Qualitätsentwicklung Forschung •Ethik in Medizin, Pflegewissenschaft, •Integrierte Curricula: Ethik und Kommunikation Philosophie, Disability Studies •Empirische Ethik- und Kommunikations- Lehre forschung •Arzt / Patient – Kommunikation •Pflege / Patient – Kommunikation •Teamorientierte Kommunikation unter Mitarbeitern •Aufbau von Ethikforen •Versorgungsforschung: Lebensende / Beratung Palliative Care •Lehrforschung Nähere Informationen unter www.iekg.de Anerkennung Auszeichnungen DAS LEHRANGEBOT DER INTEGRIERTEN CURRICULA WURDE MEHRFACH ANERKANNT 2007 Peter Bartholmes – Teaching Award der Universität Witten / Herdecke für Prof. Dr. Martin W. Schnell 2008 Posterpreis der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin 2009 Oskar Kuhn – Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der patientenorientierten Gesundheitskommunikation 2010 Help the Hospices – Preis für Dr. Christian Schulz 15 Team Mitarbeiter und Arbeitsbereiche Leitung Univ. – Prof. Dr. phil. Martin W. Schnell, M.A. Lehrstuhl für Ethik im Gesundheitswesen Institutsdirektor Studium der Philosophie, Soziologie, Pädagogik und Kunstgeschichte in Bochum und New York City Forschungsschwerpunkte: • Ethik als Schutzbereich • Forschungsethik • Ethik und Recht am Lebensende • Kommunikation in Medizin und Pflege • Körper und Leiblichkeit • Lehrforschung • Behinderung 17 Mitarbeiter und Arbeitsbereiche Arbeitsbereich Lebensende / Palliative Care Die Arbeitsgruppe Lebensende/Palliative Care verantwortet die palliativmedizinische Ausbildung der Medizinstudierenen an der UWH. Das eigens entwickelte, mehrfach ausgezeichnete Curriculum verwendet interaktive und innovative Methoden, um das Fach Palliativmedizin praxisnah zu vermitteln (z.B. Realpatientenkontakt). Das deutschlandweit erste kontrollierte Curriculum wird permanent evaluiert und fortentwickelt. Weiter Forschungsschwerpunkte betreffen Kommunikation und Entscheidungsfindung am Lebensende. Dr. med. Christian Schulz Leitung Medizinstudium in Bochum und Witten Assistenzarzt in der Psychosomatik am Uniklinikum Düsseldorf Master-Studium in Palliative Care in London Mischa Möller Assistent Medizinstudent an unserer Universität Sonja Rogusch Assistentin Medizinstudentin an unserer Universität Mitarbeiter und Arbeitsbereiche Arbeitsbereich Ethik Der Arbeitsbereich Ethik des IEKG beschäftigt sich mit der Lehre und Erforschung einer Ethik als „nichtexklusivem Achtungs- und Schutzbereich“. Diese schließt über die Beziehungsgestaltung und Anerkennung des Anderen alle Menschen, gleichgültig ihrer Andersheit durch Krankheit, Behinderung, Pflegebedürftigkeit, in den Schutzbereich der Ethik ein. Insbesondere die Schnittpunkte zur Palliativversorgung, Psychiatrie, Behinderung und Pflege werden erforscht. Die Ergebnisse fließen wiederum in die Lehre der ICs ein. Ein weiterer Themenbereich ist die Sprache in der Pflege, im Sinne der Versprachlichung von Pflegehandlungen als Grundlage für Professionalisierung oder Entscheidungsfindung. Harald Haynert, MScN Leitung Studium der Pflegewissenschaft, Philosophie und Psychiatrischen Ethik Pflegeexperte für die Pflege psychisch und gerontopsychiatrisch erkrankter Menschen Gesundheits- und Krankenpfleger Organisation und Mitarbeit der Forschungsarbeitsgemeinschaften „Ethik als Schutzbereich“ und „Ethik in der Psychiatrie Christine Dunger, BScN Assistenz Masterstudentin am Institut für Pflegewissenschaft unserer Universität Gesundheits- und Krankenpflegerin Mitarbeit bei der Ethikkomission der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft Dozentin im Gesundheitswesen 19 Mitarbeiter und Arbeitsbereiche Arbeitsbereich Kommunikation Der Bereich Kommunikation des IEKG forscht zu Fragen der Arzt/Patient-, als auch der Pflege/Patient-Beziehung sowie zur ärztlichen Urteilsentwicklung und ist im Wittener Medizinstudium verantwortlich für die Lehre im Bereich der Arzt/Patient-Kommunikation. Das Lehrangebot soll den Studenten ermöglichen, Kommunikationsprozesse anhand von Modellen theoretisch zu erfassen, im Weiteren kommunikatives Verhalten in Praxissituationen einzuüben und gemeinsam zu reflektieren. Besonderen Wert wird dabei auf die praktische Ausbildung gelegt. Am Beginn dieser steht der Simulationspatientenkontakt (SPK). Hier werden zuvor gefilmte Simulationsgespräche zwischen Studenten und Simulationspatienten in mehreren Seminaren gruppendynamisch mit geschulten Ärzten, Psychologen und Kommilitonen nachbesprochen. Im Studienverlauf bekommen die Studenten die Gelegenheit, das Arzt/PatientGespräch in realen Kontexten zu trainieren. Die curriculumsbasierte und longitudinale Lehre kommunikativer Kompetenzen ist ein Alleinstellungsmerkmal der UW/H. Dr. med. Thorsten Langer Wissenschaftliche Leitung Medizinstudium in Tübingen und Witten Assistenzarzt in der Pädiatrie am Uniklinikum WuppertalBarmen Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Allgemein- und Familienmedizin der UW/H Dana Thies Organisatorische Leitung Medizinstudentin an unserer Universität Ole Jung Assistenz Medizinstudent an unserer Universität Mitarbeiter und Arbeitsbereiche Organisation der Integrierten Curricula Die Lehrveranstaltungen der Integrierten Curricula haben die Aufgabe, den Studierenden sozial- und geisteswissenschaftliche Kompetenzen zu vermitteln, die neben der naturwissenschaftlichen Ausbildung für den werdenden Arzt unverzichtbar sind. Till Bugaj Medizinstudent an unserer Universität Promotionsstudent bei Bayer Healthcare im Bereich Herz-Kreislauf-Pharmakologie Benjamin Paul Medizinstudent an unserer Universität Julian Kricheldorff Studierender der Humanmedizin und der Wirtschaftswissenschaften in Aachen und Witten 21 Kontakt Büro Campus Raum 2.350 Büro Stockumer Str. Raum DG 047 Filmstudio Simulations-Patienten-Kontakt Campus, 2.303/2.304 Mailkontakt [email protected] Die „IC´s“ Integriertes Curriculum: Ethik Im Mittelpunkt der Lehre steht die Vermittlung von Grundlagenwissen (1.-3. Semester), die Diskussion über Problemwissen (4.-6. Semester) und eine Einführung in Reflexionswissen (7.-9. Semester). Die Studierenden erhalten die Möglichkeit, Ethik und Recht multidisziplinär im Licht der Medizin, der Pflegewissenschaft, der Philosophie und der Kulturreflexion diskutieren zu können. Die Studierenden sollen dadurch in die Lage versetzt werden, ein professionelles ärztliches Gewissen im Hinblick auf den Schutzbereich medizinischer Ethik ausbilden zu können. Im Rahmen des IC-Ethik muss der Leistungsnachweis (LN) für den Querschnitt „Geschichte, Theorie, Ethik der Medizin“ (gem. A0) absolviert werden. Literatur: M.W. Schnell: Ethik als Schutzbereich. Lehrbuch für Medizin, Pflege, Philosophie, Bern 2008. M.W. Schnell/Ch. Heinritz: Forschungsethik. Lehrbuch für Gesundheitswissenschaften, Bern 2006. Integriertes Curriculum: Ethik Im Semesterverlauf DIE EINZELNEN SEMESTERVERANSTALTUNGEN BEHANDELN ETHISCHE THEMEN IN DER MEDIZIN, DIE ZUM JEWEILIGEN STUDIENABSCHNITT PASSEN. IM 8. SEMESTER IST EINE KLAUSUR ABZULEGEN. Semester Thema 1 Ethik der Arzt / Patient - Beziehung 2 Charta der Patientenrechte 3 Ärztliches Straf- und Haftungsrecht 4 Therapiebegrenzung 5 Psychiatrische Ethik 6 Rechtlich-ethische Rahmenbedingungen klinischer Forschung 7 Ethikwoche I 8 Ethikwoche II (inklusive Klausur) 9 Medizinrecht: PJ, Berufsrecht, Sachverständigenrecht ETHIK DER ARZT-PATIENTEN-BEZIEHUNG SCHNELL 03.12.2010 , 14.01. u. 28.01.2011 (je 11:00 – 12:30) DG 4.76 (Campus) Empfohlen für das 1. Semester Die Veranstaltung ist eine Einführung in den Eigensinn der Arztethik. Ihr wesentliches Element ist die Begegnung mit dem kranken Menschen, der vom Arzt zu achten und hinsichtlich seiner Autonomie zu fördern ist. Der Patient hat daher eine zentrale Bedeutung in der Arztethik. Anhand verschiedener Fallbeispiele werden wir sehen, dass die Gestalt der Arzt-Patienten-Beziehung allerdings sehr davon abhängt, wer der Patient ist (Erwachsener, Kind, alter Mensch, Mensch im Koma, sterbender Mensch). Davon ausgehend soll untersucht werden, wie sich die Frage nach der Ethik jeweils stellt. Abschließend wollen wir nach einer angemessenen Grundlage für die Ethik ärztlichen Handelns fragen. ÄRZTLICHE SCHWEIGEPFLICHT UND DATENSCHUTZ GAIDZIK 21.01.2011, 11:00 bis 12:30 Uhr DG 4.76 (Campus) Empfohlen für das 1. Semester Die Veranstaltung soll die rechtliche Absicherung des Vertrauensverhältnisses zwischen Patient und Ärzten bzw. Pflegepersonen verdeutlichen. Straf- und haftungsrechtliche Aspekte des Berufsgeheimnisses werden anhand von Fallbeispielen ebenso dargestellt wie, in relevanten Grundzügen, die bundes- und landesrechtlichen Bestimmungen zum Datenschutz. Die Veranstaltung klärt relevante juristische Fragen zum Umgang mit Patienteninformationen. 29 CHARTA DER PATIENTENRECHTE KAMMEIER, GAIDZIK 10.12.2010 und 14.01.2011 (je 9.00 -11.00) Teil 1: 2.273 und Teil 2: E 110 (Campus) Empfohlen für das 2. Semester Die durch das Bundesgesundheits- und das Justizministerium zusammengestellte "Charta der Patientenrechte" enthält alle wichtigen Bestimmungen, die den ethisch-rechtlichen Status des Patienten betreffen. Die Veranstaltung konzentriert sich auf den Bereich des Verhältnisses zwischen Patient und Arzt und zwar anhand zweier Problemfelder: a.) Aufklärungspflichten des Arztes b.) Autonomie des Patienten, Nichteinwilligungsfähigkeit, Patientenverfügung, Betreuungsrecht Davon ausgehend soll untersucht werden, wie sich die Frage nach der Ethik jeweils stellt. Abschließend wollen wir nach einer angemessenen Grundlage für die Ethik ärztlichen Handelns fragen. ÄRZTLICHES STRAF- UND HAFTUNGSRECHT GAIDZIK 14.01.2011, 11:00 bis 12:30 Uhr E 110 (Campus) Empfohlen für das 3. Semester Steht der Arzt / die Ärztin bei der Berufsausübung tatsächlich mit „einem Bein im Gefängnis“ oder doch zumindest vor dem Zivilrichter? Grundzüge des Arztstrafrechts und der ärztlichen Berufshaftung werden in diesem Seminar erläutert. 31 THERAPIEBEGRENZUNG NILIUS 29.10., 05.11. u. 12.11.2010, je 09:00 bis 12:00 Uhr Klinik Ambrock (Hagen) Empfohlen für das 4. Semester Mit Hilfe der modernen Intensivtherapie können die Organfunktionen vieler akut erkrankter Patienten in lebensbedrohlichen Situationen stabilisiert werden und die Patienten können Erkrankungen überleben, die ohne Einsatz der Intensivmedizin tödlich verlaufen wären. Da trotz aller diagnostischen Verfahren die Prognose bisher nur sehr ungenau abgeschätzt werden kann und viele Patienten an der akuten Verschlechterung einer chronischen Erkrankung leiden, die selbst nicht beseitigt werden kann, ergeben sich oft erhebliche ethische Probleme. In dem Seminar sollen ethische Konfliktfelder in der Intensivmedizin am Beispiel aktueller Patienten besprochen werden. Im Sinne eines Unterrichts am Krankenbett sollen die Probleme mit der Erfassung des vermeintlichen Patientenwillens infolge - widerstrebender Auffassungen von Angehörigen, - schriftlichen Patientenverfügungen -unterschiedlicher ärztlicher/pflegerischer Auffassungen im Kontext einer häufig unsicheren medizinischen Prognose für die Studenten deutlich werden. Das Seminar wird dabei in der Regel keine eindeutigen Antworten vermitteln können, sondern die Anregung zum Diskurs und zur Auseinandersetzung steht im Mittelpunkt. EINFÜHRUNG ETHIK DER PSYCHIATRIE PRÜTER 25.02.2011, 09:00 bis 12:00 Uhr u. 13.00 bis 14.30 Uhr E 109 (Campus) Empfohlen für das 5. Semester Das Seminar möchte in allgemeine Aspekte der psychiatrischen Ethik einführen und dabei folgende Themen behandeln: • Psychiatrie als Institution, das Behandlungsteam, die Angehörigen • Psychiatrie, Macht und Gewalt • Legitimation von Zwangsbehandlung (Ethik, Recht, Diagnose) • Autonomie des psychiatrischen Patienten • Umgang mit Gefährlichkeit (Forensik) • Stigmatisierung und Normalität 33 RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN KLINISCHER FORSCHUNG GAIDZIK, THÜRMANN 20.12.2010 u. 21.12.2010 (je 17:15 bis 18:45) DG 4.76 (Campus) Empfohlen für das 5. und 6. Semester Klinische Forschung am Menschen kann das Ziel verfolgen, dem jeweiligen Studienteilnehmer an Innovationen in der Medizin unmittelbar oder doch zumindest kurzfristig teilnehmen zu lassen. Andere Studien lassen nur für spätere Patienten einen persönlichen Nutzen erkennen und wieder andere dienen – nur – dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn. Alle diese Studien sind aber im Interesse der Studienteilnehmer, aber auch der gesellschaftlichen Akzeptanz von Forschung unter ethischen Aspekten innerhalb eines auch rechtlich sanktionierten Rahmens auf ihre Vertretbarkeit hin zu überprüfen. Diesen Rahmen für die unterschiedlichen Studientypen aufzuzeigen, ist Ziel des Seminars. Es werden die Rechtsgrundlagen der Forschung, soweit sie für die ethischen Implikationen von Forschung relevant sind und daher der Prüfung durch die Ethikkommission unterliegen, dargestellt. Insbesondere wird deutlich werden, wann eine Ethikkommission z.B. auch im Rahmen von Promotionsprojekten einzuschalten ist und welche Kriterien für die Beratung/Prüfung eines Forschungsvorhabens durch die Ethikkommission Beachtung finden müssen. INTERDISZIPLINÄRE ETHIKWOCHE PALLIATIVMEDIZIN ODER „WAS GENAU PASSIERT BEI EINEM PALLIATIVMEDIZINISCHEN KONSIL?“ SCHNELL ET AL. 06. – 10.12.2010 Uni Witten, Campus und Stockumer Str. Empfohlen für das 7. Semester Die Wittener Ethikwoche im Wintersemester 2010/11 geht der Frage nach; „Was genau passiert bei einem palliativmedizinischen Konsil?“. Am Ende der Ethikwoche, also am Freitag dem 10.12.2010, wird wie immer die Ethikklausur zur Erlangung des LN gem§27 der AppO durchgeführt. Bitte vervollständigt Eure Ethikportfolios, welche die Voraussetzung zur Teilnahme an der Klausur darstellen, spätestens innerhalb der Ethikwoche! 35 „Der sterbenskranke Patient - Einführung Palliative Care“ INTERDISZIPLINÄRE ETHIKWOCHE PALLIATIVMEDIZIN ODER „WAS GENAU PASSIERT BEI EINEM PALLIATIVMEDIZINISCHEN KONSIL?“ MÜLLER-BUSCH 06.12.2010, 10:00 bis 13.00 Uhr 2.273 (Campus) Empfohlen für das 7. Semester "Sterben ist die letzte Phase des Lebens, in der dieses verlischt; der Tod stellt den Endpunkt des Sterbens und Zustand des eindeutigen Nichtmehrlebens eines Organismus dar, der dann als Leiche bezeichnet wird... . Für den Menschen sind Sterben und Tod nicht einfach ein biologisches Faktum, sondern aufgrund der bewussten Reflexion über Bestimmung und Sinn seines Daseins ein existentielles Grundproblem... ." Wörterbuch der Medizin, 1984 „Wenn ich wirklich einem anderen helfen will, muss ich mehr verstehen als er, aber zu allererst muss ich begreifen, was er verstanden hat. Falls mir das nicht gelingt, wird mein Mehr-Verständnis für ihn keine Hilfe sein...jede Kunst der Hilfe muss mit einer Erniedrigung anfangen. Der Helfer muss zuerst niederknien vor dem, dem er helfen möchte.“ S.Kierkegaard,1851 Die Begleitung sterbenskranker, “unheilbar kranker” Menschen stellt eine eigentlich selbstverständliche aber auch besonders verantwortungsvolle Aufgabe in der Medizin dar, die in der Ausbildung zum Arzt in der Regel kaum beachtet wird. Zur Einführung in die Ethikwoche sollen in dem 3-stündigen Seminar folgende Probleme behandelt werden: Herkunft und Aufgaben von Palliative Care und Palliativmedizin Einsatzbereiche: Palliativer Ansatz – Allgemeine und spezialisierte Palliativversorgung – was ist wann gefragt? Grenzen und Konflikte: effektive Kommunikation und reflektiertes Entscheiden als Grundelemente in ethischen Grenzsituationen Grundprinzipien von Schmerztherapie und Symptomkontrolle. „Grundlagen der Psychopharmakologie in der Palliativmedizin“ INTERDISZIPLINÄRE ETHIKWOCHE PALLIATIVMEDIZIN ODER „WAS GENAU PASSIERT BEI EINEM PALLIATIVMEDIZINISCHEN KONSIL?“ SCHULZ 06.12.2010, 14.00 bis 17.00 Uhr 2.273 (Campus) Empfohlen für das 7. Semester In der Palliativmedizin werden interventionelle, pharmakologische und nicht-pharmakologische Interventionen zur Symptomkontrolle unterschieden. In diesem Seminarteil sollen die Grundlagen für eine rationale Pharmakotherapie in der palliativmedizinischen Symptomkontrolle besprochen werden. Nach dem Seminar können die Studierenden die wichtigsten Symptome in der Palliativmedizin benennen Wege der pharmakologischen Therapie differenzieren die Indikation zur Pharmakotherapie rational zu begründen die Grenzen von Pharmakotherapie verstehen sind die Studierenden in der Lage die Indikation zur Pharmakotherapie zu stellen Assessmentinstrumente zur Symtomkontrolle anzuwenden 37 „Pädiatrische Palliativmedizin“ INTERDISZIPLINÄRE ETHIKWOCHE PALLIATIVMEDIZIN ODER „WAS GENAU PASSIERT BEI EINEM PALLIATIVMEDIZINISCHEN KONSIL?“ Zernikow 07.12.2010, 10:00 bis 13.00 Uhr Audimax (Campus) Empfohlen für das 7. Semester Die wissenschaftlich orientierte Schmerztherapie und Palliativmedizin blickt auf eine lange Tradition zurück, von der die Pädiatrie nur profitieren kann. Aber die Situation eines kranken Kindes wird zu allererst von seinem Kindsein geprägt, dem durch speziell geschultes Personal in Pflege, Medizin und Psychologie, durch kindgerechte Räume, altersgerechte Sprache und Möglichkeiten der Elternbetreuung positiv begegnet werden muss. Trotz der großen Gemeinsamkeit, dass sterbende Kinder genauso wie sterbende Erwachsene einer umfassenden Versorgung durch ein multidisziplinäres Team bedürfen, lassen sich zahlreiche Unterschiede nicht leugnen. Der herausragende Unterschied besteht darin, dass die pädiatrische Palliativversorgung ein weites Krankheitsspektrum nicht-onkologischer Krankheiten umfasst und maßgeblich durch den kognitiven, emotionalen, sozialen, spirituellen und körperlichen Entwicklungsstand des Kindes geprägt wird. Auch Eltern und Geschwister bedürfen einer qualitativ und quantitativ anderen Unterstützung und Aufmerksamkeit als Angehörige in der Erwachsenen-Palliativversorgung. „Grundlagen der Symptomkontrolle“ INTERDISZIPLINÄRE ETHIKWOCHE PALLIATIVMEDIZIN ODER „WAS GENAU PASSIERT BEI EINEM PALLIATIVMEDIZINISCHEN KONSIL?“ Schmitz 07.12.2010, 14.00 bis 17.00 Uhr Audimax (Campus) Empfohlen für das 7. Semester In immer mehr Krankenhäusern und universitären Klinik werden interdisziplinäre Palliativ-Care-Teams gegründet um Palliativpatienten konsiliarisch auf der Normalstation und/oder auf einer eigenen Palliativstation zu behandeln. Dabei ist es von essentieller Wichtigkeit, dass die Betreuung des Patienten und seiner Bezugspersonen (Angehörigen), durch ein interdisziplinäres Team erfolgt, welches aus palliativmedizinischen Pflegekräften, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten, Kunst- bzw. Musiktherapeuten und Palliativmedizinern besteht. Vorrangiges Ziel in der Behandlung des Patienten ist die Therapie der für den Patienten belastenden Symptome. Nur unter guter Symptomkontrolle kann das therapeutische Ziel, einer Verbesserung der Lebensqualität für den Patienten, erreicht werden. Das Seminar soll Grundlagenkenntnisse vermitteln, um wichtige belastende Symptome erkennen und therapieren zu können. 39 „Kommunikation mit Sterbenden“ INTERDISZIPLINÄRE ETHIKWOCHE PALLIATIVMEDIZIN ODER „WAS GENAU PASSIERT BEI EINEM PALLIATIVMEDIZINISCHEN KONSIL?“ SCHULZ, SCHMINCKE-BLAU, MÖLLER, ROGUSCH 08.12.2010, 10:00 bis 13.00 Uhr u. 14.00 bis 17.00 Uhr D58 (Stockumer Str.) Empfohlen für das 7. Semester Obwohl das schwere Gespräch mit Patienten in der klinischen Tätigkeit eine alltägliche Aufgabe darstellt ist die Ausbildung von Medizinstudierenden darin oft unzureichend. Angst, Unsicherheit und Überforderung können in der Folge zu schweren persönlichen Konflikten oder im schlimmsten Fall zur Vermeidung von Gesprächen führen. Das in diesem Seminar vermittelte Wissen, die Fertigkeiten und die Grundhaltung gegenüber der Kommunikation mit sterbenden Patienten soll Medizinstudierenden in fortgeschrittenen Studienabschnitt die Möglichkeit bieten sich auf diese Aufgabe auf praktische Art und in geschützter Atmosphäre zu nähern. Inhaltlich werden wir uns mit der eigenen Vorstellung von Sterben und Tod und der Komplexität anderer Einstellungen beschäftigen. Im Verlauf werden Möglichkeiten zum Führen von schweren Gesprächen entwickelt und Grundlagen für die Überbringung schlechter Nachrichten vermittelt (‚Breaking Bad News’, SPIKESModell). An einem Folgetermin besteht die Möglichkeit einen ambulanten oder stationären Patienten mit einer schwerwiegenden Erkrankung zu treffen und mehrere Gespräche zu führen (Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin, Uniklinik Düsseldorf). Die gesammelten Erfahrungen aus dieser Beziehung werden in einer abschließenden Veranstaltung reflektiert und in Kleingruppen diskutiert. (Methoden: Interaktiver Vortrag, Kleingruppendiskussion, Rollenspiel, Reflexion, Realpatientenkontakt) „Patientenwille – Ethik und Recht“ INTERDISZIPLINÄRE ETHIKWOCHE PALLIATIVMEDIZIN ODER „WAS GENAU PASSIERT BEI EINEM PALLIATIVMEDIZINISCHEN KONSIL?“ SCHNELL, HAYNERT 09.12.2010, 10:00 bis 13:00 Uhr DG 4.76 (Campus) Empfohlen für das 7. Semester Das Lebensende eines Patienten verlangt vom Arzt, dass er schrittweise den kurativen Ansatz durch palliativmedizinische Maßnahmen ersetzt. Das Ziel der Palliativmedizin ist es, die Symptome des Patienten möglichst zu kontrollieren, für ein Optimum an Lebensqualität zu sorgen und den Patienten und dessen Angehörige zu begleiten. Im Rahmen dieser Maßnahmen werden von Arzt eine bestimmte ethische Haltung und rechtlich verbindliches Vorgehen erwartet! Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen dementsprechend drei Schwerpunkte: - Grundlagen der Berufsethik des Arztes am Lebensende, - Recht am Lebensende (Wille des Patienten, Patientenverfügung, Aufgabe des Arztes), - Entscheidungen in komplexen, ambivalenten oder unklaren Situationen am Lebensende (Fallbeispiele). 41 „Kunsttherapie – Komplexe Fallbeispiele“ INTERDISZIPLINÄRE ETHIKWOCHE PALLIATIVMEDIZIN ODER „WAS GENAU PASSIERT BEI EINEM PALLIATIVMEDIZINISCHEN KONSIL?“ WEIGLE 09.12.2010, 14:00 bis 17:00 Uhr DG 4.76 (Campus) Empfohlen für das 7. Semester Unter dem Aspekt einer ganzheitlichen Begleitung von schwerstkranken und sterbenden Menschen ist die Kunsttherapie ein wichtiger Bestandteil der multiprofessionellen, interdisziplinären Zusammenarbeit in der Palliativmedizin. Bilder leiten Bewusstseinsund Erkenntnisprozesse ein, durch die Veränderungen möglich werden und geben Anhaltspunkte für eine Ressourcenaktivierung auf physischer, psychischer, sozialer und spiritueller Ebene. Anhand von konkreten Praxisbeispielen wird der Kunsttherapeutische Prozess, seine Auswirkungen auf den Patienten und dessen Angehörige sowie die Effekte für das gesamte multiprofessionelle Team exemplarisch dargestellt. Diese Veranstaltung bildet den Abschluss der Ethikwoche – gefolgt von der Klausur am Freitag! Das Syndrom als Schiff: wer bastelt mit (während es fährt)? – am Beispiel Wachkoma KRÖLL , KRÄFTNER ET AL. 12.01.2011, ab 19:00 Uhr 2.273 (Campus) Offene Abendveranstaltung für alle Semester! Die Diagnose, Pflege, Therapie von Syndromen ist in der Regel Angelegenheit der Betroffenen und "deren" ExpertInnen: ExpertInnen der Gesundheitsberufe, und/oder der Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften. Doch die Frage der Form, der Konstruktion eines Syndroms lässt auch NichtexpertInnen und deren Vorstellungen von einem "guten Leben" nicht unberührt. Ausgehend von einer künstlerisch-forschenden Untersuchung/ Beschreibung des "Informed Consent" als kollektiven Prozess (auf einer Wachkomastation) möchte die transdiszplinäre Arbeitsgruppe "Forschungszentrum f. geteilte Inkompetenz" von dem Versuch berichten, das Syndrom als eine Entität zu verstehen, in die sich Mitglieder der Gruppe quasi "eingeschifft" haben, um eine Reise mit unbestimmten Ziel mitzumachen; und um dabei festzustellen, dass im Zuge der Reise sie selbst gemeinsam mit den anderen Reisenden - sich möglicherweise ebenso um dieses Schiffes kümmern sollten. Dass dieses also, um die Reise fortsetzen zu können, während der Fahrt von allen fortwährend gepflegt, gewartet, erneuert werden muss - ohne einen sicheren Hafen anlaufen zu können. Die Mitglieder des Forschungszentrum interessieren sich nun für die Frage: Wie verändern sich Schiff und Reisende während dieser Fahrt in das Unbestimmte? 43 Ethik mit Dr. House HAYNERT 11.10., 15.11. und 13.12.2010, jeweils ab 19.00 Uhr E 109 (Campus) Offene Abendveranstaltungen für alle Semester! 11.10.2010: Dr. House und Wilson - Der ethische Dialog oder Arzt ohne Gewissen 15.11.2010: Dr. House und sein Team - Multiprofessionelle Zusammenarbeit im Lichte der Ethik 13.12.2010: Dr. House und die seltenen Fälle - Logik des Diagnostizierens Dr. House ist ein zynischer und misstrauischer Mensch, einerseits diagnostisch genial, andererseits politisch und ethisch inkorrekt. Er heilt Patienten, die unter seltenen Krankheitsbildern leiden. Gleichzeitig treibt er alle Menschen um sich herum in den Wahnsinn, da er sich über alle Regeln hinweg setzt und keine Rücksicht nimmt. Dr. House stellt eine vollkommen überspitzte Arztpersönlichkeit da, die alle negativen Eigenschaften in sich vereint und dennoch auf ihre eigentümliche Art und Weise sympathisch, cool und lustig wirkt. Was passiert aber in den Folgen tatsächlich? Welche Probleme stellen sich aus ethischer Sicht? Und welche Ansprüche lassen sich für den Umgang mit Patienten ableiten? Um diese Fragen zu beantworten laden wir Euch an kommenden Terminen ein, um gemeinsam mit uns eine Folge Dr. House zu gucken und zu diskutieren. DIE LOVEPARADE UND DIE HILFLOSEN HELFER WEIJERS 30.11.2010, ab 19.00 Uhr E 110 Offene Abendveranstaltung für alle Semester Ärzte, Pflegende und Rettungsdienstler werden auf den Einsatz in Krisensituationen vorbereitet. Das Unglück auf der Love Parade im Sommer 2010 sprengte jedoch den Rahmen aller Möglichkeiten einer professionellen und effektiven Intervention. 21 Tote, x Verletzte - hilflose Helfer! In der Abendveranstaltung werden die Situation der Helfer untersucht, die Gründe für deren Hilflosigkeit und der Einfluss und der Multimedialität während des Einsatzes diskutiert. Dabei geht es um die Frage, welche Lehren professionelle Helfer aus dem Unglück ziehen können. Thomas Weijers, der Referent, ist "organisatorischer Leiter Rettungsdienst" und war in Duisburg vor Ort. 45 Integriertes Curriculum: Kommunikation Im Mittelpunkt der Lehre stehen die Vermittlung von Grundlagenwissen (1. u. 2. Semester), mehrfache Simulationsgespräche mit Patienten und Angehörigen inklusive anschließendem Feedback und Reflexion (3.-6. Semester) sowie Gespräche mit echten Patienten unter Supervision (7.-9. Semester). Die Studierenden sollen lernen, die Begegnung mit Patienten, Angehörigen und mit Personen anderer Berufsgruppen in der Gesundheitsversorgung professionell zu gestalten unter Berücksichtigung psychologischer, ethischer, kommunikativer und fachlicher Gesichtspunkte. Im Rahmen des IC-Kommunikation muss ein verpflichtender Leistungsnachweis in Form des Erwerbs von vier unbenoteten Teilnahmenachweisen erworben werden. Literatur: Th. Langer: Die Arzt/Patient-Beziehung zwischen Individualität und Funktionalität, in: M.W. Schnell (HG.): Ethik der Interpersonalität, Hannover 2004. M.W. Schnell/Th. Langer: Arzt/Patient-Kommunikation im Medizinstudium an der Universität Witten/Herdecke, in: Th. Langer/M.W. Schnell (Hg.): Das Arzt-Patient-Gespräch, München 2009. A. Zegelin/M.W. Schnell: Sprache und Pflege, Bern 2005. A. Zegelin/M.W. Schnell (Hg.): Die Sprachen der Pflege. Interdisziplinäre Beiträge aus Medizin, Pflegewissenschaft, Linguistik, Philosophie, Hannover 2006. Integriertes Curriculum: Kommunikation Im Semesterverlauf DIE SEMESTERVERANSTALTUNGEN BEHANDELN ASPEKTE DER KOMMUNIKATION IN DER MEDIZIN IN DER THEORIE, V.A. ABER IN DER PRAXIS – GESPRÄCHE ZWISCHEN ARZT UND PATIENT, GESPRÄCHE MIT ANGEHÖRIGEN, INTERPROFESSIONELLE SITUATIONEN UND DIALOGE MIT STERBENDEN. JE NACH SEMESTERZAHL STEIGT DER ANSPRUCH UND SCHWIERIGKEITSGRAD. EINZELNEN Semester Thema 1 Arzt / Patienten - Kommunikation 2 Wahrnehmungspraktikum 3 Einführung in die Kunst der Anamnese Simulations-Patienten-Kontakt I 4 Simulations-Patienten-Kontakt II 5 Simulations-Patienten-Kontakt III 6 Simulations-Patienten-Kontakt IV 7 Real-Patienten-Kontakt I 8 Kommunikation mit Sterbenden 9 Real-Patienten-Kontakt II 47 ARZT / PATIENTEN – KOMMUNIKATION Der gute Arzt im Alltag der Interprofessionalität SCHNELL, LANGER 03.12.2010, 14.01., 21.01. u. 28.01.2011, je 09:00 – 10:30 Uhr 2.273 (Campus) Empfohlen für das 1. Semester Vor 100 Jahren wurde die Idee des guten Arztes erfunden. Sie richtet sich gegen die seelenlose Behandlung kranker Menschen und steht für das Ideal der sprechenden Medizin: Der Arzt erkennt den Patienten als einen gleichberechtigten Partner an. Im Seminar wollen wir uns durch die Lektüre kurzer Texte mit der Idee des guten Arztes vertraut machen und weiterhin nach der Bedeutung, der Aktualität und auch nach den Grenzen dieser Idee fragen. WAHRNEHMUNGSPRAKTIKUM EDELHÄUSER 15.10., 22.10, 29.10, 05.11, 12.11., 19.11. u. 26.11.2010, je 09:00 bis 13:00 Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke Empfohlen für das 1. und 2. Semester Wahrnehmung, Untersuchung und Anamnese des Patienten bilden die Basis für alles weitere medizinische Handeln. Wie kann man in der Ausbildung zur Ärztin, zum Arzt die Sinne und das Denken so schärfen, dass in der Wahrnehmung und Untersuchung des Patienten ein möglichst umfangreiches Bild vom Zustand des Patienten entsteht? Wie wird man auch auf feine Veränderungen des Organismus, auf gesundende oder sich verschlimmernde Entwicklungen aufmerksam? Wie kann man die zeitliche Entwicklung von Krankheits- oder Gesundungsprozessen erfassen? Was sind die Charakteristika der verschiedenen Sinnesbereiche und was können sie uns über Lebens- und Krankheitsprozesse vermitteln? Diesen Fragen wollen wir uns im Wahrnehmungspraktikum nähern. In ausgesuchten Patientenkontakten im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke und durch gezielte Wahrnehmungsübungen an uns und in der Natur wollen wir die erforderlichen Fähigkeiten vertiefen. Die Wahrnehmungsübungen werden durch ein gemeinsames Seminar begleitet. Maximale Teilnehmerzahl: 20 Für Fragen: Dr. med. Friedrich Edelhäuser: [email protected] 49 ANAMNESE-SEMINAR GÄBELEIN-WISSING 15.10.2010, 09:00 bis 13:00 Uhr E 110 (Campus) Empfohlen für das 3. Semester In der Anamnese wird der Weg bereitet für das weitere ärztliche Tun in Form von Untersuchungen und Behandlungen. Somit gehören die Kenntnis und Anwendung der Anamnese- struktur, unter Berücksichtigung der jeweiligen Situation, zum grundlegenden Handwerkszeug einer jeden Ärztin und eines jeden Arztes. In diesem Seminar sollen die Bausteine der Anamnese erarbeitet werden und Hilfen zur Kommunikationsund Sinnesschulung an die Hand der Teilnehmer gegeben werden. Das Seminar dient somit unmittelbar der Vorbereitung des Simulations-Patienten-Kontaktes (SPK) und sollte zur Vorbereitung hierauf unbedingt besucht werden. SIMULATIONS-PATIENTEN-KONTAKT (SPK) I ORGANISATION: THIES, JUNG Termine werden noch verkündet! Raum wird zeitnah verkündet! Empfohlen für das 3. Semester Beim SPK übernehmen gesunde Laien die Rollen von Patienten. Ihr führt mit Ihnen ein Anamnese- oder Aufklärungsgespräch, welches aufgezeichnet wird. Im unmittelbar danach stattfindenden Feedback-Gespräch mit den Simulationspatienten erfahrt Ihr, wie Ihr auf euren Gegenüber gewirkt habt: Unsicher oder routiniert, einfühlsam oder distanziert. Später werden die Anamnesegespräche unter der Leitung erfahrener Kliniker und Psychologen oder in der Kursgruppe besprochen. Der SPK beinhaltet den Drehtermin und drei verpflichtende Treffen zur Nachbesprechung! 51 SIMULATIONS-PATIENTEN-KONTAKT (SPK) II ORGANISATION: THIES, JUNG Termine werden noch verkündet! Raum wird zeitnah verkündet! Empfohlen für das 4. Semester Beim SPK übernehmen gesunde Laien die Rollen von Patienten. Ihr führt mit Ihnen ein Anamnese- oder Aufklärungsgespräch, welches aufgezeichnet wird. Anschl. werden die Anamnesegespräche unter der Leitung erfahrener Kliniker und Psychologen in der Kursgruppe besprochen. Die Ausrichtung und Dramaturgie sämtlicher Falldarstellungen sind in diesem Semester bereits etwas komplexer. Insgesamt geht es darum, kommunikative Kompetenzen auszubilden, die den Übergang zwischen verschiedenen Bereichen der Gesundheitsversorgung betreffen. Der SPK beinhaltet den Drehtermin und drei verpflichtende Treffen zur Nachbesprechung! SIMULATIONS-PATIENTEN-KONTAKT (SPK) III ORGANISATION: THIES, JUNG Termine werden noch verkündet! Raum wird noch verkündet! Empfohlen für das 5. Semester Beim Simulationspatienten-Kontakt übernehmen gesunde Laien die Rollen von Patienten. Ihr führt mit Ihnen ein Anamnesegespräch. In diesem Semester geht es um die Kommunikation innerhalb komplexer Versorgungsstrukturen und unter erschwerten Bedingungen. Die Falldarstellungen sind auf das Ziel ausgerichtet, in einem Gesundheitssystem den Umgang mit typischen Problemen in jenen Grenzsituationen zu erlernen, in denen Patienten vulnerabel sind und ihre Kommunikationsfähigkeit (stark) eingeschränkt sein kann. Der SPK beinhaltet den Drehtermin und drei verpflichtende Treffen zur Nachbesprechung! 53 SIMULATIONS-PATIENTEN-KONTAKT (SPK) IV ORGANISATION: THIES, JUNG Termine werden noch verkündet! Raum wird noch verkündet! Empfohlen für das 6. Semester Beim Simulationspatienten-Kontakt übernehmen gesunde Laien die Rollen von Patienten. Ihr führt mit Ihnen ein Anamnesegespräch. In diesem Semester geht es um die Kommunikation innerhalb komplexer Versorgungsstrukturen und unter erschwerten Bedingungen. Die Falldarstellungen sind auf das Ziel ausgerichtet, in einem Gesundheitssystem den Umgang mit typischen Problemen in jenen Grenzsituationen zu erlernen, in denen Patienten vulnerabel sind und ihre Kommunikationsfähigkeit (stark) eingeschränkt sein kann. Der SPK beinhaltet den Drehtermin und drei verpflichtende Treffen zur Nachbesprechung! Real-Patienten-Kontakt (RPK) ORGANISATION: THIES, JUNG Nach Absprache! Nach Absprache! Empfohlen ab dem 8. Semester! Bitte formiert euch zu 5er-Gruppen und meldet euch zur Terminund Ärztekoordination bei [email protected]! Der Realpatientenkontakt (RPK) bildet den Abschluss der Ausbildung im Bereich der Kommunikation. Nach einführenden und vertiefenden Seminaren und nach dem SPK in den vorangegangenen Semestern soll Kommunikation nun im Kontakt mit realen Patienten einmal unter Anleitung vollzogen, erprobt und besprochen werden. In der Auseinandersetzung mit Patienten, die über die Ziele des RPK informiert sind und die ihre Mitarbeit zusagt haben, erhalten die Studierenden die Gelegenheit, den Zusammenhang von medizinischer Information, sozialen Beziehungsmustern, emotionaler Teilhabe und institutionellen Bedingungen realistisch zu erkennen und seine Bedeutung für Diagnostik und Therapie einzuschätzen. 55 Wenn die Angst zur Krankheit wird. - Klinische, psychoanalytische und neurowissenschaftliche Aspekte der Angst FRANZ 21.12.2010, ab 19.00 Uhr E 110 (Campus) Offene Abendveranstaltung für alle Semester! Die Angststörungen zählen zu den häufigsten psychischen Krankheiten. In diesem Vortrag werden die verschiedenen Krankheitsbilder (Generalisierte Angsterkrankung, Panikstörung/Herzneurose, Phobien) klinischdifferenzialdiagnostisch vorgestellt und aus psychoanalytischer, entwicklungspsychologischer und neurowissenschaftlicher Sicht kommentiert. Die wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten werden besprochen. Anschließend ist Gelegenheit zur Diskussion. …UND NACH DEM SEMINAR? Die Evaluation unserer Lehrveranstaltung ist essenziell zur kontinuierlichen Verbesserung und Weiterentwicklung – bitte nehmt Euch die Zeit! Der Link zur Online-Evaluation: http://notesweb.uni-wh.de/public/Interview52.nsf/h?OpenAgent&A=00409B69 …dieser wird auch zum Semesterbeginn und mehrfach während des Semesters per E-Mail verkündet! ANHANG: ANFORDERUNGEN IN DEN VERSCHIEDENEN FACHBEREICHEN + KOPIERVORLAGEN FÜR DIE SCHEINE ANFORDERUNGEN IM BEREICH KOMMUNIKATION • ANFORDERUNGEN IM BEREICH ETHIK 8. Offene Abendveranstaltungen für alle Studierenden im Wintersemester 2010/2011 Ethik mit Dr. House – 11.10., 15.11. u. 13.12.2010, je 19.00 in Raum E109 s. Heft Seite 44! Die Loveparade und die hilflosen Helfer – 30.11.2010, 19.00 in Raum E110 s. Heft Seite 45! Wenn die Angst zur Krankheit wird – Klinische, psychoanalytische und neurowissenschaftliche Aspekte der Angst - 21.12.2010, 19.00 in Raum E110 s. Heft Seite 56! Das Syndrom als Schiff: Wer bastelt mit (während es fährt)?- am Beispiel Wachkoma – 12.01.2010, 19.00 in Raum 2.273 s. Heft Seite 43!