Differentielle Psychologie / Fragenpool 2013 Von Carmen Trimborn

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Differentielle Psychologie / Fragenpool 2013 Von Carmen Trimborn Bsc. Psychologie Was ist das Ziel der Faktorenanalyse? Nennen Sie 2 Beispiele für differentialpsychologische Theorien, die sich der Faktorenanalyse bedienten. Die Faktorenanalyse ist ein multivariates Verfahren zur Reduktion von vielen (manifesten) Variablen zu wenigen (latenten) Variablen, die als Faktoren bezeichnet werden (zB liegt Intelligenz (Faktor) vielen Eigenschaften zugrunde). Aus einer (großen) Anzahl von Variablen soll eine kleinere Anzahl von zugrunde liegenden (latenten) Faktoren extrahiert werden. Hierbei soll möglichst viel Information (Varianz) der ursprünglichen Variablen erhalten bleiben. Dichotome Antworten im Fragebogen  Datenreduktion folgt (multivariat). Die Faktorenanalyse erkennt Variablengruppen, in denen jeweils alle Variablen ähnliche Information erfassen (gemeinsame Varianz besitzen  Korrelative Logik der Faktorenanalyse). Werden die Variablen innerhalb jeder homogenen Gruppe zusammengefasst, ergibt sich eine ökonomischere Darstellung der Gesamtinformation. Werden die Variablen zu einem Faktor zusammengefasst, so besitzt dieser Faktor günstigere messtechnische Eigenschaften als die einzelnen Variablen. Durch Rotation der Faktoren sollen die Faktoren inhaltlich besser interpretierbar werden. Daher sind Ergebnisse (aufgrund von Manipulationsmöglichkeiten) oft mit Vorsicht zu betrachten. Explorative FA dienen dem Auffinden von Faktoren in einem Datensatz. Hypothesentestende FA überprüfen, ob empirisch erhobene Daten ein bestehendes theoretisches Modell bestätigen oder verwerfen. Die Faktorenanalyse wird eingesetzt zur: Intelligenzforschung, Persönlichkeitsforschung, klinischen Forschung, Marktforschung, Meinungsforschung. Theorien die sich der Faktorenanalyse bedienen: Big Five (Costa & McCrae), 3-­‐Faktoren-­‐Theorie (PEN) (Eysenck), Lexikalischer Ansatz (Allport), Trait-­‐Theorie (Cattell), g-­‐Faktor-­‐Modell (Spearman), Zweikomponententheorie der Intelligenz (Cattell), Guilfords Strukturmodell der Intelligenz (Würfelmodell) Vergleichen Sie den nomothetischen und den idiographischen Ansatz Idiographisch: Einzigartigkeit des Individuums Individuum & dessen Persönlichkeitsvariablen; Einzigartigkeit des Individuums. Unterschiede zwischen Individuen größer als Gemeinsamkeiten. Qualitative Methoden zur Erfassung von Eigenschaften und Merkmalen (zB über Tagebücher, Interviews, Erzählungen). Vorteil: Tiefes Verständnis des Individuums. Nachteil: Schlüsse können nicht generalisiert werden. Nomothetisch: Gemeinsamkeiten verschiedener Individuen (nur Kombination von Eigenschaften ist verschieden) Begrenzte Zahl an Eigenschaften, die die Persönlichkeit beschreiben können. Gruppierungen der Individuen über Gemeinsamkeiten. Durchschnittswerte einer Eigenschaft (Normen), indem große Gruppen untersucht werden. grundlegende Basis-­‐Struktur der Persönlichkeit. Quantitative Methoden zur Erfassung von Merkmalen und Eigenschaften (zB über Fragebögen). Vorteil: Allgemeine Prinzipien. Nachteil: Oberflächliches Verständnis des Individuums. Beschreiben Sie die Korrelationstechnik nach Cattell und nennen Sie ein Beispiel Korrelationen werden im „Datenquader“ gefunden: Personen, Merkmale und Situationen (3 Dimensionen) werden darin miteinander Korreliert. Je nach Betrachtungswinkel bleibt eine Dimension konstant (=1). Es kann Alles mit Allem korreliert werden. Je nach Fragestellung muss eine bestimmte Technik angewendet werden: O-­‐Technik: Vergleich von 2 Situationen über verschiedene Merkmale bei einer Person P-­‐Technik: Vergleich von 2 Merkmalen über verschiedene Situationen bei einer Person Q-­‐Technik: Vergleich von 2 Personen über verschiedene Merkmale in einer Situation R-­‐Technik: Vergleich von 2 Merkmalen über verschiedene Personen in einer Situation S-­‐Technik: Vergleich von 2 Personen über verschiedene Situationen hinsichtlich eines Merkmals T-­‐Technik: Vergleich von 2 Situationen über verschiedene Personen hinsichtlich eines Merkmals Vergleichen Sie die Persönlichkeitsstruktur nach Freud mit der Persönlichkeitsstruktur nach Jung Freud geht von drei Instanzen in der Persönlichkeit des Menschen aus, die sich in der Kindheit während der psychosexuellen Entwicklungsphasen herausbilden. Das ICH, das Freud auch dem Realitätsprinzip gleichsetzt, ist der Vollstrecker und setzt unsere Triebe in der realen Welt um (Triebreduktion). Damit hat das ICH auch eine exekutive Funktion in unserer Persönlichkeit und vermittelt zwischen dem ES und den Beschränkungen der externen Welt (Belohnungsaufschub, Lustbefriedigung zur rechten Zeit, möglich). Das ICH ist im Persönlichkeitsstrukturmodell zwischen dem Bewussten und dem Unbewussten lokalisiert. Das ES ist die innere, nicht sozialisierte und triebgesteuerte Kraft in unserer Persönlichkeit. Dort herrschen angeborene Triebe, Instinkte sowie Reflexe die unmittelbar befriedig werden möchten (zB Nahrungsaufnahme beim Säugling). Das Grundprinzip hier ist das Lustprinzip (Libido), die Reduktion von innerer Spannung durch Triebbefriedigung hat oberste Priorität. Das ES ist im Unbewussten lokalisiert. Das ÜBER-­ICH ist die internalisierung traditioneller Werte und Ideale (Normen und Regeln, kulturell bedingt). Hier steht Perfektionsstreben an oberster Stelle das durch ein Gewissen und Ich-­‐Ideal genährt werden. Bei regelkonformen Verhalten gibt es Belohnung (Stolz), bei Fehlverhalten Selbstbestrafung (Schuldgefühle). Das ÜBER-­ICH ist teilweise im Unbewussten lokalisiert. Die Instanzen stehen immer im Dialog miteinander und wirken aufeinander ein, wobei das ICH eine Art Vermittlerposition zwischen ÜBER-­ICH und ES einnimmt. Jung geht von der Psyche als komplexes Netzwerk entgegengesetzter Kräfte, in dem das Ziel der Entwicklung darin besteht, Harmonie zwischen den Strukturen der Persönlichkeit herzustellen. Aus Konflikten zwischen den Kräften entsteht Lebensenergie (life-­‐process energy; vergleichbar mit Freuds Libido als psychischer Kraft, aber in weiterem Sinne, nicht nur sexuelle & aggressive Triebe). Jung postuliert also ein Prinzip der Gegensätze. Das Ich (Bewusstsein) bildet unsere bewussten Wahrnehmungen, Erinnerungen, Gedanken und Gefühle. Es ist das Zentrum unseres Bewusstseins und vermittelt uns das innere Gefühl einer eigenen Persönlichkeit. Das persönliche Unbewusste enthält Elemente wie zum Beispiel den „Komplex“. Dieses Kernelement wirkt wie ein Magnet und kann kontrollierend auf das Ich wirken. Weiterhin enthält es persönliche Erinnerungen und Erfahrungen, die dem Bewusstsein vorenthalten werden, da sie inakzeptabel sind. Das persönliche Unbewusste ist mit Freuds Unbewussten zu vergleichen, da dort ebenfalls viele Erfahrungen und Erinnerungen gespeichert sind, die aber nicht in das Vorbewusste bzw. Bewusste eindringen, da sie aktiv zurückgehalten werden (zb durch Verdrängung). Jung beschreibt weiterhin das kollektive Unbewusste, eine Art Sammlung von Erfahrungen früherer Generationen, einer Stammesgeschichte (sowohl menschliche, als auch vormenschliche Evolution). Es ist angeboren, losgelöst von persönlichen Erfahrungen und gilt für alle Menschen gleich. Man könnte hier von einer Art instinkthaften Vorstellung von bestimmten Werten, einer Uridee, Normen sprechen (zB die Bedeutung von Liebe, Mutter, Freundlichkeit). Diese Vorstellungen entstanden durch wiederkehrende, einschneidende Erfahrungen der Menschen und prägen das Erleben bestimmter Ereignisse und werden wiederum von diesen beeinflusst. Freud: ICH – ES – ÜBER-­‐ICH  Instanzen ES = Elementare, nicht sozialisierte, innere motivierende Kräfte. Angeborene Triebe, Psychische Grundenergie/-­‐motivation (Instinkte oder Impulse, Reflexe, Primärprozesse). Grundlegendes Prinzip: Lustprinzip (Libido). Reduktion von innerer Spannung (Triebbefriedigung). Lokalisation im Unbewussten. Belohnungsaufschub nicht möglich  unmittelbare Befriedigung nötig (Bsp: Nahrungsaufnahme beim Säugling, Sexualtrieb) ICH = Realitätsprinzip -­‐ Sekundärprozess (d.h. erlernt) -­‐ Vollstrecken (Umsetzen) der Triebe in der realen Welt (Triebreduktion) -­‐ Belohnungsaufschub möglich (Lustbefriedigung „zur richtigen Zeit“) -­‐ Hat eine exekutive Funktion in der Persönlichkeit: Vermittler zwischen Forderungen des ES & Beschränkungen der externen Welt -­‐ Lokalisation zwischen Bewusstsein & Unbewusstem -­‐ Bsp: Nahrungsaufnahme beim Erwachsenen, (Sexualtrieb) ÜBER-­ICH = -­‐ Kind lernt durch Eltern -­‐ Internalisierung von traditionellen Werten und Idealen (Introjektion) -­‐ Um Liebe der Eltern zu erhalten -­‐ den Wünschen der Eltern genügen -­‐ Perfektionsstreben statt Vergnügen -­‐ Gewissen und Ich-­‐Ideal (Regeln über gutes Verhalten vs. Regeln über schlechtes Verhalten) -­‐ (Selbst-­‐)Bestrafung bei Verletzung der Moral (Schuldgefühle, Unfälle...) -­‐ Belohnung bei regelkonformem Verhalten (Stolz) -­‐ Teile des Über-­‐Ichs sind unbewusst Jung: ICH (BEWUSSTSEIN) – PERSÖNLICHES UNBEWUSSTES – KOLLEKTIVES UNBEWUSSTES Psyche als komplexes Netzwerk entgegengesetzter Kräfte, in dem das Ziel der Entwicklung darin besteht, Harmonie zwischen den Strukturen der Persönlichkeit herzustellen. Aus Konflikten zwischen Kräften entsteht Lebensenergie (life-­‐process energy; vergleichbar mit Freuds Libido als psychischer Kraft, aber in weiterem Sinne, nicht nur sexuelle & aggressive Triebe)  Prinzip der Gegensätze. ICH (BEWUSSTSEIN) = bewusste Wahrnehmungen, Erinnerungen, Gedanken & Gefühle. Zentrum des Bewusstseins, vermittelt inneres Gefühl der eigenen Persönlichkeit PERSÖNLICHES UNBEWUSSTES = Elemente innerhalb des persönlichen Unbewussten = „Komplex“. Kernelement wirkt wie ein Magnet. Komplexe können ICH kontrollieren, beinhalten persönliche Erfahrungen, die dem Bewusstsein vorenthalten bleiben, da sie inakzeptabel sind (vgl. Freud: Unbewusstes) KOLLEKTIVES UNBEWUSSTES = Erfahrungen der früheren Generationen, Sammlung der „Stammesgeschichte“ (nicht nur menschliche, sondern auch vormenschliche Evolution). Losgelöst von persönlichen Erinnerungen beinhaltet es Erfahrungen, die ganze Generationen von Menschen vor uns gemacht haben  jeder Mensch hat das gleiche kollektive Unbewusste (angeboren) Beschreiben Sie einen Abwehrmechanismus nach Freud (inklusive Beispiel) Verzerrung der Realität, um das Ich vor schmerzlichen Erfahrungen zu schützen, die vom Es kommen. Dauerhafte Präferenzen für bestimmte Mechanismen als Teil der Persönlichkeit Verdrängung -­‐ bedrohliche oder unerwünschte Gedanken/ Triebimpulse werden ins Unbewusste geschoben & können nicht mehr erinnert werden -­‐ Bsp.: Erinnerung an Mordfall nach 21 Jahren -­‐ Belege für Verdrängungen: posttraumatische Belastungen, Flashbacks von Kriegsveteranen, Vergewaltigungsopfer -­‐ Problem der falschen Erinnerungen -­‐ Nach Freud: kaum Missbrauch durch Eltern; „nur Fantasie“ (Ödipus/Elektra) Reaktionsbildung -­‐ Prozess, bei dem Handlungen & Denkweisen übermäßig betont werden, die genau entgegengesetzt zu den bedrohlichen/unbewussten Impulsen des Individuums stehen -­‐ Bsp.: Homophobe Aktivitäten, aber unbewusste homosexuelle Neigungen; Monica von Friends (nach außen hin übertrieben ordentlich, hat aber verschlossenen, unordentlichen Schrank) -­‐ Belege: Untersuchung zur Homophobie (Adams et al., 1996) -­‐ Im Extremfall kann dies zu Zwangsneurosen führen Verleugnung -­‐ Strikte Weigerung, Angst erregende Stimuli anzunehmen; -­‐ unerwünschte Tatsachen werden durch Wunschvorstellungen ersetzt -­‐ Bsp.: 11. September 2001 (vermisste Leichen); Amnesie nach Trauma -­‐ Schmerzlosigkeit nach schweren Verletzungen -­‐ Schutzmechanismus Projektion -­‐ Angst auslösende Impulse werden auf andere externalisiert (Zuschreibung auf andere Personen) -­‐ Bsp.: Vorwurf Freundin sei in verheirateten Mann verliebt, obwohl sie es selber ist…. -­‐ Belege z.T. aus Vorurteilsforschung -­‐ Im Extremfall kann dies zu Paranoia führen Verschiebung Triebimpulse, die nicht am Original befriedigt werden können, werden bei anderen befriedigt -­‐ „Verlagerung des Ziels der eigenen unbewussten Ängste oder Wünsche“ -­‐ Bsp.: seinen Hund treten – wenn eigentlich der Chef gemeint ist -­‐ Kann zu Einschränkungen in zwischenmenschlichen Beziehungen führen Sublimierung -­‐ bedrohliche Triebimpulse werden in positive, sozial akzeptierte Motive gewandelt -­‐ Bsp.: Kunst, Wissenschaft, Sexuelle Revolution = Untergang der Kreativität?! Regression -­‐ Rückzug auf eine frühere sichere psychosexuelle Phase des Lebens -­‐ Bsp.: Schulkind zeigt kleinkindliches Verhalten; Kind, das schon zur Toilette ging, wird wieder zum Bettnässer, wenn es Geschwister bekommt; in Urlaub fahren Rationalisierung -­‐ Verhalten, welches durch unbewusste bedrohliche Triebimpulse hervorgerufen wurde, wird im Nachhinein logisch erklärt, anstatt sich mit den Ängsten auseinander zu setzen -­‐ Bsp.: Umzug wegen Partner/in andere Stadt: „das mache ich nicht aus Liebe, sondern weil es für meine berufliche Entwicklung wichtig ist“; nachdem man Job, den man haben wollte, nicht bekommen hat, redet man ihn schlecht -­‐ unlogisches Verhalten -­‐ hilft uns dabei, unser Gesicht zu wahren & unseren Selbstwert zu schützen & macht so erneute Versuche möglich Stellen Sie ein Experiment zur Überprüfung der Arousal-­Theorie nach Eysenck dar Experiment von Geen: Introvertierten und extrovertierten wurden Töne vorgespielt. Jeweils wurden die Lautstärken für sie angepasst, wie sie den Ton als angenehm empfinden. Dabei empfanden Introvertierte leisere Töne als angenehm und Extrovertierte lautere Töne. Ihnen wurden nun vor einem Lernexperiment jeweils der Ton der eigenen Gruppe und der der anderen Gruppe vorgespielt. Anschließend wurde gemessen, dass die Introvertierten nach hören des eigenen Tons einen deutlich geringeren Leistungsabfall hatten als nach hören des Tons der anderen Gruppe. Auch extravertierte zeigten beim lauteren Ton (eigene Gruppe) einen stärkeren Leistungsabfall als beim leiseren Ton (andere Gruppe). Sensomotorische Verarbeitungsgeschwindigkeit und Extraversion: Gemessen wurde die Reaktionszeit von Introvertierten und Extrovertierten (die, wobei sich herausstellte, dass Introvertierte kürzer brauchen den Stimulus aufzunehmen und zu verarbeiten, aber länger um die Reaktion umzusetzen. Bei Extrovertierten fand man den gegenteiligen Effekt, dass sie erheblich länger brauchten um den Stimulus aufzunehmen und zu verarbeiten aber dafür die Reaktion schneller umsetzen konnten. Überprüfen der Eysenckschen Arousaltheorie (z.T. + Hemmungsttheorie) 1. Reaktionen auf Stimulierung (Einstellen der Intensität eines Ton für ein nachfolgendes Lernexperiment  Reaktion auf den gewählten Ton in der folgenden Lernaufgabe. Ergebnisse: Introvertierte wählen leiseren Ton, Extravertierte wählen lauteren Ton. Leistungsabfall in Lernaufgabe bei beiden geringer, wenn sie tatsächlich mit ihrem jeweils gewählten Ton lernen. Introvertierte zeigen starken Leistungsabfall, wenn sie mit lautem Ton der Extravertierten lernen. Extravertierte zeigen Leistungsabfall, wenn sie mit leisem Ton der Introvertierten lernen) 2. Orientierungsreaktion (Sokolov, 1963) 3. Vigilanz (Daueraufmerksamkeit) 4. Pupillometrie (Größe & Reaktivität) 5. Klassische Konditionierung, Operante Konditionierung: Introvertierte leichter konditionierbar 6. Elektrophysiologische Daten: EEG-­‐Maße, Herzaktivität, Hautleitfähigkeit (Ereigniskorrelierte Potentiale (gemittelte EEG Kurven). N1 = Negative Komponente im Ereignis‐korrelierten Potential ca. 100 ms nach Reizbeginn. Ergebnisse: N1 (Introvertierte) > N1(Extravertierte) bei 80db Ton. Extravertierte: SCR (Hautleitfähigkeit) bei 80dB sehr gering, bei 100dB extrem hoch. Introvertierte: SCR bei 80dB mittel, bei 100dB leicht erhöht) 7. Verbales Lernen und Gedächtnis (Introvertierte: Je länger das Retentionsintervall, umso mehr Wörter erinnern sie durchschnittlich. Extravertierte: Je länger das Retentionsintervall, umso weniger Wörter erinnern sie durchschnitlich.) 8. Psychomotorische Leistungen 9. Wahrnehmungseffekt (ZB Spiralnacheffek. Vorhersage: Extravertierte: größerer Effekt, kurze Adaptation. Introvertierte: kleinerer Effekt, längere Adaptationsphase) 10. Unterschiedliche dopaminerge Neurotransmitter-­‐Systeme (mesostriatal / mesolimbocortical) 11. Unterschiedliche Responsivität (Dopamin) 12. Sensomotorische Verarbeitung (Extravertierte verarbeiten schneller motorisch. Introvertierte verarbeiten schneller sensorisch) Beschreiben Sie die beiden Komponenten der Intelligenz nach Cattell Laut Cattell wird der allgemeine Faktor Intelligenz (g) in zwei Komponenten unterteilt. Die Fluide Intelligenz (gf) ist die aktive, geistige Aktivität. Sie ist laut Cattell der erbliche und angeborene Teil der sich im Erwachsenenalter stabilisiert, beruht nicht auf Lernerfahrungen und ist unabhängig von kulturellen Einflüssen. In ihr liegt die Fähigkeit abstrakte Vergleichsprobleme zu lösen, neues zu erlernen und Beziehungen, Muster und Analogien zu verstehen. Sie ist die voraussetzung für kristalline Intelligenz. Die kristalline Intelligenz (gc) wird durch Umwelteinflüsse geprägt und stellt unser erworbenes Wissen und Fähigkeiten. In ihr liegt die Fähigkeit zum numerischen und verbalen Problemlösen, Vokabelwissen, Allgemeinwissen. Die kristalline Intelligenz steigt mit dem alter durch Lernerfahrung an. Es wird von einer dynamischen Bezeihung zwischen den beiden Komponenten ausgegangen. Wechsler-­‐Tests messen z.T. kristalline Intelligenz (Verständnis, Wissen Vokabular) während Ravens progressive Matrizen fluide Intelligenz messen (abstraktes Denken). Bisher fehlen allerdings empirische Belege für diese Annahmen. Was ist nach Adler die Hauptmotivation unseres Handelns? Welche Bedeutung hat die Geschwisterstellung in seiner Theorie (mit Beispiel)? Laut Adler wird der Mensch durch den Minderwertigkeitskomplex der in jedem Menschen liegt motiviert. Der Mensch strebt nach Überlegenheit und Perfektion, der Minderwertigkeitskomplex soll ausgeglichen sein. Wenn dies nicht gelingt, treten Minderwertigkeitsgefühle auf. Somatische oder psychische Beeinträchtigungen können den Minderwertigkeitskomplex nähren und verstärken. Die Kompensation erfolgt durch Verstecken der Minderwertigkeit (Rückzug) oder Überdecken der Minderwertigkeit (Arroganz). Durch diese Verhaltensweisen können erneute Ablehnungen aus der Umwelt wahrgenommen werden, was zu einem Teufelskreis führt. Der Minderwertigkeitskomplex beeinflusst auch unseren Lebensstil, es ist eine Einstellung, die unser Verhalten steuert. Je stärker der Minderwertigkeitskomplex ist, umso stärker ist auch der Drang nach Kompensation, wobei akzeptierte Mittel zur Kompensation dauerhaft auch zu einem integrierten Lebensstil führen. Ist ein Lebensstil einmal ausgeprägt, wirkt er wie ein Filter auf die Wahrnehmung und führt gegebenenfalls auch zu Fehlinterpretationen. Geschwister und die Geschwisterreihenfolge spielen bei Adler eine wichtige Rolle neben dem Einfluss den Adler den Eltern beimisst. Die Geburtenreihenfolge prägt die Persönlichkeit des Menschen (Kindes) durch dessen Rolle (und Position) in der Familie. Dadurch werden auch bestimmte Erwartungen an das Kind gestellt, es fügt sich ein und passt sich der sozialen Situation an. Dabei ist nicht die Geburtenfolge selbst, sondern die damit verbundene unterschiedliche Motivation entscheidend. Erstes Kind Das Kind ist zunächst ein Einzelkind und tritt dann in Konkurrenz zum nächsten Kind. Ab dann muss es ein Vorbild sein. Es versteht besonders die Wichtigkeit von Macht und Autorität, da es sie selbst verloren hat. Es ist leistungs-­‐ und machtorientiert, pflichtbewusst, konservativ und unterstützt Autorität. Es ist intellektuell sehr begabt. Zweites Kind Das zweite Kind sieht sich in Rivalität zum erstgeborenen Kind, will es übertreffen. Seine Entwicklung ist abhängig von der Behandlung durch das ältere Kind. Wenn das ältere Kind unterstützend ist, ist eine gesunde Entwicklung wahrscheinlicher, ansonsten wird der Minderwertigkeitskomplex mehr gestärkt. Das zweite Kind hat ein schwaches Selbstbewusstsein mit unrealistischen Zielen und hat hohe Erwartungen an sich selbst. Jüngstes Kind Das jüngste Kind ist das verwöhnte Nesthäkchen und erhält von der Gesamten Familie die meiste Aufmerksamkeit. Es erlebt allerdings auch Druck und muss/möchte auf allen Gebieten erfolgreich sein. Später sind sie kreativ und rebellisch, haben immer das Bedürfnis nach Lob und Einzigartigkeit. Einzelkind: Das Einzelkind ist extrem verwöhnt und bekommt besonders viel Aufmerksamkeit. Es erlebt keinen Druck oder Verantwortungsgefühl durch andere Geschwister. Daher ist es nicht kritikfähig und hat ein hohes Bedürfnis nach Bewunderung. Es ist intellektuell sehr begabt. Beschreiben Sie den lexikalischen Ansatz Grundannahme: Persönlichkeitsmerkmale, die besonders wichtig für sozialen Umgang der Menschen miteinander sind & deshalb auch deutlich wahrgenommen werden, haben eine sprachliche Repräsentation. Je wichtiger ein solches Merkmal, um so eher werden sich ein oder mehrere Synonyme dafür in der Sprache finden. Das Problem sind kulturelle und damit auch sprachliche Unterschiede, weshalb dieser Ansatz schwer allgemeingültig sein kann. Gordon Allport extrahierte aus 550.000 Wörtern eines Lexikons zunächst 18.000 Wörter, die interindividuelle Unterschiede beschreiben. Daraus wiederum extrahierte er 4500 Traits. Dabei gibg er von biologischen Mechanismen aus, die die Persönlichkeitseigenschaften bestimmen. Die Einzigartigkeit eines Individuums erfolgt schließlich durch die individuelle Kombination von Traits mit unterschiedlichen Ausprägungen. Dabei unterschied er zwischen Kardinaleigenschaften, einzelne Traits, die die Persönlichkeit des Individuums dominieren und sein Verhalten stark beeinflussen (ein Bedürfnis das befriedigt werden muss); zentralen Eigenschaften, die aus ca. 5-­‐10 Traits bestehen, die die Persönlichkeit des Individuums am besten beschreiben, die stabil über Zeit und Situationen sind; und Sekundäreigenschaften, die aus Traits bestehen, die die Vorlieben eines Individuums wiederspiegeln. Sekundäreigenschaften sind keine Kernelemente der Persönlichkeit und treten nur manchmal zum Vorschein. Die Grenzen dieses Trait-­‐Ansatzes sind, dass es fast unmöglich ist, das Verhalten einer Person nur aus der Kenntnis ihrer Traits vorherzusagen. Allerdings wird hier auch von einer Interaktion von Person und Situation ausgegangen. Erläutern Sie 2 Kritikpunkte Ihrer Wahl an der Verhaltens-­ und Molekulargenetik Wenn Persönlichkeitseigenschaften biologisch determiniert sind oder wären, würde dies den Faktor Umwelt, also die Erziehung, die Lebensumstände völlig ausklammern. Der Mensch ist aber Fähig zu lernen und sich anzupassen und seine Vorlieben und Verhaltensweisen unter bestimmten Umständen zu ändern. Dies ließe sich nur durch Umwelteinflüsse erklären. Der Erblichkeitsschätzer h2, der die mittlere Varianz des vererbten Verhaltens aufklärt, das auf die Gene zurückzuführen ist, geht davon aus, dass bei Zwillingen, die in gleicher also geteilter Umwelt aufgewachsen sind, zu 100% die selbe Umwelt hatten. Bei getrennt aufgewachsenen Zwillingen wird von 0% gemeinsamer Umwelt ausgegangen. Dies ist unrealistisch, da die Umwelt niemals zu 100% gleich oder zu 0% gleich sein kann. Es können immer gewisse Überschneidungen stattfinden. Weiterhin ist die Additivannahme von Gene + Umwelt= 100% zu einfach, es würde bedeuten, dass immer nur ein Faktor einen sehr hohen Wert annehmen kann, oder beide im Mittel liegen. Bei der Annahme Gene x Umwelt = 100% können beide Faktoren hohe Werte annehmen, also wichtige Bedeutung haben. Weiterhin geht man hier von einer Interaktion zwischen Umwelt und Genen aus. Am realistischsten ist aber wohl eine Annahme von Gene + Umwelt (Gene x Umwelt) = 100%, denn hier kommt sowohl der Additive Ansatz als auch die Interaktion zum Tragen. Hier wird davon ausgegangen, dass sowohl genetische als auch Umwelteinflüsse getrennt voneinander auf den Menschen einwirken, als auch deren Interaktion miteinander. Die Repräsentativität von Zwillings-­‐ und Adoptionsstudien ist fraglich, da hier oft Familien mit einem höheren sozioökonomischeren Status vorliegen. Dies ist nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung. Eineiige Zwillinge werden zudem oft ähnlich behandelt, weniger individuell (liegt am gleichen Aussehen) als zweieiige Zwillinge. Dies hat Einfluss auf den Umweltfaktor und wirkt sich auf die Erblichkeitsschätzung aus. Weiterhin ist die nicht zufällige Partnerwahl (zum Beispiel schlau sucht schlau) zu bedenken, da sie einfluss auf die Erblichkeitsschätzung nimmt. Was versteht Kelly unter der „Wissenschaftler“-­Metapher im Rahmen seiner Konstrukttheorie? Laut Kelly ist der Mensch ein naiver Wissenschaftler, der seine Umwelt testet, daraufhin seine Konstrukte erstellt, um somit die Welt und seine Umgebung richtig zu interpretieren und mit ihr zu interagieren. Dabei geht der Mensch Phänomenologisch und Konstruktivistisch vor. Das Ziel des Menschen sei zukünftige Ziele zu erreichen und bessere Vorhersagen treffen zu können. Es gibt keine objektive Realität, da sich jeder Mensch aufgrund seiner individuellen Wahrnehmung seine eigene Realität erschafft auf Basis seiner persönlichen Konstrukte. Die Welt wird nicht „gespiegelt“ abgebildet, sondern von Personen konstruiert durch Kognitionen. Dies geschieht durch Beobachtung  Hypothesenbildung  Experiment  eigene Theorie Was sind laut Maslow Mangelmotive? Mangelmotive müssen laut Maslow überwunden werden um schließlich die Wachstumsmotive anzugehen. Mangelmotive sind Grundbedürfnisse des Menschen, die zuerst befriedigt und stabil gewährleistet sein müssen. Dazu zählen physiologische Grundbedürfnisse, Sicherheitsbedürfnisse und Bedürfnisse nach sozialen Bindungen. Sind diese Bedürfnisse befriedigt, treten Meta-­‐Bedürfnisse hervor wie das Bedürfnis nach Achtung und Selbstaktualisierung. Mangelbedürfnisse sind allen Menschen gleich und dienen dem Ziel, das Überleben zu sichern. Wachstumsbedürfnisse hingegen entwickeln und/oder erhöhen das Potential eines Individuums und sind individuell verschieden. In Guilfords Intelligenzmodell lassen sich die grundlegenden Eigenschaften in wie viele Dimensionen aufteilen? Guilford geht von 150 unabhängigen Fähigkeiten aus, die sich Würfelartig zu einer Gesamtintelligenz zusammensetzen. Dabei unterteilt er diese Fähigkeiten in 3 Gruppen: Operations (Vorgänge: Mentale Prozesse, kognition, Gedächtnis), Contents (Inhalte: Mentales Material, auf dem Operations ausgeführt werden, visuell, auditiv...), Products (Produkte: Form in der Information aufbewahrt, verarbeitet und verwendet wird). Vorteile: -­‐ Hoher heuristischer Wert – erleichterte Entdeckung neuer Fähigkeiten -­‐ Einschluss kreativer Fähigkeiten & sozialer Intelligenz -­‐ Ansatzmöglichkeiten, musikalische & kinästhetische Fähigkeiten zu integrieren Probleme: -­‐ Keine Unabhängigkeit der meisten Faktoren voneinander -­‐ Replizierbarkeit & Interpretierbarkeit der Faktoren -­‐ Psychometrisch kein Fortschritt zur Vorhersage schulischer Leistungen im Vergleich zu allgemeinen Intelligenztests Welche sind die vorwiegenden Methoden differentialpsychologischer Forschung? Fragebögen (Persönlichkeit im engeren Sinne), Tests (Leistungsaspekte), nicht in unqualifizierte Hände!, andere Methoden (Interview, Verhaltensbeobachtung…) Nennen Sie die Big 5 Offenheit für Erfahrung (Openness to experience) Gewissenhaftigkeit (Conscientiousness) Extraversion (Extraversion) Verträglichkeit/Liebenswürdigkeit (Agreeableness) Neurotizismus (Neuroticism) Was sind der Ödipus-­und Elektrakomplex, b) wann treten sie auf c) und wie werden sie überwunden? Ödipus-­‐Komplex / Elektra-­‐Komplex Tritt laut Freud in der Phallischen Phase (Alter 4.-­‐6. Lebensjahr) auf, während das Über-­‐
Ich ausgebildet wird. In der Phallischen Phase ist das Genital die Erogene Zone des Körpers und führt zu Penisstolz bei den Jungen und Penisneid bei den Mädchen. Der Ödipus-­‐Komplex bedeutet, dass die Jungen die Mutter als Libidoobjekt und den Vater als Autorität bzw. als Rivalen betrachten. Die Mädchen sehen hingegen den Vater als Libido-­‐
Objekt und die Mutter als Rivalin. Der Komplex wird dadurch überwunden, dass das Kind sich mit dem rivalisierten, gleichgeschlechtlichen Elternteil identifiziert (Jungen mit dem Vater, Mädchen mit der Muter) und das Inzestverbot akzeptiert wird. Wenn der Konflikt nicht überwunden werden kann, bzw. verdrängt wird entsteht eine Neurose (hysterisch) beziehungsweise die Ausprägung eines phallischen Charakters. Bei der Ausprägung eines phallischen Charakters durch die Regression in die phallische Phase zeigen sich Frauen sehr naiv, exhibitionistisch, kokett und verführerisch; Männer hingegen kämpferisch, freiheitsdurstig, rücksichtslos mit Betonung der Männlichkeit. Welche Rolle spielt die Menschheitsgeschichte bei Jung? Und wie ist das in seine Theorie integriert? Laut Jung setzt sich die individuelle Persönlichkeit des Menschen aus eigenen Erfahrungen und einer kollektiven Stammesgeschichte zusammen, die die Erfahrungen der Ahnen enthält. Jeder Mensch wird mit physiologischen und physischen Prädispositionen geboren, die ihm durch seine Ahnen vermacht werden. Dabei geht Jung so weit, dass er von einem kollektiven Unbewussten spricht, das jedem Menschen innewohnt, das die gesammelten Erfahrungen aller Menschen (auch vorevolutionär) enthält, als gesammeltes Wissen, das unsere Instinkte und Urideen zu bestimmten Werten leitet (zum Beispiel die Idee von Liebe oder Mutter). Diese Menschheitsgeschichte prägt und beeinflusst unsere Wahrnehmungen, weswegen eine Wechselwirkung zwischen eigenen Erfahrungen und Prädispositionen entsteht. Was ist die grundlegende Annahme der persönlichen Konstrukte, b) wie entstehen sie c) und wozu dienen sie? Laut Kelly ist der Mensch ein naiver Wissenschaftler, der seine Umwelt testet, daraufhin seine Konstrukte erstellt, um somit die Welt und seine Umgebung richtig zu interpretieren und mit ihr zu interagieren. Dabei geht der Mensch Phänomenologisch und Konstruktivistisch vor. Das Ziel des Menschen sei zukünftige Ziele zu erreichen und bessere Vorhersagen treffen zu können. Es gibt keine objektive Realität, da sich jeder Mensch aufgrund seiner individuellen Wahrnehmung seine eigene Realität erschafft auf Basis seiner persönlichen Konstrukte. Die Welt wird nicht „gespiegelt“ abgebildet, sondern von Personen konstruiert durch Kognitionen. Dies geschieht durch Beobachtung  Hypothesenbildung  Experiment  eigene Theorie Persönliche Konstrukte entstehen durch Beobachtung und interpretation von Ereignissen. Sie werden gebildet und können auch immer wieder aktualisiert werden. Durch das Beobachten von Mustern und Regeln entdeckt der Mensch Ähnlichkeiten und Unähnlichkeiten von gewissen Ereignissen und Situationen, bildet so Theorien und Konstruktsysteme. Interindividuelle Differenzen werden durch unterschiedliche Konstruktsysteme erklärt, daraus folgt, dass Ereignisse von verschiedenen Personen unterschiedlich interpretiert werden können. Daraus lassen sich unterschiedliche Persönlichkeiten schlussfolgern. Um ein Konstrukt zu bilden sind mindestens 3 Elemente nötig, wovon 2 Elemente als ähnlich angenommen werden müssen, 1 unähnlich zu den beiden anderen. Konstrukte müssen bipolar sein, ein Ähnlichkeits-­‐Unähnlichkeits-­‐Vergleich führt schließlich zum Konstrukt. 11 Prozesse zur Konstruktbildung: Folgerungen aus Kellys Postulat -­‐ Konstruktion (Konstruktion von Bedeutung hilft bei Verständnis von Ereignissen) -­‐ Individualität (jeder Mensch interpretiert Ereignisse individuell, je nach Vorlieben, Interessen, etc.) -­‐ Organisation (jedes individuelle Konstruktsystem ist hierarchisch organisiert; Präferenzen für best. Konstrukte) -­‐ Dichotomie (Konstrukte sind Gegensätze; wenn etwas „gut“ ist, ist es gleichzeitig nicht „schlecht“) -­‐ Wahl (freie Wahl des Konstruktes, das am besten passt und zu Verständnis beiträgt) -­‐ Fragmentierung (erklärt Inkonsistenzen im Verhalten; übergeordnete Konstrukte können z.B. erweitert werden  eigentlich inkonsistente Subkonstrukte werden integriert) -­‐ Sozialität (in sozialer Interaktion nutzt man Wissen über Konstrukte des Partners, um eigene Konstrukte anzupassen und somit mit Partner interagieren zu können) -­‐ Breite der Angemessenheit -­‐ Erfahrung (Veränderbarkeit der Konstrukte durch neue Erfahrungen) -­‐ Modulation (permeables vs. unpermeables Konstruktsystem: anpassungsfähig vs. starr & unveränderbar) -­‐ Kommunalität (ähnliche Konstruktsysteme  ähnliches Verhalten) Vergleichen und b) bewerten Sie die Intelligenzmodelle von Thurstone und Spearman! Spearman Bei der Zwei-­‐Faktoren-­‐Theorie geht es um den G-­‐Faktor der für die allgemeine Intelligenz, und den S-­‐Faktor, der für spezifische Fähigkeiten steht. Jede Art von Intelligentem Verhaltenwird von einem Faktor bestimmt: Dem G-­‐Faktor. Dieser Faktor ist eine Fähigkeit, eine Basis, deren Ausprägung einfluss auf die Intelligenz hat. Spezifische Fähigkeiten korrelieren mit diesem Faktor und zeigen gemeinsame Varianz. Bei niedriger Korrelation einer Leistung ging Spearman davon aus, dass auch andere Fähigkeiten niedrig korrelieren werden, da dies am niedrigen G-­‐Faktor liegt. Das Problem hierbei ist die Art der Intelligenztests, da sie Bildungsabhängig sind. Nur weil jemand in einem Intelligenztest nicht gut abschneidet, heißt es nicht, dass seine allgemeine Veranlagung zur Intelligenz niedrig sein muss. Intelligenz wächst mit der Zeit an durch Bildung und Lernen. Thurstone Thurstone hingegen postuliert, dass nicht die allgemeine Intelligenz die Fähigkeiten beeinflusst, sondern sich aus ihnen zusammensetzt. Dabei besteht die allgemeine Intelligenz aus 7 primären, mentalen Faktoren: 1. Verbal Comprehension (Wortschatz & Verständnis) 2. Word Fluency (große Anzahl von Wörtern/Buchstaben generieren & effektiv nutzen) 3. Number (Geschwindigkeit & Präzision bei einfachen Rechenaufgaben) 4. Space (räumliches Vorstellen) 5. Memory (behalten paarweise gelernter Assoziationen) 6. Perceptual Speed (Geschwindigkeit beim Vergleich oder Identifizieren visueller Konfigurationen) 7. Reasoning (schlussfolgerndes Denken; Auffinden von Regeln); nimmt in Intelligenzforschung meisten Raum ein & wird von vielen Laien am ehesten als Intelligenzfaktor gesehen) Daraus resultiert, dass mehr oder weniger intelligentes Verhalten aus der Summe der Einzelausprägungen der Faktoren abhängt. Dabei sei zu beachten, dass die Primärfaktoren allerdings nicht unabhängig voneinander sind, sondern miteinander korrelieren. Auf welchen Faktoren basieren die Korrelationstechniken nach Cattell? Erläutern Sie an einem konkreten Beispiel. Korrelationen werden im „Datenquader“ gefunden: Personen, Merkmale und Situationen (3 Dimensionen) werden darin miteinander Korreliert. Je nach Betrachtungswinkel bleibt eine Dimension konstant (=1). Es kann Alles mit Allem korreliert werden. Je nach Fragestellung muss eine bestimmte Technik angewendet werden: O-­‐Technik: Vergleich von 2 Situationen über verschiedene Merkmale bei einer Person P-­‐Technik: Vergleich von 2 Merkmalen über verschiedene Situationen bei einer Person Q-­‐Technik: Vergleich von 2 Personen über verschiedene Merkmale in einer Situation R-­‐Technik: Vergleich von 2 Merkmalen über verschiedene Personen in einer Situation S-­‐Technik: Vergleich von 2 Personen über verschiedene Situationen hinsichtlich eines Merkmals T-­‐Technik: Vergleich von 2 Situationen über verschiedene Personen hinsichtlich eines Merkmals Bsp: Verglichen werden zwei Personen aufgrund ihrer Extraversionswerte in einem Raum. Einmal werden die Personen angesprochen, einmal nicht. Wie reagieren die Personen? Erklären Sie Effekte, die in Zusammenhang mit Intelligenz auftreten können. Mozart-­‐Effekt: Es wird behauptet, dass das hören einer bestimmten Mozart-­‐Sonate die Neuronenbildung im Gehirn anregt und somit zu einer Erhöhung der Intelligenz führt. Es sollen veränderte IQ-­‐Werte auftreten (8-­‐9 IQ-­‐Punkte besser). Bezieht sich auf die räumlich-­‐zeitliche Intelligenz. Flynn-­‐Effekt: Besagt, dass wir über die Zeit immer Intelligenter werden, dass der mittlere IQ immer höher wird. Dabei ist die Zunahme der fluiden Intelligenz höher als die der kristallinen. Gründe hierfür sind bessere Bildungsstandards, Erfahrenheit in Testsituationen, veränderter Erziehungsstil, bessere Lebenssituationen, bessere Ernährung. Savants: Spezifische Hochbegabung auf einem bestimmten Feld, oft bei Autisten zu finden. Erklären Sie Grays BAS/BIS Theorie. b) Wie ist der Zusammenhang zu Eysencks PEN-­Modell? Gray Gray leitete von seinen Tierversuchen seine Persönlichkeitstheorien ab. BAS-­System (Impulsivität) Das BAS-­‐System ist ein Verhaltensannäherndes System und gilt für besonders belohnungssensitive Personen. BIS-­System (Ängstlichkeit) Das BIS-­‐System ist ein Verhaltenvermeidendes System und gilt für besonders bestrafungssensitive Personen. Zusätzlich gibt es noch ein drittes System, das Fight-­‐or-­‐Flight-­‐System, das unabhängig von den anderen beiden Systemen agiert. Die Interaktion der beiden BIS und BAS-­‐Systeme bildet im Gehirn laut Gray die Basis der Persönlichkeit und verbindet somit die beiden Persönlichkeitsmerkmale Impulsivität und Ängstlichkeit. Hoch-­‐Impulsive suchen nach Belohnung oder nach Ereignissen, die eine Belohnung versprechen. Niedrig-­‐Impulsive hingegen suchen nicht danach. Dies deutet auf mehr oder weniger BAS-­‐Aktivität hin. Hoch-­‐Ägstliche vermeiden Strafe oder Situationen, die Strafen beinhalten, niedrig-­‐
Ängstliche hingegen vermeiden diese nicht. Dies deutet auf mehr oder weniger BIS-­‐
Aktivität hin. Das Problem von Grays Modell ist, dass er es von Tiermodellen abgeleitet hat. Es ist problematisch anzunehmen, dass Tiere gleiche oder ähnliche Verhaltensweisen in solchen Situationen zeigen wie Menschen. Tierisches Verhaöten ist stärker Existenzerhaltend als das von Menschen, der eher reflektiert und mehrere Lösungsstrategien kennt. Weiterhin werden im Tierversuch hauptsächlich angstauslösende Situationen hergestellt, da ist es fraglich ob man in diesem Zusammenhang von Ängstlichkeit als Merkmal ausgehen kann. Das Problem ist die Messbarkeit der Verhaltensweisen von Tieren. Die Erkenntnisse aus Tierversuchen lassen sich nur minimal auf den Menschen übertragen. Eysencks PEN-­‐Modell, das drei Persönlichkeitsmerkmale, Typen (Extraversion, Neurotizismus und Psychotizismus), noch mal hierarchisch untergliedert indem jedem Merkmal weitere passende Eigenschaften untergeordnet werden. Die Hierarchie beginnt mit dem Typen-­‐Niveau, darunter folgt das Trait-­‐Niveau, dann das Habit-­‐Niveau und schließlich das Reiz-­‐Reaktions-­‐Niveau. Darin ist verknüpft, dass bei hoher Erregung Menschen mit hohen Werten für Extraversion bessere Leistungen zeigen, risikobereiter sind und aggressiver Vorgehen. Introvertierte hingegen werden durch hohe Erregungszustände eher langsamer, zeigen Leistungsabfälle und ermüden schneller. Wie ist der Zusammenhang von Arousal und Leistung? b) Wie verändert sich dieser durch Extraversion? Eysenck geht davon aus, dass Arousal eine allgemeine, unspezifische Aktivierung ist, mit zentralnervösem Ursprung. Um einen aktiven und wachen Zustand zu erreichen wird Arousal benötigt, das heißt, dass das Bewusstsein Arousal benötigt (Im Schlaf hingegen wird das Arousalniveau gesenkt). Arousal wird durch eine aktivierung des limbischen Systems (zb durch Belohnung) erzeugt, umgekehrt kann das Arousal aber nicht das limbische System aktivieren. Extravertierte und Introvertierte haben ein unterschiedliches Arousal-­‐Niveau. Extravertierte benötigen ein höheres Arousal-­‐Potential (vgl sensation-­‐seeking) um Leistung zu erbringen. Der Normalzustand für Extravertierte ist ein niedriges Arousalniveau. Um dann einen optimalen Arousal-­‐Zustand (hedonischer Tonus) zu erreichen muss der Stimulus erhöht werden. Umgekehrt ist dies bei Introvertierten, sie haben grundsätzlich ein erhöhtes Arousalniveau, weswegen es nur geringer Stimulierung bedarf (hedonischer Tonus wird schnell erreicht). Das Yerkes-­‐Dodson-­‐Gesetz formuliert einen umgekehrten, u-­‐förmigen Zusammenhang von Arousal und Leistung. Eine optimale Performanz wird bei einem mittleren Arousalniveau erreicht, bei einem zu hohen Niveau sinkt die Leistungsfähigkeit ab (vgl Lampenfieber vor Auftritten: Zu hohes Arousalniveau beeinträchtigt dann den gelernten Text abzurufen). Kortikales Arousal ist schwer messbar, es gibt keine physiologischen Beweise. Allerdings sind viele Verhaltensunterschiede zwischen Extra-­‐ und Introvertierten an diesem Modell erklärbar. Die Arousal-­‐Theorie kann vieles erklären, aber nicht alles. Es gibt oft inkonsistente Befunde. Um die unterschiedlichen Arousalniveaus und hedonischen Tonus-­‐Grenze zu messen, werden physiologische Messungen vorgenommen (Herzfrequenz, Hautleitfähigkeit). Introvertierte sind schneller aroused als Extravertierte, empfinden stärkere Stimuli schneller als unangenehm. Dies kann aber auch dadurch erklärt werden, dass Introvertierte durch ein geringeres Arousal-­‐Level schneller aktiviert sind und daher in einem schnelleren Aufmerksamkeitsmodus sind. Durch diese verbesserte Aufmerksamkeit ist es ihnen möglich Stimuli besser und differenzierter wahrzunehmen, daher zeigen sich bei Introvertierten auch häufiger höhere messwerte in physiologischen Tests. Bei der Gedächtnisleistung verfügen Introvertierte über eine längere Abrufbarkeit von gemerkten Dingen. Der sofortige Abruf ist allerdings bei den Extravertierten besser. Welches sind die Annahmen der Verhaltensgenetik in Bezug auf die prozentualen Anteile? Die Ergebnisse von Zwillingsstudien implizieren, dass die Erblichkeit der grundlegenen Persönlichkeitseigenschaften (3-­‐5 Faktoren) ca. 29-­‐58% beträgt. Es wird davon ausgegangen, dass jedes Kind genotypisch 50% der Gene von jedem Elternteil erhält, und im Mittel 50% mit den Geschwistern teilt. Phänotypisch müssen diese Gene allerdings nicht in Erschienung treten, da manche Gene dominant, manche rezessiv sind. Kann auch erst in der Folgegeneration heraustreten (je nach Kombination). Durch den Erblichkeitsschätzer h2 sollen Varianzunterschiede aufgeklärt werden, das heißt konkret Verhaltensunterschiede bei Individuen zueinander. Problematisch ist die Additivitätsannahme, dass sich die beiden Dispositionen die wir von Mutter und Vater erhalten haben zu einer Gesamtpersönlichkeit addieren, die Umwelt wird dabei jedoch völlig außer Acht gelassen. Bei der Verhaltensgenetik stellt sich die Frage wie viel Erblich ist und wie viel nicht. Da es nicht möglich ist, dass eine Eigenschaft zu 100% erblich erklärbar ist (sonst müssten in Zwillingsstudien beide Kinder exakt gleiche Werte haben), muss herausgefunden werden, wie viel davon erblich ist. Bei Zwillingsstudien mit getrennt aufgewachsenen Zwillingen korrellieren zB Neurotizismuswerte mit .70, das lässt allerdings keinen Rückschluss auf die Genetik zu, da auch getrennt aufgewachsene Zwillinge mit gleichem Erbgut ähnliche Erfahrungen gemacht haben können. Dennoch fällt auf, dass eineiige Zwillinge immer höhere Korrelationswerte haben als zweiigie Zwillinge. Wie unterscheiden sich die Menschenbilder von Adler und Freud? Erklären Sie kurz. Freud Freud sieht den Menschen als Sklaven seiner Triebe an, ein primär negatives Menschenbild. Laut Freud stehen die Instanzen immer in Konflikt miteinander, er geht von einer Grundangst aus, die jedem Menschen innewohnt. Diese Angst besteht darin, dass die Instanzen nie gleichmäßig befriedigt sein können. Das Ziel des Menschen ist einen gesunden Zustand zu erreichen und Balance herzustellen. Ungelöste Konflikte führen zu Neurosen. Die Ursprünge unserer Persönlichkeit und unseres Verhaltens liegen in der Kindheit und wird von den Eltern geprägt. Quellen der Menschlichen Motivation sind hierbei die beiden gegensätzlichen Triebe Libido (Lustprinzip) und Thanatos (Todestrieb), der eine dient zu Lebenserhaltung und fortpflanzung, zur positiven Befriedigung während der andere der Selbstzerstörung nachkommt und sich aggressiv äußert (bezieht sich aber auch auf zellinterne Zerfallsprozesse). Der Mensch ist hiernach ein Psychohydraulisches System, indem sich nicht ausgelebte Triebe anstauen, Druck aufbauen und so Probleme (Neurosen) verursachen können. Dies geschieht im Unbewussten und äußert sich zB durch Träume und Fehlleistungen. Diese Triebproblematik wiederholt sich endlos bis zum Tod. Adler Adler geht von einer individuellen Motivation eines jeden Menschen aus, die geprägt wird vom eigenen Minderwertigkeitskomplex und durch den sozialen Kontext in dem eine Person aufwächst. Der Mensch strebe grundsätzlich nach vollkommenheit und Perfektion, kann aber durch die mehr oder weniger starke ausprägung des eigenen Minderwertigkeitskomplexes erschwert werden, was sich schließlich auch in Neurosenbildung äußert. Adler geht davon aus, dass der Minderwertigkeitskomplex unseren Lebensstil beeinflusst, setzt das Kind sich schon früh mit den Anforderungen der Umwelt und seinen angeborenen Anlagen auseinander. Weiterhin ist die Geburtenreihenfolge ein wichtiges Thema, sei doch der soziale Kontext ein wichtiger Faktor in den das Kind hineingeboren würde. So haben die individuellen Interaktionen der Eltern mit den Geschwistern und die Geschwister untereinander, geleitet durch eigene Erwartungshaltungen einen großen Einfluss auf die Persönlichkeit. Nennen Sie mindestens zwei Forderungen die Eysenck an Theorien stellt um Zirkularität zu vermeiden. Eysencks Forderungen an Persönlichkeitstheorien zur Vermeidung von Zirkularität (trotzdem aber nicht auszuschließen!): 1. methodisch exakte Vorgehensweise bei der Messung von „Traits“ -­‐ validierte Fragebögen (MMPI, EPI, EPQ) -­‐ Einsatz von sog. „Objektive Verfahren“ (Reaktionszeiten, EEG…) 2. Entwicklung von prüfbaren Theorien (damit auch falsifizierbar!)  experimentelles Vorgehen 3. Belege einer biologischen Basis eines Traits (physiologische Korrelate) 4. Faktorenanalyse nur hypothetico-­‐deduktiver Einsatz Wie bildet der Laie eine Persönlichkeitstheorie? Der Laie bildet seine Persönlichkeitstheorien im Alltag aufgrund von Beobachtungen. Er beobachtet das Verhalten von einer Person, macht sich Gedanken über dieses Verhalten, warum die Person sich genau so verhält und bildet darauf hin seine implizite Persönlichkeitstheorie. Diese bietet dann eine Erklärung für dieses Verhalten. Die Folgen die aus einer solchen impliziten Persönlichkeitstheorie erwachsen können, sind die, dass man aufgrund der Theorie sein eigenes Verhalten gegenüber der anderen Person anpasst und dementsprechend reagiert. Weiterhin soll die implizite Persönlichkeitstheorie aber auch zukünftiges Verhalten vorhersagen können. Wenn das vorhergesagte Verhalten allerdings nicht eintritt, wird die Theorie abgeändert. Problematisch ist, dass aufgrund von wenigen, oft mangelhaften Informationen diese Theorie gebildet wird, was schwerwiegende Folgen haben kann. Außerdem ist dies keine empirische Vorgehensweise und induktiv. Somit ist eine implizite Persönlichkeitstheorie nicht wissenschaftlich fundiert. Welche Normen kennen Sie? 3 Arten von Normen nach Allport (1970) 1. Universelle Normen = Vergleich mit der allg. Bevölkerung menschlicher Wesen 2. Gruppen-­‐Normen (Population) = universelle Normen gehen fließend in Gruppen-­‐Normen über (typischer Jurist, typischer Intellektueller,…) 3. Individuelle Normen = Vergleich der Person mit sich selbst über bestimmte Zeitpunkte (Er ist heute nicht er selbst!). Persönlichkeitsmerkmal: relativ stabil (über die Zeit), andauernd (unterschiedliche Situationen) Probleme zur Überprüfbarkeit von Freuds Theorien Es mangelt an der empirischen überprüfbarkeit von Freuds Theorien, da das Unbewusste schwer bis gar nicht überprüfbar ist. Weiterhin ergibt sich daraus ein Umkehrschluss: Das unbewusste ist nicht überprüfbar, daher ist es unbewusst. Der Zugriff auf das Unbewusste erfolgt laut Freud zum Beispiel über Trance, Kunst, Fehlleistungen, Rituale, Neurosen/Psychosen oder Träume. Letztere sind auch nur schwer greifbar, müssen vom Träumer abgerufen werden. Träume selbst treten aber auch oft zensiert in erscheinung (da sie oft Tabus thematisieren die unangenehm sind) und müssen von einem guten Analytiker erst entschlüsselt werden. Wie erklärt Freud abweichendes Verhalten? Laut Freud steht das System, die Instanzen immer im Konflikt zueinander (psychodynamik). Weiterhin spielt auch die Realität (Umwelt) eine Rolle, mit der der Mensch sich in Konflikten sieht. Das Ziel ist es das System in eine gesunde Balance zu bringen, das ICH zu stärken. Wenn dies nicht gelingt entstehen Neurosen. Außerdem hatte Freud ein negatives Menschenbild und erklärte den Menschen zum Sklaven seiner Triebe. Die Triebe brächten den Menschen in Dilemmata, in nicht akzeptierte Situationen, mit denen er umgehen müsste. Weiterhin haben die Eltern großen Einfluss auf das Kind und bestimmen seine frühkindliche Entwicklung sehr deutlich. Wenn in den psychosexuellen Entwicklungsstufen ein Konflikt nicht überwunden werden konnte entstehen Neurosen bzw. besteht die Regression in eine solche frühkindliche Phase. Was ist mit psychosexueller Entwicklung nach Freud gemeint? Während der psychosexuellen Entwicklung bilden sich die drei Instanzen ICH, ES und ÜBER-­‐ICH heraus. Dabei entfaltet sich außerdem die kindliche und jugendliche Sexualität. Dabei können sexuelle Aktivitäten auch über das Genital hinaus Lust erzeugen, das Kind stimuliert sich selbst. Dies wird durch unterschiedliche Partialtriebe (Elemente der Libido) gesteuert. Weiterhin erlebt das Kind in den Entwicklungsphasen Konflikte, die überwunden werden müssen, sonst drohen Neurosen. Welche Persönlichkeitstypen nach Freud kennen Sie? Der Phasenübergang während der psychosexuellen Entwicklung ist besonders wichtig um eine stabile und gesunde Persönlichkeitsentwicklung nach sich zu ziehen. Hat das Kind in einer Phase zu wenig Lustgewinn erfahren bleibt es durch eine Fixierung in einer Phase stecken, bei der Regression fällt das Kind / der Erwachsene zurück in eine Phase (da dort viel Lustgewinn stattgefunden hat). Orale Persönlichkeit -­‐ Fixierung in oraler Phase -­‐ Eigenschaften: still, selbstbezogen/narzistisch, eifersüchtig, aufbrausend, keine Wahrnehmung anderer (nur deren „Fütterungsnutzen“) -­‐ Ursache: Nicht genug „gefüttert“ oder zu viel -­‐ Suche nach oraler Stimulation: Rauchen, Alkohol, Kaugummi… -­‐ Neurosenbild: schizoid, depressiv Anale Persönlichkeit -­‐ Fixierung in analer Phase: Anal-­‐retentiv (Fixierung): ordentlich, sparsam, geizig, trotzig, pedantisch, ehrgeizig, nach Macht & Kontrolle, streben, beschäftigt sich entweder mit Zustimmung oder Ablehnung -­‐ Ursache: Misslungenes Sauberkeitstraining z.B. durch Druck von Eltern -­‐ Neurosenbild: zwanghaft -­‐ Regression in analer Phase: Anal-­‐expulsiv (grausam, selbstbewusst, künstlerisch, rebellisch, sorgenfrei… ) Phallischer Charakter -­‐ Frauen: naiv, exhibitionistisch, kokett, verführerisch -­‐ Männer: kämpferisch, freiheitsdurstig, rücksichtslos, exhibitionistisch, Betonung der Männlichkeit -­‐ Ursache: Misslungene Lösung des Ödipus-­‐/Elektrakomplexes -­‐ Neurosenbild: hysterisch Warum ist Freuds Theorie reduktionistisch? -­‐ Beschreibung: keine qualitativ guten Daten (Validität?); revidierte viele seiner Theorien ( schwer zu folgen); beschrieb große Bandbreite an Phänomenen; Konzepte & Theorien zwar gut erklärt, jedoch nur auf Basis von Beobachtungen neurotischer Menschen entwickelt; Komplexität des menschlichen Verhaltens angesprochen; Originalität? (viele Ideen wurden nur von ihm popularisiert!) -­‐ Erklärung: einige vage Aussagen darüber, was für gesunde Entwicklung nötig ist; Gründe für pathologische Entwicklung werden besser erklärt; zu große Betonung auf Sexualtrieben; Abwehrmechanismen: wichtigster Beitrag Freuds; tautologisch!!!; reduktionistische Sichtweise -­‐ Empirische Validität (Gültigkeit): wissenschaftstheoretisch fragwürdige Methodik -­‐ Prüfbarkeit der Konstrukte: einige Konstrukte konnten operationalisiert werden (hier konnten auch Belege für Freuds Theorien gefunden werden), andere Konstrukte waren nicht zu operationalisieren & müssen erneuert bzw. verändert werden -­‐ Reichhaltigkeit: recht breite Theorie; beschreibt normales & anormales Verhalten -­‐ Sparsamkeit: recht sparsam; allerdings nicht bei Erklärung der motivationalen Basis von Verhalten (nur sexuelle & aggressive Instinkte als ursächliche Motive allen Verhaltens  zu wenig, um Komplexität des menschlichen Verhaltens zu erklären) -­‐ heuristischer Wert: erfuhr große Resonanz; auch heute noch viele Debatten & Forschung; stellte neue, aufregende Ideen vor; viele neue Therapieansätze auf Basis seiner Theorie; beeinflusste sogar Literatur & Kunst -­‐ Anwendungswert: große Fortschritte in Behandlungsmethoden (Freuds Theorie als Basis für viele Ansätze  noch heute sehr bedeutsam); jedoch starke Modifikationen von der Psychoanalyse nach Freud; bezieht Umwelt nicht mit ein; sehr pessimistische, einseitige Sichtweise der menschlichen Natur Welche Persönlichkeitstypen unterscheidet Adler? 2 Dimensionen: Energie (aktiv, passiv) & Sozial/emotional (sozial, unsozial) Daraus resultierende Typologie (vgl. Hippokrates) Herrschender Typ (Choleriker): aktiv & unsozial -­‐ Mangelndes soziales Interesse, dominierend , Wunsch nach Macht, Überlegenheit, andere zur eigenen Zielerreichung benutzen, emotional manipulativ, tyrannisch -­‐ Bsp.: Drogensüchtige, jugendliche Delinquenten, erfolgreiche Personen Vermeidender Typ (Melancholiker): passiv & unsozial -­‐ Keine Vertrauen eigene Probleme lösen zu können, Verleugnen, Probleme behandeln, als existierten sie nicht (Vogelstrauß-­‐Taktik: Kopf in den Sand stecken), Schuld auf andere schieben Annehmender Typ (Phlegmatiker): passiv & sozial -­‐ Passiv, machen nichts selber, um ihre Probleme zu lösen, Parasitär (sehr ungesund), da sie andere mit ihrem Charme dazu bringen, Dinge für sie zu erledigen Sozial nützlicher Typ (Sanguiniker): aktiv & sozial -­‐ Zuversichtlich, problemlösend, positives soziales Interesse (social interest), kooperativ, für andere nützlich, hilft anderen (sehr gesund) Was sind Archetypen? Beispiele! Die Persona (lat. Maske) -­‐ nach außen getragene Seite der Persönlichkeit, die sich nach den gesellschaftlichen Konventionen & nach der Rolle, die von einer Person erwartet wird, ausrichtet; für jede Rolle haben wir eine Persona -­‐ Gefahr der Scheinpersönlichkeit & Stereotypisierungen -­‐ Entstanden aus dem Archetyp der Notwendigkeit sozialer Beziehungen Die Anima und der Animus Anima = feminine Seite → der männlichen Persönlichkeit Animus = maskuline Seite → der weiblichen Persönlichkeit -­‐ Durch Zusammenleben von Männern & Frauen wechselseitig geprägt -­‐ ermöglicht Verständnis für anderes Geschlecht, kann aber auch für Probleme (wenn unglücklich verliebt und die Person nicht loslassen können) oder Missverständnisse sorgen, da diese Archetypen sehr stark das darstellen, was wir als „stereotpyisches“ Männer-­‐ oder Frauenbild sehen Der Schatten (bei Freud dem „Es“ entsprechend) -­‐ Tierische Instinkte, die sich im Laufe der Evolution im Menschen erhalten haben („animalische“ Seite des Menschen) -­‐ Archetypus für die Vorstellung der Ursünde → Jeder beinhaltet eine „Gute“ & eine „Böse“ Seite (Ying&Yang) -­‐ Besteht aus Material, das Repression im Unbewussten hält; wir sind uns dessen nie ganz bewusst (zu angsteinflößend, unser Potential, Böses zu tun, zu kennen) -­‐ Aber auch diese leidenschaftlichen, instinktiven Komponenten gehören zum Charakter des Menschen! Das Selbst -­‐ Archetypus für das Streben des Menschen nach Einheit, nach dem Ganzen -­‐ Selbst ist das Ziel des Lebens, nach dem die Menschen ständig streben -­‐ Selbst kann erst entstehen, wenn die anderen Komponenten der Persönlichkeit voll entwickelt sind -­‐ zwischen Bewusstsein & Unbewusstem Welche Persönlichkeitstypen unterscheidet Jung? Wie erklärt Kelly interindividuelle Unterschiede? Interindividuelle Differenzen werden durch unterschiedliche Konstruktsysteme erklärt, d.h. unterschiedliche Ereignisse können unterschiedlich interpretiert werden → unterschiedliche Persönlichkeiten Strukturierung: mind. 3 Elemente sind nötig, um ein Konstrukt zu bilden, 2 müssen als ähnlich angenommen werden, das 3. als unähnlich zu den beiden anderen Eigenschaften von Konstrukten: -­‐ Bipolarität (hilfsbereit vs. egoistisch) -­‐ Ähnlichkeits-­‐Unähnlichkeits-­‐Vergleich führt zum Konstrukt -­‐ Dichotom (!), nicht kontinuierlich -­‐ Verbale vs. präverbale* Konstrukte -­‐ *= Entweder man kann ein Konstrukt nicht in Worte fassen oder man kann keinen Gegenpol finden Gibt es einen freien Willen? (nach Kelly) Konstrukte (Interpretationen von Ereignissen) sind wandelbar → frei? Trotzdem sind Gedanken & Verhalten manchmal durch andere Personen/Ereignisse determiniert → unfrei? Lösungsversuch: Unterscheidung: Langfristige (übergeordnetes Konstrukt) vs. kurzfristige Ziele -­‐ guter vs. schlechter Abschluss (frei gewähltes Ziel); aber ausgeschlafen in VL gehen vs. Abendliches Vergnügen in Kneipe (unfrei) -­‐ wenn eine Strategie nicht erfolgreich ist → Änderung des Konstrukts -­‐ Mensch ist zukunftsorientiert (Antizipation) → Teleologie (s. Adler) Problem: Interpretation  eigene Meinung  Mensch an sich nicht gänzlich frei, z.B. wir müssen zur Schule gehen um später Aanschluss in der Gesellschaft zu finden etc. sind also schon in gewisseer Art fremdgesteuert  Entscheidung findet lediglich zwischen dem nach der eigenen Empfindung größeren oder kleineren Übel statt  dieses empfindung ist aber individuell Was bedeutet Selbstaktualisierung? (Was hat das mit humanistischer Persönlichkeitstheorie zu tun?) Laut Maslow ist die Selbstaktualisierung eine Motivation menschlichen Handelns und treibt uns an uns zu verbessern, unsere Lebensumstände oder unsere Charakterentwicklung betreffend. Die Motivation gesund zu wachsen und sich zu entwickeln sei jedem Menschen angeboren. Zuerst müssen allerdings die Grundbedürfnisse befriedigt worden sein (Mangelmotive). Die humanistischen Persönlichkeitstheorien legen den Fokus auf das persönliche Wachstum des Menschen und die Gegenwart. Das Bedürfnis zu wachsen und sich zu entwickeln liege in jedem Menschen verankert und durch den Freien Willen hat jeder eine persönliche Verantwortung für sich selbst. Beim Humanismus geht es auch um eine phänomenologische Betrachtung der Welt, die jeden Menschen einzigartig macht. Jeder nimmt die Welt unterschiedlich wahr, was uns alle zu Individuen macht. Eigenschaften eines „Selbstaktualisierten“ Menschen ‐ 1. Realistischere Wahrnehmung der Welt ‐ 2. Akzeptanz der eigenen Person und anderer -­‐ 3. Spontaneität, Einfachheit und Natürlichkeit -­‐ 4. Problemorientierte Einstellung ‐ 5. gute Selbstkenntnis -­‐ 6. eigene ethische Grundsätze befolgend -­‐ 7. Wohlfahrt unterstützend -­‐ 8. Objektivität und das Bedürfnis nach Privatheit -­‐ 9. Gemeinschaftsgefühl -­‐ 10. Tiefe interpersonelle Beziehungen -­‐ 11. Demokratische Charakterstruktur -­‐ 12. Unterscheidung zwischen „Mittel und Zweck“, „Gut und Böse“ -­‐ 13. Sinn für philosophischen Humor -­‐ 14. Kreativität -­‐ 15. Widerstand gegen gesellschaftliche Anpassung -­‐ 16. Peak Experiences („Gipfel“-­‐Erfahrung)  Niemand ist immer „selbstaktualisiert“; Wachstumsbedürfnisse  nicht Mangelbedürfnisse Eigenschaften einer „Gipfel‐Erfahrung“ -­‐ 1. Aufmerksamkeitsabsorption durch Tätigkeit (bei für einen selbst spannden Thema) -­‐ 2. Klare Zielsetzung der Tätigkeit -­‐ 3. Herausfordernd aber schaffbar -­‐ 4. Volle Konzentration auf Tätigkeit -­‐ 5. Gefühl der Kontrolle der Tätigkeit -­‐ 6. so einnehmend, dass man sich selbst vergisst -­‐ 7. Zeit vergessen machend -­‐ 8. Rückmeldung / Bewertung über Fortschritt Erläutern Sie Besonderheiten und Probleme der differentialpsychologischen Forschung! Die Eigenschaften von Menschen können nicht manipuliert werden (UV nicht manipulierbar), in Fragebögen werden nicht immer korrekte Antworten gegeben (soziale Erwünschtheit), man kann viele Eigenschaften nur schwer messen (nicht alle Eigenschaften haben physiologische Korrelate). In der differenzialpsychologischen Forschung beschäftigt man sich hauptsächlich mit der Varianz, also der Streuung eines Merkmals. Dabei interessiert diese Varianz interpersonell weniger intrapersonell. Weiterhin interessiert auch die gemeinsame Varianz von Merkmalen und Eigenschaften und deren Korrelationen. Was versteht man unter einem Trait (Eigenschaft)? Persönlichkeitsdimension, die Personen nach ihrem Ausprägungsgrad bzgl. eines bestimmten Merkmals kategorisiert. D.h. je nach Ausprägung der Eigenschaft (E) verändert sich die Wahrscheinlichkeit (WS) für die unterschiedliche Auswahl von Verhaltenskategorien in unterschiedlichen situativen Zusammenhängen. Wichtig: Stabilität über Zeit und Situationen!! (leichte Variabilität möglich, aber schon intern konsistent) Worin besteht der Unterschied zwischen Typen-­ und dimensionalen Trait-­
Ansätzen in der Persönlichkeitspsychologie? Typenansatz: Basis waren Aristoteles, Hippokrates (Melancholiker, Choleriker….), Kretschmer, Jung, (Extraversion/Introversion), Adler Individualität: Humanistische & kognitiven Theorien Dimensionaler Ansatz: Wilhelm Wundt: Emotionalität & Stabilität (emotional vs. unemotional & veränderbar vs. Nicht veränderbar) Trait-­Theorien Nomothetischer Ansatz Ziel: Persönlichkeitseigenschaften (Traits), die konsistent über Gruppen von Personen auftreten, und so die grundlegende Struktur/Dimnesionen der Persönlichkeit aufdecken Trait/Eigenschaft = Persönlichkeitsdimension, die Personen nach ihrem Ausprägungsgrad bzgl. Eines bestimmten Merkmals kategorisiert (Burger, 1997) Aus welcher Datenart hat Cattell seine Theorie abgeleitet? Faktorenanalyse Erläutern Sie das Big Five Modell nach Costa & McCrae ? Wie unterscheidet sich das Modell von Eysencks Modell? Die Kombination der Ausprägung der 5 Faktoren macht die Persönlichkeit aus. Big 5 -­‐ Offenheit für Erfahrung (Openness to experience) -­‐ Gewissenhaftigkeit (Conscientiousness) -­‐ Extraversion (Extraversion) -­‐ Verträglichkeit/Liebenswürdigkeit (Agreeableness) -­‐ Neurotizismus (Neuroticism) Eysenck hatte dagegen nur 3 Faktoren und die Intelligenz als zusätzlichen Faktor, den er aber nicht als Persönlichkeitseigenschaft definierte. In seinen Faktor Psychotizismus inkludierte er Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit, wobei er bei hohen Werten einen wenig Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit festlegte. Eysenck: 3 Faktoren -­‐ Extraversion -­‐ Psychotizismus (hier auch Verträglk und Gewissenhaftigk. Enthalten jedoch nach umgekehrten Prinzip> hohe Werte= wenig Verträgl. Und gewissenhaft) -­‐ Neurotizismus Welche biologischen Grundlagen nimmt Eysenck für die verschiedenen Persönlichkeitsmerkmale an?! Extraversion: ARAS – reticulär-­‐kortikales System  sorgt für Arousal Psychotizismus: dopaminerges System Neurotizismus: limbisches System  Aktivierung von Emotionen nach Stimuli, insbesondere Stress Erläutern Sie die Struktur des PEN‐Modells nach Eysenck. Beschreiben Sie einige wesentliche Eigenschaften von E, N & P! Extraversion: sensation-­‐seeking, gesellig aktiv, abenteuerlustig, sorglos, dominant, aufgeschlossen Psychotizismus: aggressiv, kalt, egozentrisch, unpersönlich, impulsiv, antisozial, uneinfühlsam, kreativ, hartherzig Neurotizismus: ängstlich, niedergeschlagen, voller Schuldgefühle, niedriges Selbstwertgefühl, angespannt, irrational, schüchtern, launisch, emotional Intelligenztheorien Binet Messung des Intelligenzalters mittels Testung von alltagsrelevanten Aufgaben. Aufgaben die geschafft wurden x Alter = Intelligenzalter Die Vergleichbarkeit war allerdings nur bei Personen gleichen Alters gegeben, nicht über verschiedene Altersstufen hinweg. Stern Entwickler des Sterns IQ, durch den ein Vergleich von unterschiedlichen Altersgruppen möglich wurde. Hat den Test von Binet-­‐Simon angepasst. Yerkes Durch den Army Alpha und Beta Test stufte er die Personen in unterdurchschnittlich, durchschnittlich und überdurchschnittlich ein. Die Tests bestanden aus Alpha-­‐Test: verbale Aufgaben, praktische Beurteilungen, Alltagswissen; Beta-­‐Test: numerologisches Denken, geometrische Konstruktionen, räumlich-­‐logisches Denken. Problem: Der Test war Bildungsabhängig. Spearman Zwei-­‐Faktoren-­‐Modell: g-­‐Faktor ist die allgemeine Intelligenz, die allem Intelligenten Verhalten zugrunde liegt. Die Spezifische Intelligenz s (einzelne Fähigkeiten wie zb Wortschatz oder mathematische Fähigkeiten) hat gemeinsame Anteile mit der allgemeinen Intelligenz. Je niedriger g-­‐Faktor um so geringer ausgeprägt ist s. Thurstone Mehrfach-­‐Faktoren-­‐Modell: Intelligentes Verhalten setzt sich als Summe der Einzelausprägungen von 7 Faktoren zusammen. Problem: Die Faktoren korrelieren miteinander, zu kleine SP für Faktorenanalyse, keine einheitlichen Replikationen Veron/Burt Hierarchisches Intelligenzmodell Cattell Modell der kristallinen und fluiden Intelligenz: fluide und kristalline Intelligenz bilden allgemeine Intelligenz. Fluide Intelligenz ist erblich und die vorraussetzung für kristalline, kristalline ist lernabhängig. Empirische Befunde fehlen. Guilford 3D-­‐Strukturmodell: Unterteilt in 3 Dimensionen – Vorgänge, Inhalte und Produkte, woraus sich insgesamt eine Vielzahl an einzelfaktoren ergeben. Darin wurde erstmals auch kreativität, soziale Intelligenz und kinästhetische Fähigkeiten integriert. Hoher heuristischer Wert, da dadurch leicht viele neue Fähigkeiten entdeckt werden können. Aber die Faktoren sind meistens nicht unabhängig voneinander und die Befunde können schwer repliziert werden. Was bedeutet der IQ? Der Intelligenzquotient (IQ) ist eine Kenngröße zur Bewertung des intellektuellen Leistungsvermögens (der allgemeinen Intelligenz) oder in bestimmten Leistungsbereichen (z. B. Faktoren der Intelligenz). Er wird in der Regel mit einem Intelligenztest ermittelt, dessen Ergebnis mit dem von anderen Personen als Referenzgruppe verglichen wird (Normierung). Unterschiede ergeben sich nach der Zusammensetzung dieser Referenzgruppe (Gesamtpopulation oder Teilgruppen nach ähnlichem Alter, Bildungsgrad, beruflicher Tätigkeit o. ä.). Die Verteilung der Testergebnisse der Referenzgruppe wird geschätzt und bei Verwendung des IQ auf eine Normalverteilung mit Mittelwert 100 und Standardabweichung 15 umskaliert. Somit haben ungefähr 2/3 der Personen dieser Referenzgruppe einen IQ zwischen 85 und 115. Je mehr der IQ von 100 abweicht, desto seltener finden sich Personen, die einen ähnlichen IQ besitzen. Bei der Interpretation des IQ muss die Art des Messverfahrens (z. B. Art des Intelligenztests) und das dahinter stehende Intelligenzkonzept sowie die für die Normierung verwendete Referenzgruppe beachtet werden, welche die Stabilität und die Generalisierbarkeit der Schätzung der Intelligenz einer Person beeinflussen. Normalverteilung der Intelligenzwerte -­‐ Eine Standardabweichung = 15 IQ Punkte! -­‐ Mittelwert immer 100 -­‐ 68% zwischen 85 & 115 (+ bzw. – eine Standardabweichung vom Mittelwert) -­‐ 95% zwischen 70 & 130 (+ bzw. – zwei Standardabweichungen vom Mittelwert) Traditionelle „Labels“ für IQ-­‐Punkte -­‐ Normen (bezogen auf Population) -­‐ Subgruppen (z.B. Alter, Geschlecht) -­‐ Stichproben: Soziodemographisch, soziale Klasse, Geschlecht, Regionen (Stadt, Land) Welche Hauptbefunde kennen Sie, die dafür sprechen, dass Intelligenz erblich ist? Erblichkeitsschätzung (h²): durchschnittliche Schätzung des Varianzanteils (von Intelligenz), der durch genetische Faktoren erklärt werden kann. Ei zwillingsstudien (sowohl zusammen als auch getrennt aufgewachsen) ergaben sich bei Intelligenzmessungen hohe Korrelationen (hohes h2). Wie könnte man die Ergebnisse der Zwillingsstudien noch erklären („nicht-­
genetisch“)? -­‐ Ernährung (vgl. Flynn-­‐Effekt) -­‐ Bleiintoxikation während Schwangerschaft bzw. nach der Geburt -­‐ andere pränatale Faktoren: Rauchen, Alkohol -­‐ Geteilte/ungeteilte Umwelt: familienspezifische Aspekte, Schule, Freunde -­‐ Sozioökonomischer Status (r = .30 -­‐ .40): IQ-­‐Punkterhöhung bei Familienwechsel -­‐ Familiengröße & Geburtenfolge (Belmont & Marolla) -­‐ Je größer die Familie, desto geringer der IQ: Mittelwert(1., 2. , 3. , 4. , 5) < Mittelwert(1., 2., 3.) -­‐ Geburtenfolge: 1. > 2. > 3 -­‐ nicht repliziert von Rodgers et al. (2000): 11.406 Personen im Alter von 14-­‐22 -­‐ Ressourcen-­‐Verdünnung (erstmals von Galton): Ressourcen der Eltern (Zeit, Energie, Finanzen) nehmen mit steigender Kinderzahl ab -­‐ Konfluenz-­‐Modell (Zajonc): Tutoraufgaben der älteren Geschwister -­‐ Erziehung & Frühförderung -­‐ Kulturelle Einflüsse Welche Implikationen folgen aus der Annahme der hohen Erblichkeit von Intelligenz? -­‐ Weiss (2001): über die Vererbung von Intelligenz & die gesellschaftlichen Folgen: Deutschland in der Intelligenzfalle? Wird unser Volk dümmer, weil die Hochbegabten immer weniger Kinder bekommen? -­‐ The Bell-­‐Curve (kognitive Elite, Zusammenhang zwischen „Rasse“ & Intelligenz, soziale Implikationen) -­‐ Sarrazin-­‐Diskussion: „Deutschland schafft sich ab“ -­‐ Geschlechtsunterschiede 
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