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Presse-Information
Nr. 8 / 02.03.2011
DGKJP Kongress 2011
Ab heute bis Samstag DGKJP-Kongress in Essen
Spannungsfelder Schule, Wissenschaft und
klinische Praxis im Mittelpunkt
Bundesministerin Annette Schavan und Landesministerin
Sylvia Löhrmann eröffnen großen Kongress der Kinderund Jugendpsychiater in Essen
In Deutschland verlassen inzwischen etwa acht Prozent aller Schülerinnen
und Schüler die Schule ohne Schulabschluss. Eine nicht unerhebliche
Untergruppe davon leidet an psychischen Störungen einschließlich
Teilleistungsstörungen wie etwa Lese-Rechtschreibstörungen oder
Rechenstörungen. Als Symptome zeigen viele auch schulvermeidendes
Verhalten. In vielen Fachkliniken sind zahlreiche Patienten bekannt, die
bereits Wochen bzw. Monate nicht zur Schule gegangen sind. Vor diesem
aktuellen Hintergrund stehen u.a. Fragen im Spannungsfeld von Schule
und Kinder- und Jugendpsychiatrie bzw. Psychotherapie im Mittelpunkt der
32. Jahrestagung, die die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und
Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) von
Mittwoch, den 2. bis Samstag, den 5. März 2011, im Congress Center
Essen (CCE) veranstaltet.
Die Organisatoren um Kongresspräsident Professor Dr. med. Johannes
Hebebrand, Ärztlicher Direktor des LVR-Klinikums Essen und Leiter der
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
der Universität Duisburg-Essen, erwarten wieder etwa 1.300
Teilnehmerinnen
und
Teilnehmer
Mit
insgesamt
155
Einzelveranstaltungen sowie 236 Quadratmetern Ausstellungsfläche ist
diese Veranstaltung die größte Jahrestagung auf dem Gebiet der Kinderund Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im deutschen
Sprachraum.
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Professor Dr. Annette
Schavan, MdB, wird gemeinsam mit der Ministerin für Schule und
Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Sylvia Löhrmann, MdL,
am Mittwoch, den 2. März 2011, um 16 Uhr die 32. Jahrestagung der
Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik
und Psychotherapie (DGKJP) in Essen eröffnen.
Einen besonderen Schwerpunkt der diesjährigen DGKJP-Tagung bildet
das Spannungsfeld Wissenschaft und klinische Praxis. Denn die
Forschung im Bereich von Molekulargenetik und moderner Bildgebung
lässt oftmals kaum einen klinischen Bezug erkennen, obwohl mehr denn je
ein erheblicher Bedarf an Forschung für klinisch relevante Fragen besteht,
um die medizinische Diagnostik und Therapie weiter zu entwickeln.
Studien belegen, dass inzwischen 20 Prozent der Kinder in der
Bundesrepublik Deutschland psychische Auffälligkeiten aufweisen und
zehn Prozent sogar deutlich erkennbar zutage tretende Störungen wie
etwa Essstörungen, Lese-Rechtschreib- und Rechenstörungen. Viele
Präsident
Prof. Dr. med. Frank Häßler
Direktor der Klinik für Psychiatrie, Neurologie,
Psychosomatik und Psychotherapie
im Kindes- und Jugendalter der
Universität Rostock
Gehlsheimer Straße 20
18147 Rostock
 0381-494 4600;  0381-494 4602
E-Mail: [email protected]
Stellvertretender Präsident u. Kongresssekretär
Prof. Dr. med. Johannes Hebebrand
Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
und Psychotherapie
Rheinische Kliniken Essen an der
Universität Duisburg-Essen
Schatzmeister
Prof. Dr. med. Gerd Schulte-Körne
Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,
Psychosomatik und Psychotherapie,
Klinikum der Universität München
Schriftführer
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat.Tobias Banaschewski
Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
Mannheim
Beisitzer
Prof. Dr. med. Jörg M. Fegert
Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
und Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm
Prof. Dr. med. Katja Becker
Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -Psychosomatik und -Psychotherapie,
Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Marburg
Ehrenpräsidenten
Prof. em. Dr. med. Dr. phil. Helmut Remschmidt,
Marburg
Prof. em. Dr. med. Dr. rer. nat. Martin H. Schmidt,
Mannheim
Kooptierte Mitglieder
Prof. Dr. med. Renate Schepker
Vorsitzende der BAG
Chefärztin der Abteilung für Kinder- und
Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Zentrum für Psychiatrie Die Weißenau (ZfP)
Ravensburg-Weißenau
Dr. med. Maik Herberhold
Vorsitzender der BKJPP, Bochum
Geschäftsführer
Dr. phil. Thomas Nesseler
Geschäftstelle
Nicole Schardien
Reinhardtstraße 14
10117 Berlin
 030 / 2404 772-20,  030 / 2404 772-29
E-mail: [email protected]
Internet: http://www.dgkjp.de
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Störungen können zu schulvermeidendem Verhalten beitragen, das ein
Schwerpunktthema des Kongresses darstellt. Experten rechnen damit,
dass bis zum Jahre 2020 international die psychischen und
psychosomatischen Erkrankungen im Kindesalter um mehr als 50 Prozent
zunehmen und zu den fünf häufigsten Ursachen für Morbidität, Mortalität
und Beeinträchtigung der Lebensqualität zählen werden.
Beim dritten Kongressschwerpunkt Psychopharmakologie geht es
schließlich um entwicklungspsychopharmakologische Aspekte ebenso wie
um Nutzen und Risiken der in der Kinder- und Jugendpsychiatrie häufig
„off label“ eingesetzten Medikamente. In diesem Zusammenhang
diskutieren die Experten ebenfalls über Verschreibungsverhalten, Ethik der
Pharmakotherapie und Psychopharmakaforschung und nicht zuletzt um
die Zusammenarbeit mit der pharmazeutischen Industrie.
Kontakt:
Prof. Dr. med. Johannes Hebebrand
Direktor der Klinik für Kinder- und
Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Rheinischen Kliniken Essen
Virchowstraße 174
45147 Essen
Tel.: +49-201-7227465Fax: +49-201-7227302
Email: [email protected]
Anmeldung für Kongressbesucher vor Ort am Counter:
Congress Center (CCE) Essen-West, Norbertstraße, 45131 Essen
Presse-Anmeldungen ebenfalls am Presse-Counter bei Nicole Schardien
Presse-Kontakt während des Kongresses:
Dr. Thomas Nesseler, Tel.: 0170 / 911 97 50
Presse-Information
02.03.2011 / DGKJP Kongress 2011
Eröffnungs-Pressekonferenz
Mittwoch, 2. März 2011, 12.30-13.30 Uhr,
Zwischen Wissenschaft und klinischer Praxis in einer
wandelnden Gesellschaft: Herausforderungen an eine
moderne Kinder- und Jugendpsychiatrie
Statement:
Prof. Dr. med. Frank Häßler, Rostock
Präsident DGKJP
Eng mit den Veränderungen in unserer modernen und globaler werdenden
Gesellschaft verknüpft sind einerseits Chancen und andererseits
zunehmende Risiken für ein gesundes Aufwachsen von Kindern. Einfluss
innerhalb eines multifaktoriellen Entstehungs- und Verlaufsmodells
psychischer
Störungen
haben
neben
genetischen
und
neuropsychophysiologischen
Faktoren
auch
individuelle
und
psychosoziale Komponenten. Zu den bekannten Risiken zählen
Unvollständigkeit der Familie mit Trennungs- und Verlusterlebnissen der
betroffenen Kinder, Gewalterfahrungen, ein niedriger sozioökonomischer
Status der Eltern, sprich Kinderarmut, ein Migrationshintergrund,
Bindungsunsicherheiten, vorgeburtliche Noxen wie Rauchen und Alkohol
in der Schwangerschaft, Frühgeburtlichkeit, sehr hohe und sehr niedrige
Intelligenz und zahlreich wechselnde Bezugssysteme.
Um Fehlentwicklungen oder gar psychischen Störungen vorzubeugen,
bedarf es einerseits effektiver früher Hilfen und andererseits einen engen
koordinierten Vernetzung von Gesundheitssystem, Jugendhilfe und
sozialen Helfersystemen, wie diese im 13. Jugendbericht des
Bundesministerins für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefordert
werden. Die moderne und leistungsfähige Kinder- und Jugendpsychiatrie
ist mit ihrer erweiterten Expertise bezüglich Psychosomatik und
Psychotherapie ein Garant und zuverlässiger Partner in einem solchen
Netzwerk, insbesondere wenn es um die Diagnostik, Therapie und
Rehabilitation der betroffenen Kinder unter Einbeziehung des familiären
Umfeldes geht. Mit regionalen Unterschieden und Spezifika existieren
nahezu flächendeckend ambulante, teilstationäre und stationäre
Versorgungsstrukturen bis hin zur universitären Hochleistungsmedizin.
Das Spektrum reicht von Regulationsstörungen im Säuglingsalter über
emotionale Störungen, ADHS, Autismus, Angst-, Zwangs- und TicStörungen, psychische Störungen bei geistiger Behinderung, Psychosen,
Suchterkrankungen bis hin zu
Persönlichkeitsstörungen in der
Adoleszenz, um nur einige zu nennen, wobei der Entwicklungsaspekt eine
vordergründige Rolle spielt. Therapeutisch reicht die Spannbreite von
psychoedukativen und psychotherapeutischen Verfahren bis hin zur
Pharmakotherapie. In all unseren Bemühungen geht es um die „best
practice“. In all den genannten Bereichen sowie darüber hinaus intensiv in
Präsident
Prof. Dr. med. Frank Häßler
Direktor der Klinik für Psychiatrie, Neurologie,
Psychosomatik und Psychotherapie
im Kindes- und Jugendalter der
Universität Rostock
Gehlsheimer Straße 20
18147 Rostock
 0381-494 4600;  0381-494 4602
E-Mail: [email protected]
Stellvertretender Präsident u. Kongresssekretär
Prof. Dr. med. Johannes Hebebrand
Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
und Psychotherapie
Rheinische Kliniken Essen an der
Universität Duisburg-Essen
Schatzmeister
Prof. Dr. med. Gerd Schulte-Körne
Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,
Psychosomatik und Psychotherapie,
Klinikum der Universität München
Schriftführer
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat.Tobias Banaschewski
Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
Mannheim
Beisitzer
Prof. Dr. med. Jörg M. Fegert
Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
und Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm
Prof. Dr. med. Katja Becker
Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -Psychosomatik und -Psychotherapie,
Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Marburg
Ehrenpräsidenten
Prof. em. Dr. med. Dr. phil. Helmut Remschmidt,
Marburg
Prof. em. Dr. med. Dr. rer. nat. Martin H. Schmidt,
Mannheim
Kooptierte Mitglieder
Prof. Dr. med. Renate Schepker
Vorsitzende der BAG
Chefärztin der Abteilung für Kinder- und
Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Zentrum für Psychiatrie Die Weißenau (ZfP)
Ravensburg-Weißenau
Dr. med. Maik Herberhold
Vorsitzender der BKJPP, Bochum
Geschäftsführer
Dr. phil. Thomas Nesseler
Geschäftstelle
Nicole Schardien
Reinhardtstraße 14
10117 Berlin
 030 / 2404 772-20,  030 / 2404 772-29
E-mail: [email protected]
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der Genetik, der Bildgebung und der Epidemiologie wird effektiv geforscht,
um dann zeitnah wissenschaftliche Ergebnisse zum Nutzen der
betroffenen Kinder in die Praxis umzusetzen bzw. in dieser anzuwenden.
Beredter Ausdruck der wissenschaftlichen Aktivitäten und Erfolge der
deutschen Kinder- und Jugendpsychiatrie ist der 2009 veröffentlichte
Forschungsbericht.
Als Herausforderung und permanente Aufgabe sehen wir die Aufnahme
unseres Fachgebietes in die Approbationsordnung für Ärzte und die
Verankerung eines Lehrstuhles für Kinder- und Jugendpsychiatrie an
jedem medizinischen Hochschulstandort in Deutschland an. Nur so kann
sich jeder Medizinstudent mit den im frühen Lebensalter beginnenden und
nicht häufig in das Erwachsenenalter persistierenden psychischen
Störungen vertraut machen, nur so lassen sich verdeckte Symptome, die
auf körperlichen und/oder sexuellen Missbrauch bzw. emotionale
Vernachlässigung zurückzuführen sind, ärztlicherseits rechtzeitig und
sicher diagnostizieren. Ein weiteres Ziel ist, unser Fach so attraktiv wie
möglich für Medizinstudenten zu machen, wozu in der Lehre und der
Betreuung
des
wissenschaftlichen
und
versorgungsrelevanten
Nachwuches neue Wege eingeschlagen werden müssen, wozu auch mehr
Familienfreundlichkeit gehört. Nicht zuletzt geht es die Umsetzung
wissenschaftlicher Innovationen zum Nutzen der psychisch kranken
Kinder, die zunehmend an der Bezahlbarkeit scheitert. Als letzten Punkt
wünschen wir uns mehr öffentliche Förderung von notwendigen
industrieunabhängigen Pharmakostudien, um aus der jetzigen quasi
(Regel)Situation des off-label use mit all seinen juristischen und
ökonomischen Unsicherheiten zu mehr Therapiesicherheit zu gelangen.
Kontakt:
Prof. Dr. med. Frank Häßler
Direktor der Klinik für Psychiatrie, Neurologie,
Psychosomatik und Psychotherapie
im Kindes- und Jugendalter der Universität Rostock
Gehlsheimer Straße 20
18147 Rostock
Tel.: +49-381-494 4600Fax: +49-381-494 4602
Email: [email protected]
Presse-Information
02.03.2011 / DGKJP Kongress 2011
Eröffnungs-Pressekonferenz
Mittwoch, 2. März 2011, 12.30-13.30 Uhr,
Trialog: Kinder- und Jugendpsychiatrie braucht das
Gespräch mit Angehörigen und Betroffenen
Statement:
Dr. Myriam Menter, Berlin,
Vorsitzende ADHS Deutschland e.V., Berlin
Zur Zusammenarbeit von Selbsthilfe und Kinder- und
Jugendpsychiatrie
Die medizinische Forschung unserer Tage ist einem rasanten Wandel
unterworfen. Neue Technologien insbesondere im Bereich der Gentechnik
liefern Daten für ein verändertes Verständnis von Entwicklung und
Verhalten. Daher wächst mit dem Fortschritt der biologischen
Wissenschaft in der Kinder- und Jugendpsychiatrie nicht zuletzt auch die
Bedeutung der Psychologie, Pädagogik und Sozialwissenschaften.
Schließlich ist die soziale Entwicklung des Menschen ein zentraler Aspekt
kindlicher Verhaltensauffälligkeiten. Diese können jedoch nur erfasst und
verstanden werden, haben Forschung und Klinik einen zuverlässigen
Zugang zu Kindern und Jugendlichen, ihren Familien sowie Erziehern und
Lehrern, welche im Alltag mit den Auffälligkeiten konfrontiert sind. Eine
verlässliche Diagnostik und Therapie psychischer Störungen im Kindesund Jugendalter sind daher ohne den Einbezug von Eltern, Lehrern und
Erziehern nicht möglich. Schließlich bestimmen diese Personen den Alltag
des Kindes: Sie müssen die Auffälligkeit als solche erkennen, das Kind
dem Fachmann vorstellen, Symptome berichten, über Behandlungsschritte
entscheiden und die Umsetzung der Therapien gewährleisten.
Die Selbsthilfe des ADHS Deutschland e.V. setzt in all diesen Bereichen
an. Sie vereint mit den betroffenen Kindern und Jugendlichen auch die
Erfahrungen ihrer Angehörigen, sie sammelt vielfältige Perspektiven auf
ein stets individuelles Leiden. Selbsthilfeorganisationen bzw. ihre
Mitglieder haben einen freieren Zugang zu den Geschichten des „GestörtSeins“ als Fachleute, ihre Gemeinschaft ist unverbindlicher als ein
Arztbesuch und wird von manchem als weniger stigmatisierend
empfunden. Auf diese Weise bietet Selbsthilfe in realen Gruppen,
Telefonberatung oder Internetforen einen niederschwelligen Zugang zu
spezifischen Informationen und fachkundigen Ansprechpartnern. Zugleich
ist sie ein guter Ausgangspunkt für weiterführende Maßnahmen, indem sie
die Wahrnehmung der Betroffenen für das Auffällige schärft,
Handlungsspielräume aufzeigt und die Sinnhaftigkeit von Therapie
begründet. Nicht zuletzt fördert die Anbindung von Familien an
Präsident
Prof. Dr. med. Frank Häßler
Direktor der Klinik für Psychiatrie, Neurologie,
Psychosomatik und Psychotherapie
im Kindes- und Jugendalter der
Universität Rostock
Gehlsheimer Straße 20
18147 Rostock
 0381-494 4600;  0381-494 4602
E-Mail: [email protected]
Stellvertretender Präsident u. Kongresssekretär
Prof. Dr. med. Johannes Hebebrand
Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
und Psychotherapie
Rheinische Kliniken Essen an der
Universität Duisburg-Essen
Schatzmeister
Prof. Dr. med. Gerd Schulte-Körne
Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,
Psychosomatik und Psychotherapie,
Klinikum der Universität München
Schriftführer
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat.Tobias Banaschewski
Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
Mannheim
Beisitzer
Prof. Dr. med. Jörg M. Fegert
Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
und Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm
Prof. Dr. med. Katja Becker
Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -Psychosomatik und -Psychotherapie,
Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Marburg
Ehrenpräsidenten
Prof. em. Dr. med. Dr. phil. Helmut Remschmidt,
Marburg
Prof. em. Dr. med. Dr. rer. nat. Martin H. Schmidt,
Mannheim
Kooptierte Mitglieder
Prof. Dr. med. Renate Schepker
Vorsitzende der BAG
Chefärztin der Abteilung für Kinder- und
Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Zentrum für Psychiatrie Die Weißenau (ZfP)
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Dr. med. Maik Herberhold
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Selbsthilfegruppen sowohl das gesellschaftliche Wissen um Störungsbilder
im Allgemeinen als auch Kompetenz und Kontinuität ihrer Behandlung im
besonderen Fall der jeweiligen Familie. Auf diese Weise sind
Selbsthilfeverbände wie ADHS Deutschland e.V. zu einem wirksamen
Fundament der Medizin, Psychologie und Pädagogik geworden.
Leider hatten Selbsthilfeorganisationen, hatte die Selbsthilfe als Idee in der
Vergangenheit nicht immer einen guten Stand in Forschung, Lehre und
Praxis. Für viele Verbände war nicht nur das Werben um Mitglieder eine
Kernerarbeit, sondern auch das Bemühen um Berücksichtigung und
Anerkennung
durch
die
Vertreter
eines
professionalisierten
Gesundheitssystems. Heute freuen wir uns zum einen über die Würdigung
unserer Arbeit in den Medien. Zum anderen macht uns die Einladung zur
Mitwirkung im Rahmen wissenschaftlicher Projekte und politischer
Entscheidungsfindung stolz. Diese Bereiche haben einen elementaren
Einfluss auf die Gesellschaft von morgen, ihren Begriff von Krankheit und
die Ausgestaltung des Sozialstaats. In diese Prozesse wollen wir unser
Wissen einbringen: ein am Lebensalltag der Betroffenen orientiertes
Verständnis von Leid und Abhilfe; eine am Wohl der Gemeinschaft
ausgerichtete Wissenschaft und Politik; und eine beidem gemeinsame
Ethik, welche die Gesellschaft auf die Erkenntnis verpflichtet, dass es ihr
als Gesamtheit nur so gut gehen kann wie dem Einzelnen in ihr.
Selbsthilfe ist ohne Fremdhilfe ein stumpfes Messer. Fremdhilfe ohne
Selbsthilfe ist hingegen ein Messer, das allzu oft an der falschen Stelle
schneidet. So braucht die Selbsthilfe die Kinder- und Jugendpsychiatrie –
und diese nicht minder die Selbsthilfe.
Kontakt:
ADHS Deutschland e.V.
Bundesgeschäftsstelle
Poschingerstr.16
12157 Berlin
Tel. 030-85 60 59 02
Email: [email protected]
Internet: www.adhs-deutschland.de
Tourette Gesellschaft Deutschland e.V.
Erster Vorsitzender
Lutz Friedrichsen
Bockenweg 190
99759 Sollstedt
Tel.: 036338 / 63383
[email protected]
http://www.tourette-gesellschaft.de
Lutz Friedrichsen,Sollstedt,
Vorsitzender der Tourette-Gesellschaft Deutschland, Göttingen
Information der Tourette-Gesellschaft- Deutschland e.V.
Was ist das Tourette-Syndrom?
Das Tourette-Syndrom ist eine komplexe neurologisch-psychiatrische Erkrankung. Kernsymptome sind motorische
und vokale Tics, die sich ständig wandeln und deren Intensität stark schwankt. Der Beginn ist stets in der Kindheit
oder Jugend. Der Verlauf ist chronisch.
Was sind Tics?
Unter motorischen Tics versteht man unwillkürlich eintretende Zuckungen, die prinzipiell am ganzen Körper
auftreten können, am häufigsten aber im Gesicht und am Kopf lokalisiert sind (z.B. Augenblinzeln, grimassierende
Gesichtsbewegungen, Kopfrucken). Vokale Tics sind unwillkürlich hervorgebrachte Geräusche, Laute oder Wörter
(z.B. räuspern, husten oder “hm”).
Können neben Tics noch andere Symptome mit dem Tourette-Syndrom einhergehen?
Ja. Bei vielen Betroffenen bestehen begleitend Verhaltensauffälligkeiten. Als häufige Symptome sind in
der Kindheit Hyperaktivität sowie eine Störung der Aufmerksamkeit und der Impulskontrolle zu nennen.
Weiterhin können Zwangshandlungen und -gedanken, Angst, Depression oder Autoaggression
vorkommen. Das Tourette-Syndrom geht nicht mit einer Beeinträchtigung der intellektuellen
Leistungsfähigkeit einher.
Haben alle Tourette-Betroffenen die gleichen Symptome?
Nein. Vermutlich gibt es auf der Welt keine zwei Menschen mit Tourette-Syndrom mit völlig identischen
Symptomen.
Können Tourette-Betroffene ihre Symptome unterdrücken?
Einige, aber nicht alle Betroffenen, können ihre Tics vorübergehend für einen mehr oder weniger kurzen
Zeitraum willentlich unterdrücken. Dies wird mehrheitlich jedoch als anstrengend und unangenehm
empfunden. Zudem folgt im Anschluss oft eine Phase verstärkter Tics.
Was bedeutet Koprolalie?
Einige Tourette-Betroffene müssen unwillkürlich Schimpfwörter oder auch obszöne Wörter aussprechen. Dieses
Symptom bezeichnet man als Koprolalie. Es führt nicht selten zu Vorurteilen und sozialer Benachteiligung,
besonders wenn fälschlicherweise eine persönliche Beleidigung oder Beschimpfung unterstellt wird.
Lebendige Selbsthilfe – unterstützen Sie unsere Arbeit – werden Sie Mitglied
der Tourette-Gesellschaft Deutschland e.V.
Tourette Gesellschaft Deutschland e.V.
Sekretariat Prof. Dr. Aribert Rothenberger
Universitätsklinikum Göttingen
von-Siebold-Str. 5
37075 Göttingen
VR 1884, Mannheim
Tel +49 (0) 551 – 39 67 27
Fax +49 (0) 551 – 39 81 20
[email protected]
http://www.tourettegesellschaft.de
Bankverbindung
Tourette-Gesellschaft e.V.
Konto 11 31 58
BLZ 547 900 00
Volksbank Speyer-Neustadt-Hockenheim
Tourette Gesellschaft Deutschland e.V.
Erster Vorsitzender
Lutz Friedrichsen
Bockenweg 190
99759 Sollstedt
Tel.: 036338 / 63383
[email protected]
http://www.tourette-gesellschaft.de
Wie ist der Verlauf des Tourette-Syndroms?
Der Verlauf ist chronisch. Jedoch nimmt die Häufigkeit und Intensität der Tics im Erwachsenenalter häufig
spontan ab. Ein weiteres Charakteristikum sind erhebliche Symptomschwankungen mit wechselnd
starken Tics.
Was ist die Ursache des Tourette-Syndroms?
Das Tourette-Syndrom ist eine organische Erkrankung des Gehirns.
Ist das Tourette-Syndrom erblich?
Ja. Allerdings konnten bis heute weder eine zugrunde liegende Erbveränderung noch der genaue
Erbgang gefunden werden.
Ist das Tourette-Syndrom heilbar?
Nein. Bis heute ist keine Therapie bekannt, die zu einer Heilung führt.
Gibt es Therapiemöglichkeiten?
Ja. Zur Behandlung von Tics und anderen möglichen Symptomen des Tourette-Syndroms stehen
verschiedene Medikamente zur Verfügung. Da diese jedoch auch Nebenwirkungen erzeugen können,
muss eine Therapie stets individuell und in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
Wieviele Menschen in Deutschland haben ein Tourette-Syndrom?
Hierzu gibt es nur vage Schätzungen. Vermutlich gibt es - anders als bisher angenommen - deutlich mehr
als 80.000 Betroffene.
Ist das Tourette-Syndrom eine “neue” Krankheit?
Nein. Das Tourette-Syndrom wurde erstmals bereits 1825 beschrieben und erhielt seinen Namen von
dem französischen Neurologen Georges Gilles de la Tourette im Jahre 1885.
Haben oder hatten auch berühmte Menschen ein Tourette-Syndrom?
Es ist sicher, dass der Schriftsteller Samuel Johnson ebenso wie der amerikanische Basketballspieler Mahmoud
Abdul-Rauf tourette-betroffen sind. Aufgrund historischer Dokumente wird diskutiert, ob beispielsweise auch
Claudius, Napoleon, Molière, Peter der Große und Mozart ein Tourette-Syndrom hatten.
Wie wird das Tourette-Syndrom diagnostiziert?
Die Diagnose wird klinisch, das heißt, anhand von Anamnese und Untersuchung durch einen mit dem
Tourette-Syndrom vertrauten Arzt gestellt.
Kontakt:
Tourette-Gesellschaft Deutschland e.V. (TGD)
Universitätsklinikum
Abt. Kinder- und Jugendpsychiatrie
Von-Siebold-Straße 5
37075 Göttingen
Tel: 0551/39-6727
Fax: 0551/39-8120
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Tourette Gesellschaft Deutschland e.V.
Sekretariat Prof. Dr. Aribert Rothenberger
Universitätsklinikum Göttingen
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Presse-Information
02.03.2011 / DGKJP Kongress 2011
Eröffnungs-Pressekonferenz
Mittwoch, 2. März 2011, 12.30-13.30 Uhr,
Trialog: Kinder- und Jugendpsychiatrie braucht das
Gespräch mit Angehörigen und Betroffenen
Stellvertretender Präsident u. Kongresssekretär
Prof. Dr. med. Johannes Hebebrand
Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
und Psychotherapie
Rheinische Kliniken Essen an der
Universität Duisburg-Essen
Statement:
Maria Kaminski, Hamburg,
Vorsitzende des Autismus Verbandes Deutschland, Hamburg
Die autistische Störung – oder: frühkindlicher Autismus - ist eine
tiefgreifende Entwicklungsstörung, die in den ersten drei Lebensjahren
beginnt. In den folgenden drei Bereichen werden die Symptome deutlich:
im sozialen Umgang mit Mitmenschen, in der Kommunikation und in sich
stets wiederholenden Handlungen. Das Asperger-Syndrom unterscheidet
sich vom frühkindlichen Autismus in erster Linie dadurch, dass oft keine
Verzögerung bzw. kein Entwicklungsrückstand in der Sprache oder der
kognitiven Entwicklung vorhanden ist. Hingegen sind in der
psychomotorischen
Entwicklung
und
der
sozialen
Interaktion
Auffälligkeiten festzustellen. Die intellektuelle Begabung von Menschen mit
Autismus ist sehr unterschiedlich. Sie reicht von geistiger Behinderung bis
hin zu normaler Intelligenz, wobei häufig erstaunliche Teilleistungen in der
Musik und auf anderen Gebieten gezeigt werden.
Während man noch vor wenigen Jahren davon ausging, dass der
Autismus eine sehr seltene Störung ist, weisen neuere Untersuchungen
höhere Häufigkeiten auf. Für Deutschland liegen keine gesonderten
Angaben vor. Die folgende Tabelle geht auf Untersuchungen in Europa,
Kanada und den USA zurück:
Alle autistischen Spektrumstörungen
Einwohner
Frühkindlicher Autismus
Einwohner
Asperger-Autismus
Einwohner
Andere tiefgreifende Entwicklungsstörungen
Einwohner
Präsident
Prof. Dr. med. Frank Häßler
Direktor der Klinik für Psychiatrie, Neurologie,
Psychosomatik und Psychotherapie
im Kindes- und Jugendalter der
Universität Rostock
Gehlsheimer Straße 20
18147 Rostock
 0381-494 4600;  0381-494 4602
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Schatzmeister
Prof. Dr. med. Gerd Schulte-Körne
Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,
Psychosomatik und Psychotherapie,
Klinikum der Universität München
Schriftführer
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat.Tobias Banaschewski
Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
Mannheim
Beisitzer
Prof. Dr. med. Jörg M. Fegert
Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
und Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm
Prof. Dr. med. Katja Becker
Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -Psychosomatik und -Psychotherapie,
Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Marburg
Ehrenpräsidenten
Prof. em. Dr. med. Dr. phil. Helmut Remschmidt,
Marburg
Prof. em. Dr. med. Dr. rer. nat. Martin H. Schmidt,
Mannheim
6-7
pro 1000
1,3-2,2
pro 1000
Kooptierte Mitglieder
Prof. Dr. med. Renate Schepker
Vorsitzende der BAG
Chefärztin der Abteilung für Kinder- und
Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Zentrum für Psychiatrie Die Weißenau (ZfP)
Ravensburg-Weißenau
1-3
pro 1000
Dr. med. Maik Herberhold
Vorsitzender der BKJPP, Bochum
3,3
pro 1000
Geschäftsführer
Dr. phil. Thomas Nesseler
Aufgrund ihrer Beeinträchtigung in verschiedenen Bereichen benötigen die
meisten Menschen mit Autismus lebenslang Hilfe und Unterstützung.
Autismus findet man in Familien aller Nationalitäten und sozialen
Schichten.
1970 schlossen sich die Eltern autistischer Kinder zusammen und
gründeten einen Selbsthilfeverband, weil sie für ihre Kinder sonst keine
Hilfe fanden. Die Behinderung war vollkommen unbekannt, und
dementsprechend gab es keine speziellen Konzepte für die therapeutische
Geschäftstelle
Nicole Schardien
Reinhardtstraße 14
10117 Berlin
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und pädagogische Förderung. Im Laufe der Jahre hat es sich dann
gezeigt, dass es ebenso wichtig ist, besondere Konzeptionen für Wohnen,
Leben und Arbeiten für heranwachsende bzw. erwachsen gewordene
Menschen zu entwickeln. In seiner Satzung hat sich der Bundesverband
folgende Ziele gesetzt:
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Förderung aller Maßnahmen, die eine wirksame Hilfe für autistische
Kinder, Jugendliche und Erwachsene bedeuten
Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere die Veranstaltung von
Fachtagungen
Herausgabe von Büchern, Broschüren und anderem
Informationsmaterial
Anregung und Förderung des Zusammenschlusses von Eltern und
Förderern autistischer Kinder auf örtlicher Ebene sowie Unterstützung
dieser entstehenden Regionalverbände
Durch die Initiative der Mitglieder sind so seit der Gründung des Vereins
52 Regionalverbände entstanden, die vor Ort Therapiezentren, Schulen,
Werkstätten und Wohneinrichtungen unterhalten.
Kontakt:
autismus Deutschland e.V.
Bundesverband zur Förderung von Menschen mit Autismus
Bebelallee 141
22297 Hamburg
Telefon 040/5 11 56 04
Fax 040/5 11 08 13
E-Mail: [email protected]
www.autismus.de
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