1.0.8.-4 - meinherzdeinherz

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Wissensbroschüre
Was Sie über Herzschwäche wissen
sollten
Herzschwäche
Peter-Ross-Strasse 18 • 40547 Düsseldorf • eMail: [email protected]
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Inhalt
Definition..................... 1.0.8.-4
Beschreibung der Erkrankung.
1.0.8.-4
1.0.8.-4Einteilung
1.0.8.-4 Einteilung nach der Form der Herzschwäche
1.0.8.-4
Vorwärts- und Rückwärtsversagen des Herzens:
1.0.8.-4
Rechts- und Linksherzinsuffizienz
1.0.8.-5
Herzschwäche infolge zu niedriger und zu
hoher Pumpleistung des Herzens
1.0.8.-5 Einteilung des Schweregrades
1.0.8.-5 Einteilung des Verlaufes
Krankheitserscheinungen.......
1.0.8.-6
1.0.8.-6Luftnot
1.0.8.-6Wasseransammlung
1.0.8.-7 Allgemeine körperliche Schwäche
1.0.8.-7 Nächtliches Wasserlassen
1.0.8.-7 Andere Symptome
Untersuchungsergebnisse.......
1.0.8.-8
1.0.8.-8 Körperliche Untersuchung
1.0.8.-8Röntgenbild
1.0.8.-8EKG
1.0.8.-8Echokardiogramm
1.0.8.-9Einschwemmkatheteruntersuchung
1.0.8.-9Spiroergometrie
1.0.8.-9Laboruntersuchungen
1.0.8.-9 Magnetresonanz- (Kernspin-) Tomographie (MRT)
1.0.8.-10Linksherzkatheteruntersuchung
Krankheiten mit ähnlichen Erscheinungen..............1.0.8.-11
Komplikationen.........1.0.8.-12
Notfälle.......................1.0.8.-14
Vorbeugende Maßnahmen......
1.0.8.-15
Faktoren, die Risiko erhöhen,
im Laufe des Lebens zu erkranken..............................1.0.8.-16
Verhaltensweisen, die die Heilung fördern...............1.0.8.-16
1.0.8.-16 Körperliche Schonung:
1.0.8.-16 Vermeidung von großen Flüssigkeitsmengen:
1.0.8.-17Ernährung
1.0.8.-2
1.0.8.-17 Medikamenten-Einnahme
1.0.8.-17 Ärztliche Untersuchungen
Verhaltensweisen, die die Krankheit
verschlimmern ..........1.0.8.-18
Therapie ....................1.0.8.-19
1.0.8.-19 Medikamente
1.0.8.-19 Digitalis
1.0.8.-19 Diuretika
1.0.8.-20 Gefäßerweiternde Medikamente
1.0.8.-20 ß-Blocker (sprich: beta-Blocker)
1.0.8.-21 Herzkräftigende Medikamente
1.0.8.-21 Kombinationsbehandlung
1.0.8.-22 Spezielle Herzschrittmacher
1.0.8.-22 Zwei-Kammer-Schrittmacher
1.0.8.-23 Automatischer implantierbarer Defibrillator
1.0.8.-24 „Künstliches Herz“
1.0.8.-24 Herztransplantation
Wann muß der Hausarzt aufgesucht
werden? .....................1.0.8.-26
Index ..........................1.0.8.-27
1.0.8.-3
Definition
1.0.8.-4
Beschreibung
Definition
= Herzinsuffizienz
Beschreibung der Erkrankung
Einteilung
Einteilung nach der Form der Herzschwäche
Vorwärts- und Rückwärtsversagen des Herzens:
Jede der beiden Herzkammern (Film 1) arbeitet ähnlich wie ein Sack, dessen Wände
aus Muskulatur besteht und der 1 Eingang hat, durch den das Blut hinein fließt und
1 Ausgang, aus dem es herausgepumpt wird. Wenn die Muskulatur der Herzkammer geschwächt ist (z.B. durch einen
abgelaufenen Herzinfarkt oder eine
Herzmuskelerkrankung) kann es nicht
genügend Blut pumpen, um die Bedürfnisse des Körpers und seiner Organe zu
befriedigen (= Vorwärtsversagen).
Wenn die Wände der Herzkammern
dick und unelastisch sind kann sich die
Herzkammer nicht genügend mit Blut
füllen. Die Blutmenge, die nicht von der
Herzkammer aufgenommen und weg
gepumpt werden kann staut sich vor
dem Eingang der Herzkammer an (=
Rückwärtsversagen).
Beide Formen der Herzschwäche (=
Herzinsuffizienz) gehen von einem
bestimmten Schweregrad an ineinander
Film 1 (Film in Farbe nur im Internet, eBook und phoneBook zu sehen)
über, d.h. ein Rückwärtsversagen führt
über kurz oder lang zum Vorwärtsversagen, ein Vorwärtsversagen geht sehr schnell in ein Rückwärtsversagen über.
Rechts- und Linksherzinsuffizienz
Das Herz besteht aus dem rechten Teil (mit rechter Vor- und Hauptkammer) und dem
linken Teil (mit linker Vor- und Hauptkammer). Wenn der linke Teil geschwächt ist
spricht man von Linksherz-, im anderen Fall von Rechtsherzinsuffizienz Arbeiten
beide Herzteile geschwächte spricht man von „globaler“ Herzinsuffizienz (global =
alle Herzteile betreffend).
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Herzschwäche infolge zu niedriger und zu hoher Pumpleistung des Herzens
Wenn das Herz zu schwach arbeitet spricht man von „Herzschwäche infolge zu niedriger Pumpleistung“ oder von „low output-Insuffizienz“.
Es gibt jedoch Veränderungen am Kreislauf, in denen sich Blutgefäße extrem erweitern oder der Sauerstoffbedarf des Körpers extrem ansteigt. In diesen Fällen hat auch
ein evtl. gesundes Herz Schwierigkeiten, so kräftig zu pumpen, daß es die erweiterten Blutgefäße füllen kann oder die extremen Sauerstoffbedürfnisse der Organe
ausreichend bedienen kann. In diesen Fällen, in denen die Herzleistung „überfordert“ wird spricht man von „Herzschwäche infolge zu hoher Pumpleistung“ oder von
„high output-Insuffizienz“.
Einteilung des Schweregrades
Der Schweregrad der Herzschwäche wird nach den Vorschlägen der Vereinigung der
New Yorker Herzgesellschaft (= New York Heart Association = NYHA) eingeteilt:
• Stadium 1: Keine Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit
• Stadium 2: Leichte Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit; normale
Tätigkeiten des täglichen Lebens (Spazierengehen, Treppesteigen) führen zu
Beschwerden.
• Stadium 3: Deutliche Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit; schon
kleinere Tätigkeiten des täglichen Lebens führen zu Beschwerden.
• Stadium 4: Schwere Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit; Beschwerden schon in körperlicher Ruhe (z.B. beim ruhigen Liegen im Bett).
Einteilung des Verlaufes
Eine Herzschwäche kann sich schleichend entwickeln (= chronische Herzinsuffizienz)
oder plötzlich (= akut) entstehen, etwa wenn beim Herzinfarkt (= plötzliches Ereignis) große Teile des Herzmuskels absterben.
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Krankheitserscheinungen
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Krankheitserscheinungen
Luftnot
Führendes Symptom.
In Abb. 1 sehen Sie eine schematische Darstellung
des Kreislaufes: Aus dem linken Teil des Herzens (rot
gefärbt: Linke Vor- und linke Hauptkammer) fließt das
Blut in alle Organe des Körpers. Von hier fließt es zurück zum rechten Teil des Herzens (blau gefärbt: Rechte Vor- und Hauptkammer). Das rechte Herz pumpt
das Blut durch die Lungen und von hier aus strömt es
wieder zurück zum linken Teil des Herzens. Wenn der
linke Teil des Herzens vermindert (d.i. geschwächt)
arbeitet dann wird sich das Blut vor seinem Eingang
stauen, weil es nicht weg gepumpt werden kann.
Vergleichbar ist dies mit einem Stau auf der Autobahn:
An der Baustelle können nicht mehr so viele Autos
vorbei fahren wie von hinten anrollen. Die Folge ist
der Stau vor der Baustelle. Bei einer Schwäche des
linken Herzens entsteht der Blutstau daher vor dem
linken Herzen, d.h. in den Lungengefäßen.
Abb. 1
Die Luftnot entsteht durch diesen Blutstau in den
Lungen, die Lunge werden dadurch unelastisch und
die Atemarbeit (= Muskelarbeit zur Bewegung des
Brustkorbes zum Ein- und Ausatmen) wird gesteigert.
Der Unterschied zwischen krankhafter Luftnot bei Herzschwäche und der „normalen“ Luftnot bei Belastungen gesunder Menschen besteht im Belastungsausmaß, das
zur Auslösung der Luftnot führt. Typischerweise berichten Menschen mit Herzschwäche, daß sie mit Eintritt der Krankheit Belastungen nicht mehr durchführen
können, die ihnen früher problemlos möglich waren (z.B.: Konnte die Wohnung im
2. Stock früher mühelos erreicht werden, mit Eintritt der Krankheit zwingt Luftnot
zur Pause nach dem 1. Stock). Übergänge zwischen „normaler“ Belastungsluftnot
gesunder Menschen und Luftnot bei Herzschwäche sind oft fließend und nicht klar
zu trennen (z.B. weil infolge zunehmenden Alters die körperlicher Leistungsfähigkeit
normalerweise immer abnimmt).
Mit zunehmender Herzschwäche nimmt auch die Luftnot zu. Zunächst tritt sie nur
bei sehr starken Anstrengungen, später in Ruhe auf. Bei leichten Formen der Herzschwäche kann man flach auf dem Rücken liegen, bei zunehmender Herzschwäche
muß man den Kopf nachts beim Schlafen immer höher legen (durch Kissen), um
besser Luft zu bekommen, in schweren Stadien schläft der Erkrankte im Sitzen, weil
er ansonsten Erstickungsgefühle hat.
Wasseransammlung
Wenn sich Blut vor dem geschwächten linken Herzen in den Lungen staut kann es
zum Austritt von Blutflüssigkeit in das Lungengewebe kommen. Es handelt sich hier
1.0.8.-6
1.0.8.-7
um „Gewebswasser“, das nicht mit einer Nadel abgesaugt werden
kann (= Lungenödem, Abb. 2).
Wenn der rechte Teil des Herzens geschwächt arbeitet kommt
es zum Blutstau im gesamten Körper mit Ausnahme der Lungen
(zum Verständnis: Siehe Abb. 1). Hierdurch kommt es zu Wasseransammlungen (Gewebswasser) in allen Organen (z.B. Magen, Nieren,
Leber). Besonders auffällig ist diese Wasseransammlung in den
Beinen (Füße, Knöchel, Unterschenkel vor den Schienbeinen). Der
Druck mit dem Finger auf das Schienbein hinterläßt eine mehr oder
weniger tiefe Delle. In besonderen Fällen kann es auch zu Wassersammlungen im Brustraum (= Brustfell-Erguß = Pleuraerguß) oder
im Bauch (= Aszites) kommen; dieses Wasser kann über eine Nadel
abgesaugt werden.
Abb. 2
Allgemeine körperliche Schwäche
Unspezifisches Symptom.
Sie entsteht bei fortgeschrittenem Vorwärtsversagen durch eine unzureichende
Versorgung der Muskeln des Körpers mit Sauerstoff.
Nächtliches Wasserlassen
Gewebswasser, das sich tagsüber in den Körpergeweben angesammelt hat, wird
nachts ausgeschieden. Typischerweise kommt es bei Herzinsuffizienz zu zunehmender Häufigkeit nächtlichen Wasserlassens (manchmal 4 - 5mal). Bei jedem Wasserlassen werden große Menge Urin ausgeschieden.
Andere Symptome
Alpträume und Verwirrung entstehen durch eine verminderte Versorgung des Gehirnes mit Sauerstoff.
1.0.8.-7
Untersuchungsergebnisse
1.0.8.-8
Untersuchungsergebnisse
Körperliche Untersuchung
Wasseransammlungen in den Beinen (= Ödeme) sind leicht zu erkennen (Druck auf
Schienbein hinterläßt Delle im Gewebe). Die geschwollene Leber läßt sich tasten,
Wasseransammlungen im Lungengewebe lassen sich mit dem Stethoskop beim tiefen Einatmen abhören. Die Ansammlung freien Wassers im Brustkorb (Pleuraerguß)
läßt sich durch Beklopfen und Abhören der Brust, Wasseransammlungen im Bauch
(= Aszites) durch Betasten des Bauches feststellen.
Die Haut ist wegen einer Verengung der Blutgefäße der Haut oft kühl und bläulich.
Manchmal zeigt die körperliche Untersuchung Ursachen der Herzschwäche (z.B.
Herzgeräusch bei Herzklappenfehler, Geräusche über Blutgefäßen bei Kurzschlüssen
zwischen Arterie und Vene.
Röntgenbild
Das Röntgenbild zeigt eine oft deutliche Vergrößerung des Herzens
und die Wasseransammlungen in Lungengewebe (Abb. 3) und Brustraum.
EKG
Das EKG hilft bei der Feststellung einer Herzschwäche wenig, dient
aber zur Feststellung der Ursache (z.B. durch Feststellung einer Infarktnarbe oder einer Herzmuskelverdickung).
Abb. 3
Echokardiogramm
Die Echokardiographie ist die wichtigste Untersuchung
bei einer Herzschwäche. Sie zeigt nicht nur die Größe
und Pumparbeit der Herzkammern, sondern auch die
Funktion der Herzklappen oder eventuelle andere
Ursache für die Herzschwäche. Im typischen Fall einer
Herzmuskelschwäche erkennt man wie in Film 2 die
Vergrößerung der linken Herzkammer und deren müden Bewegungen. In Fällen, in denen ein Herzklappenfehler Ursache der Herzschwäche ist kann man auch
diesen Fehler und seinen Schweregrad erkennen. Mehr
Informationen hierzu finden Sie in der Broschüre über
die Echokardiographie.
Film 2 (Film nur im Internet, eBook und phoneBook zu sehen)
1.0.8.-8
Einschwemmkatheteruntersuchung
Siehe Broschüre „Einschwemmkatheteruntersuchung“.
Mit dieser Untersuchung wird der Blutdruck in der Lungenarterie gemessen. Durch
die Stauung des Blutes vor dem geschwächten linken Herzen kommt es zum Anstieg
des Blutdruckes in der Lungenarterie. Bei schweren Formen der Herzschwäche ist
der Blutdruck schon in Ruhebedingungen erhöht, bei leichteren Formen steigt er
erst unter körperlicher Belastung krankhaft an.
Eine Einschwemmkatheteruntersuchung benutzt man, um in Fällen, in denen die
Ursache von Luftnot beispielsweise auch nach den anderen hier beschriebenen
Untersuchungen unklar geblieben ist weiter abzuklären und um zu klären, ob eine
Herzschwäche hierfür verantwortlich ist. Man kann sie auch dazu benutzen, den
Schweregrad einer Herzschwäche genau zu definieren, wenn man beispielsweise
daran denken muß, eine Herztransplantation vorzunehmen. Die Einschwemmkatheteruntersuchung wird heute mehr und mehr durch eine Spiroergometrie (siehe
unten) ersetzt.
Spiroergometrie
Mit einer Spiroergometrie mißt man die Menge der Atemluft, die ein Mensch in Ruhe
und unter einer Belastung auf dem Fahrradergometer ein- und ausatmet. Ebenfalls
bestimmt man dabei die Menge des Sauerstoffs, den der Körper in Ruhe und unter
Belastung aufnimmt und die Menge des Kohlendioxids, das er abgibt. Besonders
die Messung der maximalen Sauerstoffaufnahme unter Belastung ermöglicht die
Beurteilung der Leistungsfähigkeit des Körpers und natürlich auch des Herzens und
der Lungen. Dabei gilt, daß die Herzschwäche um so schwerer ist desto geringer
die maximale Sauerstoffaufnahme des Herzens ist. Mit Hilfe der maximalen Sauerstoffaufnahme unter Belastung kann daher feststellen, wie weit fortgeschritten eine
Herzschwäche ist. Die Untersuchung wird ebenso wie die Einschwemmkatheteruntersuchung dazu benutzt, um in Fällen unklarer Luftnot zu klären, ob eine Herzschwäche vorliegt, oder ob eine Bronchial- oder Lungenerkrankung für die Luftnot
verantwortlich ist.
Laboruntersuchungen
Blutuntersuchungen sind zur Abklärung der Ursachen einer Herzschwäche nur
wenig sinnvoll.
Es gibt allerdings einen Blutwert (BNP = Brain Natriuretic Peptide), der sehr hilfreich
ist, in Fällen unklarer Luftnot oder Wasseransammlungen im Gewebe zu klären, ob
eine Herzschwäche vorliegt. Wenn dieser Wert normal ist kann man eine Herzschwäche als Ursache der Beschwerden oder Untersuchungsbefunde weitestgehend
ausschließen
Eine Vielzahl anderer Meßwerte dient dazu, die Auswirkungen der Herzschwäche auf
den Wasser- und Salzhaushalt des Körpers oder die Nierenfunktion zu untersuchen.
Diese Werte sollten daher bei jedem Verdacht auf das Vorliegen einer Herzinsuffizienz bestimmt werden.
Magnetresonanz- (Kernspin-) Tomographie (MRT)
Eine MRT-Untersuchung wird meistens bei Patienten durchgeführt, bei denen eine
Echokardiographie wegen schlechter Bildqualität (z.B. infolge Lungenüberblähung
oder Übergewicht) keine ausreichende Darstellung des Herzens erlaubt.
1.0.8.-9
Film 3 (Film nur im Internet, eBook und phoneBook zu sehen)
Die Kernspintomographie
ermöglicht eine genaue
Bestimmung der Herzgröße,
der Wanddicke der Herzkammern, eines verdickten Herzbeutels. Sie zeigt die Pumpfunktion der Herzkammern
sehr genau (Film 3). Sie kann
aber auch dazu benutzt werden, um Narben nach kann
Herzmuskelentzündungen
darstellen (Abb. 4) und
ermöglicht die Entdeckung
und Größenbestimmung von
Herzmuskelnarben (z.B. nach
einem Herzinfarkt oder einer
Herzmuskelentzündung).
Abb. 4: Darstellung einer Herzmuskelentzündung
im Kernspin-CT. Man erkennt sie an der Kontrastmittelspeicherung (= weißen Linien, „late enhancement“) in der Mitte der Herzwand (Pfeile).
Linksherzkatheteruntersuchung
Sie hat keine Bedeutung bei der Feststellung der Herzinsuffizienz, erklärt
aber oft ihre Ursache. Es handelt sich
um eine sehr wichtige Untersuchung,
weil ohne ihre Ergebnisse keine ursächliche Behandlung der Herzschwäche
erfolgen kann. Beispielsweise können
sowohl eine Durchblutungsstörung des
Herzmuskels (Film 4, Abb. 5) als auch
ein schwerer Herzklappenfehler zur
Herzschwäche führen. Die für den Betroffenen zu verspürenden Symptome
(Luftnot, Wasseransammlungen in den
Film 4: Darstellung einer vergrößerten und
Abb. 5: Darstellung der linken HerzBeinen)
sind identisch, die Behandlung
stark ermüdeten linken Herzkammer bei
kranzarterie bei der HerzkatheterunHerzmuskelerkrankung (Film nur im Inter- aber völlig unterschiedlich: Eine Durchblutersuchung. Ein großer Ast der Arterie
net, eBook und phoneBook zu sehen)
tungsstörung kann mittels Ballonerweiteist verschlossen (Pfeil rechts oben), ein
rung (PTCA, siehe Broschüren „Was Sie über
weiterer Ast hochgradig verengt (Pfeil links
unten). Aus dieser Durchblutungsstörung
die koronare Herzkrankheit wissen sollten“
des Herzmuskels resultierte eine schwere
und „Was Sie über eine Ballonerweiterung wisHerzschwäche.
sen sollten“) behandelt werden, ein Herzklappenfehler durch eine Herzklappenoperation
(siehe Broschüren „Was Sie über Herzklappenfehler wissen sollten“ und „Was Sie über
eine Herzklappen-Operation wissen sollten).
1.0.8.-10
Andere Krankheiten
1.0.8.-11
Krankheiten mit ähnlichen Erscheinungen
• Die Symptome der Herzinsuffizienz sind vieldeutig (= unspezifisch):
• Luftnot kann durch Lungenerkrankungen (z.B. Lungenüberblähung, Asthma)
entstehen. Viele Menschen empfinden die Luftnot bei geringem körperlichem
Trainingszustand ihres Körpers als Luftnot. Mit zunehmendem Alter nimmt die
körperliche Leistungsfähigkeit des Körpers ab. Viele Menschen empfinden dies
ebenfalls als Luftnot.
• Wasseransammlung in den Beinen können auch bei Krampfaderleiden entstehen.
• Allgemeine Schwäche kann durch nahezu alle schweren Krankheiten entstehen.
• Nächtliches Wasserlassen kann durch Prostatavergrößerung entstehen, wenn die
Blasenentleerung unvollständig ist und schon kleinere Mengen nachlaufenden
Urins das Gefühl des Wasserlassen-müssens hervorrufen. Bei Frauen sind auch
gynäkologische Ursachen möglich.
Wegen der Vieldeutigkeit der Beschwerden sind die körperlichen Erscheinungen der
Herzinsuffizienz im allgemeinen sehr uncharakteristisch. Es sind daher oft viele der
vorhin beschriebenen Untersuchungen notwendig um zu klären, ob die Symptome
auf eine Herzschwäche oder eine andere Krankheit zurückzuführen sind.
1.0.8.-11
Komplikationen
1.0.8.-12
Komplikationen
Die Herzinsuffizienz ist an sich schon eine Komplikation (z.B. einer Herzmuskelerkrankung, eines Herzklappenfehlers, einer Herzentzündung, einer koronaren Herzkrankheit oder eines Herzinfarktes).
Zu den Komplikationen im engeren Sinne gehören:
• Lungenödem: Massive Wasseransammlung im Lungengewebe mit der akuten
Gefahr der Erstickung
• Nierenversagen: Durch die zunehmende Herzschwäche kann es zu einer
verminderten Durchblutung der Nieren kommen. Man kann dies mit einem
Blutwert (Kreatinin) messen. Durch das Nierenversagen verschlechtert sich die
Wasserausscheidung des Körpers und es sammelt sich zusätzliches Wasser an.
Dies wiederum führt wie in einem Teufelskreis zu einer weiteren Verstärkung der
Herzschwäche.
• Salzmangel und Salzüberschuß: Bedingt durch den Versuch des Körpers, die
Herzschwäche mit eigenen Mitteln zu „reparieren“ erhöht der Körper sein Blutvolumen. Dies geschieht nicht durch die Bildung von roten (oder weißen) Blutkörperchen, sondern durch die verminderte Ausscheidung von Wasser durch
die Nieren. Dadurch, daß das Blut nun mehr Wasser enthält werden bestimmte
Körpersalze (Natrium) regelrecht verdünnt. Eine solche Natrium-Verdünnung ist
daher in fortgeschrittenen Fällen der Herzschwäche ein schlechtes Zeichen.
Bei dem Versuch der Niere, das Blutvolumen zu steigern wird neben dem Wasser
ein anderes Blutsalz (Kalium) vermindert ausgeschieden. Durch diese verminderte Kaliumausscheidung nimmt der Gehalt des Blutes an Kalium zu. Kalium ist
aber im Gegensatz zu Natrium für die elektrischen Vorgänge des Herzens äußerst
wichtig. Daher kann ein erhöhter Kaliumspiegel im Blut zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen führen.
• Herzrhythmusstörungen: Sowohl durch die eben beschriebene Kaliumansammlung im Blut als auch durch die Vergrößerung der Herzkammern können Herzrhythmusstörungen entstehen. Am häufigsten findet man „Vorhofflimmern“ und
ventrikuläre Extrasystolen.
Vorhofflimmern (siehe eigene
Broschüre „Was Sie über Vorhofflimmern wissen sollten“, Abb. 6) kann
durch die Gefahr von Embolien zu
schweren Komplikationen (Schlaganfall, Augen-, Nieren-, Darmembolien) führen. Darüber hinaus
verschlechtert das Vorhofflimmern
die Pumpleistung des Herzens und
verstärkt dadurch die Herzschwäche.
Abb. 6: Vorhofflimmern
Ventrikuläre Extrasystolen (Abb.
7) sind vorzeitig und zusätzlich
auftretende Herzschläge, die in den
Hauptkammern des Herzens entstehen. Einzeln auftretende Extrasystolen sind, auch wenn sie gehäuft
1.0.8.-12
Abb. 7: Einzelne ventrikuläre Extrasystole
Abb. 8: Ventrikuläre 2er-Salve
auftreten an sich nicht gefährlich. Le
Lebensgefährlich werden sie aber dann,
wenn sie nicht mehr einzeln, sondern
in Form von Salven (Abb. 8) oder sogar
von ventrikulären Tachykardien (Abb.
9) auftreten (siehe Broschüre „„Herzrhythmusstörungen“). In diesen Fällen
droht ein Herzstillstand (Abb. 10) und
der plötzliche Herztod.
Todesfall: Todesfälle können entweder durch die
zunehmende Herzschwäche oder durch die oben
beschriebenen Herzrhythmusstörungen entstehen.
Der Todesfall infolge der zunehmenden Herzschwäche entsteht dadurch, daß die lebenswichtigen Organe (Niere, Leber, Gehirn) nicht mehr ausreichend
mit Blut versorgt werden und dadurch versagen
(„Multiorganversagen“). Dies zählt eigentlich nicht
zu den Komplikationen im eigentlichen Sinne, sondern zum Verlauf der Krankheit.
Hinsichtlich des Todesfalls infolge
von Herzrhythmusstörungen:
Siehe oben unter „Herzrhythmusstörungen“.
Medikamentennebenwirkungen:
Es gibt eine Vielzahl von MeAbb. 9: Auftreten einer ventrikulären Tachykardie, die zunächst langsam schlägt, am Ende aber
dikamenten, mit denen die
sehr schnell geht
Herzschwäche behandelt wird.
Alle diese Medikamente haben
mögliche Nebenwirkungen, die aber gut zu beherrschen sind, wenn man danach
sucht. Die gefährlichsten Nebenwirkungen entstehen aufgrund der Behandlung
mit entwässernden Medikamenten und solchen, die in den Haushalt der „Kreislaufhormone“ eingreifen. Dies sind Medikamente aus der Gruppe der ACE-Hemmer, der
AT1-Blocker und das Spironolakton (siehe unter „Therapie“). Diese Medikamente
beeinflussen die
Arbeitsweise der
Nieren,
was in
einigen
Fällen
Abb. 10: Kammerflimmern (= Herzstillstand)
zur Folge
haben
kann, daß sich eine Nierenschwäche entwickelt oder daß es zu einer Anreicherung
des Blutes an Kalium kommt. Auf die möglichen Konsequenzen bin ich schon etwas
weiter oben eingegangen. Es ist wichtig, daß Menschen, die mit diesen Medikamenten behandelt werden regelmäßig Blutuntersuchungen durchführen lassen, um die
Spiegel des Kreatinins und der Blutsalze zu überprüfen. Wenn der Arzt die Abweichungen der Werte rechtzeitig erkennt kann er Maßnahmen ergreifen, um diese
Komplikationen zu vermeiden, z.B. indem er einen Wechsel der Medikamente oder
der jeweiligen Dosierungen vornimmt.
1.0.8.-13
Notfälle
1.0.8.-14
Notfälle
Die akute Herzinsuffizienz ist lebensgefährlich:
Hier droht die Erstickung, weil durch die Wasseransammlung in den Lungen (Lungenödem) nicht mehr genügend Sauerstoff ins Blut und damit zu den Organen
gelangen kann. Beim Fortschreiten einer chronischen Herzinsuffizienz droht dieselbe Gefahr. Desweiteren drohen bei zunehmender Herzschwäche lebensgefährliche
Herzrhythmusstörungen.
Die akute Herzinsuffizienz macht sich durch plötzlich (!) auftretende Luftnot mit oder
ohne andere Begleitsymptome (z.B. Angina pectoris oder Herzrhythmusstörungen)
bemerkbar.
Eine gefürchtete Komplikation der Herzinsuffizienz ist das Auftreten bösartiger
Herzrhythmusstörungen. Bis zu 50% aller Menschen mit Herzschwäche können im
Verlauf ihrer Erkrankung (abhängig vom Schweregrad der Herzschwäche) an den
Folgen solchen bösartiger Herzrhythmusstörungen plötzlich sterben. In einigen
Fällen kündigen sich solche bösartigen Herzrhythmusstörungen durch Schwindelerscheinungen oder plötzliche Ohnmachtsanfälle an. Das Auftreten solcher bösartigen
Herzrhythmusstörungen ist der Grund dafür, weshalb zunehmend spezielle Schrittmacher (siehe unter „Therapie“) eingesetzt werden
1.0.8.-14
Vorbeugung
1.0.8.-15
Vorbeugende Maßnahmen
Die Herzinsuffizienz entsteht als Komplikation anderer Erkrankungen. Vorbeugung
gegen Herzinsuffizienz bedeutet daher Vorbeugung anderer Herzerkrankungen.
Siehe koronaren Herzkrankheit, Herzklappenfehler, Herzmuskelerkrankung.
Eine der häufigsten Ursachen der Herzinsuffizienz ist die Bluthochdruck-Krankheit.
Hier verdicken sich die Herzwände, der Herzmuskel wird unelastisch und es entsteht
ein Rückwärtsversagen. Es ist daher für Menschen mit bekannten Hochdruckkrankheit von großer Bedeutung, daß sie ihren Blutdruck oft kontrollieren und sehr streng
einstellen lassen.
Bei chronischen Lungenerkrankung, z.B. Lungenüberblähung, chronisches Asthma
bronchiale) kommt es indirekt zu einer Funktionsstörung der Blutgefäße der Lungen.
Sie verengen sich zunehmend, was dazu führt, daß die rechte Herzkammer teilweise
enormen Druck aufwenden muß, um das Blut durch die Lungen zu pumpen. Die
kann ebenfalls zur Schwäche des rechten Herzens führen. Hier kann man vorbeugen
durch Verhinderung der Entstehung solcher Lungenerkrankungen, insbesondere
durch Vermeidung oder Aufgabe des Zigarettenrauchens.
Auch Herzrhythmusstörungen können zur Herzschwäche führen, nämlich wenn
das Herz zu langsam oder schnell schlägt, um die vom Körper benötigte Blut- und
Sauerstoffmenge zu liefern. Zur Vorbeugung und Behandlung: siehe Herzrhythmusstörungen.
1.0.8.-15
Risiken
1.0.8.-16
Förderung der Heilung
Faktoren, die Risiko erhöhen, im Laufe
des Lebens zu erkranken
Siehe „Vorbeugende Maßnahmen“.
Zur Erkennung von Krankheiten, die in ihrem Verlauf zur Herzschwäche führen
können ist es von besonderer Bedeutung, Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu
lassen, bei denen nach solchen Krankheiten gesucht wird und die dann frühzeitig
behandelt werden können.
Verhaltensweisen, die die Heilung fördern
Oberstes Prinzip ist die Behandlung der Grundkrankheit, die die Herzinsuffizienz
ausgelöst hat. Daher ist die genaue Suche nach der Ursache unerläßlich. Bei Behandlung der Grunderkrankung läßt sich die Herzinsuffizienz oft beseitigen, ihr Schweregrad vermindern oder eine Verschlimmerung verhindern.
Gelingt die Beseitigung der Grunderkrankung nicht oder ist sie nur unvollständig
möglich oder sind die durch die Grundkrankheit entstandenen Schäden zu groß, als
daß die Herzinsuffizienz vollständig beseitigt werden könnte sind folgende Verhaltensweisen wichtig:
Körperliche Schonung:
Wie jedes krankes Organ muß auch das geschwächte Herz entlastet und geschont
werden. Die geschieht, indem körperliche Überlastungen vermieden werden. Was
eine noch normale und zulässige Belastung ist und wo die Überlastung beginnt ist
von Mensch zu Mensch, von Herzinsuffizienz zu Herzinsuffizienz unterschiedlich.
Generell gilt:
Jeder körperliche Tätigkeit, die das geschwächte Herz überlastet macht sich durch
Luftnot bemerkbar. Wenn Luftnot auftritt müssen Herzkranke ihre Tätigkeit unterbrechen, bis die Luftnot wieder verschwunden ist.
Körperliches Training, wie Gesunde es machen (Belastung bis zum Auftreten von
Luftnot und dann noch weiter) ist bei Herzkranken verboten, denn dies führt zu
irreparablen Schäden am ohnehin geschwächten Herzmuskel.
Sport unter Wettbewerbsgesichtspunkten ist Patienten mit Herzschwäche verboten,
denn hier ist keine vernünftige Steuerung der Belastungsstärke möglich. Bis auf
diese Ausnahme sind prinzipiell alle anderen Tätigkeiten (Sauna, Fliegen, Schwimmen, Reisen) erlaubt, wenn immer auf die Warnsymptome des Körpers (Müdigkeit,
Schwäche, Luftnot) geachtet wird und die Tätigkeit in Abhängigkeit von diesen
Symptomen gesteuert wird.
Vermeidung von großen Flüssigkeitsmengen:
Menschen mit Herzschwäche neigen zur Flüssigkeitsansammlung in Lungen und
1.0.8.-16
allen anderen Organen (siehe oben). Diese vermehrte Flüssigkeitsansammlung, die
auch bei gesunder Nierenfunktion nicht ausreichend ausgeschieden werden kann,
verschlechtert die Herzleistung zusätzlich und schädigt das ohnehin geschwächte
Herz zusätzlich. Die durch die Herzschwäche entstehende zusätzliche Flüssigkeitsansammlung kann durch entwässernde Medikamente beseitigt werden. Um die
Menge der hierzu notwendigen Medikamente zu verringern ist es jedoch notwendig, die Flüssigkeitszufuhr (= Trinkmenge) zu vermindern. Menschen mit schwerer
Herzschwäche dürfen beispielsweise täglich nicht mehr als 1.5 l Flüssigkeit zu sich
nehmen. Die erlaubte Trinkmenge ist abhängig vom individuellen Schweregrad der
Krankheit und evtl. Begleitkrankheiten (z.B. Nierenkrankheit) und muß für jeden
Menschen individuell festgelegt werden.
Grundsätzlich verboten sind bei Menschen mit Herzschwäche alkoholhaltige Getränke, weil Alkohol die Funktion auch des gesunden Herzmuskels schwächt. Mehr
als 1 Glas Bier oder Wein täglich (oder entsprechende Mengen anderer Alkoholika)
sind nicht erlaubt.
Ernährung
Schwer verdauliche Speisen und solche, die zu Blähungen führen, sollten vermieden
werden.
Es sollte darauf beachtet werden, leichte, eiweißhaltige Speisen zu sich zu nehmen.
Der Energiegehalt der Nahrung (Kalorien) sollte eher etwas erhöht werden, da Menschen mit Herzschwäche i.d.R. einen verminderten Appetit haben und weniger essen. Bei der Zuteilung der täglichen Kalorien muß aber unbedingt evtl. Übergewicht
berücksichtigt werden. Übergewicht und Fettsucht sind außerordentlich schädlich
für geschwächte Herzen, da die Durchblutung des Fettgewebes den Kreislauf sehr
belastet (Man stelle sich die Kreislaufbelastung bei einem normal gewichtigen Menschen vor, der tagtäglich sein Übergewicht in Form eines Rucksackes mitschleppen
muß).
Die Flüssigkeitsansammlungen bei Herzschwäche kommen unter Beteiligung bestimmter Blutsalze (Natrium) zustande, die sich infolge der Arbeitsweise der Nieren
bei Herzinsuffizienz verstärkt ansammeln. Menschen mit Herzinsuffizienz sollten
sich daher natriumarm (= kochsalzarm) ernähren. Außer in Extremfällen der Herzschwäche ist es ausreichend, wenn „normal“ gekocht wird, aber am Tisch nicht mehr
zugesalzen wird. Salzhaltige Speisen (z.B. Wurst, bestimmte Fleischsorten, bestimmte
Konserven (auf Warenschilder achten!) sollten vermieden werden.
Medikamenten-Einnahme
Siehe Therapie
Ärztliche Untersuchungen
Siehe „Wann muß der Hausarzt aufgesucht werden“
1.0.8.-17
Verschlimmerung
1.0.8.-18
Verhaltensweisen, die die Krankheit verschlimmern
Siehe Verhaltensweisen, die die Heilung fördern
1.0.8.-18
Therapie
1.0.8.-19
Therapie
Grundprinzip der Behandlung ist die Therapie der Grunderkrankung (z.B. Behandlung der Herzrhythmusstörungen, des hohen Blutdruckes, der Lungenerkrankung,
der koronaren Herzkrankheit oder des Herzklappenfehlers. Wenn dies nicht oder nur
unzureichend möglich ist:
Medikamente
Digitalis
Inhaltsstoff des Fingerhutes, heute überwiegend vollkommen synthetische Herstellung.
Digitalis wirkt weniger über eine Kräftigung des Herzmuskels als vielmehr über eine
günstige Beeinflussung des vegetativen Nervensystems (N. vagus) und hat günstige
Auswirkung auf die Herzfrequenz, die bei Herzschwäche oft erhöht ist. Es lindert
zudem die Beschwerden, ohne daß man wüßte, warum. Digitalis sollte heutzutage
sinnvollerweise nur bei Formen der Herzinsuffizienz mit bestimmten Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern, siehe Herzrhythmusstörungen und bei Menschen mit
starken Herzinsuffizienz-Beschwerden eingesetzt werden.
Diuretika
Entwässernde Medikamente.
Die Entwässerung des Körpers mit Diuretika ist einer der elementaren Behandlungsprinzipien der Herzschwäche. Es sind verschieden starke Medikamente verfügbar.
Die meisten Diuretika wirken über den Entzug von Natrium, das entweder vermehrt
ausgeschieden wird und dabei Wasser „mitreißt“. Man unterscheidet hier zwischen
stark wirksamen und „kaliumsparenden“ Diuretika. Die stark wirksamen Diuretika
nennt man „Schleifendiuretika“, weil sie auf die sogenannten Henle´schen Schleifen
der Nieren wirken, wo die Ausscheidung und Rückresorption der Blutsalze erfolgt.
Der übermäßige Entzug der Blutsalze durch diese Medikamente kann gefährlich
werden und zu bedrohlichen Herzrhythmusstörungen führen, daher sind regelmäßige Blutkontrollen zur Prüfung des Salzgehaltes notwendig.
Seit einigen Jahren wird vermehrt ein Diuretikum eingesetzt, das lange Zeit nahezu
in Vergessenheit geraten war: Spironolakton. Es wirkt über die Blockade eines Hormons namens Aldosteron und wird daher auch als Aldosteronantagonist bezeichnet. Aldosteron wirkt u.a. an der Niere, wo es dafür zuständig ist, daß das Blutsalz
„Natrium“ im Austausch gegen Kalium vermehrt im Körper zurück gehalten wird. Bei
Menschen mit Herzschwäche produzieren die Nebennieren besonders viel Aldosteron, was zur Folge hat, daß vermehrt Natrium und damit Wasser im Körper verbleibt.
Die Aldosteronantagonisten blockieren diesen Mechanismus und führen hierdurch
über den Austausch von Natrium gegen Kalium in der Niere zur vermehrten Wasserausscheidung.
Ebenso wie für die „normalen“ Diuretika gilt besonders für die Aldosteronantagonisten, daß sie zu gefährlichen Entgleisungen der Blutsalze und zur Verschlechterung
1.0.8.-19
der Nierenfunktion führen können. Daher sind auch bei diesen Medikamenten regelmäßige Blutuntersuchungen mit Bestimmung der Blutsalz und der Nierenfunktion
(Kreatinin-Wert) unerläßlich.
Gefäßerweiternde Medikamente
Diese Medikamente wirken indirekt herzkräftigend, indem sie die Blutgefäße erweitern und es dem Herzen daher erleichtern, das Blut in diese Gefäße zu pumpen. In
höheren Dosen werden sie auch zur Senkung des Blutdruckes bei Hochdruckkrankheit eingesetzt. Sie sind unverzichtbare Bestandteile der Behandlung der Herzschwäche und haben seit ihrer Einführung die Lebenserwartung der Patienten deutlich
verlängert.
Gefäßerweiternde Medikamente müssen bis zur Verträglichkeitsgrenze (d.i. bis zum
Auftreten von Schwindel bei zu starker Erniedrigung des Blutdruckes) dosiert werden, weil sie nur dann ihre optimale Wirkung entfalten können.
Ältere gefäßerweiternde Medikamente (z.B. Hydralazin) sind wenig hilfreich, denn
ihr günstiger Effekt der Blutgefäßerweiterung wird durch Gegenregulationen des
Körpers (Anstieg der Herzfrequenz) aufgehoben.
Die modernen Medikamente (ACE-Hemmer, z.B. Captopril, Enalapril oder AT1-Blocker, z.B. Valsartan, Losartan) haben diese „Nebenwirkungen“ nicht.
ACE-Hemmer und AT1-Blocker hemmen die Wirkung eines körpereigenen Hormons (Angiotensinogen), das auch in die Nierenfunktion eingreift. Daher sind unter
laufender ACE-Hemmer-Therapie regelmäßige Laboruntersuchungen der Nierenfunktion und der Blutsalze notwendig.
Nitrate wirken über eine Erweiterung der großen Körpervenen und führen dadurch
über eine Verminderung des Blutrückflusses zum Herzen zu einer Herzentlastung.
Sie sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Behandlung (siehe koronare Herzkrankheit).
ß-Blocker (sprich: beta-Blocker)
Eigentlich handelt es sich um Medikamente, die durch die Hemmung der sogenannten ß-Rezeptoren des Herzens und der Gefäße die Herzkraft schwächen und die
Geschwindigkeit des Herzschlages vermindern. Sie galten daher lange Zeit über als
Gift für Patienten mit Herzschwäche und waren streng verboten.
Ende der 80er Jahre hingegen haben einige schwedische Ärzte „per Zufall“ entdeckt,
daß Menschen mit Herzschwäche deutlich länger leben, wenn sie mit ß-Blockern behandelt werden. Seit dieser Zeit sind zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen
übereinstimmend zu der Erkenntnis gelangt, daß diese Medikamentengruppe
tatsächlich äußerst wirksam ist. Heute gehören ß-Blocker zu den Basismedikamenten
jedes Menschen mit Herzschwäche. Warum sie das Leben von Menschen mit Herzschwäche deutlich verlängern ist nicht genau bekannt:
Es wird vermutet, daß sie das Herz in eine Art Schongang versetzen, sodaß es besser
mit dem ihm zugelieferten Sauerstoff haushalten kann.
ß-Blocker sind aber auch dafür bekannt, daß sie zu einer wirksamen Unterdrückung
von gefährlichen und tödlichen Herzrhythmusstörungen führen.
Bei Menschen mit Herzschwäche arbeitet das sympathische Nervensystem auf Hochtouren. Durch die verstärkte Arbeit des Sympathikus, zu dem auch Kreislaufhormone
wie die Katecholamine gehören werden die Blutgefäße verengt (was zur Steigerung
des Blutdruckes führt) und Pulsfrequenz und Herzkraft gesteigert. Diese Gegensteuerungsmechanismen sollten die Durchblutung der Körperorgane wieder verbessern.
1.0.8.-20
Diese permanente Stimulation des sympathischen Systems führt zu andauernden
Stimulation der sogenannten ß-Rezeptoren des Herzens, die dadurch auf Dauer
Schaden nehmen, unempfindlich und schließlich sogar abgeschaltet und vermindert werden können. Die ß-Blocker können diesen Effekt umkehren, was zur Folge
hat, daß sich diese wichtigen Rezeptoren wieder erholen.
Die permanente sympathische Aktivierung wird daneben auch für eine zunehmende
Funktionsstörung und den Tod von Herzmuskelzellen verantwortlich gemacht. Betablocker hemmen diesen „giftigen“ Effekt der Katecholamine.
Eingesetzt werden die Wirkstoffe Carvedilol, Bisoprolol und Metoprolol.
ß-Blocker dürfen zu Beginn der Behandlung nur in geringen Mengen eingesetzt
werden, damit die eingangs beschriebenen Effekte nicht zu einer zusätzlichen
Verschlechterung der Herzfunktion führen. Daher muß man die anfänglich geringe
Dosierung im Verlauf der kommenden Wochen und Monate soweit wie möglich
steigern.
Herzkräftigende Medikamente
Sie wirken direkt auf die Kraft des Herzmuskels.
Es handelt sich um Medikamente, die die Wirkung körpereigener Hormone (Katecholamine) imitieren (Dopamin, Dobutamin). Sie können nur intravenös (über
Infusion) gegeben werden.
Ihr Einsatz ist schweren Formen der Herzinsuffizienz vorbehalten, die mit anderen
Maßnahmen nicht mehr behandelt werden können und sie können nur kurzfristig
(z.B. einige Tagen bis maximal einige Wochen) gegeben werden, da sie ansonsten zur
Herzschädigung führen.
Als Tabletten einzunehmende herzkräftigende Medikamente (z.B. Amrinon) führen
zu lebensgefährlichen Schädigungen des Herzens und zu Todesfällen. Sie werden
daher nicht mehr eingesetzt.
Kombinationsbehandlung
Die oben beschriebenen Medikamente werden nicht alleine, sondern stets in Kombination eingesetzt.
Zu Beginn werden stets gefäßerweiternde Medikamente (ACE-Hemmer) und
ß-Blocker eingesetzt. Diese Behandlung erfolgt bereits dann, wenn der erkrankte
Mensch noch keine Beschwerden hat. Auch die Dosierung dieser Medikamente ist
unabhängig davon, ob der Erkrankte Beschwerden infolge seiner Herzschwäche hat,
d.h. die Dosierung der Medikamente muß immer so hoch wie möglich sein.
In weiter fortgeschrittenen Fällen, bei denen der Erkrankte Wasseransammlungen im
Körper und Luftnot bekommt oder bei denen die bislang eingesetzten Medikamente
nicht zu einer Besserung der Beschwerden geführt hat ergänzt man die Medikamentenliste um
• entwässernde Mittel, von denen man manchmal sogar mehrere Substanzgruppen
(kaliumsparende Diuretika, Schleifendiuretika, Aldosteronantagonisten) einsetzen
muß,
• um ein weiteres gefäßerweiterndes Medikament (AT1-Blocker) und um
• Digitalis.
Es ist wichtig, daß diese Medikamentenkombination lebenslang eingenommen
1.0.8.-21
werden muß. Dies gilt besonders für die gefäßerweiternden Medikamente und die
ß-Blocker, während man den Einsatz der entwässernden Medikamente von den
Beschwerden abhängig machen kann. Die lebenslange Einnahme der gefäßerweiternden Medikamente und ß-Blocker soll schließlich die Lebenserwartung der
erkrankten Menschen verlängern und nicht nur Beschwerden lindern.
Wenn im Rahmen der Herzschwäche Vorhofflimmern auftritt (was nicht ungewöhnlich ist) müssen die oben beschriebenen Medikamente noch um „blutverdünnende“
und gerinnungshemmende Medikamente (Marcumar®) ergänzt werden. Die Gabe
einfachen Aspirins® oder von ASS ist hier nicht ausreichend, um drohende Embolien
zu verhindern. Lesen Sie hierzu auch die Broschüren „Was Sie über Marcumar wissen
sollten“ und „Was Sie über Vorhofflimmern wissen sollten“.
Spezielle Herzschrittmacher
Zwei-Kammer-Schrittmacher
Bei bestimmten Formen der Herzschwäche greift die Krankheit, die zur Schwächung
des Herzmuskels geführt hat auch auf das elektrische Leistungssystem des Herzens
über; lesen Sie mehr über das elektrische System des Herzens in der Broschüre über
Herzrhythmusstörungen.
Das elektrische System ist dafür zuständig, daß die elektrischen Impulse in einer
ganz bestimmten Weise über das Herz geleitet werden. Hierdurch kommt es dazu,
daß die verschiedenen Teile des Herzens, also die oben, die unten, die in der Mitte,
die vorne und hinten gelegenen Gebiete in einer bestimmten Reihenfolge elektrisch
erregt und damit mechanisch aktiv werden. Dieser normale Ablauf in
der Reihenfolge der Aktivierung der verschiedenen Herzabschnitte führt
dazu, daß die Herzkammern sehr ökonomisch arbeiten können. Sie man
das Herz aus der Sicht eines Chirurgen (Film 5) dann erkennt man, daß es
in einer sich drehenden Bewegung arbeitet.
Film 5: Herz aus der Sicht eines Chirurgen.
Beachten Sie die drehende Bewegung des
Herzens (Film nur im Internet, in eBook und
phoneBook zu sehen)
Film 6 (Film nur im Internet, in eBook und
phoneBook zu sehen)
Wenn nun diese normale Aktivierungsreihenfolge gestört wird, z.B. weil
das elektrische System des Herzens erkrankt, dann führt dies zwangsläufig auch zu einer Störung des oben beschriebenen normalen Aktivierungsablaufes der einzelnen Herzanteile. Besonders beiden Herz-Hauptkammer arbeiten nun nicht mehr vollkommen synchron und aufeinander
abgestimmt; man nennt dieses Phänomen die „Desynchronisierung“ des
Herzens. Die Folgen einer solchen Desynchronisation können die Arbeitsweise einer Herzkammer erheblich beeinträchtigen und verschlechtern:
Normalerweise zieht sich die Muskulatur der Herzkammer mehr oder
weniger konzentrisch zusammen,
sodaß das Blut nur einen einzigen Weg
nehmen kann, nämlich denjenigen
aus der Ausgangsklappe der Kammer
in die Hauptschlagader hinein (Film 6).
Wenn sich nun nur beispielsweise 2
der 4 Herzwände zusammenziehen,
die anderen beiden Wände aber nicht,
verspätet oder nicht mit den anderen
Wänden synchronisiert dann wird das
Blut nur zu einem Teil aus der Ausgangsklappe ausgepumpt; der Rest
verschiebt sich innerhalb der Herzkammer hin- und her (Film 7).
Daß eine solche Desynchronisation eingetreten ist kann man beispielsweise im EKG
am Auftreten eines Linksschenkelblockes
Film 7 (Film nur im Internet, in eBook und
phoneBook zu sehen)
1.0.8.-22
oder
„Arborisationsbocks“
erkennen.
Die Verbreiterung des
elektrischen
Impulses
der Hauptkammer
(Abb. 11)
zeigt, daß
der elektrische
Impuls sehr
lange benöAbb. 11: Normales EKG und Schenkelblock. Beachten Sie im linken Bild den schlanken QRS-Komplex (= elektrische Aktion der
tigt, um den
Hauptkammern) und im rechten Bild die Verbreiterung und Verplumpung des Kammerkomplexes.
gesamten
Muskel der Herzkammer zu erregen. Normalerweise geschieht diese elektrische
Erregung des gesamten Muskels der Hauptkammern innerhalb von 120 msec (= 0,12
sec), bei desynchronisierten Herzen dauert diese „Kompletterregung“ des Herzmuskels manchmal mehr als 150 msec. Und diese enorme Verzögerung bedeutet eine
in der Regel asynchrone Erregung der Herzkammern und damit eine sehr unökonomische Arbeitsweise.
Mit Hilfe von speziellen Herzschrittmachern (CRT-Schrittmacher = Cardial resynchronization therapy) kann man dieser Desynchronisation entgegen arbeiten: Dazu
werden elektrische Kabel (= Elektroden) in die rechte Vorkammer, die rechte Hauptkammer und (über einen Umweg über den „Koronarsinus“) gelegt. Die Elektrode in
der rechten Vorkammer dient dazu, die eigenen Aktionen des Herzens zu erkennen.
Die Elektroden in rechter und linken Hauptkammer werden in einem ganz bestimmten zeitlichen Abstand aktiviert, sodaß beide Hauptkammern in einer bestimmten
Reihenfolge aktiviert werden und pumpen können. Weil diese Schrittmacher beide
Herzkammern aktivieren nennt man sie „biventrikuläre Schrittmacher“ oder (abgekürzt:) BiVents.
Sie sorgen dafür, daß die elektrische Erregung wieder in nahezu natürlicher Weise
über das Herz läuft. Hierdurch kann man dann das Herz wieder „resynchronisieren“.
Der Erfolg ist, daß die Arbeitsweise der linken Herzkammer wieder ökonomischer
wird. Durch die verbesserte ökonomische Arbeitsweise verbessern solche Schrittmacher die Symptome, die Leistungsfähigkeit des Herzens und auch die Lebensdauer
der erkrankten Patienten.
Nicht jeder Patient mit einer Herzschwäche kann einen solchen Spezialschrittmacher
bekommen. Das wichtigste Kriterium für die Auswahl der Patienten ist die Dauer
der elektrischen Erregung der Hauptkammern. Man kann diese Dauer im EKG an der
Zeitdauer des „QRS-Komplexes“ (siehe „Was Sie über EKGs wissen sollten“) ausmessen. Sinnvoll ist die Implantation eines BiVent-Schrittmachers nur bei einer QRSDauer von 150 msec.
Automatischer implantierbarer Defibrillator
Eine der Gefahren der Herzschwäche besteht im Auftreten schwerwiegender und
oft tödlicher Herzrhythmusstörungen (ventrikuläre Tachykardie, Kammerflimmern).
Solche Herzrhythmusstörungen behandelt man mit Elektroschocks, wie Sie sie aus
dem Fernsehen kennen. Zu früheren Zeiten konnte man solche Elektroschocks nur
über große Geräte abgeben, die Sanitäter oder Ärzte zum Patienten tragen mußten.
Um die große Sterblichkeit solcher Patienten zu vermindern hat man in der Folge
Geräte entwickelt, die so klein sind, daß man sie unter die Haut verpflanzen kann.
Mit Hilfe einer Elektrode erkennt der Schrittmacher, daß eine dieser gefährlichen
1.0.8.-23
Abb. 12: Defibrillation durch AICD-Gerät
Abb. 13: AICD-Gerät
Herzrhythmusstörungen aufgetreten ist, über die andere
Elektrode wird dann ein Elektroschock innerhalb des Herzens abgegeben und die
Herzrhythmusstörung beendet (Abb. 12). Man nennt diese Schrittmacher AICDSysteme (automatischer implantierbarer Cardio-Defibrillator).
Um Menschen mit Herzschwäche mit Hilfe der BiVent-Schrittmacher optimal zu
behandeln und gleichzeitig vor den Gefahren gefährlicher Herzrhythmusstörungen
zu schützen kombiniert man den Einsatz der oben beschriebenen Zwei-KammerSchrittmacher heute oft mit automatischen implantierbaren Defibrillatoren (AICD).
Diese beiden Schrittmacher befinden sich in einem einzigen Gehäuse (Abb. 13).
„Künstliches Herz“
Es handelt sich dabei um Geräte, bei denen das Herz entweder durch eine Pumpe
außerhalb des Herzens ersetzt wird oder bei denen Pumpen in die Wand der linken
Herzkammer implantiert werden.
Die Geräte befinden sich zur Zeit im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium und
haben z.Z. noch erheblich technische Probleme, die ihren breiten Einsatz verhindern
(Infektionsgefahr an den Stellen, an denen die Blutschläuche oder Batteriekabel
durch die Haut zum Gerät führen, Blutgerinnselbildung in der Blutpumpe).
Sie werden z.Z. noch nicht als Dauerersatz des Herzens, sondern zur Überbrückung
der Zeit bis zur Herztransplantation benutzt.
Herztransplantation
Die Herztransplantation ist eine bahnbrechende Behandlung der fortgeschrittenen
Herzinsuffizienz. Sie ist heute eine „Routinebehandlung“ schwerster Formen der
Herzschwäche geworden, nachdem es durch die Erfindung und Weiterentwicklung
von Medikamenten gelang, Abstoßungsreaktionen des transplantierten Herzens zu
verhindern.
Sinnvollerweise werden Transplantationen nur in großen „Transplantationszentren“
durchgeführt, in denen auch die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen (Bestimmung der Medikamentenspiegel, Herzmuskelentnahmen zur Früherkennung von
Abstoßungen) durchgeführt werden können. Menschen können auch mit einem
transplantierten Herzen ein fast normales Leben führen. Dennoch ist die Transplantation eine das Leben massiv verändernde Behandlungsform, u.a. deshalb, weil die
Medikamente, die die Organabstoßung verhindern die Abwehr des Körpers gegen
Keime (Bakterien, Viren, Pilze) blockieren und daher zu gehäuften, oft schwerwie-
1.0.8.-24
gend verlaufenden Infektionen führen (z.B. Lungenentzündung) können.
Größtes Problem der Herztransplantation ist nicht die eigentliche Operation oder die
nachfolgende medikamentöse Behandlung der Organabstoßung, sondern die geringe Verfügbarkeit von Spenderherzen bei geringer Bereitschaft der Bevölkerung,
im Todesfall als Organspender zu dienen.
1.0.8.-25
Wann zum Hausarzt
1.0.8.-26
Wann muß der Hausarzt aufgesucht werden?
Bei jedem Auftreten der oben beschriebenen Symptome, insbesondere bei ungewohnter Luftnot oder Wasseransammlungen in den Beinen muß der Hausarzt
aufgesucht werden. Er muß klären, ob es sich um eine Herzschwäche handelt und
welche Ursache sie hat.
Zu dieser Abklärung ist es notwendig, Herzspezialisten (= Kardiologen) einzuschalten, die mit Diagnostik und Therapie der Herzschwäche große Erfahrung haben.
Diese Abklärung ist von größter Wichtigkeit, denn die Herzschwäche ist eine Krankheit, die ohne oder mit unzureichender Behandlung zum vorzeitigen Tod führt und
deren Sterblichkeit ebenso hoch ist wie die eines bösartigen Tumors! Nur durch die
Feststellung der Ursache der Herzkrankheit kann sie optimal behandelt werden und
durch diese ausreichende Behandlung kann das Leben der Betroffenen deutlich
verlängert und die Beschwerden erheblich gebessert wenn nicht sogar beseitigt
werden.
Bei Menschen mit bekannter Herzschwäche müssen regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen erfolgen, um das evtl. Fortschreiten der Krankheit sofort zu erkennen und um hier eingreifen zu können und um Nebenwirkungen der notwendigen
Medikamente zu erkennen (z.B. durch Blutentnahmen zur Überprüfung der Nierenfunktion und der Blutsalze). Sinnvollerweise sollten diese periodischen Untersuchungen durch einen Herzspezialisten oder einen mit Herzerkrankungen erfahrenen
Hausarzt erfolgen.
Die medikamentöse Einstellung einer Herzschwäche auf die oben genannten
Medikamente, besonders wenn es sich um eine Kombinationsbehandlung handelt
erfordert große Erfahrung und sollte daher immer durch einen Herzspezialisten
eingeleitet werden.
Ebenfalls notwendig sind Herzspezialisten, wenn es um die Kontrolle und Einstellung der oben beschriebenen Spezialschrittmacher geht. Der Hausarzt sollte diese
Patienten in bestimmten Abständen (z.B. alle 3 - 6 Monate) zur Schrittmacherkontrolle überweisen.
1.0.8.-26
Index
Digitalis 1.0.8.-19, 1.0.8.-21
Diuretika 1.0.8.-19, 1.0.8.-21
kaliumsparende 1.0.8.-19
Dobutamin 1.0.8.-21
Dopamin 1.0.8.-21
Fettsucht 1.0.8.-17
Fingerhut 1.0.8.-19
Fliegen 1.0.8.-16
Frauen 1.0.8.-11
Früherkennung 1.0.8.-16
globale 1.0.8.-4
Herzkammern
Arbeitsweise 1.0.8.-4
Herzklappen
im Echo 1.0.8.-8
Herzklappenfehler 1.0.8.-8, 1.0.8.-15
Herzmuskelentnahme
nach Herztransplantation 1.0.8.-24
Herzmuskelentzündung 1.0.8.-10
Herzmuskelerkrankung 1.0.8.-4,
1.0.8.-10, 1.0.8.-12, 1.0.8.-15
Herzmuskelverdickung 1.0.8.-8
Herzrhythmusstörungen 1.0.8.-12,
1.0.8.-13, 1.0.8.-14, 1.0.8.-15,
1.0.8.-19, 1.0.8.-20, 1.0.8.-22,
1.0.8.-23, 1.0.8.-24
bösartige 1.0.8.-14
Herzschädigung 1.0.8.-21
Herzschrittmacher
siehe auch Schrittmacher 1.0.8.-22
Herzschwäche 1.0.8.-4, 1.0.8.-5,
1.0.8.-6, 1.0.8.-8, 1.0.8.-9,
1.0.8.-10, 1.0.8.-11, 1.0.8.-12,
1.0.8.-13, 1.0.8.-14, 1.0.8.-15,
1.0.8.-16, 1.0.8.-17, 1.0.8.-19,
1.0.8.-20, 1.0.8.-21, 1.0.8.-22,
1.0.8.-24, 1.0.8.-26
Herzspezialisten 1.0.8.-26
Herzstillstand 1.0.8.-13
Herztod
plötzlicher 1.0.8.-13
Herztransplantation 1.0.8.-9, 1.0.8.24, 1.0.8.-25
high output-Insuffizienz 1.0.8.-5
Hydralazin 1.0.8.-20
B
G
I
Bakterien 1.0.8.-24
Belastungsluftnot 1.0.8.-6
Bier 1.0.8.-17
Bisoprolol 1.0.8.-21
BiVent 1.0.8.-23
biventrikuläre Schrittmacher 1.0.8.23
Blutdruck
Senkung des 1.0.8.-20
Bluthochdruck-Krankheit 1.0.8.-15
Blutkörperchen 1.0.8.-12
Blutrückfluß 1.0.8.-20
Blutuntersuchungen 1.0.8.-9, 1.0.8.13, 1.0.8.-20
BNP 1.0.8.-9
Bronchialerkrankung 1.0.8.-9
Gefäßerweiternde Medikamente
1.0.8.-20
Gegensteuerungsmechanismen
1.0.8.-20
Gewebswasser 1.0.8.-7
Infarktnarbe 1.0.8.-8
Symbole
ß-Blocker 1.0.8.-20, 1.0.8.-21, 1.0.8.22
ß-Rezeptoren 1.0.8.-20, 1.0.8.-21
A
Abstoßungsreaktionen 1.0.8.-24
ACE-Hemmer 1.0.8.-13, 1.0.8.-20,
1.0.8.-21
AICD-Schrittmacher 1.0.8.-24
Aldosteron 1.0.8.-19
Aldosteronantagonist 1.0.8.-19
Alkohol 1.0.8.-17
Alter 1.0.8.-11
Amrinon 1.0.8.-21
Angina pectoris 1.0.8.-14
Angiotensinogen 1.0.8.-20
Arborisationsblock 1.0.8.-23
Aspirin 1.0.8.-22
ASS 1.0.8.-22
Asthma 1.0.8.-11, 1.0.8.-15
Aszites 1.0.8.-7, 1.0.8.-8
AT1-Blocker 1.0.8.-13, 1.0.8.-20,
1.0.8.-21
Atemarbeit 1.0.8.-6
Ausscheidung
von Wasser 1.0.8.-12
Automatischer implantierbarer Defibrillator 1.0.8.-23
C
Captopril 1.0.8.-20
Carvedilol 1.0.8.-21
CRT-Schrittmacher 1.0.8.-23
D
Desynchronisation 1.0.8.-22
Desynchronisierung
der elektrischen Herzaktion 1.0.8.-22
E
Echokardiogramm
auch: „Echo“ 1.0.8.-8
Einschränkung
der körperlichen Leistungsfähigkeit
1.0.8.-5
Einschwemmkatheteruntersuchung
1.0.8.-9
EKG 1.0.8.-8
Elektroschock 1.0.8.-23
Embolien 1.0.8.-12, 1.0.8.-22
Enalapril 1.0.8.-20
Entzug
von Blutsalzen 1.0.8.-19
Ernährung 1.0.8.-17
kochsalzarm 1.0.8.-17
Erstickung 1.0.8.-12, 1.0.8.-14
Erstickungsgefühle 1.0.8.-6
Extrasystolen
ventrikuläre 1.0.8.-12
Salven 1.0.8.-13
F
H
Hauptkammer 1.0.8.-4, 1.0.8.-6
Hausarzt 1.0.8.-26
Haut
Aussehen der 1.0.8.-8
Henle´schen Schleife 1.0.8.-19
Herz
künstliches 1.0.8.-24
Herzbeutel 1.0.8.-10
Herzfrequenz 1.0.8.-19, 1.0.8.-20
Herzgeräusch 1.0.8.-8
Herzinfarkt 1.0.8.-4, 1.0.8.-5, 1.0.8.10
Herzinsuffizienz 1.0.8.-4, 1.0.8.-5,
1.0.8.-7, 1.0.8.-9, 1.0.8.-10,
1.0.8.-11, 1.0.8.-12, 1.0.8.-14,
1.0.8.-15, 1.0.8.-16, 1.0.8.-17,
1.0.8.-19, 1.0.8.-21, 1.0.8.-24
akute 1.0.8.-5, 1.0.8.-14
chronische 1.0.8.-5
K
Kalium 1.0.8.-12, 1.0.8.-13, 1.0.8.-19
kaliumsparende
Diuretika 1.0.8.-19
Kalorien 1.0.8.-17
Kammerflimmern 1.0.8.-13, 1.0.8.-23
Kardiologen 1.0.8.-26
Katecholamine 1.0.8.-20, 1.0.8.-21
Kernspin 1.0.8.-9
Kernspintomographie 1.0.8.-10
Knöchel
Wasser in den 1.0.8.-7
kochsalzarm
Ernährung 1.0.8.-17
Kohlendioxid 1.0.8.-9
Kombinationsbehandlung 1.0.8.-21,
1.0.8.-26
Komplikationen 1.0.8.-12, 1.0.8.-13
Kontrolluntersuchungen 1.0.8.-26
koronare Herzkrankheit 1.0.8.-19
Koronarsinus
und Schrittmacher 1.0.8.-23
Körpervenen 1.0.8.-20
Krankheitserscheinungen 1.0.8.-6
1.0.8.-27
Kreatinin 1.0.8.-12, 1.0.8.-20
Kreislaufhormone 1.0.8.-13, 1.0.8.-20
Kurzschlüsse
zwischen Arterie und Vene 1.0.8.-8
L
Nierenversagen 1.0.8.-12
Nitrate 1.0.8.-20
Notfälle 1.0.8.-14
N. vagus 1.0.8.-19
NYHA
Einteilung der Herzschwäche 1.0.8.-5
Laboruntersuchungen 1.0.8.-9,
1.0.8.-20
Lebenserwartung 1.0.8.-20, 1.0.8.-22
Leber
geschwollene 1.0.8.-8
Leistungsfähigkeit 1.0.8.-9
Linksherzinsuffizienz 1.0.8.-4
Linksherzkatheteruntersuchung
1.0.8.-10
Linksschenkelblock 1.0.8.-22
Losartan 1.0.8.-20
low output-Insuffizienz 1.0.8.-5
Luftnot 1.0.8.-6, 1.0.8.-9, 1.0.8.-11,
1.0.8.-14, 1.0.8.-16, 1.0.8.-21,
1.0.8.-26
Lungenarterie
Messung des Blutdrucks in der 1.0.8.9
Lungenentzündung 1.0.8.-25
Lungenerkrankung 1.0.8.-9, 1.0.8.15, 1.0.8.-19
Lungengefäße 1.0.8.-6
Lungenödem 1.0.8.-7, 1.0.8.-12,
1.0.8.-14
Lungenüberblähung 1.0.8.-9, 1.0.8.11, 1.0.8.-15
O
M
Salven
ventrikuläre Extrasystolen 1.0.8.-13
Salzhaushalt 1.0.8.-9
Salzmangel 1.0.8.-12
Salzüberschuß 1.0.8.-12
Sauerstoff 1.0.8.-9
Sauerstoffaufnahme
maximale
Messung der 1.0.8.-9
Sauerstoffbedarf 1.0.8.-5
Sauerstoffbedürfnisse
des Körpers 1.0.8.-5
Sauna 1.0.8.-16
Schlaganfall 1.0.8.-12
Schleifendiuretika 1.0.8.-19, 1.0.8.21
Schonung
körperliche 1.0.8.-16
Schrittmacher 1.0.8.-14
2-Kammer- 1.0.8.-22
biventrikulärer 1.0.8.-23
Kontrolle 1.0.8.-26
Zwei-Kammer- 1.0.8.-22
Schrittmacherkontrolle 1.0.8.-26
Schwäche 1.0.8.-16
körperliche 1.0.8.-7
Schweregrad 1.0.8.-4, 1.0.8.-5, 1.0.8.8, 1.0.8.-9, 1.0.8.-14, 1.0.8.-16,
1.0.8.-17
Schwimmen 1.0.8.-16
Schwindelerscheinungen 1.0.8.-14
Marcumar 1.0.8.-22
Medikamente 1.0.8.-13, 1.0.8.-17,
1.0.8.-19, 1.0.8.-20, 1.0.8.-21,
1.0.8.-22, 1.0.8.-24, 1.0.8.-26
entwässernde 1.0.8.-19
Gefahren durch Nebenwirkungen
1.0.8.-13
gefäßerweiternde 1.0.8.-20
herzkräftigende 1.0.8.-21
Medikamentennebenwirkungen
1.0.8.-13
Metoprolol 1.0.8.-21
MRT 1.0.8.-9
Müdigkeit 1.0.8.-16
Multiorganversagen 1.0.8.-13
N
Natrium 1.0.8.-12, 1.0.8.-17, 1.0.8.-19
Natrium-Verdünnung 1.0.8.-12
Nebennieren 1.0.8.-19
Nebenwirkungen
der Medikamente 1.0.8.-20
Nervensystem
sympathisches 1.0.8.-20
vegetatives 1.0.8.-19
Nierenfunktion 1.0.8.-9, 1.0.8.-17,
1.0.8.-20, 1.0.8.-26
Verschlechterung 1.0.8.-20
Nierenschwäche 1.0.8.-13
Spiroergometrie 1.0.8.-9
Spironolakton 1.0.8.-13, 1.0.8.-19
Sport 1.0.8.-16
Sterblichkeit 1.0.8.-14, 1.0.8.-26
Stethoskop 1.0.8.-8
Sympathikus 1.0.8.-20
Symptome 1.0.8.-7, 1.0.8.-11, 1.0.8.26
Organabstoßung 1.0.8.-24, 1.0.8.-25
T
P
Tachykardie
ventrikuläre 1.0.8.-23
Tachykardien
ventrikuläre 1.0.8.-13
Therapie 1.0.8.-13, 1.0.8.-14, 1.0.8.17, 1.0.8.-19, 1.0.8.-20, 1.0.8.26
Tod
vorzeitiger 1.0.8.-26
Training
körperliches 1.0.8.-16
Trinken 1.0.8.-16
Trinkmenge 1.0.8.-17
Pilze 1.0.8.-24
Pleuraerguß 1.0.8.-7, 1.0.8.-8
Pumparbeit 1.0.8.-8
Pumpleistung 1.0.8.-5, 1.0.8.-12
Q
QRS-Komplex
Dauer des
für Schrittmachertherapie 1.0.8.-23
R
Rechtsherzinsuffizienz 1.0.8.-4
Reisen 1.0.8.-16
Resynchronisation
durch Schrittmacher 1.0.8.-23
Röntgenbild 1.0.8.-8
Rückwärtsversagen 1.0.8.-4, 1.0.8.15
S
U
Übergewicht 1.0.8.-9, 1.0.8.-17
Überlastungen
körperliche 1.0.8.-16
Untersuchung
körperliche 1.0.8.-8
Untersuchungsergebnisse 1.0.8.-8
V
Vagus 1.0.8.-19
Valsartan 1.0.8.-20
Vergrößerung
des Herzens 1.0.8.-8
Verschlimmerung 1.0.8.-18
Verträglichkeitsgrenze
bei Medikamenten 1.0.8.-20
Vieldeutigkeit
der Beschwerden 1.0.8.-11
Viren 1.0.8.-24
Vorbeugung 1.0.8.-15
Vorhofflimmern 1.0.8.-12, 1.0.8.-19,
1.0.8.-22
Vorkammern 1.0.8.-6
Vorwärtsversagen 1.0.8.-4, 1.0.8.-7
W
Wände
Herzkammern
Verdickung 1.0.8.-4
Wasseransammlung 1.0.8.-2, 1.0.8.6, 1.0.8.-7, 1.0.8.-11, 1.0.8.-12,
1.0.8.-14, 1.0.8.-29
Wasserhaushalt 1.0.8.-9
Wasserlassen
nächtliches 1.0.8.-7
Wein 1.0.8.-17
Wurst 1.0.8.-17
1.0.8.-28
Z
Zigarettenrauchen 1.0.8.-15
Zwei-Kammer-Schrittmacher 1.0.8.22, 1.0.8.-24
1.0.8.-29
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