M 4 In der folgenden Grafik dunkel hervorgehoben sind diejenigen

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Band M Phytotherapie/Pharmakognosie 1/2
Zum Einstieg
In der folgenden Grafik dunkel hervorgehoben sind diejenigen Wissensbereiche, die in diesem
Themenheft abgedeckt werden.
Band A: Chemie/Ökologie/Sachpflege 1/2
Teil A: Allgemeine Chemie / Sachpflege / Einblicke in die Ökologie
Band B: Chemie/Ökologie/Sachpflege 2/2
Teil A: Organische Chemie / Ökologie: Grundlagen und Zusammenhänge / Sachpflege
Band C: Pharmakologie/
Pathophysiologie 1/6
Teil A: Allgemeine Pharmakologie
Teil B: Galenik
Band D: Pharmakologie/
Pathophysiologie 2/6
Teil A: Grundlagen der Pathophysiologie
Band E: Pharmakologie/
Pathophysiologie 3/6
Teil A: Infektionskrankheiten
Teil B: Lunge und Atmung
Teil C: Oto-Rhino-Laryngologika
Band F: Pharmakologie/
Pathophysiologie 4/6
Teil A: Nervensystem
Teil B: Herz und Kreislauf
Teil C: Blut
Band G: Pharmakologie/
Pathophysiologie 5/6
Teil A: Magen-Darm-Trakt
Teil B: Nieren und Wasserhaushalt
Teil C: Gynäkologische Erkrankungen
Band H: Pharmakologie/
Pathophysiologie 6/6
Teil
Teil
Teil
Teil
A:
B:
C:
D:
Stoffwechsel
Erkrankungen der Haut
Odontostomatologika
Ophthalmologika
Humanbiologie 1/2
Teil
Teil
Teil
Teil
Teil
Teil
Teil
A:
B:
C:
D:
E:
F:
G:
Grundbegriffe
Zytologie und Histologie
Bewegungsapparat
Herz-Kreislauf-System und Lymphsystem
Blut
Abwehrsystem
Respirationstrakt
Band J: Humanbiologie 2/2
Teil
Teil
Teil
Teil
A:
B:
C:
D:
Verdauungssystem
Urogenitalsystem
Nervensystem und Sinnesorgane
Stoffwechsel
Band K: Schönheitspflege/Hygiene/
Medizinprodukte 1/2
Teil
Teil
Teil
Teil
A:
B:
C:
D:
Grundlagen der Physiologie der Haut
Grundlagen der Gesichts- und Körperpflege
Grundlagen der Schönheitspflege
Grundlagen der Pathophysiologie der Haut
Band L: Schönheitspflege/Hygiene/
Medizinprodukte 2/2
Teil A: Medizinprodukte zur Kranken- und Gesundheitspflege
Band M: Phytotherapie/Pharmakognosie 1/2
Teil A: Grundlagen der Arzneipflanzenphysiologie
Band N: Phytotherapie/Pharmakognosie 2/2
Teil A: Grundlagen der Phytotherapie und der Pharmakognosie
Teil B: Übersichtslisten
Band O: Ernährung/Erfahrungsmedizin/
Salutogenese 1/2
Teil
Teil
Teil
Teil
Teil
Band P: Ernährung/Erfahrungsmedizin/
Salutogenese 2/2
Teil A: Grundlagen der Ernährungslehre und ernährungsbedingte
Zusammenhänge
Teil B: Aktivitäten im Bereich der Salutogenese
Betriebsorganisation
Band Q: Betriebsorganisation
Teil
Teil
Teil
Teil
A:
B:
C:
D:
Grundlagen des berufsspezifischen Rechnens
Gesetzliche Grundlagen
Grundsätze der Arbeitsorganisation
Grundlagen des Debitoren- und Kreditorenwesens
Warenbewirtschaftung
Band R: Warenbewirtschaftung
Teil
Teil
Teil
Teil
A:
B:
C:
D:
Grundlagen des Chemikalienrechts
Verkaufsstatistiken
Grundlagen des Warenflusses und Statistiken
Kriterien zur Trennung von Chemikalien
Beratung
Band I:
M4
A:
B:
C:
D:
E:
Grundlagen der Allopathie
Grundlagen der Spagyrik
Grundlagen der Homöopathie
Grundlagen ausgewählter komplementärmedizinischer Verfahren
Grundlagen der Salutogenese
Band M Phytotherapie/Pharmakognosie 1/2
2 Systematik der Pflanzen
2.2
Übersicht über die Blütenpflanzen
Die Blüten- und Samenpflanzen werden in zwei Unterabteilungen aufgeteilt, nämlich in die
Bedecktsamigen und in die Nacktsamigen. Entscheidend für diese Einteilung ist, ob die
Samenanlagen in einem Fruchtknoten eingeschlossen sind oder frei liegen.
Bei den Bedecktsamigen werden zwei Klassen unterschieden aufgrund der Anzahl der sogenannten Keimblätter. Dies sind die ersten Blätter eines keimenden Samens. Hierbei grenzt man
die Einkeimblättrigen von den Zweikeimblättrigen ab.
Abb. 1
Übersicht über die Blütenpflanzen
Abb. 1gezeichnet
Blüten- oder
Samenpflanzen
Bedecktsamige
Pflanzen
M 10
Nacktsamige
Pflanzen
Zweikeimblättrige
Pflanzen
Einkeimblättrige
Pflanzen
z. B.
• Doldenblütler
• Lippenblütler
• Körbchenblütler
• Rosengewächse
z. B.
• Gräser
• Narzissengewächse
• Orchideen
• Liliengewächse
• Tulpen
z. B.
• Tanne
• Föhre
• Fichte
• Lärche
• Wacholder
• Eibe
Band M Phytotherapie/Pharmakognosie 1/2
3 Blütenpflanzen
A
Strahlenblüten
Sie dienen einzig dazu, den Blütenstand weithin sichtbar zu machen und Insekten anzulocken.
Aus ihnen entstehen keine Früchte. Sie bleiben so lange frisch, bis die letzten Röhrenblüten
abgeblüht sind.
B
Röhrenblüten
Die zwei verwachsenen Fruchtblätter bilden einen unterständigen Fruchtknoten mit nur einer
Samenanlage. Nach der Blüte entwickelt sich ein Samen, während die anderen Blütenteile langsam absterben.
Abb. 7
Schnitt durch eine Röhrenblüte
Abb. 7gezeichnet
Narbe
Kronblätter
Staubbeutel
Griffel
Kelchblätter
Unterständiger
Fruchtknoten
Weitere Vertreter
Schafgarbe, Ringelblume, Huflattich, Goldrute, Pestwurz, Kardobenediktenkraut, Silberdistel,
Artischocke, Gänseblümchen, Astern, Dahlien, Gerbera.
3.3.2
Zungenblütler
Im Gegensatz zu den Röhrenblütlern weisen Zungenblütler Zungenblüten auf. Als Beispiele aus
dem Heilpflanzenbereich dienen Löwenzahn oder Wegwarte.
3.4
Rosengewächse
Kennzeichen
1. Zwitterblüten
2. Meist fünfzählige, doppelte Blütenhülle, d. h. fünf Kelch- und fünf Kronblätter. Ausnahmen:
Blutwurz (Tormentill), Frauenmantel und Silbermantel haben vier Kelch- und vier Kronblätter.
3. Viele Staubblätter
Diese Familie hat keine ganz eindeutigen Merkmale, z. B. kann die Stellung des Fruchtknotens
oberständig, mittelständig oder unterständig sein. Entsprechend mannigfaltig ist bei dieser
Familie die Ausgestaltung der Fruchttypen.
M 14
4 Organlehre
Die Gesamtheit der Pflanzen wird nach dem Grad ihrer morphologischen Entwicklung in drei
grosse Organisationsstufen eingeteilt, wobei die Übergänge zwischen den einzelnen Stufen
fliessend sind:
A
Thallophyten (z. B. Algen)
Bei den vielzelligen Thallophyten findet bereits eine Arbeitsteilung unter den einzelnen Zellen
statt. Sie sind noch nicht in Spross und Wurzel gegliedert, sondern stellen fädige oder blattartige
Gebilde dar.
B
Kormophyten
Sie haben den höchsten Differenzierungsgrad erreicht. Diese Pflanzen sind in Wurzel, Stängel
und Blätter gegliedert. Zu den Kormophyten gehören die Farne und die Samenpflanzen.
C
Moose (Bryophyten)
Sie nehmen eine Sonderstellung ein. Sie haben teilweise noch eine ausgesprochen thallöse
Organisation, zeigen andererseits aber schon eine Gliederung in «Stämmchen» und «Blättchen», haben aber keine echten Wurzeln.
4.1
Stängel
Der Stängel wird auch Sprossachse genannt. Er ist ein oberirdisches Grundorgan und trägt die
Blätter. Der beblätterte Stängel heisst Spross (lat.: kormus). An seiner Spitze befindet sich ein
Vegetationskegel, der vorwiegend aus Bildungsgewebe besteht.
4.1.1
Innerer Bau des jungen Stängels
Wir beschränken uns auf den Bau von zweikeimblättrigen Pflanzen.
Abb. 10
Schnitt durch den Stängel der Goldnessel
Abb. 10Katharina Bütikofer aus Samuel Wegmüller: Pflanzenkunde 5. Auflage, Haupt 1985
Festigungsgewebe
Rinde
Mark
Haut
Siebteil
Gefässteil
Kambium mit
teilungsfähigen Zellen
Leitbündel
M 17
4 Organlehre
Vorkommen
A
Laubblatt: im Palisadengewebe und Schwammgewebe
A Stängel: im Markgewebe und Rindengewebe
A Wurzel: in der Wurzelrinde
B
Abschlussgewebe
Je nach Organ haben Abschlussgewebe verschiedene Namen:
Epidermis
Die Epidermis überzieht die oberirdischen jungen Pflanzenteile und besteht aus lückenlos
zusammenschliessenden Zellen. Ihre äusseren Zellwände sind verdickt und von einem wasserundurchlässigen Häutchen, der Kutikula, überzogen. Sie schützt vor zu starker Verdunstung
und vor Beschädigung und verhindert das Eindringen von Fäulniserregern.
Bestimmte Stellen der Epidermiszellen können schlauchartig in die Länge wachsen. So erscheinen Haare. In ihrer Form und Funktion zeigen sie grosse Mannigfaltigkeit.
Rhizodermis
Das Abschlussgewebe der Wurzelspitzen heisst Rhizodermis. Sie hat im Vergleich mit der Epidermis unverdickte Zellwände und keine Kutikula. Mit den von ihr gebildeten Wurzelhaaren
dient sie der Aufnahme von Wasser und Nährsalzen.
Abb. 12
Abschlussgewebe beim Blatt
Abschlussgewebe bei der Wurzel
Abb. 12Scharf/Weber: Cytologie ©1984 Bildungshaus Schulbuchverlage Westermann Schroedel Diesterweg Winklers GmbH www. schroedel.de
Epidermis
Kutikula
Palisadengewebe
Abschlussgewebe = Rhizodermis
Grundgewebe
Wurzelhaar
Schwammgewebe
C
Festigungsgewebe
Damit sich der Pflanzenkörper aufrecht halten kann, braucht es Gewebe aus Zellen, die verdickt
sind, wie z. B. in Gräsern. Das Festigungsgewebe hat Skelettfunktion, d. h., es verleiht Stabilität
und Elastizität.
M 19
Band M Phytotherapie/Pharmakognosie 1/2
4 Organlehre
Die folgende Abbildung zeigt die verschiedenen pflanzlichen Gewebetypen bzw. die Differenzierungsarten von pflanzlichen Zellen im Überblick.
Differenzierungsarten der pflanzlichen Zelle
Abb. 15
Abb. 15Knodel: Linder Biologie, 19. Auflage, ©1984 Bildungshaus Schulbuchverlage Westermann Schroedel Diesterweg Winklers GmbH www. schroedel.de
b
i
c
a
h
d
a = Bildungsgewebe
b = Festigungsgewebe
c = Grundgewebe
(= Parenchym)
d = Grundgewebe
(= Parenchym)
e = Abschlussgewebe des Blatts
(= Epidermis)
f = Abschlussgewebe der Wurzel
(= Rhizodermis)
g = Leitgewebe: Siebröhren
h = Festigungsgewebe
i = Leitgewebe: Gefässe
e
g
f
4.4
Sonderformen des Stängels respektive des Sprosses
Wenn der Spross andere Aufgaben, z. B. die Funktion als Überwinterungs- oder Speicherorgan
übernimmt, bildet er sich um. Es entstehen verschiedene Sprossmetamorphosen wie z. B.:
A
Rhizome
Zwiebeln
A Ausläufer
A
4.4.1
Rhizome
Rhizome (Erdsprosse) sind unterirdische, waagrecht wachsende Sprossachsen. Der Laie
verwechselt sie oft mit einer Wurzel. Aus einer Knospe wächst ein Seitentrieb, der nach oben
durchbricht und den Luftspross mit Blättern und Blüten bildet.
Im Herbst bis Winter stirbt der Luftspross ab. Die Pflanze überwintert als Rhizom. Die im Rhizom
gespeicherten Nahrungsstoffe ermöglichen im Frühjahr ein schnelles Wachsen, sodass diese
Frühblüher, wie das Buschwindröschen, überraschend bald nach der Schneeschmelze
erscheinen.
Rhizome können auch der vegetativen Vermehrung dienen, da sie nach jeder Verzweigung
zwei Pflanzen statt einer bilden können.
Beispiele für Pflanzen mit Rhizomen sind Salomonssiegel und Schlüsselblume.
M 22
Band M Phytotherapie/Pharmakognosie 1/2
7 Blüte
7.3.2
Auf der Pflanze
Bringt eine Pflanze männliche und weibliche Blüten getrennt auf demselben Individuum hervor,
so handelt es sich um einhäusige Gewächse. Bei den zweihäusigen Pflanzen sind die
Geschlechter auf verschiedene Individuen verteilt.
Die folgende Tabelle stellt die Geschlechtsverteilung auf der Pflanze dar:
Arten mit eingeschlechtigen Blüten
Arten mit
zwittrigen Blüten
Zweihäusig verteilt
Einhäusig verteilt
gezeichnet (Oliver Lüde)
gezeichnet (Oliver Lüde)
gezeichnet (Oliver Lüde)
Beispiele: Weiden, Eibe, Hanfpflanze
Beispiele: Tanne, Mais,
Hasel, Föhre
Beispiele: Apfel, Kirsche
7.4
Fortpflanzungszyklus eines Bedecktsamers
Die folgende Grafik zeigt die verschiedenen Schritte im Entwicklungszyklus eines Bedecktsamers auf.
Abb. 26
Ablauf der Fortpflanzung
Abb. 26© Bea Weidmann
1
8
7
5+6
4
M 32
3
2
1 Wenn die Staubblätter reif sind, entleeren
sie den Blütenstaub. In den Pollenkörnern
des Blütenstaubs sind männliche
Geschlechtszellen enthalten. Die Pollenkörner fallen auf die Narbe (Bestäubung).
2 Dort keimen sie und bilden einen Pollenschlauch durch den Griffel bis zu den
Samenanlagen, wo sich eine weibliche
Geschlechtszelle (Eizelle) befindet.
3 Die männliche Geschlechtszelle
verschmilzt mit der weiblichen
Geschlechtszelle (Befruchtung).
4 Aus der befruchteten Eizelle entsteht durch
viele Zellteilungen der Keimling (Embryo).
5 Aus dem Fruchtknoten einer Blüte entsteht
nach der Befruchtung eine Frucht.
6 In den Früchten sind Samen mit dem
Keimling enthalten.
7 Nach der Keimung eines Samens entsteht
eine neue Pflanze.
8 Diese Pflanze wird wieder männliche
Geschlechtszellen (in den Staubblättern)
und weibliche Geschlechtszellen (in den
Fruchtblättern) bilden. Der Zyklus beginnt
von vorne.
Band M Phytotherapie/Pharmakognosie 1/2
8 Zytologie
Abb. 33
Osmotischer Steigversuch
Abb. 33gezeichnet (Oliver Lüde)
Reines Wasser: Konzentration an Zucker = null (0%ig)
Semipermeable Membran
Konzentrierte Zuckerlösung: 30%ig
Erklärungen zum osmotischen Steigversuch
A
A
A
A
A
Die Konzentrationen ausserhalb und innerhalb der künstlichen Zelle wollen sich ausgleichen.
Die Zuckermoleküle können die Membran nicht passieren.
Folglich dringen Wassermoleküle in die künstliche Zelle.
Die Konzentrationen gleichen sich an.
Die Flüssigkeitssäule im Steigrohr steigt an.
8.5.1
Die Zelle als osmotisches System
Die Versuchsanordnung des osmotischen Steigversuchs dient als Modell für eine Pflanzenzelle,
bei der das wandständige Plasma eine einzige grosse Vakuole umschliesst.
Abb. 34
Die Zelle als osmotisches System
Abb. 34gezeichnet (Oliver Lüde)
Wassermolekül
Tonoplast
(Membran um die Vakuole)
Zellwand
Zuckermolekül
Zytoplasmaschlauch
Vakuole mit Zellsaft
Zellmembran
M 38
Künstliche Zelle
Pflanzenzelle
Semipermeable Membran
Zellmembran
Zuckerlösung
Zellsaft in der Vakuole
Druck der Flüssigkeitssäule im Steigrohr
Druck in der Zelle (Turgor) entspricht Gegendruck der Zellwand
Äusseres Gefäss mit Wasser
Wasser im Boden
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