4| Internettag Liechtenstein lebt digital VADUZ. Neue Medien und Technologien verbreiten sich immer schneller und lassen die Grenzen zwischen IT und Business zunehmend verschwimmen. Was müssen wir tun, um Schritt zu halten? Welche Chancen und Risiken bringt diese Welt mit sich? Der 5. Internettag 2015 Liechtenstein steht im Zeichen der digitalen Zukunft. Mit Praxisbeispielen soll der Event aufzeigen, wie Unternehmen und Privatpersonen diese für ihr Geschäft nutzen können. Fünf Experten aus unterschiedlichen Branchen geben Auskunft, welche Auswirkungen und Folgen die digitale Revolution mit sich bringt. Die Vorträge der Referenten sollen Denkanstösse geben und für die bevorstehenden Veränderungen der digitalen Welt sensibilisieren. Denn die Digitalisierung ist längst kein Versprechen für die Zukunft mehr, sondern ist bereits ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft – auch Liechtenstein lebt digital. Wirtschaftregional | 4. April 2015 Viele Banken verschlafen den Mobile-Banking-Trend AUF EINEN BLICK 5. Internettag 2015 «Liechtenstein lebt digital» • Datum: Dienstag, 5. Mai • Zeit: 16 Uhr • Ort: Vaduzer Saal, Vaduz Experten aus der Region Den Auftakt macht Kerstin Wagner. Die Professorin der HTW Chur blickt auf einen grossen Erfahrungsschatz in der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Strategien. Anhand von Beispielen aus ihrer Berufspraxis erläutert sie, warum jedes KMU in Liechtenstein zwingend eine digitale Strategie benötigt. Auch Leone Ming ist in der Region kein Unbekannter. Der selbstständige Unternehmensberater und Inhaber einer Marketing- und Werbeagentur in Schaan ist ein ausgewiesener Marketingfachmann. In seinem Referat zeigt er auf, warum Unternehmen und Organisation crossmedial denken müssen und so die Erfolgschancen einer Werbekampagne um ein Vielfaches erhöhen können. Seit Anfang dieses Jahres ist Daniel Risch Mitglied der Geschäftsleitung der Liechtensteinischen Post AG, wo er mit seinem Fachwissen die digitale Transformation des Unternehmens weiter vorantreibt. In seinem Referat beschreibt er die Chancen und Herausforderungen dieses Prozesses. Wie kommt die digitale Welt auf Liechtenstein? Dieser Frage widmet sich Ernst Risch in seinem Vortrag. Der Geschäftsführer von Liechtenstein Marketing ist für die Vermarktung des Landes als Wirtschaftsstandort und Tourismusdestination verantwortlich. Und zum Abschluss der Veranstaltung stellt der erfolgreiche Unternehmer Gregor Stücheli dar, wie neue Technologien das Kundenverhalten beeinflussen. Erfolgreich wird in Zukunft sein, wer Kundenwünsche schnell erkennt und innovative Lösungen dazu anbietet. Der Gründer der Inventx AG ist ein absoluter Fachmann auf diesem Gebiet. Der 5. Internettag findet am 5. Mai um 16 Uhr statt und dient als Plattform für Wissens- und Informationsaustausch. Zahlreiche regionale IT- und Web-Dienstleister präsentieren sich im Vaduzer Saal. (hoy) PROGRAMM 16.00 Uhr Begrüssung Netcetera ist unangefochtene Marktführerin für Mobile Banking in der Schweiz. B anken sind zunehmend mit der Digitalisierung ihres Geschäfts konfrontiert. Die rasante Verbreitung mobiler Geräte verändert den Umgang mit dem eigenen Bankkonto stark. Einer Studie der Hochschule Luzern zufolge haben viele Banken einen enormen Aufholbedarf im Bereich Mobile Banking. Mittlerweile erfolgen mehr als die Hälfte der Internetzugriffe in der Schweiz über mobile Endgeräte. Wer diese Entwicklung verschläft, riskiert, dass er von der Konkurrenz überholt wird. Seit Jahren beobachtet man im Retail Banking eine fortschreitende Digitalisierung und einen Trend zur verstärkten Online-Nutzung von Produkten und Dienstleistungen. In ihrer aktuellen Bankenstudie 2014 untersuchte die Hochschule Luzern, wie Schweizer Banken mit zukünftigen technischen Entwicklungen, wie dem Mobile Banking, umgehen. Die Macher der Studie kommen zum Schluss, dass die Banken sich stärker auf neue, digitale Technologien einlassen müssen. Der Aufholbedarf im Bereich Digitalisierung sei enorm. Nachfrage vorhanden Die Banken tun gut daran, diesen Entwicklungsschritt nicht zu verschlafen. Sonst könnten nicht nur direkte Konkurrenten, sondern auch grosse Technologiekonzerne die Bedürfnisse ihrer Kunden bald besser erfüllen. Apple, Google oder Facebook arbeiten schon länger daran, in das «digitale Portemonnaie» ihrer Nutzer vorzudringen. Die Nachfrage nach solchen Technologien ist durchaus gegeben, wie besagte Studie herausfand. Interessant ist jedoch, dass Bankkunden aufgrund von Sicherheits- und Datenschutzbedenken das Mobile Banking ihrer Hausbank bevorzugen. Schon früh erkannte das Schweizer Softwarehaus Netcetera, das auch eine Geschäftsstelle in Vaduz betreibt, die wachsende Bedeutung des Mobile Bankings. Bereits 2010 entwickelte man für die PostFinance die erste Schweizer App mit Zahlungsfunktion. Seither etablierte sich Netcetera als unangefochtene Marktführerin für Mobile Banking in der Schweiz. Ein wichtiger Partner auf diesem Weg ist Finnova, die mit der meistgenutzten Bankensoftware der Schweiz über 100 Kunden versorgt. Rascher und kostengünstiger Die beiden Unternehmen starteten ihre strategische Partnerschaft 2012. Ein Jahr später brachten sie «Finnova Mobile Banking» auf den Markt. Mit dieser App können Bankkunden jederzeit auf ihr Vermögen zugreifen, Zahlungen ausführen oder Börsenaufträge platzieren. Die Mobile-Banking-App dient jedoch nicht nur den Kunden. Genauso wichtig sind die Anforderungen der Bank. Durch Anpassung ans firmeneigene Corporate-Design und mit Zusatzfunktionen (Währungsrechner, Bild: pd News, Filialstandorte usw.) trägt sie zur Markenpflege und Kundenakquisition bei. Die Mobile-Banking-Lösung kann auch wesentlich rascher und mit geringeren Kosten eingeführt werden als eine isolierte Eigenentwicklung. Mittlerweile setzen über 50 Banken die App ein. 16.05 Uhr Prof. Dr. Kerstin Wagner (HTW Chur): «Warum KMU in FL zukünftig zwingend digitale Strategien benötigen» 16.30 Uhr Leone Ming (Leone Ming Est.): «Crossmedia Marketing – erfolgreich durch medienübergreifende Werbekampagnen» Einen Schritt voraus sein Wagt man einen Blick in die Zukunft des Mobile Bankings, erkennt man einen Trend hin zum Personal Finance Management (PFM). PFM sind Analyseinstrumente zur Verwaltung der persönlichen Finanzen. Der intelligente Kontoauszug ist dabei besonders wichtig. Mit ihm lassen sich Einkünfte und Ausgaben automatisch kategorisieren und analysieren. Dadurch erhalten Bankkunden eine bessere Kontoübersicht und können persönliche Budgets oder Finanzpläne erstellen. Banken, die sich rechtzeitig für das Mobile Banking der Zukunft rüsten, werden im Zusammenspiel mit der Digitalisierung ihres Geschäfts nicht nur die Bedürfnisse ihrer Kunden besser erfüllen, sondern auch der Konkurrenz einen wichtigen Schritt voraus sein. (pd) 17.00 Uhr Dr. Daniel Risch Liechtensteinische Post AG): «Die digitale Transformation – eine globale, lokale und postale Betrachtung» 17.30 Uhr Ernst Risch (Liechtenstein Marketing): «Digital – Wie kommt die Welt auf Liechtenstein?» 18.00 Uhr Gregor Stücheli (Inventx.ch): «Kundenverhalten 2.0 – wie neue Technologien das Kundenverhalten beeinflussen» 18.30 Uhr Apéro & Networking Weitere Informationen: Netcetera, Schaanerstrasse 35, 9490 Vaduz netcetera.com, [email protected] T +423 265 00 00 ANMELDUNGEN www.internettag.li Warum KMU digitale Strategien benötigen CHUR. Heute erscheinen die Möglichkeiten für Unternehmen durch digitale Technologien geradezu grenzenlos. Ständig werden neue leistungsfähigere Lösungen und Plattformen am Markt angeboten. Gleichzeitig wächst dadurch auch der Druck für etablierte kleine und mittlere Unternehmen (KMU), da neue, wandlungsfähigere und technologieintensive Unternehmen nun auch in traditionellen Märkten Fuss fassen und mit ihren innovativen Geschäftsmodellen zur echten Bedrohung werden, da sie Leistungen effizienter, besser oder günstiger anbieten. Bedrohung durch neue Anbieter Die wichtigsten Wirtschaftszweige in Liechtenstein liegen in den Bereichen der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, der Beratung sowie dem Handel. Gerade in diesen Bereichen sind in den letzten Jahren viele neue Anbieter auf den Markt gekommen. Im Bereich der Finanzdienstleistungen beispiels- weise erbringen IT-nahe Unternehmen über klassische Kommunikationskanäle kundenorientierte Services (zum Bei- umgesetzt wurden. Online-Kanäle bespiel Zahlungsabwicklung oder Kredit- sitzen bestimmte Vorteile gegenüber vergabe), die bis dahin nur durch Ban- klassischen Kanälen: Sie sind geograken erbracht wurden. Auch der stationä- fisch unabhängig, denn potenzielle Inre Detailhandel ist mit ansteigendem teressenten oder Kunden können überWettbewerb durch digitale Geschäfts- all erreicht werden und sind nur einen modelle konfrontiert. Click vom eigenen «Online-Känale sind Potenzielle Kunden «Point of Sale» entlassen sich im Laden fernt. Digitale Medien nur einen Klick vom beraten, wickeln ihren ‹Point of Sale› entfernt.» erlauben es zudem, Kauf aber später dann Kommunikation umüber einen Online-Händler ab. In die- fangreich zu vervielfältigen. Vom Aufsem dynamischen Umfeld müssen Un- wand her macht es kaum einen Unterternehmen heute schauen, wie sie best- schied, ob mit einem Adressaten oder möglich ihre Chancen nutzen und sich mit Tausenden kommuniziert wird. Vovor Gefahren schützen. raussetzung ist, dass entsprechend reichweitenstarke Kanäle zur Verfügung stehen. Zudem bieten Online- und Neue Kunden erreichen Für KMU stellt sich daher die strate- Mobil-Kanäle schnelle «Rückkanäle». So gische Frage, was sie mit digitalen Akti- kann man schnell Feedback einholen vitäten erreichen möchten. Gerade bei oder gerade bei hohen Reichweiten exder Ansprache neuer Kunden können perimentell schauen, was funktioniert Online- und Mobil-Kanäle Funktionen und was nicht. Zu guter Letzt liegt ein übernehmen oder ergänzen, die vorher Vorteil darin, dass alle Interaktionen in Form von digitalen Daten erfasst sind. Diese lassen sich umfassend analysieren und können dann zur besseren Aussteuerung von Marketingkampagnen genutzt werden oder auch in die Produktentwicklung einfliessen. Multichanneling Kommunikation über Online- und Mobil-Kanäle bietet allerdings nicht nur Vorteile beim Aufbau und bei der Pflege von Beziehungen mit Kunden. An bestimmten Stellen ist eine individuelle und persönliche Ansprache von Vorteil, da persönliche Begegnungen immer noch die höchste Interaktionsqualität besitzen. Am besten ist es daher, die Vorteile der Online- und Offline-Kanäle zu kombinieren. Gerade KMU sollten sich dabei jedoch nicht unreflektiert an den Praktiken von Grossunternehmen orientieren, denn dort funktioniert Kommunikation in vielerlei Hinsicht anders. Grossunternehmen nutzen beispielsweise Online-Kanäle oft zur Er- weiterung ihrer Reichweiten im klassischen Branding. Dies ist allerdings für KMU in Nischenmärkten oder im B2BBereich weniger sinnvoll. Hier geht es mehr um sinnvolle Kunden-Mikrosegmentierungen und hohe Interaktionsund Beziehungsqualitäten. Letztendlich müssen KMU eigene digitale Strategien entwickeln und umsetzen. Auf diese Weise können Produkte aufgewertet oder erweitert und Beziehungen zu den Kunden verbessert werden, um Mehrwerte zu schaffen. Prof. Dr. Kerstin Wagner, Leiterin des Schwerpunkts Digitale Strategien im Schweizerischen Institut für Entrepreneurship SIFE und Professorin an der HTW Chur. 5 1 0 2 G A T T E N N I R E E T T S N N I . E 5 T al t i H g i d C LIE iechtenstein lebt L START: 16 Uhr Prof. Dr. Kerstin Wagner (HTW Chur) Warum KMU in Liechtenstein zukünftig digitale Strategien benötigen Leone Ming (Leone Ming Est.) Crossmedia Marketing - erfolgreich durch medienübergreifende Werbekampagnen Dr. Daniel Risch (Liechtensteinische Post AG) Die digitale Transformation - eine globale, lokale und postale Betrachtung Ernst Risch (Liechtenstein Marketing) Digital - wie kommt die Welt auf Liechtenstein? Gregor Stücheli (Inventx AG) Kundenverhalten 2.0 - wie neue Technologien das Kundenverhalten beeinflussen 16.00 5 1 0 2 i a M . 5 , g a z t u s d n a e i V D | l a a S r e z u d a V | r h U APÉRO / NETWORKING: 18.30 Uhr ! n e d l e m n a t Jetz i l . g a t t e n r e t in . w w w PARTNER: GASTGEBER: ORGANISATOR: Intensive Brand MEDIENPARTNER: tomschaepper. net ® marketing . communications . büro für gebrauchs graphik