Die Rettung von Nina, Arve und Odyssee Teil 2 Wie bereits im ersten Bericht erwähnt, ist eine Rettungsaktion oft erst viele Monate nach der Befreiung der Tiere wirklich abgeschlossen. So auch bei den drei Ladys, welche sich zwar schon sehr wohl mit ihrem neuen Leben fühlen und auch eine grosse Dankbarkeit ausstrahlen. Nina Arve Odyssee Da sie alle bis zum letzten Tag in der Produktion gemolken wurden, waren anfangs ihre Euter noch ganz prall und voller Milch gefüllt. Bei Odyssee war es sogar so, dass die Milch schlussendlich von selbst aus dem Euter zu tropfen begann und sie nach einer Weile auch von einem Tierarzt untersucht und behandelt wurde, damit keine Euterentzündung entstehen sollte. Das Wichtigste, um die Tiere möglichst schnell „von der Milch“ zu bekommen, ist aber das Futter! Es muss äusserst „gehaltlos“ sein, und darum wurden die Tiere anfangs auch auf einer kargen Weide gehalten. Nach und nach durften sie dann aber auch wieder „nährstoffreicheres“ Futter aufnehmen. Das Euter von Arve heute Das Euter einer armen Milchkuh in der Produktion Man denkt vielleicht, dass eine Kuh, welche noch viel Milch produziert, ja einfach sozusagen sanft „abgemolken“ werden könnte. Doch das regt den Milchfluss nur wieder an. Auch wenn Milch aus den Zitzen läuft ist das keine Erleichterung, denn das Volumen das frei wird, wird vom Körper der Kuh wieder automatisch mit Milch nachgefüllt. All das sind Dinge, welche auch noch zur Rettungsaktion gehören und gut beobachtet und überlegt werden müssen. Neben dem körperlichen Wohl ist aber auch auf das seelische Wohlbefinden zu achten. So hatten wir bereits vor der Rettungsaktion mit Nina, Arve und Odyssee weitere Anfragen für freie Gnadenrinderplätze und Hilferufe von anderen Stellen erhalten. Und so kam es, dass die drei hübschen Damen auch schon sehr bald nach ihrer Ankunft „Herdenzuwachs“ bekamen. Alexa, auch eine ehemalige Milchkuh, durfte als erste dazukommen. Sie war schon eine Weile „trocken gestellt“ und hatte daher keine so grossen Probleme mit dem „Milchüberschuss“. Das war auch bei Engel so, welche anfangs Oktober in die Herde integriert wurde. Beides verlief ohne jegliche Zwischenfälle und nun ist aus der 3 köpfigen Gruppe schon eine 20 beinige Familie geworden! Alexa Engel Engel ist mir ihren 4 Jahren die Jüngste im Bunde, was sie natürlich auch zu spüren bekommt. Als Jungtier heisst es bei den Kühen i.d.R. nämlich erst mal hinten anstellen und warten. Wohingegen Alexa schon ziemlich fesch klar macht, dass sie in den vorderen Positionen „sitzen“ möchte. Diese Verhaltensweisen sind bei Rindern absolut normal, und ich bewundere immer wieder auf’s Neue wie sie Ordnung in ihre Herde bringen! Das heisst nicht etwa, dass jemand zu kurz kommen soll. Nein, eine gute Organisation verhindert nämlich genau das! Doch dafür muss man bei den Rinderartigen erst mal ein bisschen umdenken und „hinter die Kulissen“ blicken und sich nicht von ihrem „Herumgeschupse“ irritieren lassen. So werden auch diese neuen Kühe ihre Herdenstruktur finden und damit hoffentlich glücklich sein. Denn nur dann können wir wirklich sagen, dass wir unser Ziel der Rettung erreicht haben. In Verbundenheit mit allen Tierfreunden und lieben Grüssen Pascale Pineroli Kuhgnadenhof Verein