Mastitis Subklinische Mastitiden

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2/11/2016
Mastitis vorbeugen – an was muss man
denken?
Dr. Simone Steiner
Mastitis
• Entzündung der Milchdrüse
• gekennzeichnet durch
• erhöhte Zellzahl in der Milch (> 100.000 / ml)
– Entzündungszellen, (Epithelzellen)
• Nachweis von euterpathogenen Mikroorganismen
• man unterscheidet
• subklinische Mastitiden
• klinische Mastitiden
Subklinische Mastitiden
• keine klinischen Veränderungen
• erhöhte Zellzahl
• verminderte Milchleistung
• Nachweis
• Bestimmung der Zellzahl
• Bakteriologische Untersuchung
• Erkrankung wir häufig erst spät erkannt
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Klinische Mastitiden
• offensichtliche Entzündungssymptome
•
•
•
•
•
erhöhte Temperatur
Rötung
Schmerzhaftigkeit
Schwellung
Veränderung der Milch
• verschiedene Schweregrade
Klinische Mastitiden Grad 1
• nur die Milch ist verändert
Klinische Mastitiden Grad 2
• die Milch und das Euter sind verändert
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Klinische Mastitiden Grad 3
• Allgemeinbefinden der Kuh ist gestört
Finanzielle Verluste
• Subklinische Mastitis
• erhöhte Zellzahl
• Gefahr des Verlustes der S-Klasse
• sinkende Milchleistung
• 5 bis 30 % weniger Milch
Finanzielle Verluste
• Klinische Mastitis
• Kosten bis 500 Euro pro Mastitisfall
Tierarzt / Hemmstoffmilch
Arzneimittel
4%
7%
Remontierungskosten
35%
Mehrarbeit
1%
verminderte
Milchproduktion
53%
• Häufigster Grund für Einsatz von Antibiotika
• Negativer Einfluss auf Fruchtbarkeit
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• niemand kann sich leisten, diese Verluste zu akzeptieren
Mastitisvorbeuge ist ein MUSS
Vorbeuge
Mensch
Haltung und
Fütterung der
Milchkühe
Melkhygiene
Melktechnik
Vorbeugemaßnahmen
Jungtieraufzucht
Haltung der
Trockenstehenden
Kühe
Melkzeug
Vorbeuge
Mensch
Haltung und
Fütterung der
Milchkühe
Melkhygiene
Melktechnik
Melkzeug
Vorbeugemaßnahmen
Jungtieraufzucht
Haltung der
Trockenstehenden
Kühe
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Vorbeuge
Mensch
Haltung und
Fütterung der
Milchkühe
Melkhygiene
Melktechnik
Vorbeugemaßnahmen
Jungtieraufzucht
Haltung der
Trockenstehenden
Kühe
Melkzeug
Ursache
• Kuhassoziierte Erreger
• Umweltassoziierte Erreger
• im Euter / in der Milch
• in Kot / in Umgebung
• Staphylococcus aureus
• Streptococcus agalactiae
• Mykoplasmen
•
•
•
•
E.coli
Streptococcus uberis
Streptococcus dysgalactiae
Klebsiellen
Infektion
• Bakterien gelangen über Strichkanal ins Euter
• Wenn er während und nach Melken geöffnet ist
• Wenn (Schleim)Haut im Bereich des Strichkanals irritiert ist
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Umwelterreger
Umwelterreger
• Kommen im Kot der Tiere vor
• Besiedeln Euter
• In der Zwischenmelkzeit
• Zu Beginn der Trockenstehzeit
• Kurz nach der Abkalbung
• Können zu subklinischen und klinischen Mastitiden führen
• Besonders klinische E.coli - Mastitiden sind gefürchtet
Umwelterreger
• Milch ist stark verändert und Leistung geht stark zurück
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Umwelterreger
• Tiere haben gestörtes Allgemeinbefinden
• Fieber
• Liegen fest
Vorbeuge
Mensch
Haltung der
Milchkühe und
Trockenstehenden
Tiere
Melkhygiene
Melktechnik
Melkzeug
Vorbeugemaßnahmen
Jungtieraufzucht
Fütterung
Haltung
• So sauber wie möglich
• Je weniger Kot in der Umgebung, desto niedriger der Infektionsdruck
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Haltung
• Je verschmutzter der Stall, desto höher der Infektionsdruck
Worauf muss man achten?
Liegeboxen
• Korrekte Maße der Liegeboxen
Dimensionen Liegeboxen:
Länge wandständig: 260 cm
Länge gegenständig: 240 cm
Liegelänge: 180 cm
Breite: 125 cm
Höhe Nackenriegel: ca.120 cm
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Liegeboxen
• Korrekte Maße der Liegeboxen
Liegeboxen
• Falsche Dimension
Liegeboxen
• Korrekte Anzahl
• Mindestens für jedes Tier eine Liegebox
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Liegeboxen
• Zu wenige Boxen
Liegeflächen
• Saubere, trockene, bequeme Liegeflächen
• Einstreu (Stroh, Sand, Sägespäne)
• Gummimatten
Liegeflächen
• Je schmutziger die Einstreu, desto schmutziger das Euter
• S. uberis bevorzugt feuchte Tiefstreu
• Klebsiellen bevorzugen Sägespäne
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Liegeflächen
• Einstreu-Desinfektion
• Abtrocknende, desinfizierende Pulver
• Kalk
Laufgänge
• Müssen sauber und trocken sein, dann sind auch Klauen
sauber
Laufgänge
• Ist Boden sehr schmutzig, sind auch Klauen schmutzig
• Zitzen kommen beim Liegen mit Klauen in Kontakt
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Stallklima
• Ideale Temperatur in der Milchviehhaltung: 7 – 17 °C
• Keine zu hohe Luftfeuchtigkeit
• Angemessener Luftaustausch, keine Zugluft
Stallklima
• Ist es zu warm, legen sich Tiere auf Spalten, Euter werden
verschmutzt
Fütterung
• Zu wenig Rohfaser – Gefahr der Pansenazidose
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Fütterung
• Energiemangel – Gefahr der Ketose
• Schwächung des Immunsystems
Melkarbeit
• Korrekte Reinigung der Zitzen vor dem Melken
• Feuchte Eutertücher, Reinigungsschaum
• Wenig Wasser verwenden
• Nur Zitze reinigen, nicht Euter duschen
• Nach dem Melken Dippen
• Barriere-Dip
Melkarbeit
• Kühe nach dem Melken – wenn Strickkanal noch offen ist,
am Niederlegen hindern
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Haltung der Trockensteher
• In Trockenstehzeit besteht hohes Risiko für Neuinfektionen
• Besonders in früher Trockenstehphase
• Erreger werden nicht mehr ausgemolken
• Euter nicht mehr regelmäßig gereinigt
Haltung der Trockensteher
• Hygiene ist von entscheidender Bedeutung
• Saubere Liege- und Laufflächen
Haltung der Trockensteher
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Abkalbeboxen
• 8 bis 10 m2 pro Kuh
• Sichtkontakt zur Herde
• nach jeder Geburt reinigen und
desinfizieren
• Nachgeburt sofort entfernen
• regelmäßig Ausmisten
• täglich frisch einstreuen (8 bis 10 kg
Stroh)
• nicht als Krankenbox verwenden!
Abkalbebox
Kuh - Hygienestatus
• Überprüfung der Hygiene auf Herdenebene
• Hygiene Scoring
1
2
3
4
• zufriedenstellende Hygiene:
• weniger als 15 % der Tiere weisen Score 3 und 4 auf
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Kuhassoziierte Erreger
Kuhassoziierte Erreger
• Sind kontagiös – werden von einer Kuh über die Milch auf
andere übertragen
• Führen sehr häufig zu subklinischen Mastitiden
• S. aureus ist häufigster Erreger
• Sehr schwer zu behandeln
• Infektion während des Melkens
Vorbeuge
Mensch
Melkhygiene
Melktechnik
Melkzeug
Haltung und
Fütterung der
Milchkühe
Vorbeugemaßnahmen
Jungtieraufzucht
Haltung der
Trockenstehenden
Kühe
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Euter-Hygieneprogramm (1969)
•
•
•
•
•
Behandlung infizierter Tier
Dippen der Zitzen nach Melkzeugabnahme
Trockenstellen unter antibiotischem Schutz
Ausmerzen chronisch infizierter Tiere
Regelmäßige Kontrolle der Melkmaschine
•
•
•
•
•
Melker soll Handschuhe tragen
Reinigen der Zitzen vor dem Melken
Melkzeugzwischendesinfektion
Melkreihenfolge
Vormelkprobe
Melkreihenfolge
•
•
•
•
1. Melken der gesunden Tiere
2. Melken der verdächtigen Tiere
3. Melken der nachweislich kranken Tiere
4. Melken behandelter Tiere
• Kühe mit Kolostrum müssen vor kranken Tieren gemolken
werden!
• Eigenes Melkzeug für kranke Tiere
Melkzeugzwischendesinfektion
• Desinfektion des Melkzeuges nach jedem Melken
• Besprühen
• Eintauchen
• Automatische Systeme
• Peressigsäure ist geeignetes Desinfektionsmittel
•
•
•
•
•
Schnellwirkend
Im Lebensmittelbereich erlaubt
Wirkt gegen viele Mikroorganismen, bildet keine Resistenzen
Wirkt bei Temperaturen zwischen 4 und 37°C
Zerfällt in Wasser, Aktivsauerstoff und schwache Essigsäure
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Melkzeugzwischendesinfektion
• Wichtig sind
• Menge des Desinfektionsmittels
• Einwirkzeit
• Ohne Vorspülen: Einwirkungszeit mindestens 60 Sekunden
• Mit Vorspülen: Einwirkzeit mindestens 50 s
• Haltbarkeit der Lösung
• Gebrauchsanweisung beachten!
Tragen von Handschuhen
Tragen von Handschuhen
• Tragen von Handschuhen
alleine reicht nicht, diese
müssen sauber sein!
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Reinigung der Zitzen
• Reinigung mit so wenig Wasser wie möglich
• Nur Zitzen reinigen, nicht gesamtes Euter waschen
Reinigung der Zitzen
Reinigung der Zitzen
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Vormelkprobe
• Keimhaltige Milch aus Zitzenzisterne wird verworfen
• Milch wird überprüft
• Erkennen neuer Infektionen
• veränderte Milch gelangt nicht in Verkehr
• Anrüsten wird unterstützt
• Probe muss in Vormelkbecher durchgeführt werden
• Verspritzen erregerhaltiger Milch wird verhindert
• Milch wird nicht mit Klauen weiter getragen
Einfluss der Melkmaschine
• Vektor
• muss regelmäßig überprüft werden
• Fehler beim Vakuum führen zu
• Schädigung der Zitzenhaut, Abwehr vermindert
• Rückspray von Milch
– Abschlagen, Abfallen des Melkzeuges
– Rutschen bzw. Klettern des Melkzeuges
• Gefahr am Ende des Melkvorganges am höchsten
Melken
• Melkzeug
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Melken
Melken
• Ruhe im Melkstand
Melken
• Blindmelken vermeiden
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Einfluss der Melkmaschine auf die Zitzen
• Überprüfung der Zitzenkondition auf Herdenebene
• Zitzen Scoring
1
2
3
4
• zufriedenstellende Zitzenkondition:
• weniger als 20 % der Tiere weisen Score 3 und < 5 % Score 4 auf
Zitzendesinfektion nach dem Melken
• Desinfektion
• Pflege der Zitzen
• Barriere für Keime
Zitzendesinfektion nach dem Melken
• Dippmittel richtig lagern
• Sauberen Dippbecher verwenden
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Zitzendesinfektion nach dem Melken
• Richtige Konzentration verwenden
• Ganze Zitze dippen
Ausmerzen chronisch kranker Tiere
• 3 x > 700.000 Zellen / ml
• 2 Behandlungen aufgrund von Mastitiden auf einem Viertel
Behandlung
• Rasche Erkennung von Neuinfektionen
• Erregerspezifische Behandlung
• Auf Basis bakteriologischer Untersuchungen
• Besonders S.aureus muss rasch behandelt werden
• Behandlung zum Trockenstellen
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Schutz der Trockensteher
• Antibiotisches Trockenstellen
• Wenn Zahl der Neuinfektionen in TS-Zeit hoch ist, alle Tiere behandeln
• Selektives Trockenstellen
• Zellzahl < 100.000 kein antibiotisches Trockenstelen
• Zellzahl 100.000 – 200.000 / ml Schalmtest entscheidet
• > 200.000 Zellen / ml bakteriologische Untersuchung durchführen
• Zitzenversiegler verhindern, dass Keime über Strichkanal
eindringen
Jungtieraufzucht
Jungtieraufzucht
• Keine Mastitismilch an Kälber
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Jungtieraufzucht
• Ansaugen verhindern
Jungtieraufzucht
• Ansaugen verhindern
Jungtieraufzucht
• Fliegenbekämpfung
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Jungtieraufzucht
Zusammenfassung
• Mastitis ist eine der wichtigsten Krankheiten der Kühe
• Es gibt keine Wundermittel
• Mastitisvorbeuge ist mit sehr viel Arbeit verbunden
• Mit Einsatz kann die Zahl der Neuinfektionen reduziert
werden
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