Pressemeldung Zahlungsmoral der Unternehmen verbessert sich

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Zahlungsmoral der Unternehmen verbessert sich deutlich – knapp
jedes fünfte Unternehmen im Saarland zahlt zu spät oder gar nicht
Hamburg, 06.11.2015
Die Zahlungsmoral der Unternehmen in Deutschland hat sich auf einem hohen
Niveau weiter verbessert. Im September 2015 zahlten 14,9 Prozent der Firmen die
Rechnungen verspätet oder gar nicht – dies entspricht dem besten Wert der letzten 12 Monate. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass 85,1 Prozent der Firmen die
Rechnungen vereinbarungsgemäß begleichen. „Das Zahlungsverhalten der Unternehmen ist gut. Im September erreichte die Zahlungsmoral den besten Wert im
Jahr 2015“, kommentiert Bürgel Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin die aktuellen
Zahlen. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Zahlungsmoral deutscher Unternehmen“ der Wirtschaftsauskunftei Bürgel und der EOS Deutschland B2B. Die
Auswertung analysiert zum fünften Mal das Zahlungsverhalten von knapp 470.000
Unternehmen in Deutschland. „Annährend so gut war die Zahlungsmoral nur im
November 2013. Damals zahlten 15,2 Prozent der Firmen die Rechnungen nicht
oder
verspätet“,
so
EOS
Deutschland
B2B
Geschäftsführer
Stephan
Spieckermann.
Grund für die verbesserte Zahlungsmoral ist die anhaltend gute Konjunktur in
Deutschland. „Die Formel für ein gutes Zahlungsverhalten der Unternehmen ist
eigentlich ganz einfach. Die Firmen profitieren weiterhin von der guten Binnenkonjunktur, die vor allem durch den privaten Konsum und vorteilhafte Finanzierungsbedingungen gestützt wird. Die Kunden haben mehr Geld zur Verfügung und dies
wirkt sich positiv auf die Unternehmen und deren Zahlungsmoral aus“, sagte
Spieckermann.
Das Zahlungsverhalten der Unternehmen hängt sowohl von der Zahlungsfähigkeit
als auch von der Zahlungsbereitschaft ab, die Rechnungen fristgerecht zu zahlen.
Die Fähigkeit hängt wiederum von der Liquidität der Firmen ab. Die Bereitschaft ist
im Zusammenhang mit dem Willen der Unternehmen zur Zahlung zu sehen. Bei
der Analyse der Zahlungsmoral ist es zunächst ohne Interesse, welcher der beiden
Faktoren das Verhalten – sprich das Zahlen oder nicht Zahlen der Rechnungen beeinflusst.
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14,9 Prozent der Unternehmen zahlten im September die Rechnungen nicht oder
verspätet. Dies entspricht dem besten Wert im Vergleich der letzten 12 Monate.
Die schlechteste Zahlungsmoral wiesen die Firmen auf 12-Monatssicht im Oktober
2014 auf, als 17,6 Prozent der Unternehmen die Rechnungen nicht oder erst verspätet beglichen. Seit Juni 2015 hat sich die Zahlungsmoral der Firmen stetig verbessert. Das durchschnittliche Zahlungsziel liegt in Deutschland bei 26 Tagen.
Unternehmen mit zu spät beglichenen Rechnungen zahlen im Durchschnitt knapp
21 Tage zu spät. Bezogen auf die Praxis bedeutet das, dass Unternehmen bei
einem Zahlungsziel von 26 Tagen bei Nicht- oder Spätzahlern im Durchschnitt 47
Tage auf ihr Geld warten müssen. „In diesen Fällen müssen Unternehmen drei
Wochen länger auf ihr Geld warten als einkalkuliert. Damit werden sie unfreiwillig
zur Bank ihrer Kunden“, sagt Dr. Norbert Sellin.
Laut Bürgel und EOS hat sich der Anteil der Firmen, die ihre Rechnungen nicht
oder verspätet bezahlen im 12-monatigen Untersuchungszeitraum von Oktober
2014 bis September 2015 in allen Bundesländern verringert. Bundesweit ging der
Anteil um 18,2 Prozent zurück. Nur in Hamburg sank der Anteil der Spät- oder
Nichtzahler nicht zweistellig, verringerte sich jedoch um 8,9 Prozent. Am deutlichsten verbessert hat sich die Zahlungsmoral bei Unternehmen in NordrheinWestfalen. Im Vergleich zum Oktober 2014 sank die Anzahl der Firmen mit nicht
oder zu spät gezahlten Rechnungen um 23,1 Prozent.
Der prozentuale Anteil von Unternehmen, die ihre Rechnungen verspätet oder
nicht
bezahlen,
variiert
je
nach
Bundesland.
Die
höchste
Nicht-
bzw.
Spätzahlerquote gab es im September 2015 im Saarland. Hier zahlten 19,2 Prozent der Firmen die Rechnungen verspätet oder gar nicht. Ebenfalls hohe Werte
lieferten Berlin (Spät-oder Nichtzahlerquote von 18,0 Prozent), Bremen (17,2 Prozent), Hamburg und Nordrhein-Westfalen (16,4 Prozent) und Niedersachsen (16,1
Prozent). Die beste Zahlungsmoral haben Unternehmen in Sachsen. Hier liegt die
Spät- bzw. Nichtzahlerquote bei 11,3 Prozent. Auch in Thüringen (11,5 Prozent),
Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein (je 13,2 Prozent), SachsenAnhalt (13,3 Prozent), Brandenburg (13,7 Prozent) und Bayern (13,8 Prozent) ist
die Zahlungsmoral der Firmen besser als im Bundesdurchschnitt.
Wenn Unternehmen in Deutschland die Rechnungen zu spät bezahlen, dann zahlen sie im Durchschnitt 21,4 Tage zu spät. Den deutlichsten Zahlungsverzug haben
Unternehmen in Berlin. In der Hauptstadt zahlen die Firmen im Schnitt mit 30,2
Tagen Verspätung. Mehr Überfälligkeitstage als im Bundesdurchschnitt leisten sich
auch die Unternehmen in Brandenburg (24,6 Überfälligkeitstage), Bremen und
Nordrhein-Westfalen (22,8) und Thüringen (21,9). Schneller kommen die Firmen in
Schleswig-Holstein an ihr Geld. Unternehmen, die zu spät zahlen, tun dies im
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Schnitt 17,4 Tage zu spät. In Sachsen-Anhalt waren es 17,9 Tage, in Mecklenburg-Vorpommern 18,7 Tage, in Hessen 19,0 Tage und im Saarland 20,0 Tage.
Unternehmen, die Geschäfte mit Firmen aus der Wasserversorgung, Logistik oder
dem Bergbau machen, müssen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass ihre Rechnungen zu spät oder gar nicht bezahlt werden. Diese drei
Branchen haben die höchste Nicht- oder Spätzahlerquote im September 2015. Bei
den Wasserver- und Entsorgern zahlen 24,4 Prozent der Unternehmen nicht fristgerecht. In der Logistikbranche sind es 22,3 Prozent, im Bergbau 22,2 Prozent.
Geringe Zahlungsschwierigkeiten gibt es im öffentlichen Sektor (Spät- bzw.
Nichtzahlerquote liegt bei sechs Prozent) und in der Land- und Forstwirtschaft (6,5
Prozent).
In Bezug auf die Rechtsformen zeigt sich im September 2015 erneut, dass Kapitalgesellschaften die schlechteste Zahlungsmoral aufweisen. Knapp ein Drittel
(32,3 Prozent) aller AGs und 24,9 Prozent aller GmbHs zahlen regelmäßig zu spät.
„Große Unternehmen nutzen ihre Macht am Markt aus, zeigen ein liquiditätsschonendes Verhalten und zahlen ihre Rechnungen bewusst verspätet. Es ist häufig
keine Frage der Zahlungsfähigkeit, sondern rein eine Frage der Zahlungswilligkeit“,
so Dr. Norbert Sellin.
Die Gründe für das nicht oder verspätete Bezahlen von Rechnungen sind vielfältig.
Dazu gehören unter anderem momentane Liquiditätsengpässe, Zahlungsausfälle
bei eigenen Kunden oder die drohende eigene Insolvenz sowie vorsätzliches
Nichtbezahlen.
Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG ist in Deutschland eines der führenden Unternehmen für Wirtschafts- und Bonitätsinformationen sowie Inkassodienstleistungen. Bürgel ist ein Tochterunternehmen der Euler Hermes Aktiengesellschaft (Allianz Group) und der EOS Holding GmbH (Otto Group).
www.buergel.de
Pressekontakt:
Oliver Ollrogge, Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG
E-Mail: [email protected] , Tel.: 040 / 89 803 582
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