Wenn der Körper beim Essen rebelliert

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 Gesundheit
Was steckt hinter Lebensmittel-Allergien und -Unverträglichkeiten?
3. Teil: Wenn der Körper
beim Essen rebelliert
Verdauungsprobleme, Hautausschlag, Atemnot –Lebensmittelunverträglichkeiten haben in
den letzten Jahren weiter zugenommen. Dabei ist es wichtig,
zwischen einer echten Allergie
und einer Unverträglichkeit zu
unterscheiden. Etwa fünf bis sieben Prozent der erwachsenen
Bevölkerung sind von einer Nahrungsmittelallergie betroffen,
Unverträglichkeiten hingegen
kommen wesentlich häufiger vor.
Wir haben Sonja Lämmel, Diplom-Ökotrophologin und Ernährungsexpertin beim Deutschen
Allergie- und Asthmabund um
eine Hilfestellung gebeten:
Nicht jeder
kann ohne
Folgen so
herzhaft in
einen knacki­
gen Apfel
beißen
Fotos: AP Images, bofrost (2), Getty Images, www.jumpfoto.de
Sonja Lämmel,
Ernährungs­
expertin beim
Deutschen
Allergie- und
Asthmabund
52 Lea
Nicht jede Reaktion
ist eine Allergie
Wer nach dem Verzehr bestimmter
Produkte regelmäßig Beschwerden bekommt, kann davon ausgehen, dass sein Körper sie nicht
verträgt. Jede krankhafte Reaktion
auf ein Nahrungsmittel wird prinzipiell als Nahrungsmittelunverträglichkeit bezeichnet. Ob es sich
aber um eine Allergie oder um
eine reine Unverträglichkeit handelt, kann nur anhand einer ausführlichen Diagnose mit Krankengeschichte, Haut- und Bluttests,
Atemtests oder Provokationen herausgefunden werden. Bei echten
Lebensmittelallergien bildet das
Immunsystem nachweisbare Antikörper im Blut. Unverträglichkeiten, Intoleranzen oder Pseudo­
allergien auf Inhaltsstoffe, wie
Farb- oder Konservierungsstoffe,
lassen sich nicht im Blut nachweisen, da das Immunsystem darauf
nicht reagiert.
Je nach Alter verschiedene
Auslöser
Jedes Nahrungsmittel kann ein
potentielles Allergen sein. Im
Säuglingsalter existiert aber eine
ganz andere „Hitliste der Auslöser” als im Kinder- und Erwachsenenalter. Bei Babys sind die
Haupt­allergene Kuhmilch, Soja
und Ei, bei Kindern kommen Nüsse und Fisch hinzu. Erwachsene
leiden dagegen häufiger unter rohem Gemüse und Obst, Gewürzen, aber auch Milch, Ei, Nüssen
und Fisch.
Verwertungsstörungen von Kohlenhydraten sind keine Allergien,
wie z. B. die Laktose- oder Fruktose-Unverträglichkeit. Als Auslöser
wird Laktose in Milch und Milchprodukten bzw. Fruchtzucker in
Obst und Gemüse nicht vertragen.
Die Beschwerden treten meist nur
im Magen-Darm-Trakt auf.
Auslöser pseudoallergischer
Reaktionen können z. B. natürlich
vorkommende oder den Nahrungsmitteln zur Konservierung, Färbung oder Aromatisierung zugesetzte Zusatzstoffe sein, ebenso
natürliche Salizylate und Benzoate,
die in bestimmten Obst- und
Gemüsesorten, Nüssen und Getränken vorkommen.
Individuelle Ernährungsumstellungen helfen
Wer Lebensmittel nicht verträgt,
sollte diese meiden. Eine allgemein gültige „Allergie-Diät” gibt es
allerdings nicht: Aufgrund der individuellen Reaktionen hilft immer nur ein speziell für diesen
Patienten aufgestellter Ernährungsplan. Zwei Beispiele: Allergikern, die auf Fleisch reagieren,
bekommt die ovo-lacto-vegetarische Ernährung gut. Milch-EiAllergiker hingegen vertragen
diese überhaupt nicht. Für Getreide-Allergiker würde Vollwertkost
die Symptome nur verschlimmern.
Bei einer Unverträglichkeit auf
Zusatzstoffe hingegen kann die
Umstellung auf Vollwertkost
weiterhelfen.
Für eine ausgewogene Ernährung trotz einer Unverträglichkeit
reicht aber nicht nur eine Meidung
der Allergene. Genauso wichtig
sind Tipps für entsprechende Alternativen, wie eine Auswahl individueller allergenarmer Nahrungsmittel. Manche Auslöser verlieren
ihre Aktivität z. B. durch Einwirkung von Hitze – daraus resultieren
für Betroffene völlig unterschiedliche Empfehlungen für die Ernährung. Deshalb ist immer eine individuelle Ernährungsberatung bei
einer allergologisch versierten Ernährungsfachkraft anzuraten.
Mit Verpackungskennzeichnung
zum sicheren Produkt
Allerdings ist es für Allergiker auch
wichtig zu wissen, welche versteckten Allergene in verarbeiteten Produkten stecken. In der eigenen
Küche gelingt das Vermeiden von
Allergenen sehr gut. Probleme
können auftauchen, wenn Lebensmittel außer Haus verzehrt werden
oder aus mehreren Zutaten bestehen. Die 14 häufigsten Auslöser
von Lebensmittelunverträglichkeiten müssen per Gesetz auf dem
Etikett eines verpackten Lebensmittels aufgeführt werden. Diese
Kennzeichnung bietet dem Patienten eine enorme Erleichterung.
Nachgebessert werden muss noch
bei den Hinweisen auf mögliche
Spuren, die beim Herstellungsprozess ungewollt in ein Produkt gelangen können. Diese Angaben von
Spuren sind derzeit noch nicht
ausreichend gesetzlich geregelt.
Kunden von bofrost* können
auf www.bofrost.de den
praktischen Produktfinder
für Allergiker nutzen. Mit
einfachem Ausschluss von
bis zu 25 Zutaten gleich­zeitig
sucht er die passenden
bofrost*-Produkte heraus,
die per Mausklick sofort bestellt
werden können. Individuelle
Beratung gibt es unter der
kostenfreien bofrost*-Hotline
0800/ 374 75 67
Einkaufstipps bei
Lebensmittel-Allergien
Worauf muss
ich achten?
Selten erkennt man allergieaus­
lösende Stoffe in abgepackten
Lebensmitteln auf den ersten Blick.
Es besteht jedoch eine europaweite
Kennzeichnungspflicht für die
Gruppen von Zutaten, die am häufigsten Allergien auslösen. Wir nennen Ihnen die wichtigsten Stoffe
und weitere Fakten, die Ihnen beim
Einkauf helfen.
Die Ausnahme
von der Regel
Bei wenigen Lebensmittelgruppen
darf die Kennzeichnung entfallen,
wenn Ihr Anteil weniger als zwei
Prozent beträgt. Dazu gehören
Kräuter und Gewürzmischungen,
Konfitüren, Kakao- und Schokoladenerzeugnisse, Fruchtsäfte und
Fruchtnektar sowie Jodsalz. Hier ist
bei bekannter Überempfindlichkeit
also Vorsicht geboten.
Die „allergenen 14“
Die 14 häufigsten Allergieauslöser
müssen deutlich erkennbar auf
dem Etikett stehen, auch wenn
sie nur in kleinsten Mengen im
Lebensmittel vorkommen.
Detaillierte
Kennzeichnung
Zusätzlich müssen auch Einzelbestandteile von zusammengesetzten
Lebensmitteln auf dem Etikett vermerkt werden. Selbst wenn sie als
Rohstoff für andere Lebensmittel
verwendet werden, muss das für
die Käufer ersichtlich sein. So finden Sie z. B. die Zutaten der Fruchtmischung im Jogurt, die Zusammensetzung der Füllung von
Teigtaschen oder die Inhaltsstoffe
von Schokocreme in Keksen auf der
Verpackung.
1Glutenhaltiges Getreide (Weizen,
Gerste, Roggen, Hafer, Dinkel)
2 Krebstiere
3 Eier
4 Fisch
5 Erdnüsse
6 Soja
7 Milch
8Schalenfrüchte (z. B. Nüsse)
9 Sellerie
10Senf
11Sesamsamen
12Schwefeldioxid und Sulfite
(chem. Zusatzstoffe)
13 Lupinenpflanzen
14 Weichtiere (z. B. Schnecken)
Der Deutsche Allergie- und Asthmabund berät Allergiker auf www.daab.de
Hähnchenbrust auf Kürbispüreebett
Zutaten für 4 Portionen:
K 1 kleiner Hokkaidokürbis K 2-3 TL
Instant Gemüsebrühe (Laktose- und
Glutenfrei) K 4 Hähnchen-Brustfilets
(z. B. bofrost*) K 1 Mango
K 1 EL Kokosöl K 6 rote Pfefferkörner
K 6 Chilifäden K 4 EL Gemüsebrühe
Laktose- und
Glutenfrei
So wird’s gemacht:
1 Kürbis halbieren, schälen, würfeln. Instantbrühe in 1/2 l Wasser
zum Kochen bringen, Kürbiswürfel
darin 5 Min. köcheln lassen. Herausheben, mit wenig Kochbrühe mit
dem Stabmixer pürieren. Mit Salz
und Pfeffer würzen.
2 Backofen auf 160 Grad vorheizen.
Hähnchenfilets waschen, trocken
tupfen. Mango schälen, Fruchtfleisch
vom Stein lösen, in Spalten schneiden. Hähnchen, Pfefferkörner, Chilifäden in Kokosöl auf beiden Seiten
anbraten. Mangospalten mitbraten.
3 Gemüsebrühe zufügen, alles in
eine Auflaufform geben. Mit Alufolie
bedecken, auf der mittleren Schiene
ca. 12 Min. garen.
Reichen Sie dazu einen Julienne
Gemüse-Mix (z. B. bofrost*).
Zubereitung: 30 Min.
Pro Portion: 271 kcal
KH: 14,8 g, F: 6,9 g, E: 36,2 g
Lea
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