Diagnostik Equine infektiöse Anämie Antikörpernachweis Die Diagnostik erfolgt serologisch, die Antikörper sind in der Regel spätestens 45 Tage nach der Infektion nachweisbar. Der Agargel-Immundiffusionstest (AGID, Cogginstest) ist der Test der Wahl. Eine Untersuchung mittels EIA-Virus-ELISA ist auch möglich. Der ELISA reagiert auch bei niedrigen Antikörpertitern, er birgt aber auch die Gefahr von falsch-positiven Ergebnissen, daher ist ein ELISA positives Ergebnis immer mit einem AGID zu bestätigen. Die serologische Untersuchung ist in frühen Phasen der Erkrankung und bei Fohlen(<6Monate) infizierter Muttertiere aufgrund der maternalen Antikörper nicht aussagekräftig. Ein fragliches Ergebnis kann auch die Folge einer Bindung nahezu aller Antikörper an Virusmaterial sein. Erregernachweis Um eine Diagnose zu stellen ist der Nachweis des Virus normalerweise nicht nötig, da die Antiköper persistieren und antikörperpositive Tiere (älter als 6 Monate) als permanente Virusträger zu betrachten sind. Die PCR, die es zurzeit gibt ist nicht für alle Stämme von gleicher Aussagekraft, wird daher nicht als Standart zur Diagnosestellung herangezogen. Die Virusanzucht ist schwierig und sehr labil, wird somit auch nicht zu Diagnose verwendet. Hämatologie In Deutschland sind die Ergebnisse der hämatologischen Untersuchung nur als Hinweis anzusehen. In „klassischen“ EIA-Ländern wird ein EIA-Verdacht auf Grund des Nachweises und der Auszählung von Sideroleukozyten ermittelt, da diese Zellen für die EIA pathognomonisch sind. Ein EIA-Verdacht liegt vor, wenn vier oder mehr Sideroleukozyten auf 10.000 Leukozyten (USA, Australien, Südamerika) bzw. sieben oder mehr auf 100.000 Leukozyten (Japan) gezählt werden können. Als Differenzialdiagnose kommen die Arteritisvirusinfektion (EAV), Afrikanische Pferdepest, Leptospirose, Babesiose, Milzbrand, Salmonellosen, nicht-infektiöse Hepatopathien, Hepatoenzephalien, chronische Streptokokkeninfektionen mit Abszedierung und starker Parasitenbefall in Betracht.