KLJB Passau www.passau.kljb.org ENTSCHEIDUNG IN KUDLHUB Wer die Wahl hat, hat dieQual! (Demokratie im Kleinen) Es ist Wahlkampf in Kudlhub. Wird sich die extreme Frauenpartei oder doch die Krötenpartei durchsetzen. Schlüpft in die Rolle von Politikern und engagierten Bürgern und entscheidet wie es in Kudlhub weitergeht. Geeignet für Jugendgruppen ab 12 Mitgliedern Ablauf: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Begrüßung, Vorstellung der Situation Auslosung der Personen und Parteien Erste Wahl und Auswertung Personen- und Ortsbeschreibung verteilen Aufgabenbearbeitung Wahlprogrammerstellung und „Jetzt red i“ Vorstellung der Parteiprogramme Fragerunden Zweite Wahl und Auswertung Diskussionsrunde zum Wahlausgang 5 min 5 min 5 min 5 min 15 min 20 min 15 min 20-30 min 5 min 15 min } 1-6 in Summe ca. 50-55 Minuten Je nach Zeit und Teilnehmer Summe 1:40 h Vorbereitung: Anzahl der Teilnehmer ermitteln und Anhand der beiliegenden Charakterverteilung die Nummern der Charaktere feststellen. Diese Nummern dann bei den roten und gründen Karten abzählen, übrige Karten zurücklegen. Ortsbeschreibungen anhand der Teilnehmer abzählen. Stimmzettel abzählen, Achtung: es wählen nur Bürger, d.h. die Parteien wählen nicht. Stimmzettel müssen für die erste und zweite Wahl vorbereitet werden. Für jede Partei zwei Wahlplakate und Stifte bereitlegen. Stifte und Notizblätter für alle bereitlegen. 1. Begrüßung, Vorstellung der Situation: In diesem Jahr stehen viele Wahlen an. Europawahl, Bundestagswahl, 5 Landtagswahlen, 8 Kommunalwahlen und die Wahl zum Bundespräsidenten. Wie kann so eine Wahl ablaufen? Wie finden Parteien Themen mit denen sie in den Wahlkampf ziehen? Welche Themen beschäftigen die Bürger? Das alles sind Aspekte, die bei einer Wahl eine wichtige Rolle spielen. Wir werden heute so ein Szenario im Kleinen durchspielen und uns darüber Gedanken machen. Wir befinden uns in unserem Ort Kudlhub. Die Wahlen der Ortsregierung stehen bevor und es herrscht Wahlkampf. 2. Auslosung der Parteien und Personen: Jeder von euch vertritt jemanden anderen. Manche die Parteien, andere die Bürger. Wer was ist entscheidet natürlich der Zufall. Rote Karten ausgeben: Jeder Teilnehmer zieht eine verdeckte Karte. Auf den Karten steht, wer welche Person ist bzw. wer Mitglied in einer Partei ist. Ziel ist es, dass sich jeder in seine Rolle hineinversetzt und versucht so zu denken und handeln wie diese Person. 3. Erster Wahlgang und Auswertung: Bevor ihr mehr über euere Personen und Aufgaben erfahrt würden wir gerne schon eine erste Wahlprognose durchführen. Dazu stellen wir euch kurz die Parteien vor die es in Kudlhub gibt: Plakate mit diesen allgemeinen Beschreibungen vorstellen The Future Politische Ausrichtung: - Ausbau von Wirtschaft und Betrieben - Umwelt und Bildung werden nicht beachtet - Familien sollen gefördert werden Allgemeine Krötenpartei Politische Ausrichtung: - Erhalt von Umwelt und Natur - Ausbau und Förderung von Bildung - Sparmaßnahmen zur Reduzierung der öffentlichen Schulden Die Lilien Politische Ausrichtung: - Extreme Frauenpartei - Frauen sind besser als Männer - spezielle Privilegien für Frauen je nach Teilnehmerzahl: FP - Die Familienpartei Politische Ausrichtung: - Familienfreundlich - bürgernah - Wohl der Bürger steht im Vordergrund Erste Aufgabe ist es anhand der Partei- und der kurzen Personenbeschreibung, ohne näheres über den Ort oder die persönliche Situation zu wissen, zu überlegen wen diese Person wählen könnte. Wählen dürfen bei uns nur die Bürger, die Parteimitglieder dürfen leider nicht wählen. Es ist jedem Bürger freigestellt, ob er zur Wahl geht oder nicht! Wahlzettel austeilen und Bürger wählen lassen. Wahlen gleich auswerten, Ergebnis in Laptop eintippen und Ergebnis präsentieren. 4. weitere Beschreibungen und Aufgaben verteilen: Nachdem jetzt jeder versucht hat einzuschätzen, welche Partei seine Person wählen würde, bekommt jeder noch eine genauere Personenbeschreibung. Auch ist es sicher für jeden interessant, was in Kudlhub sonst noch so passiert. Austeilen der Ortsbeschreibung und diese vorlesen, evtl. offene Fragen klären Anschließend Charakterbeschreibungen und Parteibeschreibungen (grüne Karten) austeilen. grüne Karten austeilen, jeder erhält die Karte mit der entsprechenden Nummer, d.h. die grünen und roten Karten müssen dieselbe Nummer haben. Jeder soll sich seine Beschreibung durchlesen Aufgaben durchsprechen und offene Fragen klären. Parteien: - Findet anhand der politischen Ausrichtung eurer Partei sowie der Ortsbeschreibung 3-5 Themen mit denen ihr in den Wahlkampf ziehen wollt und erstellt ein Wahlprogramm. - Überlegt euch Argumente, warum ihr gerade diese Themen vertretet. - Stellt einen Spitzenkandidaten auf, gestaltet ein Wahlprogramm und findet einen passenden Wahlslogan. - Präsentiert euer Wahlprogramm den Bürgern und den anderen Parteien und versucht dabei möglichst viele Stimmen für euch zu gewinnen. Personen: - Versetze dich in deine Person hinein und finde anhand deines Lebenslaufes sowie der Ortsbeschreibung Themen die dich bewegen bzw. Themen oder Aufgaben die Parteien deiner Meinung erfüllen sollten (keine Begrenzung der Anzahl). - Überlege dir Gründe, warum diese Themen für dich wichtig und relevant sind. - Überlege dir Fragen, die du an Politiker der verschiedenen Parteien stellst. 5. Aufgabenbearbeitung: Bürger sollen die Aufgaben einzeln bearbeiten. Ca. 10 min. Papier und Stifte austeilen. Parteien bearbeiten die Aufgaben auch unabhängig voneinander. Wahlplakate, Stifte, Papier austeilen. 6. Wahlprogramm und „Jetzt red i“: Die Parteien bearbeiten weiterhin ihr Wahlprogramm, -plakat, -slogan, usw. Die Bürger versammeln sich, nachdem sie die Aufgaben bearbeitet haben zu „Jetzt red i“ Die Bürger sollen reihum kurz ihre persönliche Situation vorstellen und ihre Vorstellungen/Wünsche/Themen vorstellen. Anschließend Diskussion über diese Themen, bis Parteien fertig sind. Diskussion leiten und beleben! Anhand dieser kurzen Vorstellung sieht man, dass es unterschiedliche Positionen und Bedürfnisse gibt. Diese lassen sich oft nicht vereinbaren. Z. B. Ortsumgehung durch Biotop, Fabrik contra Spielplatz, Supermarkt gegen Kramerladen. Was seht ihr für Möglichkeiten dies doch zu schaffen? Oder gibt es überhaupt Möglichkeiten? Wie denkt ihr werden die Parteien auf solche Gegensätze reagieren? Wenn Parteien mit der Erarbeitung ihres Programms fertig sind, die Diskussionsrunde abschließen. 7. Parteivorstellung: Parteien stellen sich, ihre Kandidaten und ihr Programm vor. Sie begründen, warum sie sich für diese Ziele entschieden haben. 8. Fragerunde: Alle Personen stellen sich kurz vor: nur Name, Alter Beruf Bürger stellen die Fragen den Parteien, die sie sich bereits überlegt haben. Oder andere Nachfragen zu den einzelnen Parteiprogrammen. 9. Wahl: Es ist jedem Bürger freigestellt, ob er zur Wahl geht oder nicht! Wahlzettel austeilen und Bürger wählen wie vorher, lassen. Wahlen gleich auswerten, Ergebnis in Laptop eintippen und Ergebnis präsentieren. Verdeutlichen, welches Parteikonzept umgesetzt wird. Beide Wahlergebnisse gegenüberstellen und vergleichen 10. Diskussionsrunde zum Wahlausgang: Alle sollen sich Gedanken machen zum Wahlausgang, der Wahl und ihre Position. Anregungen zur Diskussion: Wie fühlt sich der Einzelne vertreten? War die Wahl demokratisch? Wer würde von euch zum wählen gehen? Sind Wahlen überflüssig? Was zeigt uns diese Wahl? Was stellen wir fest? In der Diskussion sollen folgende Punkte herausgearbeitet werden: jede Stimme kann etwas verändern und bewirken (wird besonders im kleinen deutlich Pflicht jedes Bürgers zur Wahl zur gehen nicht alle meine Vorstellungen vertritt eine Partei Meinungen und Haltungen gegenüber Parteien ändern sich, der 1. Eindruck zählt nicht immer Wenn man nicht nur eine Partei wählen will, weil einem die Personen sympathisch erscheinen sondern man nach Inhalten wählen will, muss man sich zuerst seiner eigenen Haltung und Einstellung gegenüber unterschiedlichen Themen bewusst werden. Dann muss man sich mit den Einstellungen der Parteien auseinandersetzen um wirklich den zu wählen, der meine Meinung am besten vertritt.